Between the Lies von LagoonAris (Hibari x Gokudera x Yamamoto [1859/8059]) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Schulklingeln. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Es war nun Schulschluss und der Unterricht war mal wieder langweilig wie eh und je gewesen. „Gokudera-kun, kommst du?“ Ich schaute zu Juudaime, lächelte. „Sorry, Juudaime, aber ich muss noch hier bleiben und nachsitzen.“ „Oh, ach so… Dann sehen wir uns morgen.“ Ich sah Juudaime nach. Wenn es nach mir ging, wäre ich mit ihm und Yamamoto nach Hause gegangen, aber seit sich Juudaime einmal darüber beschwert hatte, dass es nur Ärger gab, wenn ich das Nachsitzen schwänzte, zwang ich mich selbst dazu, immer dann noch hier zu bleiben. Ich seufzte leise und stand auf, ging zu dem Raum, in welchem das Nachsitzen stattfand. Ich blieb verwirrt in der Tür stehen, als ich statt des Lehrers ein ganz anderes Gesicht dort am Pult lehnen sah. „Was willst du denn hier?“, fauchte ich. Hibari grinste mich an. „Ich leite heute das Nachsitzen.“ „Ich bin weg.“ Ich drehte mich um, hatte auf einmal ein Tonfa neben mir im Türrahmen stecken. „Das Schwänzen der Nachhilfe verstößt gegen die Schulordnung.“ Ich erschauderte, als ich seine Stimme so nah hörte, sein Atem gegen meinen Nacken stieß. Dennoch stürmte ich nach vorne weg, stolperte dabei an die gegenüberliegende Wand des Korridors, fing mich daran ab und funkelte ihn wütend an. „Ich habe nicht vor, noch einmal länger als notwendig mit dir allein zu sein.“ „Ist dem so?“ „Ich liebe Yamamoto!“ „Du liebst mich!“ „Che…“ Ich ballte die Fäuste. „Ob du deine Niederlage einsiehst, oder nicht, aber ich bin mit Yamamoto zusammen und ich habe auch Gefühle für ihn!“ „Gefühle?“ Hibari hob eine Augenbraue. Wieso zum Teufel redete ich überhaupt mit ihm über Gefühle? Dabei hasste ich das Thema wie die Pest. Allerdings konnte man in so einer Situation wie ich es war, dieses Thema wohl irgendwie nicht meiden. „Was für Gefühle?“ Seine Frage riss mich aus meinen Gedanken. Finster sah ich ihn an. „Gefühle, die schön von dir weggehen! Und das tun sie allmählich!“ „Ist dem so? Was macht dich da so sicher?“ „Was mich da so sicher macht? Die Tatsache, dass ich so viel mache, um ihn zu behalten oder bei mir, als er mich -“ Ich stoppte abrupt. War ich gerade drauf und dran, Hibari Kyoya davon zu erzählen, wie mich Yamamoto mit dem Mund befriedigt hatte? Ich sprach nicht weiter und ich wusste auch nicht, ob Hibari mit einem Mal so wütend war, weil ich nicht weiterredete oder weil er sehr wohl ahnte, was ich nicht sagen wollte. Auf jeden Fall schnappte er sich sein Tonfa vom Türrahmen, packte mich grob und zog mich mit. „E-Ey, was machst du da? Lass mich gefälligst los, du Bastard!“ „Schnauze oder ich beiß dich ernsthaft zu Tode!“, zischte er bedrohlich. Ich schluckte, sagte aber nichts mehr. Stattdessen ließ ich mich einfach mitziehen. Hibari brachte mich zum Disziplinarraum. Grob schubste er mich in den Raum. Ich stolperte, fiel hin. „Was soll das?“, rief ich aufgebracht. „Der Pflanzenfresser hat dich also angefasst?“ Ich blinzelte überrascht, „Was?“ Ich stand wieder auf. „Das geht dich gar nichts an!“ Ein leiser Schmerzenslaut entglitt mir, als ich gegen die Wand gestoßen wurde. Hibari drückte mich dagegen, blickte mich an. „Es geht mich etwas an. Ich sagte doch, du gehörst mir. Und niemand sonst darf dich anfassen.