A Certain Sarcastic Flamethrower von Just_a_Villain ================================================================================ Kapitel 15: 11. April III ------------------------- Seufzend stieg Shina von ihrem ,Transportmittel‘ hinunter. Die armen Mädchen lösten sich langsam auch von der großen Stahlplatte und torkelten hinunter:
„Nochmal…“ Nori war die erste die sich wieder fangen konnte. Sie wirkte ein wenig benommen, aber sonst hatte es ihr anscheinend Spaß gemacht. Minori sagte nichts, sie konzentrierte sich wohl voll und ganz sich nicht zu übergeben. Wie waren sie drei also hier hoch gekommen? Nun, das war ganz einfach und ihr habt es euch sicher schon gedacht: Durch Shinas Fähigkeit Magnetism. Wie der Name schon sagt war Magnetism eine Fähigkeit, die es dem Anwender erlaubt, den Magnetismus zu kontrollieren. Auf Level 5 kann jedes Metall magnetisiert und somit in horizontaler Richtung (vom Anwender aus horizontal) oder halbkugelförmig weggeschleudert oder angezogen werden. Außerdem ist es möglich sich selbst zu magnetisieren, um an Wänden hoch zu laufen. Die Fähigkeit wirkt auf Elektronenebene. Na ja, Theorie und Praxis waren ja bekanntlich nicht das Selbe. Man musste schon ihre Fähigkeit selbst erlebt haben, wie es eben die beiden Mädchen getan hatten. Vor den Toren des brennenden Gebäudekomplexes hatte Shina ihnen ihren Plan mitgeteilt. Ehe sie sich schon versehen hatten, kam eine gewaltige Stahlplatte auf sie zugeflogen und war einige Meter vor Shina zu Boden gesunken. Glücklicherweise war in der Nähe eine Baustelle gewesen, wo sie genügend Material auffinden konnte. Als das mächtige Mädchen sie beide noch angewiesen hatte sich auf die Platte zulegen hatte sie sie noch gefragt ob sie irgendetwas metallenes tragen würden. Nori hatte einen Gürtel getragen und Fujiwara hatte ihres Wissens nichts an. Immer noch nicht hatten sie recht gewusst wie ihnen geschehen würde und Shina hatte improvisieren müssen. Von der nahegelegenen Baustelle hatte sie etwas Draht mitgenommen und es in Plastik eingehüllt das dazu diente Material in der Baustelle zu schützen. Dann hatte sie diesen improvisierten Gürtel um ihre Hüfte geschnallt und sie beide hatten sich endlich hinlegen konnten, obwohl sie immer noch nicht richtig wussten warum. Ehe sie sich richtig versehen haben, drückte eine gewaltige Macht an ihnen und drückte sie gegen die Stahlplatte. Es war nicht schmerzhaft, aber unangenehm gewesen und Shina hatte ihnen erklärt, dass sie durch Magnetismus an dem Metall ihrer Kleidung, beziehungsweise den Draht an die Stahlplatte fest magnetisiert waren. Sie selber stand nur majestätisch auf der Platte und schon wurden sie in Bewegung gesetzt. Die Stahlplatte wurde von dem metallenem Gebäude angezogen und so waren sie also schon auf geradem Weg Richtung Büro von Kihara gewesen… Jetzt waren sie also hier und die Insassen des Raumes konnten sie nur mit verschiedenen Ausdrücken bestaunen. Nelsons Gesicht war komplett aufgelöst und sein Gehirn brauchte wohl seine Zeit um zu erkennen was geschehen war. Sakura und Michizane sahen sie nur emotionslos an und Kihara hatte sich nicht einmal umgedreht als sie so laut eingetroffen waren. Nori ließ das erste Mal genau den Blick umschweifen. Sie war noch nie in diesem Raum gewesen. Sie hatte ihn sich immer als… Ort des Grauens vorgestellt und auch wenn ein Großteil inzwischen von den Flammen verschlungen war, konnte man die ehemalige Pracht noch erkennen… Auch wenn sie nur den Rücken der Frau sah, so machte sich Zorn in ihr breit als sie sie sah… Sie sagte aber nichts, denn ihr Blick fiel sofort auf etwas anderes. Michizane… Auch wenn er in dieser hässlichen Rüstung war, wusste sie sofort, dass er es war. Aber er war nicht ihr MichiMichi… Sie spürte förmlich, dass seine sonst so vertraute Aura verschwunden war und nur noch Kälte von ihm ausging. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Rücken aus und instinktiv wich sie ihren Blick von ihm ab. Dadurch fiel dieser auf Minori. Ihr Gesicht war ganz blass und ihre Augen waren von Entsetzen weit geöffnet. Das war nicht nur wegen Michizane so… Ihre Augen waren auf eine ganz andere Person gerichtet. Dem Mädchen, das Nori noch nicht richtig beachtet hatte. Aus ihren Augen war die selbe Kälte zu vernehmen, wie von Michizane und wieder einmal bekam sie eine Gänsehaut. „Sakura-chan…“ murmelte sie und ihr wurde alles klar. Diese Botschaft, die sie vor einigen Tagen von ihr erhalten hatte, dass es ihr genug sei und sie für eine Weile verschwinden würde… Also hatten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet und sie war tatsächlich unter diesen Level 0. Doch auch Michizanes Aussehen schockierte das Mädchen und sie fand die beiden Menschen die sie liebte in diesem Zustand vor… Das war zuviel für sie und sie wich zwei Schritte zurück. Das anfängliche Selbstbewusstsein war spurlos verschwunden und sie fragte sich wirklich wie da noch ein gutes Ende gefunden werden konnte. Doch das Mädchen, was eigentlich am verzweifeltsten sein sollte, zeigte den Mut den es brauchte um weiterzumachen. Sie nahm Minori an beiden Händen und drückte sie fest. Nori hatte ein aufmunterndes Lächeln aufgesetzt, aber man erkannte sofort, dass dieses Selbstbewusstsein schon anfing zu zerbröckeln:
„Nur Mut Minori-chan. Wir können beide retten! Gemeinsam schaffen wir es und wir haben immer noch Shina-chan.“ Diese zuckte bei Erwähnung ihres Namens zusammen. Auch sie hatte die Situation etwas genauer gefasst und hatte festgestellt, dass sie alles andere als gut war. Ein Level 5 und eine andere Esper war in vollkommener Gewalt eines verrückten Wissenschaftlers und der Raum wo sie sich befanden war komplett in Flammen und zu allem Überschuss war im näherem Umkreis kaum Metall vorhanden. Immer schwieriger gestaltete sich die Aufgabe die sie sich vorgenommen hatte und sie konnte wieder einmal sich nur über ihre Dummheit ärgern. Das währte aber nicht lange, denn immerhin hatte sie ein Versprechen gegeben. Sie gab vielleicht nie viele Versprechen, aber die, die sie gab, hielt sie auch! „Ja… Das wird schon irgendwie werden.“ sagte sie mit weniger Zuversicht und beobachtete misstrauisch das schwarze Monster, das Michizane gewesen war. Nelson hatte sich mittlerweile endlich wieder zusammengefasst und sah Shina wutentbrannt an. Er war ganz anders als damals, als sie ihn vor einigen Tagen begegnet hatte, wo er sie angegriffen hatte mit einer Gruppe seiner Esper. „Du! Ich dachte, du wärest zu faul um dich um so etwas wie das hier zu kümmern! Also warum bist du hier?!“ „Eigentlich bin ich das, aber ich hatte das Pech die beiden Menschen kennengelernt zu haben.“ Sie deutete auf Michizane und Nori, „Hinzu kommt, dass ich sie auch noch lieb gewonnen habe und deswegen bin ich jetzt gegen meinen Willen hier. Tut mir Leid, aber wie es aussieht, musst du noch einmal von mir fertig gemacht werden!“ Das klang doch recht annehmbar für eine ihrer ersten Reden als Held. Sie musste nur hoffen, dass sie es nicht zu oft machen musste. Den gewünschten Effekt hatte es ihr bereits gebracht. Nelsons Gesicht brannte vor Wut und er zischte Michizane zu:
