Handpuppen von Geisterkatze ================================================================================ Kapitel 6: Geschichtenerzähler Haru ----------------------------------- 6. Kapitel ~ Geschichtenerzähler Haru Während die Erwachsenen sich nun über dies und jenes Unterhielten, spielten die Anderen mit den Handpuppen, außer Kyo, dieser schlief immer noch mit dem Kopf auf den Tisch. Währenddessen Regnete es draußen immer stürmischer und die dicken Tropfen klatschten gegen die Scheiben, während einige Blätter vom Wind gegen das Glas gedrückt wurden. Die Bäume bogen sich leicht mit dem Sturm, der draußen wütetet, während die Wolken immer dunkler wurden, so hatte es zumindest den Anschein. Als Shigure dann den Sake einschenkte, um auf sein neues Lebensalter anzustoßen, stupste Momiji seinen gleichaltrigen Cousin an und bat diesen ihnen eine Geschichte zu erzählen, weil der Ochse das nun mal so gut konnte. Auch Kisa wurde von dieser Idee begeistert, da Haru ihr schon oft kleine Märchen erzählt hatte und sie auch so meist zum Lachen brachte. Toru wurde dadurch neugierig und wollte den Jüngeren nun auch hören. Die Ratte hob derweil nur eine Augenbraue und Hiro verdrehte seine Augen dabei. Der Schwarzweißhaarige lachte leicht und zierte sich auch noch ein wenig, doch nachdem die meisten auf ihn einredeten, stimmte er dem dann doch zu. „Okay, okay, lasst mich kurz überlegen.“ bat Hatsuharu um etwas Zeit und sah nachdenklich durch den Raum zu den Erwachsenen, die gerade den Sake hinter kippten, zum Fenster, wo der Regen immer noch gegen prasselte und dann zu dem schlafenden Orangehaarigen. Ein kleines Schmunzeln huschte über seine Lippen, als er an heute Morgen dachte oder an ihr erstes Mal und am Ende, wie sie zusammen gekommen waren. Die Seelenspiegel des Ochsens richteten sich wieder auf sein ‚Publikum’, welches ihn voller Erwartung und Spannung anschaute. Haru räusperte sich leicht, ehe er in die Handpuppenkiste griff und die Katze, wie ‚zufällig’, heraus angelte und sich über seine Finger zog. Auch die Ochsenpuppe auf seiner anderen Hand richtete er noch mal ordentlich und bewegte Pfoten, Hufen und die Mäuler der Figuren kurz zur Probe. Erneut sah er zu seinen Cousins, Kisa und Toru, wobei er noch mal kurz nachdachte und sich anschließend wieder räusperte. „Also, es war einmal ein Ochse, der es sich auf einer schönen saftigen Wiese gemütlich gemacht hatte. Die Sonne strahlte heiß auf ihm, aber das störte diesen nicht sonderlich. Er lag da auf den Rasen und sah verträumt in den Himmel und betrachtete die Wolken, die viele verschiedene schöne Formen hatten. Eine, so schwört er, hatte die Form eines Karnickels.“ fing Hatsuharu an zu erzählen und machte mit seiner Handpuppe immer wieder ein paar Bewegungen, zum Beispiel liegend, die Hufen hinter den Kopf dabei und nach oben schauend. Nun deutete die linke Hufe auf die Hasenhandpuppe und wanderte weiter zum Tiger. „Eine Andere sah aus wie ein süßer schlafender Tiger und eine dicke Schafswolke, fehlte auch nicht. Das große Tier lag also unbekümmert da und dachte an nichts böses, als er mit mal kleine piepsige Hilfeschreie vernahm. Verwirrt sah er sich um und erblickte dann eine kleine graue Maus, die mit panischer angst in den Augen, auf ihn zu gerannt kam. Schnell erblickte er auch den Grund, warum das Mäuschen so aufgebracht war, da eine hungrige orange Katze hinter dem kleinen Wesen hinterher jagte.“ erläuterte der Schwarzweißhaarige weiter und setzte nun auch die Handfigur in Form einer Katze ein, während die Zuhörer, einige mehr, andere weniger, gespannt weiter lauschten. „’Dieser Kater’ wisperte der Ruhige. Er hatte diese Katze des Öfteren hier schon herum stromern sehen und wie dieser mit einen lieben Blick, sich eine Schüssel voller Milch, immer wieder von der Bäuerin ergaunern konnte. In seiner gutmütigen Art, stand der Ochse also von der herrlichen saftigen Wiese auf und stellte sich dem Raubtier entgegen, während die kleine Maus an ihm vorbei flitzte, donnerte der Kater gegen sein linkes Vorderbein. Den Größeren, machte das wenig aus, während das orange Fellknäuel, durch die Wucht des Aufpralls, zurück stolperte und schließlich auf den Rücken landete. Sofort fauchte der Kleinere los ‚Was sollte das! Wieso mischt du dich da ein? Jetzt hast du mir mein Mittag versaut, du dummer Ochse!’