Let's get back ... von Friends (Alles auf Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück ----------------- Fandom: Prince of Tennis Charakter: Fuji Syusuke, Echizen Ryoma, Atobe Keigo, Tezuka Kunimitsu; 1. Kapitel Sein Herz raste, der Puls schoss hoch, als er zum finalen Schlag ausholte … Doch es war nur natürlich, dass sein Körper so reagierte. Es war eine rein natürliche Reaktion, während er sich innerlich leer und völlig unterfordert fühlte. Und er hatte dieses Gefühl verflucht noch mal satt! „6:0 – Echizen Ryoma win’s.“ Kurz zog Ryoma an seiner Kappe und warf seinem Gegner nicht mal einen letzten Blick zu, eh er sich abwandte und vom Court ging. Er hatte es so satt sich so zu fühlen, wenn er wusste, dass es einen Ort gab, an dem es nicht so war. Ein Ort wo sein Herz so heftig schlug und sein Puls raste, weil die Reaktion nicht natürlich war, sondern mit etwas ganz anderem zusammen hing … Und Ryoma vermisste dieses Gefühl unsagbar. ~*~ Er war nur fünf Wochen weggewesen und dennoch fühlte es sich Ryoma an, als hätte er irgendetwas Wichtiges verpasst. Wie in den letzten vierzehn Minuten blickte er auf das Display seines Handys, doch er hatte immer noch keinen Rückanruf erhalten. Schließlich sagte er dem Fahrer eine andere Adresse und ließ sich dorthin fahren. Normalerweise müssten sie gleich beim Training sein und dann sollte er Tezuka auf alle Fälle erreichen. Nachdem der Wagen hielt, bezahlte er den Fahrer und stieg mit seinen Sachen aus. Ryoma schulterte seine Tennistasche und griff nach seiner Reisetasche. Tief atmete er aus und ließ für den Moment den intensiven, angenehmen Geruch von Kirschblüten auf sich wirken, bevor er das Schulgelände betrat und zielgerecht den Sportplatz ansteuerte. Schon von Weitem konnte er es hören … das angenehme Schlagen der Bälle. Für einen kurzen Moment fragte sich Ryoma, was sein Team sagen würde, wenn sie ihn gleich sahen. Viel hatte er sich nicht verändert, eigentlich gar nicht. Er trug gerade eine schwarze Hose, sowie ein weißes Hemd mit Krawatte, die ein wenig schief saß. Allerdings hatte er auch oft daran gezogen. Er mochte so ein Zeug nicht. Aber er hatte vor seinem Abflug aus den Staaten ein Gespräch mit seinem Manager gehabt, zu dem seine Mutter ihm ausdrücklich geraten hatte, wenigstens einmal – wenigstens modisch – den Eindruck zu machen, das Gespräch sei ihm wichtig. Tse … Er bezahlte den Heini, also konnte er doch auch so dahin gehen wie er wollte – laut seiner Mutter eher nicht. Endlich kam er bei den Courts an und kurz sah sich Ryoma etwas suchend um. Dann erkannte er Eiji, der sich mit Momoshirou über irgendetwas stritt. Kaidoh dehnte sich gerade, wobei ihm Inui unterstützend über den Rücken fuhr mit den Händen. Seine Augenbraue zuckte leicht amüsiert hoch. Sie schienen ihn noch nicht gesehen zu haben, doch so wichtig war es ihm nicht. Denn er wollte jemand ganz anderes sehen. Und da war es … Sein Herzklopfen und sein rasender Puls, als er den brünetten, etwas femininen Haarschopf erblickte. Sofort schossen Bilder durch Ryomas Gedanken, sowie Gefühle die er seit seinem Weggang damals versucht hatte zu verdrängen, jetzt jedoch mit einer wahnsinnigen Intensität auf ihn einschossen. Ryoma wollte gerade weiter gehen, als sich Fuji umdrehte. Der Tensai schien sich über irgendetwas zu amüsieren, während er aus den Umkleiden kam. Hinter ihm erschien Tezuka und er fuhr sich etwas – würde Ryoma es nicht besser wissen – nervös durch die Haare. Dabei hob das Genie die Hand und strich dem Buchou mit einer sehr intimen Geste lächelnd über seinen Arm, eh die Beiden zum Court gingen. Ruckartig wandte er sich um, um zu gehen, doch da war es bereits zu spät. „Ochibiiiiiiiiii! Ochibi – Ochibi – Oh mein Gott …“ Eiji sprang ihn derart heftig an, dass Ryoma mit ihm zu Boden fiel und schmerzhafte Bekanntschaft mit dem harten Boden machte. Die schmalen, langen Arme schlangen sich unnachgiebig um ihn und Ryoma meinte für den Moment zu ersticken. Doch entgegen diesem merkwürdigen Schmerz in seiner Brust, war es angenehmer. „Eiji – lass … Moment. Echizen was tust du hier?