„Töte sie!“ Jetzt war der Moment wohl, wo es brenzlig werden würde. Michizane hob den Arm und ihr blieb nichts anderes übrig als auszuweichen. Bevor Nori und Minori möglicherweise von den kommenden Flammen erfasst wurden, nutzte Shina noch einmal das Metall an ihren Körpern, sodass die beiden von einem Kleiderständer seitlich von ihnen angezogen wurden und in Sicherheit waren. Sie selber sprang nach hinten. Aus dem Fenster. In gähnende Leere. Sie aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen fiel ein paar Meter. Sie sah wie das Feuer aus dem Fenster geschossen kam und langsam verschwand. Im nächstem Moment sprang aber etwas anderes aus dem Fenster. Michizane setzte ihr nach. Sie lächelte und sozusagen das erste Mal in ihrem Leben floss Adrenalin durch ihr Körper. Sie mochte das Gefühl jedenfalls nicht… Während die beiden der Schwerkraft ausgesetzt waren und immer weiter fielen, begann ein Kampf zwischen zwei mächtige Wesen. Während dieses Duell der Giganten draussen langsam ihren Lauf an, begann im selben Raum ein anderer Kampf… Zwar kam durch das zerstörte Fenster noch genug Sauerstoff in den Raum, aber die Hitze stellte sich als unerträglich da und der Dampf verschleierte öfters einem die Sicht und ließ einen mehr als einmal husten. Nori und Minori waren allein. Sie standen gegenüber von zwei Gegnern von denen eine, eine Level 4 war. Kihara war anscheinend nur Zuschauer. Da sie sich zwischen den Fronten befand, stand sie auf und war gemächlich zur Seite gegangen. Aus ihrem tückischem Mund war nichts gekommen und niemand hatte Anstalten gemacht sie aufzuhalten. Genau in dem Moment als sie sich gegen einen heilen Teil der Wand lehnte, ging der Kampf los. Doch es war nur ein Duell. Nur zwei der Vier hatten immerhin die Möglichkeit zum Kämpfen und diese nutzten diese beiden Personen auch voll und ganz aus. "Bleib du hier…" sagte Nori mit bitter ernster Stimme, dessen Klang Minori mehr als nur verstörend empfand. Ihre Augen waren ganz allein auf Nelson gerichtet. Er war es der MichiMichi kontrolliert. Würde sie ihm diese Fernbedienung, oder Tablet aus der Hand reissen, dann wäre er gerettet. Shina tat ihren Teil indem sie MichiMichi beschäftigte, dies war ihr in dem Moment bewusst gewesen, als sie nach draussen gesprungen war. Die schwarze Gestalt war nicht MichiMichi. Diese Rüstung war derjenige der kämpfte, nicht er. Er war nur sozusagen die 'Waffe' dieser Rüstung. Sollte es ihr also gelingen, die Rüstung auszuschalten, dann wäre MichiMichi wieder da. Doch jemand turmte sich vor ihrem heiß begehrtem Ziel auf. Jemand, der ebenfalls kontrolliert wurde und um ihr Ziel zu erreichen, musste sie diesen jemand bezwingen. Das kindliche Mädchen mochte das gar nicht. Dieses Gefühl, eine Person als Hindernis anzusehen, das zu bewältigen galt. Immer wieder musste sie sich einreden, dass das nur die einzige Möglichkeit war, dass sie Sakura nicht zu töten hatte. Sie musste sie nur ausser Gefecht setzen… Mehr nicht… Als ob das so einfach wäre. Bevor Nori wusste wie ihr geschah, begann schon der Boden unter ihren Füßen sich zu entfernen und sie brauchte viel zu lange um festzustellen, dass sie schwebte und das gegen ihren Willen. Schon wurde sie mit voller Wucht gegen einen brennenden Schrank geschleudert. Fern hörte sie Minoris entsetzten Aufschrei, aber zum Aufprall kam es nicht. Einige Zentimeter vom Feuer war Nori stehen geblieben. Man konnte fast meinen, dass Sakura sie aus einer Laune heraus verschont hatte, aber dem war nicht so. Nori war dafür verantwortlich. Schweißgebadet konzentrierte sie jeden einzelne Zelle in ihrem Gehirn darauf gegen Sakuras Telekinese anzukämpfen. Wie sie das schaffte? Mit Telekinese. Doch ihre Telekinese war viel schwächer als die der Level 4 und lange würde sie diesen Machtkampf nicht aufrecht erhalten können. So wechselte sie blitzschnell ihre Fähigkeit. Sie verschwand spurlos und tauchte einige Meter entfernt neben Kihara wieder auf. Weder erschrak diese, noch würdigte sie Nori eines Blickes. Schwer atmend starrte Nori sie mit gemischten Gefühlen kurz an, ehe ihre Aufmerksamkeit sich wieder ihrer Gegnerin wandte. So schnell hatte sie es noch nie geschafft die Fähigkeit zu wechseln und das hatte sie stark erschöpft. Ja, Nori war sozusagen eine Art Multi-Skill, jemand mit verschiedenen Fähigkeiten. Im Grunde genommen war es aber etwas ganz anderes. Sie hieß Mimik und erlaubte ihr die AIM-Felder anderer Esper nachzumachen. Sobald sie also eine Form der Personal Reality 'gespeichert' hatte, konnte sie diese immer wieder aufrufen und dies erlaubte ihr den Einsatz von verschiedenen Fähigkeiten. Natürlich gab es auch Einschränkungen. Erstens, jede neu erlernte Fähigkeit startete bei Level 0, das heißt sie hat wahrscheinlich hunderte Fähigkeiten in Petto, aber nur ein kleiner Teil davon konnte sie richtig einsetzen. Der Level konnte in zwei verschiedenen Fällen ansteigen. Erstens, wenn sie die Person, die eine bestimmte Fähigkeit besaß immer öfters begegnetete, so fiel es ihr leichter sich immer besser diese Fähigkeit anzueignen und der Level konnte theoretisch somit schneller steigen. Oder sie nutzte die Fähigkeit einfach sehr oft und trainierte somit darin. Jedenfalls trotz der Unglaubhaftigkeit ihrer Fähigkeit war sie nur Level 2. Das heißt ihre stärksten Fähigkeiten waren nur auf Level 2… Telekinese war glücklicherweise unter ihnen, da es so viele dieser Esper in der Stadt gab und sie tagtäglich einem ob ungewollt oder gewollt über den Weg lief. Teleport war selber eine, da ihre Tante, Kuroko Shirai, ebenfalls über diese Fähigkeit verfügte und Pyrokinese… Das musste sicher nicht erklärt werden. Andere stark verbreitete Fähigkeiten wie Electromaster und Telepathie waren auch Level 2 und viele weitere waren Level 1, aber diese dachte sie nicht einmal daran hier einzusetzen, denn großen Nutzen wiesen sie auf Level 1 nicht auf. Man konnte schon sehen, dass diese - eigentlich für die jeweiligen Esper - einfacheres Einsetzen dieser Fähigkeiten stark verausgabt hatten. Der Kampf hatte kaum begonnen und sie fühlte sich als hätte sie einen Marathon gelaufen, aber dieses Mädchen war dafür bekannt einen unerschöpflichen Vorrat an Energie afzuweisen. Sie war noch lange nicht vorbei. Mit einem herausforderndem Lächeln im Gesicht sah sie ihrer Gegnerin in die Augen. Nelson hatte sich unterdessen in einer Ecke verkrochen und schien zu überlegen