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Digimon Battle Generation

[Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Was sich nun einige von euch fragen werden: Ist der Kapiteltitel ein blöder Pun? Ähm... Ja, nein, vielleicht?

Aber ja, nach mehr als zwei Jahren habe ich endlich die Muse gefunden, die Reihe zuende zu schreiben. Wie ich schon in meinem Weblog (falls den hier überhaupt jemand liest) angekündigt habe, werden die Updates für die letzten fünf Kapitel und den dann folgenden Epilog in wöchentlichen Abständen kommen, da ich die Geschichte auf dem PC bereits vollständig habe. ;) Sprich: Ihr müsst nicht länger warten!

Davon einmal abgesehen möchte ich noch ein kleines bisschen Eigenwerbung für mein neues Schreibprojekt machen: A Hare Amoung Wolves ist eine Urban Fantasy Story mit Krimi- und Mystery-Elementen. Ich schreibe die Geschichte zusammen mit meinem Freund und Lebensgefährten und wir würden uns beide freuen, ein paar mehr Leser zu gewinnen. Also schaut vielleicht mal vorbei, ja? ;)

Aber gut, genug Eigenwerbung: Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel! Komplett anzeigen

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Episode 49: Zu spät

Zu dem Vorfall, der sich gestern in der Bucht von San Francisco ereignete gibt es soweit keine weiteren Informationen. Aus Sicherheitsgründen bleibt die Golden Gate Bridge bis morgen, den 30. Juli, weitläufig gesperrt.

                                                     - San Francisco Gate, Twitter Newsfeed, 28. Juli 2011
 

28. Juli 2011 – San Francisco, California, USA
 

Für Denreis Geschmack hatte er in den letzten Tagen zu viel Zeit in abgeschlossenen Räumen verbracht, während er um Shuichon bangen musste. Erneut war nicht einmal Dracomon hier und nach dem was passiert war, konnte er sich nicht einmal sicher sein, dass es Dracomon gut ging.

Er hatte noch immer keine Ahnung, was es mit der Bombe, die das Militär abgeworfen hatte, auf sich gehabt hatte. Alles, was er wusste, war, dass sie Examon großen Schaden zugefügt hatte und er wahrscheinlich froh sein konnte, noch zu leben. Irgendetwas an der Bombe schien den Digicore der Digimon angegriffen zu haben – und wahrscheinlich war sie auch genau dafür gedacht gewesen.

Im Vergleich zum letzten Mal – gerade einmal vor drei Tagen – dass er in einem abgeschlossenen Raum gehockt hatte, war nun die Gesellschaft jedoch noch weniger nach seinem Geschmack.

Auf dem Plastikstuhl neben ihm saß Jenrya und schien genau so bemüht darum, ihn nicht anzusehen, wie es umgekehrt der Fall war. Anders als das letzte Mal, wo die Polizei sie nur in irgendein leeres Büro gebracht hatte, saßen sie dieses Mal in einem Verhörraum, wie er sie schon mehr als einmal in amerikanischen Filmen gesehen hatte. So wusste er auch, dass hinter dem Spiegel zu ihrer Seite wahrscheinlich irgendwer saß, um sie zu beobachten. Dies war einer der Gründe, warum er nicht besonders daran interessiert war, einen weiteren Streit mit Jenrya anzufangen.

Shuichons Bruder hatte in den letzten Tagen ohnehin oft genug gezeigt, dass man mit ihm nicht reden konnte...

Die Zeit verging. An der gekachelten Wand ihnen gegenüber hing eine Uhr, an der er ablesen konnte, dass sie nun bereits gute zwei Stunden hier saßen. Es ging auf Mittag zu. In Japan musste es bereits Nacht sein.

Bisher war niemand gekommen. Niemand hatte sie verhört. Sie saßen nur hier.

Verflucht! Dabei wollte er etwas tun. Was dort draußen passiert war, war falsch gewesen. Es war falsch diese Anomalien anzugreifen und es würde sie nirgendwohin bringen. Es würde den ganzen Prozess allerhöchstens beschleunigen – das wusste er.

Und von allem, was er sagen konnte, hatten sie ohnehin nicht mehr viel Zeit. Etwas stimmte einfach nicht mehr mit der Welt und wenn sie es nicht aufhalten konnten, dann würde etwas schlimmes passieren.

Nur wusste er auch, dass dieses etwas nicht mit Waffen oder irgendeiner anderen Form von Gewalt aufgehalten werden konnte.

Er hasste es so tatenlos rumzusitzen. Wenn doch nur irgendwer sich blicken lassen würde. Um sie zu verhören oder was auch immer zu tun. Dann würde er sich zumindest nicht so nutzlos fühlen.

Nach einer Weile stand er auf und ging um den Tisch herum, bedacht darauf, Jenrya dabei nicht direkt anzusehen. Er ging zu dem Wandspiegel hinüber und sah hinein, klopfte dann dagegen, in der geringen Hoffnung, dass irgendwer auf der anderen Seite reagieren würde. Dann wartete er. Nichts geschah.

Er seufzte. Natürlich.

Ein lautes Knallen ließ ihn zusammenzucken und erst, als er instinktiv herumfuhr wurde ihm klar, dass es Jenrya war, der auf den Tisch gehauen hatte. Er zitterte.

