Wo der Himmel ist von dadgrin (Sag mir das das hier ein Märchen ist, mit Happy End für alle Leute.) ================================================================================ Kapitel 7: Ein verlockendes Angebot ----------------------------------- "Tell me one last thing," said Harry. "Is this real? Or has this been happening inside my head?" Dumbledore beamed at him, and his voice sounded loud and strong in Harry's ears even though the bright mist was descending again, obscuring his figure. "Of course it is happening inside your head, Harry, but why on earth should that mean that it is not real?" Harry Potter, Volume&Chapter Iseriouslydon'tknow Ein flüchtiges Gefühl ließ einen Schauer seinen Rücken hinaufkriechen und er räkelte sich. Blinzelte gerade noch rechtzeitig um zu bemerken wie sich der Ältere wieder ein Stück weit von ihm entfernte. Ein süffisantes Lächeln umspielte Gidos Lippen und das ließ ihn dann doch erstmal skeptisch eine Augenbraue heben. „Gut geschlafen Dornröschen?“, fragte er und Frau spürte seine Hand durch seine Haare kämmen. Ein wohliges Geräusch entkam dem Blondhaarigen, als er seinen Kopf dem sanften kraulen entgegen bog. „Hätte nicht gedacht das gerade das funktioniert“, murmelte der Ältere, aber noch bevor er überhaupt darauf reagieren konnte spürte er schon erneut dessen Lippen. Ein leichtes Lächeln erschien mit einem Mal auf seinen Lippen, als er kapierte. Ach so, damit hatte er ihn eben geweckt. Wobei Gido unerwähnt ließ das es eine ganze Reihe von Küssen gebraucht hatte bis er überhaupt eine wirklich Reaktion des Blonden bekommen hatte und er mittlerweile das Gefühl hatte eine gute halbe Stunde damit verbracht zu haben ihn wach zu küssen. Er hatte es eigentlich fast schon aufgeben wollen und ihm kaltes Wasser ins Gesicht kippen, doch dann hatte ihm der Jüngere ja gerade einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und Frau musste ganz ehrlich gesagt zugeben das er sich daran gewöhnen könnte so geweckt zu werden. Der Schwarzhaarige löste sich wieder von ihm und ein missbilligendes Geräusch verließ seine Lippen, während er denen des Andern nachhing und für einen Moment brachte es diesen auch dazu inne zu halten. Einen Moment den sein ehemaliger Schützling dazu nutzte um seine Arme nach ihm auszustrecken und ihn ungefragt wieder zu sich zu ziehen. Seine Stimmbänder mochten zwar nicht mitmachen, doch das eindeutige Funkeln in seinen Augen sagte dem Schwarzhaarigen auch so das sich die Suppe jetzt selbst eingebrockt hatte, wenn er ihn schon so weckte. Vielleicht weil er selbst noch etwas müde war oder auch vielleicht weil es ihm wirklich nichts ausmachte ließ er sich dann auch wieder in einen Kuss ziehen und erwiderte diesen auch. Er stützte sich mit beiden Unterarmen links und rechts von ihm ab, während Frau die Arme um seinen Nacken schlang und eine Hand schließlich in die kurzen Haare an seinem Hinterkopf krallte. Ein schnurren entkam seiner Kehle entkam seiner Kehle und er bog sich ihm etwas entgegen, als er einen Arm um ihn legte. Seine Augen öffneten sich einen Spalt, als die Lippen des Anderen zu seinem Hals wanderten und er den Kopf zur Seite wandte. Gedankenverloren kraulte er den Nacken des Älteren und räkelte sich mit einem zufriedenen Seufzen, während ein weiterer wohliger Schauer seinen Rücken hinaufkroch. Und ein Laut der vielleicht der Name des Anderen hätte sein können, wenn seine Stimmbänder mitgemacht hätten entkam seiner Kehle, bevor ihm die Augen auch schon wieder zufielen. Die Müdigkeit machte den Blondhaarigen träge und nicht sonderlich willens etwas anderes zu tun, als nur da zu liegen und es zu genießen. Und