Geburtstagsdesaster von Kyo-jo ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kraftlos und einer Ohnmacht nahe sank Shuichi in sich zusammen und lehnte sich an Yuki. Der war jedoch mindestens ebenso entkräftet und fiel mit Shuichi im Arm nach hinten auf die weiche Matratze, die Erholung versprach. „Das war toll Yuki!" Murmelte Shuichi erschöpft und schmiegte sich schnurrend an seinen Freund. „Mhm…“ Yuki stimmte ihm leise zu und bemühte sich seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Angewidert verzog Shuichi das Gesicht als Yuki vorsichtig aus ihm herausglitt, diesem Gefühl hatte er bisher nichts abgewinnen können, es fühlte sich einfach komisch an. Yuki wusste das, immerhin hatte Shuichi es ihm jedes Mal vorhalten müssen, deshalb gab er ihm einen sanften Kuss auf die Wange und tätschelte Shuichi den Kopf. Zufrieden schloss Shuichi die Augen und blieb auf seinem Yuki liegen. „Du wirst langsam schwer!" Beschwerte sich Yuki nach einigen Minuten und schob Shuichi, der sich verbittert dagegen wehrte, von sich runter. „Wie gemein, nie darf ich danach mit dir kuscheln." Beleidigt drehte sich Shuichi auf die andere Seite und seufzte theatralisch vor sich hin. Meist gab ihm Yuki ein paar Minuten, doch nach diesen war er immer aufgestanden und eine rauchen gegangen. Shuichi akzeptierte dieses Verhalten widerwillig, musste sich aber eingestehen, dass es ihn ein wenig traurig machte. Zum weiteren nachdenken war Shuichi allerdings zu müde, ein herzhaftes Gähnen verlieh dem Ganzen Ausdruck. „He, was soll das werden? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir mein Bett überlasse und auf dem Sofa penne!" Beschwerte sich Yuki als er sah wie es sich Shuichi in seinem Bett gemütlich machte. „Manno, dein Bett ist aber so bequem." Murmelte Shuichi, bereit jede Sekunde ins Land der Träume zu verschwinden. Yuki seufzte schwer und erhob sich. „Aber nur für eine Nacht, damit das klar ist." Sagte er mit gefährlich klingender Stimme und Shuichi riss erfreut die Augen auf. „Danke!" Rief er und wollte Yuki gerade in die Arme fallen, doch der wich in letzter Sekunde aus und Shuichi landete auf dem Boden. „Werd bloß nicht wieder übermütig." Wenn Shuichi dachte es hätte sich etwas geändert so hatte er sich gründlich geschnitten, nur allein die Tatsache, dass Shuichi in Yukis Bett schlafen durfte, erweckte den Anschein es bestünde die Möglichkeit einer emotionalen Vertiefung ihrer Beziehung. Shuichi täuschte ein leises Schniefen vor und krabbelte wieder auf das große Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Einen Moment lang glaubte er Yuki kichern zu hören, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder, das konnte wohl kaum sein. Gleich im nächsten Augenblick wurde ihm die Decke weggezogen und ein warmes Paar Lippen legte sich auf Shuichis Mund. „Gute Nacht!" Flüsterte Yuki fast schon liebevoll und Shuichi schwebte auf Wolke sieben. „Hey Yuki, wo gehst du hin?" Nach dem Gutenachtkuss stand Yuki auf und machte Anstalten das Schlafzimmer zu verlassen, das passte Shuichi gar nicht. „Ich habe doch gesagt, ich überlasse dir für eine Nacht mein Bett." Lächelnd drehte sich Yuki um und ging zur Tür. „Du brauchst nicht auf dem Sofa schlafen, ohne dich ist mir dein Bett egal, also kann ich auch im Wohnzimmer schlafen." Shuichi setzte sich auf und spielte traurig an der Bettdecke herum. Was war nur los mit diesem Jungen? Yuki verstand es einfach nicht, Shuichi wollte um jeden Preis einfach nur bei ihm sein, am besten die ganze Zeit. Er forderte nichts, nicht einmal, dass Yuki ihm antwortete, wenn er