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Digimon Battle Generation

[Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel ist da. :)

Ein Kapitel, dass einmal wieder mit viel Action daher kommt - auch wenn tatsächlich die Beziehung zwischen Ruki und Ryou hier (wie sich aus dem Kapiteltitel vielleicht erschließen lässt) ebenfalls eine größere Rolle spielt.
Und sollte sich jemand fragen, wozu das große Drama da ist... Das verrate ich noch nicht ;)

Viel Spaß mti dem Kapitel! :3 Komplett anzeigen

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Episode 34: Ruki und Ryou

Episode 34: Ruki und Ryou
 

Was habe ich die ganze Zeit gemacht? Habe ich jemals etwas anderes getan als vor meinem Leben davon zu laufen? Ich habe so viel Zeit in der digitalen Welt verbracht. Die digitale Welt... Eine Welt ohne Regeln. Eine Welt, in der ich ein Held sein konnte und unsterblich. War es der Fehler einfach dorthin zu gehen? Oder war der eigentliche Fehler, zurück zu kehren? Letzten Endes ist es doch diese Welt in der ich keinen Platz habe.
 

                                                            – Akiyama Ryou
 

Es war zur Zeit des dritten Blocks, nicht all zu lang vor der Mittagspause. Shoji hatte Geschichte, wo er ruhig die Anschriebe seines Lehrers über Daten aus dem zweiten Weltkrieg von der Tafel kopierte.

Wie es von ihnen erwartet wurde, taten auch seine Mitschüler dasselbe, so dass es erstaunlich ruhig im Klassenraum war, der allerdings auch – anders als es bei einer öffentlichen Schule der Fall gewesen wäre – recht klein war und gerade einmal 20 Tischen Platz bot, von denen aktuell jedoch nur 19 besetzt waren.

Shoji bemerkte zuerst nicht, was geschah, doch es war, als ein Rascheln durch den Raum ging und Schritte aus dem Nachbarzimmer zu hören war, wie auch Stimmengewirr, dass er aufsah. Auch viele seiner Mitschüler sahen auf und es dauerte nicht lang, bis ihre Blicke zur Fensterfront auf der aus ihrer Perspektive linken Seite des Klassenzimmers wanderten.

Dann hörten sie einen Knall, wie von einer Explosion.

Das war der Moment, als Shoji wusste, dass er gehen musste.

Einige seiner Mitschüler liefen zum Fenster und auch ihr Lehrer hatte mittlerweile inne gehalten und sah hinaus.

Über die Köpfe der anderen Jungen hinweg konnte Shoji etwas schnell über den Himmel fliegen sehen und er wusste, dass es ein Digimon sein musste.

Ohne noch einmal darüber nachzudenken, schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. „Entschuldigen Sie bitte“, rief er zu seinem Lehrer hinüber, nahm sein Digivice aus seiner Schultasche und lief aus dem Zimmer hinaus, noch bevor ihr überraschter Lehrer „Sie sind entschuldigt“, murmeln konnte.

Shoji rannte den Flur vor dem Klassenzimmer hinab. Als er die Treppe am Ende des Gangs erreichte, nahm er gleich zwei Stufen auf einmal und rannte dann durch die Eingangshalle nach draußen auf den Platz vor der Schule.

„Gazimon!“, rief er, wohl wissend, dass sein Partner sich hier irgendwo versteckte.

Doch sein Partner musste gar nicht antworten, da Shoji ihn bereits auf dem Hof sehen konnte. Die Augen des Tierdigimon waren gen Himmel gerichtet und seine Pupillen hatten sich verkleinert.

„Was ist es, Gazimon?“, fragte Shoji und lief zu seinem Partner hinüber.

Ganz so, als würde es ihm einige Überwindung kosten, wandte Gazimon seine Augen vom Himmel ab. „Ich weiß es nicht. Aber es ist stark.“

Shoji nickte nur. „Lass uns gehen.“

Darauf antwortete auch sein Partner nur mit einem Nicken und das Digivice in Shojis Hand leuchtete auf.

„Matrix Evolution!“

„Gazimon – Shinka! Duftmon!“

Das Ritter-Digimon breitete seine Flügel aus und hatte die Schule schon bald ein ganzes Stück unter sich gelassen. Es flog in die Höhe, von wo aus sie eine bessere Übersicht über das Gebiet haben würden.

Schnell erkannten sie die Stellen, an denen bereits ein Kampf stattfand, denn tatsächlich war dort zwei Digimon, die gegeneinander kämpften. Das erste der beiden erkannte Shoji schnell: Es war Justimon und damit offenbar auch Ryou. Das andere Digimon war jedoch bei weitem schwerer zu erkennen.

Es war offensichtlich, das es ebenfalls mit dem Virus – oder was auch immer es war – infiziert war, dass dafür sorgte, dass sich so viele Digimon in den letzten Monaten aggressiv verhielten. Doch es schien, als wäre es bei diesem Digimon schlimmer. Sein Körper erschien nicht nur merkwürdig farblos, sondern auch unnatürlich hell in der Färbung. Wirklich auffällig war jedoch die Tatsache, dass eine Art Flackern bei jeder Bewegung durch seinen Körper zu schießen schien, so dass es beinahe wirkte, als hätte es Mühe, seinen Körper beieinander zu halten.

Der Körper des Digimon war länglich und hatte etwas schlangenartiges an sich, wurde jedoch nach oben breiter, so als hätte es dort einen menschlichen Oberkörper besessen, und das, was auf deinem Rücken saß und nun seltsam inkomplett wirkte, schienen Flügel zu sein.

