Keep my Secret von -melinda- (... and love me) ================================================================================ Kapitel 11: Ihr Geständnis -------------------------- In Inuyashas Zimmer zu schlafen, erwies sich für Kagome schwieriger als erwartet. Es war absolut nicht vergleichbar mit dem Internat. Dort war es ihr Zimmer. Sein Zimmer. Das Zimmer von ihnen beiden. Aber das hier war ganz und gar Inuyashas Reich. Auch wenn es eigentlich die gleiche Situation war: Er ein Bett, sie ein Bett, nebeneinander aufgestellt, war das Gefühl dabei doch ganz anders. Sie übernachtete zum ersten Mal bei einem Jungen und das machte sie irgendwie nervös. Mal davon abgesehen, dass sie noch immer aufgedreht von den Ereignissen des Tages war. Sie versuchte sich ein Bild von Inuyashas Familie zu machen. Sie wirkten nicht besonders harmonisch zusammen und es war offensichtlich, dass Inuyasha sich in der Gegenwart seiner Eltern nicht wohlfühlte. Aber obwohl er hauptsächlich mit seiner Mutter gestritten hatte, glaubte Kagome, dass die Beziehung zu seinem Vater noch viel schlechter war. Er schien ein sehr freundlicher Mann zu sein, aber wie Inuyasha diese abweisende Haltung eingenommen hatte, nachdem sein Vater zu ihnen gestoßen war- Das Rascheln seiner Bettwäsche riss sie aus ihren Gedanken. Es war kurz ganz still. Dann raschelte es erneut und noch einmal. Inuyasha wälzte sich ein paar Mal im Bett hin und her. Schließlich setzte er sich auf und Kagome konnte seine Silhouette deutlich erkennen. Sie kniff die Augen zusammen, als er an ihr vorbeischlich und leise die wenigen Stufen der Halbetage hinunterging. Erst als sie ganz sicher war, dass er weit genug weg stand und sie nicht sehen konnte, traute sie sich die Augen wieder zu öffnen. Verstohlen blinzelte sie in der Dunkelheit und versuchte seine Gestalt durch das hölzerne Geländer auszumachen. Er trat an das große Panoramafenster und blickte hinaus. Einen Moment lang verharrte er, als würde er einen bestimmten Punkt in der Ferne fixieren. Kurz darauf legte er seine Stirn auf das kühle Glas und seufzte. Um Inuyasha besser beobachten zu können, hatte sie ihren Kopf ein wenig vom Kissen gehoben und verfiel eilig in die vorherige Position, als er sich abrupt vom Fenster wegdrehte. Sie lauschte seinen dumpfen Schritten, die man wegen des Teppichbodens kaum wahrnehmen konnte. Dann hörte sie eine Tür, wie sie geöffnet und wieder geschlossen wurde. Als die Zeit, Minute um Minute verging und Kagome nicht das kleinste Geräusch hörte, wurde sie ungeduldig. Sie wartete noch ein wenig, dann stieg sie langsam aus ihrem Bett. Dabei erstarrte sie immer wieder und horchte, bereit sich jederzeit wieder zurückfallen zu lassen. Aber es war vollkommen still. Sie huschte die Stufen hinunter und schaute zur Badezimmertür. Durch den Türspalt unten schien kein Licht, also war Inuyasha wohl durch die andere Tür nach unten gegangen. Neugierig ging sie zum Fenster. Abermals war sie von der Aussicht beeindruckt. Weit hinten am Horizont konnte man ein Stück vom funkelnden San Francisco sehen, das aussah als stünde es auf einer glänzenden schwarzen Fläche. Sie blickte, wie Inuyasha zuvor, nach links und sah die nächstgelegene Straße, die ebenfalls auf den See führte und ein gutes Stück länger war. Einige der Häuser waren so nahe, dass man sie trotz der Dunkelheit ziemlich gut sehen konnte. Aber Kagome konnte nichts erkennen, dass irgendwie besonders hervorstach. Sie überlegte, ob sie nicht einfach wieder unter die Bettdecke schlüpfen und endlich versuchen sollte zu schlafen. Sie entschied sich dagegen, ihre Neugier war zu stark. Langsam und behutsam drückte sie die Klinke der Zimmertür runter und schlüpfte hinaus. Im Flur war es etwas dunkler, weil hier keine Lichter durch