Unfreiwilliger Familenurlaub von Midnight (...so war das nicht geplant!) ================================================================================ Kapitel 8: Er verwirrt mich --------------------------- Jetzt war es also doch raus, dieses gut behütete Geheimnis. Spätestens jetzt, als Nils, der als Erstes die Ferienwohnung betrat völlig schockiert in seinem Zimmer stand und ein lautes, hysterisches "Was zum Teufel macht ihr da?!", schrie. Seine Freunde eilten darauf hin schnell zu ihm ins Zimmer, um zu sehen, was dem denn über die Leber gelaufen war und schienen genauso geschockt. Die Einzigen, die zunächst ruhig blieben, waren Ilija, der mich den ganzen Tag schon nervte und ich. Lag wohl daran, dass wir beide die Einzigen waren, die davon wussten, zumindest glaubte ich das. "Oh je, ihr habt doch nicht etwa...", murmelte Jojo, die leicht rot anzulaufen schien und beschämt weg sah. "Offenbar wohl doch...", antwortete Hanna, die sich ziemlich schnell wieder gefangen hatte. "Nicht zu fassen....ihr schlaft mit einander...seid ihr etwa...schwul?" , wollte Nils wissen. Robin presste die Lippen zusammen. Jason sah ihn an und man konnte sehen, dass er es schwer hatte noch länger an sich zu halten, also ergriff er das Wort, "Ja, wir schlafen mit einander! Na und? Was ist schon dabei und falls ihr es genauer wissen wollt, wir sind schon seid zwei Jahren zusammen! Sonst noch Fragen?", knurrte er. Hanna seufzte. "Ist schon gut, krieg doch mal wieder ein...irgendwie schien es doch total klar zu sein.", ihr Freund sah sie verständnislos an, "Du...du wusstest davon?", Hanna nickte, "Nicht direkt, aber ich habe es geahnt. So besitzergreifend wie er in letzter Zeit war, war es schon recht seltsam, aber jetzt wissen wir zumindest, was da los ist. Also Jason, jetzt wo wir alle davon wissen musst du dich nicht mehr verhalten wie der letzte Vollidiot.", erklärte sie ihm, womit sie irgendwie recht hatte. Jetzt wo das Geheimnis raus war, mussten sie ihnen doch nichts mehr vorspielen, und Jason konnte entspannter werden. Mal davon abgesehen, dass sie hier niemand kannte, also auch niemand da war der "petzen" konnte. Das würde also bedeuten, dass meine Ferien jetzt auch etwas entspannter werden können, weil ich mir wegen der Beiden den Kopf nicht mehr zermartern musste? Und wieso tat ich das überhaupt? Das war doch ganz allein deren Sache! Irgendwie steckte ich aber trotzdem mitten im Geschehen, ohne es zu wollen. Wie war ich da nur rein geraten? Und wieso zum Teufel spürte ich eine Hand an meiner Hüfte, die mich ganz eng an jemanden drückte. Von einer Person namens Iliya, den ich nicht leiden konnte. Dieser Idiot konnte es doch einfach nicht lassen! Ich beschloss etwas zu zum, was ich bisher noch nicht gemacht hatte. Mich währen. Ja, ich war wohl einfach zu nachgiebig. Schon die ganze Zeit. Ich holte mit meinem Fuß aus. "Aua! Spinnst du? Wieso trittst du mich?", hörten alle die Nervensäge schmerzhaft aufschreien. "Du nervst mich! Und zwar gewaltig! Du bist so egoistisch!", pumpte ich ihn an und machte kehrt. Der Spinner rannte doch allen ernstes hinter mir her. "Aaron, was ist los?", fragte Jojo aufgebracht, die noch völlig durch einander von dem Coming Out ihrer Freunde war. Auch Hanna hing ihr im Schlepptau. "Ach dieser Idiot geht mir tierisch auf den Wecker! Der muss mal wieder sein unkontrolliertes Geltungsbedürfnis ausleben!", schimpfte ich. "Jetzt stell dich doch nicht so an! So schlimm bin ich nun auch wieder nicht!", jammerte er und ging mir gehörig auf die Nerven. Wieso konnte er das denn nicht einfach lassen und seine blöde Klappe halten und vor allem, seine Finger bei sich behalten!? Was hatte ich ihm nur getan, dass er so aufdringlich war?! Dieser egoistische Volltrottel! Ich ging Richtung Tür. "Entschuldigt, aber ich brauche etwas frische Luft.", gebe ich in den Raum und verlasse die kleine Ferienwohnung. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht hatte. Immerhin war mir klar, dass er mir folgen würde. So geschah es auch. Ich stapfte stur Richtung Haus- Ausgang und konnte schon seine Schritte hören. Plötzlich packte er mich dann an der Schulter, um mich aufzuhalten. "Aaron, warum bist du denn so gereizt? Was habe ich dir getan?", fragte er mich und tat natürlich so, als sei er die Unwissenheit in Person. Idiot! Dabei musste er es doch selber wissen! Wie oft musste man eine Person eigentlich ablehnen bis sie begriff, dass man nichts von ihr wissen wollte. Viel lieber hätte ich es gehabt, wenn Jojo mir nachgelaufen wäre, aber es geschah nicht. Hoffentlich war sie nicht zu enttäuscht über mein plötzliches Verschwinden. Es war nicht meine Absicht sie da so stehen zu lassen, aber in dem Moment war mir einfach nichts besseres eingefallen, als die Flucht nach Vorne. Und hoffentlich fühlten sich Robin und Jason nicht alt zu angegriffen oder so. Nicht das sie dachten, dass ich was gegen Schwule hatte. Ach was dachte ich mir da nur zusammen? Wütend schlug ich seine Hand weg. "Was soll diese blöde Frage?! Du nervst mich total, lauf mir nicht andauernd nach und vor allem: Fass mich nicht an!", schnauzte ich ihn an. Also deutlicher ging es ja nun wirklich nicht, oder? "Damit hast du meine Frage nicht beantwortet.", konterte er und sah mit verschränkten Armen vor der Brust auf mich herab. Der hatte einen Blick drauf, der mich scheinbar fixieren und anschließend durchbohren wollte. Unangenehm , sehr unangenehm! Mit einem Mal spürte ich die Wand an meinem Rücken und alles was mir blieb war die Flucht zu den Seiten, nur blöd wenn ein Idiot mit dem Namen Ilija vor einem stand der einen einfach die Flucht nicht gönnte. Außerdem sorgte seine Art und Weise gerade eher für Anspannung, als für Entspannung. Das machte nicht gerade Lust eine Antwort zu geben. Er musste aber auch immer so aufdringlich sein, also stellte ich mich stur. Ilija seufzte und löste seine eher fixierende Position und drehte sich von mir weg. Was war denn jetzt kaputt? "Lass uns das zu Hause regeln, hier im Hausflur ist es ein bisschen ungemütlich.", beschloss er und packte mich bei der Hand bevor ich überhaupt protestieren konnte. Er zog mich nach draußen bis zu seinem Auto, wo er mich schnellstmöglich hinein verfrachtete, natürlich ohne mich zu fragen. Die Beifahrertür wurde zugeschlagen und gleich darauf der Motor an geschmissen und wenig später fuhr er los. Der Weg zum Haus meiner Tante und meines Onkels war allgemein nicht weit. Circa 20 Minuten durch ein Dorf und einige Stadtteile. Wer auf Städte wandern stand war hier definitiv richtig. Die ganze Autofahrt über war es ruhig zwischen uns. Was sollten wir auch nutzlose Worte austauschen? Ich hatte eh nicht wirklich was dafür übrig. Immerhin war ich hier absolut unfreiwillig und keiner war so gnädig gewesen mich nach meiner Meinung zu fragen! Das Einzige was es mir gebracht hatte war, dass ich Jojo kennen gelernt hatte, nur selbst da funkte mir dieser eingebildete Typ andauernd dazwischen! Also saß ich brummig neben ihm im Auto und schaute stur aus dem Fenster. Als er endlich auf dem Hof parkte, stieg ich schleunigst aus, um mich möglichst schnell aus dem Staub zu machen. Einfach ein wenig Ruhe tanken. Leider gönnte mir Ilija das kein bisschen. Denn er hatte es wohl schon vorausgesehen, dass ich lieber fliehen würde, als ihm zu folgen, wie er sich das mit Sicherheit gedacht hatte. Schneller als erwartet war er einmal um