malwieder von seinen ganzen tollen Erlebnissen erzählte. Und warum hatte Yuki plötzlich das Bedürfnis das Schlafzimmer nicht zu verlassen? Shuichis Nähe brachte ihn immer total durcheinander und Yuki konnte nicht länger leugnen, dass ihm dieses Gefühl fehlte, wenn Shuichi mal nicht bei ihm war. Sein Blick verriet nichts über seine Gedanken oder Gefühle als sich Yuki langsam auf das Bett zu bewegte. Zögernd hob Yuki die Bettdecke an unter der Shuichi zusammengekauert saß und legte sich neben seinen Freund. Shuichi zuckte erschrocken zusammen, er war so sehr in Gedanken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte wie sich Yuki zu ihm gesellte. „Yuki!" Shuichi war wieder hellwach und hibbelte aufgedreht neben Yuki hin und her, er konnte es gar nicht fassen, dass Yuki tatsächlich die Nacht neben ihm verbringen wollte. Übermütig schlang er seine Arme um Yuki´s Bauch und bettete seinen Kopf auf dessen Brust. „Ich habe nichts von kuscheln gesagt." Yuki knurrte gefährlich, ein Zeichen für Shuichi ihn rasch wieder loszulassen und brav auf die andere Seite des Bettes zu verschwinden. Seine Laune war dadurch nicht minder gut und so schlief Shuichi auch bald glücklich ein. Yuki hingegen lag noch längere Zeit wach und konnte den Blick nicht von Shuichi abwenden. Das friedliche Gesicht, die Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen und alle Viere von sich gestreckt, so lag Shuichi neben ihm und wirkte einfach nur wahnsinnig glücklich. Yuki versuchte sein schneller klopfendes Herz zu ignorieren, scheiterte aber kläglich. Entsetzt erwischte er sich dabei die Hand auszustrecken um Shuichi sanft über die verwuschelten Haare zu streicheln. Obwohl Shuichi tief und fest schlief schien er die sanfte Berührung wahrzunehmen und schmiegte sich wohlig seufzend an die Hand die ihn liebevoll streichelte. Zunächst erschrak Yuki über die Reaktion, fasste sich jedoch schnell wieder und lächelte sogar leicht. Ganz vorsichtig legte Yuki die Arme um den schlanken Körper seines Freundes und zog Shuichi behutsam an sich. Sogleich fand er Shuichis Kopf auf seiner Brust gebettet und die zierliche Hand ruhte auf seinem Bauch. Yuki erstarrte, war Shuichi etwa doch noch wach? Doch dieser atmete weiterhin ruhig ein und aus und schlummerte friedlich vor sich hin. Erleichtert seufzte Yuki auf und gab Shuichi einen kleinen Kuss auf den Kopf bevor auch er, mit Shuichi im Arm, endlich einschlief. Am nächsten Morgen wachte Yuki als erster auf und öffnete träge die Augen. Aufgrund des Gewichts welches ihn erdrückte, sah Yuki an sich herab und riss entsetzt die Augen auf. An ihn geklammert lag Shuichi halb auf ihm drauf und Yuki erinnerte sich vage daran, dass er es gewesen war der Shuichi zu sich gezogen hatte. Den Grund dafür verstand er allerdings noch weniger als am Abend zuvor. Hilfesuchend wedelte Yuki mit den Armen herum und versuchte Shuichi möglichst nicht zu berühren. Sollte er ihn aufwecken oder einfach von sich runter schieben? Aber Shuichi sah zum anbeißen süß aus beim Schlafen. Das Wort ´süß´ strich Yuki ganz schnell wieder aus seinem Wortschatz. „Yuki?" Das Aufwecken erübrigte sich, Shuichi wachte von alleine auf und sah mit großen Augen zu Yuki auf. Der wusste weder ein noch aus und sein Blick verfinsterte sich, jedoch eher aus Verzweiflung nicht aufgrund von Ärger. Erst da erkannte Shuichi den Grund für Yukis finsteren Blick, er hatte sich wohl in der Nacht heimlich an ihn heran gekuschelt, Shuichi hätte sich schlagen können dafür, es lief alles so gut und dann baute er wieder Mist. „Tut mir schrecklich leid!" Rief