“ Ein wenig ernst blickte der Buchou auf den Rothaarigen, der Ryoma an seine Brust drückte, doch dann aufgrund Tezukas Worten locker ließ. Ein wenig atemlos schnappte er nach Luft und ließ sich von Kawamura – der gerade dazu stieß – aufhelfen. Ryoma tat aus der Situation das Beste, was er tun konnte und setzte sein etwas distanziertes ‚Mediengesicht‘ auf. Das war besser, als das, was er eigentlich tun wollte … Oder sein Körper. „Ich hab die U.S. Open geschmissen um wieder nach Japan zu kommen.“ Entsetztes Keuchen war das Resultat seiner Worte. Die einzigen, die völlig still blieben, waren Tezuka und Fuji. Der Buchou hob etwas die Augenbraue und Ryoma sah, dass er irgendwie völlig verwirrt über diese Tatsache war. Waren die Open doch am Ende das, wofür er sich entschieden hatte und nicht sein Team. Fuji verschränkte seine Arme langsam hinter seinem Rücken. Schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und sah den Tensai direkt an. Eigentlich wusste er nicht mal genau, was er sich erhoffte. Ein Lächeln oder die blauen Augen? Oder wenigstens ein ‚Hallo‘. Aber nichts kam und das tat Ryoma mehr weh, als er es gedacht hätte. Nun traten auch die anderen aus dem Team zu ihnen, sowie irgend so ein großer Typ, mit schwarzen Haaren. Sehr eingebildet und arrogant, sah er auf ihm hinab und Ryoma erwiderte den Blick unbeeindruckt. „Wer ist der Süße denn?“ Ein wenig zuckte Ryomas Augenbraue und er sah den Schwarzhaarigen skeptisch an. Entweder schien der Typ absolut keine Ahnung zu haben, wer da vor ihm stand oder er spielte mich dem Leben. Allerdings – bevor Ryoma sich dazu entscheiden konnte ihn fertig zu machen – mischte sich ihr Buchou wieder ein. „Buchou Tokugawa, das ist Echizen Ryoma, er war vor deiner Zeit in unserem Team, bevor er zu den U.S. Open ging.“ Verwirrt sah Ryoma zwischen den Beiden hin und her, wobei er nicht wusste, was ihn mehr schocken sollte. Das der aufgeblasene Typ Buchou sein sollte und Tezuka nicht mehr~. Oder dass sich Tezukas Worte mehr anklagend und schuldzuweisend, als erklärend anhörten. „Entschuldige Buchou, du willst mich verarschen? Der Typ … soll deinen Platz eingenommen haben?“ „Mal nicht so vorlaut, Bürschchen. Sonst sorge ich dafür, dass du von diesem Platz fliegst.“ Völlig entgeistert blickte Ryoma seinen Buchou an. Es würde sich nie etwas an diesem Titel für ihn ändern, dafür hatte er zu viel Respekt vor Tezuka – egal was alles war oder zu sein schien. Der Brillenträger schüttelte ein wenig den Kopf in Ryomas Richtung, als der schwarzhaarige Riese ihn ‚Bürschchen‘ nannte und er spürte es. Die Reizung seiner Nerven. Langsam drehte er sich wieder zu dem Typen und neigte ein wenig den Kopf. Etwas arrogant lächelte er ihn an. „Ach … und du willst dafür sorgen, ja? Ich sorge gleich für was ganz anderes, wenn du nicht gleich …“ „Okay, das reicht! Echizen, komm ich zeig dir den Weg ins Sekretariat.“ Auch wenn er nicht mal ansatzweise an die Größe des Schwarzhaarigen heranreichte, trat er bei seinen Worten an ihn heran und sah ihn herausfordernd an, doch eh es zu irgendetwas kommen konnte, schnappte sich Fuji seinen Arm und zog ihn von dem Typen weg. „Was zum Teufel … Fuji-senpai lass los!“ „Iie!“ Ryoma warf dem Typen über die Schulter böse Blicke zu und blickte erst wieder nach vorne, als sie um die Ecke traten und er ihn nicht mehr sehen konnte. Seufzend ließ der Tensai seinen Arm los und da bemerkte er auch, dass Fuji seine Reisetasche trug, die ihm bei Eijis ‚Angriff‘ aus der Hand gerutscht war. Die Tennistasche hing ja noch sicher um seine Schulter. „Fuji was ist hier eigentlich los?“ „Willst du das ernsthaft wissen, Echizen?“ Also war es auch unter ihnen wieder ‚Echizen‘, dachte Ryoma ein wenig verletzt über die Tatsache und er wich dem Blick aus, den ihm Fuji zuwarf. Er wusste, dass er es war, der gegangen war. Aber … es war Fuji gewesen der ihn geküsst hatte. Fuji, der ihn bat nicht zu gehen und es war verflucht noch eins Fuji der ihm sagte, dass er in ihn verliebt war. „Also warum spielt sich der Typ als Buchou auf, soll das ein Witz sein?“ „Leider nicht. Nachdem du weg warst, gab es einige Bewerber für deinen Platz, unter anderem Tokugawa. Er kam ins Team, an sich nichts Schlimmes. Doch Ryuuzaki-sensei … sie liegt im Krankenhaus. Sie ist krank und deswegen bekamen wir einen neuen Trainer, der wiederrum Tokugawa als Buchou ‚beförderte‘. Allerdings denken wir, dass er dafür bezahlt wurde.