ein Fenster schimmerten, aber Kagomes Augen waren schon so sehr an die Schwärze gewöhnt, dass sie schnell die Umrisse der Wände und Treppenstufen ausmachen konnte. Erst als sie das Erdgeschoss erreicht hatte, konnte sie ein leises Klappern hören. Sie folgte dem Geräusch durch den Eingangsflur, an der Haustür vorbei und erreichte das Esszimmer, das von einem langen, breiten Tisch beherrscht wurde, welcher mitten im Raum stand. Die Tür am anderen Ende des Zimmers, und des Tisches, war angelehnt und schummriges Licht fiel durch den Spalt. Kagome schob sie auf und sah Inuyasha, der in der Küche stand und einen der oberen Schränke öffnete. "Inuyasha", flüsterte sie. Er zuckte leicht zusammen und wirkte mehr als überrascht sie zu sehen. "Was machst du?" "Tee." "Was?" "Ich mache Tee. Habe ich dich geweckt?" "Nein, ich war schon wach", antwortete sie kopfschüttelnd und ging auf ihn zu. Er streckte sich um das oberste Fach im Schrank zu erreichen. Dabei schob sich sein Shirt etwas nach oben. Sie schaute schnell weg. "Das hätte mich auch gewundert", sagte Inuyasha, holte zwei Tassen hervor und stellte sie auf die Arbeitsplatte. "Was meinst du damit?" "Du bist noch nie aufgewacht, wenn ich Nachts aufgestanden bin." Er hob eine stark dampfende Kanne an und schüttete das köstliche Gebräu in die beiden Tassen. "Heißt das, du stehst öfters mitten in der Nacht auf und kochst Tee?", fragte Kagome verblüfft. "Ich koche nicht jedes Mal Tee",schmunzelte er. "Aber ja, so ist es. Und du schläfst wie ein Stein." "Vielleicht bist du einfach nur immer sehr leise", rechtfertigte sie sich. "Vor ungefähr zwei Wochen, bin ich beim Aufstehen über das Kabel der Lampe gestolpert und habe sie dabei vom Nachttisch gerissen. Es war ein sehr lautes Scheppern direkt vor deiner Nase, aber du hast einfach weiter geschnarcht", erklärte er. "Ich schnarche nicht!" Sie verzog ärgerlich das Gesicht. "Das ist die Information, die dich am meisten beschäftigt?", lachte er. "Wenn es anfangen würde zu brennen, würdest du vermutlich selbst das verschlafen. Das ist besorgniserregend." "Na, dann ist es ja gut, dass ich dich habe. Du würdest mich vor den Flammen retten", lächelte Kagome verschmitzt. Inuyasha hob die Augenbrauen und lehnte sich mit einer Hand gegen die Arbeitsplatte. "Ach, würde ich das, ja?" "Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Aber die Sache ist - ich habe schon oft bei Freundinnen übernachtet. Und keine von ihnen hat je behauptet, dass ich schnarchen würde. Also kann das nicht stimmen." "Oh, doch. Du schnarchst. Manchmal sogar ziemlich laut", beharrte er, reichte ihr eine der heißen Tassen und deutete auf die Küchentheke, an der einige Barhocker standen. Sie setzten sich und Kagome legte ihre Hände um das Gefäß. Herrlich warm und der Dampf duftete nach Kamille. "Zucker?", fragte Inuyasha und zog einen Zuckerstreuer zu sich heran. Sie schüttelte den Kopf und zählte. Zwei, drei, vier Teelöffel Zucker! Inuyasha mochte es also gerne sehr süß. "Wieso schläfst du Nachts nicht durch?", fragte Kagome und nippte vorsichtig am heißen Tee. "Ich weiß nicht", antwortete er und rührte mit dem kleinen Löffel in seiner Tasse. Es dauerte ein wenig, bis der Zucker sich komplett aufgelöst hatte. "Ich wache mitten in der Nacht auf, bin hellwach und kann eine Weile nicht mehr einschlafen." "Wenn das regelmäßig passiert, hast du vielleicht ein ernsthaftes Schlafproblem. Warst du deswegen mal bei einem Arzt?" "Nein und das habe ich auch nicht vor. Es ist ja nicht so, dass ich tagsüber vor Müdigkeit beinahe umkippe. Es geht mir gut und ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Vermutlich braucht mein Körper einfach nicht so viel Schlaf, kann doch sein." "Hm", murmelte Kagome und trank noch einen Schluck. Sie spürte