Te Amo von JO89 (I ♥ you without knowing who you are.) ================================================================================ Prolog: Prologue ---------------- Vogelgezwitscher. Die Tierchen badeten im Springbrunnen nahe der Terasse der Familie Potter an diesem heißen Julitag, an welchem die Sonne gnadenlos herabbrannte. Kein einzig laues Lüftchen. Schweiß tropfte von der Stirn. Die beiden Schülerinnen, die wie Geselchtes auf den rot-weiß-gestreiften Sonnenliegen im Schatten der alten Weiden lümmelten und sich keinen Zentimeter rührten, genossen die sonst so selten eingekehrte Ruhe und schlossen die Augen. Die Minuten verstrichen. Gelächter. Lily Luna Potter schob sich ihre Pilotenbrille mit den braunen Gläsern und dem silberfarbenen Gestell zu Recht und stöhnte genervt, während sie murmelte: „Na toll, mein Bruder…“ Aus war es mit Entspannen. Denn wenn Albus Severus Potter samt Anhang auf Rose Weasley, Lilys Lieblingscousine, traf, flogen die Fetzen. Die 17-jährige Hexe neben ihr presste die schön geschwungenen Lippen leicht aufeinander und schob ihren großen, weißen, geflochtenen Sommerhut tiefer ins Gesicht. „Man, war das ein geiles Luder!“, ertönte Lorcans Stimme, die Lily ohne jeglichen Zweifel aus hunderten heraus erkannte, auch wenn Louis immer pledierte, dass sich Lysander genauso anhörte. Weiteres Männerlachen war zu hören. Lily stöhnte erneut frustiert, während sie sich die roten Haare raufte. Hilfesuchend blickte die junge Hexe zu ihrer Cousine und dachte angestrengt darüber nach, wie sie einen Streit vermeiden konnte, denn mittlerweile hatte die junge Potter es ziemlich satt, dass sich Albus und Rose wie wildgewordene Habichte aufeinander stürzten. Doch die Weasely schien noch ziemlich entspannt, vermutlich nur, weil der Braunhaarigen bereits etliche Beleidigungen eingefallen waren. Die Terassentür wurde geöffnet und mit einem Mal verstummte das Gelächter. „Lily!“, schrie Albus wutentbrannt und stürmte auf die Beiden zu. Die Jüngere zuckte augenblicklich zusammen, drehte sich dann aber langsam zu ihrem Bruder um. Unschuldig blickte sie den schwarzhaarigen Slytherin an, während ihre Brille weiter nach unten rutschte. „Ja bitte?“, antwortete die Hexe und suchte sogleich nach einem Handtuch um die Haut, die von ihrem Bikini nicht bedeckt wurde, zu verhüllen. Auch wenn die Rothaarige es inzwischen hätte wissen müssen, aber auf die interessierten Blicke von Scamander und Zabini war sie nun wirklich nicht gefasst gewesen und die standen noch bei der Terassentür. Und auf eine Bewertung war die Potter alles andere als scharf. Ihre Cousine hingegeben rührte sich keinen Millimeter und ignorierte die Zauberer. „Was macht das da hier?“, spie Albus und deutete mit einem abwertenden Fingerzeig zur Weasley. „Mich besuchen“, strahlte Lily lächelnd und überging sein Benehmen, denn Albus knirschte mit den Zähnen und ballte seine Hände zu Fäusten. „Dann sag diesem Biest, es soll verschwinden“, drohte der Schwarzhaarige und schritt um Lilys Liege herum und stellte sich vor die Weasley. „Oder ich stampf es in den Boden!“ Die braunhaarige Hexe nahm ihren Hut ab und linste zu ihrem Cousin. „Mister Perfect hat wohl nicht gesehen, dass das Biest Ohren hat“, murmelte die Weasley monoton und blickte zur Seite, als sich ihre Liege bewegte. Scorpius Hyperion Malfoy hatte sich zu ihr gesetzt und funkelte sie böse an. Ihr Blick wanderte weiter, und so registrierte sie, dass sich Deven neben Lilys Liege gestellt hatte und die Hände in den Taschen seiner Badehose vergrub und Lorcan sich mit verschränkten Armen auf selber Liege abstützte. Und dann genoss Albus Roses vollste Aufmerksamkeit: „Du bist ein kleines Flittchen und stolz darauf, was?“ Rose wusste sofort um die Anspielung, denn Albus versteifte sich seit Jahren auf diesen Punkt. Roses bester Freund Allen Longbottom, Zwillingsbruder ihrer besten Freundin, ignorierte seit der fünften Klasse die Gerüchte um eine Beziehung mit ihr gekonnt, wofür sie ihm schrecklich dankbar war. Lysander Scamander, ständiger Begleiter und Helfer in schier allen Lebenslagen, wich wie der Schatten nicht von ihrer Seite. Kein Wunder, dass böse Zungen behaupteten, die neidisch um eine ähnliche Freundschaft waren, dass die junge Hexe zweigleisig fuhr. Abgesehen davon wurde gekonnt ignoriert, dass Shannon Longbottom auch überall dabei war, und Lysander schon seit Februar für sie schwärmte. Ein Geheimnis, von welchem nur Rose wusste. Ja, und dann gab es noch das Missgeschick mit McLaggen, der sich im Liebesrausch nackt in die Große Halle gestellt hatte, und Rose gegen Schulende am frühen Morgen ein Liebeslied geträllert hatte, nur - wie später herauskam - weil Roxanne ihm Pralinen per Eulenpost zugesandt hatte, die einen Liebestrank beinhalteten, an den beigelegten Brief und das Foto wollte Rose gar nicht erst denken. „Du bist niveaulos, Potter“, erwiderte die Weasley grinsend und schwang die langen Beine von der Liege. Scorpius war ihr mit dem Blick gefolgt und auch sogleich aufgesprungen. Und als Rose nach ihrem Kleid griff, das über der Rückenlehne hing, hörte sie noch, wie Malfoy bestimmt meinte: „Lass mich das machen!“ Langsam drehte sie sich zu dem Blonden, der mit gehobenem Zeigefinger zu Albus deutete und Rose verstimmt in die braungrünen Augen sah. Lily, die wie Zabini und Scamander stumm zusah, bewunderte ihre Cousine, für die starken Nerven und die Gelassenheit, die Rose mittlerweile an den Tag legte, sobald sie Albus begegnete. Und als Scorpius dann mit der Hand zu Weasleys Wange fuhr, die Finger schließlich in ihren Haaren vergrub und die Hexe zu sich zog, hielt die 15-Jährige die Luft an. Rose schluckte ungewollt, sowie der warme Atem auf ihrer Haut prickelte. „Du bist doch sicher ein kluges Mädchen, Rosanne Isabelle Weasley“, begann Scorpius mit rauchiger Stimme und suchte mit seinen grauen Augen nach einer Regung in ihrer Mimik. Er merkte nicht, dass die Hexe vor ihm eine Gänsehaut bekam. „Zumindest habe ich dich schon immer für eines gehalten“, fuhr er in unveränderter Stimmlage fort, als die 17-Jährige nichts erwiderte. Er legte eine Kunstpause ein und neigte den Kopf leicht zur Seite während er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ. Ein schwarzer Badeanzug, - ein Monokini, wie ihn seine Cousinen immer belehrten - ein Hauch von Nichts, schien auf ihren Körper gemalt. Die Oberweite wurde durch einen Schlauch, der nicht breiter als so mancher Gürtel war, bedeckt und rutschte nur deswegen nicht runter, weil Spagetti-Träger nachhalfen. Das Hösen und das Bandeau-Oberteil wurden vorne in der Mitte durch rechteckige Schmuckschnallen zusammengehalten. Wenn nicht Weasley die Trägerin gewesen wäre, hätte Scorpius zugegeben, dass sie heiß darin aussah. „Also, warum ziehst du dir nicht etwas an und machst dir mit Lily in der Winkelgasse einen schönen Tag?