“ Ryoma musste leicht schlucken und nickte ein wenig. Er wusste nichts davon, dass ihre Trainerin im Krankenhaus lag. Und auch wenn die Frau wirklich gemein gefährlich und gruselig war … sie hatten sie doch trotzdem alle sehr gern. Etwas senkte er den Blick und schabte mit der Spitze seines Turnschuhs über den sandigen Boden. Irgendwie machte er sich Vorwürfe. Wenn er nicht gegangen wäre … „Das ist nicht deine Schuld, Echizen.“ „Hm. Ansichtssache. Aber ich kann mich mal erinnern … dass es eine Zeit gab, da war es noch ‚Ryoma‘.“ Zaghaft hob er seinen Kopf und blickte den Tensai schließlich an. Was war daraus geworden? Fuji war es nun der den Kopf senkte und seine braunen Haarsträhnen fielen ihm etwas in die Augen. „Du bist gegangen.“ „Also doch meine Schuld…“ „Iie – ich …“ „Senpai, schon gut. Ich bin gegangen, irgend so ein Arschloch hat dank dem Tezukas Stelle. Während Tezuka meine Stelle bekam … versteh schon.“ Damit griff Ryoma nach seiner Tasche, die der Tensai so hart umschlossen hielt. Doch ließ Fuji sie nicht los, sondern legte seine freie Hand auf seine Wange und sah ihm tief in die Augen. „Ku … Tezuka ist nun mal da gewesen. Und du nicht. Ich habe wirklich gewartet … aber du hast mir nicht das Gefühl gegeben, dass du meine Gefühle erwidern würdest.“ „Dann kannst du ja loslassen.“ Der Ausdruck in den blauen Augen wurde für einen Moment traurig, doch dann nickte Fuji und ließ seine Tasche los. Ryoma nickte ihm zu und verschwand so schnell es in einem normalen Schritt ging, vom Schulgelände. Hätte er gewusst, was ihn hier erwarten würde, hätte er die Leere vorgezogen. Denn das war tausendmal besser, als der Schmerz, der ihn erfüllte … ~*~ „Du willst das wirklich oder?“ „Ja.“ „Wirklich interessant. Ich hätte auch nie gedacht, das zu sagen aber … willkommen im Team Hyotei, Echizen Ryoma.“ Schwach nickte er Saeki-sensei zu, während sie Hände schüttelten. Kurz schnippte der Mann mit dem Finger, da kam ein Junge auf sie zu. Er war vielleicht nicht älter als Ryoma selbst und sollte ihn auf dem Schulgelände herumführen. Ryoma wusste nicht genau, warum er sich auf diese spontane Idee eingelassen hatte. Doch er wusste, dass Hyotei schon ganz lange darauf wartete ihn als Spieler zu haben. Ebenso wie ganz andere Teams. Doch wusste er auch, dass wenn er die Chance haben wollte bei dem nächsten Turnier, welches in einer Woche war, gegen diesem Tokawa oder wie der Depp hieß, antreten wollte, so musste er in einem guten Team sein, welches früh gegen Seigaku spielen würde. Und Hyotei trat früh gegen sie an. Hatte es bisher immer … Ryoma hoffte auf gut Glück. Dabei war es ihm egal welches der Teams gewinnen würde, solange er diesem Penner den Arsch aufreißen würde. ~*~ „Vergiss es, Saeki-sensei. Ore-sama spielt nicht mit diesem Bratz in einem Team!“ „Atobe – in der Sache hast du keine große Entscheidungsgewalt. Ich sage er spielt im Team. Er hat dich damals immerhin besiegt und sei froh, dass ich das nicht als Grund nehme deinen Platz durch ihn zu ersetzen!“ Obwohl sie alle auf den Courts standen und Atobe sich mit dem Trainer bei den Umkleiden ‚unterhielten‘, konnte man das Gespräch nur zu deutlich hören. Ryoma fühlte sich innerlich ein wenig betroffen, spielte er in der Schule die Rolle des Bösen. Das hatte er auch zu spüren bekommen, als er völlig alleine in der Kantine zum Mittag aß. Allerdings hatte er noch nie so einen schönen Lunch gehabt, weswegen es ihm hinten vorbei ging. „Das wird wohl noch dauern. Ne Echizen … bist du aus den U.S. Open gekickt worden und Seigaku möchte dich nun nicht mehr oder warum bist du hier?“ Der Typ mit der verkehrtherum aufgesetzten Kapp blickte ihn etwas feindselig an und Ryoma wusste nicht mehr genau wie er hieß. Irgendwas mit ‚S’. Dementsprechend nachdenklich musterte er ihn kurz, eh er die Arme lässig hinter dem Rücken verschränkte, dabei den Schläger seitlich hinter sich hielt und einen Tennisball rhythmisch auf und ab hopsen ließ. „Nicht wirklich. Es war langweilig andauernd zu gewinnen, ohne eine einzige Herausforderung, also bin ich gegangen. Tja und was Seigaku angeht … gab es Veränderungen die eine erneute Mitgliedschaft in dem Team unangemessen macht. Also wollen wir noch länger hier stehen und uns anfeinden oder willst du lieber ein paar Bälle schlagen?