da Gido scheinbar auch nichts anderes mit ihm vorhatte dauerte es einen Augenblick bis er aus dieser Trance erwachte und ihm den Kopf wieder zuwandte. Schnurrend schnappte er nach seiner Unterlippe und zog an dieser, rollte sich auf die Seite, während seine freie Hand den Rücken des Schwarzhaarigen entlang wanderte. Es dauerte noch einen Moment bis er sich dazu durchringen konnte sie ganz herum zu rollen und es sich auf ihm gemütlich zu machen, doch er löste sich erst dann wieder von ihm, als er wirklich das Gefühl hatte sonst noch an Sauerstoffmangel draufzugehen. Ein Gefühl das nicht gerade half die Müdigkeit zu vertreiben, ihn eher noch viel mehr benommen machte. Gido hatte sich gegen die Kissen gelehnt und beschäftigte sich mit seinem Hals, was Frau zufrieden schnurren ließ, während er dachte das er sich eigentlich an diesen Anblick gewöhnen könnte, wenn ihn jetzt so musterte. Doch er schaffte es kaum diesen Gedanken zu halten, als sich ihre Lippen erneut fanden und die Hände des Anderen über seinen Kopf und seinen Rücken hinabwandern spürte, dabei mit einem gedämpften wohligen Geräusch den Rücken durchbog. Es schien ihm eine Ewigkeit die sie so verbrachten, nur mit diesen langsamen, tiefen Küssen die ihn kaum wach werden ließen und bis sich die Ungeduld schließlich in ihren Körper breitmachte. Auf die Küsse folgten Bisse und auf diese Kratzspuren und Verlangen. Ein schiefes Lächeln lag auf den Lippen des Blonden, dessen Stimmbänder mittlerweile wieder einigermaßen funktionierten, nachdem er den Schwarzhaarigen erneut unter sich ans Bett gepinnt hatte. Mal sehen wie lange das anhalten würde, dachte er, denn wie beide ziemlich schnell festgestellt hatten war keiner so einfach bereit nachzugeben. Auch wenn Frau zugeben musste das der Ältere schon ein paar recht gute Argument gebracht hatte das vielleicht doch zu tun. Eigentlich hatte der Ältere dieses zögern nutzen wollen um Frau auch gleich wieder auf den Rücken zu befördern, doch kaum hatten sich dessen Lippen wieder auf seinen eigenen eingefunden und er dazu angesetzt hatte klopfte es. Das Pochen kam dabei so plötzlich das beide in ihrer Bewegung erstarrten. Es brauchte einen Moment in denen die Worte die durch die Tür drangen auch bis in ihr Bewusstsein vordrangen Frühstück. Frühstück war gut, oder nicht? Mit einem Mal grinste Frau und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Frühstück im Bett find ich aber besser“, murmelte er gegen diese und seine Augen blitzen herausfordernd.Und zugegeben dieser Vorschlag war wirklich verlockend, zu verlockend und er war sogar versucht darauf einzugehen. Wäre es nicht um Shakir gewesen dessen Stimme mit einem Mal die Stille durchschnitt und ihn davon abhielt. „Gido! Aufwachen!“, donnerte er und trat beinahe schon die Tür auf, stapfte hinein und musterte diesen ein wenig verwirrt anblickte. Völlig unüberlegt hatte der Schwarzhaarige Frau vom Bett befördert und zwar genau dort hin wo ihn der Blondhaarige nicht sehen konnte. „He du bist ja schon wach“, stellte er fest und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na ehm...“, seine Mundwinkel zuckten leicht, bei dem Anblick des Jüngeren, „lass dir Zeit.