“ Ich schnaubte. „Ich lass mich anfassen, von wem immer ich will.“ Hibaris Augen verengten sich. Ich versuchte mich loszureißen, irgendwie meine Arme frei zu kriegen, doch der Versuch war nicht gerade erfolgreich. Im Gegenteil. Ein Klicken und ich bekam meine Hände gar nicht mehr auseinander. „Was zum… Willst du mich verarschen?“ Ich war sprachlos. Dieser Mistkerl hatte mir seine ach so tollen Handschellen angelegt. „Widerspenstige Tiere gehören gebändigt.“ Ich knurrte. „Sehr witzig…“ Hibari drückte mich wieder näher an die Wand. „Was hat er mit dir gemacht?“ „Ist doch egal…“ Einen Moment kam keine Reaktion. Dann hatte ich seine Lippen auf meinen. Hibari küsste mich. Mal wieder. Ich weigerte mich, zu erwidern, auch wenn das wirklich schwer war. Dieser Mund, seine Hände unter meinem Shirt, an meinem Hosenbund… Ich riss das Gesicht zur Seite. „LASS MICH LOS!“, schrie ich aufgebracht. „Nein.“, sagte er schlicht. Ich knurrte leise und abermals stemmte ich mich gegen ihn, versuchte, mich loszureißen. Das Endergebnis war ein Tonfa, mit welchem Hibari mich wieder gegen die Wand stieß. Die Metallstange drückte er quer über meinen Oberkörper. Ich spürte, wie mir das Atmen dadurch schwerer fiel. Okay, Flucht war also keine Option. Dafür aber Schreien. „DU VERDAMMTER BASTARD! WENN ICH - “ Er verschloss meine Lippen mit seinen, unterbrach so meine Schimpftirade. Abermals konzentrierte ich mich darauf, den Kuss nicht zu erwidern. Leichter gesagt, als getan. Mit seiner freien Hand wanderte Hibari wieder meinen Körper entlang. Es war hart, das zu ignorieren. Immer wieder rief ich mir Yamamotos Gesicht ins Gedächtnis. Das Ganze scheiterte spätestens an dem Punkt, an dem mich seine Finger an meiner Mitte berührten. Ich keuchte auf, erschauderte. „Ich sorg dafür, dass du alles von ihm vergisst.“, raunte Hibari an meine Lippen, berührte mich weiter da unten. Es war zum Verrückt werden. Ich wollte Yamamoto lieben, hatte mir sooft alles ins Gedächtnis gerufen, was meine Beziehung mit ihm ausmachte und nun war hier Hibari, der einfach all diese Erinnerungen überschrieb. Es war wie ein Traum. Hibari küsste mich, berührte mich… Ich gebe zu, ich hatte früher durchaus über so was fantasiert, aber ich hatte nie daran geglaubt, dass dies einmal wahr werden würde. Es war einfach unglaublich. Klar, wenn es nach mir ginge, dann war es für diesen Traum ein echt beschissener Zeitpunkt, aber ich fühlte mich so wehrlos – abgesehen davon, dass er mich immer noch mit dem Tonfa gegen die Wand drückte. Mittlerweile ging mein Atem vor Erregung nur noch stoßweise und hier und da entkam meinem Mund zwischen all den heißen Küssen auch ein leises Stöhnen. Obwohl mein Körper mittlerweile danach schrie, zu kommen, versuchte ich mich zusammenzureißen. Das hier war Hibari. Ich konnte doch nicht einfach… Das war doch schmutzig, oder? Aber es schien, als hätte er meine Gedanken gelesen, denn er löste den letzten Kuss, beugte sich zu meinem Ohr. „Komm ruhig.