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Wo der Himmel ist

Sag mir das das hier ein Märchen ist, mit Happy End für alle Leute.
von

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Ein unheilvolles Angebot

Wait, waiting for a sign, crying to the sky

For love to come around so hope won't let me down

Shadows carry on, the light is all but gone

Your promise calls to me, a love so rescue me
 


 


 

Es dauerte eine Weile bis sie es geschafft hatten wieder voneinander abzulassen, glücklicherweise war auch niemand in der Zwischenzeit in den Garten gekommen und falls doch oder falls sie jemand von einem der vielen Fenster aus gesehen hatte dann war er zumindest so freundlich sie in Ruhe zu lassen. Sie saßen unter einem der großen Bäume und Frau hatte seinen Kopf auf Gidos Schulter gelegt, denn irgendwie brauchte er diese kleinen Gesten der Zuwendung gerade wie zum Beispiel das ihm der Andere gerade den Kopf streichelte. Doch so langsam wurde das Gewicht an ihm immer schwerer und ein kurzer Blick zu dem Älteren bestätigte ihm was er schon vermutete. „Sag bloß du bist schon müde?“, fragte der leise lachend und schnappte nach seinem Ohr.
 

Schläfrig blinzelnd räkelte sich der Schwarzhaarige gemütlich und bettete seinen Kopf an dem noch freien Arm, weil das bequemer war als der Baum. „Mmh... ein bisschen“, gab er zu und versuchte sich vergeblich das Gähnen zu verkneifen. „Ein großes bisschen...“
 

Das erinnerte den Jüngeren das sein ehemaliger Vormund ja auch schon gestern nicht geschlafen hatte als er zu ihm angeschlichen war. „Hast du die letzten Tage überhaupt geschlafen seit wir hier sind?“, fragte er und setzte sich auf um ihn eindringlich anzusehen.
 

„Schon...“, erwiderte Gido und maß ihn skeptisch von der Seite. „Na ja... nicht allzu viel...“, gab er dann zu, weil ihn dieser eindringliche Blick dann doch mehr störte als er zugeben wollte. „Jetzt schau nicht so.“
 

„Doch. Ich schau so“, protestierte der Jüngere. „Was ist überhaupt los?“, fragte er dann, weil er sich daran erinnerte was Gido ihm am Abend zuvor gesagt hatte. Es musste doch einen Grund haben das ihm das schlafen hier so schwer fiel. Doch sein ehemaliger Vormund antwortete nicht, sondern wandte nur den Blick ab. Woraufhin ihn der Blondhaarige so lange anstarrte bis er sich ihm fast schon genervt wieder zuwandte.
 

„Was ist denn?“, wollte er wissen.
 

„Nur weil du technisch gesehen tot bist, heißt das doch nicht das du tagelang kaum schlafen kannst!“, empörte er sich und machte es sich bequem, bevor er den Älteren dazu brachte den Kopf auf seinem Schoß abzulegen. Er sprach es zwar nicht aus, aber dennoch hatte Gido recht mit seinen folgenden Worten.
 

„Du erwartest doch jetzt nicht wirklich das ich jetzt sofort auf der Stelle schlafe, oder?“, fragte er und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Empört sah ihn der Jüngere an, doch blinzelte er mit einem Mal nur fing plötzlich an zu lachen.

„Was ist denn jetzt?“, fragte der Schwarzhaarige leicht verwirrt und hob eine Braue, sah jedoch nicht ein wieder aufzustehen. Wenn er schon darauf bestand das er sich hinlegte und es dabei so bequem haben konnte, würde er das ganz sicher nicht so einfach wieder aufgeben.
 

„Nichts“, lachte der Angesprochene und versuchte sich vergeblich wieder einzukriegen. Er hatte mit einem Mal nur plötzlich an Teito denken müssen An Teito und all die ganzen Male als er ihn wegen seiner Unvorsichtigkeit angemotzt hatte, woraufhin er genau wie Gido jetzt mit trotzigem Ärger reagiert hatte. „Nichts“, kicherte Frau und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, kraulte seinen Kopf und entlockte ihm ein wohliges Geräusch obwohl sich der Schwarzhaarige vorgenommen hatte sauer oder zumindest beleidigt zu sein. Doch er schaffte es nur sich grummelnd zusammen zu rollen. „Ich musste grad nur an jemanden denken“, schmunzelte Frau.
 