“, fragte der blondhaarige Junge, sowie er es wieder schaffte, der Hexe in die Augen zu sehen. „Was dachtest du denn, hatte ich eben vor?“, zischte Rose, der die Empörung über sein Verhalten ins Gesicht geschrieben stand. Langsam wich sie einen Schritt zurück, löste sich aus dem Griff, sowie sie sich sicher war, dass ihr Scorpius nicht einen Strich durch die Rechnung machen würde und streckte sich, während sie ihr grünes, trägerloses Kleid über ihren Kopf zog und den cremefarbenen, breiten Gürtel unterhalb ihrer Oberweite schloss. Dann wandte sich die braunhaarige Hexe an ihre Cousine, und fragte lächelnd: „Lust?“ Die Rothaarige sprang auf und antwortete, während sie das Badetuch ganz fest an sich drückte: „Aber so gehe ich sicher nirgends hin!“ Dann zog Lily ihre ältere Freundin mit sich ins Haus. Den beiden war nicht bewusst, dass ihnen vier Kerle nachsahen. „Albus, du solltest etwas besser auf deine kleine Schwester aufpassen. Langsam wird sie erwachsen“, meinte Zabini monoton und ignorierte den verärgerten Blick seines Freundes, „Wenn nicht ich dich darauf aufmerksam mache, dann sicher irgend so eine Weichbirne, die Lily an die Wäsche will.“ „Sie ist 15!“, keifte Albus rasend vor Wut. „Und du hast dich mit 14 schon an das ein oder andere Mädchen rangemacht!“, wies Lorcan den Potter lachend darauf hin, weil Albus sich keine Ausreden einfallen lassen sollte, warum seine kleine Schwester noch wie ein Kind zu behandeln wäre. Scorpius hielt sich währenddessen völlig aus dem Gespräch raus, auch als Albus von ihm eine Bestätigung hören wollte, dass Lily noch zu jung für Männergeschichten wäre. Denn er dachte an die braunhaarige Hexe, die sich in der Schule so bieder kleidete. Rose, die durch ihre weißen, langärmeligen Blusen mit den hochgeschlossenen Stehkrägen und ihre braunen, grauen oder schwarzen Taillenhosen mit Bundfalten und Ballerinas oder Pumps mit 3-Zentimeter-Bleistiftabsatz schon von weitem zu erkennen war, trug ihr Haar immer glatt und zu einem strengen Zopf gebunden, nicht offen und gewellt wie heute. „Zieh dich an. Ich schreib Lysander und den Zwillingen“, schlug Rose vor und trat sogleich an Lilys Schreibtisch, als sie das Zimmer der Potter betraten. Die 15-Jährige nickte und missbrauchte ihre Brille als Haarreif, indem sie sie nach oben in die Stirn schob. Dann stellte sie sich vor ihren Schrank und fischte knallrote Hotpants und ein weißes Obelteil mit angeschnittenen Flügelärmeln und einem beweglichen Aufdruck ihrer Lieblingsband heraus. Ihre heißgeliebte Paillettenjacke, die sie leider zuhause bei der Abreise im Stress vergessen hatte und deswegen nicht nach Hogwarts mitgenommen hatte, fiel ihr auch in die Hände, genauso wie ihre beim Knöchel abschließenden Stiefeletten mit Keilabsatz. Glücklich wandte sie sich an Rose und meinte, sie wäre fertig, müsse sich aber noch kurz schminken. Die Ältere blickte von den beiden Briefen auf, die sie noch einmal überflogen hatte und schmunzelte. „Na dann.“ Die Weasley wusste, dass es ein schöner Tag werden würde und ein unvergesslicher Sommer, bevor ihr letztes Jahr anbrach. one --- Fahrig kramte die Weasley in ihrer Mappe nach den Unterlagen während sie großen Schrittes durch die Waggons huschte und sowohl das Ruckeln des Zuges als auch das Schwingen ihrer übergroßen Umhängetasche, die als Kofferersatz diente und immer wieder auf ihre Hüfte prallte, ignorierte. Dicht gefolgt von Lily, die sich nun stolz Vertrauensschülerin bezeichnen durfte und ihr seit dem ersten Waggon auf den Fersen war, da es um den heißgeliebten Quidditchplan ging, den Rose schon Ende der Ferien im Groben aufgesetzt hatte, wenn auch noch nicht die Mannschaften zugewiesen waren, gab es doch Zeiten, die für das Training einzuhalten waren. Die Weasley riss die letzte Waggontür auf, die in das Abteil der Schulsprecher und Vertrauensschüler führte und hörte den Potter überheblich reden: „Da du Schulsprecher bist, muss ich mir keine Sorgen um den Quidditch-Platz machen. Ich dachte wirklich nicht, dass das Schuljahr so angenehm starten würde.“ Albus lehnte gemütlich im Sessel und hatte die Füße lässig auf einem kleinen Tisch platziert, zumindest so lange, bis die Tür aufgeschoben wurde und es ihn aus dem Sessel hob. „Weasley! Was machst du hier? Hier hast du nichts verloren!“, spie Albus und ignorierte die Tatsache, dass er weder Vertrauensschüler wie Scorpius, noch Schulsprecher wie Lorcan war. „Es tut mir ja wirklich leid, wenn ich deine Träume platzen lasse, aber…“, keuchte Rose und wandte sich an ihren Kollegen, der sie verwundert musterte, als er das Abzeichen auf ihrer Brust bemerkte, „das solltest du lesen, bevor du große Quidditch-Pläne schmiedest.“ Merlin, ohne ihre beiden Quidditch-besessenen Freunde stände sie jetzt nicht hier, denn hätte ihr Lysander nicht erzählt, dass Lorcan mit seiner Funktion als Schulsprecher vor hatte, das Quidditch-Feld allein für Slytherin zugänglich zu machen, hätte sie McGonagalls Schreiben völlig vergessen. McGonagall hatte die Bitte an sie gerichtet, sich ganz alleine um das Thema Qudidditch zu kümmern, ohne dass ihr werter Kollege mitreden dürfte, und als dieser nun das Schreiben las, verfinsterte sich seine Miene. „Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?“, kam es dumpf vom Scamander und der Slytherin linste die Weasley giftig an. Statt sich eingeschüchtert zu fühlen, schaffte es Rose ihm ein bezauberndes Lächeln als Antwort zu schenken. Er musste damit leben. „Wie kann mir McGonagall sowas antun! Ich habe also kein Mitbestimmungsrecht, wenn es ums Training geht?