“ „Hm. Du bist etwas arrogant oder?“ „Ich hab immerhin euren Buchou geschlagen … also sollte ich es wohl dürfen oder?“ Kapp-Junge trat an ihn heran, doch bevor er etwas tun konnte, ging Atobe dazwischen und warf Ryoma abschätzige Blicke zu. „Ich bin nun auch dein Buchou, Echizen … gewöhn dich dran, dann tut es nicht so weh.“ „Hm, wir werden sehen. ‚Buchou‘.“ Leicht grinste Ryoma zu ihm hoch und hob herausfordernd die Augenbraue. Für den Moment ihres stillen Blickduells vergas er den Schmerz in seiner Brust und das Wissen, dass er Schuld daran war, wie sich Seigaku’s Teamgeschichte entwickelt hatte. Doch vielleicht war das ganz gut so. ~*~ Zwei Tage später hatte sich das Gerücht von Echizen Ryoma, der bei Hyotei nun spielte bis nach Seigaku verbreitet. Zu sagen, sein früheres Team wäre geschockt gewesen, war noch untertrieben. Genervt stieg Ryoma aus der schwarzen Limousine aus und schulterte seine Tasche mit der einen Hand, während er mit der anderen an der Krawatte zog. Er hasste dieses dämliche Ding und auch den Typen, der direkt nach ihm ausstieg. „Es gibt nicht zufällig irgendetwas das dich dazu bringen könnte mich endlich in Ruhe zu lassen?“ „Iie. Ore-sama traut dir nicht. Du hast irgendwas vor und wenn Ore-sama erfährt was es ist, wirst du so schnell aus dem Team fliegen, dass du meinst dir seien Flügel gewachsen.“ Etwas schief sah er seinen ‚Buchou‘ an und verdrehte schließlich die Augen. Zusammen betraten sie sein Grundstück über den Seiteneingang des Gartens. Hinter Atobe schloss er das hölzerne Gartentor und führte ihn über den Court zum Verandaeingang. Er vermutete mal, dass Nanako einkaufen und sein Vater wieder irgendwelche perverse Hefte las und deswegen alles offen war. Das interessierte ihn jedoch nicht sonderlich. Viel eher wollte er den Deppen los werden. „Oh nein wie schrecklich, du hast mich erwischt ‚Buchou‘. In Wirklichkeit spioniere ich dein Team aus, damit Seigaku, Hyotei beim nächsten Turnier noch schneller besiegen kann. Dafür treffe ich mich natürlich heimlich mit meinem …“ „Tse … hör mit dem Sarkasmus auf du Bratz und außerdem könntest du vielleicht meinen Rang nicht aussprechen, als wäre er etwas Schmutziges!“ Ryoma der seine Schuhe gerade abgestreift hatte, während seiner Worte, wandte sich ab und betrat die anschließende Küche, als er inne hielt und etwas verwirrt die acht Jungs blickte, die an seinem Esstisch saßen. „… Team.“ „Aha! Ich wusste es. Von wegen Sarkasmus, du…“ „Klappe! Was zum Teufel wollt ihr hier?“ Geschockt blickte Atobe auf den Jüngeren hinab, bevor er etwas bockig die Arme vor der Brust verschränkte und leise vor sich hin murmelte. Doch Ryoma ignorierte ihn eiskalt. Es gefiel ihm nicht, wie sie ihn ansahen und erst recht nicht, dass sie hier in seinem~ Zuhause waren. Das war sein Grund und Boden. Er vermied es zu Tezuka und Fuji zu sehen, die nebeneinander saßen und er brauchte auch nicht zu vermuten wieso … Es tat schon weh sie zu sehen. Schließlich waren es Eiji und Momo die sofort begannen auf ihn einzureden. „Ochibi wieso? -“ „Bist du wahnsinnig geworden dich mit unseren Erzfeinden zu verbünden? -“ „Sowas kannst du doch –…“ „… uns nicht antun. Ochibii … wir sind doch eine Familie!“ Der Blauhaarige hinter ihm schnaubte amüsiert auf, bei den letzten Worten des Rothaarigen und er wollte gerade etwas sagen, als Tezuka die Hand hob. Wie Atobe es hasste, wenn der Brillenträger sein Team so unter Kontrolle hatte. Er hasste es jedoch noch mehr, dass da neben ihm der Tensai saß, der wohl mehr im Griff hatte, als Atobe es je bei Tezuka hätte. Und als er kurz zu Ryoma linste, wurde ihm schlagartig bewusst, warum der Jüngere nicht um seinen Platz im Team gekämpft hatte. Und er verstand … „Echizen wir sind nicht hier um … dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Sondern nur um zu erfahren, wieso du nicht in Seigaku geblieben bist. Du weißt, bei uns wird immer ein Platz für dich übrig sein. Egal was … war oder ist.