„So? An wen denn?“, wollte er daraufhin wissen und wagte einen Blick nach oben.
 

Die Wangen des Blonden waren vom Lachen leicht gerötet und ein schwaches Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als er etwas nach unten rutschte, so das Gido nun mehr auf seinem Bauch und seiner Brust lag. „Unwichtig“, murmelte er und brummte leise und zufrieden. „Lass uns ne Runde schlafen...“
 

„Bist du dafür nicht zu wach?“
 

„Phhh... ich kann immer schlafen“, murmelte er daraufhin in sich hinein lachend und tatsächlich war er auch der erste von ihnen beiden der tief und fest im Schatten der Mittagssonne einschlief. Nach und nach döste schließlich auch Gido ein, während er dem sanften schlagen seines Herzens lauschte.
 

Er wachte davon auf das ihn etwas an der Nase kitzelte, woraufhin er diese kräuselte und versuchte sich wegzudrehen. Doch das klappte nicht und so machte er sich die Mühe langsam die Augen zu öffnen. Das erste was er sah war etwas gräuliches, weiches und dahinter jemandens Beine. Ein kurzer Blick nach oben bestätigte ihm das diese zu Frau gehörten. Dieser kniete neben ihm und kitzelte ihn grinsend mit einer Pusteblume im Gesicht. Und das war einfach nur lächerlich. Murrend versuchte er danach zu greifen, doch erwischte stattdessen die Hand des Blondhaarigen. „Musste das sein?“, fragte er und konnte sich eines Lachens nicht entwehren als er seine Kehle kitzelte. „Ich hab geschlafen...“

„Und ich dachte du willst vielleicht essen...?“
 

„Ich hab keinen Hunger.“
 

Der Lider des Jüngeren senkten sich auf Halbmast, bei seiner nächsten Antwort und ein zweideutiges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, „dacht ich mir, aber ich hab auch noch auf was anderes Hunger.“
 

Blinzelnd musterte der Schwarzhaarige ihn, während Fraus Finger langsam zu seinem Hosenbund wanderten und ihm aufging was genau sein ehemaliger Schützling ihm damit sagen wollte. „Du hast mich jetzt nicht ernsthaft nur geweckt, weil du Sex willst, oder?“, fragte er trocken und musterte ihn eingehend. Doch die einzige Antwort die er darauf bekam war ein verlangender Kuss und da ihm sowieso kein gescheiter Widerspruch einfiel in diesem Moment, ließ er sich auf seine Forderung ein. Vielleicht auch, weil es so ungestört und friedlich hier im Garten unter dem großen alten Baum wirkte und vielleicht auch, weil es schon eine ganze Weile her gewesen war das er sich so wohl gefühlt hatte.
 

Die Sonne wärmte das Gras und ihre Körper und der Schwarzhaarige sah zur Ausnahme keinen Grund auch nur einen Muskel zu rühren. Er hatte versucht wieder einzuschlafen, doch er hatte es bloß geschafft eine Weile zu dösen, nachdem er sich ein halbwegs taugliches Kissen auf seiner Kleidung und den Stiefeln errichtet hatte. Einen Arm hatte er unter dem Kopf gebettet und mit der Hand des Anderen, kraulte er durch Fraus wirre blonde Strähnen. Dieser hatte es sich an seiner Seite bequem gemacht und lauschte er der Stille seines Brustkorbs. Keiner von ihnen verspürte sonderlich großes Interesse daran aufzustehen und sich wieder ins Anwesen zu begeben.
 

„Meinst du die suchen nach uns?“, murmelte Frau schläfrig und das zu Gido heimlicher Belustigung. Auch wenn er den Großteil der letzten Zeit nichts anderes als getan hatte als schlafen, war er auch jetzt binnen weniger Augenblicke wieder in einen Dämmerzustand verfallen.
 

