A Certain Sarcastic Flamethrower von Just_a_Villain ================================================================================ Kapitel 10: 10. April II ------------------------ Ich glaube jeder von euch der die Schule besucht hatte, kannte das erlösende Gefühl, wenn die Schulglocke endlich mal entschieden hatte, das zu tun, was sie am besten konnte: Nämlich Krach zu machen. Ich befand mich gerade ausserhalb des Schultors. Ich warf keinen Blick zurück zu der pompösen Schule, denn ich wollte so schnell wie möglich dieses Gebäude für einen weiteren Tag verlassen. Heute hatten wir Mittwoch, also war es theoretisch Zeit für Judgment Arbeit, aber diese wurde abgesagt. Gerade schickte ich mit meinem Handy die Antwort auf die Nachricht von Takeo, ob wir zusammen Fujiwara besuchen gehen würden und machte mich somit auf dem Weg zum Krankenhaus. Doch ich musste aber einen kleinen Umweg machen, denn es galt jemanden unterwegs aufzugabeln. Jemanden, dem ich hoch und heilig versprochen hatte heute mit ihr was zu unternehmen. Noriko Shirai… Einen Tag ohne, dass wir beide uns gesehen haben, war eine absolute Rarität und dies musste aber sofort eingeholt werden. Plötzlich spürte ich wie jemand an meine Schulter klopfte und als ich nachsehen wollte wer es war, musste mein Blick sich ein wenig nach unten drehen, denn das Einzige was ich anfangs sah, war ein brauner Schopf von Haaren:
„Kyou?“ fragte ich ein wenig verblüfft. Normalerweise würde sie nach der Schule immer etwas später als ich herauskommen, mich dann laufend überholen und sich währenddessen von mir verabschieden. Dieses Mal war sie aber anscheinend bei mir stehen geblieben. Der Grund warum sie immer etwas später wie ich die Schule verließ zeigte sich auch schon sofort meinem Auge: Sie hatte sich umgezogen. Ihr Outfit war dabei immer wieder dasselbe. Eines, das mich immer wieder wundern ließ, ob dieses Mädchen überhaupt keine Scham besaß. Es war ein schwarzen Jersey, den sie trug. Was daran so sonderbar sein soll, fragt ihr? An sich nichts, aber was mich störte war der Fakt, dass es das EINZIGE ist, was sie anhat. (Unterwäsche wird sie sicher noch anhaben, oder?) Ihre Beine waren komplett frei und das Einzige was die kritischen Areale verdeckte, war das zu große Oberteil. Sie konnte wohl keine Hosen, bzw. Röcke ertragen oder? Wenigstens hatte sie noch Schuhe an… „Gekleidet wie immer sehe ich…“ Einen Kommentar musste ich ablassen. Sie sah mich kurz verdutzt an, als ob sie wundern würde was ich eigentlich meinte, ehe es ihr wohl einfiel. „Warum denn nicht?“ „Du weißt schon, dass es so einige Leute gibt die, wenn sie dich so sehen, so einiges mit dir anstellen möchten.“ Ja, ich machte mir Sorgen, denn mir waren schon genügend perverse Blicke, die auf sie gerichtet waren, aufgefallen und es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand entscheiden würde, dass ihm die Blicke nicht genügen würden… „Ach ist das süß…“ lachte sie meine ernst gemeinten Sorgen ab, „Der gute Michi sorgt sich darum, dass ich von einem Perversling angefallen werde. Nur keine Sorge, ich weiß schon auf mich selber aufzupassen.“ Wieder einmal klopfte sie mir auf die Schulter und dieses Mal so stark, dass ich schon fast in die Knie gehen musste, „Wirst du denn auch von mir in diesem Aufzug angeturnt?“ fragte sie mit einer Stimme, die wohl sexy klingen sollte und sie schmiegte sich ein wenig an mich, wobei ihr Pferdeschwanz ständig meine Nase kitzelte. Als gesunder junger Mann war es natürlich meine Pflicht rot zu werden und als einer mit einem gesunden Menschenverstand, stieß ich auch meine ,Verehrerin‘ weg. „Nein, werde ich nicht!“ bestritt ich vergebens und mein rotes Gesicht hätte auch, wenn es sprechen könnte, folgendes gesagt: „Natürlich werde ich das!“ Sie erkannte das sofort und ihr üblich freches Grinsen zog sich auf ihre Lippen:
„Das sehe ich aber anders. Wer weiß, wenn du dich brav benimmst, kann ich dir erlauben mich anzufassen… Wo du willst…“ Der letzte Satz wurde regelrecht in jeder Silbe verführerisch betont. „Du Idiot!“ beschimpfte ich sie und wandte mich von ihr ab. Hätte sie nur eine andere Frisur, würde ich sicher nicht so schnell in Verlegenheit gebracht werden! Hoffte ich zumindest:
„Ara Ara, warum reagierst du denn so tsundererisch? Wo ist denn der wortgewandte Michi-kun hin? Hat diese Vorstellung dir etwa die Sprache verschlagen?“ Manchmal könnte ich dieses Mädchen auf den Mond schießen… Mit der Unschuld eines Jungen in der Pubertät spielen… Das ist nicht nett… Ich sagte also nichts und blickte stur geradeaus und versuchte mein Bestes dieses Mädchen zu ignorieren. „Spaß beiseite.“ sprach sie etwas mit einer - für ihre Verhältnisse - ernsten Stimme, „Danke für deine Sorge, aber die ist nicht nötig. Sollte mir etwas geschehen, dann sind ja immer noch genug Leute da, die mich retten könnten. Senpai, Nori, viele Andere und nicht zu vergessen; Du.“ Unwillkürlich drehte mein Kopf sich in ihre Richtung. Wieder wurde ich rot, aber mein Gesicht wandte sich dieses Mal nicht ab. Sie hatte ein perfektes Lächeln aufgesetzt und eigentlich sah sie ziemlich schön so aus. Sie stieß mich mit dem Ellbogen an:
„Keine Sorge, wenn dir etwas mit verrückten weiblichen Fans geschehen sollte, wäre ich auch sofort zur Stelle um deine Jungfräulichkeit zu verteidigen. Die gehört immerhin einer gewissen Person, nicht wahr?“ Und schon wurde mein gerührtes Gesicht, von einem wütend, peinlich berührten Ausdruck ersetzt. „Was soll das denn heißen? Hör endlich auf solche Gespräche zu führen, die nichts für dich sind.“ „Was denn? Ich habe meine Aufklärungskurse in der Schule schon hinter mich gebracht. Was man von Nori nicht behaupten kann.“ murmelte sie inzwischen gedankenverloren… „Ich glaube, ich muss wohl ein Gespräch mit ihr führen… Aber dann, schuldest mir aber einen Gefallen, Michi!“ Langsam werde ich wohl an dem seltenem Fall von ,geplatztem Kopf, wegen Blutüberdruck‘, sterben… Mein pubertierendes Gehirn lieferte mir sofort Bilder von Nori, die ich sicher nicht euch erklären würde. „Hör auf.“ versuchte ich mit zitternder Stimme zu schreien. Aber nicht viel intelligentes kam heraus. Sie sah es scheinbar als Zustimmung und nickte zufrieden:
„Okay, sobald ich dann Zeit finde, werde ich Nori dann mal richtig aufklären, wie es mit dem Storch funktioniert. Wer weiß, vielleicht will sie ihr neu erlangtes Wissen mit dir teilen?“ Jetzt kam nichts mehr aus meinem Mund raus. Wie ein Depp stand ich da und sah sie mit geöffnetem Mund an und einem Gesicht so rot wie eine überreife Tomate. „Das war kein Scherz.“ sagte sie zum Schluss noch und zwinkerte mir zu. Mein Gehirn war sowieso im Moment im Gefrierzustand und kontern konnte ich sowieso nicht mehr. „Na ja, ich muss jetzt gehen. Senpai wartet auf mich und sie mag es nicht zu lange zu warten. Richte Nori einen schönen Gruß von mir aus und…“ Sie schien sich wohl an etwas zu erinnern und schlug sich auf den Kopf „… Ach ja, ich wollte dir ja schon seit der Pause das hier sagen: ,Pass auf, dass du nicht zu sehr in die Dunkelheit schnüffeln gehst.‘ So war das doch, oder?“ Die letzte Frage war wohl an keinem bestimmten adressiert, „Ach egal, du wirst sowieso nicht darauf hören, aber ich habe es trotzdem gesagt, dann sollte sie zumindest zufrieden sein…“ Mit einem Schlag war die Verlegenheit fort, aber wurde sofort von Verwirrung ersetzt:
„Bitte was?“ Aber sie war schon weggelaufen. Jetzt könntet ihr euch über so einiges wundern: Erstens mal, warum sie mir so eine kryptische Botschaft mitteilte. Zweitens warum sie das überhaupt sagte und drittens - das Erstaunlichste - Warum sie es in einem Tonfall sagte, als ob sie mir eine gute Besserung gewünscht hätte. Also starrte ich eine Weile lang dem Rücken dieses einfach nur merkwürdigen Mädchens hinterher, bis ich schlussendlich anfing mir Gedanken zu machen. Was hatte sie nun damit gemeint? Nun, anscheinend hatte sie eine Ahnung, dass ich in letzter Zeit etwas gefährliches erlebt hatte, aber woher und warum sagte sie nur so etwas Ungenaues? Was war nur mit meinem Leben geschehen? Vor drei Tagen war es noch nicht so vollgepackt mit verrückten Sachen… Ich musste wohl oder übel sie das Nächste mal deswegen ausfragen… Ich seufzte und ging weiter meines Weges. Es war nicht mehr so weit bis zu unserem Treffpunkt, den üblichem Park im siebten Distrikt und tatsächlich hatte ich ihn auch schon nach ein paar Minuten erreicht. Ich musste auch nicht zu lange suchen, denn schon von weiten konnte ich Nori ausmachen. Sie lief winkend auf mich zu. Ihre Schuluniform hatte sie immer noch an und ihre Haare wehten im Wind. Ich aber, der sich eigentlich freuen sollte, ging in eine Defensivhaltung. Bald war es so weit. Solch einen Frontalangriff, würde sie nie wagen. Jeden Moment würde es so weit sein… Aber selbst wenn ich meine gesamte Aufmerksamkeit dem Aufpassen widmen würde, wäre ich ihr immer noch schutzlos ausgeliefert. Wie auch in diesem Moment. Auf halbem Weg, war sie spurlos verschwunden und ich - der wusste was das bedeutete, aber nicht die Zeit hatte dementsprechend zu reagieren - wurde umgenietet. Eine Minute später stand ich mit wieder einmal dreckiger Uniform da und grummelte irgendetwas unverständliches in meinen nicht vorhandenen Bart. Nori hingegen sah mich mit unschuldigen und frechen Augen an und kicherte immer noch über mein grantiges Gehabe. „Das war dann wohl deine Rache für einen ganzen Tag wo ich dich im Stich gelassen habe?“ fragte ich murrend „Genau!“ zwitscherte sie vergnügt und streckte mir die Zunge raus, „Also, gehen wir dann Minorin besuchen?“ fragte sie voller Vorfreude. „Ja.“ murrte ich immer noch und ging schon los. Auch wenn ich so klang, äußerst verärgert war ich nicht. Im Gegenteil, es freute mich sie zu sehen und ich fand diese vorige und heftigere Umarmung als sonst wohl als berechtigt. „Also? Was ist denn gestern geschehen?“ Ihre Stimme klang immer noch sorgenfrei, aber mein jahrelanges Studium in Bereich ,Nori‘ erklärte mir, dass sie sorgenvoll war. „Na ja…“ Ich hatte fast keine Geheimnisse vor Nori - Eigentlich waren nur meine wahren Gefühle zu ihr mein Einziges. Also entschied ich ohne große Umschweife ihr alles zu erzählen. Ich war kein Held, wie in den vielen Shounen Geschichten. Solche würden entscheiden ihre Liebsten nie die Wahrheit ihrer Abenteuer zu erzählen, oder sie gar um Hilfe zu bitten. Ich hatte schon genug solcher Geschichten gelesen, dass ich wusste, dass das auf die Dauer nicht gut ging. Ja, ich weiß keine besonders guten Quellen, aber trotzdem! Ich werde Nori schon nicht bitten, mir in einem Kampf auf Leben und Tod zu helfen, aber ihr meine Sorgen anzuvertrauen gehörte schon dazu. So erzählte ich ihr alles was gestern passiert ist, während unserem Weg ins Krankenhaus, selbst mein Besuch bei Kihara, den ich erfolgreich während des ganzen Tages verdrängen konnte. Als ich fertig war, hatte sich meine Stimmung sehr stark verschlechtert und mir war wieder bewusst, dass ich mir mehr Sorgen machen sollte, als ich es vorhin gemacht hatte… Das mit Kihara ging mir auch nicht aus den Kopf, aber mein Kopf war schon im nächsten Moment damit beschäftigt einen Schmerz zu verarbeiten. Ich bekam nämlich von Nori mit ihrer Handkante eines auf die Rübe. „Aua!“ protestierte ich verblüfft und sah sie fragend an. Sie sah mich mit aufgeblähten Wangen an und auch wenn es ziemlich süß aussah, erkannte ich sofort, dass sie wütend auf mich war. Ich wusste auch schon, warum:
„Baka!“ beschimpfte sie mich, „Du sollst nicht mehr mit dieser bösen Frau reden! Das habe ich dir doch verboten! Sie macht nichts Gutes mit dir und ich…“ Es begannen sich Tränen in ihren Augen zu formen und sie schluchzte ihre nächsten Worte hervor, „Ich will dich nicht nochmals verlieren, so wie damals.“ „Nori…“ Mehr hast du nicht zu sagen, Michizane Fujimoto? Kein Wunder, dass nichts aus Nori und dir wird! Toll, jetzt kam auch schon wieder die imaginäre Stimme des Gewissens, aber wie immer hatte sie Recht und ich musste etwas dagegen unternehmen… Wir befanden uns gerade auf einem Bürgersteig und ich wurde schon von Leuten mit vorwurfsvollen Blicken angestarrt. Also tat ich das, was mein Gehirn mir als Erstes als Option gab… Ich umarmte Nori… „Es tut mir Leid, aber es musste sein…“ „Nein! Es musste nicht sein.“ schluchzte sie in meine Schulter und ich spürte wie meine ohnehin schon dreckige Uniform nass wurde. Aber jetzt war sicher keine Zeit sich über meine Kleidung Sorgen zu machen, denn eigentlich hatte Nori Recht. Es hätten hunderte Möglichkeiten gegeben Nelson aufzuspüren und sei es auch nur Fujiwara wieder an ihren Computer zu setzen. Warum war ich also zur eigentlich schlimmsten Option gegangen? Wollte ich diese Frau etwa wiedersehen? Wollte ich mich an ihr rächen? Oder war ich einfach immer noch so fasziniert an ihr, wie ich es anfangs gewesen war? Bei diesem Gedanken lief mir ein so starker Schauer über den Rücken, dass selbst Nori merkte, dass ich zitterte. Sie drückte sich fester an mich und meine aufsteigende Angst wurde ein wenig getilgt. „Ich weiß es nicht…“ gab ich offen zu und ließ von Nori ab um ihr in die verweinten Augen zu sehen, „Ich weiß es nicht…“ wiederholte ich abermals, „Das Einzige was ich weiß ist, dass es mir leid tut und, dass ich dir hoch und heilig verspreche, dass so etwas nie mehr passieren wird.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln und sah sie so lange aufmunternd an, bis sie aufhörte zu weinen. „Indianerehrenwort?“ fragte sie mit dem Anfang eines Lächelns und sie hielt mir den kleinen Finger hin. Ich seufzte ein wenig, aber es brachte nichts sich über die Kindlichkeit sarkastische Kommentare zu machen und ich nahm ihren kleinen Finger mit meinem an:
„Indianerehrenwort!“ „Gut, wenn das so ist!“ Schon war sie wieder die alte Nori, so schnell, dass manch Psycholog sich sicher gewundert hätte und ich unter Anderem auch, „Lass uns weitergehen.“ Sie nahm meine Hand und zog so fest daran, dass ich mein Gleichgewicht verlor und hinfiel. Ich riss Nori mit um und landete auf ihr. Es war eine weiche Landung und ich tat mir nicht weh, aber doch fühlte ich mich sicher nicht erleichtert. Nachdem ich die Augen von anfänglichem Schock geöffnet hatte, blickte ich sofort in die Augen von Nori. Wir waren nur einige Zentimeter voneinander entfernt. Ich konnte ihren Atem auf meine Lippen spüren… Ich fühlte mich wie in Trance. Das Einzige was ich sah, waren ihre Augen und trotz der Klischeehaftigkeit meiner Beschreibung, fühlte ich mich genau so… Langsam bewegte ich meinen Mund nach unten. Es geschah so. Mein Gehirn hat den Sturz wohl noch nicht ganz verkraften können und somit hatten die Hormone ihre freie Bahn. Jetzt waren es sicher nur noch einige Millimeter und es kam mir fast so vor als ob Nori ebenfalls sich näherte. Die Wärme und das Aufeinanderpressen ihres Körpers auf meinem ließen diese verflixten Hormone nur noch wilder um sich her schlagen. War es wirklich so einfach? Scheinbar nicht, denn… „Halt! Stop!“ Eine schrille weibliche Stimme holte uns aus unserer Trance. Ich schreckte so schrecklich auf, dass ich sofort aufsprang und stand. Nori lag immer noch da und sah verträumt gen Himmel, ehe sie einen schrecklichen Lachanfall bekam. Was? Das verwirrte mich nur noch mehr und ließ mich für einige Sekunden die Frage vergessen, wer uns eigentlich gestört hatte. „Mist! So habe ich das eigentlich nicht gemeint… Ich wollte, dass ihr kurz stehen bleibt, damit ich das Alles filmen könnte…“ Ich sah zum Übeltäter und rollte instinktiv - Ja, bei ihr war das so! - mit den Augen. Haruka… Noris Klassenkameradin und beste Freundin. Ein Mädchen mit einen immer währendem Grinsen auf dem Gesicht. Ihre haselnussbraunen und gewellten Haaren fielen einige Zentimeter über ihre Schultern und sie hatte ebenfalls Noris Schuluniform an. Takeo hätte sie als ,heiß‘ beschrieben, aber ich kannte sie jetzt lange genug, dass ich schon lange nicht mehr auf nur das Aussehen bei ihr achte. Sie sah uns enttäuscht an und steckte seufzend ihr Handy wieder in ihre Rocktasche:
„Hab ich was verpasst?“ Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als Nori schon über Haruka auftauchte. Schon wieder ein Teleport. Ohne aber aufzusehen, ging Haruka einen Schritt nach hinten, hob ihre beiden Arme auf Bauchhöhe und fing Nori mit einem überlegenem Gesichtsausdruck auf. Nun lag Nori wie eine Braut in Harukas Armen. Ich war neidisch… Erstens, weil sie Nori so trug und zweitens, weil sie irgendwie einen sechsten Sinn entwickelt hatte, den es ihr erlaubte, Noris Teleportangriffe problemlos entgegen zu treten. „Harurun!“ quiekte Nori freudig und drückte sich an sie fest. Sie ließ sich das mit einem zufriedenem Grinsen auf mich ergehen und zwinkerte mir zu. Sie wollte wohl, dass ich neidisch bin. Nachdem Nori eine gewaltige Portion von Haruka-Knuddeln bekommen hatte, kletterte sie von ihr runter und sagte:
„Was sollst du denn verpasst haben? Ich habe MichiMichi zu fest gezogen und er ist gestolpert.“ Anscheinend war es nur eine Illusion gewesen, dass Nori mir ein wenig entgegen gekommen war. Na ja, einerseits war ich natürlich enttäuscht, dass wir unterbrochen wurden, aber andererseits war es wohl besser so. So etwas sollte nicht in einer Love-Comedy ähnlichen Szene geschehen, sondern eher wie eine Szene aus einem Liebesdrama! Jop… „Ach so… Jetzt dachte ich schon, dass Michi-kun hier seine männlichen Instinkte nicht mehr in Zaum halten konnte und dich einfach so angefallen hatte…“ „Wie meinst du das?“ fragte Nori ehrlich und neigte ein wenig ihren Kopf. Hinter Noris Rücken warf ich Haruka wütende Grimassen zu. Sie grinste mich aber nur provokativ an und sagte:
„Ach nichts. Also was macht ihr beiden hier? Hast du mich also wirklich wie sooft, für diesen Trottel hier abgewiesen… Ich bin enttäuscht… Du sollst deine Ansprüche wirklich etwas höher schrauben, meine liebe Nori.“ „Was? Ich würde doch nie MichiMichi hier in Stich lassen? Ohne Nori, würde er doch längst nicht mehr zurecht kommen. Er braucht mich, damit er ein großer, verantwortungsbewusster Junge werden kann.“ sagte sie gespielt schockiert und klammerte sich an meinem Arm. „Vielen Dank, für dein Vertrauen in mich…“ murmelte ich schlecht gelaunt und sah sie mürrisch an. Sie streckte mir, aber nur wieder die Zunge raus und ließ los:
„Ach, wenn es so ist, dann verzeihe ich dir. Also, was macht ihr beiden?“ „Wir gehen eine Freundin ins Krankenhaus besuchen!“ antwortete ich ihr. „Ach und wer ist das?“ „Minorin aus MichiMichis Abteilung. Sie hat sich gestern verletzt und wir wollen sie besuchen gehen.“ Dieses Mal zeichnete sich ehrliche Enttäuschung auf Harukas Gesicht ab und sie sagte:
„Wenn es so ist… Dann lass ich euch wohl lieber alleine. Auch wenn ich sie nicht kenne, wünscht ihr von mir eine gute Besserung.“
„Harurun? Kommst du denn nicht mit?“ fragte Nori sichtlich entsetzt und lief ihr nach. „Sie darf doch mit, nicht wahr MichiMichi?“ Ach Nori, weißt du… Bei diesen Augen, kann ich dir doch nicht nein sagen - Was du vermutlich schon weißt - also:
„Von mir aus… Dann kann ich dir ja auch meine Kollegen von Judgment vorstellen.“ Haruka sah mich mit hochgezogener Braue an, bevor sie mit den Schultern zuckte und sagte:
„Danke… Weil ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich aus dem heutigen Tag anfangen sollte.“ Vielleicht für die Schule arbeiten? Aber diese Frage ließ ich besser mal bleiben. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)