“, fuhr Lorcan die Hexe nun scharf an und baute sich vor ihr auf sodass die Braunhaarige einen Schritt zurückwich. Auch Albus sprang auf und schnappte nach Luft. „Pfeif‘ ihn zurück und leg ihm einen Maulkorb an, ansonsten streich ich die ersten sechs Trainingseinheiten, die für Slytherin reserviert sind“, gab Rose kleinlaut von sich, noch bevor Albus die erste Beleidigung spucken konnte. Lorcan blickte seiner Kollegin prüfend in die Augen. „Al, hinsetzen!“, murrte der Schulsprecher und wartete, dass Rose weitersprach, während sich Albus mies gelaunt wieder in den Stuhl fallen ließ und vorerst zuhörte. „Ich habe für jedes Haus drei Tage eingeplant, an denen die Spieler üben können. Eine Entschuldigung für eventuelle Fehlstunden darf ich ausstellen. Meine einzige Bedingung ist, dass mich das da nicht mehr beleidigt. Andernfalls werde ich dafür sorgen, dass ihn das ganze Haus zum Teufel jagt, indem ich der Mannschaft die Stunden zum Trainieren streiche“, erklärte Rose ruhig und zeigte auch ungeniert zu ihrem Cousin, der beinahe Gift und Galle spie. Dass ihre kleine Cousine Lily hinter ihr dabei freudig strahlte, war ihr auch nicht bewusst. „Und welche Tage sind das?“, wollte Lorcan wissen und hob eine Augenbraue, so ganz traute er der Sache nicht. Die Wealsey seufzte und erläuterte schließlich lächelnd, dass Montag-Mittwoch-Samstag oder Dienstag-Donnerstag-Samstag eingeplant wäre, die Hexe deswegen den Freitag nicht berücksichtigt hätte, weil sie den Mannschaften, die Sonntags ein Spiel haben würden, jeweils ein Extratraining gönnen wollte. „Ich hoffe, ihr könnt damit leben“, schloss die Weasley und wandte sich von dem Slytherin ab. Dass ihre beiden Freunde Allen und Lysander, die beide das Amt des Kapitäns inne hatten, von ihrer Einteilung begeistert waren, musste wohl nicht erwähnt werden. Als Rose die Abteiltür wieder aufschob, weil sie zu ihren Freunden wollte, war ihr um einiges leichter, denn diese Begegnung hatte sie sich schlimmer vorgestellt, wesentlich komplizierter und vor allem nervenaufreibender. „Weasley, hiergeblieben. Du willst doch nicht bei der ersten Besprechung fehlen, oder?“, wollte Lorcan lächelnd wissen, sein Sarkasmus war kaum zu überhören. Das streng zum Zopf gebundene Haar fiel von der Schulter, als die Gryffindor sich zu ihm drehte und ihm in die Augen blickte, war ihr, als würde ein kalter Schauer über ihren Rücken jagen. „Albus, Deven, wir sehen uns dann später.“ Und während die beiden Schüler an Rose vorbeisparzierten, fragte sich die Weasley, wie es Lysanders Zwilling nur schaffen konnte, diesen Posten zu bekommen. Er war nicht berühmt für Verlässlichkeit oder Fleiß, dafür galt er im Nachsitzen als ungeschlagen. Irgendetwas musste sich McGonagall dabei gedacht haben! Rose trat zu der Sitzreihe und setzte sich langsam in einen Ohrensessel, der noch viel gemütlicher war, als er ohnehin schon wirkte, und schlug die Beine übereinander. Lily setzte sich stumm neben ihre Cousine und konnte es nicht unterlassen, breit zu grinsen. „Sag mal, Miss Schulsprecherin. Hast du dir einen kleinen 15-jährigen Naseweiß mitgenommen um gegen die bösen Schlangen anzukommen?“, wollte Scorpius belustigt wissen, der sich bis jetzt stumm aus dem ganzen rausgehalten hatte, wie so oft; sein spitzbübisches Grinsen tat neben der rauchigen Stimme sein Übriges um Rose zu überrumpeln. Statt ihr antwortete die Potter: „Nein, ich war nur neugierig.“ • Lysander und Allen schlenderten zur Großen Halle, nachdem sie die Kutschen hinter sich gelassen hatten. Sie warteten nicht auf Shannon, die ohnehin Ausschau nach ihren anderen Freundinnen hielt und die Mühe scheute mit ihnen Schritt zu halten. „Das war ein toller Sturzflug!“, schwärmte Lysander und blickte gen Himmel, während der Gryffindor neben ihm leicht schmunzelte und die Hände in seinen Herbstmantel schob – wie immer drehte sich alles um Quidditch. „Ja, Wood fliegt wirklich gut. Wer hätte das gedacht, dass er sich nach der letzten Saison wieder so aufrappelt“, dachte Allen laut und musterte den gefliesten Boden, während sie vor der großen Flügeltür hielten. Seine Gedanken schweiften zurück zum letzten Schultag, an welchem er jubelnd nach draußen gestürmt war, weil sie sich unverhofft doch noch den Pokal geholt hatten. Und jetzt hatte Hogwarts ihn wieder. Und dann riss ihn eine bekannte Stimme wieder in die Realität. „Na sieh mal einer an, Longbottom! Wo hast du deine reizende Freundin gelassen?“, höhnte Roxanne Weasley mit einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen und fuhr sich durch ihr lockiges Haar. Allen blickte sie lediglich gelangweilt an, während Lysander skeptisch wirkte. „Ach ja, dich habe ich ganz vergessen, Lysander“, seufzte die Hexe und stellte sich zwischen die beiden. Dass sie beide Herren ausgiebig musterte, versuchte sie erst gar nicht zu verbergen und zwirbelte eine rotblonde Locke. „Und für wen hat sie sich nun entschieden? Diesbezüglich scheint ja Klein-Rosie alles andere als entscheidungsfreudig zu sein.“ Der Gryffindor seufzte und blickte zu seinem Haustisch, er wollte diesem Biest einfach keine Beachtung schenken. „Roxy, du bist nur neidisch, weil du nicht so viel Beachtung kriegst“, erwiderte der Ravenclaw monoton und sah ihr ernst in die Augen. Die Hexe lachte herzhaft, „Na wenn du das sagst…“ Dann winkte sie den Beiden und marschierte zielstrebig zu ihrem Tisch. „Irgendwie bin ich diese alte Leier leid“, gestand Allen nach einer Weile, doch statt von seinem besten Freund Bestätigung zu erhalten, lachte er amüsiert und klopfte ihm auf die Schulter. Und dann wichen die Emotionen aus Lysanders Gesichtszügen um der Verwunderung Platz zu machen. „Oha…“, kam es vom Ravenclaw und blickte Richtung Ausgang. Rosanne Wealsey lächelte sofort, als sie von ihren Unterlagen aufsah und ihre beiden Freunde erkannte. Nur, was dem Scamander an dem ganzen Bild nicht passte, sie hatte Lorcan im Schlepptau, den die Hexe unter normalen Umständen mied als wäre er Seuche. Mit seinen Freunden hielt sie es gleich. Allen betrachte das wiederum gelassener, immerhin mussten sie zusammenarbeiten, ob sie wollten oder nicht. Die 17-Jährige stellte sich auf die Zehenspitzen, als sie vor ihnen stehen blieb und Lysander umarmte, der sie um eine gute Kopflänge überragte. „Hey“, kam es relativ leise von ihr. Zuvor im Zug hatten sie sich nicht einmal richtig begrüßt, denn sie war in das hitzige Gespräch zwischen den beiden Quiddtich-Kapitänen geplatzt und folglich mit Lily im Schlepptau zum Schulsprecher gestürmt. Lysander grinste breit, dann verabschiedete er sich mit wenigen Worten und eilte zum Ravenclaw-Tisch. Allen lachte amüsiert und Rose fuhr ihn ungehalten an, was denn so witzig wäre. „Ihr seid zum Schießen!