„Bestimmt...“, antwortete er und fügte nach eine Pause hinzu, „irgendwann.“
 

„Dann is gut“, mit einem zufriedenen Geräusch streckte sich der Blondhaarige und legte sein Bein über eines des Älteren, als er sich an ihn schmiegte. Dieser nahm das als stumme Aufforderung liegen zu bleiben, während er ihn hinterm Ohr kraulte und einige Male blinzeln musste bevor sich der aufgehende Abendhimmel vor seinen Augen zusammensetzte. „Was machst du wenn uns jemand findet?“
 

„Mich schlafend stellen“, grinste er und genoss das sachte streifen seiner Hand auf seiner Brust. Daraufhin musste der Jüngere unwillkürlich lachen, was ihn für einen Augenblick ansteckte. „Haste ne bessere Idee?“
 

„Nein“, gab der Angesprochene leise lachend zu. Und nach einer Weile fragte er, „wann fliegen wir wieder los? Morgen Abend?“
 

„Morgen irgendwann...“, korrigierte ihn der Schwarzhaarige. „Du wolltest doch zu der Kirche...“, murmelte er. „Was besseres ham wir eh nicht vor und vielleicht kriegen wie auch noch mal n paar Frachter vors Visier.“ Gedankenverloren streichelte er seinen Kopf.
 

„Ja, aber...“, wenn er ganz ehrlich sein sollte so wichtig war es ihm dann doch auch wieder nicht. Doch seine Worte verloren sich in einem kräftigen Windstoß und dem Rauschen der Blätter um sie herum, als ein Luftschiff dicht über das Anwesen hinwegflog. So dass der Schwarzhaarige seine Worte kaum noch hörte, spürte nur seinen warmen Atem der Gegen seine Haut schlug und vernahm schließlich nur wieder die Stille um sie herum. Sein Blick war immer noch auf den Himmel gerichtet. Ihm war ein wenig kalt von dem Windstoß, doch das war unwichtig. Dieses Schiff. Er würde es unter tausenden Erkennen. Doch Gido musste sich davon abhalten blindlings aufzuspringen und ihm nachzurennen. Nicht wenn er verhindern wollte das Frau ihm folgte. Er wollte sich aufsetzen, doch der Blondhaarige der sich an ihn gekuschelt hatte verhinderte es erfolgreich. Trotzdem. Er musste hier jetzt weg. Die Wärme und Sicherheit die er bis eben noch verspürt hatte waren fort und zurück blieb ein unangenehmes Gefühl das sich in seinen Eingeweiden zusammenzog. Mit einem Mal war ihm auch etwas kalt und mit einem Ruck befreite er sich aus der fast klammernden Umarmung und setzte sich auf, zog die Beine ein Stück weit an. Was tat er denn jetzt? Er wollte nicht vor aller Augen mit dem Jungen sprechen. Das Gewicht auf seinen Schultern lastete eh schon viel zu groß, er würde warten müssen bis er sich davonstehlen konnte. Aber nein... er würde sicherlich keine Rücksicht darauf nehmen wo und bei wem er sich befand. „Was ist?“, hörte er Fraus Stimme in die wieder eingekehrte Stille fragen, doch er antwortete nicht. Stattdessen hoffte er einfach, das das Schiff weiter fliegen würde. Vielleicht war es ja auch nur Zufall... doch ein Blick in die Ferne verriet ihm das es zur Landung ansetzte. „Gido...“, Frau hatte sich aufgesetzt und nach seiner Hand gegriffen. Aber nur nach und nach löste sich sein fast krampfhafter Griff und er ließ zu das der Blondhaarige sie festhielt. Seine Hand fühlte sich warm an und sie war groß. Eigentlich hatte er nie so wirklich darauf geachtet, aber mittlerweile glichen die des Jüngeren ziemlich seinen eigenen. Sie waren wahrscheinlich sogar fast gleich groß.
 

„Ich...“, setzte er an und wollte weitersprechen, doch wusste nicht wie. Also schwieg er. „Nichts“, brachte er schließlich hervor. „Also nein, ich... das...“, es war zu viel. War ihm denn nicht zumindest ein bisschen Frieden gegönnt? „Frau...“, sein Blick traf den des Blondhaarigen, welcher ihn aufmerksam anblickte. „Ich muss was erledigen.“
 

„Was denn?“
 

Doch daraufhin schüttelte er nur den Kopf, „das kann ich dir nicht sagen. Aber ich will das du hier bleibst, verstanden?“ Und als er sah wie der Andere zu einer protestierenden Antwort ansetzen wollte, verengten sich seine Augen und seine Stimme wurde sehr ernst, „das ist ein Befehl. Folg mir nicht und wehe du wagst es, verstanden?“
 

