GRODE MANOR -Part 1- (July 1978 - November 1981) von AnaJay_Lupin ================================================================================ Kapitel 8: Christmas 1978 -2- ----------------------------- Am Abend des nächsten Tages war unser Haus erfüllt mit Lichtern, Bratengeruch und fröhlichem Lachen. Ich stand vor dem Spiegel in meinem Zimmer und begutachtete das weiße Kleid an mir, das mir meine Mutter gegeben hatte. „Wir wollen doch, dass du hübsch aussiehst an Weihnachten, oder, Liebes?“, hatte sie gesagt und mir zugezwinkert. Ich seufzte. Wozu sollte das denn gut sein? Es gab niemanden, den ich heute beeindrucken wollte oder konnte, es sei denn meiner Mutter war die Idee gekommen mich mit irgendeinem Sohn eines Kollegen zu verkuppeln. Ich wollte aber niemand anderen außer Remus. Letzte Nacht hatte ich, nachdem Lily endlich eingeschlafen war, noch lange wach gelegen und hatte über ihre Worte nachgedacht. Ich wollte sie aus mir verdrängen, aber es funktionierte nicht. Sie hatten sich tief in mir eingegraben und wollten nicht verschwinden. Und dann war Remus aufgetaucht, ich dachte er wäre real, er lächelte mich an. Ich rief nach ihm, aber als ich ins Dunkel griff realisierte ich, dass er nicht da war. Er war fort, wo auch immer. Aber ich hoffte, dass es ihm dort wo er war gut ging. Mein Herz zog sich aus Sehnsucht zusammen und ich stöhnte leise auf als ich den Schmerz spürte. Ich legte meine Hand auf die Stelle, unter der ich mein Herz spüren konnte. Eine einzige Träne, zu klein um sie zu bemerken, schlich sich an meiner Wange hinunter und landete auf meiner Hand. „Jane?“ Meine Hand schnellte nach oben, wischte die Tränenspur beiseite und ich drehte mich herum. In der Tür stand Sirius in Jeans, T-Shirt und Jackett. Das T-Shirt war weiß, doch der Rest schwarz gehalten. Seine Haare waren wie immer verstrubbelt und sein Blick bohrte sich in mich. Mein bester Freund sah verboten gut aus, was nichts Neues war. Aber das hier stand ihm wirklich unglaublich gut. „Du siehst… toll aus, Tatze.“ „Und du auch.“, meinte Sirius, lächelte und trat auf mich zu. „Kommst du mit? Alle sind schon da und deine Mutter würde nun gerne mit dem Essen beginnen.“ Ich blickte zu Boden, seufzte erneut leise. „Jane?“ „Natürlich, Sirius.“, sagte ich, sah auf und lächelte ihn an. Ich streckte meine Hand aus. „Führst du mich?“ Sirius schüttelte grinsend den Kopf, dann bot er mir seinen Arm an und ich hakte mich ein. „Was nur die Leute denken werden, wenn sie uns beide sehen?“, fragte er und grinste mich frech an. Ich winkte lächelnd ab. „Lass sie denken, was sie wollen, wir wissen es ja doch besser, nicht wahr?“ „Da hast du Recht, Janey.“, sagte er und gab mir einen kleinen Kuss aufs Haar. Wir gingen die Treppe hinunter und den langen Flur zum Großen Saal von Grode Manor entlang. Sirius bewunderte die vielen Bilder meiner Vorfahren die im Flur hingen und von dämmrigem Kerzenlicht beleuchtet wurden. „Du hast eine sehr große Familie, Jane.“, meinte er und beobachtete einen Zauberer, der dösend auf einem steigenden Schlachtross saß. „Unsere Geschichte reicht bis in das zwölfte Jahrhundert zurück.“, sagte ich und zog ihn sanft weiter. „Kümmer dich nicht um sie, die schlafen sowieso immer. Und wenn sie das nicht tun, dann jagen sie durch die Bilder und stellen ihre alten Schlachten nach.