Denrei zögerte. Noch immer hatte er nicht das geringste Interesse daran, mit dem jungen Chinesen zu reden. Immerhin hatte er ihn vor ein paar Tagen angegriffen.

Doch am Ende wurde ihm diese Entscheidung abgenommen, als Jenrya sich zu ihm herumdrehte. „Wieso?“

Denrei sah ihn nur stumm an, antwortete aber nicht. Er war sich nicht mehr sicher, was die Frage war.

Doch Jenrya beantwortete seine unausgesprochene Frage: „Wieso hast du sie mitgenommen?“

Eigentlich hätte er es sich denken können. Denrei seufzte. „Weil sie mitkommen wollte. Ich kann es ihr nicht verbieten.“

„Du hast sie mitgenommen!“, schnauzte Jenrya ihn an und stand auf. „Sie wäre nicht da gewesen, hättest du sie nicht mitgenommen!“ Er ging um den Stuhl herum und machte ein paar Schritte auf Denrei zu.

Dieser wich ein paar Schritte zurück. Er wollte sich nicht streiten. Vor allem wollte er sich nicht mit ihm schlagen – schon gar nicht hier, beobachtet von irgendwelchen Militärleuten, die wahrscheinlich nur nach einem Grund suchten, sie mindestens für mehrere Tage wegzusperren. Bis es zu spät war. „Jenrya“, versuchte er mit ruhiger Stimme zu sprechen, „sie wollte gehen. Ich habe ihr davon abgeraten, es ihr aber nicht verboten. Sie und ich waren gemeinsam in der digitalen Welt.“ Er senkte die Stimme, in der Hoffnung, dass man ihn so nicht hören konnte. „Wir waren in der Welt, aus der diese Wesen kommen. Wir haben dort mit ihnen geredet.“

Jenrya ließ nur ein wütendes Schnauben hören und machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. „Was hat das mit irgendetwas zu tun?“
 

28. Juli 2011 – Digitale Welt
 

Ai saß auf der Veranda des Schreins in der digitalen Welt und sah auf die Ebene hinaus. Die entfernten Berge, die Brücken, die Wolken... Alles beschienen vom bläulichen Licht der realen Welt, die wie ein seltsamer Mund im Himmel hing.

Sie konnte nicht schlafen. Sie wusste nicht einmal sicher, was sie denken sollte.

Eigentlich hatte sie gehofft, dass alles vorbei war, wenn sie Makoto finden würden. Auch wenn sie sich nicht sicher war, was sie erwartet hatte. Wahrscheinlich, dass er einfach nur froh war, sie zu sehen; dass sie sich aussprechen würde; dass er ihr vergeben hatte.

Warum fühlte sie sich überhaupt so schlecht?

Hatte sie es ihm wirklich weggenommen? Sie hatte ihn belogen oder es zumindest verheimlicht. Aber es nie ihre Absicht gewesen, allein Impmons Partner zu sein. Sie hatte ihn nicht ausschließen wollen. Nur war ihr klar gewesen, dass Makoto sich nicht einfach so ihr anschließen würde. Er war zurückhaltender als sie.

Und jetzt? Was sollte sie jetzt tun? Sie hatte das Gefühl, dass sie mit ihm reden sollte, doch wusste sie nicht, wie sie es anfangen könnte.

Außerdem hatten sie keine Zeit. Sie mussten in die reale Welt zurück. Das wusste sie. Zumal jetzt, wo sie aus irgendeinem Grund nicht mehr mit Impmon verschmelzen konnte... Sie wollte einfach nur noch nach Hause.

Dabei konnte sie kaum glauben, dass sie so dachte. Vor einiger Zeit hätte sie noch alles für ein Abenteuer in der digitalen Welt gegeben. Echte Abenteuer hatten jedoch an sich, dass man verletzt wurde und mit allem, was sie hier in den vergangenen Tagen erlebt hatten... Nein, sie wollte nach Tokyo zurück.

Sie seufzte und stand auf, um zu den anderen zurück zu gehen, die in den äußeren Bereichen des Tempels schliefen – Mädchen und Jungen natürlich getrennt, da Sanzomon darauf bestand... Doch zumindest würde Rin da sein und Impmon...

Auch wenn sie noch immer keine Ahnung hatten, wie sie in die reale Welt zurückkehren sollten, würden sie morgen aufbrechen. Sie mussten es einfach probieren!

Doch gerade als sie sich umdrehte, um in das Innere des Tempels zurückzukehren, sah sie eine kleine weiße Gestalt etwas entfernt von ihr am Rand der hölzernen Veranda stehen, während eine andere Gestalt auf diese zulief.

„Tailmon?“, flüsterte Ai und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Das andere Digimon war Bearmon, das nun Tailmon erreicht hatte. „Was machst du wieder, Tailmon?“, fragte es mit gesenkter Stimme – wahrscheinlich um niemanden zu wecken. „Tailmon! Tailmon!“ Es nahm die Pfote des Katzendigimons und zog daran. „Lass uns wieder rein gehen!“

Doch Tailmon sah nur auf die Ebene hinaus und Ai erkannte ein seltsames, violettes Schimmern in den Augen des Digimon. Sie hatte es erst für eine Reflektion der Streams aus der realen Welt gehalten, doch nun erkannte es, dass es von Innen heraus kam.

