Wataru & Yuichi *FOREVER* von Lyara ================================================================================ Kapitel 4: Späte Einsicht ------------------------- Wataru konnte schon seit einigen Wochen nicht mehr gut schlafen. Immer wieder überkamen ihm Zweifel, ob sein Freund ihn wirklich liebte. Es war für den Jüngeren eine schwere Zeit, doch er sagte Yuichi nicht, was ihm auf dem Herzen lag. Wataru versuchte mit diesem Problem selbst klar zu kommen. Doch seine Träume wurden immer schlimmer. Er wachte mehrmals jede Nacht auf, war sogar panisch und hatte Tränen in den Augen. Er war sehr verzweifelt deswegen. „Warum immer diese Träume?", dachte der Kleinere. Wataru wischte seine Tränen weg. Yuichi wurde aber diesmal davon wach. „So ein schlimmer Traum?“, fragte er leise und verschlafen. Wataru sah erschrocken zu ihm rüber. „Du bist wach?" Yuichi schmunzelte und zog ihn damit leicht auf. „Ja klar bin ich das. Ich rede nicht im Schlaf." Ertappt nickte er nur tapfer. Man, war ihm das peinlich. Immer wieder dachte er nach. „Haben die Träume eine Bedeutung?" Die Gedanken wurden immer intensiver und er versank immer mehr darin. Yuichi beobachtete ihn und machte sich leicht sorgen. Da er merkte, wie sehr sich sein Liebster, in den letzten Wochen zurückzog. Er hatte immer wieder versucht, an seinen Freund heran zukommen, doch er hatte immer wieder abgeblockt. Wataru bemerkte nicht, das Yuichi ihn beobachtete, er war zu tief in seinen Gedanken versunken. Yuichi sah nur ungern weiter zu ihm, da er merkte das Wataru immer Depressiver wurde. Einige Minuten später weinte Wataru unbewusst, er bekam kaum noch etwas mit. Er merkte nicht einmal mehr, dass Yuichi ihn in die Arme genommen und beruhigend über den Rücken streichelte. Yuichi litt sehr darunter, seinem Freund nicht helfen zu können. „Wataru! … Wataru! … Wataru!", rief er immer wieder seinen Namen, doch dieser reagierte nicht drauf. Yuichi war regelrecht geschockt. „Was ist denn nur los?", dachte er immer wieder. Einige Zeit später riss Wataru die Augen auf, die er die ganze Zeit geschlossen gehabt hatte. „Yuichi, ich kann nicht mehr so weiter machen!", schrie er schon fast seinen Freund an. Yuichi erschrak und starrte ihn an. „Wovon redest du überhaupt?", fragte er ahnungslos nach. „Na über die ganze Situation." Yuichi verstand immer weniger, ungeduldig schaute er seinen Freund an. „Ich meine, du betrügst mich mit deiner Ex und kommst plötzlich mit deiner Tochter zurück! Glaubst du wirklich, es macht mir nichts aus? Immer wenn ich Mizuki sehe, denke ich daran, wie du mich mit Mizuho betrogen hast.“ Yuichi’s Blick verfinsterte sofort bei diesen Worten, er konnte nicht ein Wort dazu sagen. Wataru wusste genau, wie sehr er ihn verletzte, doch er musste seinen Liebsten reinen Wein einschenken. Beide schwiegen sie eine Zeit lang und schauten sich nur an. Yuichi brach endlich diese unerträglich Stille, die sich im Raum ausgebreitet hatte. „Wataru, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzten. Als mich Mizuho darum bat, konnte ich ihr einfach nicht ihren letzten Wunsch verwehren. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich daran Gefallen gehabt hatte. Du kannst dir nicht mal annähert vorstellen, was das für eine Überwindung war. Es brach mir das Herz, das ich dich hintergehen musste.“ Wataru hatte jetzt genug gehört. „Hör auf! Jetzt tue nicht so, als ob du das Opfer warst. Denn wenn es dir so zuwider war, mich zu hintergehen, dann hättest du ihr einfach erklären sollen ... dass du ihr diesen Wunsch nicht erfüllen konntest!“, schrie Wataru fast. „Du hast ja überhaupt keine Ahnung. Versetz dich mal in meine Lage. Was denkst du eigentlich von mir? Ich habe versucht, mit ihr darüber zu reden, doch sie blieb stur und meinte nur, dass ich ein Egoist sei. Sie meinte, dass ich mich nicht so anstellen sollte, denn dich würde ich ja noch mein ganzes Leben lang haben“, antwortete er gereizt. Wataru reichte es nun vollkommen. Er wollte nicht auch noch die Einzelheiten wissen, wie es zu dem Betrug gekommen war. „Ach ja, wenn du dieser Meinung bist, das es eine Selbstverständlichkeit ist, das du so gehandelt hast, dann sage ich nur eins dazu. Ich habe genug von dir. Du hast mich betrogen. Also musst du jetzt mit den Konsequenzen leben. Es ist AUS zwischen uns. Lebe wohl, Yuichi.