Zombieiland von Tikila89 (Der Wutvirus) ================================================================================ Prolog: Elena ------------- „Lauft!“ Die gesamte Strohhutbande läuft die staubige Straße entlang. Hinter ihnen mehrere… Menschen? Sie können es nicht genau sagen. Medizinisch gesehen waren sie es einmal. Jetzt auch noch? Blutüberströmte, vor Wut entstellte, rennende, schreiende Körper, die keine Seele in ihren Augen haben. Noch nachdem sie scheinbar abgehängt wurden, rennen die Strohhüte weiter. Sie waren zwar auf Thriller Bark, doch dort waren die Menschen, oder eher gesagt die Gestalten, ganz sicher Tod. Es waren Zombies. Damals war es okay, weil sie wussten, was sie waren und wie sie reagieren sollten. Hier ist es anders. Die Menschen bluten, haben einen Puls, stimmen und scheinbar einen eigenen Willen, der jedoch von etwas überdeckt wird, was sie nicht erklären können. Auf der einen Seite der Straße steht ein kleiner Wald der so schmal ist, dass man die Wiese hinter ihm durch die Bäume sehen kann. Auf der anderen Seite stehen vereinzelte Gartenhäuschen mit Preisschildern an den Türen. Keine zweihundert Meter weiter hinter einer Kurve steht ein großes, weißes Haus mit blauen Türen. Der Vorgarten muss dringend wieder gepflegt werden, der kleine Fischteich ist beinahe Ausgetrocknet, doch auf der wildwachsenden Wiese steht ein Kaninchenauslauf mit zwei Kaninchen, die munter am Fressen sind, entspannt und scheinbar sorglos. Erst als die Crew der Sunny näher gerannt kommt stellen sie neugierig die Ohren auf und rennen vor Schreck in die Transportbox zurück. Auf der Wiese angekommen sieht sich die Crew nervös um, blickt um sich, kann jedoch nur weit entfernte Schreie hören. Verwirrt blicken sie auf die Kaninchen, kümmern sich dann jedoch nicht mehr darum. „Was jetzt, Käpten?“, will Nami wissen, als sie sich auf die kleine Treppe vor der Haustür setzt und tief durchatmet. Ruffy grinst über das ganze Gesicht, schaut zu Nami und lacht amüsiert. „Das war super!“, lacht er und bekommt sofort eine Kopfnuss von Lysop, der ihn verzweifelt anschreit. „Bist du verrückt!? Die hätten uns umgebracht!“ „Bist du sicher? Ihr wolltet ja unbedingt weg. Wir hätten sie ja fragen können.“ „Die hätten nicht geantwortet!“ Sanji öffnet die Haustür mit einer Hand, da der Klicker entsperrt wurde. „Leute, was meint ihr?“, fragt er, ohne zu sagen, was er will. Jeder versteht sofort, Nami erhebt sich von der Treppe und kaum steht Sanji im Treppenhaus öffnet sich eine Wohnungstür vor ihm. „Wurdet ihr Gebissen? Habt ihr Blut in die Augen bekommen oder ähnliches?“ „Was? Nein. Was ist hier los?“ Schweigen. Die Crew wird durch den Spalt in der Tür gemustert, kann jedoch nicht erkennen von wem. „Kommt rein.“ Die Tür öffnet sich, eine junge Frau steht in der Dunkelheit, dreht sich in die Wohnung und verschwindet in einem Zimmer. Sie lässt die Tür geöffnet, also folgt ihr die Crew. Das Wohnzimmer ist groß und teuer eingerichtet. Alles ist gepflegt, nur das Kissen und die Decke auf dem Sofa passen nicht in das Bild. Die Rollläden sind so weit heruntergelassen, dass nur kleine Streifen an Licht in das Zimmer dringen. „Ihr fasst nichts an. Wenn ihr Hunger habt, sucht euch selbst was. Ich gebe euch nichts ab. Wenn ihr mir was klaut oder ihr etwas macht, was mir nicht passt, erschieß ich euch. Ich fang mit dem kurzen an.