Shuichi mit großen Tränen in den Augen und sprang hastig auf um Yuki freizugeben. Verwundert blieb Yuki liegen, dachte Shuichi tatsächlich er wäre es gewesen, der sich an Yuki gekuschelt hatte? Dabei war es doch genau andersherum gewesen. Kurz spielte Yuki mit dem Gedanken Shuichi in dem Glauben zu lassen, sein Gewissen meldete sich allerdings zu Wort und Yuki seufzte ergeben. „Schon gut Shuichi. Ich habe heute frei, wollen wir zusammen frühstücken gehen?" Die ganze Wahrheit behielt Yuki zwar für sich, aber immerhin meckerte er Shuichi nicht unfairerweise an. So früh am Morgen war Yuki noch nicht wirklich reaktionsfähig und innerhalb weniger Augenblicke hatte er Shuichi um den Hals hängen. Der Tag verging wie im Flug zumal Shuichi am Nachmittag noch zu den Proben musste. Über den guten Verlauf der Probe waren zwar alle sehr erfreut, nur Hiro zupfte mehr oder minder zerknirscht an seinen Gitarrensaiten herum. „Hiro? Bist du sauer, weil ich mich wieder mit Yuki vertragen habe?" Shuichi erkannte zum Erstaunen aller Anwesenden, dass mit Hiro etwas nicht stimmte und er wahrscheinlich sogar der Grund dafür war. „Natürlich freue ich mich für dich, du hättest nur wenigstens Bescheid geben können. Du wolltest danach wieder zu mir kommen, schon vergessen? Und ich habe mir ziemliche Sorgen gemacht als du nicht mehr erschienen ist." Hiro erkannte selbst die Ironie in seiner Aussage, natürlich dachte Shuichi nicht an ihn, wenn er mit Yuki zusammen war. So war er nun einmal und tief im Inneren wusste Hiro, dass er diese ungewollt rücksichtslose Begeisterungsfähigkeit Shuichis eigentlich mochte. Lächelnd verstaute er seine Gitarre und wuschelte seinem kleinen Sänger durch die pinken Haare. „Los verschwinde, dein Yuki wartet bestimmt schon auf dich." Befahl Hiro und Shuichi fiel ihm glücklich um den Hals. „Du bist der beste Freund den man haben kann Hiro." Und schon war Shuichi davon gestürmt und Hiro blieb lachend zurück. Als Yuki am Abend nachhause kam lag Shuichi schon auf dem Sofa und schlief. Er hatte sich noch mit seiner Lektorin getroffen, da Shuichi sowieso zu den Proben musste. Erschöpft machte sich Yuki im Bad ein bisschen frisch und begab sich ins Schlafzimmer. Yuki drehte sich von einer Seite auf die andere und konnte einfach nicht einschlafen. Der Tag mit Shuichi war schön gewesen, Yuki hatte noch immer das lachende Gesicht vor Augen und die vor Glück strahlenden Augen seines Freundes. Seufzend betrachtete er die leere Seite des Bettes, seltsamerweise hatte er viel besser als sonst geschlafen als Shuichi letzte Nacht neben ihm gelegen hatte. Alles nur Einbildung, Yuki ermahnte sich innerlich, seine wirren Gefühle nicht so ernst zu nehmen und nach Möglichkeit ganz zu ignorieren. Er wagte einen weiteren Versuch endlich zur Ruhe zu kommen und schloss die Augen, das Gefühl, dass etwas fehlte ließ ihn jedoch nicht los. „Verdammt!" Wütend auf sich und seine Gefühle schlug Yuki die Bettdecke beiseite und stand auf. Ohne sein Beruhigungsmittel würde er heute keinen Schlaf bekommen, da war er sich sicher. Also blieb ihm nichts anderes übrig als in das Arbeitszimmer zu gehen, dort vermutete er die Packung mit den Tabletten. Auf seinem Weg musste Yuki am Wohnzimmer vorbeigehen. Die Tür stand offen und einen Moment lang blieb Yuki stehen, um die kleine Person auf seinem Sofa zu betrachten. Wieder hatte Shuichi alle Viere von sich gestreckt und die Decke hing halb auf dem Boden. Das friedliche Gesicht zeigte deutlich, dass Shuichi seelenruhig schlief und der Anblick zauberte ein kleines Lächeln auf Yukis Gesicht. Leise schlich