„Es kommt“, flüsterte Tailmon nur mit monotoner Stimme. „Wir sind hier. Wir sind ein Teil der Welt. Wir wollten es nicht. Es kommt...“

Ai starrte das Digimon an. „Tailmon...“, flüsterte sie und folgte Tailmons Blick. Sie hatte ein ungutes Gefühl.

Erst schien alles wie zuvor, doch dann bemerkte sie, dass tatsächlich etwas nicht stimmte. War es schon vorher da gewesen? Sie konnte es nicht sagen. Doch ein seltsames Flackern lief durch die Berge in der Entfernung. Beinahe wie ein Rauschen, doch anders, als es in der digitalen Welt normal war. Verpixelter. Heller. Einfach... Nicht richtig.

Ai drehte sich um. So wenig sie auch Sanzomon leiden konnte, so hatte sie doch das Gefühl, dass sie besser mit dem Digimon reden sollte.
 

28. Juli 2011 – Sao Paolo, California, USA
 

Es war besser, als man es hätte hoffen können, so schnell hinzubekommen. Das alte Labor war mit einem kleinen Server ausgestattet worden, inklusive einer Verbindung zur Serverfarm der Paolo Alto Universität. Studenten halfen ihnen dabei, die Bildschirme und Rechner an den Tischen aufzubauen, doch Janyuu wusste sehr genau, dass es wahrscheinlich nicht reichen würde.

Er hatte die Ausstattung gesehen, die Shibumi bei sich daheim genutzt hatte und die Keith nun zusammen mit Rob holte. Er kannte die Hypnos Ausstattung mittlerweile nur zu gut. Doch selbst wenn sie all das zusammennahmen... Ihnen lief die Zeit davon!

Was im Hafen passiert war, hatte Folgen gehabt. Noch immer flackerte Alcatraz, noch immer schien das Wasser in der Bucht einen seltsamen Zustand zu haben – beinahe wie in einem glitchenden Videospiel.

Er konnte Shibumis Theorie nicht länger anzweifeln. Jedoch bedeutete dies ebenso, dass Shibumis andere Vorhersage auch zutreffen würde: Es war zu spät. Wenn sie das Programm nicht fertig stellten... Sie hatten dafür keine Zeit mehr!

Mit einem Seufzen sah er auf den Bildschirm.

Wie sollte er den Code in der kurzen Zeit verstehen? Ein Teil von ihm tat sich noch immer schwer zu akzeptieren, dass er sein ganzes Leben selbst in einer digitalen Welt, in einer Simulation, verbracht hatte, und jetzt starrte er auf den Code, der laut Shibumi einen Zustand eben dieser Welt darstellen sollte. Und es war anderer Code. Der Code war nicht zu vergleichen mit dem eher simplistischen Code, in dem sie damals die digitale Welt der Digimon programmiert hatten, war sogar vollkommen anders, als irgendeine Programmiersprache, mit der er selbst gearbeitet hatte, wenngleich zumindest grundlegende Prinzipien, wie Bedingungen und Schleifen zu existieren schienen.

Doch das war nur die Oberfläche! Nur ein kleiner Zeit. Shibumi sagte selbst, er hatte nicht alle Daten und die Daten, die er hatte beinhalteten Petabyte von Daten – und das war einzig und allein der Code.

„Tao...“, hörte er eine nur allzu bekannte Stimme neben sich.

Er sah auf, als sich Linda, Daisy, gerade neben ihn setzte.

Sie sah genau so müde aus, wie er sich fühlte, und hatte wahrscheinlich in den letzten Tagen nicht viel mehr geschlafen als er.

Nun, vielleicht doch. Immerhin musste sie sich bei alledem nicht auch noch um eine Tochter Gedanken machen, die erneut medizinisch versorgt werden musste, und einen Sohn, der vom Militär festgehalten wurde. Von einem Militär, das noch immer nicht einsehen wollte, dass ihr Einsatz ein Fehler war. Er wollte seinen Kindern helfen, doch wusste er nur zu gut, dass – wenn Shibumi wirklich Recht behalten sollte – alle Hilfe ihnen nichts brachte, wenn sie dieses Rätsel nicht lösten.

„Was ist?“, fragte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Code zu.

Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah für einen Moment so aus, als wollte sie ihm Mut zusprechen. Dann jedoch seufzte sie und schüttelte den Kopf, als würde sie sich gerade selbst sagen, dass es nichts brachte. „Ich habe einen Anruf von Megumi bekommen. Sie sagt, sie sind auf den Rückweg.“

Janyuu nickte nur.

Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, dann setzte Linda erneut an: „Ich habe außerdem Kali und Babel erreichen können. Sie sind auf dem Weg. Kali sagte... Vielleicht könnte sie uns helfen.“

Es war aus ihrer Stimme klar, dass sie nicht davon sprach, dass Kali ihnen mit der Programmierung helfen könnte. „Was meinst du?“

„Sie kennt ein paar Leute und wird anfragen... Nun...“ Linda nahm die Tasse Kaffee, die sie mitgebracht hatte, und trank einen Schluck, ehe sie weiter sprach. „Sie arbeitet bei der NASA. Vielleicht hat sie ein paar Möglichkeiten...“

Janyuu nickte. „Vielleicht...“

Irgendwie konnte er nicht daran glauben, dass die NASA ihnen helfen wollte. Nicht solange die amerikanische Regierung die Augen verschloss vor dem, was hier vor sich ging. Selbst wenn... Wäre es genug?

