Angel of the Wicked von mangacrack (Crossover von Angel Sanctuary und OnePiece) ================================================================================ Kapitel 12: Menschen -------------------- Wieder waren Monate vergangen. Michael wusste schon lange nicht mehr, wie viele es eigentlich waren, denn das ständige Kämpfen hielt ihn sehr beschäftigt. Sie hatten mehrere, sehr starke Piratenmannschaften besiegt; jede einzelne war stärker als jede, denen sie in der Alten Welt begegnet waren. Aber auch die unerklärlichen Wetterphänomene und die Bestien dieses Meeres hatten ihren Tribut gefordert. Kid hatte einige seiner Männer verloren, konnte aber doppelt so viele von anderen Piratenmannschaften oder Inseln rekrutieren. Es war wie Michael vorausgesagt hatte. Nur die Stärksten würden hier auf Dauer überleben, und die Kidpiraten waren sicherlich keine Schwächlinge. Und die drei stärksten von ihnen waren ohne Zweifel Kid, Killer und Michael. Heute war es zur Abwechslung mal ein ruhiger Tag. Die Piraten hatten eine kleine, bewaldete und bewohnte Insel am Horizont entdeckt und wollten auf der anderen Seite der Insel anlanden, um eine Entdeckung durch die Marine oder die Bevölkerung zu vermeiden. Die mussten ja nicht unbedingt wissen, dass sie Piraten waren, das würde wahrscheinlich mehr Ärger bedeuten als unbedingt nötig war. Außerdem würden sie dann die Marine verständigen, und auf dieser Seite waren sie völlig anders als die in Sabaody. Die Bande war ohnehin schon ständig in irgendwelche Schlachten verwickelt, aber Michael machte das nichts aus. Er kannte sowieso nichts anderes. Engel waren immerhin eine Spezies geschaffen für den Krieg, und Michael war der schlimmste von allen, da er der Erzengel des Krieges war. Aber gegen Menschen zu kämpfen war selbst für ihn eine Herausforderung. Dämonen griffen gerade heraus an. Sie waren nicht mehr als wilde Bestien, daher waren sie leicht einzuschätzen. Allerdings werde sie sehr gefährlich wenn sie verletzt sind. Engel waren Dämonen gar nicht so unähnlich, allerdings versuchten sie den Tod zu umgehen und würden sich irgendwann geschlagen geben. Gefallene Engel sind wohl das, was einem Menschen am Nächsten kommt. Sie schickten ihre massenweise produzierten Untergebenen in die Schlacht und nutzen billige Tricks um ihr eigenes Leben zu retten – daher mochte Michael es, gegen einen gefallenen Engel zu kämpfen. Aber Menschen waren ganz anders. Auf den ersten Blick waren sie wie Dämonen oder gefallene Engel, nur sehr viel schwächer. Sie gebrauchten Überraschung und Tricks um ihren Gegnern beizukommen. Aber eins hatten sie alle gemeinsam. Egal wie oft man sie niedermachte, wenn man ihren Geist nicht brach, kamen sie nur stärker wieder zurück und machten weiter, auch wenn sie unterlegen waren. Das hatte Michael niemals verstanden, auch nicht als er mit dem Messias zusammen durch den Himmel zog. Sie standen einfach immer wieder auf und machten weiter. Warum? „Woran denkst du, Mika?“ fragte in Kid als er sich dann neben ihn stellte. „An den Sinn des Lebens“ schoss der Kleine zurück, „Warum machen Menschen weiter, selbst, wenn sie geschlagen wurden?“ Kid zuckte mit seinen Schultern: „Keine Ahnung. Vielleicht ist es das, was einen Menschen ausmacht?“ Mika blinzelte zu dem Großen hinauf, aber der wusste nichts von den inneren Konflikten seines kleinen Bruders. „Ich muss wieder rein und eine Einkaufsliste zusammenstellen“ murrte er dann, „Gott! Heats Handschrift zu lesen wird wieder eine Scheiß-Arbeit! Wieso haben Doktoren überhaupt so eine Sauklaue?!“ Michael lachte jetzt. „Und ich dachte immer, dieses Phänomen wäre nur auf Rapha beschränkt!“ „Meinst du deinen Kumpel Raphael? Ich dachte, der wäre nur ein Frauenheld?