Shoji überlegte. „Goddramon?“, flüsterte er unsicher.

Justimon zeigte derweil keinerlei Unsicherheit. Obwohl es dadurch nicht fliegen zu können im Nachteil war, sprang es immer wieder auf seinen Gegner zu und griff mit verschiedenen Attacken an.

„Critical Arm!“ Der Arm des Digimons wurde zu einer rot glühenden Energieklinge und schnitt durch den Körper des Goddramon, doch richtete offenbar keinerlei Schaden an. Die Klinge glitt einfach durch den Körper des anderen Digimon hindurch.

Was ging hier vor?

Wir sollten ihm helfen!“, hörte Shoji die Stimme seines Partners und nickte.

Aber wir können nicht hier kämpfen“, erwiderte er mit Blick auf die vielen umstehenden Gebäude und wohl wissend, dass seine Klassenkameraden nicht die einzigen waren, die dem Kampf gebannt verfolgten.

Duftmon sah sich um, um einen besser für diesen Kampf, der dank der Stärke ihres Gegners eventuell sehr gefährlich werden konnte, geeigneten Ort zu finden, was jedoch nicht so leicht war, wie es vielleicht an anderen Orten gewesen wäre. Die einzige unbebaute Stelle in der näheren Umgebung war der Toritsuchou-Park und dieser war nicht besonders groß.

Verdammt“, murmelte Shoji, während er nach dem besten Ausweg suchte.

Glaubst du, wir können es zum Hafen locken?“, fragte Gazimon.

Der Hafen war von hier vielleicht anderthalb Kilometer entfernt – eine Strecke, die sie leicht in weniger als einer Minute fliegen konnten. Doch das Problem war, dass Digimon, das sie eventuell nicht dazu bringen konnten, ihnen zu folgen, dorthin zu geleiten.

„Justimon!“, rief Duftmon aus, in der Hoffnung das andere Digimon auf sich aufmerksam zu machen.

Tatsächlich sah Justimon, das gerade auf dem Dach eines anstehenden Hauses landete, zu ihnen auf, gab ihnen jedoch keinerlei Zeichen.

Derweil zog Duftmon seine Rapiere und ließ diese aufglühende, ehe es im Sturzflug auf die Stelle zuschoss, auf die auch das infizierte Digimon gerade zuhielt.

Nur einen Moment vor ihm erreichte Duftmon diese Stelle. „Ernste Welle!“ Damit ließ es eine Energiewelle von seinen Rapieren nach schräg oben gerichtet auf seinen Gegner zuschießen, in der Hoffnung so kein umstehendes Gebäude zu beschädigen.

Das Digimon ließ ein verzerrte Jaulen hören und wandte nun Duftmon seine Aufmerksamkeit zu, während sein Körper weiterhin flackerte.

Duftmon hielt derweil auf es zu, warf dann sein Rapier, das durch den Körper Goddramons glitt, wie Shoji es erwartet hatte. Anstatt das infizierte Digimon zu tackeln, wich Duftmon ihm aus und fing seine Waffe hinter dem Rücken seines Gegners, der ihm nun mit pink glühenden Augen folgte.

„Los! Fang mich!“, rief Duftmon, während Shoji nur hoffte, dass dieser Plan funktionierte.

Sie flogen in die Richtung, in der der Hafen lag, davon, doch als Duftmon über seine Schulter sah, machte Goddramon keinerlei Anstalten ihnen zu folgen.

Stattdessen erschien ein violett brennender Feuerball in dem, was einmal seine Hände gewesen war und schoss auf sie zu.

Verdammt“, zischte Shoji und wich sofort gen Himmel aus, doch der Flammenball, der nicht minder flackerte, als ihr Gegner selbst, schien ihnen zu folgen.

Da erklang eine andere Stimme. „Crystal Sphere!“

Im nächsten Moment bildete sich eine riesige violett schimmernde Kugel, die auch Duftmon mit einschloss und vom Flammenball trennte, der im Moment, als er auf die Kugel traf, in Datenpartikel zerfiel.

Was...“, begann Shoji, für einen Moment verwirrt, ehe er erkannte.

„Sakuyamon!“, rief Duftmon aus. „Was machst du hier?“

„Es war schwer den Kampf zu überhören“, erwiderte das Göttinnendigimon, dessen Stab leise klingelte.

Auch die Kugel begann zu flackern, während die infizierten Datenpartikel noch immer in der Luft schwebten.

„Was ist mit diesem Digimon?“, fragte Sakuyamon, doch Duftmon schüttelte nur den Kopf.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte es. „Aber wir müssen es zerstören, ehe es jemanden verletzt.“

Darauf nickte Sakuyamon nur.

Ein Ruf erklang von den Hausdächern, die gute fünfzig Meter unter ihnen lagen. „Ruki!“ Dabei war es nicht die Stimme Justimons, die sie hörten, sondern die Ryous.

Shoji konnte Ruki Seufzen hören, doch Sakuyamon reagierte sonst nicht.

„Blitz Arm!“ Damit griff Justimon Goddramon erneut an, konnte jedoch erneut keinen Schaden anrichten.

Dieser Idiot“, erklang Rukis Stimme.

Auch wenn Shoji es selbst nicht so ausgedrückt hätte, konnte er die Reaktion durchaus verstehen. Dadurch, dass Justmon selbst nicht fliegen konnte, wandte Goddramon seine Aufmerksamkeit nun wieder dem Boden zu.

Blitze, die ebenfalls pink erschienen, zuckten um es herum.