“ Und schon war er grinsend wieder verschwunden. Gerne hätte er jetzt etwas gesagt doch er brachte keinen Ton heraus, senkte stattdessen einfach nur den Blick und hob eine Braue. Es brachte ihn zu dem Schluss das er sich die Aktion eben hätte sparen können, zumindest wenn man in Betracht zog wie ihn der Blondhaarige zugerichtet hatte. Gedankenverloren rieb er über einen der rötlichen Flecken und lugt dann über den Bettrand. Dort saß Frau und starrte ihn an, doch er war weder verärgert noch empört, im Grunde wirkte sein Blick sogar etwas verloren. Er hatte dem einseitigen Gespräch eben kaum zugehört, war er doch viel zu beschäftigt damit gewesen zu verarbeiten was ihm gerade bewusst geworden war, nämlich das was er bis gerade eben noch getan hatte. Mit Gido in einem Bett schlafen war okay, das hatte er schon als Kind immer getan und er wachte sowieso ungern allein auf. Ein mal den Kopf ausstellen und ihm helfen Devaki zu beruhigen war auch noch irgendwie in Ordnung. Das hatte ja auch bloß rein zweckdienliche Gründe gehabt. Aber das eben – das brachte ihn durcheinander. Das hätte nicht sein müssen, doch er konnte auch nicht leugnen das es ihm gefallen hatte und das er absolut nicht dagegen gehabt hätte weiter zu machen. Sein Blick traf auf den der eisblauen Augen des Anderen und ließ sich wieder aufs Bett helfen. Was war überhaupt gerade in ihn gefahren? Doch diese Frage konnte ihm der Schwarzhaarige selbst nicht so recht beantworten. Er wollte kein Gerede, aber warum? Seinetwegen? Vielleicht. Es war einfach ein gedankenloser Impuls gewesen. Langsam glitt Fraus Blick zu den Lippen des Anderen und er leckte sich unbewusste die eigenen. Ob es Schaden würde... Gido sagte etwas und er blinzelte. „Hm?“, fast augenblicklich waren seine Augen wieder hochgeschnellt. Oder vielleicht auch nicht, denn so wie er ihn ansah hatte er sich das wahrscheinlich nur eingebildet. Schweigend saßen sie eine Weile nur da, dicht genug beieinander das sie den warmen Atem des Anderen auf ihrem Gesicht spüren konnten. Und für einen Moment war zumindest Frau versucht einfach da weiter zu machen wo sie aufgehört hatten. Doch wandte sich der Ältere ab bevor er auch nur irgendwas anderes tun konnte. Schweigend hatten sie sich fertig gemacht, hatten das Zimmer verlassen und sich auf den Weg zum Essenssaal gemacht. Und wie jeden Morgen aufs neue konnte Frau für einen Moment nur dasitzen und das Essen anstarren. Vielleicht war es auch ein wenig aus Gewohnheit heraus, weil er sonst immer auf Devaki und ihre Launen hatte achten müssen das er nicht sofort zugriff. Viel eher war es allerdings das er nach all den Jahren in der Kirche einen solch üppig gedeckten Tisch gar nicht mehr gewohnt war und er diesen Anblick erstmal verarbeiten musste, während ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Und es kam ihm vor als hätte er ein schwarzes Loch im Magen das es zu stopfen galt. Dann dachte er auch nicht mehr darüber nach und tat sich gütlich an dem bereitstehenden Essen. Jio würde wohl einen Herzinfarkt kriegen, wenn er wusste was er in den letzten zwei Tagen schon alles verschlungen hatte. Endlich sagte ihm mal niemand was er alles nicht Essen durfte und auch Devaki machte keine zicken. Zufrieden kauend lehnte er sich zurück und ließ seinen Blick schweifen, blieb an Gido hängen und ihm kam in den Sinn das ja jetzt jemand anderes mit der Sense Verlorens zu kämpfen hatte. Für einen Augenblick wanderten seine Augen zwischen seinem Teller und seinem ehemaligen Vormund hin und her und beschloss das er später mit ihm Mitleid hätte, wenn er nicht mehr hungrig war. Noch etwas ganz anderes tauchte in seinen Gedanken auf, als er ihn so musterte und erst davon abließ, als er merkte wie Shakir ihn quer über den Tisch hinweg anstarrte. Fragend hob er eine Augenbraue, doch es kam keine Reaktion und ehe er weiter darauf reagieren konnte, lenkte ihn Tyrone, rechts von ihm, auch schon ab. Shakir schwieg und blickte zu Gido der direkt neben ihm saß. Doch es dauerte einen Moment bis es dieser bemerkte und dann wandte der Blondhaarige den Blick auch wieder schmunzelnd und mit einem Kopfschütteln ab. „Was ist denn?