Russian Slaves von LellaTheDarkAngel (YuKa | SerBo) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war verdammt kalt, es war dunkel und es stank gewaltig. Was konnte das sein? Ich werde es euch verraten. Es war eine kleine, mobiliarlose, von drei Wänden und einem Gitter begrenzte Zelle, in der sich 2 junge Männer befanden. Der jüngere der beiden, mit hellrotem Haar und eisblauen Augen, stand mit überkreuzten Beinen und vor der Brust verschränkten Armen vor dem massiven Eisengitter und starrte die gegenüberliegende Wand des Ganges feindselig an. Sein etwas älterer Freund und Zellengenosse mit silbrigem Haar und türkisgrünen Augen saß neben ihm auf der Erde und wartete, dass Mal irgendwas geschah. Doch das tat es nicht. Seit Tagen herrschte in diesem Teil des geräumigen Kellertraktes eine beinahe gespenstische Stille, die nur ab und zu durch das Klappern eines Schlüssels, dem Quietschen einer Tür oder dem Scheppern einer Blechschüssel auf dem Boden unterbrochen wurde. „Meine Fresse diese Typen sollen sich mal beeilen mit dem Zimmerservice“, brummte der Rothaarige verstimmt und ließ sich nun neben seinem Freund nieder. „Klappe da drin. Du kannst froh sein wenn du überhaupt was kriegst Valkov!“, kam es nun von einer rauen, tiefen Stimme, die zu einem bulligen Mann mit ansatzweise grauem Haar gehörte. Dieser hatte ein Tablett mit 2 Blechschüsseln in der Hand und starrte die beiden zornig an. Ohne irgendeine Reaktion zu zeigen, stand der mit Valkov angesprochene Junge auf und schritt auf das Gitter zu, um das Tablett entgegenzunehmen, beziehungsweise es zu fangen, da dieser Mann, wenn er schlechte Laune hatte, einem das Tablett einfach zuwarf. Den Mann weiterhin mit Schweigen strafend, setzte er sich wieder auf den Boden und stellte ihr Essen zwischen sie. „Bin ich froh wenn wir euch endlich los sind“, brummte es noch, ehe der Wachmann verschwand. „Boris ich denke, wir sind ziemlich am Arsch. Wir haben nichts mehr. Weder unsere Freiheit, noch unsere Identität. Ich meine wir haben nicht mal mehr unsere richtigen Namen!“, fing der Rothaarige nun doch an zu fluchen. „Komm runter Yuriy. Wir beide wissen doch, dass du nicht Tala Valkov bist und dass mein Name nicht Bryan ist. Wobei, wenn man daran denkt, wie der Kerl heißt, der das ganze hier leitet, bin ich froh, dass sie mich nicht Boris nennen“, versuchte Bryan bzw. Boris Tala... Yuriy zu beruhigen. Doch Yuriy hatte alles Recht der Welt sich zu beschweren. Sie hatten ihn und Boris immerhin einfach umbenannt. Von Yuriy Ivanov in Tala Valkov und von Boris Kuznetsov und Bryan Kuznetsov. Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck, würgten die beiden sich, vollkommen in Gedanken versunken, ihre „Suppe“, die in den Blechschüsseln gewesen war, herunter und legten sich dann, eng bei einander liegend, schlafen. Doch ihre Ruhe währte nicht lang. Wenige Stunden später quietschte ihre Tür auf und riss sie somit aus ihren Träumen. *~Wenige Stunden zuvor | Moskau | Hiwatari-Anwesen ~* „Kai! Du hast Post!“, rief der junge Mann mit knielangem, schwarzem Haar und goldenen Katzenaugen aus, als er das Arbeitszimmer Kai Hiwataris betrat. „Ich bekomme ständig Post Rei-chan. Von wem denn?