„Wir müssen es komplett zerstören“, sagte Duftmon. „Ich weiß nicht wieso, aber es scheint nicht normal möglich zu sein, seinen Digicore zu beschädigen.“

„Dann darf es nicht ausweichen“, erwiderte Sakuyamon, woraufhin Duftmon nickte.

„Und wir müssen es mit aller Kraft auf einmal treffen.“

Beide sahen sich an und hatten denselben Gedanken.

„Izuna!“ Sakuyamon streckte seinen Stab in die Höhe, dessen Ringe aufeinandertrafen und wie Glöckchen erklangen. Die flammenden Füchse materialsierten sich und schossen auf das infizierte Digimon zu, dessen Gestalt zwar flackerte, die Füchse jedoch nicht sofort abschütteln konnte.

Derweil ging Duftmon erneut in den Sturzflug, um sich unter seinen Gegner zu bringen. Als es beinahe auf Höhe der Dächer war, wandte es sich wieder nach oben. „Aussterben!“ Dabei konzentrierte es alle seine Energie auf die Spitze seines ersten Rapiers, wo sich eine Energiekugel bildete. Aus dieser Schoss ein Strahl, der sich schnell verbreitete, auf das gegnerische Digimon zu.

Goddramon versuchte sich von den Füchsen loszureißen, doch erneut führte Sakuyamon eine Bewegungen mit seinem Priesterinnenstab durch. „Rairyuukyaku!“ Damit schossen Blitze aus einem Riss in der Luft auf das Digimon und drängten es der Energiewelle entgegen, die es im nächsten Moment traf und gänzlich umgab.

Noch bevor der Energiestrahl abriss, konnten sie violette Datenpartikel durch die Luft schweben sehen.

Duftmon zog sein Rapier zurück und sah auf die Stelle, an der Goddramon gestorben war. Auch die Partikel waren anders, als bei den infizierten Digimon, gegen die sie zuvor gekämpft haben. Wie das Digimon selbst schienen sie zu flackern. Ab und zu wechselten sie die Farbe, wurden weiß, dann blau, dann wieder pink, und rieselten langsam auf den Boden hinab, wo sie schließlich erloschen.

Was war das?“, flüsterte Shoji angespannt, während Duftmon auf der Straße unter ihnen landete, wo die Autos, die hier gefahren waren, still standen und teilweise von ihren Fahrern verlassen worden waren, als diese den Kampf bemerkt hatten.

Auch Sakuyamon landete.

Sie sahen einander an, dann leuchteten die Körper beider Digimon auf, ehe im nächsten Moment Ruki und Shoji zusammen mit ihren Partnern auf der Straße standen und auf die Stelle sahen, wo die Datenpartikel Goddramons verschwunden waren.

Ruki!“, hörten sie dann eine Stimme rufen und Justimon sprang zu ihnen herab. Auch sein Körper leuchtete auf und Ryou landete zusammen mit Monodramon auf der Straße.

Shoji konnte ein Zucken im Gesicht der jungen Frau sehen.

Für einen Moment sah Ryou sie an und versuchte dann ein Lächeln, was ihm jedoch misslang. „Du hast mich wieder gerettet“, meinte er dann.

„Falsch“, sagte sie kühl. „Ich habe nicht dich gerettet, sondern die Leute, die du in Gefahr gebracht hast! Denkst du überhaupt einmal nach, was du machst? Hätte eine der Attacken von diesem Digimon ein Haus getroffen, wären viele Menschen gestorben!“

„Aber Ruki“, begann Ryou.

„Wenn du die Leute nicht beschützen kannst, dann lass es!“, sagte Ruki.

„Ruki-san“, meinte Shoji zurückhaltend, da er nicht ganz verstand, was vor sich ging.

„Ich gehe“, erwiderte die junge Frau kühl und sah zu ihm. „Kommst du mit?“

Unsicher sah Shoji zu Ryou, der tatsächlich so aussah, als wüsste er nicht ganz, was er sagen sollte. Etwas, das er bei Ryou, der von allen Tamern jener ersten Generation von 2001 derjenige gewesen war, mit dem er bisher am wenigsten direkt zu tun gehabt hatte, noch nie gesehen hatte. Dann sah er zu Ruki und seufzte.

„Ja“, sagte er, auch wenn ihm Ryou tatsächlich leid tat.

Ruki drehte sich noch einmal zu diesem um, während sie zum Bürgersteig hinüber ging. „Und folge mir nicht, klar?“

Ryou erwiderte nichts. Von allem was Shoji sagen konnte, war er nicht einmal sicher, ob Ryou sie gehört hatte.

„Was ist mit euch?“, fragte er, als sie um eine Ecke in eine Gasse, die – so wusste er – der schnellste weg zur nächsten U-Bahn-Station war, gebogen waren.

Anstatt etwas zu erwidern, verschränkte Ruki nur die Arme.

„Ruki“, sagte Renamon, das ihnen langsam folgte, ruhig.

Doch Shoji verstand schon. „Ihr habt Schluss gemacht?“, fragte er unüberlegt und bereute es direkt. Es war unhöflich so etwas privates zu Fragen. „Entschuldige“, fügte er so hastig hinzu und sah sie nicht länger an. Stattdessen richtete er den Blick nun auf den Boden vor sich.

„Schon gut“, meinte Ruki. „Ja. Ich habe Schluss gemacht.“

Darauf sagte Shoji nichts mehr. Ein Teil von ihm hätte gerne nach dem „Warum“ gefragt, doch er wusste, dass dies nicht minder unhöflich war.