“, sagt sie dann und zeigt auf Chopper, ohne sich zu unterbrechen, „Die Tür muss immer geschlossen sein. Sie gehen gern in offene Türen und Zimmer. Ach ja, ihr fasst nicht meine Kaninchen an. Wenn ihr versucht ihnen was anzutun, erschieß ich euch, wenn ihr schlaft-„ „Jetzt mal halblang! Was ist hier eigentlich los?!“, kann Lysop sich dann nicht mehr zurückhalten, doch anstelle zu antworten spricht sie weiter ihren Text auf. „Wir werden hier schlafen. Wir werden ALLE im selben Raum schlafen. Licht wird nur gemacht, wenn die Fenster nach draußen abgedichtet sind. Es gibt keinen Strom. Ich will, dass ihr euch wascht, bevor ich euch irgendetwas beantworte. Klamotten bekommt ihr dann von mir. Sie werden nicht wirklich passen, aber es wird gehen. Ihr geht nicht in den Wald und verlasst auch sonst nicht das Haus, wenn ich es nicht weiß oder erlaube. Wenn ihr es trotzdem macht, glaubt nicht, ich lass euch hier rein, wenn sie hinter euch her sind. Ich will nicht angesteckt werden und ich sorge dafür, dass ich es nicht werde.“ Schweigen. „Wo kommt ihr her?“ „Dürfen wir erst einmal was fragen?“, fragt Nami schnippisch, verschränkt die Arme vor der Brust und starrt sie an. Sie starrt zurück, mustert Nami einen Moment auffällig, nickt dann jedoch auf ihre Frage. „Was wollt ihr wissen?“ „Ist das nicht ziemlich offensichtlich? Was ist hier los?“ „Fragt die Marine, ich hab keine Ahnung.“ „Die Marine?“ „Ist ne lange Geschichte. Was wollt ihr noch wissen?“ „Wenn du nicht weißt, was genau hier los ist, kannst du uns dann wenigstens sagen, was du weißt?“ Plötzlich ändert sich ihr Blick. Ihre Augen verengen sich zu schlitzen, sie verschränkt die Arme vor der Brust und sieht Nami misstrauisch an. „Wo kommt ihr her?“ „Vom Hafen. Wir sind vor ein paar Tagen hier angekommen.“ „Oh..“, sagt sie nur, blickt einmal durch die Runde und nickt einmal nachdenklich. „Ich wusste nicht, dass man so weit kommt. Wie ist es am Hafen?“ „Jetzt hör endlich auf uns mit Fragen zu löchern. Wir würden auch gern was wissen.“ Seufzend nickt die Unbekannte, lässt sich auf das Sofa fallen und verschränkt die Arme hinter ihrem Kopf. „Kann ich mir vorstellen. Das alles hier hat vor ein paar Monaten angefangen. Ich glaub vor zwei oder drei, bin mir nicht sicher. Es ist ein Virus. Es benimmt sich jedenfalls so. Es dauert nicht lang um zu wissen, ob es jemand hat. Ihr habt ja gesehen, wieso. Keine Minute nach der Ansteckung ist man einer von denen. Ich sag euch jetzt schon, wenn ihr weiter in Unterwäsche rumrennt, “, sie blickt kurz zu Nami und zeigt so, was sie meint, „dann seid ihr schneller dran als ihr es merkt. Und das mein ich ernst.“ Sie selbst trägt einen Wollpollover, eine Jeans und eine Wollmütze. Nichts passt zusammen doch man sieht, dass es ihr auf Funktion ankommt. „Ist dir nicht warm?“, will Ruffy dann wissen. Es fällt ihm erst jetzt auf, dass ihre Klamotten viel zu warm für die Jahreszeit sind. Sie antwortet ihm nicht, sieht ihn nicht einmal an. „Passt auf eure Augen auf. Esst nur Sachen aus Dosen. Und auch nur dann, wenn ihr sie selbst geöffnet habt. Passt auf eure Haut auf. Lasst euch nicht beißen oder anspucken. Rennt weg, wenn ihr merkt, dass sie euch bemerkt haben. Führt sie nicht hier her. Bleibt am besten im Haus. Wir gehen nur raus, wenn die Sonne scheint. Wenn ihr weglauft, dann entgegen der Sonne. So könnt ihr schneller entkommen. Das wichtigste ist, dass ihr nachdenkt, denn das machen die nicht.“ „Wie heißt du?“ „Müsst ihr nicht wissen.“ „Und wie sollen wir dich nennen?“ Das Mädchen verzieht den Mund, legt den Kopf in den Nacken und seufzt einmal laut und genervt. „Elena.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)