“, meinte der Angesprochene, sich kurz durch das zweifarbige Haar fahrend und die rubinroten Augen auf den jungen Chinesen gerichtet. Kurz ging „Rei-chan“ den Briefstapel durch, ehe er Kai einen Briefumschlag reichte. „Der ist von Boris Balkov“, kam die ruhige Antwort, obwohl es ihm dabei kalt den Rücken runterlief. „Dann hat er wahrscheinlich wieder neue »Ware«“, brummte der junge Russe und fuhr sich erneut durch seine hellen, blau-gräulichen Ponyfransen. Er hasste es dieses Wort zu benutzen. Denn Boris handelte nicht mit echten Waren, sondern mit Menschen. Doch leider war Sklavenhandel nicht verboten, auch wenn es nach Kai besser so wäre. Auch der restliche Haushalt stimmte ihm in dieser Hinsicht zu, immerhin waren sie alle von Boris an den jungen Hiwatari verkauft worden. Aus anderen Gründen als man vielleicht erwarten würde. Kai hatte sie gekauft, um ihnen die Freiheit zu schenken. Das würde er nicht für jeden tuen, das wussten sie alle. Er hatte sie ausgewählt, da sie eine rein weiße Weste hatten und nicht, wie der Großteil der »Sklaven«, auch dieses Wort verabscheute Kai, vorbestraft oder ähnliches waren. Kai wunderte sich immer noch, dass sie nicht gegangen waren, wie er es vorgesehen hatte, sondern bei ihm im Haus geblieben waren, um ihm zu helfen. Doch letzten Endes war er froh darüber. Sie vertrieben seine Einsamkeit und waren für ihn da. „Soll ich Sergej Bescheid geben, dass ihr hingeht?“, riss ihn Rei aus seinen Gedankengängen. „Ja tu das ich zieh mich nur schnell an dann komme ich auch runter“, stimmte er dem Chinesen zu, der nickend das Zimmer verließ. Vielleicht hatte er Glück und er konnte wieder jemandem helfen. Mit einem leisen Seufzen streifte Kai sich seinen ockerfarbenen Mantel über und wickelte sich seinen langen, weißen Seidenschal um den Hals. Danach schritt er durch die große Eichentür, die sein Arbeitszimmer vom Gang trennte und stieg die Marmortreppen zur Eingangshalle runter, in der Sergej, ein großer, muskulöser Mann mit dunkelblondem Haar und bläulichen Augen, bereits auf ihn wartete. Er trug einen dunkelblauen, hüftlangen, enganliegenden Mantel mit gleichfarbiger Mütze und eine schwarze, lange Hose. „Ah hallo Kai. Ich höre Boris schickt wieder Werbung?“, erklang die Stimme des Blonden während Kai an ihm vorbei in Richtung Tür ging. Mit einem Nicken war die Frage für den 20-jährigen Kai beantwortet, sodass er, ohne weiter darauf einzugehen, an der Tür wartete. Schweigend folgte Sergej Kai nun aus dem Anwesen und setzte sich neben ihn in Kais Auto. Die Fahrt durch die nur leicht verschneiten Straßen Moskaus verlief schweigend. Doch, ganz zum Unmut Kais, war dieses Schweigen nicht so angenehm wie es sonst der Fall war. Nein, es lag eher drückend über den beiden jungen Männern. Vielleicht lag es an dem Wissen, dass sie mal wieder auf dem Weg zu Boris Balkov, einem lilahaarigen Mann, der sein 50stes Lebensjahr wohl schon längst überschritten hatte, wenn man nach dem Aussehen ging, waren. Früher war er, das wusste Kai von seinem Großvater, einmal Mönch oder… Priester gewesen. Auf jeden Fall hatte er in einem Kloster gearbeitet. Wie ein solcher Mann diesen Pfad einschlagen konnte, wollte Kai gar nicht wirklich wissen. Mit einem kleinen Drehen des Schlüssels stellte Kai den Motor seines Wagens ab und stieg, mit wehendem Schal, aus. Beim Betreten des heruntergekommenen Gebäudes schlug ihnen sofort der Geruch von Zigaretten, Erbrochenem und Wodka entgegen. ‚Lecker‘, schoss es Kai durch den Kopf während er langsam auf die »Anmeldung« zutrat, hinter der ein Mann Mitte 20 mit strohblondem Haar und grünen Augen, die hinter einer schmalen Brille fast nicht sichtbar waren, saß. „Sie sind sicher Kai Hiwatari. Boris erwartet sie bereits“, meinte er mit einer leicht schüchtern wirkendes Stimme und griff nach dem Telefon, was vor ihm auf dem Schreibtisch stand, um Boris die Ankunft seines »Gastes« mitzuteilen. Doch noch bevor er seinem Chef Bescheid sagen konnte, betrat eben dieser schon die Eingangshalle. „Ah Kai. Es ist mir eine Ehre dich mal wieder hier begrüßen zu dürfen“, wurden Kai und Sergej sogleich von dem Lilahaarigen begrüßt. „Ich hab deine Werbung bekommen. Du hast also Neue?