“ Um seine Worte zu bekräftigen, zog Wataru sich an und stürmte aus der Wohnung. Bei sich zu Hause angekommen, knallte Wataru die Haustür hinter sich zu. Karin, Wataru’s jüngere Schwester, fuhr aus dem Bett hoch und hörte ihren Bruder die Treppe hoch laufen. Sie ging zu ihm, um mit ihm zu reden, doch er sagte nur, dass er alleine sein wollte. Da sie ihren Bruder kannte, wusste sie, dass sie nicht mit ihm reden konnte und ging wieder in ihr Bett. Er nahm sich seinen Mp3-Player und hörte laut Musik, dann warf er sich auf sein Bett und weinte. Irgendwann holte er das Fotoalbum raus und blätterte darin herum. Er schaute sich die Bilder von Yuichi und sich an. Er verstand die Welt nicht mehr. Sie waren doch die ganze Zeit, so ein glückliches Paar gewesen. Wataru versank wieder einmal in seinen Gedanken. „Wieso hatte sein Freund, nur diesen Schritt begangen? Warum war Mizuho´s Wunsch ihm wichtiger, als seine Beziehung? Dachte er wirklich, dass es ihn nicht verletzte? War seine Liebe echt?" Plötzlich durch fuhr es ihn wie ein Blitz. Der Schwarzhaarige hatte es viel zu sehr verdrängt, dieses Gefühl, welches von ihm Besitz ergriffen hatte, als er Mizuki das erste Mal gesehen hatte. Er hätte sofort mit seinem Liebsten darüber reden sollen. Dann wäre es wohl auch nicht so schlimm geworden, mit seinem Schmerz. Die Beiden hätten bestimmt eine gute Lösung gefunden. Wataru war sehr enttäuscht von sich selbst, denn er konnte nicht nur seinem Freund die Schuld geben. Er hatte genauso viel Schuld, denn zu einer Beziehung gehörte es auch, mit dem Partner über Probleme zu reden. Zur Not hätten sie sich auch darüber einigen können, eine Auszeit zu nehmen, eine Beziehungspause. Das sie daran nichts ändern konnten, dass das Vertrauen des Jüngeren gegenüber dem Älteren fehlte, aber sie hätten daran arbeiten können. Nun war er noch mehr Niedergeschlagen und war sehr enttäuscht, dass er so einen dummen Fehler gemacht hatte. Er hoffte innerlich, dass Yuichi ihn noch mal zur Rede stellte, und wie er seinen Liebsten kannte, würde er irgendwann zu ihm kommen. Er kannte seinen blonden Liebling und wusste, dass dieser nicht so schnell auf gab. Jetzt versuchte er erst einmal sich abzulenken, denn Schlafen konnte er eh nicht mehr. Yuichi saß wie angewurzelt im Bett und starrte die Tür an, durch die sein Liebster verschwunden war. Er konnte es einfach nicht fassen, er hat einen Schock erlitten. Seine große Liebe hatte vor wenigen Minuten mit ihm Schluss gemacht! Der Schock war so heftig, dass er nicht mal reagieren konnte. Er wollte seinem Liebsten ja hinterher rennen, doch sein Körper bewegte sich einfach nicht. In diesem Zustand war er noch eine lange Zeit. Er bemerkte nicht einmal, dass seine Tochter ins Zimmer kam. Da die Kleine von dem Streit wachgeworden war, doch sie wusste nicht worum es in diesem gegangen war. Doch nun, da sie ihren Vater so sah, verstand sie sofort. Der Streit zwischen den Beiden, war eine größere Geschichte. So verzweifelt hat sie ihren Vater noch nie gesehen. Noch nicht einmal, als ihre Mutter gestorben war. Denn diese Zeit, war auch eine schlimme Zeit für ihn gewesen. Mizuki ging vorsichtig zu ihrem Vater aufs Bett, da sie nicht wusste, wie dieser reagieren würde. Das kleine Mädchen sprach leise Ihren Vater an. „Papa, was ist denn passiert? Worüber habt Ihr euch denn gestritten?" Yuichi reagierte überhaupt nicht. Er nahm nicht einmal war, das sie auf dem Bett saß. Er sah immer noch zur Tür. Als die Kleine merkte, dass ihr Vater nicht antwortete, umarmte sie ihn vorsichtig. Yuichi erschrak durch die Umarmung und bemerkte seine Tochter. „Was machst Du denn hier, Süße?", fragte er leise und erwiderte die Umarmung. Mizuki war froh darüber, das ihr Vater endlich reagierte. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Papi." Yuichi lächelte schwach. „Das musst du nicht." „Papi? Was ist denn überhaupt passiert? Worum ging es bei eurem Streit?" Yuichi schluckte schwer und antwortete leise. „Wir hatten nur eine Diskussion. Keine Angst Süße, das werde ich schon wieder hinbekommen." Darüber war Mizuki ein wenig erleichtert. Sie schaute ihren Vater noch einmal fragend an. „Hey, Süße. Mit mir ist wirklich alles in Ordnung. Du solltest auch wieder schlafen gehen.“ Die Blondhaarige nickte und ging wieder in ihr Zimmer um noch ein wenig zu schlafen. Yuichi beschloss nun, sein Mut zusammen zu nehmen und noch mal mit seinen Liebsten zu reden. Daraufhin zog er sich etwas an und wollte bereits seine Cousine anrufen. Doch dann fiel sein Blick auf die Uhrzeit und er beschloss das Telefonat auf später zu verschieben. Nein, um vier Uhr morgens sollte er seine Cousine wirklich nicht wecken. Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)