“ Langsam blickte Ryoma von seinem besten Freund zu Tezuka und da war so viel, was er gerne tun würde. Er ging in Gedanken durch, wie er einfach ging oder sie aus dem Haus schmiss. Doch … es gab nur eines was er endlich tun wollte und genau das tat er. Gemächlich ließ er seine Tennistasche sinken und trat langsam an Tezuka heran. „Meinst du mit war~ … dass ich gegangen bin und mit Fuji zusammen war. Und mit ist~, dass du jetzt mit ihm schläfst, denn dann denke ich, wird es gewiss keinen Platz mehr bei euch für mich geben.“ Nun lagen alle Augenpaare auf Tezuka, der sich langsam, als wäre nie etwas gewesen, die Brille hochschob. Dann sah er Ryoma wieder an, wobei sein Blick sehr autoritär und scharf war. Allerdings fühlte er sich dadurch nicht eingeschüchtert, sondern eher in seiner Annahme bestätigt. Etwas beugte sich Fuji an Tezuka vorbei und sah ihn nun ebenfalls an. „Entschuldige Echizen, doch … so richtig wart ihr nicht zusammen.“ „Moment willst du mir jetzt allen Ernstes erklären, was ich für eine Beziehung mit Fuji hatte?“ „Nein und darum geht es auch nicht!“ „Doch. Es geht genau darum. Du warst es, der mir vor meiner Abreise sagte, dass ich rücksichtslos und eiskalt meine Begabung über die Gefühle anderer stellen würde. Doch das ist nicht wahr. Ich weiß nicht, was dich denken ließ, dass ich so wäre. Ich liebe Tennis, das tun wir doch aber alle oder. Und wenn ihr ehrlich wärt, ihr alle… dann würdet ihr so eine Chance doch auch nicht abschlagen. Aber ich stand dort auf dem Court und ich habe gekämpft … solange bis ich wusste, dass es nicht das war, was mich am Tennis hielt. Sondern ihr. Und dann komme ich zurück und derjenige, der mir vorwarf eiskalt und rücksichtslos zu sein, nimmt mir meinen Freund und sitzt nun hier, nur um mir erneut ein verdammt schlechtes Gewissen zu machen, also behaupte nicht es würde nicht darum gehen!“ Ryoma blickte Tezuka am Schluss direkt an, während er sprach und er merkte erst, dass er weinte, als er die betretenen Gesichter seiner Teamkollegen sah und die Nässe auf seinen Wangen spürte. Ruckartig drehte er sich um und stürmte aus dem Raum. Als er weit genug weg war, sank er gegen eine Wand und vergrub das Gesicht in den Händen. Lautlos schluchzte er auf. Am Tisch hingegen war es ganz ruhig. Inui hatte seinen Ordner zwar aufgeschlagen, doch lag er unbeachtet vor ihm. Ryomas Worte hatten sie alle sehr getroffen, denn Eiji hatte natürlich recht. Sie waren eine Familie. Würde man es aus Sicht eines Psychologen betrachten, wohl mit Inzestuösen Neigungen untereinander, aber eine Familie. Dennoch wusste keiner von ihnen, dass Fuji und Ryoma einst zusammen waren. Zwar hatte er gemerkt, dass die Beiden ca. zwei Wochen vor Echizens Weggang sich etwas verändert hatte, doch war es nicht auffällig. Aber genauso wenig wussten sie, was Tezuka ihm wohl gesagt haben musste … Und Inui würde lügen müssen, würde er sagen, dass er nicht enttäuscht wäre von ihrem ehemaligen Buchou. Denn in einem hatte Echizen eindeutig recht. Würde auch nur einer von ihnen die – wohl unwahrscheinliche – Chance bekommen zu den U.S. Open eingeladen zu werden, würden sie keine Stunde brauchen, um die Antwort zu wissen. Doch Ryoma hatte fast ein Monat überlegt. Er hatte sich sogar dagegen entschieden, bis er sich doch dafür entschied, weil Momoshirou ihn dazu überredet hatte, der zu der Zeit im Krankenhaus gelegen hatte wegen einer Knöchelverletzung. Ryoma hatte es ihm auch versprochen zu gewinnen. Aber Momo konnte Ryoma nicht böse sein, dass er hier war. Böse hingegen war er eher auf den Fakt, dass Tezuka es geschafft hatte Ryoma zum Weinen zu bringen. Etwas, das sie alle bislang für unmöglich gehalten hatten. Kaidoh war es schließlich, der sich vom Tisch erhob und ruhig den Raum verließ, um zu Echizen zu gehen. Nach ihm folgte Inui, Eiji sowie Oishi und Kawamura. Momoshirou blieb noch eine Weile am Tisch, bevor er Fuji einen kurzen Blick zuwarf, der jedoch nur auf seine Hände starrte. Dann fiel sein Blick auf Tezuka, der seine Stirn rieb. „Ich dachte nie, das zu sagen aber … jetzt bin ich mehr als froh dich nicht mehr als Buchou zu haben, ansonsten könnte mich folgendes viel kosten.“ Langsam stand er auf und blickte auf Tezuka einfach nur hinab. „Du bist ein Arschloch, Tezuka!