Forgotten in time! von RisingSun ================================================================================ Kapitel 2: Unruhen! ------------------- Die Flammen an der Feuerstelle schienen miteinander zu tanzen. Auf Rins Gesicht hatte sich ein sanftes Lächeln gebildet, während sie neben der Feuerstelle langsam eingeschlafen war. Kaede schaute das Kind an und musste ebenfalls lächeln. Nach Narakus Tod, hatte Sesshômaru sie, ohne viele Worte, in ihre Obhut gegeben. „Wer hätte gedacht, dass alles so enden würde“, dachte sie laut vor sich hin, „Miroku und Sango sind gemeinsam auf Reisen gegangen, Inu Yasha und Kagome führen hier im Dorf ein friedliches Leben…“, sie seufzte. Die alte Frau hatte nicht mehr daran geglaubt, dass sie Narakus Untergang miterleben würde. Sie setzte sich neben Rin und beobachtete das kleine Mädchen beim Schlafen. „Und wer hätte gedacht, dass ein kleines Mädchen wie du, das Herz von Sesshômaru erwärmen könnte?“ Ihr Blick fiel auf eine große Kiste am anderen Ende des Raumes. Immer wieder mal schenkte er Rin einen Kimono, den er von seinen Reisen mitbrachte. //Bald wird eine größere Kiste von Nöten sein!//, stellte sie schmunzelnd fest, während sie nach einer Decke griff und Rin damit zudeckte. Im gleichen Moment, wurde die Schiebetür der Hütte schwungvoll aufgeschoben. „Kaede!“, Inu Yasha stand im Türrahmen und wirkte sichtlich erregt, „Kagome ist auf den Feldern und sammelt irgend so ein Grünzeugs ein“, er zog die Tür schwungvoll zu, „Jetzt können wir doch nochmal in Ruhe über diese Sache reden!“ Kaede schaute ihn verwundert an, //In Ruhe? Mit dir?// Seit Naraku nicht mehr da war, hatte Inu Yasha bereits mehrmals versucht, Kaede dazu zu bringen, ihn von dieser verfluchten Kette um seinen Hals zu befreien. Und dabei ließ er keine Gelegenheit aus, jedes Mal, wenn Kagome aus irgendeinem Grund nicht da war, ging er ihr mit seiner Fragerei und Nörgelei auf die Nerven. „Inu Yasha! Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dir diese Kette nicht abnehmen werde!“ „WAS? Warum das denn?“, er war sichtlich erbost, „Immerhin habe ich Naraku vern-“ „Schrei hier nicht so rum, Inu Yasha!“, ermahnte Kaede ihn, mit einem Blick auf Rin deutend. „Keh! Ich frag mich sowieso, warum Sesshômaru die Kleine hier abgeliefert hat!“, er verschränkte die Arme vor der Brust, „Erst nimmt er sie mit, und sobald sie zur Last wird, gibt er sie hier ab! Wenn er das mit allen Frauen und Mädchen macht, na dann gute Nacht!“ Kaede bestrafte Inu Yasha mit einem bösen Blick, und gerade als sie ihm antworten wollte, wurde ihre Diskussion von einem lauten Knall unterbrochen. „W-was war das?“, Kaede schaute zur geschlossenen Tür, als könnte sie durch sie hindurchsehen. Inu yasha war sofort aufgesprungen, ein beißender Geruch stach ihm, von einem Moment auf den anderen, in der Nase. „Inu Yasha?“, Kaede sah ihn fragend an, „Was ist los?“ Er antwortete nicht, sondern gab ihr ein Zeichen sich ruhig zu verhalten. Kaede nickte stumm und sah zu Rin, die von dem lauten Knall aufgeweckt worden war. „Was war das?“, sie rieb sich müde die Augen. Kaede antwortete nicht, sondern setzte sich zu ihr, „Verhalt dich ganz leise!“, flüsterte sie, während sie zu Inu Yasha hinsah, der die Tür einen Spalt geöffnet hatte, um zu sehen, was da draußen los war. Währenddessen, nicht allzu weit entfernt. Inzwischen war ein neuer Tag in dem Dorf angebrochen, welches am Vorabend von zwei Youkai überfallen worden war. Die Menschen hatten sich in der Dorfmitte versammelt und starrten fassungslos auf ihre zerstörten Häuser. „Wo sollen wir denn jetzt nur hin?“, hörte man eine klagende Frauenstimme. Doch all das, hörte die alte Frau nicht, die noch immer an der gleichen Stelle wie gestern hockte. Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt, hockte einfach nur da, und starrte auf den immer noch brennenden Schuppen. „Schon seltsam, dass der immer noch brennt“, sagte irgendjemand. Natürlich hatte man versucht, den Brand zu löschen, doch das Feuer wollte einfach nicht erlöschen. „Hitori…“, die Menschenmenge verstummte sofort, und alle Blicke waren auf die trauernde Oma gerichtet. Das war das erste Wort, was sie seit gestern sprach. Eine einzelne Träne lief über ihr Gesicht, lief an den tiefen Falten entlang und tropfte schließlich runter auf den trockenen Boden, „Mein… mein Hitori!“ Sie hatte ihre Hände ineinander verhakt, die Nägel bohrten sich zusehends tiefer in die alte Haut. Plötzlich, erhob sich die alte Frau. Als jemand herbeieilte, um sie zu stützen, stieß sie ihn überraschend kraftvoll weg. Ihren Blick stur nach vorne gerichtet, ging sie auf zitternden Beinen langsam, einen unsicheren Schritt nach dem andern, auf den brennenden Schuppen zu. „Haltet sie auf!“, eine kraftvolle männliche Stimme erklang. Die Menschen drehten sich um, hinter ihnen stand ein junger Mann in Mönchskleidung. Er wurde von einer jungen Frau und einem großen, katzenartigen Dämon begleitet. Verwundert und überrascht, brauchten die Menschen einen Moment, ehe sie verstanden, was hier vor sich ging. „Die wird doch nicht…“ „Kirara!“, die junge Frau sprang auf die große Katze und preschte nach vorn, an den Menschen vorbei, und stellte sich der alten Frau in den Weg. „Lasst mich gehen! Er war das Einzige, was ich noch hatte…“, sie streckte ihre Hand aus und stützte sich an Kirara, „Lasst eine alte Frau einfach nur in Ruhe sterben!“ Ihre Stimme klang kraftlos, //sie ist völlig am Ende…//, dachte Sango und schaute sich um, //Was auch immer hier gewütet hat, es hat das komplette Dorf zerstört!// „Das Feuer lässt sich nicht löschen? Das ist in der Tat seltsam.“, der Mönch hatte sich inzwischen Zeit mit den Einwohnern unterhalten. Sein Blick ruhte auf den Flammen, „Und sie haben nie, auch nur ein kleines Bisschen nachgelassen?“ „Nein…“ „Das kann doch nicht sein… es sei denn“, sein Blick verdüsterte sich, „Sango, geh mit der alten Frau zu Seite!“ Sango nickte, und griff sich die Oma, die zu schwach war, um sich weiter zu wehren. Ein leises, klägliches, „Lasst mich in Ruhe!“, war das Einzige, was man hörte. „Was ist los Miroku?“, Sango beobachtete den Mönch, wie er zielstrebig auf das Feuer zuging, „Was machst du denn da?“ Sango war sichtlich entsetzt, als sie sah, wie er die Hand ins Feuer hielt. Nachdenklich zog er die Hand langsam zurück, „Ich verstehe“. Er schwang den Mönchstab in seiner linken Hand und hielt diesen dann ins Feuer. Das Feuer verblasste langsam, „Eine Illusion!“, Sango sah sichtlich verwirrt aus, als sie den kaum beschädigten Schuppen erblickte. Miroku drehte sich nicht um, „Ja.“, er betrat den Schuppen und kam wenige Augenblicke später wieder raus. In seinen Armen hielt er ein kleines Kind, welches ohnmächtig zu sein schien. „Hitori!“, die alte Frau traute ihren Augen nicht, als sie ihren bewusstlosen Enkel erblickte. Die anderen Bewohner brachen in Erleichterung und Freude aus, mit so einer guten Nachricht hatte niemand mehr gerechnet. Miroku ging zu Sango hinüber, nachdem er den Jungen seiner Oma übergeben hatte. „Sango… hier stimmt irgendetwas nicht! Die Bewohner haben von zwei starken Youkai erzählt, die scheinbar jede Menge Spaß an dem Unheil hier hatten.“, sein Blick ruhte auf Hitori und seiner Großmutter, „Da macht es gar keinen Sinn, dass der Junge mit Hilfe einer Illusion überlebt.“ „Du meinst, die Illusion war dazu gedacht, den Jungen zu retten?“, Sango sah ihn misstrauisch an. Miroku nickte, „Ja, also entweder es gab noch einen, der hier mitmischte, ohne, dass es jemand bemerkt hat…“ „Oder?“ Miroku schaute in die Ferne und zuckte mit den Schultern, „Ich weiß es nicht…“ Sein Blick streifte über die ganze Landschaft im Umkreis. Als er sich wieder den Dorfbewohnern zuwenden wollte, stutzte er kurz. War da nicht eben etwas gewesen? Gleich dort hinten, im Schatten des Waldrandes? Er schaute etwas genauer hin, konnte jedoch nichts weiter erkennen. //Hm, wenn hier ein Youkai in der Nähe wäre, hätte Kirara ihn bestimmt gewittert…// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)