“, brummte der Schwarzhaarige fast schon ein wenig verärgert. „Nichts“, schmunzelte er und ließ seinen Blick an Frau hinabgleiten und an dessen Hals verweilen. Er konnte ja nur raten, aber er konnte sich schon denken wie Bissfleck der dort unter dem Kragen seines T-Shirts raus guckte dort hingekommen war. Es dauerte einen Moment bis auch Gidos Augen gefunden hatten was sein Interesse geweckt hätte. Der Blondhaarige warf ihm einen eindeutigen Blick zu und er rollte die Augen. „Na und?“, murmelte er und vergrub das Gesicht in seiner Kaffeetasse, als er einen Schluck nahm und etwas auf seinem Stuhl zusammen sank. „Das ist alles was du dazu zu sagen hast?“, Shakir ließ das Essen für einen Moment sein, legte dabei die Arme auf den Tisch und musterte den Jüngeren eingehend. „Bist du etwa schon so verzweifelt das du den Kurzen anfällst?“, er hob eine Augenbraue und biss in sein Brötchen. Kauend maß er ihn eingehend. „Nein. Ich –“, Gido brach ab und war seinem ehemaligen Schützling einen kurzen Blick zu. Doch der schien zu abgelenkt um etwas von ihrer Unterhaltung mitzukriegen. „Und selbst wenn, hab ich ja wohl mal langsam das recht zu verzweifeln, oder siehst du das anders?“ Es machte ihn wütend und hilflos zugleich das zu hören, denn es erinnerte ihn daran das er sich unter jeglichen anderen Umständen gar nicht erst auf den Jüngeren eingelassen hatte. „Außerdem was kümmerts dich. Du musst ja nicht mit mir schlafen.“ Aber der Ältere hielt den Mund, denn er merkte das er einen ziemlich empfindlichen Nerv getroffen hatte. Nach einer Weile des Schweigens fügte er dann hinzu, „ich schweig wie ein Grab, falls dich das jetzt tröstet...“ Ohne das er es sich erklären konnte musste der Schwarzhaarige leise lachen bei diesen Worten und nickte grinsend. Denn ja, irgendwie besänftigte ihn dieses Wissen gerade ein Stück weit. Während des Frühstücks verkündete Gala die heutigen Patienten, wobei sich Frau widerstehen musste über das rechte Auge zu fahren. Es war ein Grund warum er nie gern viel gelesen hatte, irgendwann verschwamm ihm die Sicht und dann wurde es anstrengend und nervig. Und nur mit einem offenen Auge zu lesen war auch nicht gerade besser. So ungesehen wie möglich versuchte der Blondhaarige nach dem Frühstück hinaus in den Garten zu gelangen. Er hoffte Labrador, Korrektur Ilyusha, wieder zu sehen. Seine Gegenwart hatte etwas tröstliches in dieser fremden Welt. Ähnlich wie bei Gido – ähnlich aber nicht genauso. La– Ilyusha Gegenwart war etwas vertrautes, etwas das ihn zu Hause erinnerte. Bei dem Schwarzhaarigen war es genauso, aber da kam noch etwas ganz anderes hinzu, es war weniger tröstend ihn in seiner Nähe zu wissen, als das es eine lang vergrabene Sehnsucht und Trauer weckte. Vielleicht war es auch deswegen so das es ihm nichts ausmachte ihn so nah an sich ranzulassen, weil er dieses Gefühl von Geborgenheit so sehr vermisst hatte. Die Hände in den Hosentaschen vergraben schritt er durch den weitläufigen Garten, doch weit und breit keine Spur des hellhaarigen Mannes. Dafür erweckte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Zuerst roch er es nur, doch nachdem er dem Geruch ein paar Meter weit gefolgt war konnte er es auch sehen. Ein breites Feld voller bunter Blumen, doch was vor allem seine Aufmerksam geweckt hatte waren die Lilien die hier in allen nur erdenklichen Farben zu blühen schienen. Die Augen schließend sog er den kräftigen Duft ein – er erinnerte ihn an etwas, an jemanden? So genau konnte er das nicht sagen, doch es weckte ein warmes Gefühl in ihm. Er blieb einen Moment stehen und ließ das Gefühl auf sich wirken, es erschien