Demütigung von Tikila89 (Und wie sich Frau dabei fühlt) ================================================================================ Kapitel 19: Veränderung ----------------------- „Schieda? Bist du okay?“ Sanji steht mit einem Tablett in meiner Zimmertür. Ich nicke sofort, lächle falsch und winke kurz ab. Er durchschaut mich sofort, seufzt leise und tritt dann in mein Zimmer. Er schließt die Tür mit seinem Fuß, um sich nicht umdrehen zu müssen. Als er mich mustert weiche ich seinem Blick aus, setze mich auf mein Bett und atme tief durch. Ruffy ist noch nicht hier. „Du bist nicht zum Essen gekommen.“ Ich nicke. Sanji setzt sich neben mich auf das Bett, stellt das Tablett zur Seite und sieht mich von der Seite an. „Ist es wegen eben?“ Ich zeige keine Reaktion. Ich will und kann jetzt nicht mit ihm reden. Ich habe heute genug geweint. Mir tut der Kopf weh. „Willst du nicht reden?“ Ich schüttle den Kopf. Ist das nicht offensichtlich? Sanji atmet leise durch, blickt dann – genau wie ich – vor sich auf den Boden und schweigt. Wir sitzen lange nebeneinander, ehe ich die Stille durchbreche. „Tut mir leid.“ Sofort dreht sich Sanji wieder zu mir um, zögert einen Moment, ehe er mir eine Frage stellt. „Was tut dir leid?“ „Was ich mit dir… du weißt schon.“ Sanji lächelt kurz auf, schüttelt jedoch gleichzeitig den Kopf. „Oh, kleine Miss. Hör auf damit.“ „Nenn mich bitte nicht so.“ „Tschuldige. Aber hör auf damit. Wir beide wissen, was gewesen wäre, wenn du nicht raus gelassen hättest, was sich bei dir aufgestaut hat. Und außerdem…“ er lächelt erneut auf, blickt kurz an die Zimmerdecke und schüttelt den Gedanken wieder von sich. „Es muss dir wirklich nichts leidtun.“, lächelt er und fasst meine Hand. Ich will sie erst zurückziehen, lasse sie jedoch in seiner Hand ruhen. Wieder spüre ich die Tränen meinen Hals zuschnüren, schlucke sie schweigend herunter und nicke kurz dankbar. „Ich hab es ihm gesagt.“, flüstere ich dann leise, um nicht wieder weinen zu müssen. Sanji seufzt, nickt dann aber. „Ja, das hab ich mir schon gedacht. Ruffy kann nicht so gut schauspielern, wie er es gern würde. Du hast ihm aber nicht gesagt, dass ich es war, oder?“ Ich schüttle den Kopf und starre auf unsere Hände. Hätte ich es sagen sollen? Ist es gut, dass ich es nicht gesagt habe? Oder Schlecht? „Hör zu, so wie ich das sehe, hat er dir keine andere Wahl gelassen.“ Ich beiße die Zähne zusammen, schließe die Augen und schüttle den Kopf. „Er kann nichts dafür.“ „Und ob er das kann! Was er gemacht hat ist tausendmal schlimmer als das, was du gemacht hast. Er hat dich allein gelassen und du hast gelitten. Das weißt du sogar besser als ich.“ Wieder schüttle ich den Kopf. „Nein, so war das nicht. Er hat... Er war nur… Er wollte nicht, dass ich…“ „Schwachsinn!“ Ich breche ab, schüttle aber weiter den Kopf über das, was er sagt. Er hat nicht mit ihm geredet. Er weiß nicht, was war. Was Ruffy gedacht hat. „Wenn er sagt, dass er nicht gemerkt hat, wie du leidest, dann lügt er oder er hat dich nicht verdient.“ „Sanji!“, jetzt erhebe ich die Stimme und funkle ihn böse von der Seite an. Er nimmt sich zu viel raus. Wie sollte er das beurteilen können?! Er sieht mich einen Moment an, senkt dann den Blick und nickt kurz als Zeichen, dass er mich verstanden hat. Wieder schweigen wir eine Weile, ehe er diesmal die Stille unterbricht. „Wenn ich er wäre, würde es dir besser gehen.“ Ich beiße die Zähne bei seinen Worten zusammen und ziehe sofort meine Hand aus seiner. Was geht eigentlich in seinem Kopf vor?! „Ich glaube, du gehst jetzt besser.“, fauche ich ihn leise an, sehe aber nicht zu ihm auf. Er zögert, nickt dann kurz und erhebt sich. „Du weißt, wo du mich findest. Wenn du wieder reden willst. Oder etwas anderes.“ Hat der sie noch alle?! „Raus!“, schreie ich ihn an, starre fassungslos und voller Wut über seine Worte zu ihm auf und zeige auf die Tür. Er hält meinem Blick nicht stand, weicht ihm nach unten aus. Schließlich nickt Sanji leicht und geht zur Tür. „Natürlich, Miss.“ „Du mieser Bastard!“ Bei seinen Worten springe ich sofort auf, laufe ihm nach und verpasse ihm eine Ohrfeige. Er macht keine Anstalten mir auszuweichen, sieht vor mir auf den Boden und atmet tief durch. Ich knirsche vor Wut mit den Zähnen, funkle ihn böse an und schweige, weil mir nichts einfällt, was ich jetzt zu ihm sagen könnte. Einen Augenblick später reiße ich die Augen auf, als ich unwillkürlich wieder dieses Ziehen tief in meinem Unterleib spüre. Ich presse die Beine zusammen, blicke augenblicklich zu Boden und schlucke. Oh, nein. Das hat er mit purer Absicht gemacht. Er wollte mich provozieren. „Bastard.“ „Miss.“, sagt er nur knapp, nickt kurz und verlässt das Zimmer, ohne ein weiteres Wort. „Nein.“, hauche ich leise, als ich alleine vor der geschlossenen Tür stehe. Oh, nein. Habe ich mich so verändert? Unmöglich. Was ist nur los mit mir? Wieso ausgerechnet ich? Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso das alles? Es macht alles nur viel komplizierter als es schon ist. Wieso? Konnte es nicht einfach alles so bleiben, wie es war? Kann es nicht weiter so sein, dass ich absolut weiß, was mir gefällt? Das bin doch nicht ich. Das war ich nie. Wieso jetzt? Dominik. Augenblicklich wird es mir klar. Was er mit mir gemacht hat, hat tiefere Narben hinterlassen, als man mit dem Auge sehen kann. Er hat irgendwas in mir ausgelöst, in mir aufgeweckt. Wieso konnte es nicht einfach so bleiben, wie vorher? Damals war es einfacher als es jetzt ist. Und Ruffy? Soll ich es ihm sagen? Wird es mir überhaupt noch gefallen, geschlagen zu werden? Werde ich es genießen können? Oder werde ich nur Schmerzen fühlen? Was ist nur los mit mir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)