“ Damit drehte er sich um und folgte seinen Freunden. Atobe der bislang schweigend alles mit angesehen hatte, wusste nicht was er sagen sollte. Zum einen fühlte er sich zu dem stoischen Jungen sehr hingezogen. Doch auf der anderen Seite … er konnte sich nicht erinnern, einem seiner Teamkollegen je so etwas gesagt zu haben. Echizen war ja vieles … aber rücksichtslos? Er stand bisher – was er mitbekam – für jeden seiner Teamkammeraden ein. Das rücksichtslos zu bezeichnen war fast schon dämlich. Ryoma hingegen, der nicht aufhören konnte zu weinen, versuchte wenigstens dabei lautlos zu sein. Doch zuckte er zusammen, als er eine Hand spürte, die sanft seine Schulter drückte. Verwirrt blickte er von seinen Händen auf und sah in die mitfühlend blickenden Augen, Kaidoh’s. Inui war es der den Arm um seine Schultern legte und Eiji nahm ihn das erste Mal in den Arm, ohne dass er das Gefühl hatte zu ersticken. Schweigend standen die anderen daneben und wussten, dass es einfach besser war ruhig zu sein und ihm nur den Beistand zu geben, den Ryoma wohl meinte verloren zu haben. Und so war es. Nach kurzer Zeit beruhigte er sich und bekam von Oishi ein Taschentuch. Leicht hielt er den Blick gesenkt, weil Ryoma nichts mehr verabscheute, als so tiefe Gefühle vor anderen zu zeigen. Sei es auch vor seinen Freunden. „Das was Tezuka sagte … wir hielten dich nie für rücksichtslos, Echizen.“ „Nein wirklich nicht. Ochibi du bist doch einer von uns. Und wir haben dich immer angefeuert, wenn wir konnten.“ „Hai.“ „Wir hätten uns alle so entschieden, Echizen. Ausnahmslos. Dass du für uns sogar zurück gekommen bist, zeigt eher das Gegenteil. Du bist nicht rücksichtslos.“ „Iie … eher dumm so eine Chance für uns sausen zu lassen.“ Langsam hob Ryoma den Blick, um seinen besten Freund anzusehen, der jedoch nicht so böse schaute, als sein Ton es ausdrückte. Sanft wuschelte Momo ihm durch die Haare, was ihn etwas lächeln ließ. „Also … seid ihr im Grunde nur verwirrt, wieso ich für Hyotei spiele?“ „Präteritum Echizen … wir waren verwirrt. Jetzt verstehen wir. Ich denke ich rede für alle, wenn ich sage … würde mein Freund mit einem anderen aus dem Team zusammen sein, würde es mich auch fertig machen. Egal ob man sich getrennt hat oder gegangen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es jedem von uns so ergehen würde, liegt bei 100%.“ So langsam ebbte sein schlechtes Gewissen in Ryoma ab. Er wünschte Fuji würde es auch so sehen, aber … dass er nicht mal etwas gesagt hatte. Einfach nur dasaß, während seiner Worte… Es zerriss Ryoma beinahe, doch er würde es ertragen, weil er wusste, dass seine Freunde, seine Freunde bleiben würden. Und insgeheim auch sein Team. Daran würden weder Fuji, noch Tezuka etwas ändern können. „Ich danke euch.“ „Nya … wozu sind Freunde da, Ochibi … wir sind immer füreinander da. Dass Fujiko mir jedoch nichts sagte, weder von dir oder Tezuka, das macht mich traurig. Ich muss ein ernstes Wort mich ihm sprechen. Nya … ne Taka-san … wir zwei – morgen.“ Langsam lösten sie sich wieder voneinander und Ryoma fuhr sich ein letztes Mal mit dem Taschentuch über die Augen. Dabei begegnete er Atobe’s Blick, der voller Sympathie schimmerte, eh er den Blick etwas abwendete. Ryoma wusste nicht wieso, doch dass der Buchou sich nicht wie sonst das Maul zerriss … erleichterte ihn und gab dem Typen einen Pluspunkt. ~*~ Am nächsten Tag zog sich Ryoma zum Training um. Dabei dachte er andauernd daran, dass seine Freunde nach wie vor für ihn da waren und ihn verstanden. Und so langsam konnte er es abschließen, dass Fuji ihm dieses Verständnis nicht entgegen brachte. Es tat zwar weh, doch … dafür hatte er seine Freunde. Und wenn der Tensai ihn nicht verstand oder ihm wenigstens verzieh, dass er gegangen war, dann war es nicht sein Problem. Ryoma würde es abhaken müssen und einfach weiter machen. Gerade als er sich seine Shorts anzog, ging die Türe auf und Atobe betrat den Raum. Knapp nickte er dem Blauhaarigen zu, was dieser erwiderte. Dann zog der Ältere sich ebenfalls um. Während sie alleine waren, musste Ryoma daran denken, was ihm Atobe gesagt hatte, bevor er kurz nach seinen Freunden ebenfalls ging. ~ „Ich weiß nicht genau, was oder wieso Tezuka meinte dir aufgrund deiner Entscheidung ein derart schlechtes Gewissen zu machen, aber eines musst du als unser Teammitglied wissen. Wir stehen alle füreinander ein. Und wenn auch nur für einen die Chance besteht, Karriere zu machen, dann unterstützen wir ihn mit allem was wir haben. Ich wäre der Letzte, der einem Teamkollegen ein schlechtes Gewissen machen würde.