“, meinte Kai, seine Augen leicht verdrehend. Er war sich dieser Tatsache durchaus sicher, auch wenn er den Brief nicht gelesen hatte. „Durchaus. Wenn ihr mir dann bitte folgen würdet?“ Und mit diesen Worten schritt der Mann, gefolgt von Kai und Sergej, die Steintreppen in den modrigen, kalten Keller hinunter. Mit gemächlichen Schritten durchquerten die drei den Gang, vorbei an etlichen, kleinen Zellen. Auf halbem Wege kam ihnen plötzlich ein bulliger Mann mit ansatzweise grauem Haar entgegen. „Morgen Boss. Haben wir Gäste?“ kam die unvermittelte Frage des Mannes, der nun direkt vor Boris stehen blieb. „Ja Vladimir haben wir tatsächlich. Wie geht’s den Neuen?“, brummte der »Boss« als Antwort. „Nerven mich wie die letzten Tage auch schon. Leisten weiterhin Widerstand. Also alles beim Alten“, kam es knurrend von Vladimir ehe er an ihnen vorbei ging und in einer anderen Zelle verschwand. ‚Es leistet jemand Widerstand? Ich habe eine schlimme Vorahnung‘, schoss es Sergej durch den Kopf, während er und Kai weiterhin Boris folgen. „Da wären wir“, stellte Boris nun plötzlich fest und deutete auf die vergitterte Zelle direkt vor ihnen. Und was in dieser Zelle zu sehen war, verschlug Sergej beinahe die Sprache. Kapitel 1: Erlöser ------------------ Warnung: Cliffhanger, der bei meiner Vorableserin komische Bilder im Kopf verursachte :O Ende letztes Kap:Und was in dieser Zelle zu sehen war, verschlug Sergej beinahe die Sprache. Yuriy und Boris. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten Gestalt angenommen. Er selbst hatte aufgrund eines unvorsichtigen Raubzuges schon einmal seine Freiheit einbüßen müssen. Aber dass Boris oder gar Yuriy nicht aufgepasst hatten, konnte er sich nicht vorstellen. Um diesen Sachverhalt zu verstehen, müsste man ja erst einmal die Vorgeschichte kennen. Nun gut: Sergej war als Sohn einer kleinen Händlerfamilie in Kasachstan zu Welt gekommen, kurz bevor seine Eltern die russische Grenze erreicht hatten. Dorthin hatten sie sich begeben, um ihr Leben in Russland fortzuführen. Das hatte allerdings nicht so gut geklappt. Sein Vater wurde als Soldat eingezogen, in irgendeinen Feldzug geschickt und fiel dort. Seine Mutter starb kurz darauf, aus Trauer um ihren Mann. Nun musste er sich als Siebenjähriger allein zu Recht finden. Und wie überlebte man als Waisenkind? Durch Stehlen, wie sonst. Und bei einem seiner ersten Versuche hatte er Yuriy und Boris kennengelernt, die offenbar schon Übung in diesem Gebiet hatten. Sie freundeten sich an und waren seitdem immer zu dritt unterwegs. Zumindest bis vor 3 Jahren, als Sergej von Boris Balkovs Männern erwischt und eingesperrt worden war. Was danach aus den beiden Jungen geworden war, hatte er nicht herausbekommen. Doch jetzt wusste er es. Sie hatten sich weiterhin in den Seitengassen der Stadt rumgetrieben und saßen nun in derselben Zelle wie er damals. „Darf ich euch Bryan und Tala vorstellen. Sind kräftiger als sie aussehen