Glimpse into the Soul von VampirePsych ================================================================================ Kapitel 7: Pain determines the 愛 2 ---------------------------------- Inoran kam aus dem oberen Teil der Maisonette Wohnung und schüttelte den Kopf. „Oben ist er auch nicht. Sicher dass er zu Hause war?“ verwirrt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Während meines Telefonates mit Yu hatte ich eindeutig das Geräusch des Fernsehers gehört. Er war zu Hause gewesen. „Ja bin ich. Der Fernseher lief im Hintergrund.“ Skeptisch blickte ich mich noch einmal in der Wohnung um. Etwas störte mich. In keinem der Zimmer, die ich betreten hatte, war ein Zeichen von Leben gewesen. Es hatte regelrecht so gewirkt als wäre schon lange keiner mehr in diesen Räumen gewesen. Doch ich war erst vor drei Tagen in seiner Wohnung gewesen. „Aber er ist hier nirgends zu finden. Wo kann er sein?“ Inoran hatte ein Bild ergriffen und betrachtete es nachdenklich. Auf dem Sideboard standen noch viel mehr dieser Bilder. Es waren Bilder von ihren Auftritten, aber auch Bilder seiner kleinen Familie aus glücklicheren Tagen. Doch das Bild, was Ino betrachtete, zeigte einen Augenblick von der Extasy Summit. Yuune trug damals die langen Haare rot …..ebenso wie hide-chan. Die weiße Gitarre die auf dem Bild zu sehen war, hatte er zwei Wochen vor Beginn der Summit gekauft. Mit dem Rücken zum Publikum blickte hide in die Ferne, seine Finger glitten ohne sein zu tun über die Saiten seiner Gitarre. Yuune schaute lächelnd in hides Richtung, während auch er spielte. Inoran blickte mich fragend an. „Nein, soweit ich weiß waren die Beiden damals nur Freunde. Obwohl sie schon damals wirkten wie Seelenverwandte. Hast du jemals Yu und hide zusammen spielen hören. Ich meine wenn nur die Beiden spielten?“ fragte ich meinen Freund der den Kopf schüttelte. Ich selbst hatte nur zweimal, auch das aus purem Zufall, Glück gehabt und Sie zusammen spielen gehört. „Es war Musik wie für Götter geschrieben. Nicht einmal Pata konnte so synchron mit hide spielen. Und du weißt das die zwei Gitarristen von X als das Vorbild gelten, was das Zusammenspiel angeht.“ Inoran lächelte. Und ob er das wusste. Sugizo und er spielten auch gut zusammen. Das war auch nicht die Frage. Aber sie erreichten nicht dieses Gleichgewicht was Pata und hide auf der Bühne gehabt haben, dachte sich Inoran und stellte das Bild wieder auf dem Sideboard ab. Ich beobachte Inoran und auf einmal fiel es mir ein. „ Ino! Ich weiß wo er ist!“ während ich auf dem Weg zur Wohnungstür war schaute mich einen Moment zögernd an. „Und wo sollte er sein? Weißt du wie groß Japan ist?“ ich liebte Inorans Zynismus, verzog aber nur genervt das Gesicht. Momentan galten meine Gedanken einzig und allein Yuune. Ich lief so schnell das Inoran, der um einiges kleiner war wie ich, mir förmlich hinterher rennen musste. „Jun jetzt mach mal langsam!“ doch das konnte ich nicht. Mit einem Knopfdruck entriegelte ich mein Auto und wartete dass auch Inoran sich setzte. „Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Ich Idiot!“ mein Blick glitt zwischen Uhr und dem dichten Straßenverkehr hin und her. Es dauerte wieder bald eine halbe Stunde, ehe ich von der Hauptstraße abfuhr und den Wagen in eine ruhigere Wohngegend lenkte. Verblüfft sah Inoran sich um. „Was wollen wir hier?“ „Yuune und hide hatten den Wunsch nicht immer im Puls der Zeit zu sein. So hat es mir Yu mal erklärt. In der Innenstadt hätten sie nie Ruhe finden können, da alles rund um die Uhr in Betrieb ist. Menschen wie Maschinen.“ Und so hatten sie sich nach einen Haus am Rand der Stadt umgesehen. Ich hielt vor einem zweistöckigen Gebäude von dem ich dachte dass es das richtige sei. Es war weiß… In dem kleinen Garten vor dem Gebäude hatte jemand versucht durch Rosenbüsche leben in diese Reinheit zu bringen. Es waren tausende kleiner roter Farbtupfer. Fast so wie ein Blutstropfen auf schneeweißer Haut. „Hast du auch hierfür einen Schlüssel J?