seinen Kleinwagen gelaufen und packte mich am Oberarm. "Hey, jetzt lauf nicht wieder weg!", meinte er und lockerte seinen Griff. Langsam ließ er seine Hand meinen Arm heruntergleiten und nahm meine Hand und aus einem mir nicht erfindlichen Grund erwiderte ich seinen Händedruck. In mir steig das Gefühl von Nervosität. Schätzungsweise liegt das daran, dass mein Körper sich bereits auf das Bevorstehende eingespielt hat. Scheiße! Und was war mit meinem Hirn, dass sich dagegen wehren wollte? Das schaltete sich nämlich so langsam aus. Ich wollte mich am liebsten von seiner Hand lösen! Sofort! Bevor sich mein Hirn noch ganz ausschaltete, aber es passierte nichts. Meine Finger bewegten sich keinen Millimeter. Dreck noch mal! So sehr sich mein verbleibender Verstand auch dagegen wehren wollte, meine Füße bewegten sich einfach weiter. Mein Körper folgte dem von Ilija vorgegebenen Weg und schneller als mir lieb war schloss er auch schon die Tür seiner kleinen Einzimmerwohnung hinter uns. Zu meinem Entsetzten drehte er auch noch den Schlüssel im Schloss um. Damit war es nicht unmöglich diese Wohnung zu verlassen, aber im Fall der Fälle,...wer würde bei sowas schon die Ruhe bewahren und den Schlüssel einfach im Schloss wieder umdrehen, wenn man in Panik war? Nein man würde eher wie ein Irrer an der Tür rütteln und versuchen abzuhauen. Das war ja fast sowas wie Freiheitsberaubung! Und es war geplant! Ganz sicher! Ilija war so leicht zu durchschauen und das beunruhigte mich schon ein bisschen. Mir gingen gefühlte tausend Gedanken durch den Kopf, die sich mit einander verknoteten und mir letztlich nichts brachten als Verwirrung. Verwirrung, ja, das war das richtige Wort für meine Situation. "Was ist? Wie lange willst du denn noch da Wurzeln schlagen? Komm schon rein, oder hast du etwa Angst, dass ich dich beiße?", ertönte plötzlich seine leicht raue, amüsiert klingende Stimme. Dieser...! Der machte sich doch einfach über mich lustig! Aber nicht mit mir! Ich beschloss mich einfach umzudrehen und diese Wohnung gleich wieder zu verlassen. Doch bevor ich den Schlüssel ins Schloss umdrehen konnte, legte sich auch schon eine Hand auf die Tür vor mir und ich spürte Ilijas Atem an meinem Ohr. "Hey, wo willst du denn hin? Bin ich denn so ein Unmensch, dass du vor mir fliehen musst?", flüsterte er fast schon enttäuscht in mein Ohr, was mir einen Schauer durch den Körper jagte. Schwer schlucke ich einen dicken Klos meine trockene Kehle herunter. Denn plötzlich verstand ich gar nichts mehr. Mit Leichtigkeit zog er meine Hand vom Schlüssel weg und gab mir einen Kuss in den Nacken. Diesmal war es wie ein Blitz, der mich durchzog. Obwohl in meinem Kopf alle Alarmglocken lauteten, die mich zur schlagartigen Flucht animieren wollten, war ich einfach nicht in der Lage mich auch nur einen Millimeter in Richtung Tür zu bewegen und plötzlich bemerkte ich, wie meine Füße die Bodenhaftung verloren. "Wa...was...soll das!?", wollte ich aufgebracht wissen. Ilija grinste breit. Nicht gut. "Na was meinst du wohl? Denkst du, dass ich dich jetzt einfach so gehen lasse, jetzt wo ich dich endlich eingefangen habe?", meinte er stolz. Dieser Idiot! Was war ich denn für den? Freiwild oder was! Doch bevor ich ernsthafter darüber nachdenken konnte, fand ich mich in seinem Bett wieder. Der wollte das doch nicht ernsthaft durchziehen oder? So wie neulich, als er mich auf der Jungentoilette zu diesen Dingen genötigt hatte und einfach nicht locker ließ! Okay, letztlich hatte es mir schon irgendwie gefallen aber, das hier wollte ich nicht! Auf keinen Fall! Auch wenn er mich schon vorgewarnt hatte, dass er es wieder versuchen würde... er hatte mir ja noch damit gedroht es