Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 14: Besuch aus Suna --------------------------- Sakura schloss die Tür hinter sich und freute sich auf ein heißes Bad mit Sasuke. Heute Morgen hatte sie sich ihm gegenüber nicht so herzlich verhalten können wie sie wollte, da sie plötzlich befangen gewesen war, doch beim Abschied hatte er ihr zugeraubt, dass sie sich ruhig melden könne, wenn ihr danach war. Nichts ahnend ging sie durch ihre Küche und wollte nach dem Telefon greifen, stockte aber, weil es klingelte. Vielleicht war er das ja schon. Hatte er geahnt, dass sie ihn sehen wollen würde? Als Sakura sich von der Küche auf den Weg zum Flur machte, dachte sie noch einmal an heute Morgen. Sie, Idiot, hatte ihn doch tatsächlich vom Bett gedrängt. Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste gar nicht genau wie es passiert war, doch plötzlich war sie von einem „Rumps„ geweckt worden und fand sich selbst am Rande des Bettes und Sasuke auf dem Teppich wieder. Sie erinnerte sich wage an ein „Entschuldigung“ und daran wie er sich wieder zu ihr unter die Decke gelegt hatte, ohne Herumzumaulen. Dann hatte sie ihn beobachtet. Im Schlaf schien er friedlich und nachdenklich zugleich. Ob er träumte? Was träumte so ein Mann wie Sasuke bloß? Bestimmt nicht von heißen Nächten mit ihr. Ha! Dann öffnete sie vorfreudig die Tür und erkannte … „Temari?“ „Hey!“ Die Blondine schob sich an Sakura vorbei in ihre Wohnung, gefolgt von Kankuro und ihrem kleinen Bruder. „Eh, was macht ihr denn hier?“ Temari, die sich offenbar nicht entscheiden konnte, welche der vielen Türen in der Diele zu bequemen Sitzgelegenheiten führte, wandte sich um. „Wir sind eingeladen – Weißt du nicht mehr? Mein kleiner Bruder ist Kazekage!“ Ach so, ja … Das war ihr tatsächlich einen Moment lang entfallen. Temari machte gerade alle Türen auf, entschied sich für die, die zum Wohnzimmer führte und freute sich: „Sasuke!“ Sasuke?! Sie lächelte den Kazekage an und hoffte, dass es höflich wirkte. Gaara war niemand, den man verärgern wollte. Dann drängte sie Temari ein bisschen grob beiseite und entdeckte, dass Neji, Sasuke und Shikamaru sich in ihrem Wohnzimmer aufhielten. Ihr Körper machte sich bereits fertig, um wütend zu sein als sie die Liste auf dem Wohnzimmertisch entdeckte. Natürlich, Sasuke hatte doch noch die Liste. „Tenten war den ganzen Tag mit dir und deinen Kleidern beschäftigt, da haben wir uns Shikamaru als Verstärkung geholt und fünf weitere Dinge von der Liste gestrichen“, erklärte er stolz. Offenbar wollte er gelobt werden, denn er erhob sich und hielt ihr die Liste hin. „Eh … Danke“, bedankte sie sich geistesabwesend und drückte ihm die Liste wieder in die Hand. „Wie ihr seht, habe ich Gäste. Setzt euch doch“, bot sie den Neuankömmlingen Sitzgelegenheiten auf einigen Sesseln an. Shikamaru wachte aus seinem Halbschlummer auf und winkte Temari hoffnungsvoll zu, wurde aber ignoriert, weil jene nur Augen für Sasuke hatte. Sie fuhr sich über das Kinn und schenkte jenem ein hinreißendes Lächeln. „Hübscher Bart.“ Sasuke nickte seinen Dank, schenkte ihr davon abgesehen aber zum Glück nicht besonders viel seiner Aufmerksamkeit. Neji ignorierte sie auch, denn er mochte sie nicht, weil sie Tenten nicht mochte. Gaara und Kankuro waren sowieso keine Plappermäuler und so legte sich eine Decke des Schweigens über die Gemeinschaft im Wohnzimmer, während Sakura in die Küche entschwunden war, um Kaffee für alle aufzusetzen. Als sie zurückkehrte war das Erste, was Sasuke dachte: Nicht schon wieder Kaffee. „Seit wann bist du denn zurück?