„Wir können hoffen“, sagte er schließlich trank selbst einen Schluck des schon stark abgekühlten Kaffees neben seiner Tastatur, nur um erneut die Aufmerksamkeit dem Code zuzuwenden. „Wir brauchen Shibumi, um das alles zu verstehen“, gab er dann schließlich zu, woraufhin Linda nur nickte.
 

28. Juli 2011 – San Francisco, California, USA
 

Egal wie wütend er eigentlich auf Jenrya war: Denrei hatte keine Lust mehr zu streiten. Er hatte von all dem genug. Sie hatten nun wirklich besseres zu tun.

Deswegen wich er nur weiter vor Jenrya zurück. „Es war falsch diese Wesen anzugreifen“, versuchte er mit ruhiger Stimme zu sagen. „Wenn wir nur vernünftig mit ihnen reden würden, würden sie vielleicht in ihre Welt zurückkehren.“

„Woher willst du das Wissen?“, fauchte Jenrya.

„Weil wir da waren!“, erwiderte Denrei mit Nachdruck. „Sie sind keine Feinde!“

Natürlich hinterließ dies wenig Eindruck bei dem jungen Chinesen. „Sie haben Menschen angegriffen! Sie hätten beinahe Shuichon umgebracht!“

„Hätten sie nicht und das wusste Shuichon!“ Denrei konnte nicht verhindern, dass seine Stimme nun doch etwas lauter wurde. Nun stand er doch mit dem Rücken zur Wand und hob abwehrend die Hände, um Jenrya davon abzuhalten, erneut zu versuchen ihn zu schlafen, wie es schon so oft vorgekommen war.

„Du hast sie in all das hereingezogen!“, rief Jenrya nun aus. Seine Augen waren kalt.

„Nein, habe ich nicht“, antwortete Denrei. „Hör dir doch einmal selbst zu, Jenrya!“ Er biss die Zähne zusammen, um etwaige Unfreundlichkeiten zurückzuhalten. „Jenrya. Hör mir einmal zu. Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst und mit Verlaub, kann ich dasselbe auch umgekehrt sagen.“ Das hatte er sich nicht verkneifen können. „Ich weiß auch, dass ich in der Vergangenheit...“ Kurz zögerte er, da er sich unsicher war, wie er es ausdrücken sollte. „Dass ich in der Vergangenheit Dinge gemacht habe, mit denen ich Shuichon und auch andere in Gefahr gebracht habe“, beendete er dann den Satz. Nur zu gut konnte er sich an Darkdramon erinnern und daran, wie er beinahe Shuichon umgebracht hätte. „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe und ich verlange nicht, dass du mir vertraust. Aber um Himmels Willen: Vertrau deiner Schwester! Vertrau Shuichon! Sie weiß, was sie tut, und egal wie sehr du es dir vielleicht auch wünscht: Sie ist kein Kind mehr. Sie ist alt genug, um selbst Entscheidungen zu treffen! Du musst sie nicht beschützten!“

Weiter kam er nicht. Eigentlich überraschte es ihn schon, dass Jenrya ihn hatte soweit kommen lassen, ehe er ihm einen Kinnhaken versetzte.

Zu gerne nur hätte Denrei sich gewehrt, doch er wusste, dass es alles nur noch schlimmer machen würde. „Jenrya. Sei vernünftig“, sagte er nur und ließ sich zu Boden sinken.

„Das musst du sagen“, knurrte Jenrya und packte ihn am Kragen.

Jedoch kam er nicht dazu, noch einmal zuzuschlagen, ehe die Tür aufging und ein Offizier in Uniform herein kam.

„Please get back to your chairs“, sagte er in einem geübten Kommandoton. „You have been arrested and any further resistance will be punishable. So please, Mr. Lee, get away from him.“

Jenrya zögerte. Seine Faust war noch immer geballt, doch ließ er sie schließlich sinken und machte einen Schritt zurück.

„Sit down now“, sagte der Offizier. „Both of you.“

Am liebsten hätte sich Denrei sein schmerzendes Kinn gerieben, doch wagte er nicht, Schwäche zu zeigen. Stattdessen stand er vom Boden auf und ging zu dem Plastikstuhl hinüber, während er den Offizier musterte.

Der Mann hatte dunkelbraunes Haar und war recht muskulös gebaut. Denrei schätzte ihn auf Ende dreißig, vermochte es aber nicht genau zu sagen, da es ihm schwer fiel, Amerikaner an ihrem Äußeren einzuschätzen. Dann entdeckte er das Namensschild an der Uniform, dass den Offizier als Kommandant ausgab: Commander C.L. Johnson.

Schweigend setzte sich Denrei hin und beobachtete den Mann weiterhin. „You cannot hold us here forever“, sagte er, wenngleich seine Probleme mit der englischen Sprache dafür sorgten, dass seine Stimme bei weitem nicht so sicher klang, wie er es sich wünschte.

