Between the Lies von LagoonAris (Hibari x Gokudera x Yamamoto [1859/8059]) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ So, pünktlich und wie evrsprochen am Freitag gibt es das letzte Kapitel und den Epilog. ich danke euch allen, dass ihr die FF bis hierher verfolgt habt und würde mich über einen abschließenden Kommentar sehr freuen^^ Und nun viel Spaß beim Lesen! ~~~ „Gokudera-kun?“ Ich zuckte zusammen, schaute langsam auf. „Was ist denn, Jyudaime?“, fragte ich. Jyudaime sah mich etwas nachdenklich an. „Ich wollte fragen… Es ist nur…“ Ich blinzelte. Jyudaime schien nicht über die Hausaufgaben zu sprechen, die wir gerade gemeinsam in seinem Zimmer erledigten. „Es ist nur… Gokudera-kun… Du und Yamamoto habt euch gestritten, oder? Mehr als das Übliche, meine ich.“ Ich schluckte. Natürlich… Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Jyudaime die ganze Sache ansprach. Ich seufzte leise. Seit Yamamoto und ich Schluss gemacht hatten, war nun schon fast eine Woche vergangen. In der ganzen Zeit war eine Menge passiert – zumindest was mich betraf. Hibari und ich waren jetzt ein festes Paar und dementsprechend verbrachten wir fast jeden Nachmittag zusammen. Ich hatte sogar den Mut aufgebracht gehabt, ihn nach einem Date zu fragen und tatsächlich waren wir am Wochenende sogar in einer Pension gewesen. Etwas abgelegen zwar, da Hibari ja bekanntlich keine Menschen mochte, aber es war trotzdem ein toller Ausflug gewesen. Yamamoto war mir weitestgehend aus dem Weg gegangen. Er ging morgens früher zur Schule für sein Baseball-Training und die Pausen verbrachte er mit anderen Mitschülern. Im Klassenraum ignorierte er mich vollkommen und ich wagte es auch nicht, ihn anzusprechen. Zwischen uns herrschte vollkommene Funkstille. Es war also absolut nicht verwunderlich, dass Jyudaime das Ganze irgendwo bemerkt hatte. Im Grunde war es nur eine Frage der Zeit gewesen. „Ja…“, sagte ich leise, blickte bedröppelt zu Boden. „Yamamoto und ich haben uns gestritten.“ Jyudaime reagierte einen Moment nicht. Dann lehnte er sich aber etwas vor, sah mich mit einem leicht besorgten Blick an. „Gokudera-kun, möchtest du darüber reden?“ Ich schluckte abermals. „Jyudaime…“, wisperte ich. So gesehen… Er war der Boss der Familie. Es war nur zu verständlich, dass er sich Sorgen machte, wenn zwei seiner Wächter sich so anfeindeten. Mehr noch… Ich fühlte mich schlecht. Was war ich nur für eine rechte Hand, dass ich Jyudaime solche Sorgen überhaupt erst bereitete? „Es tut mir Leid, Jyudaime…“ Ich verbeugte mich etwas. „Ich habe Mist gebaut. Verdammt großen Mist. Verzeih mir bitte!“ Jyudaime geriet ins Stocken, hob abwehrend die Hände. „G-Gokudera-kun, ist schon gut. Jeder baut einmal Mist. Es… es wird schon alles wieder gut gehen.“ Ich kniff die Lippen zusammen, blickte Jyudaime an wie ein treudoofer Dackel. „Ich hab Yamamoto verletzt. Richtig schwer verletzt.“, jammerte ich leise. Ich sah, wie der Zehnte erstarrte. Diesen kurzen Moment des Schweigens nutzte ich, sprach weiter. „Yamamoto war in mich verliebt oder ist es vielleicht noch. Und ich… Ich hab einige richtig dumme Fehler gemacht und ihm das Herz gebrochen. Und nun hasst er mich und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Es tut mir so Leid. Ich bring der Familie nichts als Probleme…“ „Gokudera-kun…“ Jyudaime sah mich an mit einem Blick voller… Mitleid? „Hast du Yamamoto die Lage erklärt?“ Ich nickte langsam. Jyudaime lächelte. „Ich weiß nicht, worum es genau geht, aber wenn du alles erklärt hast und es dir wirklich Leid tut, dann wird Yamamoto das sicher wissen und dir verzeihen. Gib ihm einfach die Zeit, die er braucht, egal, wie lange es dauern wird. Aber ich bin mir sicher, dass alles wieder gut gehen wird.“ Ich merkte, wie sich mein Hals zuschnürte. Jyudaime… Wie konnte er nur so aufrichtig lächeln und so zuversichtlich sein? Er war wirklich der geborene Boss. „Jyudaime… Danke!“, sagte ich leise, ehe mir die Stimme gänzlich versagte und ich mehr als verlegen wegsah. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann packte Jyudaime wieder seinen Stift. „Ah, Gokudera-kun, hilfst du mir kurz bei dieser Frage hier?