wie es weiterging: "An deiner Stelle würde ich mal was tun." hörte sie die Stimme von Kihara, doch Nori ließ sich nicht davon beirren: "Dann mach doch was." Keine Antwort kam und Noris Lächeln verstärkte sich. Jetzt war die Zeit zum Handeln. Nori nahm einmal tief Luft und verschwand. Im nächstem Moment befand sie sich einen Meter von ihrem Gegner entfernt. Schnell wechselte sie die Personal Reality. Sie fühlte auf einmal wie viel leichter es ihr jetzt fiel als sonst… Ein kleiner Feuerball erschien auf ihrer Handfläche und sie warf ihn auf ihren Gegner. Sie wurde vom Ball im Gesicht getroffen und wich zurück. Das Feuer war nicht sonderlich heiß gewesen, aber das sollte es auch nicht sein. Es sollte einfach nur ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. In der nächste Sekunde war Nori schon nach vorne gehechtet, hatte sie - wie sie es bei Michizane sooft tat - in eine Art Umarmung verwickelt und sie beide umgeworfen. Sie hatte genug mitbekommen von diesem Anzug um sich denken zu können wie sie Sakura wieder normal machen konnte. Gerade griff sie nach diesen beiden parasitenähnlichen Elektroden, als sie sah wie ein Schatten sich über sie erhob. Als sie den Blick hob blickte sie geradewegs in den Lauf einer Pistole… Im Sog der Schwerkraft zu sein war kein angenehmes Gefühl. Dies musste Shina feststellen, als sie dem Boden immer näher kam, einige Meter über ihr fiel ebenfalls die schwarze roboterähnliche Gestalt namens Michizane. Sie seufzte im Fall und war im Grunde froh darüber, dass er im Moment nicht viel mitbekam, denn er hatte sicher freie Sicht auf ihr Höschen und mit einem Art Fluppgeräusch änderte Shina auf einmal die Flugrichtung. Als ob die Graviation bei ihr eine 90° Umdrehung gemacht hatte, fiel sie nun plötzlich auf die metallene Mauer des Hochhauses und knallte etwas härter als erwartet dagegen. Wie vorhin schon Nori und Minori schien sie daran zu kleben, aber bei ihr war es der Fall, dass sie ihren ganzen Körper magnetisiert hatte. Zufrieden stellte sie fest, dass Michizane unbeirrt weiterfiel, aber als er sie passierte zwei große Feuerbälle auf sie zugeflogen kamen. Rasch ließ sie sich wieder ein paar Meter fallen, bevor sie den ganzen Prozess wiederholt hatte. Die Masse aus Feuer schlug über ihr ein und zerbrach die Fenster und die Räume dahinter begannen ebenfalls zu brennen. Shina sah zu wie Michizane schlussendlich dem Boden bedrohlich nahe gekommen war, als aber plötzlich sein Flug verlangsamt wurde. Sie brauchte eine Zeit um zu erkennen was sich da abspielte. Es schien anfangs, als sei er zu einer menschlichen Rakete geworden. Aus seinen Beinen stieg wie aus den Triebwerken ein gewaltiger Feuerstrom empor und die Kraft die gegen sein Körper drückte verlangsamte den Sturz. Ein normaler Mensch wäre sicher durch diese enormen Kräfte zusammengebrochen, aber diese Rüstung schien auch seine Körperkraft verstärkt zu haben. Es schien eine verbesserte Varianten des Anzuges zu sein wie die Level 0 sie trugen. Hier wurde anscheinend nicht nur die Fähigkeit verbessert, sondern auch an physicher Stärke wurde herumgepfuscht. Wurde denn seine Fähigkeit verbessert? Das fragte sich das Mädchen, als sie sich aufrichtete. Ja, sie richtete sich bei einer 90° Steigung auf, als ob sie auf ebenem Boden laufen würde. So schien es anfangs auch, würde man nicht sehen, dass ihre Haare und ihre Kleider nach unten laufen… Sie atmete einmal tief ein, wünschte sich ein letztes Mal in ihr Bett und lief dann auf ihren Gegner los. Dieser war anscheinend heil angekommen und richtete sein vermummtes Gesicht auf sie. Sofort stiegen zwei Feuerdrachen empor und machten sich auf sie los. Shina schluckte und nahm gewisse Vorkehrungen ein. Während sie lief, riss sie mit ihrer Fähigkeit jedes Metallenes mitsich, was sie auftreiben konnte. Sei es die metallene Verkleidung des Hochhauses, das sie gerade herunterlief, oder sonstmögliche Sachen die aus den Fenstern geschossen kamen. Es war schon ein beschauliches Spektakel als sie lief. Jeden Schritt den sie getan hatte, wurde das Stahl durch eine große Kraft ausgerissen und machte sich daran das magnetische Mädchen zu verfolgen. In kürzester Zeit hatte sie eine Art Amader von verschiedensten metallenen Objekten hinter sich. Die zwei Feuerdrachen waren inzwischen bedrohlich näher. Sie ließ von einigen der Objekte los und sofort wurden diese von der Schwerkraft ergriffen. Da sie sich umgepolt hatte, stießen keine der Sachen gegen sie und fielen ohne sie zu treffen einfach weiter nach unten und kamen den Drachen entgegen. Unzufrieden stellte sie fest, dass die Drachen dadurch keinesfalls gelöscht wurden und sich langsam durch das fallende Metall hindurchkämpften. Wenigstens hatten sie ihre Form verloren und verschafften ihr Zeit. Die restlichen metallenen Gegenstände schickte sie zu Michizane, der schon zum nächstem Angriff ansetzte. Zwar bestand seine Rüstung anscheinend nicht aus Metall, jedoch waren genügend andere metallene Komponenten in der Rüstung die sie sich zunutze machen konnte. Schon verlor auch der Feueresper den Boden unter seinen Füßen und flog auf die metallenen Gegenstände zu, die ebenfalls auf ihn zurasten. Ohne nachzusehen ob ihre Geschosse tatsächlich auch irgendetwas bewirken, griff Shina nach einem vorbeifliegendem Nagel und zielte damit auf das Fenster direkt unter ihr. In der Hoffnung, dass sie die notwendige Zeit hat, stieß sie den Nagel von sich ab und der Nagel durchbrach mit gewaltiger Geschwindigkeit das Glas. Umgedreht wie sie immer noch stand sprang sie auch schon schnell durch die Öffnung und fand sich in einem Gang wieder, der von den Flammen glücklicherweise noch nicht erreicht wurde. Es war ein Gang wie man in jedem Bürogebäude vorfinden würde… In regelmäßigen Abständen zeigten sich Türen und führten weiß Gott wohin. Wahrscheinlich in irgendwelche Standartbüroräume. Ohne noch weiter zu zögern lief sie weiter. Sie musste sich Zeit verschaffen und irgendwo einen Ort finden, wo sie kurze Zeit ihre Ruhe hatte, denn sie musste sich was einfallen lassen. Dies war nicht der Michizane den sie kannte. Dieser war bereit sie zu töten und wenn sich Michizane das vorgenommen hatte, würde zum Schluss nicht mehr viel von ihrem Körper übrig bleiben. Selbst ihr Metall würde mehrere tausend Grad heißen Flammen nicht lange standhalten. So lief sie hier und da weiter. Manchmal bog sie in einen weiteren Gang ab und manchmal nahm sie auch durch verschiedene Türen eine Abkürzung, wo sie dann schon in einen anderen Gang weiterging. Die Türe öffnete sie, indem sie die metallene Klinke einfach aus der Fassung riss mit ihrer Fähigkeit… Schnell hatte sie jeden Sinn für Orientierung verloren und lief einfach nur auf gut dünken weiter. Nach einer Weile verkroch sie sich in irgendeinem