GRODE MANOR -Part 1- (July 1978 - November 1981) von AnaJay_Lupin ================================================================================ Kapitel 4: July 1978 -5- ------------------------ Pünktlich um acht Uhr apparierte Dad zusammen mit unseren Gästen in der Eingangshalle. Ich stand unten an der Treppe und wollte gerade in den Salon, als es laut knallte. Ich drehte mich herum und erkannte meinen Vater, Bartemius Crouch mit seiner Frau und seinem Sohn. Barty sah etwas grünlich im Gesicht aus. Anscheinend vertrug er das Apparieren noch nicht so gut wie ein trainierter Zauberer. Es drehte einem aber auch den Magen um, wenn man in die Länge gezogen und wild wirbelnd durch eine andere Ebene jagte. Giley erschien sogleich und eilte auf die Ankömmlinge zu. Dad lächelte und sagte: „Willkommen in meinem bescheidenen Zuhause, Bartemius. Wenn ihr eure Mäntel Giley geben möchtet…“ Der Elf nahm die Umhänge von allen vieren entgegen und verschwand dann mit einem leisen Surren. Bartemius sah sich in der großen Eingangshalle um, murmelte dann etwas seiner Frau zu und wandte sich dann an meinen Vater: „Sehr schön, Jason. Wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet, das muss ich sagen. Nicht wahr, Rose?“ Rose Crouch war eine zierliche, kleine Hexe. Ihr Haar war dünn und zu einem strengen Knoten frisiert, sie wirkte steif und schüchtern. Sie nickte zu den Worten ihres Mannes. Barty, ihr Sohn, schien die Schüchternheit von seiner Mutter geerbt zu haben. Ich merkte, dass er sich hier verloren fühlte. Ein strenger Blick seines Vaters brachte ihn dazu, die Hände hinter dem Rücken zu verbergen, welche vorher an seinem viel zu engen Kragen gezerrt hatten. „Und hier ist meine Tochter, Jane.“, sagte Dad und bedeutete mir, näher zu kommen. „ Sie hat gerade ihren Abschluss in Hogwarts gemacht und wird im Herbst im Ministerium ihre Aurorenausbildung beginnen.“ Crouch trat an mich heran und reichte mir die Hand. Ich schüttelte sie und sagte: „Willkommen, Mr. und Mrs. Crouch.“ Ich traute mich nicht, die Augen von diesem mächtigen Zauberer zu seinem Sohn zu wenden, um ihn zu begrüßen. Irgendetwas ließ mich schaudern, als ich diese kalten, grauen Augen sah. „Glückwunsch, Miss Grode.“, sagte Crouch. „Ich hoffe, Sie wissen es zu schätzen, dass Sie einen Platz bei uns im Ministerium erhalten haben? Nicht jeder hat das Glück, dass der Vater ein solch angesehener Mitarbeiter unserer Gemeinde ist.“ Irritiert nickte ich. „Natürlich, Mr. Crouch.“ Er lächelte kalt und Wut stieg in mir hoch. Ich fragte mich, ob Crouch überhaupt meine Zeugnisse gesehen hatte. Ich hatte genau die Noten, die vorgeschrieben waren, um überhaupt aufgenommen zu werden. Mein Vater hatte damit nichts zu tun gehabt, ich hatte das alles aus eigener Kraft geschafft. Zusammen mit James und Sirius. Ich spürte, wie mich jemand beobachtete und sah Bartys Blick auf mir ruhen. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber er schüttelte nur den Kopf und seine Augen sahen mich beunruhigt an. Anscheinend wollte er nicht, dass sein Vater erfuhr, dass wir uns kannten. In diesem Moment kamen klackernde Schritte aus dem Salon auf uns zu. Ich sah Dads Augen aufleuchten, als meine Mutter an meiner Seite erschien. Lächelnd wie immer ging sie auf Crouch zu und begrüßte ihn. „Mr. Crouch! Wie erfreulich, Sie hier in unserem Haus als Gast zu haben. Hallo Rose! Schön, dass du auch da bist. Und der gute Barty! Lass dich ansehen, du bist ja groß geworden!