“ Ich schüttelte den Kopf und hoffte dass wir trotzdem einen Weg hinein finden würden. Am Namensschild erkannte ich das wir hier richtig waren, doch die Tür war verschlossen und auch nachdem wir mehrmals geläutet hatten, öffnete uns niemand. Inoran verzog das Gesicht als ich ihm sagte, irgendwie müssten wir hinein gelangen. Das schlechte Gefühl, was bereits die ganze Zeit in mir schwelte, wurde immer erdrückender. Ich versuchte ein Fenster zu öffnen, hatte aber wenig Erfolg. „Was machen sie da?“ die Stimme eines jungen Mädchens ließ mich erschrocken zusammen fahren. Ich seufzte und drehte mich dann mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihr um. Aus Erfahrung wusste ich das sie entweder gleich kreischen oder aber sehr debil lächeln würde ohne ein weiteres Wort zu sagen. Inoran war, nachdem wir erfolglos versucht hatten die Tür zu öffnen hinter dem Haus verschwunden. Das Mädchen reagierte mit Schnappatmung auf meinen Anblick. Erfolglos versuchte sie einen Ton hervor zu bringen, als sie hinter mir Ino entdeckte. Er war wieder nach vorn gekommen, da er einen Weg ins Haus gefunden hatte. „Kannst du die Mädchen nicht einmal in Ruhe lassen J?“ Ino lächelte und erinnerte mich einmal mehr an ein kleines süßes Hündchen. „Ach Klappe!“ ich zeigte Ino meinen Mittelfinger, der das Mädchen anscheinend aus seiner Erstarrung befreite. Sie lief kreischend davon, anscheinend um ihre Freundinnen zu holen. Zumindest hörten sich diese satzähnlichen Laute so an. „Die Terrassentür ist offen und bringt uns in die Küche.“ So kamen wir in Yuune‘s Haus. Kein Geräusch war zu vernehmen und Yu reagierte auch nicht auf unsere Fragen. „Schau du wieder oben nach Ino. Ich such ihn hier unten.“ Zweifelnd blickte mich mein Freund an. Ich konnte ihm nicht erklären woher ich wusste dass wir ihn hier finden würden. Aber sicher war ich mir dessen. Doch die ersten Zimmer in die ich blickte waren so leer, wie seine Wohnung in der wir ihn bereits gesucht hatten. Unbewusst hatte ich einen Raum bis zum Schluss gemieden. Warum zitterten meine Hände? „Stell dich nicht so an.“ Flüsterte ich mir selbst zu. Kurz holte ich tief Luft und öffnete dann die Tür. Auf den ersten Blick sah alles normal aus. In dem kleinen Kamin prasselte ein Feuer, die Zimmer hohen Regale waren gefüllt mit Büchern, auf dem Sideboard unter dem Fenster standen Bilder mal von Yu, mal von hide und einige wo die Zwei zusammen zu sehen waren. Ich nahm alles wie in einer Zeitlupe war. Meine Augen erkannten dass etwas an diesem weißen Sideboard falsch war, noch bevor mein Verstand es verarbeiten konnte. Die feinen roten Spritzer, die feine rote Spur die sich am Rand eines Bildes langzog. Mein Herz schlug mir bis zum Hals als meine Augen dem Rot folgten, was die Ruhe in diesem Raum zerstörte. Und dann sah ich ihn. Er lag am Boden, umgeben von einem kleinen See aus rotem Blut. Mit einem Aufschrei stürzte ich zu Yuune, riss ihn in meine Arme. „Yuune! Verdammt, was soll das?“ ich schrie ihn an und merkte doch das er mir entglitt. „Bleib hier! Du darfst nicht gehen! Denk doch an Luna!“ Durch ein lautes Knallen aufgeschreckt blickte ich zur Tür. Inoran war gegen einen Schrank gestoßen und hatte dabei mehrere Gläser umgeworfen. „Ruf den Notarzt!“ schrie ich meinen engsten Freund an und sah wie er mit zitternden Fingern den Notruf wählte. Der Panik völlig nah sprach ich auf Yuune ein. Sagte ihm dass er Luna nicht allein lassen, dass er hide dies nicht antun und das Yu auch uns nicht allein lassen kann. Ich merkte nicht wie sein Blut meine Kleidung durchweichte, versuchte nur verzweifelt die Blutung an seinem Handgelenk aufzuhalten. Seine Augen flatterten und für einen kurzen Moment sah er mich an. „Hör auf zu sterben. Ich schwöre Dir, ich schlag dich grün und blau wenn du hier sterben solltest!