“, antwortete der Longbottom, legte einen Arm um seine beste Freundin und steuerte mit ihr den Haustisch an. Rose seufzte leise. „Was war das jetzt?“, zischte Lorcan völlig irritiert, der sich total ignoriert vorkam und ihnen überfordert nachblickte. Albus, der sich seit der Kutsche nach hinten fallen lassen hatte, blieb neben ihm stehen und giftete: „Ich sagte doch, sie ist eine Schlampe!“ Doch der Zwilling packte den Potter nur am Arm und zog ihn mit sich. Schon von weitem wollte er wissen: „Was hältst du davon, Scorpius?“ Der platinblonde Junge, der mittlerweile am Tisch saß, hatte sie die ganze Zeit beobachtet, und meinte nun desinteressiert: „Wovon?“ War ja klar, dass sich Malfoy aus allem raushielt. Doch seine grauen Augen lagen nach wie vor auf dem Geschehen am Ravenclaw-Tisch. Shannon setzte sich gerade zu Lysander, der aufsah und ein Zahnpasta-Lächeln aufsetzte. Irritiert fragte die Longbottom während sie zu ihrem Bruder und ihrer besten Freundin linste: „Seid ihr jetzt zusammen?“ Doch ihr Gegenüber schwieg. Es war seltsam, denn die gesamten Ferien hatten Rose und er versucht, sie irgendwie darauf aufmerksam zu machen, dass er, nun ja… ein gutaussehender Junge war, von Mädchen auch begehrt – nicht von Weasley, Merlin bewahre! Aber diese Aktion hatte die beiden noch mehr zusammengeschweißt als zuvor. Lysanders Lächeln erstarb just. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und stöhnte frustriert. Der Zauberer hätte es wissen müssen, dass es eine dämliche Idee war! „Etwa nicht?“, fragte die Hexe enttäuscht nach und fügte zu seinem Leidwesen hinzu: „Schade, ich hätte mich für euch beide gefreut.“ Shannon legte ihre zierliche Hand auf seine breite Schulter und tätschelte sie, natürlich schenkte sie ihm dabei ein entzückendes Lächeln. „Ich hasse ihn!“, zischte Albus und riss Scorpius wieder aus seiner Starre. „Wen?“, folgte es prompt vom Malfoy, der sich seinem Freund zuwandte. „Lorcans bessere Hälfte“, spie Albus sarkastisch und ließ sich neben dem Blonden nieder. Scorpius nickte überlegend, nicht ganz den Zusammenhang verstehend. • Albus lag wie ein Sandsack auf dem cremefarbigen Sofa und blickte gegen die Decke, während er seinen kleinen Ball immer wieder in die Höhe warf, den er von James zum Geburtstag bekommen hatte. Zu seiner Überraschung waren die Kissen dazu in einem dunklen Grün und die Decken, die über den Lehnen baumelten auch. Der ausgerollte Teppich, auf welchem die Sitzreihe stand, wirkte aufgrund seiner Farbenvielfalt herbstlich – grün, braun, ocker, gelb, orange, rot; Der Parkettboden, auf dem Lorcan stand, war warm. Der Schulsprecher hatte sich von seinen beiden Freunden Zabini und Potter abgewandt und musterte die schweren Tische, die für sie gedacht waren, wann immer Arbeit liegen blieb. Dem Scamander grauste es schon jetzt, da war das Schuljahr erst wenige Stunden alt. Die bodenlangen Fenster würden dafür sorgen, dass die Sonne ihm auf den Rücken schien, sobald er sich setzte, und die dunkeln Vorhänge nicht zu zog. Der restliche Teil dieser Wand, der nicht mit Fenstern versehen worden war, gab dem ganzen Zimmer etwas mehr Farbe und Freundlichkeit, denn sie strahlte in Orange. Er wollte gar nicht wissen, wie die Weasley reagieren würde, wenn sie wüsste, dass das Gryffindor-rot so gut wie gar nicht vertreten war, abgesehen vom Teppich. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Deven genervt, denn er hatte sich heute schon etliche Male wiederholt, seit sie hier waren. Lorcan raufte sich die Haare und schwieg vehement. Zum ersten Mal seit langem war er ratlos. „Ein Besenset ist einfallslos, mal abgesehen davon, hat er sich vor einer Woche eines gekauft…“, murmelte Albus und warf war den Ball energischer in die Höhe, er wollte endlich die Decke treffen. Lorcan verschränkte die Arme und verzog seinen Mund. Fieberhaft überlegte er nach einem Geburtstagsgeschenk für Scorpius – zu seinem Leidwesen hatten auch Albus und Deven die Zeit übersehen und sich keine Gedanken um Scorpius gemacht. Es war wirklich ärgerlich, wenn man bedachte, dass der Malfoy am 2. September seinen Geburtstag feierte. Die Tür schwang auf und eine überraschte Rose Weasley blieb im Rahmen stehen. Sie hatte nicht gewollt, dass jemand wie Albus in die Schulsprecherräume gelangte, immerhin, würde dieser Raum einer ihrer wenigen Rückzugsmöglichkeiten für dieses Jahr sein. Der Potter saß mit einem Mal kerzengerade da und verdrehte angewidert die Augen, zeitgleich als der die Füße auf den Boden schwang und zu Loran schielte, als wolle er sagen: „Muss das sein?“ „Was macht ihr hier?“, stotterte die Hexe nach einiger Zeit, sowie sie sich wieder etwas gefasst hatte. „Das geht dich gar nichts an!“, zischte ihr Cousin und giftete sie an während Lorcan ihr im nächsten Atemzug die Problematik erklärte. Der Scamander wollte jetzt alles andere als Schwierigkeiten. Rose legte ihre Bücher bei den mächtigen Tischen ab. „Dann schmeißt doch eine Party“, murmelte die Hexe und war sich nicht im Klaren, dass sie sie zum Regelbruch anstiftete, Rose hatte wirklich nicht lange darüber nachgedacht. „Ja klar, damit du uns verpetzt? Nein danke!“, knurrte ihr Cousin und sprang auf. Die Weasley fuhr sich etwas gestresst mit den Händen übers Gesicht – der Tag war chaotisch genug gewesen, irgendwann wünschte auch sie sich Ruhe. „Merlin Albus, dich und deinen Bruder kann man nun wirklich nicht auf die Menschheit loslassen!