„Right now we can“, sagte der Commander Johnson eisern und sah ihn mit kalten, grauen Augen an. „Both of you have entered and hindered a military effort without authorization.“

Nur zu gerne hätte Denrei etwas dazu gesagt, dass sie sicher niemanden behindert hatten und das viel eher das Militär sie daran gehindert hatte, das ganze friedlich zu lösen. Doch er wusste zu genau, dass es ihnen nur noch mehr Probleme einbringen würde. Stattdessen versuchte er dem Mann in die Augen zu sehen. „Where are our Digimon?“, fragte er stattdessen langsam. „And what happened to Shuichon?“

„Your Digimon have been contained for now“, antwortete der Mann. „And if you mean the young lady, who has been aiding you: She has been taken care of and is resting, before we will question her, too.“

„She is my sister!“, warf Jenrya aufgebracht ein.

„We are aware of that fact.“ Die Stimme des Mannes war beinahe Tonlos. „But that does not change anything about the ongoing investigation.“ Er sah Jenrya kurz an, ehe er sich auf den Stuhl ihnen gegenüber setzte. „As you might have already figured: I am here to question you.“

Beide jungen Männer schwiegen und sahen ihn nur an.

„First of all, I would like you to confirm your personal data.“

Weiteres Schweigen.

„Your name is Jianglian Lee. Birthdate 6th of December 1991. You have Japanese nationality and currently study here in San Francisco. Is that correct?“ Er las die Daten von einem Tablet ab.

„Yes“, erwiderte Jenrya nur tonlos, doch an seinem angespannten Kiefer konnte Denrei sehen, dass er seine Wut nur schwer unterdrückte.

Der Soldat sah nun ihn an. „Your name is Denrei Yuki. Birthdate 21st of October 1991. You, too, have Japanese nationality and are currently visiting the US. Is this correct?“

„Yes“, antwortete Denrei. Er hatte seinen Reisepass bei sich gehabt. Wozu also das ganze Prozedere?

„Now, would you please tell me, what the two of you have been doing at Alcatraz during a military operation?“, fuhr Cmd. Johnson ruhig fort und wurde im ersten Moment erneut von Schweigen getroffen.

Was sollte Denrei auch sagen? Mit jedem Moment wuchs seine Abneigung gegen das amerikanische Militär.

„I am a licensed tamer“, antwortete Jenrya mit zusammengepresstem Kiefer. „I wanted to help the military, when I saw that creature attacking.“

„But you did not intervene, when that creature attacked“, erwiderte der Kommandant.

Jenrya schwieg. „I was too slow.“

Denrei verkrampfte sich. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis man ihn frage. Und dann? Was sollte er dann antworten.

Er konnte nur Hoffen, dass Janyuu oder irgendwer gerade versuchte, sie hier herauszuholen.

Natürlich hatte er Recht mit seiner ersten Vermutung. Nur einen Moment später wandte sich Cmd. Johnson ihm zu. „What about you, Mr. Yuki?“

Denrei zögerte. Dann entschloss er sich zu lügen.
 

28. Juli 2011 – Tokyo, Japan
 

Eine seltsame Stimmung hatte sich in Tokyo ausgebreitet. Angst. Verwirrung. All das schien auf den Straßen zu herrschen, die für die Verhältnisse der Metropole in den vergangenen Tagen mehr und mehr verlassen geworden waren. Die Erdbeben, die Anomalie, all das hatte dazu geführt, dass vermehrt Menschen die Stadt verließen – flohen. Nicht das es einen Ort gab, zu dem sie wirklich fliehen konnten.

Mittlerweile war die Anomalie in den USA aufgetaucht und in Moskau. Es war eins der Wesen in Indien erschien und trieb dort noch immer sein Unwesen, da es dort einfach niemanden gab, der es aufhalten konnte.

Mitsuo hasste es. Sie waren dafür verantwortlich! Sie hatten es soweit kommen lassen!

Doch was hätten sie tun können, um es aufzuhalten.

Mit zusammengebissenen Zähnen stand er in seinem Büro und sah auf die Straßen vor dem Metropolitan Government Building hinab. Es war auffällig, dass einige der Neonlichter der Läden Shinjukus nicht mehr brannten – es wirkte dunkler.

Natürlich hatte er die Übertragung aus San Francisco gesehen, hatte auch schon mit Janyuu gesprochen. Er hatte gesehen, was passiert war, hatte auch die Bilder gesehen von der Verwüstung, die jene Bombe hinterlassen hatte. Eine effektive Waffe gegen diese Wesen. Doch war soweit nicht klar, was für Folgen es haben würde.

Er hörte, wie die Tür aufging und drehte sich um.

„Wo ist Namiko?“, fragte er, als er seine Frau in der Tür stehen sah.

Reika seufzte und ging zu ihm hinüber. „Ruki passt auf sie auf.“

Daraufhin schwieg Mitsuo. Er war sich nicht ganz sicher, was er sagen konnte, sagen sollte. Schließlich nickte er nur. Reika würde schon verstehen – sie verstand ihn immer.

„Janyuu und die anderen arbeiten dran“, stellte sie dann fest. „Ich habe eine Nachricht von Megumi bekommen.“

Er nickte. „Ja. Ich habe mit ihm gesprochen.“

„Was werden wir tun?“, fragte sie.