“ Sugizo schloss die Augen. Eine einzelne Träne rollte seine Wange hinunter. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich in der Ferne die Klänge der Sirene hörte. Inoran war bereits zur Tür gelaufen und wartete dort. Ich hoffte nur dass sich keine Fanscharen vor der Tür aufhalten würden. Es wäre nicht gut für Yuune wenn dies an die Öffentlichkeit gelangen würde. Endlich näherten sich schritte und ein Arzt wurde von Ino hereingeführt. Sanft aber bestimmt wurde ich von ihm weggeschoben, sodass der Arzt arbeiten konnte. Es dauerte lange ehe Sugizo auf eine Trage verlagert wurde. Ich bat die Assistenten Yuune so zu verhüllen damit man ihn nicht erkennen könne und auch das sie niemanden von ihrem berühmten Patienten erzählen dürfen. Dass sie auch wirklich schweigen, dafür würde Yuunes Manager sorgen. Yuune verbrachte zwei Monate in der Klinik, abgeschottet von allem und jedem. Inoran weigerte sich ihn besuchen zu gehen. Er hatte noch immer dieses eine Bild vor Augen. Ryu und Shinya hatten wir erzählt das wir Yuune in die Staaten geschickt hatten. Das war auch die einzige Information die die Außenwelt erhielt. Sugizo wolle eine Weile Zeit mit Luna Artemis seiner kleinen Tochter verbringen. Nach diesen zwei Monaten, fuhr ich ihn persönlich, zusammen mit Inoran, zum Flughafen. Nachdem wir sicher waren das der Flug gestartet war fuhren wir zurück. Inoran meinte das er froh ist Yuune wieder so zu sehen, er aber noch immer nicht dieses Bild, Yuune in einem See aus Blut, aus dem Kopf bekäme. ……………………… „Hey, schläfst Du mit offenen Augen, J?“ Inoran hatte seine Arme um mich geschlungen, sein Kinn auf meine Schulter gelegt. Ryu und Shinya schliefen aneinander gelehnt auf dem Sofa in der Lounge des Busses. „Ich war nur in Gedanken.“ Ich strich über sein Haar. „Du machst Dir noch immer Sorgen um Yu.“ Ich nickte. Wie konnte man auch nicht. Heute war er wieder besonders schlecht drauf gewesen. Sogar auf der Bühne. Zwar hatte ich bereits Heath angerufen und er würde sicherlich auch schon am Hotel warten, doch war ich mir keineswegs sicher dass er ihm helfen konnte. „Der Fahrer sagt dass wir in zehn Minuten da sein werden. Willst du alle wecken?“ Inoran löste sich von mir, sodass ich mich zu ihm umdrehen konnte. „Wir wecken nur die zwei Trunkenbolde da hinten. Lass Yuune schlafen. Er wird von jemanden geweckt werden, der ihm wohl besser helfen können wird wie wir.“ Mit einem leichten grinsen lehnte ich mich zu Inoran hinunter und küsste ihn kurz. Es waren seltene Momente wo Inoran dies zu lies und ich kostete sie umso mehr aus. Mit einem sanften Rucken hielt der Bus. Seufzend löste ich mich von Ino….meinem Inoran. Er lächelte leicht und erinnerte mich erneut an einen kleinen Welpen mit diesem Lächeln. Er drehte sich um und weckte unseren Drummer und Sänger. Verschlafen, meckerten sie rum. Inoran grinste und scheuchte sie zum Ausgang des Busses. Als die Türen sich öffneten hörte ich einen überraschten Ausruf von Ryu. Er hatte wohl wirklich nichts mitbekommen von meinem Gespräch mit Sugizo und dem Telefonat mit ihm. Denn einen Moment später betrat der groß gewachsene Bassist von X Japan den Bus. Ich sah wie er sich suchend umblickte und dann mich entdeckte. „Jun. Du hast mich angerufen. Wo ist er?“ war alles was er sagte. Inoran blickte mich kurz an, ehe er genauso wie Ryuichi und Shinya aus dem Bus stieg. Ich hörte wie er Ryu und Shinya erklärte was los ist. „Komm her. Ich hatte ihn in seine Koje verfrachtet. Schlaf schadet nicht.“ Die letzten Worte sagte ich nur noch leise, als ich an Heath vorbei ging. Dem Fahrer gab ich zu verstehen das auch er schon im Hotel einchecken kann und ich später den Bus abschließen würde. Ohne Einwände händigte er mir den Schlüssel aus und verließ den Bus. Ich warf einen letzten Blick zurück zu Heath, der den Vorhang zu Yuunes Koje zurück zog und verließ dann ebenfalls den Bus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)