zu tun während Jojo und die anderen bei mir waren und hatte es letztlich doch nicht getan. Den Gedanken hatte ich ja schon völlig verdrängt...und Verdammt noch mal! Ich stand nicht auf Männer! Oder? Nein verdammt! Das war nur eine kurze Verwirrtheit! ---------- Ich lag keuchend unter ihm und lies es langsam sein ihn wegdrücken zu wollen, denn ich war mit meinen Kräften am Ende, als er mir auch noch das letzte Kleidungsstück genommen hatte, dass mich vor seinen Berührungen und Blicken schützen sollte. Innerhalb kürzester Zeit hatte er es geschafft meinen Körper willig zu machen und über meinen Verstand zu triumphieren. Ich war hochrot und erregt und jeder Widerstand schien nutzlos zu sein, wenn er mit seinen geschickten Händen über meinen nackten Körper fuhr und mich halb wahnsinnig machte. Seine Küsse waren einfach der Wahnsinn und seine Zunge übernahm immer mehr die Oberhand über meine Mundhöhle und forderte meine Zunge zu einem innigen Spiel auf. Nebenbei fuhr seine Hand über meine nackte Körpermitte und verwöhnte mich nach allen Regeln der Kunst. Ich musste stöhnen und wurde immer lauter. Es kam einfach so aus mir heraus, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Es war mir so peinlich und ich versuchte es zu unterdrücken, doch Ilija ließ es einfach nicht zu, indem er immer wieder einen neuen Überraschungsangriff startete. Mit seiner Zunge, die wenig später geschickt über meinen Körper fuhr und mir gar keine Gelegenheit mehr bot mich zu wehren. Das war so unfair. Er nutzte meine Schwäche schamlos aus! Dieser Ilija... ...irgendwann, durch fuhr mich etwas, dass mich meinen Kopf in den Nacken und meinen Rücken durchdrücken ließ. Nach einer gewissen Zeit war ich so in mir versunken, dass ich es gar nicht es gar nicht mitkriegte.... Ein erster Schrei des Schmerzes,...dann ein lautes Stöhnen und immer wieder etwas Verkrampftheit... bis ich mich endlich entspannen konnte und dennoch... Es tat weh verdammt! Ilija war keineswegs grob, ...aber die Natur hatte es nun mal nicht vorgesehen, dass ein Mann einen Mann nahm, und dem entsprechend war es eben auch schmerzhaft. Doch das Gefühl mit dem es sich vermischte war unbeschreiblich. Er hielt mich fest und drückte mir immer wieder zärtliche Küsse auf, streichelte sanft über meinen Kopf und stieß nach und nach stärker zu, bis ich irgendwann den Verstand verlor und mich nur noch an ihm festhalten konnte und Laute von mir gab von denen ich nie vermutete, sie jemals von mir zu geben. Ganz zu schweigen von der Hitze, die mit der von neulich einfach nicht zu vergleichen war. Ich spürte ihn deutlich in mir, immer und immer wieder seine Stöße. "I...Ilija!....", stöhnte ich. "Schon gut Aaron tu es...", raunte er sanft in mein Ohr und steigerte noch einmal das Tempo und die Intensivität. Noch einmal durchfuhr es mich wie ein Blitz und ich konnte gar nicht mehr anders als es laut herauszuschreien und meiner Lust freien Lauf zu lassen. Wieder lag ich keuchend da und sah ihn aus meinem verschwommenen Blick an. Ich war nicht in der Lage irgendwas zu tun, da ich viel zu erschöpft war. Nicht mal wütend konnte ich gerade auf ihn sein, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte. Aber es ging einfach nicht... ----------- Kerzengerade saß ich im Bett, nachdem ich wie aus einem Alptraum aufwachte und starrte an die gegenüber liegende Wand. Mir war gerade bewusst geworden, was in der Nacht zuvor passiert war und es war mir immer noch schleierhaft wie ich das nur zulassen konnte?! Ich hatte doch nicht ernsthaft mit diesem ungehobelten Vollpfosten geschlafen!? Zögernd schaute ich an mir herab...doch hatte ich. Er hatte mir ja nicht gerade eine andere Wahl gelassen. Wie ein wild