“ „Das würde ich zu gerne mal sehen, den Krieg der Portraits!“, lachte Sirius und ließ sich dann von mir weiterführen. Schließlich erreichten wir den Saal und ein warmes Licht empfing uns. Die Decke, welche mit Spiegeln verkleidet war, zeigte was in diesem Raum geschah. Eine Menge Hexen und Zauberer waren anwesend und viele kannte ich nicht. Sie hatten sich über den Raum in kleine Grüppchen aufgeteilt und tauschten Weihnachtsgeschenke und Grüße aus. Kerzenleuchter hingen von der Decke und in der Mitter stand ein großer Tisch mit Stühlen, an welchem das Mahl gereicht werden würde. Ich blickte mich um und sah, dass meine Eltern sich mit Albus Dumbledore, dem Schulleiter von Hogwarts unterhielten. Ich wunderte mich. „Was macht Dumbledore denn…“ „Jane, meine Liebe!“ Ich drehte mich um und erblickte Molly, die Frau von Arthur Weasley, dem Bruder meiner Mutter. Sie umarmte mich und küsste mich auf beide Wangen. „Frohe Weihnachten, Liebes. Es ist so schön dich wieder zu sehen!“ „Dir auch frohe Weihnachten, Molly.“, sagte ich und lächelte sie an. „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen. Wo ist denn Arthur?“ „Hier bin!“, rief eine Stimme und mein Onkel kam heran, zwei zappelnde Kleinkinder auf den Armen deren Haar flammend rot leuchtete. Ich trat schnell auf ihn heran, küsste Arthur auf die Wange und wandte mich dann an die zwei Kleinen. „Hallo Fred, hallo George!“ Die zwei kleinen Jungs sahen mich an und sofort strahlten ihre Gesichtchen und ihre Augen begannen zu leuchten. „Deiny! Deiny!“, riefen Fred und George und streckten ihre Arme nach mir aus. Ich nahm Fred auf den Arm und drückte ihn an mich. Sofort legte er seinen Kopf auf meine Schulter und schlang seine Ärmchen um meinen Hals. Als nächstes nahm ich George auf den anderen Arm und auch er schlang seine Arme um mich und kuschelte sich an mich. Fred und George Weasley waren die Zwillingssöhne von Arthur und Molly und meine Patenkinder. Molly hatte mich damals dazu auserkoren und vom ersten Tag ihrer Geburt an war ich wie vernarrt in die Kleinen und besuchte sie so oft ich konnte. Es schmerzte mich sehr, dass meine Ausbildung soviel meiner Zeit in Anspruch nahm, aber die Zwillinge schienen mir nicht böse zu sein sondern freuten sich einfach nur. „Habt ihr mein Geschenk bekommen, ihr zwei Rabauken?“ „Ohje, erinner uns nicht daran.“, sagte Molly und seufzte während sie Arthur anblickte. „Die beiden hatten es kaum in den Händen da zerlegten sie es schon in ihre Einzelteile.“ „Nun, sie scheinen die Neugier ihres Vaters geerbt zu haben.“, meinte Arthur und grinste. „Und dir geht es gut Jane? Was macht die Ausbildung im Ministerium?“ „Danke, es läuft alles wunderbar, es ist stressig, aber ich bereue es nicht.“, antwortete ich ihm. In diesem Augenblick bemerkte ich, dass Sirius von meiner Seite verschwunden war. Ich blickte mich kurz um und sah ihn dann bei James stehen, der seinen Arm um Lily Taille gelegt hatte. Die beiden strahlten und als Jane mich sah, nickte sie mir zu. Bill und Charlie, die zwei ersten Söhne der Weasleys, sprangen in der Halle umher, wobei der dritte Sohn, Percy, sich mehr zurückhielt und Bill und Charly beobachtete. Ich glaubte zu erkennen, wie ein Ausdruck der Missbilligung über dein Gesicht strich. Fred indes wurde ungeduldig und begann leise zu jammern. „Oooh, da hat jemand Hunger.