Handpuppen von Geisterkatze ================================================================================ Kapitel 1: Finden ----------------- 1. Kapitel ~ Finden Ungehindert schien die Sonne auf Japan. Warum auch nicht? Schließlich war es Sommer, die beste Zeit für Eisverkäufer und andere Marktketten die sich auf die heiße Jahreszeit spezialisiert hatten. Doch war es schon seid Wochen so heiß, dass man aufpassen musste, das das Eis nicht schmolz, ehe es überhaupt in den Mund gelangte. Die Meteorologen redeten von den heißesten Sommer des Jahrhunderts und gaben dem Klimawandel die Schuld. Immer wieder wurde berichtet, das ganze Eisbrocken von der Antarktis abbrachen oder das paar Pinguine sich an irgendwelchen Stränden verirrt hatten. Aber das änderte alles nichts daran, dass die Hitzewelle anhielt. Es waren 34 Grad im Schatten, da konnte man in der Sonne gleich zehn Grad also mehr zurechnen und das war doch nun wirklich nicht mehr normal. In der Nacht kühlte es sich auch nicht wirklich ab, da waren meist immer noch 25 Grad und man konnte wirklich nur mit einem Laken als Decke und mit geöffneten Fenstern und Türen ein bisschen schlaf finden. Nur mit einer kurzen Hose, die ihn gerade mal bis kurz oberhalb der Knie ging, lag der Orangehaarige Kyo verschwitzt auf dem Boden im Wohnzimmer. Mein Gott, er bewegte sich nicht mal und der Schweiß lief ihm trotzdem hinunter! Toru war derweil mit Yuki und ihren beiden Freundinnen in eine Schwimmhalle gefahren. Der Kater konnte sehr gut darauf verzichten, denn mit Sicherheit waren die Vier nicht als einzige auf diese Idee gekommen und das Schwimmbad war sicher nun total überfüllt mit vielen verschwitzten fremden Körpern. Nein Danke, darauf konnte er wirklich verzichten. Der einzige der das Leid hier mit ihm teilte war Shigure, der mit einem recht dünnen Kimono am Tisch saß und in seiner Zeitung rumblätterte, wo die Tinte jedoch teils verschmierte, oder an den Fingern des Hundes haftete. Schwer seufzend lies es der Schwarzhaarige schließlich dann doch irgendwann sein und faltete das Informationsmittel zusammen und Fächerte sich damit ein wenig Luft zu. Das war jetzt nun schon der neunte Tag, mit so einer Affenhitze. Die Leute klappten hintereinander weg, weil sie zu wenig tranken oder deren Kreislauf die Hitze nicht mehr standhalten konnte. Die zwei Liter die man am Tag trinken sollte, reichten da schon lange nicht mehr aus. Nachdenklich sah der Hund zum Fernseher. Er traute sich gar nicht diesen an zu machen, da dieser dann ja noch mehr wärme dem Raum spenden würde. Der Schriftsteller hatte absolut nichts gegen wärme, aber das war wirklich zu viel. Wie freute er sich jetzt schon auf den Herbst, wo die Tage und vor allem die Nächte hoffentlich wieder kühler wurden, damit er sich an seinen Freund wieder kuscheln konnte. Erneut leicht seufzend blickte der Hund zu Kyo, der mit leicht gespreizten aufgestellten Beinen da lag und sich die verschwitzten Haare nach hinten strich. Der Autor konnte beobachten wie ein Schweißtropfen, vom Haaransatz hinunter Richtung Ohr glitt und schlussendlich am Ohrläppchen abperlte. Ein weiterer Tropfen glitt über Kyos strammen Bauch und verschwand in dessen Bauchnabel. Der Orangehaarige fing an zu murren und kratzte sich am Bauch, ehe seine Beine zusammen klappten und der Junge sich auf die Seite drehte. Mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen, lehnte Shigure sich ein wenig zurück und wünschte sich Kureno her. Sie konnten bei der Hitze zwar nicht kuscheln, aber vielleicht ein wenig mit Eiswürfeln ‚spielen’. Ein grinsen huschte auf die Lippen des Älteren, als er daran dachte, während Kyo vor sich hin grummelte und sich nun auf die andere Seite wälzte und nun hinaus schauen konnte, da die Terrassentür auf war. Draußen war es still, anscheinend war selbst den Vögeln zu warm, denn man hörte kein zwitschern von den Tieren in den Baumkronen. Nicht mal ein kleines Lüftchen wehte und an einer kleinen Schäfchenwolke war auch nicht zu denken. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien unerbittlich auf die Erde hinab Allmählich fingen die Augenbrauen des Jungen an zu zucken, der sich nun auf den Bauch legte und einige staubige Wollmäuse unter den Schränken erkennen konnte. Schwer aufseufzend drehte er sich schlussendlich wieder auf den Rücken und nahm seine Ausgangsposition wieder ein. Die ganze herum Dreherei hatte ihn nur noch mehr zum schwitzen gebracht, wenn das ganze so weiter ging wurde er noch verrückt, er überlegte jetzt schon in den Kühlschrank zu ziehen. „Ich halte das nicht mehr aus!