„Verstanden...“, antwortete er nach einer Weile des Schweigens und zwar nicht, weil er gesagt hatte das es ein Befehl war, sondern weil es seinem ehemaligen Vormund wirklich Ernst zu sein schien. So neugierig er auch war, es schien ihm keine gute Idee ihm jetzt zu widersprechen. Und auch wenn das irgendwie komisch klang und es vielleicht ein kleines bisschen kitschig war, fügte er hinzu, „... pass auf dich auf.“ Er hatte ihn am Arm gepackt und blickte ihn eindringlich an, doch Gido seufzte nur. „Und glaub bloß nicht das du mir so einfach davon kommst, früher oder später erfahr ichs noch!“ Seine Worte entlockten ihm ein schwaches Lächeln, bevor er sich aufrichtete und anzog. Ein Umstand den Frau mehr oder weniger bedauerte, doch er ließ davon ab sich zu beschweren. Zumal es auch langsam ein wenig kühler würde, also tat er es ihm gleich, schlug jedoch eine Andere Richtung ein und wollte eigentlich zurück zum Haus. Stattdessen fand er einen kleinen Pavillon mit Stühlen und Tischen und an einem dieser saß das blonde Geschwisterpaar und unterhielt sich. Das Mädchen entdeckte ihn und lächelte etwas schüchtern, während sie ihn herüber wunk und ohne darüber nachzudenken folgte er dieser Einladung. Wenn er nicht etwas anderes zur Beschäftigung fand, würde er sonst noch auf die dumme Idee kommen Gido zu folgen. Und er wollte sich wenigstens die Mühe machen und es versuchen.
 

Ein Versuch für den er ihm wirklich dankbar war, denn wann immer er auftauchte hatte das nichts Gutes zu bedeuten. Je näher der Schwarzhaarige dem Schiff kam desto schneller wurden seine Schritte, bis er schließlich rannte. Schwer atmend kam er auf einer Lichtung die sich am Anfang des angrenzenden Waldgebietes befand zum stehen und konnte gerade noch sehen wie das Schiff landete und sich die Brücke öffnete. Hätte sein Herz noch schlagen können, dann war er sich sicher, hätte es jetzt wie verrückt gepocht, als er die drei Gestalten sah die sich ihm näherten. Links Hyuuga und rechts Haruse und in der Mitte Kuroyuri. Gido ballte die Fäuste, atmete tief durch und schluckte, wappnete sich für was auch immer ihn jetzt erwarten würde. Er würde sich nie an den Anblick des Jungen in dieser Uniform gewöhnen, die einst Ayanami gehört hatte. Er hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und auch wenn er etwas an sich hatte das ihn um so viel älter wirken ließ, als er war, dann hob das die Tatsache das seine zwei Begleiter so viel größer waren als er es problemlos wieder auf. Die Lippen des schwarzhaarigen Majors umspielte ein leichtes Lächeln und an einem seiner Mundwinkel klebte der Stil eines Lollies. Auch Haruse lächelte leicht, doch es wirkte eher gekünstelt im Gegensatz zu dem des Anderen. Hyuuga war aber wohl auch der einzige der sich ein bisschen freute ihn zu sehen. Ganz im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten der die Mundwinkel kaum merklich nach unten zog, als er mit einigem Abstand vor ihm stehen blieb. Die eisblauen Augen hoben sich um denen des Piraten zu begegnen und dieser musste zugeben das es ihm immer noch fast die Luft abschnürte in diese Augen zu blicken. „Abel...“, brachte er gepresste hervor. Statt Schmerz spürte er mittlerweile einfach nur noch Ohnmacht. Denn mittlerweile ließ sich nichts mehr an ihrer Situation ändern und wenn doch dann ließ Kuroyuri das nicht zu.
 

„Nenn mich nicht so“, der Rosahaarige spie die Worte beinahe aus und musterte ihn abschätzig.

Doch Gido antwortete nichts darauf, noch hatte er ihn nicht völlig aufgegeben. Auch wenn ihm seine Situation aussichts- und ausweglos erscheinen mochte. „Was willst du hier?“, er bemühte sich um eine feste Stimme.