ihm wichtig und auch wenn er jetzt noch nichts damit anfangen konnte so wollte er es sich merken und gut aufbewahren. In der Intention sich umzudrehen und zu gehen lief er direkt in Gido hinein, der kaum einen halben Meter von ihm entfernt gestanden hatte. Und mit einem Mal war das wohlige Gefühl verflogen so sehr er auch versuchte es festzuhalten. Er konnte sich nicht erklären woher das mit einem Mal kam, doch sein Anblick, sein Geruch und seine Nähe weckten mit einem Mal die Erinnerungen an den ohrenbetäubenden Lärm des Krieges, die Schreie, die Bomben, das Feuer, das Schiff und Blut. All die Angst die er verspürt hatte und das letzte was ihm mit einem mal ganz klar war, war der beißende Geruch von Rauch und verbranntem Fleisch. Es waren nur Sekunden gewesen, doch sie waren ihm wie die Ewigkeit vorgekommen, als diese Eindrücke und Bilder durch sein Bewusstsein geflutet waren. Er blinzelte und wich einen Schritt zurück. Genau konnte Gido nicht sagen was gerade in dem Jüngeren vorgegangen war, doch für den Bruchteil einer Sekunde war da etwas in seinen Augen aufgeblitzt. Etwas das wenn er sich nicht irrte, schreckliche Verzweiflung gewesen war. „Alles in Ordnung?“, fragte er und hatte schon instinktiv nach seinem Arm gegriffen, als er zurückgewichen war. Frau schluckte und brauchte einen Moment ehe er mit dünner Stimme nur ein, „ja...“ hervorbrachte. Doch es brauchte nur seinen Namen den er daraufhin vernehmen konnte, um das nochmal zu überdenken. Nein, eigentlich war gar nichts in Ordnung. Es war für ihn nie etwas in Ordnung gewesen an seinem Tod, doch er brachte keinen einzigen Ton über die Lippen. Das konnte er ihm nicht sagen. Wer wusste schon wann er aufwachte und das alles hier vorbei wäre – ihn noch ein mal so schrecklich zu vermissen würde er nicht durchstehen, das hielt er für so sicher wie das Amen in der Kirche. „Alles in Ordnung“, fügte er dann hinzu und wandte den Blick ab. Er zwang sich dazu zu lächeln und dachte daran das Gido jetzt da war und es keinen Sinn machte sich darüber weiter Gedanken zu machen, wie sehr er ihn eigentlich vermisst hatte. Ayanami hätte sicherlich irgendwie etwas in der Art jetzt gesagt, oder nicht? Ayanami... da war ein Gefühl, ein Gedanke den er zu greifen versuchte aber nicht zu fassen bekam. Und dann war da Teito von dem er ganz sicher wusste, das er gewollt hätte das er zumindest ein mal in seinem Leben diese Trauer zuließ. Doch das brachte er gerade nicht fertig, er brachte es gar nicht erst übers Herz. „Mir gehts gut“, sagte er dann leise, während ein sanftes Lächeln seine Lippen umspielte und er wieder aufsah. Doch erst jetzt bemerkte er das der Ältere wieder Nähe getreten war. „Wolltest du etwas?“, fragte er dann und warf einen Blick zu dessen Hand die ihn immer noch am Arm hielt und er griff nach dem Ärmel des Älteren. „Du hast da vor ner Weile was angedeutet...“, eindringlich musterten ihn seine eisblauen Augen. „Ich hab nicht genauer nachgefragt, aber da ich es auch nicht ignorieren kann...“ Sein Blick wanderte umher. „Erzähl mir von deinem Zuhause“, ein aufmunterndes Lächeln lag auf Gidos Lippen und er raufte ihm die Haare. „Du willst doch auch rauskriegen warum du hier gelandet bist, oder?“ Im ersten Moment hatte ihn der Jüngere nur anblinzeln können, doch dann nickte er kräftig und konnte ein breites Lächeln nicht verhindern. Trotzdem entzog er sich seinem Griff und ging ein paar Schritte rückwärts. „Was willst du denn wissen?“, fragte er immer noch lächelnd, als er bemerkte das ihm der Schwarzhaarige folgte. „Ich weiß nicht...