aber leider etwas zickig. Vor allem unser Rotkäppchen hier“, riss ihn die brummende Stimme Boris Balkovs aus seinen Erinnerungen. „Nenn mich nochmal zickig und dir fehlen so zwei bis neunzehn Zähne Opa“, kam es bissig zurück. Versuchend ein Lachen zu unterdrücken, besah sich Kai die beiden jungen Männer, die so viel erwachsener aussahen als vor drei Jahren. Yuriys damals noch recht weiche Gesichtszüge hatten sich etwas verkantet und ließen sein Gesicht seines Alters entsprechend wirken. Zudem war er noch etwas in die Länge gegangen und hatte scheinbar noch etwas an Muskelmasse zugelegt. Was sich nicht verändert hatte, waren seine Frisur und das angriffslustige Funkeln in seinen eisblauen Augen. Auch Boris war noch ein Stück gewachsen und überragte Yuriy nun um einige Zentimeter. Seine Haare waren an den Seiten ein wenig länger geworden und seine Augen waren etwas dunkler als zuvor. Ansonsten sah er so aus wie immer, wie Sergej fand. „Sind sie irgendwie vorbestraft oder sonstiges?“, erklang nun Kais monotone Frage, die er dem Mann bei jedem Besuch stellte. „Vorbestraft nicht aber sie sind vom gleichen Schlag wie das Blondchen neben dir“, murmelte der Lilahaarige verstimmt. „Dann wäre noch die Frage wegen dem Preis“, fuhr Kai fort, was Balkov zum Grinsen brachte. „495.395* Rubel für den Rotschopf und 433.470° Rubel für den Silberling“, gab dieser zurück und grinste Kai spöttisch an. „Na wenn du das sagst“, brummte Kai und kramte seinen Checkblock aus seiner Tasche und schrieb die entsprechenden Beträge darauf, bevor er dem lilahaarigen Mann die beiden Zettel übergab. „Es ist mir immer wieder eine Freude mit dir Geschäfte zu machen Kai“, meinte Balkov lächelnd und steckte die beiden Zettel in eine seiner Manteltaschen. Mit einem unbemerkbaren Augenrollen wandte Kai sich an Vladimir, der mittlerweile wieder zu ihnen getreten war: „Die 2 sollen sich umziehen und dann in die Eingangshalle hochkommen. Ich und Sergej warten dort.“ Mit einem kaum merklichen Nicken machte sich der Mann daran, die Sachen der beiden zu suchen, damit er sie endlich los war. Mann waren sie ihm auf die Nerven gegangen. Doch das war ja nun vorbei. ‚Ein Glück‘, ging es Vladimir durch den Kopf während Sergej und Kai die Treppen zu Eingangshalle wieder nach oben stiegen. „Kai ich kenne die Beiden“, sprach nun der Blonde seine Gedanken aus, woraufhin Kai verwundert seinen Kopf zu ihm drehte. „Woher?“, fragte er kurz angebunden was Sergej leise seufzen ließ. „Wir sind gemeinsam aufgewachsen. Über den Rest möchte ich nicht sprechen“, nuschelte dieser und beendete damit das Thema, da er wusste, Kai würde nicht weiter nachfragen. Nach wenigen Minuten des Schweigens betraten nun Sergejs Kindheitsfreunde die Halle und blickten sich kurz suchend um, ehe sie auf ihren Käufer und dessen Begleiter zuschritten. „So, wir sind jetzt also Sklaven bei einem Reichen. Dürften wir erfahren was auf uns zukommt?“, ergriff nun sofort Yuriy das Wort, was Boris neben ihm etwas erschrocken nach oben fahren ließ. „Das klären wir im Auto. Folgt mir“, wank Kai ab und lief nun voraus zu seinem Wagen, der immer noch vor dem Gebäude geparkt war. In genanntem Wagen jedoch herrschte eisiges Schweigen. Niemand wollte etwas sagen, ehe man von der Rückbank ein erschrockenes Keuchen vernahm. *12.000€ = 495.394,68 RUB °10.500€ = 43.470,35 RUB Tada :) Kapitel 2: Hiwatari "Householding" ---------------------------------- „Was ist los?