“ Sie reichte ihm ihre Hand und schüchtern ergriff der Jüngere diese. „Guten Abend, Mrs. Grode“, murmelte er und schaffte ein schiefes Lächeln. Meine Mutter war eine Frohnatur und sie überstrahlte die Kälte, die Crouch Senior vor ihr hier verbreitet hatte. Barty taute ein klein wenig auf in ihrer Gegenwart. „Ist das Essen schon fertig, Liz?“, fragte Dad sie und gab ihr einen Kuss. „Gebt mir noch fünf Minuten, dann habe ich den Tisch fertig.“. Sie wandte sich an die Familie Crouch. „Im Salon wartet mein Sohn Samuel mit einem guten Goldlackwasser auf Sie, Mr. Crouch. Wenn Sie und Ihre Frau möchten, können Sie diesen gerne als Appetitanreger einnehmen.“ Rose bedankte sich mit einem Lächeln während Crouch meinte: „Eine gute Idee, Elizabeth. Zu einem Goldlackwasser sagt man nicht „Nein“, nicht wahr?“ Wieder sagte Rose nichts, sondern nickte nur ergeben. In diesem Moment fiel mir auf, wie unterschiedlich die beiden Paare waren. Meine Eltern strahlten nur so aus sich heraus, während Rose untergeben in dem Schatten ihres Mannes stand und nichts sprach. Meine Mutter ging nun wieder in die Küche zurück, während Dad Crouch und Rose in das Speisezimmer führte. Barty folgte ihnen auf ein paar Schritte Entfernung. Als er an mir vorbeikam, flüsterte er mir zu: „Mein Vater hat wirr geredet. Ich bitte dich, ihm zu verzeihen.“ Ich sah ihn an, als er neben mir stehen blieb. Er war genauso groß wie ich, sein Haar war dunkel und widerspenstig. Ich wunderte mich, dass Crouch ihn nicht gezwungen hatte, seine Haare streng zur Seite zu kämen. Ich nickte nur und murmelte dann: „Schon vergessen, Barty. Aber das nächste Mal würde ich es schätzen, wenn du mich nicht im Wort unterbrichst, ja?“ Er sah mich verständnislos an, dann erinnerte er sich aber wieder und meinte: „Mein Vater mag es nicht, wenn jemand anderes als er im Mittelpunkt steht. Und außerdem ist er nicht besonders gut zu sprechen auf mich…“ Ich wollte ihn gerade fragen, warum dies der Fall sei, als Crouchs Stimme durch den Flur hallte: „Bartemius!“ Barty zog den Kopf ein und ging eiligen Schrittes seinem Vater nach. Ich blieb zurück und fragte mich, was für ein trauriges Leben Barty wohl führen musste. Ich wusste, dass sein Vater streng war, sehr streng sogar. In Hogwarts war Barty ja immer still gewesen, aber dass er solche Angst vor seinem Vater hatte, schockierte mich. Wenn das so weiter ging, würde er unter den Fittichen seines Vaters im Zaubereiministerium arbeiten müssen. Schon damals spürte ich, dass er eines Tages daran zerbrechen würde. Was für ein Ausmaß das aber nehmen würde und wie sehr wir beide einmal den Wunsch verfolgen würden, uns gegenseitig umzubringen, wusste ich damals noch nicht. *** Das Essen nahmen wir in einer fast schon drückenden Stille ein. Einzig mein Vater und Crouch unterhielten ein Gespräch, während meine Mutter keinen einzigen Satz aus Rose herausbekam. Ich saß gegenüber meines Vaters, rechts war mein Bruder Samuel, links von mir Barty. Dieser aß langsam und schon fast bedächtig, während Samuel und ich ordentlich zugriffen. Mutter hatte einen Braten mit vielerlei Beilagen zubereitet und zum Nachtisch servierte sie uns in Honig flambiertes Obst, das in einer Schüssel um den Tisch schwebte und jedem, der danach winkte, ein paar Stücke der Früchte auf den Teller schweben ließ. Während dem Essen erinnerte ich mich an die Mahlzeiten in der Großen Halle in Hogwarts. Ich musste an meine Freunde denken, mit denen ich immer so viel Spaß gehabt hatte. Ein wenig beneidete ich Barty, dass er noch zwei Schuljahre vor sich hatte. Wie gerne hätte ich mit ihm getauscht! Meine einzige Möglichkeit, je nach Hogwarts zurück zu kehren