You are my Light von JunAkera (SoRiku) ================================================================================ Kapitel 2: >> Sora ~ -------------------- Main » Sora ~ „Ich will das nicht mehr.“ Mist… Es war mir herausgerutscht. Das wollte ich eigentlich gar nicht! Ich wollte Riku nicht mit diesem Zeug belasten, aber… wenn es stimmte, was er sagte. Musste ich mir wirklich eingestehen, was für egoistische Gedanken mich plagten? Und vor allem: musste ich es offen und laut aussprechen? Ich fühlte mich schlecht… „Was willst du nicht mehr?“ fragte mein bester Freund mit sanfter Stimme nach und wie als hätte ich nur darauf gewartet, dass er mich das fragte, löste sich in mir ein dicker Knoten. „Das Schlüsselschwert… die Kämpfe… die Verantwortung…“ zählte ich leise die Begriffe nacheinander auf. Mein Blick war starr auf den Stoff von Rikus Jacke gerichtet, meine Finger krallten sich in diesen. Ich war mir bewusst, dass ich ihm Sachen sagen würde, die ich noch nie jemandem anvertraut hatte und ich auch in Zukunft nicht machen würde. „Alles was ich wollte, war dich zurück zu holen… Ich wollte niemals Schlüsselschwert Meister werden!“ Ich war doch schließlich nur ein Junge… „Ich will doch nur ein ganz normaler Junge sein.“ Und um meinen wichtigsten Gedanken dabei zu unterstreichen wiederholte ich: „…mit dir zusammen.“ Ich drückte mich etwas stärker an den Silberhaarigen als ich meinen Namen aus seinem Mund hörte. „Ich will das nicht! Glaub mir, Riku! Diese Gedanken tun mir weh, sobald ich sie denke… Ich sehe unsere Freunde im Geist vor mir und entschuldige mich jedes Mal bei ihnen, dass ich in meinen Gedanken so egoistisch bin, aber…“ Ich hatte mich in Rage geredet und stoppte doch wieder unweigerlich. Ich sollte nicht weitersprechen… Anstatt dessen vergrub ich mein Gesicht an Rikus Schulter und konnte nicht verhindern, dass sich ein paar Tränen in meinen Augen lösten und sich in der Jacke meines besten Freundes verliehrten. Er fragte nichts, ließ mich tun was ich für richtig hielt. Einzig und allein seine Arme schlangen sich um mich und drückten mich sofort dicht an ihn, als er merkte, dass ich seine Nähe brauchte. Die folgenden Minuten vergingen im Stillen, ich sprach nicht weiter. Wieder war es totenstill um uns herum, bis Riku Luft holte. „Deine Gedanken sind gar nicht so egoistisch wie du glaubst, Sora…“ stellte er klar. Ich wollte ihn anschauen und versuchte meinen Kopf anzuheben, doch mein Vorhaben wurde von Rikus Hand gehindert als sie sich auf meinen Hinterkopf legte und mich wieder sanft auf seine Schulter drückte. Die Berührung seiner Hand auf meinem Hinterkopf blieb bestehen und ich musste gestehen, dass es mich beruhigte als die dazugehörigen Finger mit leichten Bewegungen durch meine Haare strichen. Ich glaubte seinen Worten und doch fühlte ich mich schlecht, überhaupt so etwas zu denken. Wenn König Mickey das gehört hätte… „Wir wurden nicht gefragt ob wir Träger der Schlüsselschwerter werden wollen…“ hörte ich die Stimme weiterreden, die ich solange Zeit vermisst hatte. Mit offenen Augen, die jedoch nur Rikus Jacke anstarren konnten wegen meiner eng-an-Riku-gekuschelten Position und seinen starken Armen, die mich immer noch fest hielten, hörte ich ihm zu. Seine Nähe und seine Stimme taten mir gut. „Wir wurden dazu bestimmt – ohne wenn und aber.“ So gut es eben ging nickte ich ihm zustimmend zu, was er wohl mehr spüren als sehen konnte. „Aber weißt du was, Sora?“ Neugierig wie ich war, wollte ich mich etwas aufrichten. Im gleichen Moment löste er seine Hand von meinem Haarschopf, damit wir uns gegenseitig anschauen konnten. Irgendetwas war anders als sonst. Mir wurde ganz warm beim Anblick seiner türkisen Augen. „Ich bereue es nicht…“ Riku legte seine Hand sanft an meine Wange, die bei seiner Berührung plötzlich ganz warm wurde. Aus Reflex schloss ich kurz meine Augen und neigte meinen Kopf etwas der angenehm kühlen Hand entgegen, bevor ich sie sogleich wieder öffnete, als ich wieder Rikus Stimme vernahm. „…denn ich bin dadurch stärker geworden um das zu beschützen, was mir wichtig ist.“ Ja, jetzt war ich mir absolut sicher. Riku hatte sich wirklich verändert. Früher hätte er niemals so offen über solch ein Thema geredet. Aber ich war ihm dankbar dafür, denn er half mir zu verstehen, was diese Reise auch für uns bedeutete. Und ich begann mich zu fragen, ob all die Ereignisse geschehen mussten, um zu verstehen, was uns der jeweils andere bedeutete… Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht. „Du hast recht. Es tut mir leid, dass ich gezweifelt habe,“ entschuldigte ich mich, doch er schüttelte sogleich leicht mit seinem Kopf. Die hellen Haare bewegten sich leicht in seiner Bewegung. „Jeder hat mal solche Momente.“ Rikus Zeigefinger legte sich sanft unter mein Kinn und hob mit etwas Druck mein Gesicht etwas an, damit wir uns direkt in die Augen blicken konnten. „Auch du darfst diesen Gedanken mal nachgeben, Sora. Ich werde da sein, um dich auch das nächste Mal vor der Dunkelheit zu beschützen...“ „Riku?“ Seine türkisen Augen schauten mich sanft an. „Du bleibst doch bei mir, oder?“ Ich hatte Angst vor seiner Antwort, doch es beruhigte mich als ich ein leichtes Lächeln auf den Lippen meines besten Freundes erkennen konnte. Er nickte. „Ich bleibe bei dir.“ Im nächsten Moment spürte ich wie Rikus rechte Hand meine linke umgriff um sie gleich darauf an seine Brust zu legen, genau dort hin, wo sein Herz schlug. Ich spürte das regelmäßige Pochen an meiner Handfläche. „Und falls sich unsere Wege doch noch einmal trennen sollten, weißt du, dass du trotzdem immer bei mir bist.“ Er ließ meine Hand los und streifte leicht mit seinen Fingerkuppen über meine Wange. „…genauso wie ich immer bei dir sein werde, egal was passiert.“ Ich spürte dass er die Wahrheit sprach und trotzdem: „Wirklich?“ Riku nickte sanft mit dem Kopf. „Ich verspreche es dir, Sora.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)