“ fauchte der Orangehaarige mit mal los, wobei dieser sich schlagartig aufsetzte und sich das Haar raufte. Shigure, der schon auf diesen Ausbruch gewartet hatte, sah ruhig zu den Jüngeren hinüber, sie konnten sich vielleicht in Tier Verwandeln, aber am Wetter konnten sie nichts ausrichten. „Haben wir nicht irgendwo einen Ventilator?“ wollte der Kater von dem Autor seufzend in Erfahrung bringen, während er sich erneut das Haar nach hinten strich. Diese wärme war einfach nicht mehr auszuhalten. „Was? Einen Vibrator?“ hakte der Hund sofort überrascht nach, da er mit seinen Gedanken immer noch bei Kureno gewesen war und dem Kleineren nur halb zugehört hatte deswegen. Der falsch Verstandene errötete und seine Finger fingen an zu zucken und wäre es nicht so Warm, würde Shigure seine Faust auf dessen Schädel zu spüren bekommen. Ruhig atmete der Junge durch und das zucken in seiner Hand verschwand langsam. „Ventilator.“ wiederholte Kyo dann schließlich ausdrücklich, wobei er ernst den Älteren ansah, der leicht seine Augenbrauen anhob und nun bei sich das schwarze Haar nach hinten strich, während er mit seiner anderen Hand, die Zeitung, die als Fächer gedient hatte ablegte. „Glaubst du nicht, wenn ich einen Ventilator hier hätte, dass ich ihn nicht bereits aufgestellt hätte?“ entgegnete Shigure dann auch schon fragend und stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und seinen Kopf auf seine Handflächen ab. Schwer seufzend lies sich der Kater wieder ganz auf den Boden sinken. Dann sollten sie vielleicht mal in Erwägung ziehen einen zu besorgen oder gleich für jedes Zimmer einen. Doch wer würde freiwillig hinaus in die Hitze gehen, den langen Weg zu einen Baumarkt oder ähnliches auf sich nehmen und dann mit einen oder wie schon gesagt mehreren Kartons, wieder zurück kommen? Sie könnten theoretisch über das Internet welche bestellen, aber ehe diese hier ankommen würden, würde auch eine gewisse Zeit vergehen. „Obwohl.“ sagte der Hund mit mal und der Schüler horchte auf und sah rüber zu seinen Cousin, der nachdenklich drein sah. Abwartend sah Kyo den Älteren an, ob da jetzt nun noch mehr kam oder nicht, seine Neugier und eine kleine Hoffnung waren zumindest geweckt. „Ich glaube im Abstellzimmer, könnte in irgendeinen Karton, noch ein Ventilator existieren.“ erklärte der Schwarzhaarige überlegend und sah zu seinem Vetter, der ihn nur verwirrt anblickte. „Wir haben ein Abstellzimmer?“ Shigure musste leicht lachen und stand dann langsam auf und deutete den Jungen an mit zukommen. Nun war Kyo aber wirklich neugierig und er stand ebenso auf und folgte dem Schriftsteller raus in den Flur und sie kamen vor der Zimmertür von dem Hund an. Aber direkt gegenüber, war eine weitere Tür. Leicht hob der Orangehaarige nun seine Augenbrauen an, er dachte da drin wurde der Staubsauger und so was aufbewahrt. Der Größere öffnete die Tür, aber so, das er beim öffnen hinter dem Holz stand und Kyo erfuhr auch schnell warum. Kaum das die Zimmerforte geöffnet war, kam dem Kater auch schon eine Kartonlawine entgegen, der er gerade so ausweichen konnte. „Das… ist nicht dein ernst.“ meinte der Kleinere unfassbar an den Anderen gewand, der hinter der Tür Vorsichtig hervor lugte. „Das ist ja nicht alles von mir, Aya hat auch ein paar Kisten dort drin, weil sie in seinen Laden störten oder in seiner Wohnung kein Platz mehr hatten.“ erklärte der Schriftsteller seinem Cousin und kam nun langsam hinter der Tür hervor, kletterte über die Kartons und schaltete das Licht im Raum an, was wunderlicherweise sogar noch funktionierte. Der Jüngere blickte in den Raum und musterte diese. So wie er es einschätzte waren die Kisten 50 cm lang, breit und hoch und davon waren jeweils immer vier aufgestellt, also reichten sie zum Glück nicht bis hoch an die Decke. Jedoch der Raum glich nicht einer Abstellkammer, es war wirklich ein Zimmer, zwar schien es nicht so groß zu sein, wie das Zimmer vom Kater, aber es kam dem nahe. „Und da drin, glaubst du irgendwo ein Ventilator zu haben?“ fragte Kyo den Hausherren der leicht nickte. Der Orangehaarige seufzte und pustete sich ein paar Strähnen aus der Stirn, die jedoch gleich wieder zurück fielen. „Wehe wenn da keiner drin ist.