“, gab er zu und überlegte, während sie nebeneinander hergingen. Doch dann fiel ihm etwas ein, etwas auf das eine Antwort vielleicht auch ganz hilfreich wäre. „Läuft da was zwischen dir und meinem Alter Ego?“ Augenblicklich merkte Frau wie ihm die Hitze hinauf in die Wange und sogar bis in die Ohren stieg, denn mal ganz außer acht gelassen das er eigentlich schon längst tot war kam er nicht gegen die Vorstellungen die sich ihm gerade aufdrängten an. „Ja, ne Katze!“, antwortete er dann fast schon patzig, als er den neugierigen Blick seines ehemaligen Vormundes machte und streckte ihm die Zunge raus. Dann verfiel er ins lachen, versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie verlegen ihn dieser Gedanke machte. Doch die Antwort des Älteren bestand nur aus schweigen und einem leisen kichern. Dann dachte er sich eben seinen Teil. Aber dann fiel ihm noch etwas anderes ein, „du... kennst Gala ja anscheinend nicht, aber du hast sofort erkannt wo wir uns befinden. Wie kommt das?“ Fraus Blick wanderte hinauf zu den Fenstern des Haupthauses. Hinter einem dieser befand sich jetzt wahrscheinlich Labrador – Ilyusha (er sollte es aufgeben, er würde es nie hinkriegen) und arbeitete an... was auch immer. Ein leises seufzen entkam ihm, doch dann musste er unwillkürlich lächeln, als eine Reihe Erinnerungen aufkeimte. „Gala nicht, aber ich kenn L–“, gottverdammt das konnte doch nicht so schwer sein. „Ilyusha, verdammt ich habs aber auch mit diesem Namen...“ „Ilyusha? Den Sohn des Hausherren?“, fragte er und bekam ein eifriges nicken zur Antwort. „Wir kennen uns jetzt schon sicher gute zwölf Jahre“, lächelte er und Gido überlegte das das vielleicht der Grund gewesen sein musste warum der Jüngere die letzten Tage im Garten rumgelungert hatte. Das Lächeln verschwand und Frau verfiel ins Schweigen, er dachte über Ilyusha und Labrador nach und ein wenig machte es ihn traurig. Der Krieg hatte so viel zerstört, so viel kaputt gemacht und er war so schrecklich unnötig gewesen. Ohne diesen Krieg wäre Labrador jetzt hier, da war er sich ebenso sicher wie darüber das er Gido dann auch noch behalten hätte. „Ich beneide dich...“, gab er schließlich leise zu. „Wahrscheinlich sollte ich den Tag lieber nicht vor dem Abend loben, aber alles was ich bisher von dieser Welt gesehen habe scheint so viel besser als in meiner zu sein. Das ist unfair...“ Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als er ihn ansah. „Der Krieg hat so viel kaputt gemacht und zerstört – mehr als nur das Königreich...“ Er schüttelte den Kopf und ballte die in seinen Hosentaschen steckenden Hände zu Fäusten. „Ist es denn wirklich so viel schlechter...“, fragte Gido und griff nach seinem Arm. Dieses Mal jedoch ließ er nicht los als sich ihm der Blondhaarige entziehen wollte. Stattdessen ließ seine Hand zu der des Anderen gleiten und umfasste die geballte Faust. „Nein...“, der Jüngere riskierte einen flüchtigen Blick in seine Richtung und musste schlucken, als er wieder wegsah. Nur so viel einsamer, dachte er doch sagte es nicht. Schmerz flammte erneut für einen Moment in seinen Augen auf, doch dann fing er sich wieder. „Nein, es ist nicht schlimm...“, musste er dann doch zugeben. Wie es schien hatte er da einen Nerv getroffen. „Schon gut“, erwiderte er und drückte seine Hand, da sich die Faust mittlerweile gelöst hatte. Und nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander her gegangen waren fügte er hinzu, „ganz unrecht hast du nicht – du solltest den Tag lieber nicht vor dem Abend loben.“ „Wegen den Soldaten?“ „Nicht nur. Eigentlich...“, er legte sich die Worte genauestens zurecht. „Ein Krieg wird bald unausweichlich sein, wenn das so weiter geht. Die Soldaten werden es müde uns zu jagen. Sie machen schon Wettkämpfe daraus wer mehr erwischt und auch wenn es auf unsereins lebend ein größeres Kopfgeld gibt töten sie einen nach dem anderen und weißt du warum?