„Wir sollten zu Hypnos“, sagte Ruki, als ihr offenbar klar wurde, dass er nichts mehr fragen würde.

Shoji nickte. „Ja.“ Er seufzte. „Aber ich fürchte vorher muss ich noch zu meiner Schule zurück“, meinte er dann, sich an seine Tasche erinnernd, die er dort zurückgelassen hatte.
 

Die Hände in den Taschen wanderte Ryou eine Straße irgendwo im Norden in Chou – oder vielleicht war er auch schon irgendwo in Arakawa – hinab.

Vielleicht hatte Ruki ja Recht und er war zu gar nichts zu gebrauchen. Er schaffte es nicht einmal irgendwelche wilden Digimon zu besiegen. Infiziert hin oder her... Shoji war beinahe sieben Jahre nach ihm ein Tamer geworden und die Macht von Duftmons Attacke hatte gereicht um das Digimon zerstören.

Nur Justimon konnte nichts tun. Justimon war zu schwach. Er selbst war zu schwach.

„Ryou“, jammerte Monodramon, das keuchend hinter ihm her watschelte. Seine kurzen Beine hatten schon, als Ryou noch ein Teenager war, kaum gereicht mit ihm mitzuhalten, doch seit er mit 16 einen ganzen Schuss nach Oben gemacht hatte, musste er aufpassen, dass er seinen Partner nicht verlor.

„Warte doch!“ Das kleine Drachendigimon musste stehen bleiben um zu verschnaufen. „Ich habe Hunger, Ryou!“

Ryou sah das Digimon an und seufzte. Ja, natürlich hatte es Hunger. Sie hatten gekämpft und hier in der realen Welt musste es die verbrauchte Energie wieder auffüllen. Wo er darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass er selbst auch Hunger haben sollte.

„Wir können uns eine Pizza holen, oder so“, meinte er leise.

„Wieso können wir nicht nach Hause gehen?“, jammerte das Digimon. „Ich will mal wieder schlafen!“

Beinahe hatte Ryou ein schlechtes Gewissen. Immerhin musste sein Partner ihm mehr oder weniger in diesen Tagen folgen. Damit er kämpfen konnte, sollte es nötig sein – selbst wenn er keinen Unterschied machen konnte. Doch er wollte nicht in seine Wohnung zurück. Seine Wohnung, in der er so viel Zeit zusammen mit Ruki verbracht hatte.

Er verstand es einfach nicht. Was hatte er falsch gemacht?

Vielleicht war dies die falsche Frage, dachte er dann. Vielleicht hätte er sich eher fragen sollen, was er richtig gemacht hatte. Letzten Endes war er ein Versager. Er hatte die Schule abgebrochen, hatte so oft unüberlegt gehandelt und andere dadurch in Gefahr gebracht. Dank Yamaki – oder viel mehr dank Reika – arbeitete er bei Hypnos, doch er machte sich nichts vor: Er war kaum mehr als eine Werbefigur, seit Takato dabei war. Zu mehr war er wirklich nicht gut.

„Wir können etwas essen und dann kannst du irgendwo schlafen“, meinte er nur. „Wir können uns in eine Bar setzen oder so.“

„Wieso können wir nicht nach Hause?“, fragte Monodramon erneut, doch Ryou wandte sich von ihm ab.

„Weil ich nicht weiß, was ich dort soll“, flüsterte er.

Monodramon war nie ein besonders empathisches Digimon gewesen, das wusste er. Es verstand nicht, was mit ihm los war und er wollte nicht einmal versuchen, es zu erklären.

Er machte ein paar weitere Schritte, als sein Handy zu klingeln begann. Zuerst überlegte er, es ganz zu ignorieren, sah dann aber auf den Bildschirm. Yamakis Name wurde als Anrufer angezeigt.

Er seufzte. Er lehnte den Anruf ab. Natürlich wusste er, dass sie den erneuten Angriff besprechen würden, doch was sollte er dort? Außerdem würde vielleicht Ruki da sein und sie wollte ihn nicht sehen. Also würde er ihr den Gefallen tun und nicht da sein. Es war zumindest etwas, das er für sie tun konnte.

Mit diesem Gedanken schaltete er das Handy aus und setzte seinen Weg fort.
 

Draußen bewegten sich Anhäufungen von Wolken über den Himmel, jedoch aufgelockert genug, als dass man zwischen ihnen noch immer das Blau des Himmels und die Struktur der digitalen Welt erkennen konnte.

Takatos Blick war aus dem Fenster gerichtet, während außer ihm bisher nur Ruki und Shoji im Raum saßen.

„Was hast du, Takato?“, fragte Guilmon, das die gedankliche Abwesenheit seines Partners bemerkte.

„Es ist nichts“, erwiderte Takato und kam nicht umher zu bemerken, wie oft sie in den vergangenen Wochen genau dieselben Worte ausgetauscht hatten.

Die Wahrheit war, dass das, was er bisher von Ruki und Shoji gehört hatte, ihm Sorgen machte. Doch fragte er sich auch, was genau mit Ryou vorgefallen war, der eigentlich gearbeitet hatte, als das infizierte Digimon aufgetaucht war. Dennoch hatten sie seither nichts mehr von ihm gehört und während Ruki Fragen nach ihm offen abgeblockt hatte, war Shoji diesen nur ausgewichen.