„Ich will dir ein Angebot unterbreiten“, der Ältere spitzte die Ohren und sein Blick huschte zwischen Hyuuga und Haruse hin und her, blieb schließlich an dem Schwarzhaarigen hängen. Doch dessen Gesicht war eine undurchdringliche Maske die von einem Lächeln geziert wurde. Das einzige Zugeständnis das er ihm erlaubte, war ein kurzes angedeutetes Nicken. Doch es war genug um den Piraten wissen zu lassen das er sich das jetzt besser anhören sollte.
 

Er schluckte, doch nickte und verschränkte die Arme. „Okay, sag...“, meinte er und richtete seinen Blick auf den Jungen, die Miene verbissen.
 

Ein rötlicher Schimmer erfüllte Kuroyuris Augen als er zu sprechen begann und der Schwarzhaarige knirschte mit den Zähnen, begann auf der Innenseite seiner Wange rumzukauen. „Barsburg will die Zaiphonvorkommen die unter Raggs liegen“, einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben. „Nun ja... und die Büchse der Pandora aber das kannst du dir sicher denken.“ Gido schmeckte Blut. Ja, er konnte es sich denken, doch er wollte es nicht. „Und wir beide wissen ganz genau das Raggs keines von beiden einfach so rausrücken wird.“
 

„Du meinst...“, er musste an seine Unterhaltung mit Frau denken, an den schmerzlichen Ausdruck in seinen Augen.

„Wir werden versuchen die Schäden so gering wie möglich zu halten... Zumindest, wenn sie sich friedlich verhalten. Aber ich kann natürlich nichts garantieren –“
 

„Jetzt sag schon was du willst!“, platzte es aus ihm heraus.
 

Ein spöttisches Lächeln breitete sich auf Verlorens Lippen aus, als er beobachten konnte wie der Größere vor Wut zitterte. „Ganz einfach. Du weißt doch was die Büchse beherbergt und den Umständen entsprechend müsstest du eigentlich sehr interessiert daran sein das ich sie in die Hände bekomme.“
 

Er schnaubte. „Du glaubst doch nicht wirklich das sie dir deinen Körper einfach so geben ohne dir vorher zwanzig, dreißig Gehirnwäschen zu verpassen. Du weißt genauso gut wie ich warum du jetzt in seinem steckst!“
 

Verloren knurrte wütend. „Wenn ich meinen Körper wiederkriege, brauche ich den Junge nicht mehr, das willst du doch oder?“ Wenn er ganz ehrlich sein sollte, wusste Gido nicht ob er das wirklich wollte. Allerdings hätte Kuroyuri dann wirklich seinen Frieden und Ayanami vielleicht auch und das war eigentlich schon mehr als er sich erhoffen konnte. Erneut begann er auf seiner Wange rumzukauen und als sie wieder anfing zu bluten grub er seine Backenzähne einfach in die Andere. „Also, hier ist mein Angebot – ihr helft uns und ich sorge dafür ihr Immunität bekommt und verschont werdet. Im Gegenzug dafür müsstet ihr die Piraterie natürlich aufgeben, sollte sich Barsburg als erfolgreich beweisen und... nun, das wird es.“
 

„Warte – ihr?“
 

„Ja, die Piraten... je mehr desto besser. Raggs wird nicht damit rechnen, es wäre ein Vorteil für beide Seiten. Es ist alles geregelt, die Freibriefe werden in der Sekunde in der wir hier stehen und reden verfasst.“
 

Was?!“, ungläubig starrte der Schwarzhaarige ihn an. „Das kann nicht dein Ernst sein! Weißt du überhaupt was du da von mir verlangst?!“, seine Stimme zitterte er und er schrie fast, als er diese Worte sprach. „Du... du... du verlangst allen erstens“, er überquerte die kurze Distanz und packte ihn am Kragen. „Ich soll meine Leute und alles was mir wichtig ist und“, seine Stimme wurde schneidend scharf und seine Augen verengten sich, „die Ghosts verraten, nur für irgend so einen dämlichen Krieg?“ Entgeisterte blickte er ihn an. „Einen Krieg und ein Versprechen dem ich nicht trauen kann?!“
 

Missbilligend blickte ihn der ehemalige Todesgott an und schüttelte den Kopf. „Tsk. Das ist kein leere Versprechen, was glaubst wofür die Freibriefe sind. Das Königreich kann und darf sie nicht ignorieren. Außerdem –“
 

„Was glaubst du wie egal mir diese Freibriefe grad sind! Das garantiert einen Scheiß! Du kannst nicht einfach herkommen und verlangen das ich alles für eine von deinen Schnapsideen aufgebe! Der Rest den du angerichtet hast ist schon schlimm genug!“
 

„Ich hab auf Ayanami aufgepasst...!“, knurrte er zornig über das ungehaltene Verhalten des Piraten.
 