x-beliebigem Bürozimmer und begann nachzudenken. Viel zu schnell stellte sie fest, dass es leichter gesagt als getan war. Mit schmerzendem Kopf ließ sie sich auf dem Bürostuhl nieder und begann zu überlegen.Den einzigen Vorteil, den sie gegenüber ihm hatte war der, dass er Metall in seiner Rüstung trug. Sie müsste ihn also irgendwie überraschen und dies dann ausnutzen um ihn schnell auszuschalten. Die andere Möglichkeit war aber immer noch darauf zu warten, dass Nori und ihre Freundin es schafften diesen Kontrollmechanismus an ihm auszuschalten. Die letztere Taktik klang wohl am besten. Sie dachte kaum, dass sie eine große Chance gegen ihm in seinem jetzigem Zustand hatte und konnte nur hoffen, dass er seine Zeit brauchte um sie zu finden. Vom Regen in die Traufe… Sie wusste nicht wie; Wahrscheinlich hatte er einen Art Sensor in seinem Helm, aber kaum hatte sie ihre Überlegungen zu Ende geführt, war sie auch schon gefunden worden. Mit einem lautem Knall wurde die Tür komplett aus den Angeln gerissen und ein großer Feuerschwall brach dadurch. Sichtlich erschrocken fiel Shina mitsamt Stuhl um und erkannte wie das Feuer sich bedrohlich von beiden Seiten näherte. Obwohl sie immer so faul war, brauchte sie glücklicherweise nur eine kleine Reaktionszeit um entsprechend zu handeln. Ein Stock über ihnen befand sich eine große Ansammlung von Metallen und sofort ließ sie sich schon von diesen anziehen. Sie flog nach oben und nachdem sie sich umgedreht hatte, rammte sie mit voller Wucht gegen die Mauer. Wegen der wenigen Zeit wo sie sich konzentrieren konnte, war die Kraft mit der sie gezogen wurde etwas größer geworden, als es ihr lieb gewesen war. Die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst und sicher hatte sie sich einen blauen Fleck im Rücken eingehandelt. Viel Zeit um sich in ihren Schmerzen zu suhlen blieb ihr aber nicht, denn schon begann das Feuer am Boden wie kleine Piranhas nach ihr zu schnappen und kam immer näher. Sie schnalzte verärgert mit der Zunge und sah sich sich um. Michizane war nirgends zu sehen und sie konnte ihn auch nicht mit ihrer Fähigkeit ausmachen. Dieser Bastard wusste also schon von seiner Schwäche… Ihr blieb keine andere Wahl, als sich vom Fensterrahmen anziehen zu lassen und das mit einer Geschwindigkeit die notwendig war um das Fenster zu zerschmettern. Sie kauerte sich zusammen und spürte wie ihr Körper durch das Glas schoss. Glücklicherweise stellte es sich als nicht zu schmerzvoll dar, obwohl ein paar Splitter ihr Schnittwunden an ihren Armen und Beinen zugefügt hatte. Einen Vorteil hatte wohl Michizanes Ferne, er konnte nicht genau ausrechnen wie sein Feuer sie verfolgen konnte. Wieder einmal fiel sie in die Tiefe… Sie hörte noch wie aus den oberen Stockwerken ein Fenster zerbrach und als sie sich umdrehte konnte sie wieder die fallende Gestalt von Michizane sehen. Wie war er denn so schnell hochgekommen? Konnte er schlussendlich trotzdem fliegen? Schon war der Boden zum Greifen nah und sie linderte ihren Fall indem sie ihre Flugbahn ein wenig änderte und Richtung Hochhaus wieder flog. Schlussendlich kam sie zum Stehen und ihr Rücken lehnte gegen die Wand des Hochhauses. Sie befanden sich in einem Art Innenhof mit Park. Sie konnte Hecken, sorgfältig beschnittene Bäume einen Springbrunnen in der Mitte und ein paar Bänke ausmachen, ehe sich auch schon mit der selben Raketentaktik wie woher Michizane ein paar Meter vor ihr landete. Shina seufzte… Jetzt galt es wohl fressen oder gefressen werden. Widerwillig ging sie in Kampeshaltung… Nori bekam Angst… Ja, sie hatte Angst… Eine kleine Fingerbewegung würde sie vom Tod trennen. Wenn sie jetzt nicht schnell was unternehmen würde, dann wäre alles umsonst… Nelson sah sie an:
„Du…“ murmelte er. Er wirkte sehr wütend, aber doch zeigte sich eine Spur Interesse in seinen wutentbrannten Augen, „… Was ist deine Fähigkeit?“ Seine Augen tasteten sie pervers ab. Es war keine Perversität gegenüber ihren Körper. Nein, er blickte sie mit der Perversität eines Wissenschaftlers an. Man spürte regelrecht seinen Willen sie auseinanderzunehmen, jede einzelne Zelle von ihr zu durchsuchen und sie zu studieren. Noris Furcht stieg. Sie sah sich schon auf einen dieser Operationstische und wie vermummte und mit Skalpellen bewaffneteWissenschaflter sich über sie beugten… Nein, so durfte das nicht ändern: "Das geht dich Abscheulichkeit einen feuchten Dreck an!" Sie spuckte ihm ins Gesicht und geblendet von dieser Aktion schoss blindlings los. Nori schloss vor Schmerz kurz die Augen. Der Schuss hatte sie gestreift und an ihrer Seite ihr eine Fleichwunde zugefügt. Der Schmerz war fast nicht ertragbar im ersten Moment, aber sie riss sich zusammen und stürzte sich auf ihren Gegner. Jetzt war ihr Moment gekommen. Doch der Wissenschaftler erholte sich schneller als erwartet. Während Nori noch auf ihn zuflog, hob er bereits die Waffe und zielte mehr schlecht als Recht auf die völlig offene Nori. Die Zeit schien still zu sehen. Nori konnte nichts unternehmen. Ihr Herz war ihr in die Hose gerutscht und sie konnte gar nichts gegen das Bevorstehende unternehmen. Gleich würde sich die Kugel durch ihren Körper schlagen und ihr lebloser Körper würde auf den siegenden Nelson fallen. Nori wären die Tränen gekommen, hätte sie die Zeit dafür gehabt. So wollte sie nicht sterben. Nicht so… Aber… Die Pistole flog ihm wie von Geisterhand aus der Hand. Nori machte sich keine Gedanken über das wie und warum und vollführte das, was sie tun wollte. Sie schlug Nelson mit ihrer Faust nieder. Jetzt war aber nicht die Zeit um sich auszuruhen, das kindische Mädchen wusste das. Sakura konnte wiedererwecken, denn Nori hatte es geschafft bevor Nelson die Pistole auf sie richtete die Elektroden zu lockern. Während Nelson noch benommen zu Boden lag, kramte Nori schon in seinen Taschen und holte tatsächlich sein Tablet hervor. Sie sah komplizierte Programme darauf laufen, aber den Titel mit dem Namen 'Dragon Control' konnte sie schon lesen und sie wusste, dass es Michizanes Kontrolle vor. Sie wusste schon, was zu tun war. Sie würde das Tablet zerstören und endlich MichiMichi befreien. Aber… Sie spürte einen Aufprall und einen dumpfen Schmerz in ihrer Magengegend. Alle Luft wurde aus ihr ausgestoßen und sie fiel nach hinten. Nelson, der sich erholt hatte, hatte ihr in den Magen geschlagen. Nori krümmte sich vor Schmerz und vor ihren Augen tanzten hübsche Sterne: "Du dumme Göre!" hörte sie Nelson schreien, "Ihr Alle! Unterschätzt mich nicht! So schnell gebe ich nicht auf. Sakura! Auch du wirst deine gerechte Strafe erfahren. Ich wollte es mir eigentlich für später aufheben, aber…" Nori konnte nur ihren Oberkörper aufrichten, als sie sah wie Nelson, das Tablet wieder in der Hand, etwas darauf