The Lady and the Witch von Feenspiegel ================================================================================ Kapitel 14: Together in the End ------------------------------- Der nächste Tag brach an. Die Nacht verlief recht ruhig, zumindest seit die beiden Frauen eingeschlafen waren. Die hellen Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster direkt in die Gemächer der jungen Prinzessin und ihrer Geliebten. Sanft tänzelten sie durch den Raum, huschten über die beiden Frauen hinweg, welche sich nun regten, aufgewacht waren, durch des Morgens Tanz. Morgana schlug die Augen auf, sah neben sich und richtete sich im Bett leicht auf. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen als ihr Blick auf Nimueh fiel. Es war also doch kein Traum gewesen. Ihr Herz schien einen Sprung zu machen. Es war wie ein Traum, doch ebenso real. Sie waren tatsächlich zusammen, nun erst realisierte die junge Prinzessin ihr Glück. Zart strich sie Nimueh übers Haar, welche sogleich die Augen öffnete und etwas verschlafen zu Morgana hinauf sah. "Guten Morgen Liebste" Nimueh vernahm Morganas Worte, lächelte zart und setzte sich nun ebenso auf. Dabei hauchte sie einen zarten Kuss auf Morganas Lippen. "Hast du gut geschlafen?", fragte Nimueh an Morgana gewandt. Diese nickte. "Wie schon lange nichtmehr", sie lächelte. Beide standen sie nun auf, kleideten sich zunächst, ehe sie einander in die Arme schlossen, sich zärtlich, doch ebenso leidenschaftlich küssten. Ein idyllischer Moment entstand. Sie lösten sich schliesslich voneinander, lächelten verliebt. Morgana warf ein Blick aus dem Fenster. Wolkenloser, strahlend blauer Himmel, die Sonne schien. Schöner hätte der Tag für die Beiden nicht sein können, doch ahnten sie noch nicht was auf sie zukommen würde. Die Prinzessin wandte sich zu ihrer Geliebten wieder um, küsste sie ein weiteres Mal. Nimueh erwiderte dies mit äußerster Zärtlichkeit. In diesem Moment öffnete jemand die Tür. Sie ließen augenblicklich voneinander ab. Morgana richtete ihren Blick zur Tür. Es war Gwen. "Kannst du nicht anklopfen?!", ihr Ton war harsch, woraufhin Gwen leicht zusammenzuckt. "Verzeiht Mylady..ich wollte Euch auch garnicht stören, doch..muss ich Euch mitteilen..der König schickt nach Euch..oder..eher nach Eurer Begleiterin..", bei dem Blick auf Nimueh wirkte Gwen etwas verängstigt. Morgana hob eine Augenbraue, sah zu Nimueh rüber. Auf ihrem Gesicht breitete sich Besorgnis aus. So wandte sich Morgana wieder an Gwen. "Danke..so geh wieder" Die Dienerin schien sich dies nicht zweimal sagen zu lassen und verschwand augenblicklich aus dem Raum. "Was will er von dir?", fragte Morgana an Nimueh gewandt. Wohl hatte sie die vergangenen Geschehnisse vom Abend zuvor verdrängt. Nimueh sah sie an. "Irgendwer wird wohl geplaudert haben", leise zischte sie. "Wie kommst du darauf?" "Nun..hast du den Blick deiner Dienerin mir gegenüber gesehen? Sie hatte Angst, ganz offensichtlich. So muss sie die Wahrheit wissen" Morgana nickte. "Doch muss das damit nichts zu tun haben, Liebste. Sie ist eine enge Freundin Merlins und-" "Gaius auch, Morgana. Und er kennt mich. Lange haben wir gemeinsam in Camelot gedient. Wenn Merlin ihm erzählt, dass ich hier sei, wird er ihm glauben, denn weiß er genau, dass mir soetwas möglich ist. Und Gaius ist mehr als loyal dem König