gewordenes Tier war dieser Kerl über mich hergefallen und schon war es passiert. Mein erster Sex mit einem Mann! Völlig ungewollt und ohne meine Zustimmung. Gerade in diesem Moment sah ich meine ganzen Pläne wie sie mir einfach aus den Händen glitten...ein süßes Mädchen kennen zu lernen, eine Freundin zu haben...vielleicht sogar Jojo? Wie sollte ich das nur meiner Mutter beibringen oder meinem Vater...oder Jojo...die echt total süß war...aber nicht so sexy wie...Ilija...? HÄ? Was zum Teufel dachte ich mir da nur wieder für eine Scheiße zusammen? Das kam davon, wenn man zu viel nachdachte. Vor allem wenn man über so einen total Sexsüchtigen, Vollidioten nachdachte, dessen körperliche Fähigkeiten einfach nicht zu verachten waren, was ich mir nicht wirklich eingestehen wollte...er war schon heiß...scheiße verdammt! Wieso nur war da wieder dieses Verlangen, dass sich ungnädig durch meinen Körper bohrte? Schon der Gedanke an ihn reichte, um mich wieder an das Gefühl zu erinnern wie es war, als er tief in mir versunken war. Mir wurde ganz heiß und sicher war ich wieder tomatenrot. Wie peinlich. Nur gut, dass er gerade nicht da war, um sich darüber zu amüsieren. Das tat er sicher. Ich konnte mir schon ausmalen wie er sich innerlich bestimmt schon ins Fäustchen lachte, weil er es endlich schaffte mich ins Bett zu kriegen. Dieser Schuft! Das war doch nicht fair! Das war einfach nicht fair! Der hatte doch sicher nur meine Unterlegenheit ausgenutzt! Bestimmt! Ich legte mir eine Hand ins Gesicht, um mir das zerwuschelte, grüne Haar aus dem Gesicht zu streichen. Bestimmt sah ich schrecklich aus, wie ein Außerirdischer oder so, aber na ja...so war das eben, wenn man gerade Sex hatte... Schließlich beschloss ich diese schmutzigen Gedanken zu ignorieren, auf zu stehen und aus dieser Wohnung zu verschwinden. Ich fühlte mich ein bisschen matschig und schwach, aber das würde sich gleich wieder legen. Langsam tasteten meine Zehenspitzen den Boden, bis sich meine Füße vollständig darauf befanden und einen festen Stand ermöglichten. Eilig sammelte ich meine Klamotten zusammen und zog mich an. Dusche würde ich lieber zu Hause, da musste ich zumindest nicht fürchten, das der Idiot plötzlich wieder auftauchte. Er war sicher arbeiten. Just in dem Moment, in dem ich gerade fertig war, hörte ich wie die Wohnungstür einmal auf und wieder zu ging und sich der Schlüssel im Schloss wieder umdrehte. Das war doch nicht... "Oh, du bist ja wach. Ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf. Du hast geschlafen wie ein Toter.", grinste der ungehobelte Kerl, der mir nun gegenüber stand und mich von oben bis unten begaffte. Ich verzog genervt das Gesicht. "Was gaffst du so blöd? Hast du etwa gedacht, dass ich dir nackt in die Arme springe oder was?", fauchte ich. Ilijas Grinsen verschwand plötzlich und sein Gesicht hatte auf einmal etwas Ernstes. Er stellte die kleine Tüte, die er mitgebracht hatte, auf einem Tisch ab und kam mit gezielten Schritten auf mich zu, bis er nur noch einen halben Schritt von mir entfernt war. Seine linke Hand streckte sich nach mir aus und ging mir damit sanft durch die Haare. Diese einfache Berührung löste ein Kribbeln aus, dass von meinen Haarspitzen aus durch meinen gesamten Körper kroch und mir Alarm signalisierte. "Ich habe deiner Mutter gesagt, dass du bei mir übernachtet hast, weil du sie gestern nicht mehr stören wolltest und immer noch schläfst.",erzählte er mir in einem belanglosen Ton. Seine Hand wich von meinem Kopf zu meiner Wange und streichelte mit seinem Daumen sanft über mein Jochbein. Mein Herz raste und ich spürte wie meine Wangen warm wurden. Bestimmt waren sie rot...wie die eines verliebten