herum tippte. Neben ihr sah sie Minori und das Mädchen Sakura- wieder mit klaren Augen - misstrauisch auf ihn starren. Das Telekinese-Mädchen hob gerade die Hand um etwas zu tun, als Nelson sie unterbracht. "Denk bloß nicht daran etwas zu tun Sakura. Ich habe immer noch gewisse Vorkehrungen getroffen. Irgendwo an meinem Körper befindet sich eine Fernbedienung mit der ich deinem Anzug befehlen kann einen tödlichen elektrischen Stoß durch deinen Körper zu schicken! Also pass lieber auf." Das Mädchen zögerte sofort und dieses Zögern gab Nelson genug Zeit um sein Vorhaben zu Ende zu führen. "Programm Level 6 wurde eingeleitet." sagte er mit siegessicherer Miene. Nori rutschte das Herz in die Hose. Sie hatte gehört, dass dies vielleicht Michizanes Tod bedeuten würde. Sie schrie entsetzt auf und versuchte aufzustehen, aber der Schmerz im Magen blendete sie immer noch. Nelson sprahc unbeirrt weiter, "Jetzt werden wir sehen Kihara wer Recht hat. Ach ja… Ich habe noch einen Ass im Ärmel. Ich wollte dies eigentlich für viel später behalten, aber…" Während draussen die Welt schien rot zu werden, zog Nelson seinen Kittel aus und darunter verbarg sich ein ähnlicher Anzug wie Sakura ihn trug. Nur, dass dieser viel besser ausgerüstet schien und qualitativ hochwertig war. Er war von einer tiefen schwarzen Farbe, dass selbst die dunkelste Nacht hell erschien und Nelson wirkte im Moment wie ein schwarzer Dämon. "Ich habe es geschafft einem Nicht-Esper Fähigkeiten zu verleihen und damit meine ich mehrere. Ich habe alle Fähigkeiten derer die meine Anzüge nutzten gespeichert und alle Informationen in dieses Meisterwerk gesteckt!" Er begann verrückt zu lachen und spätesten jetzt hatte er wohl das Bild eines verrückten Wissenschaftlers serreicht. Nori, die ihn ignoriert hatte, war inzwischen aufgestanden und wutentbrannt auf ihn zugelaufen um ihn das Tablet wieder zu erreichen. Noch bestand Hoffnung. Sie merkte es nicht, aber draussen war die Hölle los. Der Himmel um das Institut hatte sich rort gefärbt und die Temperatur in der Umgebung war sichtlich angestiegen. Nori, aber war das egal, sie wollte nur Nelsons Tablet erreichen… Sie erreichte aber nur leere Luft. Mit einem Flopp-Geräusch war er verschwunden, mitsamt seinem Tablet. "Nein!" schrie Nori. Das war doch jetzt nicht der Schluss? Er konnte doch nicht so mir nichts dir nichts verschwunden sein? Nein, Nori wollte ihr Happy-End und bis jetzt hatte sie auch die Hoffnung gehabt es zu erreichen… Minori und Sakura sahen sie mitleidig an. Sie wussten selbst nicht was zu tun war. Langsam begannen Tränen sich zu formen. Sie musste sehen wie es MichiMichi geht. Sie lief zum Fenster und sah nach unten. Erst jetzt fiel ihr die Röte der Atmosphäre auf, kümmerte sich aber nicht darum. Unter ihr war weit und breit nichts von den zwei Level 5 zu sehen. Zwar waren Zeichen eines Kampfes zu sehen, mehr aber nicht. "Ich denke, ich muss wohl etwas sagen…" seufzte die verhasste Stimme von Kihara und Nori würdigte ihr keines Blickes, hörte aber zu, was sie zu sagen hatte. "Sie sind im Innenhof. Nelson wirst du da sicher auch vorfinden, denn er will sich das sicher nicht entgehen lassen…" Eine kurze Richtungserklärung später war Nori schon aus der Tür gerast und rannte durch das brennende Gebäude um sich klare Sicht auf den Innenhof zu verschaffen. "Geht ihr beiden nicht mit?" fragte Kihara die beiden übriggebliebenen Mädchen fies grinsend. Sie zuckten zusammen und sahen sie verängstigt an. Sie liefen aber trotzdem los. Kihara war nun wieder allein. Mit zufriedener Miene holte sie ihr Handy heraus. "Ja, es ist soweit. Ihr könnt mich abholen kommen." sagte sie nur und trottete gemächlich RIchtung Fenster. Hinter ihr zerbrach ihr gesamtes Werk, aber sie kümmerte sich nicht darum. Sie war noch nie ein Mensch gewesen, der an etwas gehangen hatte. Mit gleichgültiger Miene beobachtete sie wie der Helikopter sich ihr näherte und ohne große Schwierigkeiten sprang sie in dessen Inneres. Sie hatte genug für heute gesehen… Der Kampf zwischen Shina und Michizane hatte sich einiges in die Länge gezogen. Es war sogar ziemlich ausgeglichen gewesen. Shina konnte tatsächlich hier und dort ein paar Geschosse auftreiben und immer wieder Michizanes Angriffe abwehren. Er wurde sogar oft von ihr in Bedrängnis gebracht, da seine Rüstung gegen Shina oft mehr geschadet hatte als geholfen hatte. Oft war er durch die Gegend geflogen und mit voller Wucht gegen verschiedene metallene Objekte geflogen, aber egal wie fest sie ihn umher geschleudert hatte, hatte er nie die Konzentration verloren und im passenden Moment wieder kontern können, sodass Shina ihn immer wieder loslassen würde. So zog sich dies für eine Weile hin und Shina hatte schon lange aufgehört die Zeit zu zählen die vergangen war. Es konnten nur ein paar Minuten vergangen sein, oder sogar schon Stunden. Das, was dem Kampf zu Ende führte war weder ein Sieg von ihrer Seite noch von Michizane. Nein, es war das plötzliche Erstarren ihres Gegenübers. Shina, die anfags noch dachte, dass Nori und co es geschafft haben ihn wieder zu erwecken, merkte aber recht schnell, dass etwas nicht stimmte. Anfangs stand er noch wie eine Statue da, als auf einmal seine Rüstung mit qualmen und Funken zu versprühen begann. Dann hörte sie aus dem Helm einem lauten, das ihr die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Das war kein menschlicher Schrei… Vielmehr war es ein Brüllen, das da aus seinem Mund kam. Auf einmal spürte sie wie der Schweiß ihr die Stirn herunterlief, dann fiel ihr auf, dass es auf einmal viel heißer geworden war. Es geschah viel zu viel auf einmal. Der Hilmmel verfärbte sich rot und die Wolken begannen seltsam zu rotieren, als ob sie Michizane als Zentrum ansahen. Das Brüllen war inzwischen verstummt und Michizane begann sich nur noch merkwürdiger zu benehmen. Mit beiden Händen fasste er sich am behelmten Kopf und er riss seinen Körper hin und her, als ob er unter großen Schmerzen litt, dann geschah es… Shina wollte anfangs ihren Augen kaum trauen. Sie hatte schon vieles hier in der Stadt gesehen, aber SO etwas war ihr noch nie unter die Augen gelaufen. Auf Michizanes Rücken begannen sich Flügel zu formen und immer noch vor Schmerz um sich windend begannen diese in der Größe zu wachsen. Sie schienen aus Feuer zu bestehen, aber wenn es Feuer denn wäre, dann kein Physikalisches. Sie hatten eine feste Form und sie schienen auch eine gewisse Festigkeit zu besitzen. Jetzt sah man auch, was für Flügel es darstellen sollte. Anfangs hatte es noch den Anschein, als ob es Engelsflügel wären, doch es war genau das Gegenteil. Sie hatten eine dreieckige Form. Es waren eher die Flügel eines Drachens, oder besser gesagt die eines Dämons. Shina war versteinert und sie selbst