“, sagte Molly fröhlich, nahm mir Fred ab und lächelte ihn an. „Hunger, Freddie?“ Der Kleine sah sie grimmig an, hob dann seine Faust und zeigte mit dem Zeigefinger auf seinen Mund. Molly grinste, schwang den Zauberstab und zwei Flaschen erschienen. Eine drückte sie mir in die Hand während sie begann Fred zu füttern. George war ebenso hungrig wie sein Bruder und gierig sog er an der Flasche, seine leuchtenden Augen immerzu auf mich gerichtet. Ich versank in diesen Augen wie ich es immer tat und ein wunderbares Gefühl durchströmte mich während ich so da stand und dieses Wunder begutachtete. Fred war relativ schnell gesättigt und wollte wieder herumtollen, doch George begann langsam zu dösen. Sein Kopf sackte langsam zur Seite und ich gab Molly das Fläschchen zurück, das sich Dank einer Berührung ihres Zauberstabes sofort in Luft auflöste. „Ich glaube, Georgie wird heute nicht lange durchhalten.“, meinte Arthur mit einem Lächeln und wollte ihn zu sich nehmen, doch ich sagte ihm, dass ich ihn gerne bei mir auf den Schultern behalten würde bis er eingeschlafen sei. „Er kann ja in dem kleinen Raum nebenan schlafen, ihr seid schnell bei ihm, wenn er wach werden sollte.“, endete ich. Molly nickte. „Das ist lieb von dir, Jane. Und bitte denk daran, einen Zauber auszusprechen damit wir ihn hören falls er aufwacht, ja?“ „Natürlich.“ Den kleinen Jungen im Arm verließ ich den Saal. Sobald ich weg war kam Bewegung in die Menge, da mein Vater alle zu Tisch bat. Im Nebenzimmer bettete ich George auf ein Sofa und baute Kissen so um ihn herum auf, auf das er nicht herunterfallen konnte. Ich sprach einen kleinen Zauber aus, dämmte das Licht und gab ihm noch einen Kuss auf die kleine Stirn. Im Schlaf noch seufzte er zufrieden und lächelte. Ich ging zurück in den Saal, in welchem die meisten schon am Tisch saßen. Samuel erblickte mich und kam auf mich zu. „Du wirst es nicht glauben, Janey.“, sagte er und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Mum hat Tischpartner für uns ausgesucht. Tischpartner!“ „Bitte was?“, fragte ich und dann dämmerte es mir. „Oh nein, Mum wird doch nicht etwa…“ „Doch, ich glaube das hat sie vor.“, murmelte Samuel und grinste wieder. „Wir, die einzig ledigen in der Familie werden heute wohl noch mit irgendwelchen anderen jungen Leuten verkuppelt werden. Möge Merlin Gnade mit uns und mit ihnen haben.“ Ich seufzte. „Weißt du schon, wer deine Partnerin ist?“ Samuel senkte die Stimme. „Eine gewisse Marlene McKinnon eine Hexe aus London. Keine Ahnung woher Mum und Dad sie kennen. Mum meinte nur, dass sie in meinem Alter sei und eine sehr herzliche Person obendrein.“ „Ohje, das kann ja was werden, was?“, lächelte ich. „Und weißt du, wer meiner ist? Wobei, ich will es gar nicht wissen… sicher der Sohn eines anerkannten Heilers, irgendein Langweiler mit Seitenscheitel und feinen Klamotten und…“ „Schön zu hören, dass dein Geschmack sich nicht verändert hat.