“ Er watete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern fuhr fort, „aus purer Langeweile die mittlerweile sogar ihre Gier übersteigt.“ Der Blick des Blondhaarigen war Abwesend geworden, doch Gido spürte wie er sich fest an seine Hand klammerte. „Lass uns das Thema ruhen lassen“, bat er schließlich ohne ihn anzublicken. „Gibt doch sichere noch andere Sachen die du Fragen willst...“ Dabei musste er gar nicht erst hinzufügen das es schlechte Erinnerungen heraufbeschwor darüber zu reden, das konnte ihm der Ältere ansehen. „Hmm...“, Gido überlegte für einen Augenblick. „Woher wusstest du das das hier nicht deine Welt ist...? Wenn sich beide bis zu einem gewissen Punkt so sehr ähneln muss es doch irgendwas gegeben haben was dich drauf gebracht hat.“ Frau seufzte, im stillen sagte er seinem ehemaligen Vormund das das eigentlich keinen Deut besser war, doch zumindest rechnete er ihm auch den Versuch an. „Die Aegis“, brachte er schließlich hervor. „Du – wir haben noch die Aegis“, erklärte er schwach lächelnd. „Sie würde während des Krieges so schwer beschädigt das wir sie aufgeben mussten und nach dem Krieg gab es keinen Grund mehr sich ein neues Schiff zu besorgen, weil Piraterie gesetzlich verboten wurde.“ „Schwer beschädigt?“, echote Gido und sah für einen Moment wirklich so aus, als ob er schon allein bei dem Gedanken das sein Schiff überhaupt beschädigt sein könnte leiden würde. Dabei hatte er das vor kurzem doch eigentlich noch ganz gut ertragen mit dem Loch im Heck. Unwillkürlich lachte der Blondhaarige. „Aber was solln wir denn ohne Schiff machen?“ „Wir sind in der Großkirche im siebten Distrikt unter gekommen“, erwiderte er. „Das war der einzig sichere Ort, während der Krieg draußen getobt hat...“, seine Stimme verlor sich für einen Moment und dann fügte er hinzu. „Einer der Bischöfe hat mir auch das Kreuz geschenkt.“ Er konnte ihm ja schlecht sagen das er es zur bestandenen Bischofsprüfung vom Assistenten den Erzbischofs bekommen hatte. Und mit einem Mal fiel ihm noch etwas ein, eigentlich sogar zwei Sachen. „Du weißt doch welche ich mein oder?“ „Du meinst die in den Ausläufern von Raggs, kurz bevor die Grenze endet? Ja, von der hab ich gehört, aber da war ich noch nie... wieso?“ So wie ihn sein ehemaliger Schützling gerade anblickte bekam er das unabdingbare Gefühl etwas elementar wichtiges nicht zu wissen. Doch anstatt ihm zu antworten lächelte der Blondhaarige nur und meinte, „dann müssen wir da mal hinfliegen. Du wirst dann schon verstehen warum.“ „Werd ich das?“ „Versprochen“, grinste der Blondhaarige und drückte seine Hand. Bevor er ihn etwas dichter zu sich zog, dicht genug um ihn zu küssen. „Du wirst es nicht bereuen“, murmelte er gegen seine Lippen. Gido hob die Brauen und musterte ihn aus der kurzen Distanz die zwischen ihnen verblieben war. „Wird das deine neue Lieblingsbeschäftigung?“, fragte er ein wenig skeptisch, konnte sich aber dennoch eines leichtes Lächelns nicht entwehren, als er seine Antwort hörte. „Wer weiß... fühlt sich gut an...“, flüsterte der Blondhaarige und lehnte die Stirn an die des Älteren, der wirklich nicht mehr als nur ein paar Zentimeter größer war als er selbst. „Ich hör zumindest nicht auf solang du nicht Stopp sagst“, und wie zur Demonstration folgte gleichauf ein weiterer Kuss. „Da wirst du lange warten müssen“, gab der Schwarzhaarige mit einem leisen lachen zu und ließ sich küssen. „Ich schätze ich darf das jetzt auch mal als Antwort auf meine erste Frage werten, oder?