Manchmal hasste er, wenn sie das tat. Sie hatte selbst schon genau in Erwägung gezogen, was sie tun konnte, was das beste zu tun wäre, wusste genau, das er dies auch getan hatte, und ebenso genau, welche Antwort sie von ihm hören wollte. „Was können wir denn noch tun?“, erwiderte er nüchtern.

„Wir können versuchen etwas zu ändern“, antwortete sie. „Der Code, den du...“ Sie unterbrach sich selbst, um sich zu verbessern. „Der Code, den wir Takato-kun gegeben haben. Wir können den Code ihnen schicken. Vielleicht hilft es ihnen.“

Mitsuo nickte nur und wandte sich wieder dem Fenster zu.

Für eine Weile herrschte Schweigen. Er konnte in der Reflektion des erleuchteten Raums, in dem sie standen, sehen, wie Reika hinter ihn trat. Dann spürte sie ihre Hand auf seiner Schulter. „Wie geht es Akiyama?“

Er zuckte nur mit den Schultern. „Er bleibt erst einmal im Krankenhaus. Die Ärzte sagen, er ist übermüdet und dehydriert...“ Nicht das es einen Unterschied für sie gemacht hatte. Immerhin hatte Ryou mit dafür gesorgt, dass sie erst in diese Situation gekommen waren.

„Vielleicht solltest du mit ihm reden“, schlug sie vor.

Er drehte den Kopf halb, um sie aus den Augenwinkeln anzusehen. „Wieso? Was sollte ich mit ihm besprechen.“

„Du könntest mit ihm darüber reden, was passiert ist“, antwortete sie. „Akiyama... Ryou-kun braucht irgendjemanden, mit dem er sprechen kann.“

Erneut schwieg Mitsuo.

„Was ist mit Takato?“, fragte Reika dann.

Nun drehte er sich doch wieder zu ihr um. „Was?“

„Hast du mit ihm noch einmal über die Anomalie gesprochen? Über den Code? Die rote Karte?“ Forschend sah sie ihn an, obwohl sie doch ganz genau die Antwort auf ihre Fragen kannte.

Deswegen schwieg er. Sie wusste es ja doch!

„Takato-kun und Ruki... Sie wollen nicht weiter kämpfen“, meinte Reika. „Nicht gegen... Gegen diese Wesen.“ Sie hatte sich offenbar bewusst dagegen entschieden, die Wesen als „Anomalie“ zu bezeichnen. „Mitsuo, nach den letzten Tagen... Vielleicht sollten wir ihnen eine Chance geben, einen anderen Weg zu finden.“

Doch er schüttelte nur den Kopf. „Wie?“, fragte er. Natürlich hatte er selbst schon darüber nachgedacht, doch es war zu spät – einmal ganz davon abgesehen, dass es nicht seine Entscheidung zu treffen war. Er selbst war auch nur ein Beamter der Regierung und hatte schon genug Schaden angerichtet, als er damals – vor zehn Jahren – auf eigene Faust gehandelt hatte. „Es ist zu spät...“

„Vielleicht“, gab Reika mit einem Seufzen zu. „Aber vielleicht...“

Sie verstummte, als das Licht im Zimmer plötzlich ausging.

„Was...“ Mitsuo drehte sich zum Fenster um, gerade als der Boden erneut zu wackeln begann. Auch draußen waren die Lichter der Stadt erloschen. Ein Stromausfall... Ein weiteres Erdbeben...

War es wirklich schon zu spät?

Flackernd ging das Licht wieder an, als der Notstromgenerator des Gebäudes ansprang.

Für einen weiterem Moment zögerte er, dann drehte er sich um und ging zu seinem Rechner, um eine Email an Janyuu zu schicken.
 

28. Juli 2011 – Sao Paolo, California, USA
 

„Uns fehlen noch immer Daten“, murmelte Shibumi. Er kaute auf einem Sandwich, während seine Augen über die sechs Bildschirme, die vor ihm aufgebaut waren, flogen. „Es fehlen Daten...“

Das hatte er in den letzten Stunden hatte er es schon so oft gemurmelt, doch noch immer war sich Megumi nicht sicher, was er genau damit meinte.

Sie sah zu Keith, der nur mit den Schultern zuckte.

Erst vor einer dreiviertel Stunde waren sie mit Shibumis eigenem Server und seinem Rechner hergekommen und hatten nun die letzten Minuten damit verbracht, die Geräte alle miteinander zu verkabeln und miteinander zu registrieren – auch wenn es nun zu laufen schien.

„Shibumi“, begann Rob McCoy vorsichtig. „Kannst du uns erklären, was du meinst?“

Noch immer war sich niemand ganz sicher, was er überhaupt vorhatte.

Seit er vor einigen Stunden hergekommen war und endlich seine Hilfe angeboten hatte, hatte er noch immer kein Wort darüber verloren, sondern nur etwas von einem Code, von fehlenden Daten und der Simulation gemurmelt.

Shibumi reagierte nicht sofort, doch dann ließ er das halb gegessen Sandwich sinken und legte es schließlich auf den Teller neben seinen Rechner.

„Diese Wesen...“ Er zögerte. „Sie kommen aus einer anderen Welt. Nicht unserer Welt, nicht der digitalen Welt.“

„Ja, das sagtest du schon“, murmelte Linda und trat hinter Rob.