wusste nicht, ob sie das Spektakel mit Faszination oder Angst betrachtete. Was es auch war, machte es ihr unmöglich einen klaren Gedanken fassen zu können. Die Flügel waren inzwischen so groß, dass einer von ihnen mindestens von der Spannweite her zweimal so groß wie Michizane waren. Er selbst schien noch in großen Schmerzen zu sein und seine Rüstung schien immer weiter zu qualmen und Funken auszustoßen. Langsam begann Shina wieder ein Gefühl in ihre Beine zu bekommen und sie wusste was das alles zu bedeuten hatte. Was auch immer diese Rüstung mit ihm tat. Lange konnte sie es nicht mehr aushalten und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass diese ganze Verwandlung schlecht für Michizanes Gesundheit zu sein. Das war wohl eher die Untertreibung des Jahres. Sie musste etwas unternehmen, aber gerade als sie den ersten Schritt machen wollte, erstarrte sie wieder. Er hatte sie angesehen. Sie konnte zwar seine Augen nicht durch den Helm erkennen, aber sie wusste, dass sein Blick kurzzeitig auf sie fixiert gewesen war und dies alleine hatte sie vor Schrecken erstarren lassen. Sie wusste, wenn sie noch einen weiteren Schritt wagen würde, dann wäre das das Aus für sie. Sie würde sterben und nicht einmal Asche würden von ihr übrig bleiben. Das erste Mal in ihrem Leben hatte die unerschrocken faule Level 5 so richtigAngst… "Wunderbar!" Sie wusste nicht wie, aber plötzlich stand Nelson einige Meter neben ihnen. Er hatte einen ähnlichen Anzug wie Sakura an, aber das kümmerte sie wenig. Sein Gesicht war von solch einer Schadenfreude und Gier zerrissen, dass sie einige Zeit brauchte um ihn wieder erkennen zu können: "Zwar ist es kein Level 6, aber die Berichte sind wahr. Michizane Fujimoto ist so eben 'erwacht'… Also stimmt es wirklich… Man kann tatsächlich göttliche Wesen aus Esper machen." Er wollte gerade zu einer obligatorischen verrückten Lache ansetzen, als er plötzlich stockte, "Moment mal… Das sind keine Flügel eines Engels. Den Berichten zufolge sollten die erwachten Level 5 Eigenschaften von Engeln aufweisen. Das hier scheint aber eher, als ob der Teufel persönlich ihn besetzt… Kann es sein? Das wäre doch wunderbar? War ich doch so naiv an der Religion zu zweifeln. Das hattest du also vor Kihara-chan. Jetzt ist mir alles klar. Kein Wunder, dass du mich so schnell wie möglich loswerden wolltest…" Er sprach allen Anschein mit sich selber und er hatte wohl schon lange die Grenze zum Verrückt-Sein überschritten. Shina wusste, dass sie später Zeit hatte, darüber nachzudenken. Sie war noch nicht fertig. Noch konnte man den wildgewordenen Michizane stoppen, bevor er sich zu was auch immer fertig verwandelt hat. Sie musste jetzt handeln! "MichiMichi!" Gerade als sie loslegen wollte, sah Shina wie neben ihr plötzlich Nori auftauchte und ohne Zögern auf Michizane loslief. Shinas Herz fiel ihr in den Rock. Jetzt hieß es Handeln. Shina Yoshigawa du warst jetzt lange genug träge und faul, jetzt heißt es endlich mal etwas ohne faulen Hintergedanken zu tun. Danach kannst du dich immer noch genüsslich in deinen Sessel legen und entspannen wie du willst. Mit gutem Gewissen lässt sich herumhängen besser genießen als mit schlechtem. Die nächsten Sekunden fließen so langsam wie eine dickflüssige Flüssigkeit. Während Nori weinend auf den dämonhaften Michizane zulief, hatte er schon sein Augenmerk auf sie gerichtet und zeigte auch keine Anzeichen dafür sie wiederzuerkennen. Seine Hand hob sich und deutete auf Nori. Sie aber lief weiter und rief fortwährend seinen Namen. Nelson war indes voll und ganz damit beschäftigt alles mit sadistischem Vergnügen zu beobachten, dass er anfangs nicht merkte, dass sein Tablet ihm zum zweitem Mal aus seiner Hand zuflog.Bevor er das überhaupt richtig registriert hatte, befand sich das Tablet schon in Shinas Hand und ohne große Umschweife machte sie das Tablet unnütz. Durch eine Störung die sie durch magnetische Wellen im Innern hervorruf, stürzte der Tablet ab und der schwarze Bildschirm refklektierte ihr zufrieden grinsendes Gesicht. Es war schon komisch. Es schien alles ein Traum gewesen zu sein, denn genau in dem Moment normalisierte sich alles so abrupt, dass sie tatsächlich schon an ihren Geisteszustand zweifeln musste. Nori kam an und fing den gerade umfallenden Michizane mit einer Umarmung auf. Die bedrohliche Atmosphäre war verschwunden, das Wetter hatte sich normalisiert und von den Flügeln war keine Spur. Shina seufzte erleichtert und warf das Tablet zu Boden und trat mit ihrem Fuß darauf, dass der Bildschirm und wahrscheinlich was auch drinnen war zerbrach. Sie hörte zufrieden Nelsons wütenden Aufschrei. Weniger zufrieden spürte sie aber wie etwas großes und schweres sie vom Boden riss und sie sofort das Bewusstsein verlierte… Langsam kehrte mein Bewusstsein zurück. So konnte man wohl am besten beschreiben was im Moment mit mir geschah… Es war natürlich nicht so einfach wie es klang. Anfangs fing ich mal an wieder ein wenig denken zu können. Man konnte mich wirklich während dieser Zeit als tot beschreiben. Ich hatte weder Erinnerungen was während ich weg war passiert war, noch irgendwie Anhaltspunkte, dass ich mich daran erinnern konnte… Ich war einfach nur wieder zu den Lebenden zurückkehrt. Jetzt im Nachhinein hasste ich mich dafür was ich eigentlich während dieser Zeit getan hatte, auch wenn ich wusste, dass es keinesfalls meine Schuld gewesen war… Zurück zum Geschehen… Meine Sinne begannen auch nach und nach wieder sich zu ,aktivieren‘… Sehen konnte ich anfangs nicht mehr, aber hören. Mein benommenes Gehirn konnte die Informationen die mein Ohr ihm zusandte anfangs auch nicht richtig verarbeiten. Erst nach einer Weile hörte ich eine weibliche Stimme die dauernd einen Namen rief und offenbar weinte… MichiMichi… Das kommt mir bekannt vor… Das ist ja mein Name! In dem Moment wurde mir auch der Besitzer der Stimme klar… Wie konnte ich sie vergessen… Natürlich war es Nori… Was machte sie hier? Und warum weinte sie? Dann sehr langsam begannen auch wieder meine Augen zu funktionieren. Natürlich, da meine Lider geschlossen waren konnte ich nichts erkennen, ausser einen Rotschimmer der durchstrahlte. Deswegen machte ich mich daran sie zu öffnen. Was das für eine Schwerstarbeit war… Es fühlte sich an als ob ich jeweils eine Tonne hochheben musste. Trotzdem schaffte ich es nach gefühlten Stunden und auch wenn ich nur verschwommen alles sah, erkannte ich sofort den hellbraunen Haarschopf meiner Kindheitsfreundin. Eigentlich sah ich nur den, denn sie umarmte mich anscheinend so fest, dass sie ihren Kopf auf meiner Schulter ruhte und das etwaige Schluchzen war wohl, dass sie weinte. Warum? Ich versuchte zu sprechen, konnte aber anfangs nur ein schwaches Röcheln aus meinem Mund kommen lassen… Doch Noris Schluchzen verstummte und sie neigte ihren Kopf zurück. Dann sah sie, dass ich aufgewacht war, zog mir rasch irgendetwas vom Kopf, das sich später als ein Helm darstellte und umarmte mich noch einmal. Nur dieses Mal, dass unsere Stirne sich berührten und ihr Mund nur einige Millimeter von dem meinen entfernt war. Glücklicherweise hatte mein Körper die Funktion ,verlegen werden‘ noch nicht eingeschaltet, denn ich tat es nicht, aber ein glückliches Lächeln aufsetzen, dafür war ich allemal im Stande. Jetzt konnte ich auch reden und sah in ihre Augen die so nah bei meinen waren:
„Nori… Mir geht es gut…“ sagte ich mal, denn das schien im Moment ihre größte Sorge zu sein, ehe ich dann endlich die Frage stellte, die mich seit meines Erwachens störte, „Was ist geschehen?“ Doch die Antwort schien auf sich warten zu müssen, denn ich hörte einen lauten Krach und sah wie etwas gegen einen Baumstamm Meter flog. Dieses ,Etwas‘ war ein Mädchen, was ich erst jetzt bemerkte… Es war aber nicht irgendein Mädchen. Das Mädchen, was jetzt dort gegen den Baumstamm lehnend und offenbar bewusstlos lag war Shina Yoshigawa. Entsetzt sah ich ihre bewegungslose Gestalt an… Was zum Teufel war geschehen? Was tat sie denn hier? Und warum war ich hier? Langsam begannen die Erinnerungen wiederzukommen. Der Kampf gegen Sakura, meine Niederlage und Nelsons lächelndes Gesicht. Jetzt kam es mir… Er hatte mit mir das selbe angestellt wie bei Sakura und Fujiwara und weiß Gott noch wer. Er hatte mich kontrolliert und dieses Chaos hier angestellt. Ich erkannte sofort, dass es das Kihara Institut war und ich konnte schon 1 und 1 zusammenzählen. Er hatte mich für irgendeinen kindischen Rachefeldzug ausgenutzt und auch wenn es Kihara gewesen war… Das konnte ich nicht durchgehen. Glücklicherweise war Nori unverletzt, aber der Gedanke, dass er sie durch meine Hand verletzt hätte machte mich sofort blind vor Wut. Nori, die immer noch an meine Stirn lehnte, merkte diese Stimmungsschwankung in mir. „MichiMichi?“ „Nori… Geh zu Shina und pass auf sie auf…“ Sanft stieß ich Nori zurück, sodass ich mich frei bewegen konnte, „Ich komme gleich zurück…“ sagte ich nur und kein Kommentar kam in meinen Kopf der mich tadelte, dass dieser Satz doch viel zu klischeehaft war und so… Langsam stand ich auf und meine Augen waren ganz allein auf die Quelle meiner unbändigen Wut gerichtet. Ebenfalls starrte diese Quelle mich an. Nichts war mehr von seiner sonst so ruhigen und gelangweilten Art zu sehen. Sein Gesicht zeigte den puren Wahnsinn und sein Mund war zu einem Grinsen verzogen, das eher einer Wunde glich… „MichiMichi?“ fragte Nori unsicher und sah mich ebenso unsicher an.
„Jetzt geh bitte!“ sagte ich ein wenig lauter. Mein Körper war wieder voll und ganz funktionsbereit. Ich stand auf und musste feststellen, dass es leichter ging als anfangs gedacht. Mir fiel auch jetzt diese merkwürdige Rüstung auf in der ich steckte. Sie war weder besonders schwer, noch störte sie mich in meiner Bewegungsfreiheit, aber ich mochte sie nicht… Nori stand zögernd auf, lief aber dann schnell zu Shina. Sie war wohl im Moment zu durcheinander um sich zu teleportieren. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sie bei ihr war, konzentrierte ich meine ganze Aufmerksamkeit auf diesen verhassten Wissenschaftler. Im Moment hasste ich ihn um längen mehr als Kihara und das wollte was heißen… „Na, wer ist denn da von den Toten auferstanden? Du wirst dafür büßen mir meine Pläne so oft durcheinander gebracht zu haben. Wegen euch allen ist alles versaut! Und dafür werdet ihr Büßen! Du, Kihara, Nr. 5 und natürlich deine kleine Freundin!“ Er war bestimmt mindestens so wütend wie ich, aber das war mir herzlichst egal. Als er Nori erwähnte waren bei mir sowieso alle Sicherungen durchgebrannt:
„Du wagst es über sie zu reden?! Du wagst es sie zu bedrohen?! Ich bin mal ganz ehrlich du verrückter Sack! Dein Leben hängt am seidenem Faden!“ Ich war so wütend, dass ich mich schon wunderte, ob ich je ein anderes Gefühl erlebt hatte. In meinem Kopf sah ich nur Nelsons Gesicht und der Gedanke ihn leiden zu lassen. „Dann komm!“ schrie er und in seinem Kopf musste wohl dasselbe ablaufen wie bei mir, „Unterschätz mich bloß nicht. Ich bin Herr über dutzende Fähigkeiten! Auch dich, als Level 5 stellt kein Problem für mich dar!“ „Du hast noch nie einen Level 5 erlebt…“ knurrte ich und er stockte tatsächlich und in seinen wütenden Augen war das erste Mal Unsicherheit zu erkennen, „Aber du wirst es schon noch erleben… Das garantiere ich dir!“ Und mit diesen Worten brach die Hölle los. Eine gewaltige Feuerwelle, so hoch wie ein anständiger Tsunami näherte sich ihm in bedrohlich Geschwindigkeit. Ich machte mir im Moment keine Sorgen, dass das Feuer heiß genug war einen Mensch zu vaporisieren. Doch das Feuer traf nicht ihr Ziel. Eine Art unsichtbarer Schild schien ihn zu schützen und das Feuer ging um ihn herum als sei er eine unsichtbare Insel in der Brandung eines Meers voller Feuer. „Du bist nicht der Einzige mit Pyrokinese. Dein Feuer lässt sich dadurch mühelos löschen.“ Das sagte er, aber durch die wütenden Flammen erkannte ich wie sich langsam Schweiß auf seiner Stirn bildete. Ich bezweifelte, das es wegen der Hitze war. Unbeeindruckt ließ ich die Flammen weiter wüten und verstärkte nur noch die Temperatur. Das Feuer hatte inzwischen einen Großteil des Parkes vernichtet und die hungrigen Flammen versuchten ständig bis zu ihm vorzudringen als einziges noch lebendes Wesen in der Umgebung. Er biss sich angestrengt auf die Zähne und versuchte einen Gegenangriff. Zwei übriggebliebene Bäume wurden aus dem Boden gerissen und flogen auf mich zu. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, verbrannten die Bäume vollkommen bevor sie mich überhaupt erreichten. Im nächstem Moment kam auch ein Blitz aus dem Feuer auf mich zugeschossen, aber dieser traf nie sein Ziel. Sei es, dass er nicht richtig zielen konnte, oder der Blitz so schwach war, dass er sich unterwegs schon entladen hatte. Ich wollte ihn nur noch besiegt sehen. Inzwischen hatte ich das Aussehen des Feuers verändert. Es sah so aus, als ob eine wütende Horde aus flammenden Dämonen und Drachen diesen unsichtbaren Schild durchbrechen würde. Im Moment fühlte ich mich auch so. Ich fühlte mich wie der König der Unterwelt und meine Heerscharen stürzten sich auf meinen Feind. Ich wollte ihn nur leiden sehen. Das Feuer wurde immer stärker und sein Schild der Pyrokinese immer kleiner. Inzwischen warf er mit keiner anderen Fähigkeit nach mir. Nur noch ein bisschen… Dann wäre von ihm nicht einmal ein Häufchen Asche übrig… Dann wäre er vom Antlitz der Welt verschwunden… Ich merkte es nicht, aber ein wahnsinniges Grinsen, das dies von Nelson in den Schatten stellte