gegenüber!!", fiel sie Morgana ins Wort. Diese zuckte leicht zusammen, schluckte. "Vielleicht solltest du daher wieder gehen..?" Nimueh sah Morgana an. Garkeine schlechte Idee war es. Es würde niemandem auffallen, niemand würde beschuldigt werden. Sie wäre in Sicherheit. Doch gab es etwas das Nimueh zögern ließ dies zu tun. Morgana. Sie wollte und konnte sie einfach nicht alleine lassen. Nie hatte sie es für möglich gehalten, doch war Liebe tatsächlich eine mehr als starke Macht. Es würde sich somit bewähren hier zu bleiben. Sie sah zu Morgana, schüttelte den Kopf. "Nein. Zunächst höre ich mir an was der König zu sagen hat. Und egal was kommt, ich bleibe bei dir, werde immer bei dir sein", mit diesen Worten verließ Nimueh schnellen Schrittes den Raum. Einen Moment lang verharrte Morgana dort. Alleine. Sie wirkte etwas verwirrt, schüttelte sich dann leicht. Es ehrte sie sehr, dass Nimueh ihr nach wie vor beistand, so konnte sie sicher gehen, dass diese es wirklich ernst meinte, und sie nicht, wie sie eine Zeit lang dachte, bloß ein Spiel war. Doch hatte sie keine Zeit weiter darüber nachzudenken oder in Erinnerungen zu schwelgen. Auch sie verließ nun schnellen Schrittes den Raum, lief durch die Korridore, in Richtung des Thronsaals. Doch betrat sie diesen nicht. Sie stand draußen, vor der Tür, lauschte dem was drinnen geschah. "-und tatsächlich hättest du mich beinahe getäuscht", es war Uthers Stimme die sprach. Nimueh blieb stumm. "Dass du dich traust hier nach Camelot zurückzukehren, nach alldem was du mir, was du uns allen angetan hast. Dass du tatsächlich diese Dreistigkeit besitzt als Hexe diese Ländereien wieder aufzusuchen. Und dass du tatsächlich der Meinung warst mich täuschen zu können, ungeschoren davonzukommen und dabei meine Tochter zu betören", er schüttelte den Kopf. Nach wie vor schwieg Nimueh. "Und dazu möchtest du dich nicht äußern? Nach all den Jahren nicht? Man sieht sich über 20 Jahre nicht und nun wechselst du nicht ein Wort mit mir?" Ein Moment der Stille entstand. "Kein Wort der Verteidigung?" "Es würde mir ohnehin nichts bringen", sagte Nimueh schlliesslich, zischte leise. "Da hast du allerdings Recht", Uther lachte, ehe sein Blick wieder Ernst wurde. "Ich werde kein Gericht abwarten, nie werde ich lange mehr warten. So verkünde ich dein Urteil jetzt, vor all den hier Anwesenden. Als Hexe bist du aus dem Höllenfeuer gekommen und durch Feuer wirst du dorthin zurückkehren!" Morgana, welche die ganze Zeit über die Unterhaltung mitverfolgt hatte, stieß die Tür nun auf, betrat den Raum. "Nein!", ihre Stimme bebte. Der Ausdruck des Entsetzens stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie zitterte, hatte Angst. Angst vor dem was Nimueh passieren würde, dass sie Schuld daran war. Uther sah verwirrt zu Morgana. "Morgana, du weißt nicht wen du vor dir hattest-" "Doch! Das weiß ich sehr wohl! Ja, sie ist eine Hexe, na und? Letztlich hat sie mir das Leben gerettet!", fiel sie ihm ins Wort. "Das macht noch lange nicht gut welche Leben sie vorher ausgelöscht hat! Morgana ich dulde keine Zauberei in meinem Königreich, das weißt du!" Morganas Augen funkelten gefährlich. "Das ist mir gleich was du duldest und was nicht!", sie schrie schon beinahe. Uther hob eine AUgenbraue, sah Morgana irritiert an. "Wie redest du mit mir?" "Ebenso ist es mir egal wie ich