“ Ich drehte mich herum um zu sehen wer meinen Bruder und mich belauscht hatte. Ich wollte den Mund öffnen um demjenigen zu sagen dass er sich nicht einzumischen hätte, doch ich erstarrte. Hinter mir stand ein junger Mann mit braunem Haar und einem sanften Lächeln. Er war etwas größer als ich, trug einen dunklen Anzug und hatte das Jackett offen sodass man das creme-farbene Hemd sehen konnte. Es spannte sich über die Muskeln und der Dreitagebart verlieh ihm eine unglaubliche Attraktivität. „Remus…“, flüsterte ich leise und glaubte zu träumen. „Hallo, Jane.“, sagte er, trat vor, nahm meine Hand und hauchte mir einen Kuss auf die Fingerspitzen. „Lange nicht gesehen.“ „Remus…“ Mein Kopf setzte komplett aus. Remus war hier, mein Remus, der Mann den ich liebte, der mein bester Freund war und der über ein halbes Jahr aus meinem Leben verschwunden war. Wie in Trance starrte ich ihn an und wartete darauf, dass mich jemand aus meinem Traum reißen würde. Ich hatte solche Angst, dass er nicht hier war, dass dies hier nicht real war… Remus räusperte sich leise. „Janey, träumst du etwa schon wieder?“ Er lächelte. Ich sah auf. „Nein, ich… Remus, ich…“ Aber ich konnte nichts mehr erwidern, alles was ich tun und sagen wollte wurde von einem weichen Nebel in Besitz genommen und verschloss mich. Jetzt in diesem Moment existierte die Welt nicht, nur Remus war gegenwärtig. Mein Herz zog sich erneut zusammen aber es war kein Schmerz, es war… unbeschreiblich schön. Remus unterdes lächelte mich nur weiter an. „Darf ich dich zu Tisch geleiten, Jane?“ Mum hatte unglaubliches zusammen mit Giley in der Küche geleistet. Terrinen mit sahniger Soße, Platten mit Putenfleisch und Schüsseln voller Kartoffelbrei und gedünstetem Gemüse schwebten um uns herum, umkreisten einmal die ganze Gesellschaft und suchten sich dann selbst einen Platz auf dem großen Tisch, der mit Zischenden Wisbees, Bertie-Botts-Bohnen in allen Geschmacksrichtungen, Schokofröschen und Zauberknallbonbons bedeckt war. Die Kinder der einzelnen Familien hatten ihre wahre Freude daran und ich beobachtete Bill und Charlie, wie sie ein Zauberknallbonbon gemeinsam auseinander zogen. Ein Knall ertönte und die beiden verschwanden in einer Wolke aus buntem Glitzerkonfetti, weißen Mäusen und zwei Zuckerfederkielen. Gelächter und Gespräche waren hier Programm, aber ich bekam gar nichts mit. Giley stupste mich einmal an und fragte, ob es mir nicht gut ginge. Aber ich hatte nur Augen für Remus. Er sagte recht wenig, as aber mit großem Appetit und lachte mit James, Sirius und Peter über Sachen aller Art. Es schien als wäre er niemals weg gewesen. Nach dem Essen gab unser Vater bekannt, dass im Westflügel Tee und Kuchen bereit stehen würden und dort der Abend weitergehen sollte. Er erwähnte auch, dass Giley, der während des Essens auf seinem kleinen Stuhl am Rande des Raumes mit einem gut gefüllten Teller gesessen hatte und gut gelaunt das Geschehen beobachtet hatte, die Gäste mit Klavierstücken unterhalten würde. Alle erhoben sich und Molly eilte in das Nebenzimmer um George zu holen. Ich saß immer noch und beobachtete, wie alle sich auf den Weg machten. Ich sah Samuel, der Marlene McKinnon seinen Arm anbot und lachend nahm sie diesen an. Die beiden schienen sich gut zu verstehen und meine Mutter zwinkerte meinem Vater zu als sie die beiden sah. Dad lächelte, gab ihr einen Kuss und flüsterte ihr dann etwas ins Ohr, worauf sie lachte und „Jason, du alter Schelm, also wirklich…“, sagte. „Jane, kommst du?