Mädchens. Verdammt noch mal.... Die ganze Zeit über schauten wir uns an und mit einem Mal konnte ich gar nicht mehr wütend sein. Wie schaffte er das nur? Ich nahm es sogar hin, als er mir näher kam und seine Hand an meinen Nacken fuhr, um mich zu sich zu ziehen. Unsere Lippen berührten sich sanft. Ich spürte wie mein Körper seinem leichten Druck nachgab, als er mich kaum merklich auf die Matratze zurückschon. Seine Lippen bewegten sich auffordernd gegen meine und die Meinen erwiderten den Kuss. Er drückte mich dicht an sich und fuhr mir über den Rücken. Seine Berührungen, waren fein und dennoch so intensiv, dass sie mir einen Schauer nach den Anderen durch den Körper jagten...so lange, bis mir endlich wieder bewusst wurde, was ich hier eigentlich tat! Was ich schon wieder tat! Mit einem Mal drückte ich ihn von mir, "Nein!", kam es fast krächzend aus meiner Kehle. Nicht zu fassen! Ilija schaute mich überrascht an. "Was ist denn jetzt kaputt?", fragte er fast schon wieder so belanglos, als sei rein gar nichts dabei. Dieser Idiot! "Idiot!", sprach ich diesen Gedanken aus. Er legte den Kopf schief, "Idiot?", "Ja du bist ein Idiot! Hör auf mich zu verwirren! ", schimpfte ich und bewegte mich schleunigst weg vom Bett. Für ihn war das Alles doch nur ein Spiel. Mir fehlten einfach die Worte. Plötzlich wusste ich nicht mehr was ich ihm eigentlich entgegen schleudern wollte, weil ich so verwirrt war. Noch vor kurzem wäre es mir nicht so schwer gefallen. So schnell ich konnte, machte ich mich auf den Weg zur Wohnungstür. Iljia hielt kurz inne, ehe er er mir folgte und wieder seine Hand an die Tür schlug, um zu verhindern, dass sich sie öffnen konnte. Schon wieder! Freiheitsberaubung! Wieder kam er mir näher und hauchte mir einen Kuss kurz unterhalb das Ohrläppchen auf. Ich hielt den Atem an. "Was verwirrt dich? Etwa das?", raunte er mir mit seiner rauen Stimme ins Ohr. Ich schluckte. Dieser Mistkerl! Ich biss die Zähne zusammen und schüttelte heftig den Kopf, nur meine Stimme wollte eindeutig nicht so wie ich wollte. "Das geht dich nichts an!", murmelte ich deshalb eher kläglich, als eindeutig wütend. Sowas passierte einem aber auch immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte und es war auch nicht unbedingt die beste Antwort, die ich ihm je gegeben hatte, aber ich war einfach so ratlos. Weil ich ich mich selbst nicht mehr verstand. Da war ich sicher nicht der Einzige auf diesem Planeten, dem das mal passierte, dennoch kam man sich selbst bei sowas schon ein bisschen dämlich vor. Ilija lächelte plötzlich wieder fast ein bisschen eingebildet, als sponn er sich in seinem Hirn gerade irgendwas zusammen. "Was? Natürlich geht es mich was an, wenn es um uns beide geht, außerdem bist du...schon wieder rot ...dabei habe ich noch gar nicht viel gemacht. Meinst du nicht...das du viel mehr für mich fühlst, als du dir eingestehen willst?", konfrontierte er mich mit meiner eigenen Gefühlswelt. Aber was bildete der sich überhaupt ein, da ungefragt rum zu graben?! Dieser unverschämte Kerl! So langsam bemerkte ich, wie ich wieder wütend wurde, was mir half meine Kräfte wieder zu sammeln. Auch, wenn mir gerade die Kraft in meiner Stimme fehlte, so hatte ich immer noch ein bisschen Kraft in meinen Händen und Armen. So blieb mir also nur noch die Flucht nach vorne. Hauptsache weg! Raus hier und erstmal Gedanken ordnen, bevor ich endgültig verwirrt war. Ich stieß ihn also zur Seite. "Na und? Und wenn schon, was ich denke oder fühle, geht doch trotzdem nen feuchten Dreck an!", fauchte ich viel zu leise, ließ mich nun aber nicht mehr von meinem Vorhaben abbringen und schloss die Tür auf. "Lass mich bloß in Ruhe!", warnte ich ihn und lief dir