“, ärgerte sich die Braunhaarige und drehte sich zu ihren Jahrgangskollegen. Da sprang Zabini ein und stellte eine für ihn elementare Frage: „Angenommen, am Freitag steigt im Raum der Wünsche eine Überraschungsfeier für Scorp, dann sprengst du sie nicht?“ „Wenn die hochgeht, dann seid ihr selbst daran Schuld, denn offiziell weiß ich von nichts. Versprochen!“, erwiderte Rose müde und spatzierte in ihr Zimmer. Deven wollte noch das Warum wissen, allerdings beantwortete sie diese Frage nur noch still und heimlich für sich selbst. Rose Weasley wollte nach Möglichkeit ein ruhiges, turbulentfreies Schuljahr. Wie sollte sie mit Lorcan Scamander auf einer ordentlichen Basis zusammenarbeiten, wenn sie sich Allem in den Weg stellte? Und diese eine Party würde maximal ihm schaden, nicht ihr, denn sie würde sich dort sicher nicht blicken lassen. Lebensmüde war sie noch nicht. • Ein paar Stunden zuvor… Das Feuer knisterte im Kamin und die Rothaarige lümmelte zurückgelehnt auf der Couch und lächelte zufrieden. Lily Luna Potter starrte schon eine Weile auf einen Punkt oberhalb des Simses und war nicht mehr ansprechbar und das nur, weil ihr Rose versuchte klarzumachen, dass das Vertrauensschülerabzeichen auf der Brust der 15-Jährigen kein Traum war – mittlerweile war es in Lilys Bewusstsein gedrungen. Im Zug hatte es die Potter noch als aufregend und irreal empfunden. Sie war immer die kleine Lily gewesen und ihre Brüder die grandiosen Söhne von Harry Potter – James war bekannt für sein Pflichtbewusstsein und hatte als Schulsprecher das siebte Jahre bestritten und Albus Foto prangte bereits neben James Sirius und Harry James Potter an der Wand als Sucher. Rose schmunzelte und sammelte ihre Bücher ein und packte sie in ihre Umhängetasche. Als sich Allen mit Elan über die Couch schwang und neben Lily plumpste, blickte die Weasley wieder auf. Der Longbottom musterte sie interessiert, dann fragte er an Rose gewand: „Was hat sie?“ „Einen Höhenflug“, murmelte die 17-Jährige und stand auf. „Du bist schon weg?“, folgte es ungläubig vom Zauberer und blickte seiner besten Freundin nach, diese nickte nur und schritt zum Portrait der fetten Dame. „2. Mai 2000“ Das Portrait schwang zur Seite und ein verächtliches Schnauben folgte, als er widerwillig stehen blieb. Er wartete bis die Hexe auf den Flur trat, völlig vertieft in ihre Gedanken, wie sonst auch wenn sie sich begegneten, denn nun war sie soweit ihn komplett auszublenden. Eine Eigenschaft, die er auch gerne gekonnt hätte, und für die er sie irgendwie bewunderte. Ihr Blick klärte sich und mit einem Mal blieb sie ruckartig stehen und wollte wissen: „Was machst du denn hier?“ Normalerweise klang sie bissiger. „Weaslebee, es freut mich auch dich zu sehen“, kam es sarkastisch von ihm und schob die Hände in die Hosentaschen. „Aber du hast doch das letzte Jahr erfolg- (-reich abgeschlossen)…“, sprudelte es aus ihr heraus und musterte ihn mit geweiteten Augen, bis sie sich besann und bissig zischte: „Sag jetzt nicht, du Idiot bist in der Siebten sitzen geblieben?“ „Das hört sich schon mehr nach dir an, du kleine Kröte“, giftete James Potter und hielt ihrem Blick verstimmt stand. „Aber du bist…. Scamander ist Schulsprecher…. und… du warst nicht bei der Versammlung…“, zählte Rose gerade die Fakten zusammen während er sich an ihr vorbei schob, naja nicht ganz, denn neben ihr blieb er frustriert stehen und stöhnte. „Ich weiß.“ „Aber… ich dachte… Allen ist Quidditch-Kapitän…. Oder nicht?“ Rose war verwirrt. „Frank ist auch Kapitän, er hat meinen Posten, und jetzt lass mich in Frieden, Giftnelke“, zischte James und eilte in den Gemeinschaftsraum. Rose blickte ihm noch nach, da war das Portrait der fetten Dame schon eine Weile zugeschwungen. „Oh….“, war das Einzige, das die Weasley noch rausbrachte. Die fette Dame im rosa Kleid verschränkte die Arme und schob eine Augenbraue in die Stirn. „Ich wusste gar nicht, dass dir der Junge so gut gefällt, dass du gar nicht mitbekommst, dass du mir auf den Busen starrst! Das ist unerhört!“, hörte die Hexe das Schimpfen und besann sich wieder, bevor sie das Gemälde pampig betrachtete. „Und ich wusste nicht, dass Sie so unverschämt sein können. Naja, mit Bildern ist es wie mit Manieren, sie werden vergessen“, konterte die Weasley, ehe sie kochend davon rauschte. two --- Kurz nach Sieben,… Das Erste, was Melody Weasley an diesem Morgen beim Betreten der Großen Halle auffiel, war die graue mit Wolken verhangene Decke, welche so ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, dass das Mädchen die gähnende Leere an den Haustischen erst gar nicht bemerkte. Verwundert setzte sie sich an den Hufflepuff-Tisch und legte ihre Bücher beiseite, die die Gryffindor eng umschlungen gehabt hatte. Molly rührte das Frühstück nicht an, weder das Rührei, das sie so liebte, noch den schwarzen Tee mit Zitrone. Sie bevorzugte es, auf ihre Freundinnen zu warten, die sich an ihrem zweiten Hogwartstag ganz schön Zeit ließen. Um halb Acht tauchte ein weiterer Schüler auf, der schlaftrunken zum Slytherintisch schlurfte, die Augen noch nicht ganz offen. Die Weasley musste ein zweites Mal hinsehen um ihn zu erkennen, und als sie ihn schließlich zu ordnen konnte, blinzelte sie. Scorpius Hyperion Malfoy ließ sich normalerweise nicht derart gehen. Die Krawatte hing nur um den Hals, war gar nicht gebunden. Das Hemd hing aus der Hose und war nicht ganz zugeknöpft. Als erstes griff er nach heißem Kaffee. Bei Godric, der musste eine lange Nacht gehabt haben! Und dann, ganz langsam sickerte etwas zu ihr durch. Sie hatte es völlig verdrängt. Ihre Freudinnen Dominique und Roxanne würden zum Frühstück, wenn überhaupt, erst so spät aufkreuzen, dass es eigentlich schon wieder als Mittagessen zu bezeichnen wäre. Verdammt es war Samstag! Welcher Troll musste da denn schon wieder früh auf den Beinen sein? Niemand! Molly lehnte sich zurück und stöhnte genervt, als sie sich fragte, warum sie sich eigentlich so gestresst hatte. Missmutig schaufelte sich die 17-Jährige alles Mögliche auf den Teller und griff zur Teekanne. Es war ihr schon oft passiert, dass sie das Wochenende vergessen hatte, und dann alleine dasaß. Merlin allein wusste, wie sehr sie das hasste. • Scorpius Hyperion Malfoy