„Als die Demon Lords unsere Welt vor drei Jahren angegriffen haben, ist die Grenze zwischen den Welten instabil geworden – instabiler als sie vorher schon war“, erklarte Shibumi mit leiser, beinahe monotoner Stimme. „Vielleicht hat es sogar schon vorher angefangen.“ Er drehte sich wieder zu den Bildschirmen um und beobachtete den Code. „Die Sache ist, dass wir die ganze Zeit nur davon ausgegangen waren, dass es die grenze zwischen 'unserer Welt' und der 'digitalen Welt' betreffen würde.“ Er betonte die Namen der Welt stärker als etwas anderes und die gedachten Anführungszeichen waren deutlich heraus zu hören. Natürlich: Beide Welten waren digital. „Aber das war nicht der Fall. Auch die Grenze zwischen der digitalen Welt und jener anderen Welt ist seither langsam korudiert. Seither sind Teile jener Welt in die digitale Welt vorgedrungen, haben sie verändert. Mehr noch, als unsere Welt und die Welt der Digimon einander beeinflusst haben.“

Schweigen, während alle den halb kahlen Hinterkopf des mittlerweile in die Jahre gekommenen Japaners anstarrten, ohne dass jemand sich ganz traute zu Fragen, was er meinte.

Dankbarer Weise fuhr er nach einer kurzen Pause fort: „Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass es einen anderen Weg gibt... Aber es gibt keinen – jedenfalls keinen, der möglich ist in der Zeit, die uns noch bleibt.“ Eine weitere kurze Pause. Es war deutlich, dass nun in seiner Stimme mehr mitschwang als zuvor und Megumi war sich sicher heraus zu hören, was es war: Reue. Aber wieso?

Shibumi holte tief Luft. „Der Code von jener anderen Welt, von jener anderen Simulation ist mit unserem Code und dem Code der digitalen Welt nicht kompatibel. Die einzige Methode, die es gibt, ist, die Codes voneinander zu trennen.“

„Aber was willst du damit sagen?“, fragte Janyuu.

Erneut herrschte für eine ganze Weile Stille, ehe sich Shibumi herumdrehte. „Ein Reboot, wenn man so will. Wir müssen einen Zustand herstellen, in dem die Welten stabil waren.“

„Du meinst, wir müssen die Welten trennen“, erwiderte Megumi, die nun verstand.

Shibumi nickte. „Wir müssen die Grenze zwischen den Welten sichern. Den letzten stabilen Zustand wiederherstellen.“

Alle sahen ihn an – selbst die Studenten, die ihnen geholfen hatten, die ganze Technik aufzubauen, auch wenn sie wahrscheinlich kaum verstanden, was hier besprochen wurde.

Schließlich stellte Janyuu die Frage, die wohl durch alle Köpfe wanderte: „Wie?“

Shibumi sah ihn an. „Wie du jeden anderen Code korrigieren würdest, Tao“, meinte er. „Eine alte Version widerherstellen.“ Er sah auf die Daten. „Aber ich sehe nicht wie. Uns fehlen Daten. Von unserer Welt. Aber vor allem von der digitalen Welt. Und ich sehe nicht, wie wir... Wie wir rechtzeitig...“ Er schüttelte den Kopf.
 

28. Juli 2011 – Digitale Welt
 

„Wir können nicht länger warten“, sagte Sanzomon und sah die Digimon an, die um das seltsame Licht in seinem Tempel saßen und es verängstigt und verunsichert ansahen. „Wir müssen von hier fort.“

„Aber wie?“, fragte ein Tanemon mit piepsender Stimme. „Wie können wir hier fort?“

Andere der Digimon stimmten ein:

„Wir wissen nicht, wie wir in die reale Welt kommen!“

„Wir können nicht mehr fliehen!“

„Was ist, wenn wir ein weiteres dieser Monster treffen?“

Es war Impmon, das an dieser Stelle eingriff. „Beruhigt euch mal, Knirpse!“, rief es und sprang auf den niedrigen Tisch mitten im Raum. „Wir kommen aus der realen Welt! Wir waren dort, wir sind her gekommen. Wir sind auch in der Vergangenheit hergekommen und immer wieder zurückgekommen! Also macht euch mal nicht ins Hemd!“

Erneut brach eine vielzahl an zweifelnden Stimmen los.

„Ruhig!“, sagte nun auch Nakamura, beziehungsweise der ältere der beiden Nakamura Brüder. „Impmon hat Recht. Es gibt Pfade in die Welt der Menschen zurück. Sanzomon und auch Gokuwmon“ – er nickte zu dem Perfect-Digimon, das im Lotussitz in einer Ecke saß und sie nur aus einem Auge ansah – „kennen Wege durch diese Welt.“

Takumi zögerte. Natürlich wusste er, dass Matsuda Takato und die anderen mehrfach aus der digitalen Welt zurückgekommen waren, doch wusste er eigentlich wenig über die Situation, in der sie damals gewesen waren. Immerhin war die digitale Welt nun anders, gefährlicher... Selbst wenn er noch nie hier gewesen war, hatte er genug darüber gelesen, um so viel sagen zu können. Diese Kreaturen, von denen niemand zu wissen schien, waren keine Digimon. Sie gehörten hier nicht her. Und diese seltsamen Stürme und dieses Flackern, das Ai gesehen hatte... Es war nicht normal. Also vielleicht war es nicht so einfach, wie es einmal gewesen war.