“ ~ Dann war der Buchou verschwunden und hatte stattdessen einen leicht verwirrten Ryoma hinterlassen. Er hielt ihn immer für ein arrogantes, reiches Arschloch, aber … die Art wie Atobe es sagte und wie er ihn ansah … Das war keine Tour, um ihn in Hyotei zu halten oder es ihm schmackhafter zu machen. Das war ernst gemeint. Und ab da an begann er ihn zu beobachten. Ryoma blickte über die dämliche ‚Ore-samas‘ hinweg, sowie die Arroganz und er sah es … Er sah dass Atobe Keigo ziemlich okay war. Er verhielt sich auch nicht wie das Oberhaupt des Teams und hielt keine eiserne Distanz, wie es immer Tezuka getan hatte, sondern er war bei ihnen und ließ sie an sich heran. Verflucht er alberte sogar mit Shishido herum – dem Kapp-Jungen. An Tag fünf seiner Teammitgliedschaft, begannen die anderen auch langsam mit Ryoma warm zu werden. Er musste auch bei ihnen sagen, dass sie nicht schlecht waren. Beinahe so bekloppt wie sein altes Team und Ryoma begann sie zu mögen. Jeden einzelnen. Sogar den Court-Tyrannen Saeki-sensei. Gegen ihn war Ryuuzaki-sensei harmlos. „Das Training war nicht schlecht. Morgen sind die Auslosungen, gegen welche Teams wir antreten werden. Montag geht es dann los. Ich will also, dass ihr es euch am Wochenende noch mal so richtig gut gehen lasst, damit ich euch Montag um Punkt 08:00 Uhr fit habe. Noch etwas … Echizen ist zwar neu und er war bei unseren größten Gegnern fester Bestandteil. Aber das hat sich jetzt geändert. Er ist einer von uns. Und so wird er auch behandelt, ich will keine Ausnahmen sehen.“ „Ai, ai Buchou.“ „Tse.“ Etwas amüsiert über Atobe’s letzte Worte zog er an dem Schirm seiner Mütze, als ihm Mukahi den Arm um die Schulter legte. Der Rothaarige erinnerte ihn total an Eiji. Allerdings erdrückte er ihn nicht und er hoffte inständig, dass es sich nicht ändern würde. Der Akrobat war es jedoch gewesen, mit dem er zuerst ‚warm‘ geworden war. Daraufhin schlossen sich Hyotei’s Tensai Oshitari und Shishido an, sowie Jirou der total in Ryoma vernarrt war und es ließ ihn etwas erröten, wenn der Rothaarige von ihm schwärme. Denn er kannte es von Fangirls und Horio’s nerviges Rumgekreische. Aber nicht dieses … fast schon reizende Schmeicheln. Die einzigen, die ihm fern blieben war der ruhige Kabaji und Hiyoshi. Letzterer wohl deswegen, weil er ihn damals so heftig im Match geschlagen hatte. „Ne Ryoma … hörst du überhaupt zu?“ Mukahi zog ihm die Mütze vom Kopf und platzierte sie sich stattdessen selbst auf dem roten Haupt, während er ihn frech angrinste. Leicht giftig sah er in die dunkelblauen Augen des Senpais. „Tse, wozu, Training ist doch vorbei oder?“ „Oh man … mit dir kann man auch nie ernst reden.“ Shishido mischte sich nun ebenfalls ein, der Ryoma durch die schwarzgrünen Haare wuschelte. „Er ist bestimmt aufgeregt ab Montag mit so tollen Leuten im Turnier zu sein, ne Ryo.“ „Nenn mich nicht Ryo!“ „R-Y-O!“ Leise knurrte Ryoma und wandte sich aus dem Griff der Beiden heraus. Gott die waren fast so schlimm wie Momoshirou und Eiji. Gleichzeitig aber mochte er genau das und gleichzeitig bescherte es ihm schreckliches ‚Heimweh‘. Lachend legte Shishido ihm wieder den Arm um den Hals, wobei Mukahi hinter ihnen rumhüpfte. „Ne … gut dann eben Ryoma~. Du kommst doch mit mir und Buchou mit zum Losen oder?“ „Wozu?“ Während sie zusammen in die Umkleiden ging, beobachtete sie von weiten Saeki. Er hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie den Jungen so schnell aufnehmen würden. Doch musste auch er sagen, dass Echizen eine Art an sich hatte, die es schwer machte nicht von ihm angezogen zu sein. Er hatte Charisma und spielte ausgezeichnet gut. Aber er war auch ziemlich chaotisch. Vielleicht war es genau das, was ihn gut in ihr Team passen ließ und die anderen Jungs davon abhielt, ihm für seine große Klappe eins überzuziehen. Zumindest war er froh, dass das Team in Takt zu sein schien. Und durch den Neuen nicht zerrüttete. Umso erstaunter war er