sich Yuki an das Sofa heran mit der guten Absicht Shuichi richtig zu zudecken. Es beruhigte Yuki komischerweise neben dem Sofa zu stehen und Shuichi beim Schlafen zuzusehen. Vielleicht benötigte er ja doch keine Beruhigungsmittel, einen Versuch war es jedenfalls wert. Behutsam schob Yuki einen Arm unter Shuichis Schultern und den anderen unter die Beine des Kleinen und hob ihn vorsichtig hoch. Der Kopf ruhte nun auf Yukis Schulter und Yuki fühlte die herbeigesehnte Müdigkeit über sich hereinbrechen. Yuki trug den kleinen langsam und darauf bedacht keinen Lärm zu verursachen in sein Schlafzimmer und legte ihn vorsichtig auf das große, weiche Bett. Zufrieden legte sich Yuki neben ihn und deckte Shuichi sorgfältig zu. Eine Weile betrachtete er den Jungen noch seufzend, bis ihm letztendlich die Augen zufielen. Wie schon in der Nacht zuvor zog Yuki den Kleinen sanft in seine Arme und genoss die beruhigende Nähe. Als Yuki am nächsten Morgen erwachte war Shuichi aus seinem Bett verschwunden. Gähnend richtete er sich auf und suchte mit den Augen das Schlafzimmer ab, konnte Shuichi aber nirgends entdecken. „Shuichi?" Ohne sich dessen richtig bewusst zu sein verfiel Yuki in Panik und sprang hastig auf. Schnellen Schrittes rannte er ins Wohnzimmer und ließ seinen Blick umher schweifen. Und tatsächlich, Shuichi lag auf dem Sofa und hatte sich in die Decke gekuschelt. „Shuichi?" Yuki hatte keine Ahnung was los war, vielleicht war Shuichi in der Nacht aufgewacht und geflüchtet aus Angst er könnte wieder einen Fehler begangen haben. Anscheinend schien ihm die Vorstellung, Yuki könne ihn freiwillig ins Schlafzimmer geholt haben, absurd. Dieser Gedanke schmerzte Yuki und plötzlich verließ eine kleine Träne sein Auge und rann still die Wange hinunter. In diesem Moment öffnete Shuichi verschlafen die Augen, aufgeweckt von den lauten Schritten. „Yuki?" Die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören und in Yuki verkrampfte sich alles was ging zusammen. Shuichi zuckte regelrecht zusammen als Yuki auf ihn zukam und plötzlich seine Arme fest um den zierlichen Körper schlagen. „Yuki? Es tut mir leid, ich glaube ich bin letzte Nacht ohne es zu merken zu dir ins Schlafzimmer umgezogen." Shuichi zitterte und hatte keine Ahnung warum Yuki ihn so fest an sich drückte. „Du Dummkopf!" Flüsterte Yuki, hob seinen Geliebten erneut auf die Arme und verschwand mit ihm im Schlafzimmer. „Was wird das Yuki?" Shuichi spürte die Aktivitäten des letzten Abends noch deutlich an seinem Muskelkater und war sich sicher, dass er so schnell nicht wieder dazu bereit war seinen Hintern für Yuki herzuhalten. „Ich bin nur aufgestanden, weil du plötzlich weg warst. Und jetzt will ich weiter schlafen!" So als wäre es das Normalste auf der Welt packte Yuki ihn wieder unter seine Bettdecke, drückte Shuichi an sich und schloss die Augen. Shuichi war wahnsinnig verwirrt und überglücklich zugleich. Starr blickte er auf die ausgeglichenen Gesichtszüge seines Freundes und grübelte über dessen seltsames Verhalten nach. Er konnte den regelmäßigen Herzschlag spüren, den ruhigen Atem seines Geliebten und das Nachlassen des Druckes, mit dem sein Freund ihn an sich presste. Yuki war eingeschlafen und resignierend, da er zu keiner Lösung kam in seiner Grübelei, schloss auch Shuichi die Augen und beschloss den Moment einfach zu genießen. „Ich liebe dich, Yuki!" Flüsterte Shuichi fast ganz ohne Stimme. Die Reaktion von Yuki ließ ihn zu Eis erstarren. Dieser krallte beinahe schmerzhaft seine Finger in Shuichis Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)