die Wärme ihren Körper hinunter gleiten. "Wieso warst du eigentlich noch wach?" "Mir ging einiges im Kopf rum." "Zum Beispiel?", fragte er neugierig. Kagome runzelte nachdenklich die Stirn. Ich habe über dich, deine Familie und dein Leben nachgedacht. "Nun, es war ein sehr ereignisreicher Tag für mich", wich sie der eigentlichen Frage aus. "Ich habe einiges Revue passieren lassen." Daraufhin wurde es still. Minutenlang erklang bloß ein vereinzeltes Klirren des Löffels, der gegen den Rand der Tasse prallte und abwechselndes Schlürfen. Es war schön. Es gab keinen Druck, ein Gespräch führen zu müssen. Sie konnten einfach zusammen sitzen und gemeinsam schweigen, ohne dass es komisch wurde. Sowas kannte Kagome noch gar nicht. Doch sie war hin und hergerissen. Sollte sie ihn noch einmal fragen? Vermutlich würde er ähnlich reagieren wie zuvor. Sie wollte diesen friedlichen Moment mit ihm nicht ruinieren. Aber sie wollte es wirklich wissen. "Ich finde deine Fotos wirklich sehr schön", begann sie. Sofort warf Inuyasha ihr einen misstrauischen Blick zu. "Zumindest die, die ich gesehen habe. Ich würde mir auch gerne die anderen anschauen, wenn ich darf." "Wenn du etwas wissen willst, lässt du nicht locker, was?" Natürlich wusste er, worauf sie hinaus wollte. Beschämt schaute sie in ihre Tasse. "Sie ist eine alte Freundin", beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. "Nur eine alte Freundin, und jetzt ist sie weg." "Weg?", hakte Kagome nach. "Habt ihr euch aus den Augen verloren? Ist sie weggezogen?" Inuyashas Gesicht verfinsterte sich. "Sie ist weg", wiederholte er. "Es spielt keine Rolle mehr." Kagome biss sich auf die Unterlippe. Das ging sie nichts an und das wusste sie auch. Er wollte nicht darüber reden, das sollte sie respektieren. "Ich habe verstanden", sagte sie schließlich leise. "Ich frage nicht weiter." Im Morgengrauen wachte sie durch ein lautes, dumpfes Geräusch an ihrem Ohr auf. Inuyasha hatte sein Kissen ziemlich unsanft auf ihren Kopf geworfen. "Aufstehen. Anziehen. Weg hier", hörte sie ihn sagen. Missgelaunt schob sie das Kissen von ihrem Gesicht und schlug blinzelnd die Augen auf. Es war viel zu hell und viel zu früh. Gerade einmal halb sieben Uhr morgens, was bedeutete, dass sie kaum vier Stunden geschlafen hatte. Und das an einem Sonntag! "Los, jetzt!", rief Inuyasha, nahm sein Kissen und schlug es noch einmal auf ihr Gesicht. "Ah!", kreischte sie verärgert, krallte ihre Finger in dieses verfluchte Kissen und warf es wahllos in eine Ecke. Knurrend zog sie sich die Bettdecke über den Kopf. "Du kannst deinen versäumten Schlaf im Flieger nachholen", meinte er versöhnlich und zog kurz darauf ihre Decke weg. "Du verdammter Mistkerl!", schrie sie und kauerte sich zusammen. Inuyasha lachte amüsiert auf. "Wow, du wirst gemein, wenn du übermüdet bist." Er kniete sich neben ihr Bett und fing an, einzelne Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zu schieben. Er war bereits fertig angezogen und roch angenehm nach Duschgel. "Kagome", trällerte er in einem Singsang-Ton. "Zwing mich nicht den Wassereimer zu holen." Erschrocken hob sie den Kopf und blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Das wagst du nicht!", zischte sie. "Du solltest es besser wissen", flüsterte er drohend. Von einer Sekunde zur anderen, war Kagome hellwach und sprang eilig aus dem Bett. "Du bist ein richtiger Sklaventreiber!" "Es ist eine Gabe", grinste Inuyasha und verbeugte sich frech. Durch eifriges Hetzen war es ihm gelungen, Kagome nach nur acht Minuten die Treppe hinunter scheuchen zu können. "Okay, hast du auch alles eingepackt? Nichts vergessen?", fragte er nach und sie schüttelte gestresst den Kopf. "Liesel? Liesel!", rief Izayoi durch das Haus und lief gerade um die Ecke, als