starrte angestrengt in den Inhalt seiner Tasse, die ohnehin nur Kaffee schwarz fasste. Er rührte seine Cornflakes nicht an, die in einer Schüssel lauwarmer Milch mit Honig weich wie Brei wurden. Gestern noch hatte er gehofft, dass das Wochenende lang werden würde, dass er mit seinen Freunden feiern würde. Hoffnungen kommen und gehen. Denn es war nicht so gewesen. Nicht feuchtfröhlich, nicht lustig, nicht heiter. Geistesabwesend biss er in sein Marmeladebrot und kaute lange. Er hatte schon seit einigen Jahren gewusst, dass Gillian Goyle ein kleines Biest war. Aber dass sie ihm je auf diese Weise den Schlaf rauben würde, hätte er der stolzen Hexe nie zugetraut. Und als er an seinem Kaffee trank, hörte er seinen Namen. Albus winkte ihm lächelnd zu, zu seinem Leidwesen, hatte der Potter Goyle im Schlepptau, die Hexe, die er gerade gar nicht gebrauchen konnte. Und als sich die beiden links und rechts von ihm hinsetzten, ignorierte er beide miesgelaunt. „Alles Gute zum Geburtstag Scorpius“, wünschte ihm Gillian lächelnd und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sein Griff um den Henkel der Tasse wurde fester und der Malfoy presste die Lippen aufeinander. „Ihr müsst ja eine wilde Nacht gehabt haben“, lachte Albus und stütze sich am Ellenbogen ab, während er sich Kakao einschenkte. Während die braunhaarige Hexe mit strahlendem Gesicht beschämt lächelte, blickte ihn der platinblonde Junge fuchsteufelswild an. Wütend biss Scorpius nochmal bei seinem Brot ab, trank noch einmal einen Schluck Kaffee, ehe er die Tasse geräuschvoll abstellte und dem Teller einen kräfitgen Schubs gab, sodass er den Tisch entlang rutschte. „Aber was hast du denn, Sc…“, wollte Goyle besorgt wissen, als Malfoy aufstand. Es half nichts, dass sie zärtlich nach seinem Arm griff und ihn tätschelte. Es war eine Geste, die er von ihr nicht kannte. „Lass mich in Ruhe!“, zischte das Geburtstagskind, wohl bewusst, dass er sie durch seinen giftigen Blick zum Schweigen gebracht hatte. Wer glaubte sie, wer sie war? „Gill, treib es ja nicht zu bunt!“, spie Scorpius noch, ehe er davon rauschte. Der Zauberer ignorierte, dass sich ihre blauen Augen mit Tränen füllten. • Am Vorabend… Es war fast Zehn Uhr abends und Scorpius Hyperion Malfoy wollte eigentlich mit seinen Freunden einen über den Durst trinken, nur waren die nicht aufzufinden. Alleine hatte er im Gemeinschaftsraum gesessen und gelesen, während er auf sie wartete. Der blonde Zauberer hatte es sich in einem Sessel gemütlich gemacht nahe am brennenden Kamin. „Lange nicht gesehen, Scorp“, hörte er, und als er aufsah, setzte sich sein Cousin Peter zu ihm. „Ja, in den Ferien wart ihr die letzten drei Wochen in New York.“ Higgs nickte und erzählte von den Shopping-Eskapaden seiner Schwestern, die ihn überall mit schleppten, damit er die Einkaufstaschen trug. Der Malfoy musste augenblicklich schmunzeln und strich sich durch sein Haar. „Und wie waren deine letzten Wochen?“, wollte nun Peter interessiert wissen. „Ach Pete, Albus war mit seiner Energie nicht zu bremsen, und Lorcan ist sowieso für jeden Scheiß zu haben. Meine Ferien waren eigentlich wie immer“, murmelte Scorpius und schlug sein Buch zu. Vom Hausarresst wollte er nun wirklich nichts erzählen. Aber wer konnte es seinem Vater schon verübeln, wenn Scorpius mit seinen drei Freunden wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und sexueller Belästigung von der Muggel-Polizei zu holen war? Deven und er waren unbeteiligt gewesen, von diesem Punkt war er nicht gewichen, doch wie hieß es so schön: mit gehangen, mitgefangen! „Sei mir bitte nicht böse, aber ich bin müde, Pete“, lächelte Scorpius ehrlich und stand auf. Sein Cousin nickte und erhob sich ebenfalls, Higgs hatte auch nicht vor länger wach zu bleiben. Mit müden Knochen schleppte sich der Slytherin rauf auf sein Zimmer, freute sich schon in sein Bett zu fallen, sich umzudrehen und einzuschlafen. Doch kaum öffnete er die Tür, traute er seinen Augen nicht. Gillian Goyle räkelte sich in seinem Bett und lächelte ihn anzüglich an. „Da bist du ja endlich! Ich wollte unbedingt die erste sein, die dir gratuliert, wenn es Mitternacht schlägt“, erklärte sie und drehte sich zur Seite. Hatte er schon erwähnt, dass sie nichts trug außer durchsichtige, schwarze Unterwäsche mit Spitze? Der platinblonde Junge schloss die Augen und stöhnte genervt. „Gill…“, begann er hilflos. Die Hexe stieg währenddessen aus seinem Bett und stolzierte zu ihm hin. „Ja?“, wollte sie wissen und ihre Stimme klang dabei unheimlich erotisch. Hungrig legte die Hexe ihre Lippen auf seine und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Du betrügst Wood mit mir…“, flüsterte er und trug sie zum Bett zurück. Und als er sie darauf schubste und lächelte, wusste er, dass seine Fingerspitzen bereits nach Lust und Verlangen kribbelten. Diese Hexe machte ihn schier wahnsinnig! „Mit Will ist seit Anfang der Sommerferien Schluss. Du hast mich also ganz für dich alleine!“, freute sich die Hexe und zog an seinem Hemdkragen, damit er zu ihr kam. Ihre kalten Finger zerrten an dem Knopfverschluss, zittrig vor aufwallender Aufregung. Stürmisch küsste sie ihn wieder und öffnete den Mund, wartete sehnsüchtig auf seine Zärtlichkeiten. Etwas in Scorpius gefror just, er ließ von ihr ab und richtete sich seine Kleidung, den Blick zu den Fenstern gerichtet. „Du solltest besser gehen“, kam es dumpf von ihm. „Aber ich liebe dich!“, japste sie erschrocken, weil er mit einem Mal so abweisend war. „Du hast drei Jahre Beziehung beendet, das ist dir aber schon klar?“, wollte er noch mal wissen, und dachte an den Zauberer, mit welchem Gillian ihn einst betrogen hatte. „Aber mit ihm ist es nicht so wie mit dir, Scorp!“, ereiferte sie und kaum stand sie bei ihm, schlang sie ihre zierlichen Arme um seine Taille. „Und dazu brauchst du drei Jahre?“, seine Stimme hörte sich selbst für ihn ungewöhnlich kalt an. Sie riss alte Wunden auf. „Nein!“, schrie sie verzweifelt mit erstickter Stimme und klammerte sich an den Zauberer. Scorpius löste langsam ihren Griff und murmelte: „Ich bin nicht interessiert an… an… dir.