Schließlich kam Yamaki in den Raum, sein Handy in der Hand. „Akiyama...“, murmelte er und es war für jeden der drei Tamer und auch für die Digimon offensichtlich, dass er aufgebracht war. Er wandte sich an Takato: „Versuch du Akiyama anzurufen.“

„In Ordnung“, erwiderte Takato nur, langsam wirklich besorgt, und holte sein eigenes Mobiltelefon heraus. Er hatte die Nummer Ryous gespeichert und versuchte ihn anzurufen, landete jedoch direkt auf dessen Anrufbeantworter. „Nichts. Ausgeschalten“, sagte er zu Yamaki.

Er bemerkte, wie sich Yamakis Finger in die Lehne des Stuhls, auf den er sich gestützt hatte, gruben, doch Yamaki sagte nichts.

So wandte sich Takato an die beiden anderen Tamer. „Wisst ihr, wo Ryou hingegangen ist?“, fragte er.

Ruki sah demonstrativ in eine andere Richtung, während Shoji den Kopf schüttelte. „Wir sind zu meiner Schule gegangen, um meine Sachen zu holen und dann hergekommen. Als wir gingen stand Ryou-san noch dort, wo der Kampf geendet hatte“, erklärte er. „Seitdem haben wir ihn nicht wieder gesehen.“

„Weißt du etwas, Ruki?“, fragte Takato vorsichtig, bekam jedoch die Reaktion, die er erwartet hatte.

„Wieso sollte ich?“, zischte Ruki.

Takato seufzte und wusste auch nicht mehr, was er dazu sagen sollte. Er hatte durchaus mitbekommen, dass etwas zwischen Ruki und Ryou vorgefallen war, doch was es genau war, konnte er nicht sagen.

Es war schließlich Renamon, das etwas erklärte: „Er wurde abgewiesen“, sagte es. „Damit muss er fertig werden.“

„Renamon!“, fuhr Ruki das Digimon an.

„Sie sollten wissen, was los ist“, entgegnete Renamon in seinem üblich ruhigen Tonfall. „Wir sollten im Moment nicht unnötig Zeit damit verschwenden, zu diskutieren, was mit Ryou los ist.“

„Das stimmt“, meinte nun auch Gazimon und sprang auf einen der leeren Stühle, um über die Tischkante sehen zu können. „Ich fürchte irgendetwas wird passieren.“

„Was sollte denn noch passieren?“, grummelte Yamaki.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte das Digimon.

Takato seufzte und kam nicht umher erneut aus dem Fenster zu sehen, auch wenn er sich dafür umdrehen musste. Irgendetwas bereitete ihn ein unwohles Gefühl, dass er nicht genau definieren konnte. Es war beinahe, wie eine Vorahnung, doch von was genau vermochte er im Moment nicht zu sagen. „Was ist genau passiert?“, fragte er dann an Ruki und Shoji gewandt.

Die beiden tauschten Blicke und es war schließlich Shoji, der antwortete. „Ich war in der Schule, als wir – also meine Mitschüler und ich – einen Knall gehört haben. Ich habe mir schon gedacht, dass es ein Digimon war und als ich etwas am Himmel gesehen habe, bin ich rausgelaufen.“

„Ich habe es schon eine Weile gespürt“, erklärte nun Gazimon. „Aber anders als... Anders als normale Digimon. Es hat sich gar nicht wie ein Digimon angefühlt oder wie eines gerochen.“

„Wir sind zu Duftmon digitiert“, fuhr Shoji fort, „und haben in den Kampf eingegriffen. Ryou-san und Monodramon haben bereits als Justimon gegen das Digimon gekämpft und...“ Er brach ab und schien unsicher zu sein, was er sagen sollte.

Hier übernahm Ruki: „Er war unvorsichtig und hat nicht Nachgedacht, weshalb er den Kampf offenbar“ – sie sah zu Takato, von dem sie es zuvor gehört hatte – „über mehr als zwei Kilometer gezogen hat. Ich hatte eine Freistunde und wollte eigentlich einkaufen, als Renamon es bemerkt hat. Also haben wir als Sakuyamon eingegriffen. Aber das Digimon war seltsam.“

„Inwiefern?“, fragte Yamaki, der bisher nur indirekt von der Geschichte gehört hatte.

Es war nun Gazimon, das übernahm zu erklären, was mit dem Digimon gewesen war: „Es hatte kaum mehr eine richtige Gestalt. Seine Daten sind die ganze Zeit verrückt und haben seine Gestalt verändert, wenn es sich bewegt hat. Sein Körper hatte keine feste Kontur und keine Farben mehr. Und als wir es besiegt haben sind selbst seine Datenpartikel langsam zerfallen.“

„Außerdem konnte es von normalen Attacken nicht angegriffen werden“, fuhr Shoji fort. „Sowohl Justimon, als auch wir haben es mit physischen Attacken versucht, die jedoch einfach durch den Körper des Digimon geglitten sind... Als wäre es ein Geist.“

„Wir haben es letzten Endes gemeinsam durch einer Energieattacke besiegen können“, erklärte Ruki.

Darauf erwiderten weder Yamaki, noch Takato etwas.

Letzten Endes lief es auf eine Sache heraus: Sie hatten bisher nicht einmal heraus gefunden, was es mit den „normalen“ infizierten Digimon auf sich hatte und wussten nicht, was sie – außer zu kämpfen – gegen diese tun konnten. Und nun gab es eine weitere Art von infizierten Digimon, die noch schwieriger zu besiegen war? Was blieb ihnen noch an Möglichkeiten?

„Ihr habt versucht den Schaden zu minimieren?“, fragte Yamaki schließlich mit Blick auf den Bildschirm seines Handys, wo er offenbar Informationen über den Vorfall ablas.