“ „Ja, und ein Doktor“ Er lächelte leicht bei dem Gedanken an seinen alten Freund, „Ein verdammt guter sogar. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wie oft er mich schon zusammengeflickt hat.“ Kid grinste bei dem Gedanken. Aber dann rief Killer ihn, und so musste er seufzend seine Arbeit wieder antreten. Michael blieb an Deck und sah aufs Meer hinaus. Das Schiff fuhr gerade an einigen Felsen vorbei. Diese waren zerlöchert wie ein Stück Käse, und einige Höhlungen waren groß genug, um ein oder zwei Schiffen Aufenthalt zu erlauben. Später würde er sich daran erinnern, noch nicht ahnend, wie wichtig das mal sein würde. -oo0oo- „Trafalgar Law ist auch hier?!“ rief Michael ungläubig aus nachdem er sich fast an seinem Getränk verschluckte. „Das ist er“ bejahte Killer. Er, Kid und Mika saßen in einem kleinen Café in dem Hafenstädtchen. Sie waren seit etwa vier Tagen hier und hatten alles besorgt, was sie auf ihrer Reise gebrauchen konnten. Die Bewohner der Insel wussten immer noch nicht, dass sie Piraten waren. Sie nahmen an, dass sie von einem der zahlreichen Schiffe im Hafen kamen. Michael erinnerte sich nur vage an den so genannten ‚Chirurg des Todes’. Immer sehr, sehr verdammt ruhig, gelangweilter oder müder Gesichtsausdruck und eine abgedrehte Teufelskraft. Der Engel wusste nicht wieso, aber der Typ ließ einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. „War er nicht derjenige, der den Strohhut in Marineford gerettet hat?“ fragte er dann. „Ja, das isser“ bejahte Killer. „Pah!“ knurrte Kid, „Der Typ ist zu einem der verdammten Shichibukai geworden!“ Aber er beruhigte sich schnell wieder und setzte sein animalisches Grinsen wieder auf: „Aber das macht nichts. Gibt mir nur einen weiteren Grund ihn fertig zu machen!“ „Sind wir deswegen noch hier?“ „Genau“ sagte Killer, „Dem letzten Zeitungsartikel über ihn (der immerhin vier Wochen alt war) zufolge, war auch Law auf der Insel, die wir vor einigen Wochen besucht haben. Da das hier die einzige Möglichkeit ist, Vorräte aufzustocken, wird er diese Insel in ein oder zwei Tagen anlaufen.“ „Dann willst du gegen ihn kämpfen, wenn ich dich richtig verstanden habe.“ „Genau! Ich schneide ihm seine verdammten Füße ab und stecke sie an seinen verdammten Hut!“ Killer rollte seine Augen unter seiner Maske und Michael kicherte. Doch dann spürte er plötzlich etwas. „Was’n los, Mika?“ „Es ist nur…“ Er konzentrierte sich ein bisschen bevor er aufsprang: „Verdammt! Sevi kommt in unsere Richtung!“ „Sevi? Admiral ‚Weiße Gerechtigkeit’ Sevothtarte?!“ „Ja. Ich kann ihre Präsenz spüren, und sie kommt hierher!“ Kid seufzte. „Als keinen Trafalgar zum töten?“ „Verschieb das“ sagte Killer, „Wir verschwinden von hier. Hab’ keine Lust, in einen Admiral zu rennen.“ „Aber wir können gegen sie kämpfen!“ erwiderte Michael schmollend, „Allerdings wundert mich, wieso sie überhaupt hierher kommt.“ „Ich würde mal vermuten, dass irgendeiner der Dorfbewohner uns doch erkannt hat“ knurrte Killer dunkel, „und die Marine verständigt hat. Aber wir haben sowieso alles, was wir brauchen, also können wir genauso gut von hier verschwinden.“ Michael und Kid gehorchten missmutig. Schnell teilten sie sich auf, um den Rest ihrer Mannschaft in dem Städtchen zu finden. Dann liefen sie auf dem schnellsten Weg zurück zum Schiff. Der Weg durch die üppigen Wälder und Felder der Insel war lang und dauerte fast zwei Stunden, doch sie erreichten ihr Ziel. Eine versteckte Bucht wo ihr Schiff vor Anker lag. Die restliche Crew war sehr überrascht, als die anderen aus dem Wald kamen. „Käptn?“ fragte Wire unsicher, „Was ist los?“ „Ärger“ erwiderte Kid, „Mika meint, dass sich Sevi unserer Position nähert.