Unwetter von Jenova11 ================================================================================ Kapitel 1: Unwetter ------------------- Unwetter   Ein Unwetter wütete schon seit Stunden und hatte schon von Anfang an die friedliche Stille zerstört, die ihn die ganze Nacht lang ruhig gehalten hatte. Doch jedes Donnergrollen, jeder Blitz schienen sich auch in seinem Inneren wiederzuspiegeln, denn mittlerweile stand er vor seinem Zimmerfenster, an dem der Regen hinabprasselte und hatte eine zittrige Hand auf dieses gelegt. Hanabusa Aido sah in die Finsternis der Nacht hinaus und versuche, nicht den nächstbesten Gegenstand in seiner Nähe an sich zu nehmen und diesen durch sein Zimmer zu schleudern. Diese Blösse wollte er sich nicht auch noch geben, schliesslich hatte er heute gesehen, wie Kaname-sama ihm das letzte bisschen Würde genommen hatte und dabei nicht einmal mit der Wimper gezuckt hatte. Alleine schon beim Gedanken daran zitterten seine Arme stärker und einzig und alleine sein Stolz hielt ihn noch davon ab. Seine Selbstbeherrschung hatte sich schon vor einiger Zeit verabschiedet und ihn alleine mit seiner Demütigung gelassen. Es verstrichen wieder einige Minuten bis er sich regte und sich widerwillig von seinem Fenster wegdrehte – wenn er noch länger davor stehen würde, würde er sich wie ein sentimentales Weib vorkommen. Und das war Aido nicht. Er schritt die wenigen Meter zu seinem Bett und setzte sich auf dieses. Danach zog er sich langsam die weissen Hosen, zusammen mit der dazu passenden Jacke, aus. Diese Kleidungsstücke schmiss er achtlos auf einen Stuhl in seinem Zimmer und begann danach, sich langsam in seine schützende, weiche Decke zu verkriechen. Seine Schuhe hatte er schon irgendwann vorher ausgezogen. Als der Vampir gänzlich in seinem Bett lag, zog er langsam seine Beine an seinen Oberkörper und nahm so eine schützende Fötushaltung ein und nach kurzer Zeit war gar nichts mehr von dem vorherigen Zorn des jungen Mannes zu sehen, nur noch seine Verzweiflung. Kaname-sama schwieg. Der Braunhaarige starrte ihn schon lange – Aido kamen es vor wie Stunden – stillschweigend und ohne jegliche Regung in seinem Gesicht an. Der kalte Blick war auf ihn gerichtet und jede Sekunde, in der er diesem zu standhalten versuchte, wurde qualvoller. Sein Blick ging ins Leere und er fragte sich, womit er dies verdient hatte. Aber wenn er genauer darüber nachdachte, dann war der Gedanke des Verdienens eine völlige Zeitverschwendung, eine weitere Ausrede, die die Wahrheit vor sich herschob. Schliesslich konnte man nichts gegen seine eigenen Gefühle tun. Und das wusste Aido leider nur zu gut. „Kaname-sama...“ Wie hatte er in den Momenten vorher nicht besser auf seine Wortwahl achten können? Er wusste doch, dass der Braunhaarige einzig und allein Augen für ein Mädchen hatte. Wieso hatte er es dann getan? Hatte er sich erhofft, dass der Andere nun doch endlich zu Besinnung kommen würde und einsehen würde, dass Aido der Richtige für ihn war? Dachte er wirklich, dass er deswegen dieses Mädchen aufgeben würde? Der Vampir ballte die Hände zu Fäusten und tief in seinem Magen schnürte sich ein Knoten schmerzhaft zusammen. In diesem Moment kämpften wieder Wut und Verzweiflung in ihm um die Oberhand, ein sinnloser Kampf. Keines dieser Gefühle konnten ihm in diesem Moment helfen. Mit Sicherheit nicht. Aido gab es nur ungern zu – sogar vor seinem eigenen Ich – jedoch wünschte er sich im Moment nichts sehnlicher als eine tröstende Umarmung. Seine Mutter hatte ihn früher ab und zu umarmt – bis er seiner Meinung nach schliesslich zu alt geworden war. Bis es zu peinlich gewesen war. Aber das wäre ihm in diesem Moment sowieso egal. Schliesslich hatte er sich vor dem Mann seiner Begierde schutzlos gezeigt – und hatte daraufhin auch einen harten Schlag kassiert. Wieso sollte ihm dann noch etwas peinlich sein? Wenn er doch schon seine Würde verloren hatte? Er drehte sich um. Den Blicken des Anderen wollte – konnte – er nicht mehr standhalten. „Kaname-sama... es tut mir Leid, falls ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe.“ Damit verliess er das Zimmer des anderen Vampirs. Und rannte die Gänge entlang in sein eigenes. Und stellte sich ans Fenster, sah die Wolken an, die sich mittlerweile verdunkelt hatten. Bis die ersten Regentropfen fielen und seine Trauer freigaben. Bis der Donner erklang und seine Wut freigab. Bis er hoffentlich vergessen würde. ~ ♥ ~ So, das war mein Wichtelbeitrag für Tarya. Es tut mir Leid, dass er so schrecklich kurz war, eigentlich wollte ich dir was mega Tolles schreiben, dass dir dann auch richtig gefällt. .__. Aber meine Muse wollte das nicht, die Doofe. Aber ich hoffe, dass du ihn trotzdem okay fandest. v.v Liebe Grüsse, dein Barney. ♥ v.v Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)