Sekaiichi Hatsukoi von hard-peel_soft-core (Erinnerungen) ================================================================================ Kapitel 2: Bitteres Erwachen ---------------------------- Hi, wer auch immer die Geschichte gerade liest (demjenigen ich natürlich dankbar bin). Nur mal so zur Vorwarnung für den Fortlauf der Geschichte. Ich werde nicht sehr nett zu Onodera sein- was heißt, dass der Gedächtnisverlust sicher nicht das Schlimmste sein wird, was ihm in dieser Geschichte passiert. Aber für eine Darkfic sind zu viele freundschaftliche und romantische Szenen darin. Zu sagen dass Takano über die Situation nicht glücklich war, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Im Moment stand ihm nichts lieber im Sinn als jemandem den Kopf abzureißen, vorzugsweise dem Mistkerl der Ritsu in diesen Zustand gebracht hatte. Nachdem Kisa ihm unzusammenhängend und stotternd erzählt hatte was passiert war, waren die Grenzen seiner Selbstbeherrschung überschritten worden. Im Nachhinein fühlte er sich schlecht dafür den bereits verstörten Kisa angeschrien zu haben. Er hätte ihm niemals die Schuld für den Zwischenfall geben sollen. Auch, wenn sein Vorwurf, Kisa hätte seine privaten Probleme nicht mit zur Arbeit bringen dürfen, seiner Meinung nach berechtigt war. Dennoch, er würde sich bei seinem Angestellten entschuldigen müssen. Nach einer gründlichen Untersuchung, die bei einer Kopfverletzung eben notwendig war, wurde Takano erlaubt, Onodera zu sehen. Dieser, so war ihm gesagt worden, war zwar immer noch nicht aufgewacht, aber es konnte sich nur noch um Momente handeln bis dies geschah. Mit einem Seufzen betrat Takano das Krankenzimmer und setzte sich neben das Bett. Der Anblick von einem schlafenden Ritsu mit Kopfverband machte ihn zugleich wütend und traurig. Langsam kam wieder Leben in den Jüngern und er fing an, sich zu bewegen. Ein paar Augenblicke später öffnete er die Augen und stöhnte, da dies ein schmerzhaftes Pochen in seinem Kopf zur Folge hatte. „Was zu Hölle ist falsch mit dir?! Wie konntest du nur denken du hättest gegen jemanden, der doppelt so viel wiegt wie du, eine Chance?! Du IDIOT!!!“, fuhr Takano den noch vollkommen orientierungslosen Onodera verärgert an. Dann zog er ihn in eine Umarmung, die entgegen seiner harten Worte seine Zuneigung ausdrückte. Ritsu war so irritiert von dieser Aktion, dass er sich nicht wehrte und nur wartete, bis er wieder losgelassen wurde. Sein Gesichtsausdruck spiegelte seine Ratlosigkeit und Verwirrung wider. Er sah furchtbar verloren aus. „Ähm… Wo bin ich?“, fragte er schließlich zurückhaltend. Er konnte immer noch nicht verstehen, warum er zuerst angeschrien und einen Augenblick später umarmt worden war und das auch noch von ein und derselben Person. Beide Handlungen für sich waren verwirrend und gemeinsam überforderten sie ihn noch mehr. „Du bist im Krankenhaus, Ritsu.“ Normalerweise wäre er rot geworden, weil Takano ihn ungeniert mit seinem Vornamen angesprochen hatte, doch dieses Mal war seine einzige Reaktion ein hilfloser, verlorener Blick. „Ist das mein Name? Ritsu?“, fragte er leise, als würde er sich deswegen schämen. Und das tat er auch. Er schämte sich dafür, dass sein eigener Name so fremd für ihn klang. Am schlimmsten war, dass er nichts hatte, woran er sich orientieren konnte. Keine Erinnerungen, auf die er zurückgreifen konnte. Keine Vergangenheit, die ihm helfen könnte, die Gegenwart zu verstehen. Es war, als wäre er eben erst geboren worden. Und das machte ihm Angst. Takano sah Onodera geschockt an. Warum konnte er sich nicht erinnern? „Verdammt, mit dir stimmt etwas nicht“, murmelte er und drückte den Schwesternknopf. „So wie es aussieht leidet Onodera-san an posttraumatischer Amnesie, die vermutlich durch den heftigen Aufprall als auch von dem Stress, dem er in dieser Situation ausgesetzt war, ausgelöst wurde. Das ist nicht weiter ungewöhnlich bei Kopfverletzungen, die unter solchen Umständen verursacht worden sind“, erklärte der zuständige Arzt Dr. Uehara ihnen nach einer weiteren Untersuchung. Takano seufzte schwer. Jetzt hatte er seine große Liebe nach zehn Jahren wiedergefunden und sogar schon kleine Fortschritte in ihrer Beziehung gemacht und nun konnte der Idiot sich nicht einmal mehr an ihn, geschweige denn an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern. Das Schicksal machte es ihm bestimmt nicht leicht. „Kann man nichts dagegen tun?“, fragte er während er sich frustriert die Nasenwurzel rieb. Die Aussicht, bei einem solchen Sturkopf wie Ritsu es war, noch einmal bei Null anfangen zu müssen, stimmte ihn nicht gerade euphorisch. Der Doktor schüttelte mit einem mitfühlenden Lächeln den Kopf. „Nein. Onodera-san muss sich von allein erinnern. Das Trauma dieses Ereignisses wird nicht allzu groß sein, also sind die Chancen, dass er in einigen Wochen schon seine Erinnerungen zurück haben wird, sehr groß.“ „Ähm, entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber… wie lange muss ich noch hierbleiben?“, warf Ritsu schüchtern ein, was Takano unwillkommenerweise sehr an ‚Oda Ritsu‘ erinnerte. Tatsächlich strahlte er im Moment genau dieselbe Unschuld und Unsicherheit aus wie damals. Offenbar wollte das Schicksal ihn wirklich quälen. „Patienten mit einer leichten Gehirnerschütterung werden immer für eine Nacht zur Beobachtung hierbehalten. Morgen werden Sie entlassen. Ich muss allerdings darauf bestehen, dass jemand auf Sie Acht gibt und Ihnen hilft, sich im Alltag zurechtzufinden, da Sie derzeit keinerlei Erinnerungen an ihr bisheriges Leben haben“, teilte ihm der Arzt freundlich mit. „Ich wohne direkt nebenan, also wäre es für mich kein Problem diese Aufgabe zu übernehmen“, bot Takano sich sogleich an. Ritsu, der wieder etwas Neues über sich selbst erfahren hatte, errötete ein wenig. „Sie müssen das nicht tun…“, begann er. „Ich weiß. Ich möchte es aber tun“, unterbrach Takano ihn und ließ ihn in den Genuss seines seltenen Lächelns kommen, woraufhin er noch roter wurde. Die Sache hatte also doch nicht nur schlechte Seiten, wie der Editor-in-Chief soeben feststellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)