Inuyasha und Kagome unten ankamen. "Probleme mit deinen Angestellten?", fragte er seine Mutter. "Sie ist ein furchtbar schreckhaftes Mädchen. Ständig versteckt sie sich. Ich werde sie entlassen müssen." "Das überrascht mich jetzt aber", murmelte Inuyasha sarkastisch und erntete einen strafenden Blick. "Ich werde sie später weiter suchen, um sie zu feuern. Lasst uns zunächst Frühstücken", sagte Izayoi und führte die beiden ins Esszimmer. Der große Tisch war reich gedeckt worden. Eine Auswahl an unterschiedlichen Brötchen, Weiß- und Vollkornbrot, frische Aufschnitte und Marmeladen. Dazu eine Käseplatte und verschiedene Obstsäfte. Kagome lief das Wasser im Mund zusammen. Sie setzte sich gegenüber von Inuyasha, seine Eltern saßen jeweils an einem Tischende. Sein Vater blätterte seelenruhig in der Sonntagszeitung und blickte nicht einmal auf, als sie sich zu ihm gesellten. "Findest du es nicht auch langsam seltsam, dass deine Hausangestellten es nie länger als ein paar Wochen mit dir aushalten?", fragte Inuyasha und griff nach einem kleinen Muffin. "Ich stelle das Personal ein damit es bestimmte Aufgaben erledigt. Passiert das nicht zu meiner Zufriedenheit, werden sie entlassen. Es ist schwer zuverlässige Angestellte zu finden, was daran ist seltsam?", erwiderte Izayoi und reichte Kagome den Korb mit den noch warmen Brötchen. "Nina Sharp", sagte Inuyasha nur und seine Mutter seufzte genervt auf. "Fängst du schon wieder damit an?" "Diese erfahrene Frau war so ausgeglichen, dass man dachte sie würde einfach alles aushalten. Sie hatte zwei Kriege überlebt. Aber eine Stunde mit Izayoi Taishou und sie ergreift die Flucht." "Die alte Frau war eben nicht belastbar." "Sie hat der Presse erzählt, du wärst von einem Dämon besessen", erinnerte er sie. "Wird das etwa auch so eine Geschichte, die du immer wieder zum Besten gibst, so wie die Sache mit dem Kaninchen?" "Das Tier hieß Pepples, Mum!", sagte Inuyasha vorwurfsvoll und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Vater blickte zum ersten Mal von seiner Zeitung auf, warf Izayoi einen verständnislosen Blick zu und fragte: "Liebes, wieso hast du damit angefangen?" "Dachtest du echt ich würde nicht mitkriegen, dass du mein Kaninchen weggibst?" "Du warst erst fünf, und hattest Angst vor diesem Vieh", verteidigte sie sich. "Ich hatte keine Angst! Ich wollte ihm nur seinen Freiraum lassen, okay?" "Du hast eine Woche im Gästezimmer geschlafen, nachdem es einmal auf deinen Schoß gesprungen war." "Ja, weil er mich gekratzt hat?" "Auf jeden Fall ist das Thema Geschichte und jetzt iss", zischte Izayoi und zeigte demonstrativ auf seinen Teller. "Wo Pepples jetzt wohl ist?", murmelte Inuyasha und schien sich wieder zu beruhigen. "Er sieht sich die Möhren von unten an", antwortete sein Vater knapp und wandte sich wieder der Zeitung zu. "Wirklich nett, Dad." "Ach, da fällt mir ein", sagte Izayoi und legte das Brotmesser hin. "Ich muss dir etwas Schlimmes erzählen, Inuyasha. Maeda ist gestorben." Er schaute sie fragend an. "Wer?" "Maeda, deine Cousine." Inuyasha überlegte kurz, aber ihm fiel nichts dazu ein. "Maeda!", wiederholte Izayoi etwas lauter. Inuyasha verdrehte die Augen. "Ich bin nicht taub, ich weiß nur nicht wer das ist." "Maeda ist deine Cousine, im weitesten Sinne." "Ah, jetzt bin schlauer", sagte er mit begleitendem Sarkasmus und blickte Kagome genervt an, die ganz still dem familiären Tischgespräch lauschte und dabei ein knuspriges Brötchen verputzte. "Sie war die Tochter, der Schwester, des Großvaters deines Vaters", zählte Izayoi langsam auf. "Dann ist sie demnach für dich-" "Gar nichts", schlussfolgerte Inuyasha. "Die Beerdigung ist am Donnerstag. Ich dachte wir drei gehen zusammen dort hin." "Klingt nach einem lustigen Familienausflug. Da