“ Gillian fuhr zusammen und wich einen Schritt zurück. „Das hast mich aber all die Zeit nicht spüren lassen, wann immer du mit mir ins Bett bist!“, erwiderte die Hexe pampig. „Gegen Sex ist auch nichts einzuwenden“, erklärte der Malfoy ruhig, während er sich zu ihr drehte und sie ansah. Merlin, sie hatte ihm einmal so viel bedeutet. Mit Vierzehn war er verliebt gewesen und unglaublich schüchtern. Immer hatte er versucht die Nervosität zu vertuschen, sobald sie bei ihm war, oder ihm schon von Weitem zulächelte. Scorpius hatte sich nie wirklich zu seinen Gefühlen geäußert, er hatte auch nicht gedacht, dass er das je müsste. Oft hatte er der Hexe sehnsüchtig nachgeblickt, sie abends im Gemeinschaftsraum im Arm gehalten und ihre Stirn geküsst. Albus und Lorcan hatten immer ein paar blöde Sprüche auf den Zungen. Es hatte ihn nie gestört. Er war glücklich gewesen. Mit ihr. Und dann nach zwei Monaten, als er sein Zimmer betrat, fand er die beiden. Wood und sie, intim. Scorpius hatte nicht gewusst, wie es dazu kam, weil er dachte, sie hätte nur Augen für ihn. Er hatte bis heute nicht begriffen, wie sie in sein Zimmer gekommen waren. Er hatte nie nach dem Warum gefragt. Das Einzige woran nicht zu rütteln war: Der Schmerz war groß gewesen. Unerträglich für ihn mit Vierzehn. Er war zum ersten Mal verliebt gewesen. Seit dem jedenfalls nicht mehr. Und nun stand die kleine Goyle vor ihm, die darauf verharrte mit ihm zusammen sein zu wollen. Er hatte schon lange gewusst, dass sie stur war. Aber dass sie erst sein Zimmer verließ, als Faviola, seine Cousine, mit ihrer Katze Minze um drei Uhr dastand, weil sie die beiden von ihrem Zimmer aus noch streiten gehört hatte, hatte er nicht erwartet. Auch nicht als Gillian meinte, das Thema wäre noch nicht gegessen. Faviola hatte ihren Cousin verständnislos angesehen und wartete auf eine Erklärung, die er ihr nicht geben konnte. Außerdem hatte sie dieses Thema stets kritisch beäugt. Gill war immerhin ihre beste Freundin. Die wenigen Stunden, die blieben, konnte Scorpius nicht einschlafen. Er war viel zu aufgewühlt und wünschte sich ein etwas ruhigeres und nicht derart kompliziertes Leben. Natürlich, an der momentanen Situation war er Mitschuld, aber… Als Gillian mit Wood zusammen war, und sie sich wieder etwas näher kamen, sättigte ein Gefühl seinen stummen Schmerz. Genugtuung, dass sie auch Wood nicht treu war. • Unter den alten Weiden nahe dem verbotenen See im Schatten sitzend wartete Lily Luna Potter mit Rosanne auf ihre Freunde. Die beiden Hexen schwiegen sich gegenseitig an, weil die Rothaarige völlig in ihr Buch vertieft war und die Weasley über ihre Schulsprecheraufgaben brütete, unter anderem Stundenplaneinteilung. Beide Mädchen blickten auf, sowie sie ein Lachen hörten. „Merlin, ihr solltet euch mal sehen!“, lachte Allen und kam mit Lysander und seiner Schwester im Schlepptau zu ihnen. Shannon setzte sich sofort zwischen die beiden Hexen und fingerte an ihren Fotoapparat herum. „Hast du das aufgenommen?“, japste Lily und lehnte sich sofort über die Kamera, dass ihre roten Haare die Sicht verdeckten und die Longbottom sich zurücklehnen musste. „Klar.“ Lysander setzte sich neben Rose und fischte nach dem Pergament. „Sag bloß, mein lieber Bruder lässt dich die Arbeit alleine machen!“, wollte er etwas verärgert wissen. „Damit hab ich eigentlich gerechnet, warum?“, antwortete Rose neutral, die darin keine große Tragik fand, und ihrem besten Freund den Zettel wieder entriss. Lysander stöhnte nur genervt. „Ach kommt Leute, es ist doch noch viel zu schön, um unter einem Baum zu gammeln!“, beschwerte sich Allen und blickte in die Runde. „Dann mach einen besseren Vorschlag“, platzte es aus Rose, die sich wieder auf ihre Unterlagen konzentriert hatte und nur mit einem Ohr zugehört. Der Dunkelhaarige verzog den Mund und tat auf beleidigt, während er die Beine anzog und die Arme darum legte. In seinem Kopf ratterte es bereits. „Gut, du hast es ja so gewollt, Rosie…“, begann er dann gut gelaunt und sprang auf. Angesprochene reagierte nicht wirklich, murmelte nur: „Wie auch immer…“ Ein gellender Schrei erfüllte die Umgebung, als Allen die Siebzehnjährige auf seine Schulter packte und mit ihr zum See rannte. Der Gryffindor blieb erst stehen, als er bis zu den Knien im Wasser stand, da hatte Rose ihm auf den Rücken boxen können, wie sie wollte. „Mensch, Frank lass mich los!“, schrie die Hexe und prompt kam er ihrem Wunsch nach, als er sie ins kalte Wasser schmiss. Kaum tauchte die Weasley auf, schnappte sie nach Luft und sah dabei aus wie ein Fisch. Und gerade als sie ihrem guten Freund die Schimpftirade seines Lebens verpassen wollte, stürzte er sich auf sie und tauchte mit ihr unter. Viel Zeit zum Schreien hatte Rose jedenfalls nicht. Als beide wieder an die Oberfläche kamen, lachte er herzhaft und gestand: „Du siehst sooo süß aus, wenn du wütend bist!“ Natürlich linste Rose ihn da noch finsterer an. Ihre Laune sank auf den Nullpunkt. Und während sie aus dem Wasser watete und ihren Blick zu ihren Unterlagen richtete, Allen gänzlich ignorierte, merkte sie, dass sich ihre restlichen Freunde das Lachen mühevoll verkniffen. Sie seufzte. • Hastig hatte Rose ihre Sachen gepackt und eilte zum Schloss ohne auf ihre Freunde zu warten. „Weasley jetzt bleib doch mal stehen!“, hörte sie ihren sonst besten Freund Allen, der ihr nachsprintete und sich anhörte, als würde es ihm leid tun. „Wie soll ich dich sonst trocken hexen?“, beschwerte er sich nun spitz und griff nach ihrem Arm. Schwungvoll blieben die beiden stehen und Rose drehte sich widerwillig zu ihm. „Gar nicht!“, zischte die Hexe und riss sich los. Longbottom seufzte und schwang seinen Zauberstab, einen Teil ihrer Haare hatte er nun getroffen, denn nun klebten sie nicht mehr am Körper, sondern kräuselten sich. „Lass es du machst es nur noch schlimmer!“, fauchte Rose, ohne ihm einen Blick zu schenken, und beschleunigte ihren Schritt. „Gar nicht wahr!“, protestierte er trotzig. Zwischen den beiden Rüstungen im ersten Stock, blieb die Weasley endlich stehen und blickte zur Steinmauer, und murmelte säuerlich das Passwort um in die Schulsprecherräume zu kommen. Allen hatte sie leider noch nicht abgehängt. „Rose, jetzt sei doch nicht….