“, fragte Remus und sah lächelnd zu mir herunter, seine Hand auf meiner. Ich erhob mich langsam und glaubte mein Herz würde zerspringen als er meine Hand den ganzen Weg bis zum Flur hielt. Ich hatte so viele Fragen an ihn! Wo war er gewesen, was hatte er gemacht, wieso war er heute hier… Aber ich hatte keine Gelegenheit ihn zu fragen, geschweige denn mit ihm alleine zu sein. Und irgendwo in mir war ich mir so verdammt sicher, dass er wieder nur als Freund handelte… als ein Freund, der für mich da war, aber niemals meine Gefühle… „Weißt du, wo wir alleine sein können?“, fragte Remus‘ Stimme ganz nah an meinem Ohr und ein Schauer überfiel mich. „Bitte?“ Remus lächelte. „Keine Sorge, es ist nicht Vollmond also werde ich dir nichts tun.“ Er zwinkerte. „Also noch einmal: Wo können wir denn alleine sein, um zu reden? Ich glaube nämlich, dass ich dir Antworten schulde.“ Langsam erwachte ich aus meiner Trance. „In der Bibliothek wird niemand sein, denke ich…“ „Und wo ist die Bibliothek, Jane?“ Er sprach so leise, dass ich dachte es wäre immer noch ein Traum. „Sie ist im Ostflügel, und… Remus, ich…“ Aber ich kam nicht mehr dazu, weiter etwas zu sagen, denn schon zog Remus mich sanft um eine Ecke, und den ganzen Weg bis zur Bibliothek sagte er nichts mehr. Als wir eintraten zog er seinen Zauberstab, murmelte einen Spruch und die Kerzen flackerten auf. Ich schloss die Tür während er die riesigen Bücherregale mit teilweise sehr sehr alten und wertvollen Büchern bewunderte. Ich drehte mich zu Remus um und sah, dass er mich wieder anblickte. Das Licht der Kerzen spiegelte sich in seinen Augen… Und ehe ich mich versah stand ich vor ihm und verpasste ihm eine Ohrfeige. Ich atmete schwer als ich die Hand zurückzog und Remus blickte mich nur an, ohne die Spur einer Regung zu zeigen. „Ich schätze, die habe ich verdient.“, meinte er und legte eine Hand auf die glühende Wange. „Die hast du, unter Garantie, Moony!“, keuchte ich. „Du… du warst sechs Monate verschwunden, keiner wusste wo du bist! Geschweige denn, dass du dich einmal gemeldet hast…“ „Jane, ich…“ „Sirius, James, Lily, Peter und ich, wir sind deine FREUNDE, deine BESTEN Freunde, Remus! Hast du überhaupt eine Ahnung was wir uns für Sorgen gemacht haben??“ „Lass mich doch erklären…“ „Erkläre es mir, Remus, aber ich warne dich, diese Erklärung muss VERDAMMT gut sein damit ich sie glauben kann!“ Ich holte tief Luft, mein Herz sprengte mir fast den Brustkorb. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es MIR ergangen ist…? Remus… Bei Merlin…“ Remus wollte seine Arme um mich legen, aber ich schob ihn weg. „Bleib weg von mir! Bleib weg…“ Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich blickte zu ihm auf. Gefühle, die ich seit über fünf Jahren für mich behalten hatte ballten sich in mir, bereit, herauszubrechen. „Jane, beruhig dich doch bitte…“ Er streckte die rechte Hand nach der ersten Träne auf meiner Wange aus. „Ich werde mich nicht beruhigen, Remus, das kannst du nicht von mir verlangen.“ Ich zitterte. „Du hast doch keine Ahnung, was in mir vorgeht…“ Er schwieg, und er zog die Hand langsam zurück. „Remus, weißt du denn gar nicht, was ich für dich fühle…?