“ meinte der Jüngere murrend und schnappte sich die erste Kiste die auf den Boden gefallen war und sah hinein, doch da waren nur einige Stoffproben oder so was drin. Schnell war der Karton wieder zu und wurde in den Flur an die Wand gestellt und der nächste Kasten war dran, doch wieder Fehlanzeige. So ging das, ungefähr fünf Minuten lang, dann bemerkte Kyo, das sich der Hund davon schleichen wollte, hielt diesen aber am Kragen vom Kimono fest und verdonnerte ihn dazu ihm zu helfen. Während der Orangehaarige also immer in die Kisten hinein schaute, durfte Shigure diese dann auf den Flur stapeln, sah dabei aber auch immer wieder neugierig in die Kiste hinein, die ihm zu geschoben wurde. „Ach nein wie süß. Yukis alte Babysachen müssten das sein.“ stellte der Autor nach dem gefühlten zwanzigsten Karton fest. Lächelnd holte der Hund einen Strampler hervor und betrachtete diesen, genauso wie kleine Schuhe und eine Mütze, ehe ihn der Andere zum weiter machen drängte. „Oho, alte Kinderfotoalben von Ayame, mir und Hatori.“ kam es nach der dreiunddreißigsten Kiste, doch lies der Orangehaarige den Autor nicht in Kindheitserinnerungen schwelgen, sondern trieb ihn an weiter zu machen. So verging die Zeit und irgendwann konnten die Zwei, gemeinsam im Raum stehen und sich weiter vorarbeiten. Es war wirklich verrückt, wie viele Kisten hier im Zimmer gelagert und anscheinend schon seit Jahren nicht mehr angefasst wurden. Mit Sicherheit konnte man über die Hälfte der Kartons wegschmeißen, so war zumindest Kyos Sichtweise. Wer brauchte schon alte Babysachen von der Ratte? Oder Stoffe, die die Schlange nicht mehr benötigte. Man könnte dieses Zimmer anders nutzen, zum Beispiel als Gästezimmer oder Shigures Bücherzimmer. Das wäre zumindest alles Sinnvoller, als das alte Zeug hier vergammeln zu lassen. „Wow, meine ersten kleinen Geschichten die ich in der Schulzeit geschrieben habe. Ähm… natürlich in den Pausen.“ schwärmte der Schwarzhaarige erst, ehe er sich räusperte. Der Kleinere hob seine Augenbrauen an, als er das hörte und sah zu dem Hund, der noch etwas in der Kiste kramte. In den Pausen, aber natürlich. Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf und hob den nächsten Karton von den gestapelten hinunter. Sie fühlte sich ziemlich leicht an, so als wäre kaum was drin. Der Ventilator würde es also schon mal nicht sein, aber der Schüler war dennoch neugierig und öffnete die Schachtel. Zum Vorschein kamen Puppen und wieder wanderten die Augenbrauen des Katers nach oben und er hob das nachgebildete Ochsen Spielzeug hoch. „Habt ihr früher mit Puppen gespielt?“ fragte der Jüngere den Autor, der von seiner Kiste aufsah und zu Kyo blickte, in dessen Fingern er das ältere Erinnerungsstück entdeckte. „Das sind keine Puppen. Das sind Handp… Handfiguren.“ entgegnete Shigure daraufhin und ging zu seinem Vetter, um in den Karton zu schauen. Ein kleines Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen, sowie ein Glanz an Erinnerungen in seinen Augen zu sehen war. Mit einem Lächeln, griff er nach der Hundepuppe und dem Hahn und zog sie sich jeweils über einer seiner Hände und bewegte die Pfoten vom Hund und die Flügel vom Geflügel, danach waren das Maul und der Schnabel dran. „Und gespielt haben wir damit auch nicht, sondern gearbeitet. Ayame war nämlich in einem Theaterkurs musst du wissen und er hatte die Aufgabe etwas vorzutragen und da ist ihn die Sage mit Gott und den Tierkreiszeichen eingefallen. Also hat er kurzerhand diese Handp… Handfiguren mit seinen kunstbegabten Händen genäht. Schau eine Katze müsste auch dabei sein.“ erklärte der Schwarzhaarige und er kramte mit dem Hund an seiner rechten Hand ein wenig in der Schachtel herum und zog tatsächlich eine orange Katzenhandpuppe am Nacken gepackt hervor. „Also habt ihr doch mit Puppen gespielt.“ meinte der Orangehaarige mit den Schultern zuckend und er schnappte sich die Katze und warf sie mit dem Ochsen zurück in den Karton und suchte nun weiter nach den Ventilator. „Handfiguren und wir haben mit ihnen gearbeitet. Aber die Kleinen können damit vielleicht spielen, wenn sie wieder mal hier sind. Ich stell die Kiste mal in mein Zimmer.“ entgegnete der Autor und er schnappte sich die Kiste mit den Handpuppen und brachte diese weg. Kyo sah mit hochgezogenen Augenbrauen seinem Vetter hinter her und suchte weiter nach dem gewünschten Objekt, welches er schließlich Stunden später fand. So das war das erste Kapitel, hoffe es hat euch gefallen ^.- MfG eure Geisterkatze =^.^= Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)