“, fragte er in einem Moment in dem der Blonde ihm Zeit ließ zu sprechen, weil er nach Luft schnappen müsste. Frau schwieg, doch wie er plötzlich inne hielt und erneut ob der Vorstellung bis zu Ohren rot anlief, war Antwort genug für den Schwarzhaarigen. „Das werte ich mal als ja“, grinste er amüsiert und schlang seine Arme um den Nacken des Jüngeren, welchen er daraufhin zu kraulen begann. „Weißt du Frau... vielleicht ist das hier nur ein Traum. Vielleicht ist das wirklich eine Parallelwelt zu deiner. Aber was immer es ist ich glaub die tatsächlich das du nicht Mick bist.“ „Wieso?“, brachte er fast schon ein wenig heiser hervor und versuchte sein Kopfkino wieder in den Griff zu kriegen. „Mick würde sich das nicht mal ansatzweise vorstellen wollen. Du hingegen...“, er seufzte und schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich lassen würde... und mal angenommen das steht zur Auswahl... dann würdest du es wahrscheinlich nicht nur bei deiner Vorstellung belassen, hab ich recht?“ Ein herausforderndes Grinsen zeigte sich auf den Lippen des Älteren. Er hatte seine Stirn so an die des Blonden gelegt das sich ihre Nasenspitzen berührten. Davon abgesehen glaubte er im Traum nicht daran das er bei diesem so leicht hätte ihn zu überzeugen. Der Blondhaarige schnurrte, „ist das ein Angebot?“ „Hm... ich würde eher sagen es steht noch eines von gestern Abend aus?“ und nach ein paar Augenblicken erinnerte sich dann auch Frau an seine Worte. Ja, er hatte gesagt er hob sich das lieber für den Morgen auf. Aber daraus war ja nicht wirklich etwas geworden. Das komische Gefühl von heute früh war auch verschwunden, aber dennoch zögerte er für einen Augenblick und überlegte. Relikt würde ihn hier sicher nicht dafür meucheln wollen, das er sich auf den Schwarzhaarigen einließ und das er hier einen so unerfahrenen Körper abgekriegt hatte war auch nicht woran er sich dabei störte. Es war immer noch da und würde wohl immer sein diese Verlustangst die viel zu tief in seinen Knochen saß, als das er sie noch würde abschütteln können. Er merkte nicht mal wie fest er sich gerade an den Älteren gekrallt hatte. Wenn er wieder fort müsste... dann würde er ihn sicherlich vermissen. Aber würde er das nicht so oder so... Er schloss die Augen und legte seinen Kopf auf Gidos Schulter ab, atmete seinen Duft ein aber dieses Mal weckte es keine Erinnerungen. Da war nichts als dieses beinahe sehnsüchtige Verlangen nach dem was er vor so langer Zeit verloren hatte. War es nicht alles was er jemals gewollt hatte? Gido zurückhaben. Sein Leben als Pirat zurückhaben. Und doch verbat er es sich, aus Angst vor einem erneuten Verlust und litt darunter im Grund nicht weniger. Durchatmend hob er seinen Kopf wieder und blickte den Älteren an, wobei sich fast unwillkürlich ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. Vielleicht würde er es irgendwann bereuen, vielleicht würde ihm noch einmal danach sein sich vor Schmerz völlig einzuigeln... aber all das verlor sämtlichen Gewicht gegenüber wie real sich der Körper des Schwarzhaarigen in seinen Armen anfühlte, kalt und doch wirklicher jeder Traum der ihn bisher heimgesucht hatte. Und das warme Gefühl das ihn bei ihrem nächsten Kuss durchflutete ließ es ihn für den Moment sogar ganz vergessen. Denn es blieb nichts weiter als ein einziger Gedanke zurück – irgendein Schutzengel musste seinen Wunsch endlich erhört haben und hatte ihm alles was er für immer verloren geglaubt hatte wiedergegeben. Nur dieses Mal, das nahm er sich fest vor, würde er alles tun um es nicht auch noch ein zweites Mal zu verlieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)