“, hauchte er hinein. Ich kniff die Augen zusammen, zitterte leicht. Es brauchte nur noch wenige Bewegungen seiner Hand und ich erreichte tatsächlich meinen Höhepunkt. Meine Knie zitterten. Sie fühlten sich an wie Pudding und ich war gezwungen, mich auf die Wand zu verlassen. Wenn Hibari jetzt das Tonfa wegnahm, ich wäre dann vermutlich einfach umgekippt. Ein Klicken war zu hören und meine Arme sackten etwas nach vorn. Hibari hatte die Handschellen gelöst. Ich hätte ihm jetzt in die Fresse schlagen können, aber ich war noch zu berauscht vom gerade Geschehenen. „Du gehörst nur mir…“, hörte ich ihn sagen, während er das Tonfa senkte. Ich grinste leicht. „Ja…“ Ohne groß Nachzudenken schloss ich meine Arme um ihn. „Ich liebe dich, Hibari…“ Und damit küsste ich ihn. Und tatsächlich erwiderte er den Kuss auch. Ich fühlte mich grad einfach zu gut. „Du verlogener Mistkerl!“ Diese Stimme… Sofort zuckte ich von Hibari weg, blickte zur Tür. Scheiße! Mein Herz setzte einen Moment aus. Woher zum Teufel kam Yamamoto jetzt schon wieder? Wie schaffte der das nur immer? „Ich sagte es dir doch.“ Ich brauchte gar nicht zu Hibari zu schauen. Sein Grinsen konnte man klar und deutlich hören. „Gokudera steht auf mich. Gib ihn endlich auf. Du hast keine Chance!“ Ich sah, wie Yamamoto die Fäuste ballte, finster dreinblickte. Finster und auch verletzt. Verdammt, was konnte ich jetzt nur sagen? Ich wusste, dass ich irgendetwas sagen musste, aber mir fehlten die Worte. Mein Kopf war völlig blank. Irgendwo schwebte er zwischen Glücksgefühlen dank Hibari und schlechtem Gewissen wegen Yamamoto. „Takeshi…“, sagte ich schwach. Er schüttelte nur den Kopf. „Du liebst also doch ihn…“ „Ich… Lass mich dir alles erklären!“ „Was gibt es da denn noch zu erklären? Du hast mich nur als Ersatz für den da gesehen. Gib es doch einfach zu!“, fauchte Yamamoto. So wütend hatte ich ihn vermutlich noch nie gesehen. Nicht einmal die Sache bei mir zuhause hatte ihn mit so vernichtenden Blicken gezeigt. Ich senkte leicht den Blick. „Das ist nicht wahr…“, wehrte ich mich schwach. Zumindest war es nicht ganz wahr. Yamamoto schnaubte. „Das glaubst du doch selbst nicht…“, sagte er abfällig, während er sich zum Gehen wandte. „Yamamoto, warte!“ „WAG ES JA NICHT, MIR ZU FOLGEN!“ Ich schreckte zurück. Diese Drohung klang so ernst gemeint, dass ich tatsächlich keinen weiteren Schritt mehr wagte. Ich stand nur noch da, die Hand erhoben, als wollte ich ihn noch greifen und sah dabei zu, wie er aus dem Raum verschwand. Ich hörte einen zufriedenen Laut und erst jetzt nahm ich wahr, dass Hibari nach wie vor auch noch da war. Mein Blick glitt zu ihm und ich sah, wie er sich die Reste meiner weißen Flüssigkeit von den Fingern leckte. Prompt lief ich rot an. Das war absolut peinlich und Gott, musste er dabei auch noch so verführerisch aussehen? Ich schüttelte hastig den Kopf. Schlechter Zeitpunkt. Ganz, ganz schlechter Zeitpunkt! „Spätestens jetzt solltest du endlich aufgegeben haben. Du gehörst mir. Sieh das ein.“ Ich knurrte. „Du verlogener Bastard! Das Ganze hier ist doch allein deine Schuld. Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre meine Beziehung mit Yamamoto noch in Ordnung!“, schrie ich ihn wütend an. Hier hielt mich nichts mehr. Und damit rannte ich so schnell es ging aus dem Raum und nach Hause. Jetzt noch zu Yamamoto laufen, wäre Schwachsinn gewesen. Viel eher würde ich morgen noch vor der Schule zu ihm gehen. Ich konnte die Sache nicht einfach so stehen lassen. Ich musste noch einmal mit ihm sprechen. Das Ganze musste einfach noch geklärt werden. Und diesmal mit offenen Karten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)