„Ja“, erwiderte Shoji. „Wir hatten erst versucht, das Digimon in den Hafen hinaus zu locken, doch es hat nicht funktioniert. Daraufhin haben wir uns bemüht, die Attacken in Richtung des Himmels zu richten, um möglichst niemanden zu gefährden.“

Yamaki nickte. „Das war richtig.“ Noch immer schien er mit der Situation unzufrieden zu sein. „Wir müssen herausfinden, was es mit diesen Digimon auf sich hat“, murmelte er dann – so leise, dass Takato sich nicht sicher war, ob die Worte überhaupt an jemand anderen, als ihn selbst gerichtet waren.
 

Steve hatte nichts vom Kampf der Digimon mitbekommen. Allgemein hatte er seit dem Vorfall in Chiyoda selten gekämpft und kam nicht umher sogar ganz froh darum zu sein. Noch immer hatte er das unangenehme Gefühl, das ihn nach Chiyoda erfüllt hatte, nicht ganz abschütteln können, und sein Studium gab ihm letzten Endes Ausrede genug, um sich nicht um die Digimon zu kümmern, die letzten Endes meistens von Takato und den anderen besiegt wurden. Immerhin konnten diese – anders als er – mit ihren Digimon verschmelzen und so das Ultimate-Level erreichen.

An diesem Abend war er jedoch nicht am lernen, sondern streifte gemeinsam mit Leormon durch den Osten Shijukus, wo er sich eigentlich in einer halben Stunde mit zwei Kommilitonen treffen wollte. Nachdem er jedoch beschlossen hatte, für diesen Tag genug gelernt zu haben, war er bereits losgegangen, um einmal wieder gedankenverloren durch die Gassen Tokyos zu wandern, wie er es zu Beginn seines Aufenthalts so oft gemacht hatte.

Es war früher Abend, weshalb viele Männer in Anzügen und Frauen in Kostümen, die von der Arbeit kamen, unterwegs waren. Einige von ihnen verschwanden in kleinen Bars, von denen er an mehreren vorbei kam und als er in die Nähe der Shinjuku-Station kam, sah er auch viele Schüler und Studenten, die auf Freunde oder vielleicht auch auf ein Date warteten.

Er seufzte. Er kam nicht umher, sich ein wenig deplatziert zu fühlen, da er doch herausstach. Er war größer, als die meisten Japaner, und die Tatsache, dass Leormon an seiner Seite lief, brachte ihm noch einige misstrauische Blicke mehr ein.

Schließlich blieb er auf dem Plaza gegenüber des Studio Alta stehen. Auf dem großen Bildschirm des Studios wurde das aktuelle Fernsehprogramm übertragen und hier über das Plaza, wo langsam die Lichter angingen, während es am mäßig bewölkten Himmel dämmerte, liefen viele Menschen. Einige weitere Leute auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, andere mit Freunden oder geliebten.

Doch er sah eine Person, die weder auf dem Weg irgendwohin zu sein schien, noch in Begleitung von jemanden war.

Steve sah zu der Person, die halb in sich zusammen gesunken auf einer Bank saß und mit leeren Augen in die Gegend starrte, hinüber, weil er das Digimon zu ihren Füßen sah. Er brauchte jedoch etwas, um zu erkennen, um wen es sich handelte.

„Akiyama-san“, begann er überrascht, als er begriff, dass es sich um Akiyama Ryou handelte.

Unsicher ging er zu ihm hinüber.

„Akiyama-san“, sagte er erneut in fragendem Tonfall.

Ryou reagierte nicht sofort, was Steve als etwas besorgniserregend erschien. Er überlegte jemanden anzurufen.

„Akiyama-san?“, fragte er erneut.

Erst jetzt sah Ryou auf. „Was willst du?“, fragte er in rauem Ton und seine Stimme wirkte belegt.

„Ich“, begann Steve und musste doppelt so lang überlegen, bis er die richtigen japanischen Worte gefunden hatte. Letzten Endes nahm er den einfachsten Satz, der ihm einfiel. „Alles in Ordnung?“

„Alles bestens“, grummelte Ryou und schien alles andere als begeistert, über seine Besorgnis zu sein.

Dennoch wusste er, dass es als unhöflich galt, jemanden zu sehr zu bedrängen. Er sah zu Leormon, das eine ratlose Kopfbewegung machte. Letzten Endes entschloss er sich dennoch das zu machen, was er für das beste hielt: „Du siehst nicht so aus, als wäre alles bestens“, sagte er langsam und überlegt.

„Und?“, erwiderte Ryou daraufhin und sah ihn nicht einmal an.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“, drängte Steve weiter.

Ryou warf ihm nur kurz einen Blick zu. „Nein. Kannst du nicht.“

„Ihr könntet ihn nach Hause bringen“, jammerte Monodramon, das unter der Bank saß und offenkundig missmutig dreinblickte.

Steve sah das Digimon an und auch Leormon wandte diesem seine Aufmerksamkeit zu. Schließlich ging Steve in die Hocke. „Was ist passiert?“, fragte er das Digimon, das seufzte.

„Das weiß ich auch nicht so genau“, meinte es wehleidig. „Ryou ist schon eine ganze Weile so. Ich will aber nach Hause.“

Erneut sah Steve zu Ryou, der auf die Worte seines Digimon gar nicht zu reagieren schien. Er selbst wusste nicht einmal wo Ryou wohnte und wollte sich ihm auch nicht aufdrängen, doch tatsächlich schien irgendetwas ganz und gar nicht mit ihm zu stimmen. So holte er zögerlich sein Handy heraus und dachte nach. Er hatte die Nummer von Takato und von Shoji. Wahrscheinlich wusste Takato, wo Ryou wohnte, beschloss er und wollte gerade die Nummer wählen, als sein Digivice einen schrillen Piepston von sich gab.
 