“, fragte Sergej, der sich erschrocken nach hinten gewandt hatte, nur, um einen völlig verschlafen Yuriy zu erblicken, der sich mit dem Handrücken über die Augen rieb. „Er ist eingeschlafen. Aber er hat nur schlecht geträumt“, murmelte Boris und strich dem Rothaarigen mit der Rückseite seiner Finger über die Wange, die ihm zugewandt war. „Und was hat er geträumt?“ Sergej war besorgt um den Jüngsten ihrer kleinen Gruppe. „Mir ist nur gerade die Entführung eines Freundes durch den Kopf gegangen“, murrte es hinter den Händen, die Yuriys Gesicht verbargen. „Schon wieder? Das wird ja echt zur Gewohnheit bei dir YuYu“, stellte der Silberhaarige fest, während er seinem Freund über den Kopf strich. „Sehr witzig. Nach drei Jahren ist es wohl klar, dass das »Gewohnheit« ist“, brachte >YuYu< brummend hervor, woraufhin sowohl Sergej, als auch der >zufällig mithörende< Kai eine Augenbraue nach oben zogen. „Seit drei Jahren schon?“, wollte Sergej nun genauer wissen, ob er gemeint war. „Ja, seit drei Jahren. Aber darüber hab ich jetzt keine Lust mit Leuten zu diskutieren, die ich….“ – „Wir sind da“, unterbrach Kai nun plötzlich das Gespräch. „Ok, na dann raus mit euch“, gab Sergej sich erst mal zufrieden und stieg aus. Mit müden Gliedern folgten Boris und Yuriy Sergejs Beispiel und verließen, zusammen mit Kai, ebenfalls den Wagen. „Und hier so-…“, wollte Yuriy gerade anfangen zu sprechen, als Kai ihm mit einer Handbewegung bedeutete, den Mund zu halten. Mit einem Schulterzucken folgten die drei dem Graublauhaarigen, der in der Eingangshalle sofort von einem etwas älteren Herrn mit blauem Training-...sbademantel begrüßt wurde. „Hallo Kai. Na hast du jemanden gefunden?“, fragte der Mann mit einem Lächeln, was nur Großväter hinbekamen. „Ja Mr. Kinomiya das ha-…“ – „Kai zum siebzigtausendsten Mal. Ich finde es toll, dass du noch Respekt vor der älteren Generation hast, aber nenn mich einfach nur Opa. Oder nenn mich Großvater, wenn du schon förmlich bleiben willst“, reagierte der Mann lachend auf Kais Bemerkung und verstrubbelte ihm die Frisur. „Ja ok. Irgendwann merk ichs mir“, kam es nun leicht lächelnd über Kais Lippen, während er sich zu Yuriy und Boris umdrehte. „»Großvater«“, betonte er das Wort nun extra, „Das sind…Tala und Bryan?“ Kai wusste ja noch gar nicht wie die beiden wirklich hießen. Decknamen von Boris sei Dank. „Ich bin Yuriy Ivanov und das ist Boris Kuznetsov“, meinte nun Yuriy schulterzuckend und sah zu seinem Freund. „Mir wäre Bryan aber lieber. Bei Boris denke ich momentan einfach zu stark an Boris Balkov“, warf dieser noch ein. „Gut zu wissen. Ich bin Ryuunosuke Kinomiya. Aber da hier in dem Haus eh niemand meinen Vornamen verwendet, ist das wohl eher unwichtig“, gab der Alte lächelnd von sich und besah sich die beiden kräftigen, jungen Männer, „Und die beiden willst du in den Sicherheitsdienst stecken?“ – „Wenn sie hier bleiben wollen, dann würde ich die beiden schon gerne über den Parcours schicken. Aber wie gesagt nur wenn sie bleiben wollen“, gab Kai zurück und legte seine Hand nachdenklich an sein Kinn, das, wie er gerade merkte, von einigen kaum sichtbaren Bartstoppeln bedeckt war. ‚Ich muss mich wohl mal wieder rasieren‘ ging es dem jungen Hiwatari durch den Kopf, während Bryan und Yuriy Blicke tauschten. „Wenn es uns hier gefällt, können wir hier bleiben. Wenn nicht dürfen wir gehen verstehe ich das richtig?