war als Lehrerin und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das wollte. Junge Zauberer konnten sehr anstrengend sein, das wusste ich nur zu gut von mir. Ich war eine etwas vorlaute Schülerin gewesen, zumindest in den ersten vier Jahren. Ab der fünften Klasse, als die Prüfungen begannen, riss ich mich zusammen und lernte eifrig, was sich im Endeffekt lohnte. Ich erinnerte mich an Professor McGonagalls Worte, als ich mal wieder wegen einer verirrten Stinkbombe in Flitwicks Lehrraum in ihrem Büro stand. Es musste die vierte Klasse gewesen sein, als ich an diesem sonnigen Mittag bei ihr war und James und die anderen darum beneidete, das sie draußen am See sein konnten während ich hier eine Standpauke bekam. Minerva McGonagall saß mir mit gefalteten Händen gegenüber, schüttelte den Kopf und sagte: „Miss Grode, wenn Sie so weiter machen, wird das eines Tages sehr schlecht für Sie ausgehen, das verstehen Sie doch, oder?“ Ich war vierzehn Jahre alt. Natürlich dachte ich an andere Sachen als daran, das Ganze zu verstehen. Als ich nicht antwortete, seufzte sie und meinte: „Ich kenne Ihre Familie sehr gut und Ihr Bruder Kevin ist auch nicht gerade ein Heiliger, aber er hat zumindest die Kurve bekommen, als er in der vierten Klasse zum Kapitän der Quidditchmannschaft von Gryffindor wurde. Bei Ihnen dagegen habe ich Zweifel, dass sie wie er werden.“ Sie beugte sich zu mir vor. „Ich lasse Sie gehen, ohne eine Strafarbeit. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein. Der recht Weg ist der, den wir Ihnen wünschen. Der andere führt in ein Mysterium, der in Tod und Verderben endet. Eine Stinkbombe ist nur der Anfang, worin das Ende liegt, können nur Sie herausfinden. Aber bedenken Sie eines, nämlich dass niemand Sie beschützen wird wenn Sie einmal den falschen Weg gehen. Bleiben Sie auf dem rechten und Sie werden sich unserem Schutz immer gewährleistet sein.“ In meinen Gedanken streckte ich ihr die Zunge heraus und schnitt eine Grimasse. Als ich in den Sommerferien aber nach Hause kam, erhielt ich Hausarrest von meinem Dad. Er wusste, was für Streiche ich in Hogwarts anstellte und dass ich öfters unhöflich und vorlaut gegenüber den Lehrern war. Er nahm mich am nächsten Tag ins Ministerium mit und zeigte mir Akten von dunklen Zauberern, die, wie McGonagall zu sagen pflegte, vom rechten Weg abgekommen waren. Er erklärte mir, dass sie schon in der Schule aufgefallen waren, sich für etwas Besseres hielten und eingebildet wurden. Das Resultat war heute auf der schwarzen Liste des Ministeriums, auf der Flucht oder saß in Askaban ein. An diesem Tag realisierte ich, was ich die ganzen Jahre über getan hatte. Mein Vater sagte mir, dass er mich nach Askaban mitnehmen würde, wenn er noch einmal eine Eule mit einer Beschwerde bekommen würde. Ich fürchtete mich vor dem Gefängnis, und diese Drohung wirkte. Nach den Sommerferien war ich nicht mehr wie früher, ich wurde reifer, höflicher und fleißiger. Das Resultat war nicht Askaban, sondern eine Ausbildung zur Aurorin. Ich war in der siebten Klasse noch einmal bei Minerva McGonagall gewesen. Aber nur, weil sie mir mitteilte, dass ich meine Ausbildung im Ministerium beginnen dürfte, sobald ich meinen Abschluss hätte. Ich erinnere mich, dass sie Tränen in den Augen hatte und leise flüsterte: „Das, meine liebe Jane, das ist der rechte Weg von dem ich gesprochen hatte.“ *** Samuel neben mir zwickte mich in die Ecke und holte mich in die Realität zurück. Ich blinzelte und fand mich wieder am Tisch mit meinen Eltern und unseren Gästen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Ich sah mich um, aber meine Eltern unterhielten sich immer noch mit Crouch, Rose hatte sich aus dem Gespräch ausgeklinkt. „Alles in Ordnung, Janey?