Seit ihrer sehr kleinen Konferenzrunde waren fast vier Stunden vergangen und da Ryou zu seiner Schicht nicht mehr aufgetaucht war und Takato die Schicht nach ihm hatte, würde es eine ganze Weile sein, bis er nach Hause gehen konnte. Er seufzte und sah auf die drei Bildschirme, vor denen er saß. Letzten Endes war er doch vorrangig hier, um auf Abruf zu stehen, sollten Digimon – oder schlimmeres auftauchen. Zwar kannte er sich ein wenig informatisch aus, doch letzten Endes konnte er niemanden der Forscher hier die Arbeit abnehmen, was dafür sorgte, dass er sich nun, da er ohnehin irgendwie unruhig war, fehl am Platz fühlte.

„Ich hole mir etwas zu trinken“, beschloss er schließlich laut und stand auf, was Guilmon, das mindestens genau so gelangweilt war, wie er selbst, dazu brachte den Kopf zu heben.

„Pause“, murmelte es müde, aber erfreut.

Er sah es lächelnd an. „Ja, Pause“, meinte er.

Damit verließ er die Überwachungszentrale der Einrichtung und ging auf den Flur hinaus, um sich dort am Automaten einen Kaffee zu holen.

Es war in dem Moment, dass eine vertraute Gestalt, gefolgt von einem schwebenden Digimon den Flur entlang kam.

„Hirokazu!“, rief Takato erfreut aus. Es war tatsächlich angenehm einen seiner Schulfreunde, die er seit sie die Schule abgeschlossen hatten, viel zu selten sah, zu sehen. „Guten Abend! Was machst du hier?“

Hirokazu, der den Blick zuvor auf den Boden vor seinen Füßen gerichtet hatte, sah auf. „Takato“, meinte er, wobei jedoch Überraschung in seiner Stimme mitklang. „Guten Abend.“ Er zögerte mit einer Antwort auf Takatos Frage. „Ist Ryou noch da?“, fragte er dann.

Takato seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist heute Nachmittag nicht wiedergekommen.“

„Er war am Kampf beteiligt?“, fragte Hirokazu. „Ich habe davon nur im Radio gehört.“

Daraufhin nickte Takato. „Ja. Aber er ist nicht wiedergekommen. Ruki und Shoji sagten sie hätten ihn dort das letzte Mal gesehen.“

„Ruki und Shoji waren beim Kampf auch dabei?“ Es schien, als würde diese Information Hirokazu Sorgen bereiten.

„Ja.“ Takato sah ihn verwirrt an. „Wieso?“

Hirokazu seufzte. „Es ist nichts. Ich mache mir nur Sorgen um Ryou und dachte, ich hole ihn ab. Aber ich nehme an, da bin ich zur falschen Zeit am falschen Ort.“

„Viel eher ist Ryou-san am falschen Ort“, korrigierte Hagurumon und erntete dafür einen entgeisterten Blick seines Tamers.

„So könnte man es vielleicht sagen“, meinte Takato und seufzte. „Weißt du, was mit Ryou los ist?“

Als er ihn ansah, wich Hirokazu seinem Blick aus. „Es ist nichts wichtiges“, murmelte er, doch seine Stimme war dabei so unsicher, dass seine Lüge offenkundig war.

Nun runzelte Takato die Stirn. Wenn er das Verhalten von Ruki und Shoji und nun auch Hirokazu bedachte, konnte er sich durchaus denken, was vorgefallen war, doch es war die Tatsache, dass niemand klar darüber redete, die ihm beinahe als etwas seltsam erschien.

„Wir sollten vielleicht alle einmal mit Ryou reden“, begann er langsam, als er auf einmal spürte, dass sich Guilmon hinter ihm anspannte.

Dann begann das Digimon zu knurren und auch Hagurumon wandte wie hypnotosiert seinen Blick in Richtung der Wand, als ob es dort etwas magisches erkennen konnte.

„Hagurumon?“, fragte Hirokazu zurückhaltend.

Doch Takato verstand, dass hier etwas vor sich ging, das ganz und gar nicht in Ordnung war. Hatte es etwas mit dem Digimon, das am Mittag aufgetaucht war, zu tun?

„Komm mit“, sagte er zu Hirokazu und wandte sich dann zur automatischen Tür der Zentrale, die sich für ihn öffnete.

„Matsuda-san“, rief ihm direkt Tetsukawa, einer der Informatiker, die aktuell das Netz überwachten, hinüber. „Etwas kommt!“ Die Art, wie er es formulierte, machte auch Takato klar, dass sie das, was dort kam, nicht als Digimon identifizieren konnten, doch auch die Tatsache, dass auf der Innenseite der Halbkugel, mit dem sie die OSI-Schichten, die die beiden Welten trennten, beobachteten, überall in roten Buchstaben das Wort ERROR erschienen war, während ein Warnton erklang, sagte ihm, das etwas nicht stimmte.
 

Noch bevor er das Piepsen der beiden Digivices hörte oder Monodramons Knurren bemerkte, spürte Ryou, das etwas nicht stimmte. Es war, als würde ein Sturm auf sie zukommen und eine Welle aus kalter Luft mit sich bringen. Doch während genau dieses Gefühl Takato schon den ganzen Tag Unwohlsein verursacht hatte, brachte es Ryous Herz zum Schlagen, als er es bemerkte.