“, fragte er munter. Ich lächelte. Es war mehr als erleichternd, dass Jyudaime einfach weitermachte wie zuvor und mich so auf andere Gedanken bringen wollte. Er war wirklich der beste Freund, den man nur haben konnte. „Du wirkst bedrückt.“ „Ein wenig…“ „Sag bloß, du denkst immer noch an diesen Pflanzenfresser.“ Ich zuckte etwas zusammen. „Bist du immer noch eifersüchtig auf ihn?“ Ich wandte mich vom Fenster ab und schritt langsam zum schwarzen Sofa in der Mitte des Raumes. Hibari saß dort, den Arm auf der Rückenlehne abgestützt und las in einem Heft. Aus leicht blitzenden Augen sah er mich an. „Deine Gedanken schweifen viel zu oft ab in letzter Zeit.“ Ich seufzte leise. „Was kann ich denn dafür? Yamamoto hat seit über einem Monat nicht mit mir gesprochen.“ „Er hat dich abgeschrieben. Schreib du ihn endlich auch ab. Du gehörst mir!“ Ich setzte mich langsam auf das Sofa. „Ich weiß und ich bin auch mit dir zusammen, aber… wer weiß, wann das nächste Mal ein Problem auf die Famiglia zukommt? Wie sollen wir unseren Job als Wächter ordentlich nachkommen, wenn zwei der Wächter nicht einmal miteinander reden?“ „Schon wieder diese Wächtersache?“ „Du bist auch ein Wächter…“, murmelte ich leise. Aber ich wusste ja schon längst, dass Hibari den Ringen und ihren Aufgaben nicht viel Bedeutung beimaß. Dass Yamamoto allerdings wirklich seit über einem Monat schon jeglichen Kontakt mit mir mied, nahm ich doch etwas mit. Hasste er mich mittlerweile wirklich so sehr? Es musste doch irgendetwas geben, wie ich das Ganze wieder gut machen konnte, oder? Ein Kuss unterbrach meine Gedanken. Ich schloss meine Augen und erwiderte ihn. „Hör auf an ihn zu denken. Das pisst mich an.“ Ich schnaubte leise. „Dich pisst alles an, egal, was es ist.“ „Dann solltest du aufhören, meine schlechte Laune unnötig zu provozieren.“ Wieder küsste Hibari mich und wieder erwiderte ich, schloss sogar meine arme um ihn und zog ihn näher zu mir. Manchmal war es echt nicht verkehrt, dass Hibari der Chef des Disziplinarkomitees war und dass niemand es wagte, so einfach in seinen Disziplinarraum zu kommen. So konnte man meist ungestörte Zeit miteinander verbringen, ohne Angst zu haben, dabei erwischt zu werden, wie auch gerade, als unsere Hemden ihren Weg auf den Boden fanden und wir in voller Leidenschaft versanken… Etwas überrascht blieb ich stehen, blickte geradewegs die Person mir gegenüber an. Yamamoto schaute nicht minder überrascht zurück. Wir beide waren auf dem besten Weg gewesen, das Schulgelände zu verlassen, als wir uns über den Weg gelaufen kamen. Weit und breit war niemand sonst zu sehen. Hibari war noch im Gebäude zurück geblieben, wollte noch ein wenig dösen. Und eigentlich war das Training der Baseball-Mannschaft doch auch schon längst aus, oder? Ich beschloss, mich hastig abzuwenden und weiter zu gehen. Yamamoto hatte fast fünf Wochen nicht mit mir gesprochen. Ich bezweifelte, dass er es jetzt tun würde. Also tat ich ihm lieber den Gefallen, einfach zu verschwinden. „Gokudera, warte, bitte.“ Ich erstarrte. Langsam drehte ich mich wieder um. „Yamamoto?“ Yamamoto sah zur Seite, wirkte ziemlich, als würde er mit sich selbst ringen. „Können wir kurz reden?“ Ich nickte langsam. „Gehen wir währenddessen langsam heim?“, fragte ich, wollte vermeiden, dass Hibari uns zusammen sah. Das würde nur unnötig eskalieren. Yamamoto setzte sich langsam in Bewegung und gemeinsam machten wir uns auf den Heimweg. Es war verdammt lange her, seit wir das letzte Mal zu zweit unterwegs waren. Es war echt merkwürdig. „Du… bist jetzt mit Hibari zusammen, oder?“ „Ja…“, antwortete ich leise. Yamamoto nickte. „Dann… bist du wohl jetzt ziemlich glücklich, was?“ Ich blieb stehen. „Ich wäre glücklicher, würde zwischen dir und mir nicht so eine eisige Stille herrschen.“ Der Baseball-Idiot sah mich etwas sprachlos an. Ich redete einfach weiter. „Ich weiß, wir haben uns früher immer angegiftet und ich weiß auch, was für einen Riesenmist ich verzapft habe, aber… und es hat echt lange gebraucht, mir das einzugestehen… du bist für mich ein Freund. Einer der wichtigsten, die ich überhaupt habe, neben Jyudaime. Und ich will dich nicht komplett verlieren. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft SO endet. Für mich selbst nicht und für die Famiglia auch nicht.“ Einige Sekunden verstrichen, in denen Yamamoto nichts sagte. „Ich will auch nicht, dass diese Freundschaft so endet.“ Ich sah ihn aus großen Augen an. Er sah geknickt zu Boden. „Ich… ich war echt in dich verliebt und ich war richtig verletzt und am Boden, als die Wahrheit raus kam. Ich wollte dich einfach ignorieren und so tun, als würden wir uns nicht mehr kennen. Allein schon zu sehen, wie du immer nach der Schule zu Hibari gehst, ist eine absolute Qual…“ Ich seufzte leise. „Ich mach es dir wohl nicht einfach…“ Yamamoto schüttelte leicht den Kopf. „Du bist in ihn verliebt und mit ihm zusammen, wie du es dir gewünscht hast. Warum solltest du wegen mir auf dieses Glück verzichten?“ Ich zuckte leicht mit den Schultern. „Weil ich kein Recht darauf habe, glücklich zu sein, wenn ich dafür dich verletzen musste?“ Leise lachte Yamamoto. „Schätze, manchmal ist das der Lauf der Dinge.“ „Ich hab ein schlechtes Gewissen deswegen.“ Yamamoto seufzte leise. „Gokudera, weißt du… ich wollte dich echt hassen für das, was du mir angetan hast, aber… ich kann es einfach nicht. Ich… ich liebe dich. Nach wie vor.“ Ich erstarrte, sah ihn entsetzt an. Er sprach einfach weiter. „Ich weiß, dass ich keine Chance hab und ich werd das alles als beendet ansehen. Es tut weh, dich und Hibari zu sehen und es ist schwer, in deiner Nähe zu sein, aber wenn ich eines in den letzten Wochen eingesehen habe, dann… dass es noch schwerer ist, ohne deine Nähe zu sein.“ „Willst du dir das wirklich antun?“ Yamamoto blickte mir in die Augen. Sein Lächeln wirkte gequält. „Ich werde lernen, über dich hinweg zu kommen. Denn, wie schon gesagt. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft so endet.“ Langsam nickte ich. „Yamamoto… Es tut mir wirklich Leid.“ „Ist schon gut. Du hast die Situation damals ziemlich gut erklärt. Ich weiß nicht, wie ich an deiner Stelle gehandelt hätte, aber vermutlich hätte ich ähnliche Gründe wie du gehabt.“ Einen Moment zögerte ich, aber dann überwand ich mich, packte Yamamoto und umarmte ihn. „Du musst dich zu nichts zwingen, ja? Wenn es dir zu schwer fällt, dann sag das. Ich weiß zwar nicht wie, aber ich will nicht, dass du all den Schmerz allein trägst.“ Ich spürte, wie Yamamoto etwas zitterte. Leise lachte er. „Solche Worte stehen dir nicht, Gokudera. Du bist nicht der Typ für so was…“ „Ich weiß…“, grummelte ich leise. „Aber ich versuch’s trotzdem.“ Nochmals lachte Yamamoto leise, ehe ich ein leises Schluchzen von ihm hörte und er schließlich die Arme um mich schloss und leise weinte. Eine Weile standen wir da. Yamamoto weinte sich an mir aus und ich stand einfach da und strich ihm über den Rücken. Ich weiß nicht, wie lange wir so da standen, aber irgendwann hatte Yamamoto aufgehört zu weinen und nach noch einigen Momenten sagte er auch wieder etwas. „Darf ich dich küssen? Nur ein letztes Mal noch…“ Ich stockte. Vorsichtig schielte ich etwas umher. Hibari lauerte nicht hinter irgendeiner Ecke, oder? Ich löste meine Umarmung, blickte Yamamoto an. „Ein letztes Mal…“ Er lächelte schief, ehe er sich vorbeugte und mich küsste. Der Kuss war nicht intensiv, lediglich eine Berührung unserer Lippen und er hielt sich auch nur für ein paar Sekunden. Dann löste sich Yamamoto wieder von mir. „Danke, Hayato…“, wisperte er leise. Ich schluckte. „Keine Ursache… Takeshi…“ Er lächelte, dann ging er langsam weiter. „Wir sehen uns morgen… Ich werd wieder mit dir und Tsuna zur Schule gehen. Bis dann!“ Ich blieb stehen, wo ich war. „Ist gut. Bis morgen dann, Baseball-Idiot.“ Ein Lachen, dann war er schon um die Ecke verschwunden. Ich schaute ihm noch kurz nach, dann wandte ich mich ab und schritt langsam auch nach Hause. Ein Monat. Einen Monat nur Schweigen zwischen uns und nun das. Ich konnte es kaum fassen. Yamamoto… hat mir verziehen. Ich hätte nie damit gerechnet. Aber scheinbar passierten doch noch Wunder. Yamamoto und ich blieben Freunde, alles wurde wieder wie früher und ich war mit Hibari zusammen. Jetzt konnte es doch nur noch bergauf gehen. Jetzt war endlich alles gut! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)