“ sprach Haru weiter und verstellte ein wenig die Stimme, als die Tiere in seiner kleinen Geschichte sprachen. „Der Ochse schnaubte leicht, ehe auch er seine Worte laut erklingen lies ‚Du solltest aufpassen was du sagst Kätzchen, ansonsten macht der ‚dumme’ Ochse dich platt.’ meinte dieser und stampfte mit seinem linken Vorderbein leicht gereizt auf den Boden. Er konnte es nun mal nicht leiden, wenn man ihn für ‚dumm’ hielt, doch schien er dem Kater damit keine angst zu machen, im Gegenteil, dieser fauchte ihn weiter an. ‚Nenn mich niemals ‚Kätzchen’ du verblödeter Hornochse, sonst kratz ich dir die Augen aus!’. Der Kleine war echt mutig, das musste der Ochse schon sagen, aber er lies sich von niemanden beleidigen, weshalb er nochmals aufschnaubte. ‚Ach ja? Na dann versuch es doch ‚Kätzchen’.’ meinte der Größere herausfordernd, während er den Kosenamen, genüsslich langsam aussprach. Natürlich dachte der Ochse, dass der Andere nun den Schwanz einziehen würde, doch da hatte er diesen wieder einmal unterschätzt, denn mit ausgefahrenen Krallen wurde er nun Angegriffen und so entstand ein kleiner Kampf zwischen ihnen.“ erzählte Hatsuharu die Geschichte mit voller Elan, wobei er nun die Handpuppen miteinander kämpfen lies. Während des Kampfes, gingen die Meinungen der Zuschauer und Hörer in geteilte Richtungen. Die einen meinten, dass der Größere eindeutig gewinnen würde, während andere sagten, dass man die Katze nicht unterschätzen sollte. Haru grinste leicht und räusperte sich wieder, damit sie sich wieder auf das Zuhören konzentrierten. „Während die Beiden also gegeneinander kämpften, bemerkten sie gar nicht, wie sie immer mehr, sich von ihrer Ausgangsposition entfernten, bis auf einmal ein knarren unter ihren Füßen ertönte.“ kurz sah der Erzähler zu den Anderen, die neugierig förmlich an seinen Lippen hingen, ehe er schließlich weiter redete: „Die Zwei merkten schnell, das ihr Untergrund nicht mehr das grüne weiche Gras war, sondern eher holzig. Allerdings klang das Holz nicht mehr sehr vertrauenswürdig. ‚Wir sollten hier runter’ meinte die Katze mit gespitzten Ohren. Während das Fellknäuel sich Vorsichtig also bewegte, wollte der Ochse ihn triezen, das er wohl Angst habe, doch das knarren unter seinen Hufen, klang wirklich nicht vertrauensvoll, als er den ersten Schritt machte, brach das Holz unter ihm weg und sein Bein versank in das Loch darunter. Keine Sekunde später zerbrach das ganze Holz unter ihm weg und er fiel, wobei auch der Kater mitgerissen wurde. Als der Ochse auf harten Boden schlug, hörte man ein lautes unschönes Knacken, sowie einen Schmerzenslaut, der laut an den Wänden wieder hallte. Derweil landete die Katze auch noch auf ihn.“ erklärte Haru und legte nun eine kleine Pause ein, um etwas Wasser zu trinken, dabei musterte er sein Publikum, welches meist erschrocken drein Blickte und ihn dann drängte weiter zu erzählen. Der Schwarzweißhaarige lachte leicht und richtete die Handpuppen auf seinen Fingern wieder, ehe er vom neuen begann zu sprechen. „Der Ochse keuchte immer wieder schmerzlich auf, während der Kater recht besorgt drein blickte. ‚Könntest du mir ein gefallen tun Katze?’ fragte der Größere das Fellknäuel und kniff kurz ein wenig seine Augen zusammen, da ihm doch recht schwummrig wurde. ‚J-ja?’ entgegnete der Kater daraufhin knapp, immer noch mit dieser Besorgtheit in den Augen. ‚Gut, geh von mir runter, mir tut echt im Moment alles weh.’ bat der Ochse das kleine Raubtier, welches dann sofort von ihm runter sprang. Kurz lächelte er und versuchte sich aufzurichten, doch war er auf seinen Beinen recht wacklig und auf seinen rechten Hinterlauf konnte er gar nicht auftreten, also legte er sich lieber wieder hin und schnaufte leicht auf. Der Kater seufzte und sah dann hinauf. Sie waren mindestens sieben Meter gefallen, schätzte er, soweit konnte er nicht mal hinauf springen. >Und das alles wegen so einer blöden kleinen Ratte.< dachte sich der Kater. ‚Ich.. ich bin übrigens Kazu.’ stellte sich der Ochse dem Kleineren vor, welcher leicht eine Augenbraue hob und ihn musterte. ‚Ki.’ kam es nur knapp von dem Fellknäuel. Der Größere nickte und sah nun auch hinauf und konnte wieder den Himmel dabei sehen.