Er beachtete den Amerikaner, der vor ihm hockte, nicht mehr sondern stand, wie an unsichtbaren Schnürren gezogen, auf.

Es war etwas gänzlich anderes als zuvor. Das wusste er im selben Moment.

„Monodramon“, flüsterte er und nahm sein Digivice.

„Ryou?“, fragte sein Partner leise und unsicher, als er das Digivice hob und dieses aufleuchtete.

„Matrix Evolution!“

„Monodramon – Shinka! Justimon!“

Als Justimon lief er los, sprang auf das Dach des Fernsehstudios und von dort auf das des nächsten Gebäudes, von wo aus er auf die Shinjuku-Station, die Bahngleise und die Hauptstraße sehen konnte.

Was machst du, Ryou?“, hörte er die Stimme seines Partners, doch er antwortete nicht.

Das, was sich näherte, war auf der anderen Seite des Bahnhofs.

Er konnte es sehen. Ein heller Punkt mitten auf dem Platz und dann erschien ein Datastream, der blau und türkis leuchtete.

Ein Wesen, wie das, das schließlich dort erschien, als der Stream verblasste, hatte er noch nie gesehen...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Auftauchende Digimon
Goddramon: Goddramon ist ein heiliges Drachendigimon auf dem Ultimate-Level. Es ist ein Digimon vom Typus Serum.

Nachwort:
Damit ist auch dieses Kapitel zuende. Und ja, ich weiß, ganz böser Cliffhanger.
Böser wird der Cliffhanger allerdings noch, wenn ich euch sage, dass ich noch nicht genau weiß, wann das nächste Kapitel kommen wird, da ich nächste Woche mit meiner Bachelorarbeit anfangen werde und demnach dann natürlich nur eingeschränkt verfügbar sein werde. :/ Tut mir leid!
Ich werde mich jedoch bemühen, zumindest in drei bis vier Wochen das nächste Kapitel online zu setzen! :)

Vermutungen darüber, was nun in Tokyo auftaucht, dürfen fortan geäußert werden ;)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und wie immer freue ich mich auf euer Feedback! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Taroru
2014-06-03T18:09:16+00:00 03.06.2014 20:09
endlich hab ich die zeit gefunden es zu lesen :-D
*lach*

und verdammt... ich will sofort weiter lesen!
ich mag nicht warten D:
vor allem, weil du wieder an einer unmöglichen stelle aufgehört hast... das kannst du doch nicht machen D:

zum text selbst,
du hast hier wieder verdammt viel schwung drin, vor allem auch die schauplätze die sich immer wieder verändern, und ich habe das gefühl, das du hier ein gutes tempo vorgelegt hast. also vom lesen her, ist halt tempo drin.
ich hoffe du verstehst was ich meine o.O
Von:  Caliburn
2014-05-23T15:48:41+00:00 23.05.2014 17:48
Weißt du, schön dass dir der böse Cliffhanger selber bewusst ist. Aber warum zum Teufel musst du ihn denn dann unbedingt schreiben?! xD" Gnah! Ganz böses Mädchen.
Ich würde aber vermuten, dass es trotz Allem ein Digimon ist... ja?

Schön auch mal wieder Shoji und Gazimon in Aktion zu sehen. Die beiden sind ja auch in letzter Zeit wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Wobei, ja, am kommenden Kampf wird Duftmon bestimmt mit von der Partie sein.

Steve. Ich habe mich zu Beginn des Kapitels schon gefragt, wo der Kerl eigentlich steckt. xD Hoffentlich hat er auch bald wieder einen größeren Auftritt. Ich mag den Typen. :3
Ich gehe zwar davon aus, dass er sich am großen Kampf beteiligen wird, aber ob er und Leormon dann überhaupt was ausrichten können? Hm.
Von:  fahnm
2014-05-22T21:45:57+00:00 22.05.2014 23:45
Wow.
Hammer.
Mit Chliffhänger.
O liebe ich meine FFs.
Freue mich schon aufs nächste kapi
Von:  Gold1992
2014-05-21T15:58:56+00:00 21.05.2014 17:58
Hey ^^
Danke für das tolle Kapitel.
Nur so als Frage, hat Justimon überhaupt Energieattacken? Kann mich gerade nicht so recht erinnern XD
Bin ich froh mir nicht nen Kopf um sowas zu machen wie der Stress zwischen den beiden XD
Singel sein ist toll ;P
Ich will wissen was da in Tokyo auftaucht ^^ du bist gemein XD.
Und was mich mehr interessiert, werden wir überhaupt mal etwas erfahren was zwischen den beiden los ist?
Und ich glaube Ryous letzten beiden Sätze bei dem Einleitungs Kommentar gefallen mir am besten ^^. Zitat "Oder war der eigentliche Fehler, zurück zu kehren? Letzten Endes ist es doch diese Welt in der ich keinen Platz habe."
Wenn man in der anderen Welt keinen hunger leidet, warum dann zurück kommen XD?

Also bis dann ^^.
Antwort von:  Alaiya
22.05.2014 22:23
Dieses mal hast du mit Abstand den ersten Kommentar inne ^-^
Was mit Ruki und Ryou los ist... Ich müsste den One Shot endlich mal schreiben *hust* Es hat mit etwas zu tun, was im Epilog von DAG erwähnt wird - so viel kann ich sagen ;)


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