war auf meinem Gesicht erschienen… „Bitte… Hör auf…“ Es war nicht Nelson der mich anflehnte. Nein, Nori… Sie stand neben mir und sah mich flehend an. Ihre Hände waren wie zu einem Gebet zusammengefaltet und Tränen standen ihr wieder in den Augen, „Bitte… Werde nicht wieder so wie damals… Bitte, zeig mir wieder dein wahres Lächeln, das das Nori so sehr liebt und nicht diese böse Maske. Das bist nicht du MichiMichi… Bitte…“ Den vollen Umfang meines Handelns bewusst hörte ich auch sofort auf. Die brennende Armee der Monster verschwand spurlos, als ob sie nie da gewesen waren und was ich vor mich sah war ein Feld der Zerstörung… Alles war abgebrannt, der ganze Park glich einer schwarzen Wüste. Nur noch zwei grüne Flecke waren da. Das Gras und der Baum wo Shina lehnte hinter mir und diese kleine Insel in der Nelson kauernd zu Boden lag. Seine Augen waren vor Angst weitaufgerissen und nachdem das Feuer aufgehört hatte, hatten seine Beine den Dienst versagt und er saß auf Knien da. Sein Blick war in die Ferne gerichtet und er sah so aus,als ob er komplett den Verstand verloren hatte. Nur Wimmerlaute kamen aus seinen Lippen. Dieser Anblick ließ mich ebenfalls vor Angst in die Knie zusammengehen. Was habe ich getan? Fragen und Zweifel nagten an mir. War das wirklich das Einzige wozu ich mit meiner Fähigkeit in der Lage war? Konnte ich nur zerstören und Verzweifelung sähen? Ist in Wirklichkeit nicht das meine wahre Persönlichkeit und nicht die wofür ich sie immer gehalten hatte? War ich am Ende doch nur ein verrücktes sadistisches und machtgieriges Monster? „Nein… Das bist du nicht.“ Ich hatte meine Zweifel laut ausgesprochen und ich hatte nicht einmal gespürt wie Nori mich von hinten umarmt hatte und mir zutraulich und tröstend ihre Worte flüsterte:
„Du bist kein Monster. Du bist Michizane Fujimoto… Ein schnöseliger, arroganter und besserwisserischer Junge. Du bist immer nur am meckern, manchmal unsäglich faul und oft nicht ehrlich mit deinen Gefühlen. Vor allem machst du es dir schwer Freunde zu machen. Aber du bist auch ein netter und fürsorglicher junger Mann, dem seine Freunde unendlich viel bedeuten und alles für sie tun würde… Du bist Noris Kindheitsfreund und für mich der wichtigste Mensch auf Erden. Das ist Michizane Fujimoto und nicht dieses Monster. Aber auch das gehört zu dir und macht dich aus. Du musst es nur anfangen zu akzeptieren und zu kontrollieren. Denn auch aus dem fiesestem Monster kann ein schlummerndes Tierchen werden…“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte… Das war einfach so… Ich war so glücklich dieses Mädchen zu haben und wieder einmal fühlte ich mich bestärkt in meinen Gefühlen für sie… Ich schuldete ihr soviel und ich habe ihr so wenig gegeben… „Nori… Ich…“ Tränen liefen meine Wangen hinunter und ich stotterte so stark. Mir war voll und ganz bewusst, dass unsere eigentlichen Rollen hier vertauscht wurden… Ich war im Moment das Kind und sie die Erwachsene… „… Ist schon gut… Komm wir gehen weg von diesem schrecklichem Ort. Ich nehme Shina.“ Sie nahm mich bei Hand und führte mich wie sie versprochen hatte von diesem Ort des Grauens fort… Nelson ließen wir wimmernd zurück… Das hätten wir nicht tun dürfen… Dies was nun folgte hatte ich erst viel später erfahren und glaubt mir… Hätte ich es gewusst, hätte ich ihn mitgenommen. Im Nachhinein tat mir dieser fehlgeleitete Mensch Leid… Immer noch wimmernd lag er da auf dem Boden. Aber seine Angst wurde rasch schon von verzweifelter Wut und unbändigem Hass ersetzt. Diese Bloßstellung würden sie alle büßen… Er würde seine Rache bekommen… Er würde sie alle leiden lassen. Am Ende werden sie es sein, die wimmernd auf dem Boden liegen würden, während er sie mit ihrer Verzweiflung alleine lassen würde! Mit diesem Entschluss stand David C. Nelson auf. In seinen Augen brannte ein Feuer das nur von Hass und Verzweiflung genährt wurde. Doch weit würde er nicht kommen… Gerade als er den ersten Schritt machen wollte, spürte er wie etwas ihn stoppen ließ. Er kapierte nicht einmal richtig was ihn auf einmal alle Energie geraubt hatte, als er etwas unter sich bemerkte. Etwas schwarzes und schmales ragte aus seinem Bauch hervor. Was zur Hölle war das? Verwirrt berührte er mit seinen Händen dieses seltsame Objekt. Es fühlte sich hart und metallen an. Als er seine Hände zu seinen Augen führte, klebte eine Flüssigkeit daran. Durch die Dunkelheit konnte er sie nicht ganz erkennen. Erst als ein Feuerschein, von den Flammen die immer noch das Gebäude zerfraßen, darauf schien, sah er, dass es Blut war… Sein Blut… Im nächsten Moment wurde dieses Objekt mit einem großem Ruck aus seinem Körper herausgezogen. Durch die Wucht fiel Nelson auf den Rücken, aber das spürte er nicht einmal. Die anfängliche Benommenheit wurde rasch schon von Schmerz ersetzt. Er wollte gerade vor Schmerz losschreien, als etwas hartes sein Gesicht schlug und darauf liegen blieb. Sein Schrei ging in diesem Objekt unter. Dieses Objekt war ein Fuß… Ein weiblicher Fuß… Der Schatten der zu dem Fuß gehörte beugte sich über ihn. Er konnte durch den Schmerz und der Aufregung nicht genau erkennen wer es war. Er erkannte nur, dass es eine Frau war… Eine Frau wie sie aus einem Horrorfilm stammen konnte… Mehr aber konnte er nicht von ihr ausmachen „Du hast uns ziemlich enttäuscht Nelson…“ Mit diesem Satz wusste er auch sofort wer die Frau war, oder zumindest wen sie vertrat… „Ich habe doch alles getan… Ich habe die Technologie fertig entwickelt… Ich habe es geschafft einen Multi-Skill zu erschaffen… Ich habe es sogar geschafft Fujimoto zu erwachen…“ Seine Stimme wurde immer schwächer und langsam wich der Schmerz. Sein Körper gab langsam den Kampf ums Überleben auf. Er spürte wie mit jedem Tropfen Blut, das sein Körper verließ, ebenfalls ein Teil seines Geistes verschwand. Das konnte doch nicht sein Ende gewesen sein? Er… Einfach so… Wie ein Bauer? „Das mag sein und eigentlich hast du uns nicht enttäuscht. Im Gegenteil, du hast alle Erwartungen erfüllt und deswegen hast du deinen Nutzen eben verloren und er mag es eben gründlich…“ Er konnte nicht genau erkennen wie ihre Stimme klang und es war ihm ehrlich gesagt egal. Er möchte nicht so sterben! Nicht mit so vielem was er bereut… Nein… „Er… Er hatte mir versprochen meine Rache zu bekommen…“ sagte er mit allerletzter Kraft. „Die wirst du auch bekommen. Leider kannst du es dann nicht mehr miterleben… So… Jetzt wo das geklärt ist… Möge der Tod dich holen…“ Die schemenhafte Frau stand wieder auf und hob etwas langes an deren Spitze eine Art Klinge haftete. War es eine Sense? War sie etwa der Tod höchstpersönlich? Weiter kam er nicht mehr, denn im nächstem Moment fuhr die Klinge nieder und alles war vorbei… Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)