gibt es nur leider zwei Probleme", erklärte er. "Erstens, Donnerstag habe ich Schule und Zweitens, bin ich der Frau nie begegnet." "Dann kommst du nicht mit?" "Nicht dieses Mal." "Sie wird für eine weitere Gelegenheit, wohl kaum ein zweites Mal sterben", erwiderte Izayoi säuerlich. In der nächsten halben Stunde verlief die Konversation ähnlich. Kagome gab während des gesamten Frühstücks keinen Mucks von sich. Auch wenn sie es versucht hätte, wäre sie vermutlich nicht zu Wort gekommen. Mutter und Sohn waren offensichtlich erleichtert, als sie endlich draußen in der Auffahrt standen und es Zeit für den Abschied war. Inuyashas Vater hatte sich bereits zurückgezogen. "Und ich soll dich ganz sicher nicht zum Flughafen fahren?", fragte Izayoi bereits zum dritten Mal. "Nein. Ich bin mit meinem Wagen hier. Es ist doch schwachsinnig ihn später wieder von einem deiner Fahrer zurückbringen zu lassen." "Aber ich mag den Gedanken nicht, dass du alleine dort herum sitzt." "Ich bin nicht allein, Kagome ist doch da und leistet mir Gesellschaft", erwiderte Inuyasha und warf ihre Taschen auf den Rücksitz seines Wagens. "Richtig", seufzte Izayoi und lächelte dann Kagome an. "Ich habe mich sehr gefreut dich kennenzulernen und ich lade dich herzlich zu unserem Weihnachtsfest ein." "Weihnachtsfest?", fragte Kagome. "Das dauert doch noch ein Weilchen." "Ja, natürlich. Aber ich muss wissen ob du erscheinst, damit ich auch alles planen kann. Es sei denn, du bist verhindert oder du und Inuyasha solltet euch überraschenderweise trennen, dann verstehe ich das selbstverständlich." Sie glaubte noch immer nicht, dass sie ein echtes Paar waren! Wie stur. "Nein, ich glaube es wird kein Problem geben", antwortete Kagome fest. Inuyasha warf ihr einen verwunderten Blick zu. "Ich nehme Ihre Einladung gerne an, vielen Dank." Izayoi spitzte prüfend die Lippen. "Sehr schön. Dann plane ich dich mit ein. Ich freue mich schon, dich wiederzusehen." "Ich mich ebenfalls." "Und ich erst", warf Inuyasha mit dem gewohnten Sarkasmus in der Stimme ein. "Bis dann, Mum." Er drehte sich auf dem Absatz um und stieg in seinen Audi. Ohne ein weiteres Wort ging Izayoi zurück ins Haus und schloss die Haustür hinter sich. Was für ein frostiger Abschied. Kagome setzte sich auf den Beifahrersitz und fragte: "Hast du Samanthas Kleid schon zurückgebracht? Ich konnte es nirgendwo finden." Inuyasha nickte und presste die Lippen zusammen, während er den Autoschlüssel ins Zündschloss steckte. "Dir ist doch klar, was du dir da eingebrockt hast?" "Was denn?" "Wenn du meiner Mutter zusagst, dann musst du das auch einhalten, sonst macht sie mir die Hölle heiß. Du musst zu Weihnachten also wieder meine Freundin spielen", erklärte Inuyasha seufzend und fuhr um den Brunnen herum, auf das Tor zu, welches sich wieder automatisch öffnete. "Nun, ich muss deine Freundin doch nicht nur spielen", rutschte es Kagome heraus und ihr Herz fing an wie wild gegen den Brustkorb zu hämmern. "Was meinst du?" Er hatte es noch nicht kapiert. Sie hätte noch einen Rückzieher machen und ihm irgendeinen Blödsinn auftischen können, was vermutlich eine bessere Entscheidung gewesen wäre. Aber sie wagte den Schritt. "Ich kann mir gut vorstellen, wirklich deine feste Freundin zu sein", murmelte sie mit zitternder Stimme. "Ich mag dich." Inuyasha, der gerade durch das offene Tor fahren wollte, würgte den Motor ab und der Wagen ruckelte einmal vor und zurück. Er starrte einen Moment lang erschrocken auf das Lenkrad. Sie hielt den Atem an und wartete gespannt auf seine Antwort. Er fasste sich schnell wieder, ließ den Motor wieder an und fuhr los, bog rechts ab und fuhr die Straße entlang und sagte kein Wort. Kein einziges Wort! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)