“, fragte Temari, eine Tasse von Sakura entgegennehmend. Sasuke brauchte eine Sekunde, um zu realisierend, dass er gemeint war, denn er hatte seine Tasse Kaffe missbilligend angestarrt. „Ehh … Seit … Seit Montag? Montag, Neji?“ Der Nebenihmsitzende nickte kurz und schlürfte dann weiter. „Aha, das ist ja interessant! Was für ein Zufall, dass wir uns dann hier begegnen“, grinste Temari und warf ihm einen verführerischen Blick über den Tassenrand zu. Gaara und Kankuro wussten es besser. Ihre Spione hatten berichtet, dass Sasuke zurück war und Temari hatte sofort ihre Anreise geplant, Erkundungen eingezogen und herausgefunden, dass Sasuke nun für Sakura arbeitete. Einen Tag später standen sie dann also bei Sakura auf der Matte und schlürften schlechten Kaffee statt sich vom Zimmerservice etwas ins Hotelzimmer bringen zu lassen. „Ja, erstaunlich.“ „Ich weiß gar nicht, wann wir uns das letzte Mal gesehen haben“, lachte Temari gekünstelt und schlug die Beine übereinander, damit er einen guten Blick auf ihre wunderschön rasierten und eingecremten Beine hatte. „Ich glaube … Ich glaube, bei der Chuninauswahlprüfung als du seine beste Freundin brutal k.o. geschlagen hast“, erwiderte Sasuke undiplomatisch. Sakura verbiss sich ein lautes Herausprusten. Sie wusste nicht genau, ob Sasuke einfach kein Händchen für schwierige Situationen hatte oder ob er mit Absicht einen Streit provozierte. Sie konnte deutlich erkennen wie Nejis Zähne aufeinander knirschten. Er erinnerte sich offenbar und fand das überhaupt nicht lustig. „Oh … Ja … das …“, presste Temari zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, offenbar von Sasukes undiplomatischer Art auch nicht amüsiert. „Das ist echt schon sehr lange her … Jetzt sind wir doch alle ein bisschen erwachsener“, stellte sie fest und Sasuke bemerkte: „Ja und du sogar ein bisschen mehr als ich. Bist du nicht schon älter?“ Sein Gesichtsausdruck drückte Unschuld aus, doch Temaris rechte Braue zuckte kurz. Offenbar gehörte sie zu der Art Frauen, die nicht gern auf ihr Alter angesprochen wurden. „Ja, ich bin ein Jahr älter“, gab sie zähneknirschend zu. Sie wollte gerade dazu ansetzen noch etwas zu sagen als Neji sie aufhielt, indem er aufstand. „Ich muss jetzt langsam los. Einkaufen. Offenbar hat jemand alle Eiscreme restlos verschwinden lassen.“ Er verabschiedete sich mit einem Nicken. Sasuke nutzte den Moment, um auch zu gestehen, dass er fort müsse. „Ja, leider“, sagte er bedauernd. „Oh, aber wir brauchen doch noch jemanden, der uns zum Hotel begleitet. Wir wissen leider gar nicht wie man dorthin kommt.“ Kankuro und Gaara warfen sich einen Blick zu. Sie wussten es sehr wohl. „Oh, in welches müsst ihr denn?“ „Grand Konoha.“ „Oh!“ Sasuke schien eine Idee zu haben. „Shikamaru, wohnst du nicht dort in der Nähe? Das ist doch perfekt. Er wird euch selbstverständlich begleiten, nicht wahr?“ „Eh …“ Er schien den Anfang der Konversation verschlafen zu haben, nickte aber sein Einverständnis. „Wunderbar!“ Nachdem Sakura die Tür geschlossen hatte und alle sich in verschiedene Richtungen auf den Weg gemacht hatten, wartete sie fünf Minuten und schloss dann noch einmal auf. Sasuke lächelte schelmisch und ließ sich dann leidenschaftlich von ihr küssen. Mit ihren Beinen um seine Hüften trug er sie zum Schlafzimmer. Störte sie der Kaffeegeschmack eigentlich nicht? Diesmal war Sasuke es, der sich noch die Zähne putzen musste, weil ihm der Gedanke keine Ruhe ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)