“ „Wir sollten die Segel setzen und sehen, dass wir hier wegkommen“ sagte Killer dann, „Ist vielleicht nur falscher Alarm, aber sicher ist sicher. Zurück an Deck und Segel setzen!“ Einen kurzen Augenblick lang waren die Piraten überrascht und verwirrt, fanden sich aber schnell wieder in ihre Routine rein. Schnell war alles an Bord gebracht und verstaut. Sie arbeiteten schnell, trotzdem waren sie zu langsam. In dem Moment, wo der letzte an Bord ging, schrie Mako: „DA IST EIN SCHIFF! ES IST EIN KRIEGSSCHIFF!!“ Scarface fügte hinzu: „Und ein auch noch ein großes.“ „Sie wollen uns den Weg abschneiden“ knurrte Kid. „Da haben sie sich aber geschnitten… MIKA!“ „Schon dabei“ entgegnete der kleinere Rotschopf. Schnell schleuderte er eine Feuerkugel in die Richtung des feindlichen Schiffes, aber bevor er treffen konnte zerplatze die Kugel an einem unsichtbaren Schutzschild. Michael schnaufte: „Offensichtlich ist Sevi wirklich an Bord. Sonst wäre das Schiff nur noch ein Haufen brennenden Treibholzes!“ „Anscheinend müssen wir doch kämpfen“ knurrte der Kapitän, „Okay, bereitet euch auf den Kampf vor, Leute!“ Gehetzte Schritte rannten über Deck. Kid wählte einige aus, die mit ihm zusammen am Strand die Landungstrupps ausschalten sollten, während der Rest die verdammte Aufgabe hatte, das Schiff auszuschalten. Aber auch das Marineschiff entleerte seinen Inhalt. Die Landungstrupps rannten den Strand entlang. Und bei ihnen war eine weiß gekleidete Frau. Die ‚Weiße Gerechtigkeit’ Sevothtarte. Sie hielt ihre Männer etwa zehn Meter von den Piraten entfernt an. Kid machte das mit seinen Leuten ebenfalls. „Ich werde euch nur einmal auffordern, eure Waffen niederzulegen und euch zu ergeben!“ rief Sevothtarte. „Träum weiter, Schlampe!“ brüllte Kid, während er bereits wieder Schrott um sich herum aufsammelte. „Wenn ihr das wollt, dann werden wir Gewalt nutzen“ entgegnete Sevothtarte kalt. Sie verengte ihre Augen für einen kurzen Augenblick und schleuderte Schockwelle nach den Piraten. Aber bevor es treffen konnte flammte eine Feuerwand vor den Piraten auf und absorbierte die Schockwelle. Kid grinste die Marine an. „Wir werden uns nicht so leicht ergeben, Sevi.“ Michael trat jetzt leicht vor seinen Wunschbruder. Er grinste in die Richtung des Admirals und sagte höhnisch: „Hallo Sevi-sama“ Dabei betonte er das –sama, damit es so richtig höhnisch klang, „Als wir uns das letzte Mal getroffen haben, musste ich leider schnell weg. Aber diesmal habe ich mehr als genug Zeit, um dir in den Hintern zu treten!“ „Ah, ‚Anführer der Kräfte’ Michael“ entgegnete Sevothtarte, ebenfalls grinsend. Dann wurde ihr Gesicht wieder hart als sie fort fuhr: „Dein Gesicht war das letzte, was ich erwartet habe. Kannst du meinen Schrecken vorstellen, als ich deine Visage auf den Steckbriefen sah?“ „Also hatte ich doch recht!“ rief Michael, „Du hast Angst vor mir! HAH! Die große Sevi-sama hat doch tatsächlich Angst vor einem Jungen!“ „Nicht mehr als vor den anderen“ erwiderte Sevothtarte, „Aber ich weiß, dass du der Einzige warst, der es wagte, meine Boten zu töten!“ „Hat dich das überrascht, Sevi?“ fragte Michael nüchtern, „Jeder in Yetzirah wusste, dass ich zu so was in der Lage bin. Gesetze haben mich noch nie aufgehalten.“ „Das ist wahr. Sie haben dich nie aufgehalten. Ich glaube, dass ist ein Überbleibsel… von deinem abscheulichen Zwillingsbruder!“ Michael erbleichte sichtlich. „Lass Lucifel da raus!“ zischte er jetzt wütend. Die Temperatur stieg sprunghaft um ihn herum an, und zwang die anderen Piraten einen Sicherheitsabstand zu gewinnen. „Du weißt überhaupt nichts von meinem Verhältnis zu ihm!“ „Unterschätze mich nicht, Michael“ sagte Sevothtarte kalt, „Ich weiß alles. Immerhin… warst du einst mein Untergebener!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)