„Solang er dir nützlich war vielleicht! Was bildest du dir eigentlich ein?!“ Doch bevor er noch irgendetwas anderes tun oder sagen konnte hatte Hyuuga zwischen sie gedrängt und schob ihn einige Schritte rückwärts. „Bei gar nichts mach ich mit!“
 

„Schade... ich dachte wirklich Euereins könnte sich doch noch nützlich für das Imperium erweisen. Und ich dachte wirklich dir liegt dein Kind etwas mehr am Herzen.“ Und genau jetzt war ihm die Hutschnur gerissen. Das war zu viel und Verloren war zu weit gegangen, so dass Hyuuga seine Mühe hatte ihn fort zu schleifen und schließlich mit voller Wucht mit dem Rücken gegen einen Baum zu donnern.
 

„Krieg dich wieder ein!“, es war eine der wenigen Situationen in denen seine Stimme vollkommen ernst war. Mühselig und fahrig stieß Gido ihn von sich und sank am Baumstamm an dem er lehnte zusammen, vergrub das Gesicht in den Händen.
 

„Ich würd ihm nichts tun, das weißt du...“, sagte er schließlich leise und ließ die Arme sinken. „Selbst wenn ich wollte...“
 

„Ich weiß“, Hyuuga hatte sich nur einige Schritte von ihm entfernt und es war kein Lächeln mehr auf seinem Gesicht zu sehen. „Ich hab dich auch nicht seinetwegen hierher geschleppt...“, er hockte sich auf den Boden und blickte ihn eindringlich an.
 

„Dabei ist er doch das Kind...“, der Ältere blickte weg und rieb sich abwesend die Handgelenke.
 

„Mag sein... das eben war aber kein Kind“, und bei seinen folgenden Worten wurde sein Blick fast bohrend, „aber reiß dich zusammen, zumindest ein bisschen. Du kannst dir das nicht erlauben...!“
 

„Weil ers nicht versteht und deswegen sauer auf mich ist?“, Gido schüttelte den Kopf und atmete seufzend tief durch.

„Ganz genau“, erwiderte Hyuuga und musterte ihn nachdenklich. „Der Kleine erkennt die Tragweite nicht und Verloren nutzt das und ich erwarte wenigstens von dir das du dich wie ein vernünftiger Erwachsener benimmst.“ Jetzt schmollte er beinahe und der Ältere musste sich ein schwaches Lachen verbeißen, weil der alte Hyuuga wieder ein bisschen durchkam.
 

„Hmmm...“, machte er und lehnte mit einem schmalen Lächeln den Kopf gegen den Baum. „Ich finde es sehr vernünftig Verloren für das was er tut in Stücke reißen zu wollen“, sagte er schließlich und erntete doch nur ein schwaches Lächeln.
 

„Trotzdem... versuchs das nächste Mal. Mit deiner Abwesenheit bestrafst du ihn schon genug, lass ihn nicht auch noch für Verlorens Fehler büßen.“
 

„Ich weiß... ich... du weißt, es geht nicht anders...“
 

„Ich weiß...“, Hyuuga wandte den Kopf in Richtung des Schiffes. „Ich sollte wieder gehen... ah, wie gehts ihm denn eigentlich?“
 

„So wie immer“, antwortete er und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. Und als er sie wieder sinken ließ war der Jüngere verschwunden. War vielleicht auch besser so, dachte er sie und blieb noch eine Weile sitzen, während er darüber nachdachte was er jetzt tun sollte. Vielleicht Frau fragen. Vielleicht... Das Problem war nur das Verloren recht hatte. Diese blöde Büchse könnte wirklich einen Großteil seiner Probleme lösen. Dann wiederum würde das aber ein anderes großes Problem mit sich bringen – Verloren höchstpersönlich und sämtliche Warsfeil würden ihm den Rücken stärken und das wäre ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Verdammt... seufzend richtete er sich auf und beschloss zumindest schon mal langsam zurück zu gehen. Ein wenig Ablenkung konnte nicht schaden, zumal er nicht damit rechnete heute Nacht allzu viel Schlaf zu kriegen.
 