“, fasste Bryan zusammen, was er aus den rätselhaften Sätzen Kais entnehmen konnte. „Ganz genau so ist es, aber jetzt ist schon wieder fast Zeit für das Abendessen. Wie die Stunden fliegen. Ich werde Rei sagen, dass er euch ein Bad einlassen soll. Stört es euch zusammen ein Bad zu nehmen? Abendessen gibt es nämlich schon in einer dreiviertel Stunde und wenn ihre beide vorher einzeln badet dauert das zu lange“, gab dieser nun zur Antwort, woraufhin Yuriy und Bryan zustimmend nickten. „Das geht schon klar“, kam es grinsend von dem Rothaarigen, woraufhin Kai in der Küche verschwand. Nach wenigen Sekunden kam dann ein schwarzhaariger, junger Mann mit einer schwarzen Trainingshose und einem weißen, chinesischen Oberteil aus eben diesem Raum geflitzt, bevor er fast schon panisch die Treppen nach oben stürmte. „Das war Rei. Er ist manchmal etwas hektisch aber sehr nett“, meinte Sergej lächelnd, „Folgt mir.“ Mit diesen Worten ging Sergej dem jungen Chinesen hinterher in Richtung des Badezimmers. „Sergej! Du kommst genau richtig. Kommst du an das Bade-Öl da oben? Ich bin leider zu klein“, wurden sie, beziehungsweise wurde Sergej, gleich begrüßt, als sie den Raum betraten. Ohne sich auch nur ansatzweise hochrecken zu müssen, holte Sergej gewünschten Gegenstand von dem offenbar viel zu hoch angebrachten Regal und reichte dem Chinesen die Phiole mit der leicht lila schimmernden Flüssigkeit. „Danke. Ich brauche echt eine Fußbank“, murrte der Schwarzhaarige während er das Ganze in die Badewanne goss. „So. Na dann viel Spaß euch beiden. Ich geh dann mal die Betten machen.“ Und damit verschwand Rei aus dem Bad, um eines der Zimmer herzurichten. „Gut. Ich werd mich dann auch mal verkrümeln und Sachen für eu-…“ – „Sergej! Wo hast du denn gesteckt ich hab dich den ganzen Tag gesucht!“, wurde Sergej nun von einem recht kleinen, lilahaarigen Jungen unterbrochen. „Is ja gut Ivan, ich komm ja gleich. Aber erst hol ich unseren Gästen Sachen zum Schlafen!“, brummte Sergej dem jungen Mann entgegen, ehe er sich aus dem Staub machte. Der Kleine mit den magentafarbenen Augen verschwand daraufhin ebenfalls mit einem Schulterzucken. „Okay dieser Haushalt ist echt merkwürdig…Yuriy? Bist du noch ganz da?“, wandte Bryan sich nun an seinen rothaarigen Freund. „Sergej. Er kam mir von Anfang an so verdammt bekannt vor! Er ist es!“, stellte Yuriy nun fest, während er seinen ziemlich klein gewordenen Schneeanzug öffnete. „Stimmt, mir kam er auch bekannt vor. Wir sprechen ihn nachher am besten mal darauf an. Aber jetzt gehen wir erst einmal baden oder?“, kam es von Bryan, während er sich ebenfalls entkleidete. Wozu hatte er die letzte Frage überhaupt gestellt? Sonst würden sie sich ja wohl nicht ausziehen. Nach einem entspannenden und vor allem lange nötigen Bad, trockneten die beiden sich ab und nahmen die Sachen an sich, die Sergej ihnen vor die Tür gelegt hatte. Die Sachen waren etwas groß aber nach den Angaben des Blonden so oder so nur für die Nacht gedacht. „Jungs und Mädels! Essen!“, ertönte nun Reis Stimme von unten. „Ich denke das Abendessen ist fertig“, schloss Bryan wenig intelligent. „Nein, Bryan, es gibt jetzt Frühstück“, gab Yuriy zurück und batschte sich seine Hand vor den Kopf. „Bitte kein Sarkasmus. Lass uns essen gehen“, brummte Bryan, bevor die beiden die Treppen runter stiegen. „Da seid ihr beiden ja. Na kommt, hier geht es lang“, empfing Rei die Jungs bevor er sie ins nur schwach bevölkerte Esszimmer des Hauses führte. Sofort verstummte das rege Geplapper, was eben noch geherrscht hatte, als die drei den Raum betraten. „Ähm. Guten…Abend?