“ erzählte Hatsuharu, wobei er die Tiernamen schnell erfunden hatte, indem ihm sein Feind in der Schule eingefallen war. Kazuki. Diesen Namen hatte er einfach auseinander gepflückt und so kam nun Kazu und Ki zustande. Warum ihn gerade dieser Kerl eingefallen war, wusste er gerade auch nicht. „’Wenn wir hier nicht versauern wollen, sollten wir um Hilfe rufen, Ki.’ sprach der Ochse den Kater an, der jedoch leicht aufschnaubte. ‚Ich brauche keine Hilfe.’ behauptete dieser und streckte sich erstmal ausführlich, ehe er zum Sprung ansetzte und durch einige Vorsprünge, tatsächlich weit kam. Doch reichte es nicht ganz und so fiel die Katze wieder hinunter und konnte gerade so, mit einem weiteren Schmerzenslaut der Kuh, aufgefangen werden. Der Kater war ziemlich Stur, musste Kazu feststellen, als dieser es erneut versuchte und noch mal und noch mal, bis er es dann doch schließlich völlig aus der Puste sein ließ. Mit Widerwillen, stimmte Ki den Vorschlag des Ochsens dann zu und gemeinsam riefen sie nach Hilfe. Stundenlang, so kam es ihnen vor, doch man hörte sie nicht, es kam keiner, der ihnen hier raus helfen könnte. Bald nagte Hunger und Durst an ihnen.“ meinte Haru mit einer ernsten Miene. Er erinnerte sich noch zu gut daran wie er und Kyo in dem leeren Brunnen fest saßen. Wie sein Bein geschmerzt hatte und die ganze Zeit ihm so schwummrig war. Sie hatten Beide einen riesigen Hunger, aber noch schlimmer war dieser Durst, denn ihre Kehlen waren ganz trocken gewesen von ihren Hilferufen. Schlussendlich waren ihre Stimmen recht schwach und sie konnten, wenn sie denn sprachen nur leise miteinander reden. „Wir wollen ein Happy End Haru, nichts trauriges.“ kamen die protestierenden Worte von Momiji. Sein Gleichaltriger Cousin hatte ihm die Geschichte schon mal erzählt, nur das es kein Märchen war, sondern wirklich passiert war, mit Kyo und Haru, aber natürlich hatte der Schwarzweißhaarige, hier und da ein wenig die Stellen ausgeschmückt. „Ihr wollt ein Happy End?“ fragte das Ochsen Eto nach und musterte sein Publikum. „Ja.“ kam es dann auch schon zeitgleich von Kisa, Toru, sowie vom Karnickel. Yuki, der die Geschichte auch schon durchschaut hatte, schmunzelte derweil leicht und nickte, während Hiro den Kopf kurz schüttelte. Der Geschichtenerzähler lächelte leicht und führte dann fort: „’Kannst du nicht etwas Milch geben? Ich hab Durst.’ sprach Ki nach einer weile und der Ochse sah dropend zu dem Kleineren hinüber. ‚Ich bin ein Ochse, eine männliche Kuh, wir geben keine Milch.’ murrte die männliche Kuh und stupste mit seiner Schnauze die Katze an, welche leicht lachte. ‚Das weiß ich doch, ich wollte dich nur ärgern.’ erklärte der Kater grinsend und steckte ihm tatsächlich die raue Zunge heraus. ‚Kätzchen.’ entgegnete Kazu daraufhin nur, ebenso mit einem kleinen schmunzeln auf den Lippen. Von dem Anderen vernahm man nun ein kleines grummeln und doch stupste der Kleine den Ochsen mit seinem Köpfchen an. ‚Für einen ‚dummen’ Ochsen, bist du eigentlich ganz okay.’ konnte man Ki dann leise murmeln hören und der Größere lachte leicht. ‚Du bist auch in Ordnung, Kätzchen.’ und schon konnte der Kater die lange weiche Zunge von Kazu über sein Gesicht gleiten spüren. Der Kater schüttelte sich leicht, ehe er sich an den großen, warmen Körper heran schmiegte und einfach seine Augen schloss. Einige Stunden später wurden die Beiden dann schließlich gefunden und aus dem Loch herausgezogen. Während der Ochse verarztet wurde, bekam die Katze ihre Milch und seitdem wurden die Zwei sehr, sehr gute Freunde.“ endete Haru nun schließlich mit der Geschichte, die natürlich Jugendfrei bleiben musste und sah wieder zu seinen Zuhörern. Kisa, Momiji und Toru klatschen begeistert, während die anderen Beiden, ruhig weiter so saßen. „Das war wirklich eine schöne Geschichte.“ hörte man von dem Tiger Eto leise. „Ja, du kannst das wirklich gut.“ stimmte Toru eifrig damit ein und lächelte leicht. Der Hase grinste derweil wie ein Honigkuchenpferd. „Aaach, ihr macht mich ganz verlegen.“ entgegnete der Ochse daraufhin leicht grinsend und zog nun die Handpuppen von seinen Händen, behielt sie aber bei sich. Die Mädchen kicherten derweil leicht, bis Ayame sich mit mal räusperte. „So Kinder, tragen wir das Abendbrotessen rein und einer sollte Kyonkichi, wecken.“ So das war's erneut von mir ^.- hoffe es hat wieder gefallen gefunden und ich hoffe es war nicht so verwirrend ^.- MfG eure Geisterkatze =^.^= Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)