Treppen herunter und machte mich auf den Weg zum Ferienhaus meiner Eltern, wo ich auch schon sehnsüchtig von meiner kleinen Schwester erwartet wurde. "Aaron! Aaron! Ich hab dich sooo vermisst.", hörte ich Anna, die gleich auf mich zu gelaufen kam und mich stürmisch umarmte. Ich ließ es zu und lächelte zu ihr herunter. Meiner Hand ließ ich sanft durch ihr braunes Haar streicheln. "Ich hab dich auch vermisst, Kleine.", sagte ich sanft. Kurz darauf kam meine Mutter lächelnd auf mich zu, "Aaron, wie schön, dass du wieder da bist. Es muss ja sehr bequem bei Ilija gewesen sein, wenn du so lange geschlafen hast.", neckte sich mich. Ich wurde augenblicklich rot. "M...Mama! Nein, war es nicht! Ich war einfach nur müde! Müde! Ja genau und ich werde mich jetzt wieder ins Bett legen.", beschloss ich. "Ich, ich will mitkommen!", sagte Anna, die sch immer noch an mich drückte und mit ihren süßen Blick zu mir hoch sah. Und ich musste gestehen...Obwohl ich grad schon etwas gestresst und wütend auf Ilija war, so konnte ich ihrem Blick und ihrer Anhänglichkeit nicht widerstehen. Selbst wenn sie eingeschnappt war. Sie war eben meine kleine Schwester und ich liebte sie. Also gab ich schnell nach. "Klar. Dann komm mit. Lass uns kuscheln.", ihr Augen leuchteten mich an. "Au jaaa. Kuscheln, kuscheln, kuscheln.", jubelte sie hüpfender Weise, nach dem sie sich von mir gelöst hatte. "Na ihr seid ja süß. Dann kuschelt mal schön zusammen. Papa und ich wollen uns gleich noch mit Bekannten treffen. Kannst du so für zwei Stunden auf die Kleine aufpassen?", erzählte meine Mutter lächelnder Weise. Ich nickte. "Klar. Viel Spaß.", willigte ich ein. Dabei bemerkte ich, wie meine kleine Schwester an meinem Shirt zupfte und mich schon ganz sehnsüchtig anschaute. Ich kicherte leise. "Ist ja schon gut, es geht ja sofort los.", versprach ich und wante mich dann gleich wieder an meine Mutter. "Also dann bis später ja?", meine Mutter nickte. "Ja, bis später Schatz und schlafe fein.", "Nein! Wir kuscheln, nicht schlafen!", beharrte die Kleine. Meine Mutter lächelte sanft und mütterlich, beugte sich zu ihrer kleinen Tochter herunter und streichelte ihr sanft durch die Haare, "Ja Süße, du hast recht, ihr geht kuscheln.", und gab ihr noch einen Kuss auf die Wange. Dann gingen wir in mein Zimmer, wo sie sich schon in mein Bett legte, während ich mich noch schnell duschen und umziehen ging, so lange meine Mutter noch zu Hause war. Danach kam ich zurück und kuschelte mich zu ihr. Sie drückte sich sogleich kindlich an mich und sah dabei so niedlich aus. Ich legte meinen Arm um sie und schloss die Augen ein wenig, da ich wusste, dass sie sicher auch jeden Moment einschlafen würde und so geschah es. Während sie von ihren süßen Träumen murmelte dachte ich nach. Über das, was gesehen war. Es saß so tief in mir verankert, dass ich es einfach nicht los wurde. Aber ich hatte ganz bestimmt keine Gefühle für diesen Mistkerl! Ganz sicher nicht, das wäre ja noch schöner! Wieso also verwirrte er mich so sehr? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Endlich mal ein neues Kapitel. Ich weiß, es dauert echt lange, doch kann ich es zur Zeit nicht ändern :) Ich gebe mir allergrößte Mühe neue Kapitel hoch zu laden und fange auch gleich mit dem nächsten FF Kapitel an, freut euch drauf ;D Ich muss sagen, dass ich für diese FF eine Entscheidung getroffen habe, die ich viellicht in den nächsten Kapiteln umsetzten werde, so dass es hier irgendwann zum Ende kommt. Ja, ihr habt richtig verstanden. Ich werde mich bemühen "Unfreiwilliger Familienurlaub" bald abzuschließen ;D Das wird das Beste für diese FF sein :) Bis dann LG Middy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)