mit dir rede!", sie schritt durch den Saal, kam näher, blieb neben Nimueh stehen, sah mit anklagendem Blick zu Uther. Dieser schüttelte den Kopf. "So hat sie es tatsächlich geschafft in dieser kurzen Zeit zu betören?" Morgana knurrte leise. "Zum Einen ist es weder eine kurze Zeit noch hat sie mich betört. Zum Anderen, ich liebe sie und lasse es nicht zu, dass man ihr was tut" Uther lachte. "Seit wann kennst du sie bitte?" Ein Moment der Stille entstand. Morgana fuhr ruhig mit ihrer Erklärung fort. "Seit dem Bankett. Ich wusste von Anfang an wer sie war, was sie getan hat. Unter anderem war ich nicht so lange weg, weil ich mich verlief, nein. Ich habe nach ihr gesucht, denn musste sie fliehen wegen Euch! Letztlich habe ich sie wieder gefunden. Sie ist nicht so wie Ihr glaubt, ohnehin ist Euer Urteil stets unfair. Keine Ahnung habt Ihr vom Menschen, sonst hättet Ihr nach Eurer theorie von Magie bloß nurnoch die Hälfte der Gefolgschaft am Hofe" Zu Anfang hatte der König Morganas Worten noch Beachtung geschenkt, sich nun jedoch abgewandt. Er winkte in den Saal. "Führt sie ab, die Hexe. Und bereitet die Hinrichtung vor, jetzt" So schritten die Wachen voran, ergriffen Nimueh, hielten sie fest, aus Angst sie konnte sich befreien, doch machte Nimueh keinerlei Ansätze sich irgendwie wehren zu wollen. Ihr Blick war an Morgana gerichtet. Diese lief zu Nimueh herüber, hatte Angst, ergriff ihre Hand um sie festzuhalten, doch die Wachen stießen sie zurück, sodass sie zu Boden fiel. Nach wie vor sah Nimueh zu Morgana. "Vergiss bitte nie...ich liebe dich, Morgana", somit führten die Wachen sie ab. "NEIN!", Morgana schrie, sah Nimueh verzweifelt nach. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, welche sich dann den Weg über ihre Wangen bahnten. Zittrig stand Morgana auf, wandte sich an Uther. Ihr Blick war hasserfüllt. "Wie kannst du nur? Wie kannst du das nur zulassen? Du zerstörst Leben!" Uther wandte sich nun wieder um. "Sie hat ebenso Leben zerstört, versteh das endlich" "Ich verstehe sehr wohl! Du verstehst nicht!", Morgana geriet in Rage. "Sie würde niemandem wehtun, wenn du nicht derart intolerant wärst und mal einsehen würdest, dass Magie nicht bloß der Zerstörung dient! Lass sie gehen!" Uther lachte. "Warum sollte ich?" "Weil ich sie liebe!", Morganas Körper bebte. "Das akzeptiere ich nicht, Morgana! Genauso wenig wie ich Magie in meinem königreich akzeptiere!" "So musst du mich schon mit ihr verbrennen lassen", Morgana lachte spöttisch. "Das ist wohl kaum dein Ernst Morgana" "Doch. Genau das ist mein Ernst. Du sagst du akzeptierst keine Magie..keine Zauberei..doch bist du zu blind zu sehen wer über diese verfügt und wer nicht" "Das bin ich ganz sicher nicht" "So sage mir, was ist mit mir?" "Was soll mit dir sein?" "Bin ich magisch?" "Nein, natürlich nicht. Morgana was soll der Unsinn?" Morgana lachte höhnisch. "Oh und wie blind du bist" "Was soll das heißen?" Morgana schwieg daraufhin. Sie wandte sich ab, ging in Richtung der Türen. Kurz vor diesen blieb sie stehen. Noch einmal drehte sie sich um, ihre Augen leuchteten auf. Ein Feuer entfachte inmitten des Thronsaals. "Wir werden ja noch sehen wer durch Feuer dahin zurückkehrt wo er herkam!", somit verließ die junge Hexe den Raum. Sie schritt durch die Korridore, lief, hinaus auf den Hof. Doch weit kam sie nicht, noch