“ Sein Blick sagte mir nichts, rein gar nichts, und es verletzte mich. Er sah so… unbeeindruckt aus… „Weißt du“, begann ich und die Tränen begannen zu fließen. „Als du damals mit Marisol zusammen kamst, das hat mir das Herz gebrochen… einerseits wollte ich dich glücklich sehen, aber ich hatte immer gehofft, dass ich es sein würde mit der du das alles, was du mit Marisol vorhattest, teilen würdest. Versteh mich, wenn ich dir sage, dass ich…“ „Seit wann.“ Ich blickte irritiert auf. „Was… meinst du…?“ „Seit wann liebst du mich, Jane.“ Keinerlei Regungen, keine Bewegung, seine Hand ruhte. Jetzt war es soweit. Und wieder war diese Angst da, ihn zu verlieren… dieses Mal auf ewig. „Remus, versprich mir dass sich zwischen uns nichts ändern…“ „Seit wann.“ Ich holte erneut tief Luft, schlang die Arme um meinen Körper und sah zu Boden. „Seit der dritten Klasse…“ Stille machte sich breit und ich hörte das Flackern der Kerzen. Keiner von uns bewegte sich und ich wusste, dass es vorbei war. Ich hatte unsere Freundschaft ab da zerstört, als ich mich in ihn verliebte, es war die ganze Zeit klar gewesen dass er es eines Tages erfahren würde. Und dann auch noch heute… Auf einmal spürte ich, wie Remus mich in seine Arme nahm, drückte mich an sich. „Remus.. was…“ „Sh, Liebes…“, murmelte er in mein Haar und legte meine Arme um seinen Oberkörper, legte meinen Kopf auf seine Brust und ich hörte sein Herz… wie damals in dieser Nacht in Hogwarts… Mein Herz klopfte wieder wie als wäre es das letzte Mal und passte sich seinem Rhythmus an. Ich hörte wie er atmete, spürte seine starken Arme und wünschte, dass dies niemals vorbeigehen würde. „Es tut mir leid, Jane…“, sagte er leise und drückte mich noch mehr an sich, fester, bestimmender. „Glaub mir, ich wollte dir niemals weh tun, nie! Du bist die wichtigste Person in meinem Leben…“ „Aber warum bist du dann weg…“, flüsterte ich und sog seinen Duft ein, wollte ihn mir einprägen, für immer bei mir behalten. „Ich… musste, Jane, es ist schwer zu erklären…“ In diesem Moment realisierte ich, dass ich es nicht wissen wollte. Er war weg gewesen, wie vom Erdboden verschwunden, das war eine Tatsache, aber jetzt war er hier, bei mir! Es schnürte mir die Kehle zu, so glücklich war ich dass ich wieder bei ihm sein konnte. „Jane…“, murmelte er, lockerte seinen Griff und hielt mich ein kleines Stück von sich weg. Seine rechte Hand strich sanft über mein Gesicht. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisst habe…? Jeden Tag habe ich an dich gedacht, und unsere eine Nacht… ich habe sie niemals vergessen…“ „Seit wann, Remus…“ Er lächelte. „Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, Jane.“ Ich erwiderte sein Lächeln aus ganzem Herzen. „Sag es mir, Remus. Seit wann.“ Sein Blick verriet es mir. „Seit unserer Nacht…“ Seine Hand wanderte unter mein Kinn. „Weißt du eigentlich, wie schön du bist… wie bezaubernd du heute aussiehst…?“ „Remus…“ Er blickte mich an, drang mit seinen Augen tiefer in mich als je zuvor. Sie kamen näher. „Jane…“, flüsterte er und zog mich wieder an sich, fuhr mit einem Zeigefinger über meine Lippen. „Ich liebe dich…“ Ich schloss meine Augen. Und fühlte dann nur noch, wie seine Hände auf meinen Rücken wanderten und sich unsere Lippen trafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)