Frau hatte mittlerweile heraus gefunden das die beiden Blondchen Lem und Lirin hießen und sowas wie Ilyushas Ziehgeschwister waren. Sie lebten hier mit auf dem Anwesen und schienen den angehenden Hausherren wohl wirklich zu mögen. Lem begegnete dem Blondhaarigen recht skeptisch, doch das nahm dieser zumindest an, lag daran ihn Lirin zu mögen schien. Die junge Frau war dabei Zeichnungen für ein Pflanzenkundebuch anzufertigen. Dazu hatte sie eine Reihe von verschiedenen Blume auf dem Tisch ausgebreitet und hob ab und zu eine an um sie genauer zu betrachten, ehe sie dann weiter zeichnete. Ein paar weitere standen in einem kleinen mit Wasser gefüllten Glas in der Mitte des Tisches. In einem anderen standen Pinsel und Farbe hatte das Wasser bis zur Unkenntlichkeit verfärbt. „Ich finds schade das ihr nicht mal zu uns herüber kommt“, meinte Lirin, während sie die Linien ihrer Zeichnung mit schwarzer Tinte nachzog.
 

Frau schmunzelte leicht, „ich denke es gibt ein paar Leute die uns dort nicht gerne sehen würden...“

„Er hat recht Lirin, sie sind immer noch Piraten...“, er zögerte und fügte leicht süffisant hinzu, „auch wenn keine sonderlich furchteinflößenden...“
 

Ein leises schnauben entkam dem Jüngeren. „Ich geb dir gleich furchteinflößend“, murmelte er und grinste dennoch. Aus dem Augenwinkel fiel sein Blick auf Gido der sich seinen Weg durch den Garten bahnte ohne richtiges Ziel und deshalb auch kaum darauf geachtet hatte wohin er ging. Er wandte den Kopf in seine Richtung und lächelte ehe er aufstand. „Ich muss los, da kommt mein Angebeteter“, flötete er grinsend wunk den beiden, während er schmunzelnd und zielstrebig auf den Schwarzhaarige zusteuerte. Mit einem Lächeln auf den Lippen fiel er ihm um den Hals und küsste ihn, worauf Gido im ersten Moment gar nicht reagieren konnte, so überrumpelt kam er sich vor. Er hatte ja wirklich mit einigem gerechnet nur nicht damit. Eher verwirrt schlang er trotzdem die Arme um Fraus Nacken und seufzte leise, als er sich von ihm löste, die Augen halb geschlossen. Seine Nähe barg das stumme Versprechen und Ruhe und Geborgenheit, genau das was er jetzt gebrauchen könnte. Das und einen klaren Kopf. "Wofür war das denn?", fragte er verwirrt und etwas neben sich.
 

„Mann sollte seinen Angebeteten doch angemessen begrüßen“, schmunzelte er und lachte leise, stockte dann jedoch musterte ihn eindringlich. „Was ist los?“, fragte er und wollte sich von ihm lösen um ihn besser ansehen zu könne, doch seine ehemaliger Vormund ließ es nicht zu. „Gido?“, fragte er eindringlich und ernst. Doch dieser senkte nur den Kopf und musste daran denken wie ungern der Jüngere über den Krieg gesprochen hatte. Aber das würde sich, wenn er ihm jetzt antworten würde sicher nicht vermeiden lassen. Die eisblauen Augen des Schwarzhaarigen richteten sich auf die des Jüngeren und er seufzte, ließ ihn sich weit genug entfernen das er ihn eingehend mustern konnte und dachte das er wohl nicht drum herum kommen würde. Nein, er würde nicht drum herum kommen Frau etwas zu erzählen. Denn er war sich ziemlich sicher das dieser seine Drohung vorhin ernst gemeint hatte. Er würde rausfinden wohin und zu wem er gegangen war und wenn nicht auf die eine dann auf die Andere weise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dragonwolf1992
2012-11-29T19:21:09+00:00 29.11.2012 20:21
wieder ein schönes kapi, obwohl ich es etwas verwirrend fand.
und die zweisamkeit zwischen frau und gido im garten hätte man noch ausschreiben können, aber das ist nur meine meinung^^
mach weiter so.


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