bevor sie durch die Eingangstore schreiten konnte wurde sie zurückgehalten. Zurückgehalten von Wachen. "Was zur..?" SIe wandten sich um. Uther kam auf sie zu. "Das sagen zu müssen ist für mich mehr als schwerlich..doch soll dieses Land auch weiterhin rein bleiben. Die Hexe hat dich mit ihrem Fluch vergiftet und so kann ich das nicht stehen lassen, Morgana, so Leid es mir tut" "Was tut dir Leid? Garnichts tut dir Leid!", Morgana zischte, spuckte ihm ins Gesicht. Er sah sie daraufhin an, kühl war sein Blick. "Läutert sie", so führte man auch sie ab. Einige Stunden waren vergangen. Auf dem Hinrichtungsplatz hatte sich eine ganze Menge an Leuten versammelt. Gewöhnliches Fußvolk, Leute des Hofes, auch Adlige. Statt des Galgens war ein Scheiterhaufen hergerichtet. Der Richter verlas die Anklage. "Eine weitere Epidemie der Magie hat unser Königreich abermals erreicht, wenn nicht sogar die Größte. Man kennt sie, gefürchtet ist sie bis in Weiten. Nimueh, schwarzmagische Hexe, Priesterin der alten Religion. Und als ob das nicht schlimm genüg wäre, hat sie nun auch begonnen unsere Leute von innen heraus zu verderben. Zu un ser aller Unglück betrifft es keinen gewöhnlichen Menschen, nein, es betrifft unsere Repräsentantin des Landes, Prinzessin Morgana" Allgemeine Unruhe herrschte im Volk. Ihre Blicke fielen auf die beiden Frauen, welche an den Scheiterhaufen gebunden waren, den Blick gesenkt hatten. Während der Richter mit seiner Klage fortfuhr, warf Morgana einen Blick hinüber zu Nimueh. "Verzeih mir Liebste..es tut mir so Leid..das hätte nicht passieren dürfen.." Nimueh blickte zu Morgana herüber, nahm ihre Hand in die ihre. "Nicht doch Geliebte. Dich trifft keine Schuld. Zudem wir es nun nichtmehr ändern können.." Morgana schluchzte leise, drückte Nimuehs Hand leicht. "Ich liebe dich so sehr.." Selbst Nimueh konnte einzelne Tränen nicht utnerdrücken. Es tat ihr in der Seele weh, dass es Morgana auch betraf. Nie hatte sie gewollt, dass diese sterben muss. Nicht auf solche Weise. Sie schluckte schwer. "Ich liebe dich ebenso Morgana.." Nun wurde das Feuer entzündet. Rasend schnell breitete es sich über das Stroh und das Holz aus. Es wurde heiß, sehr heiß. An Luft wurde es für die beiden Frauen immer weniger, so dass das Atmen zur Qual wurde. Ein Husten. Morgana schloss die Augen, weinte leise. Noch immer hielt Nimueh jedoch ihre Hand, sah zu ihrer Geliebten herüber. "Morgana. Bitte..sieh mich an.." Morgana sah somit zu ihr herüber, erschrocken über die Tränen, die Nimuehs Wangen bentzten. "Mir tut es Leid..dass dich so ein Schicksal ereilen muss.." Morgana schüttelte den Kopf. "Nein..das ist für mich nicht wichtig..noch sind wir zusammen" "Und in Ewigkeit werden wir es bleiben", hauchte Nimueh. Morgana brachte ein Lächeln zustande. "Wenn wir sterben, so sterben wir gemeinsam.." Nimueh lächelte zart. "Ich liebe dich...für immer" Morgana schluckte schwer. "ich liebe dich ebenso.." Nach wie vor hielt Nimueh Morganas Hand, drückte diese leicht. Das Feuer stieg immer weiter, umgarnte die beiden Frauen, bis es diese schließlich berührte und an ihnen heraufstieg. Die Schreie der beiden Frauen hallten über den ganzen Platz, bis in die Ferne. Schmerzensschreie, bis sie schließlich verstummten, ihre beiden Seelen letztlich erlöst waren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)