“, fragte Samuel und berührte mich am Arm. „Du siehst so blass aus…“ Ich holte tief Luft. „Irgendwas stimmt hier nicht.“ Ich blickte in den dunklen Flur, der zur Eingangshalle führte. Ich glaubte, Schritte zu hören, aber das war schier unmöglich. Plötzlich bemerkte ich, dass Barty verschwunden war. „Wo ist er?“ „Wer, Janey?“ „Barty!“, flüsterte ich. „Er saß doch gerade noch neben mir.“ „Oh, der. Der ist kurz zur Toilette.“ Samuel lehnte sich zurück, schnippte nach der schwebenden Schüssel und unterdrückte ein Gähnen. Irgendwie hatte ich ein komisches, schon fast bedrohliches Gefühl bei der ganzen Sache. Langsam stand ich auf, was Crouch natürlich sofort bemerkte. Er sah mich an, als würde ich ihn unterbrechen wollen. „Alles in Ordnung?“, fragte Dad und lächelte mich an. „Ja, ich wollte nur kurz nach oben und…“ Und was? Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass ich ein ungutes Gefühl hatte, für das ich keinen Grund wusste. „Jane wollte eben mal nachsehen, ob Alice wieder da ist.“, sprang mir Samuel bei. „Du weißt doch, sie war heute in London und hat dort bestimmt nichts gegessen.“ Meine Mutter nickte, obwohl sie mein bleiches Gesicht musterte. „Eine sehr gute Idee. Jane, bring doch bitte Alice mit, falls sie schon wieder zurück ist. Giley wird ihr dann noch etwas zubereiten.“ Der Hauself, der die ganze Zeit still in einer Ecke auf einem Stuhl gesessen hatte, sprang auf, landete lautlos auf seinen kleinen Füßen und verbeugte sich elegant. Ich nickte, lächelte kurz und ging in den dunklen Flur. Als ich in der Eingangshalle ankam, strahlte der Mond durch die Fenster und zauberte unheimliche Schatten auf die Treppe vor mir. Ich sah mich um, konnte Barty aber nirgends entdecken. Merkwürdig, die Toilette für unsere Gäste befand sich gleich hinter der Treppe. Ich schlich an sie heran, aber schon von weitem erkannte ich, dass kein Licht brannte. Der Schlitz am Türrand war vollkommen dunkel. Ich drehte mich herum und lauschte auf eine Bewegung. Vielleicht war Barty noch hier. Das musste er ja, wo sollte er sonst sein? Aber nicht einmal das kleinste Rascheln oder Atmen konnte ich ausmachen. Er war doch nicht etwa… Langsam bewegte ich mich mit gespitzten Ohren auf die Treppe zu. Dank des Mondes konnte ich die Stufen erkennen und ich schritt sie am Geländer hoch. Als ich oben war, empfing mich abgrundtiefe Schwärze, die in der Tiefe noch dunkler zu werden schien. Ich zog meinen Zauberstab und murmelte ein „Lumos Maxima“ und sofort entflammten die Kerzen an den Wänden. Mein Herz schlug einen Takt schneller, als alles auf einmal erleuchtet vor mir lag. Ich ging den Gang entlang und schaute in jede Tür hinein, sprach wieder meinen Spruch. Die Zimmer wurden erleuchtet, waren aber leer. Meine innere Stimme bestätigte dies mir. Als ich in meinem Zimmer gewesen war, sah ich mich der Tür von Dean gegenüber. Ich schluckte schwer. Ich wollte nicht in sein Zimmer gehen. Irgendetwas in mir hielt mich davon ab, aber es war keine Furcht vor dem, was darin lauern könnte. Es war die Angst, seinen Geist in allen Gegenständen zu spüren, die er je besessen hatte. Ich schauderte, als ich daran dachte, dass Dean seit zwei Jahren nicht mehr in dem Raum gewesen war. Ich blinzelte und mir fiel wieder Barty ein. In mir kämpfte mein Gewissen mit meiner Erinnerung an Dean und schließlich stand ich vor der Tür. Zitternd streckte ich die