„Takumi“, sagte Kotemon leise neben ihm und er konnte sehen, wie seine glühenden Augen ihm unter der Maske hervor ansahen.

Er seufzte. Erst vor wenigen Stunden waren sie gemeinsam zu Kasikewemon geworden. Er hatte die anderen beschützt. Vielleicht...

Für einen Moment schloss er die Augen. Seine Hand griff nach seinem Digivie, um sich zu versichern, dass es noch da war. Dann trat er vor.

Noch immer diskutierten der ältere Nakamura, Sanzomon und Impmon mit den Digimon.

„Wir werden einen Weg finden“, sagte er und versuchte so viel Zuversicht wie nur irgendwie möglich in seine Stimme zu legen. „Aber nur, wenn wir aufbrechen! Wenn wir hier sitzen bleiben und nur diskutieren, kommen wir sicher nirgendwo hin.“

Alle starrten ihn in einigen Sekunden der Stille an. Offenbar hatte niemand damit gerechnet, dass er etwas sagte.

Er konnte es ihnen nicht verdenken, war er doch genau so überrascht davon, wie sie.

„Takumi hat Recht“, hörte er plötzlich eine andere Stimme sagen. Ai! Sie trat zu ihm. „Wir sollten schauen, dass wir auf die physische Ebene kommen. Bisher sind wir immer von dort zurückgekommen!“

Halb überrascht sah sich Takumi zu ihr um, doch sie nickte nur.

„Wir sollten jetzt aufbrechen“, stimmte auch Rin, wenngleich nicht mit ganz so entschlossener Stimme wie die anderen beiden zu.

Noch immer waren alle still, doch dann war es Tailmon, das nickte. „Sie haben Recht“, sagte es und drehte sich zu den anderen Digimon. „Wenn wir hier bleiben, kommen wir nirgendwohin.“

„Ich werde euch auf die physische Ebene führen“, sagte die tiefe Stimme Gokuwmons, ehe das Digimon aufsprang. „Vertraut mir. Ich kenne viele Pfade durch diese Welt.“ Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Der jüngere Nakamura – Kaito – sah seinen Bruder fragend an. Dann nickte er. „Lasst uns gehen.“

Als einige der Digimon noch immer still waren und einander verunsichert ansahen, trat Bearmon vor. „Wir können ihnen vertrauen“, sagte es. „Lasst uns gehen. In die reale Welt!“

Langsam stimmten einzelne Digimon ihnen zu.

Nur einer hielt sich zurück und beobachtete alles nur an eine Wand gelehnt: Makoto, der kaum mit ihnen gesprochen hatte, seit sie ihn gefunden hatten.

„Takumi“, hörte er erneut Kotemons Stimme neben sich und sah es an. Das Digimon berührte kurz seine Hand. „Lass uns gehen!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war's für diese Woche. Viel gibt es zu dem Kapitel nicht zu sagen, da keine neuen Digimon oder Orte vorkommen.

Insofern hoffe ich einfach einmal, dass euch das Kapitel gefallen hat und sage nur: Bis nächste Woche! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Taroru
2017-06-21T14:51:21+00:00 21.06.2017 16:51
hat ein wenig gedauert, bis ich die zeit gefunden hatte... hier wieder rein zu schauen....
aber hey! ich freu mich rießig, direkt so viel nachschub zu bekommen!
auch wenn ich gestehen muss, das ich noch mal in die vorigen kapitel gucken musste, um wieder auf dem laufenen zu sein XD
ich lese dann mal direkt weiter ;-)
Von:  Selma
2017-06-10T13:27:01+00:00 10.06.2017 15:27
Ûi, es geht wirklich weiter. Das ist sehr schön :)
Aber ich glaube Jenra möchte in San Fra Denrei mehr schlagen als mit ihm schlafen. ;)
Freue mich auch das es weitergeht und hoffe auch noch viel mehr :)
Von:  Caliburn
2017-06-07T17:05:10+00:00 07.06.2017 19:05
Yeah, endlich geht es weiter! Die zwei Jahre, ein Monat und zweiunzwanzig Tage vergingen wie Fluge. *hust* *keuch*
Stellenweise musste ich erst einmal wieder überlegen, was überhaupt passierte. xD" Aber ja, meine Erinnerungen haben mich glücklicherweise nicht im Stich gelassen.

Jenrya ist noch immer recht anstrengend. Wobei jetzt, wo Shuichon im Krankenhaus ist, kann man ihm natürlich keinen Vorwurf machen. Und Denrei war ja in seinen Augen schon eh immer an allem Schuld. *hüstel*
Ich frage mich ja, ob die beiden ihren Zwist am Ende der Geschichte doch beiseite legen werden.

Makoto gibt einige Dark Vibes von sich.
Bin gespannt wie es mit ihm, Ai und Impmon weiter geht. I need to know!

Und natürlich der Cliffhanger. Was wäre DBG ohne einen Cliffhanger?

Antwort von:  Alaiya
07.06.2017 19:07
Hihi.

Danke.
Das gute an dem Cliffhanger: Nächste Woche geht es ja schon weiter! ^____^


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