“, warf Yuriy nun beinah schüchtern in den Raum. „Ok hier haben wir unsere Gäste. Leute das sind Bryan und Yuriy. Ähm…Leute. Ich würde euch ja gerne vorstellen aber es fehlen so viele“, wollte Kai nun eine Massenvorstellung starten, was aber tatsächlich nicht funktionierte. Von seinem gesamten Haushalt waren nur 6 Leute anwesend. „Naja gut. Stell ich euch halt wann anders vor. Setzt euch doch ihr beiden und esst was. Danach geht ihr besser ins Bett ihr seht ziemlich müde aus“, fuhr Kai fort und begann nun, seine Blini zu essen. Immer noch leicht nervös setzten die beiden sich mit an den Tisch und verspeisten Reis unglaublich leckere Blini. „Hat es euch geschmeckt?“, fragte Rei, während er die Teller auf ein Tablett stellte, um das Ganze in die Küche zu räumen. „Es war einfach fantastisch. Ich glaube ich hab seit 13 Jahren nichts so leckeres mehr gegessen“, gab Yuriy vollkommen zufrieden, und vor allem satt, zurück. „Das freut mich zu hören. Ich bin nämlich nicht so geübt in russischen Speisen. Aber wenn ihr sagt, es schmeckt, dann glaube ich euch das gerne“, kam es glücklich von dem Chinesen, bevor er in die Küche verschwand. „Er ist nicht geübt in russischem Essen? Dafür schmeckt es aber verdammt gut…“, stellte Bryan fest, bevor er von Sergej aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Hey wollt ihr hier noch weiter vor euch hin träumen oder kommt ihr?“ – „Was ist los?“, fragte nun Yuriy wenig intelligent, woraufhin Sergej leise anfing zu lachen. „Ich will euch euer Zimmer zeigen. Kommt mit, los, oder wollt ihr hier im Esszimmer schlafen“, lachte der Blonde und ging voraus. Schweigend folgten die beiden jungen Männer ihrem Freund nach oben zu ihrem Zimmer. „Sergej wir müssten nochmal mit dir reden, wäre das in Ordnung?“, wand sich Bryan an den Älteren, der sie daraufhin sanft lächelnd musterte. „Ich glaube ich weiß schon worum es geht. Ich zieh mich nur noch schnell um dann komme ich wieder her und dann können wir in Ruhe reden ok?“, fragte der Angesprochene bevor er, nach der Einwilligung der Beiden, in sein eigenes Zimmer verschwand. Bryan und Yuriy machten es sich derweil auf ihren Betten bequem. „Gott bin ich müde“, brummte Yuriy, während er seinen Oberkörper streckte. Bryan sah sich währenddessen in ihrem Domizil um. Die Raufasertapete an den Wänden war cremefarben gestrichen worden und der Fußboden war mit dunkelblauem Teppich bedeckt. Das Mobiliar bestand aus zwei schmalen Betten, die mit schlichter, weißer Bettwäsche bezogen waren, einer kleinen Kommode, einem geräumigen Kleiderschrank, einem Schreibtisch mit Schreibtischstuhl und zwei Nachttischen, auf denen jeweils eine cremefarbige Nachttisch-Schirmlampe stand. „So da bin ich wieder. Also, bestätigt mir mal meinen Verdacht“, meinte Sergej als er das Zimmer betrat und sich auf den Schreibtischstuhl setzte. „Gehen wir recht in der Annahme, dass wir dich schon länger kennen?“, sprach Bryan ihren Verdacht aus und lehnte sich gegen die Wand hinter sich. „Ich hab mich schon den ganzen Tag gefragt, wann ihr das endlich mitbekommt“, kam es lachend von dem Blonden. Verwirrte Blicke wurden ihm zugeworfen. „Warum hast du das nicht gesagt?!“ Yuriy schien aufgebracht. „Weil es dämlich kommt wenn ihr zu jemandem hingeht und sagt ‚Ja, hey. Ich kenn euch übrigens nur so als Info. ‘“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)