Hand nach dem Knauf aus, als aus der Eingangshalle ein Wind aufzog. Ich blickte zurück in den Gang und sah eine Gestalt aus schwarzem Rauch auf mich zufliegen. Allen Kerzen, die sie streifte, erloschen auf der Stelle. Eine hässliche Fratze bot sich mir, bevor die letzte Lichtquelle erlosch und ich schrie auf. Die Gestalt fegte durch mich hin durch und riss mich zu Boden, während die Tür zu Deans Zimmer aufsprang. Ich wollte aufstehen, aber irgendetwas drückte mich zu Boden. Mein Zauberstab war mir aus der Hand geflogen und lag irgendwo im Dunkeln. Ich versuchte, den Kopf zu drehen und schaffte es, in Deans Zimmer zu blicken. Ich erstarrte endgültig. Im Licht des Mondes konnte ich eine schlanke, hochgewachsene Figur erkennen, die die Schubladen von Deans Schrank durchwühlte. Sie fuhr hoch, drehte sich zu mir und ich blickte in die grässliche Maske eines Todessers. Ich schrie aus Leibeskräften nach Samuel und meinem Vater, aber sie kamen nicht. Keiner hörte mich. Die Figur indessen wandte sich von ihrem Tun ab und kam mit erhobenem Zauberstab auf mich zu. Mein Herz raste, als sie über mir stand und mit dem Zauberstab auf mich zeigte. „Wenn das nicht die Kleine vom alten Grode ist…“, kicherte sie, kniete zu mir nieder und strich mir über die Wange. Ich wollte mich wegdrehen, aber irgendetwas hinderte mich daran. Angst durchströmte mich. Ich war dem Todesser hilflos ausgeliefert und keiner war da, um mir zu helfen. Ich schloss die Augen, als in diesem Moment ein „Stupor!“ ertönte. Die schwarze Figur wurde unvorbereitet getroffen, wirbelte durch die Luft und landete auf dem Boden. Ich schlug die Augen wieder auf und konnte meinen Vater und Crouch erkennen, die mit hell leuchtenden Zauberstäben auf mich zukamen. „Impedimenta!“, brüllte Crouch und schwang seinen Zauberstab, doch im selben Moment disapparierte der Todesser. Crouch fluchte. Dad kniete sich neben mich und half mir aufzustehen, während ich immer noch zitterte und noch nicht so recht begreifen konnte, was gerade geschehen war. „Jane! Was ist passiert!“ Ich schluckte schwer, bevor ich meine Stimme wiederfand. Ich blickte in Dads Augen und erkannte, dass er genauso ausgesehen hatte wie an dem Tag als er erfahren hatte, dass Dean getötet worden war. „Ich… ich weiß es nicht…Ich wollte nach Barty sehen, und dann…“ „Bartemius?“, mischte sich Crouch ein und kam auf mich zu. „Er war die ganze Zeit bei uns, er hat den Tisch nicht verlassen.“ Verwirrt sah ich zu ihm hoch. „Aber… ich weiß ganz genau, dass er weg war! Dad, ich bin doch aufgestanden, um nach Alice zu sehen, erinnerst du dich?“ Er nickte, sah mich aber irritiert an. Ich holte tief Luft. „Ich wollte allerdings nachsehen, wo Barty gewesen war, und… da ist er ja!“ Barty, Rose, meine Mutter und Samuel kamen den Gang entlang gerannt. Meine Mutter schloss mich in die Arme und drückte mich an sich. Ich wand mich allerdings aus ihrer Umarmung und wandte mich an Barty. „Barty! Wo bist du nur gewesen, ich habe dich überall gesucht!“ Barty blickte mich überrascht an. „Wo soll ich denn gewesen sein?“ „Das weiß ich ja nicht, deswegen wollte ich nach dir sehen! Laut Samuel warst du schon eine Weile weg und…“ „Barty saß die ganze Zeit an unserem Tisch, Jane.“, sagte Samuel und blickte mich an. „Das stimmt.“, meinte nun auch meine Mutter. „Er hat den Tisch nie verlassen.“ Ich stockte. „Aber… Ich weiß ganz genau, dass er weg war!“ Ich schaute hilfesuchend zu Barty, und dann erkannte ich zum ersten Mal ein gefährliches Funkeln in seinen Augen. 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