“ „…so eine Spaßbremse!“, hörten Lorcan und seine Freunde und wandten sich just zum Ausgang. Moira, Faviolas kleine Schwester, die auf der Couch lag, saß nun kerzengerade da. „Ach lass mich in Ruhe!“, zischte die Weasley und riss ihrem Freund den Zauberstab aus der Hand, sowie er ihre Kleidung trocknen wollte. Achtlos schmiss sie von der Weite das Stück Holz auf den niedrigen Tisch, um den die Sitzreihe stand. Allen, der mit ihr das Zimmer betreten hatte, stoppte und blickte seine beste Freundin zornig an. Seine Augen verengten sich und er schnaubte. Rose blieb auch stehen, drehte sich aber nicht um. Da war doch noch was…. „Her damit!“, verlangte sie barsch und weigerte sich ihn auch nur anzusehen. Erst als er ihr das Pergament in die Hand drückte, das er ihr freundlicherweise nachgetragen hatte, murmelte sie dumpf: „Danke.“ Allen schob sich währenddessen an ihr vorbei und schnappte sich seinen Zauberstab wieder. „Hast du keinen eigenen?“, wollte nun Faviola wissen und fuhr sich durch ihre schwarzen Haare, während sie die Schulsprecherin so neugierig musterte, als hätte sie sie noch nie gesehen. „Der liegt in meinem Zimmer“, zischte Rose und fügte hinzu: „Und ich weiß, dass ich aussehe, wie ein umgedrehter Besen.“ Automatisch griff sich die Gryffindor in ihre Teils nassen Haare, die an ihrer Haut klebten, und die teils trockenen, die sich stark lockten. Dann verschwand sie mies gelaunt auf leisen Sohlen die Stufen hoch in ihr Zimmer, Rose wollte unbedingt ein warmes Bad nehmen. Allen blieb noch mal beim Ausgang stehen. „Rosie!“ „Du kannst mich mal !“, schrie sie wütend zurück. Er verdrehte die Augen. „Immer!“, spie der braunhaarige Zauberer, dann hatte Frank das Zimmer verlassen. Als der Longbottom den Flur entlang eilte um zum Gryffindorturm zu kommen, fuhr er sich mit beiden Händen durch seine tropfnassen Haare und regte sich bebend auf: „Die Frau macht mich wahnsinnig!“ „Haben die beiden jetzt etwa Beziehungsstress?“, fragte Deven und sah verschmitzt grinsend in die Runde. Albus zuckte nur desinteressiert mit den Schultern und murmelte: „Was interessiert mich dieses Flittchen.“ Und als sich Scorpius, Lorcan und Peter stumm ansahen, und das Drama ahnten, – für Scamander würde es sicher keine lustige Zusammenarbeit geben, wenn Weasley schlecht gelaunt war – sprang Faviola auf und schrie: „Du, Rosanne~!“ Dann eilte sie die Treppen hoch. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Grundsätzlich war es Lorcan ja egal, was die Weasley trieb, nur ging es hier auch um seinen Bruder Lysander, mit dem er zwar wenig unternahm, aber ihn nicht unglücklich sehen wollte. • „Habt ihr schon gehört? Der Ärmste!“, beugte sich Dominique am Sonntag beim Mittagessen über den Hufflepuff-Tisch und blickte in die Augen ihrer beiden Freundinnen Molly und Roxanne. Während zuletzt genannte teatralisch die Augen verdrehte, blickte Melody besorgt zu ihrer Cousine Rose, welche mit Lily zusammensaß und über irgendetwas diskutierte. Shannon hatte sich mit Lysander an den Revenclaw Tisch gesetzt – nicht wie sonst, wo sie zu fünft zusammen aßen - und blickte stur in eine andere Richtung, offensichtlich nahm die Hexe es ihrer besten Freundin übel, dass sie so heftig reagiert hatte. Auch Allen hatte sich zu seinen Quidditch-Kollegen James, Will und Hugh Gordin gesetzt, die dieses Jahr sicher im Team waren, und beachtete Rose kein bisschen. „Geschieht ihr recht!“, zischte Roxanne und stopfte sich Nudeln in den Mund. Die Veela blies sofort beleidigt die Wangen auf. „Was denn, ich kann sie nicht leiden!“, rechtfertigte sich Georges Tochter und blickte ihre Freundinnen verständnislos an. Molly seufzte und blickte auf ihren Teller. „Also, ich hoffe, dass das wieder etwas wird.“, gestand sie und ignorierte den giftigen Blick der Hexe neben ihr. • Erschöpft stolperte die Schulsprecherin am Abend in die eigenen Räume, in welchen sie unerwarteterweise nur Lorcan auffand. „Hallo Scamander, wo hast du deinen Anhang gelassen?“ Der Zauberer blickte von seinem Buch auf und legte den Kopf auf die Lehne des Sofas, auf dem er lümmelte. „Albus hat sich verschanzt weil er wegen der Quidditchaufstellung überlegt. Eine völlig sinnlose Aktion, da wir alle Spieler beisammen haben.“ Er beobachtete die Hexe, wie sie beim Tisch ihre Akten ablegte und die Tasche auf den Boden stellte. „Deven schreibt Einladungen für die Feier und Peter und Scorpius fliegen ein paar Runden.“ „Also plant ihr doch etwas“, stellte Rose fest und ließ sich in den Ohrensessel sinken. Dann schlug Lorcan das Buch zu und legte es auf den kleinen Tisch. Grimmig begann er: „Anderes Thema, Weasley. Wir müssen uns irgendwie für dieses Jahr arrangieren.“ Rose blickte ihn ausdruckslos an. Zeigte er jetzt etwa Interesse an der Arbeit? Naja recht viel konnte ja nun nicht kommen. „Ich will wissen, was zwischen dir, meinem Bruder und Longbottom läuft.“ Mit einem Mal saß die Hexe kerzengerade im Sessel und murmelte: „Wie?“ Lorcan hingegen, erklärte lässig weiter: „Glaubst du etwa wirklich, du wirst es leicht als Schulsprecherin haben, wenn du meinen Bruder unglücklich machst? Auch wenn ich nicht unbedingt das beste Verhältnis zu ihm habe, geht nichts über die Familie.“ Die Weasley starrte ihn für einen Moment ungläubig an, dann begann sie zu stottern. „Aber… Aber…“, Sie hatte ja nichts mit Lysander. Sie waren nur gute Freunde, und außerdem, wenn überhaupt, stürzte er sich mit Shannon als Herzdame ins Unglück, weil ihre beste Freundin nur Augen für Albus hatte. Es wäre alles so einfach, wenn sie jetzt plauderte. Aber ihren guten Freund Lysander verraten, wollte sie nicht. Das tat sie auch nicht, das war nicht sie! „Ich denke, du solltest selbst mal mit ihm reden. Vielleicht erzählt er dir mehr, Scamander.“ Dann stand die Schülerin auf und ergriff die Flucht auf den Gang. Sie hörte noch ein aufgebrachtes ‚Weasley!‘, ehe die Tür wieder zuschwang und zur Steinmauer wurde. Draußen seufzte sie. Na toll, eigentlich wollte sie ein reibungsloses, nach Möglichkeit stressfreies Schuljahr, dafür fing es jetzt schon so schwierig an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)