gewesen, als Atobe ihn erzählt hatte, was Tezuka vor Echizens Abreise in die Staaten zu diesem gesagt hatte. Er musste ja immerhin auch sicher gehen, dass Echizen am Ende nicht doch ein Schwachpunkt für sie war. Doch selbst er musste sagen, dass so etwas von einem Buchou nicht angemessen war. Und Saeki nahm an, dass Tezuka Kunimitsu vielleicht eifersüchtig auf den Erfolg des Jüngeren war, auch wenn der Brillenträger das im Grunde nicht nötig gehabt hätte. Denn würde er sich nicht so klein halten und einfach mal ‚raus‘ gehen, würde er genügend Manager bekommen, die ihn vermitteln würden. Atobe hingegen ging es anders. Ihn wollten so viele und dennoch bekamen sie alle nur ein Wort zu hören – Nein. Denn Atobe wollte nur eines, sein Team und für dieses tat der junge Erbe auch wirklich alles, ausnahmslos. Das wiederrum machte Saeki als Couch sehr stolz. ~*~ „Ne Ryo~ …“ Es folgte ein giftiger Blick seitens Ryoma, was Shishido leise lachen ließ. „… ~ma. Mach es uns doch nicht so schwer. Es ist doch so ein schöner Tag. Unsere Gegner werden gleich ausgelost und anschließend gehen wir in ein Café, also was so betrübt?“ „Es ist kurz nach sieben, okay. Da schlaf ich noch und werde nicht von irgendwelchen Vollidioten aus dem Bett geschmissen.“ Der giftige Blick wurde weiter an Atobe gesandt, während Shishido erneut lachen musste. Die freche Art Ryomas war wahrlich erfrischend. „Ore-sama will meinen, dass du ihn nicht mit Vollidiot meintest, ansonsten muss dir dieser ein paar Manieren beibringen.“ „Tse … nur zu, aber du wirst …“ Ohne es erwartet zu haben, standen einige Meter von ihnen entfernt Tokugawa, Tezuka und Fuji. Während der Schwarzhaarige wohl nur äußerlich anwesend war, erzählte Fuji Tezuka etwas mittels Hand und Fuß, dabei lächelte er und Ryoma schluckte leicht, nachdem er so plötzlich in seinem Schimpfen inne hielt. Shishido bemerkte sofort die veränderte Atmosphäre und war etwas verwirrt, da er nicht wusste wieso Ryoma so ruhig war. Atobe hingegen wusste ganz genau was Sache war. „Wa … Was machst du da?“ Verwirrt blickte Ryoma auf seine Hand, die plötzlich von Atobe beinahe schon zärtlich gehalten wurde und wollte sie ihm entziehen, doch wurde der Griff etwas verstärkt. „Na ja, Ore-sama will es dir leichter machen.“ „Und dazu müssen wir Händchen halten? Ernsthaft Atobe lass los.“ „Nein.“ „Ato…“ „Ah sieh mal an, wenn das nicht der Süße ist … Echizan? Ach wie auch immer. Wer aus den Open fliegt, ist eh keine besonders große Nummer für mich.“ Sie wurden jäh unterbrochen, als der Schwarzhaarige ihn bemerkte. Sein Blick glitt dabei abschätzig über Ryoma, eh er kurz an seiner Hand inne hielt, die von Atobe gehalten wurde. Sofort grinste er ein wenig und hob eine Augenbraue. Doch Ryoma sah die Arroganz, die Einbildung und die Dummheit regelrecht aus seinen Ohren triefen. Er mochte diesen Typen absolut nicht. Schließlich verstärkte er den Griff seiner Hand ein wenig, während er zu ihm hoch starrte. „Ich bin nicht geflogen, du Idiot. Ich bin gegangen, da ich mich unterfordert fühlte. Und eine große ‚Nummer‘ wirst du für mich gewiss auch nicht sein, da ich bislang nicht wusste das Geld gut spielen kann.“ Seine Augenbraue zuckte etwas und Tokugawa trat näher an ihn heran, um ihn erneut einzuschüchtern, doch Ryoma blieb kühl. Stattdessen grinste er breiter und blickte zu ihm auf. „Nun mal nicht so vorlaut du kleiner Mist-…“ „Ich rate dir deine nächsten Worte genau zu überlegen.“ Perplex blickte Ryoma zu Atobe, der Tokugawa gefährlich anblitzte. Zwar schien dieser nicht beeindruckt, doch wich er langsam wieder von ihnen zurück und schnaubte etwas belustigt. „Nein wie süß … ich hoffe auf dem Court bist du nicht so hilflos, dass dein Freund dir helfen kommen muss.“ Damit drehte der Schwarzhaarige sich um und ging ohne sie weiter zu beachten ins Gebäude. Wütend entriss Ryoma, Atobe seine Hand und wollte Tokugawa nach, doch hielt ihn Shishido bestimmt am Arm fest. Stumm schüttelte er den Kopf. „Nicht jetzt, Ryo. Später …“ Nur halbherzig nickte Ryoma, wobei er diesmal seinen Spitznamen durchgehen ließ. Sein Herz raste vor Wut, aber auch weil Fuji ihn die ganze Zeit anblickte und er diesen Blick spüren konnte. Trotzdem er war sauer, weswegen er den Tensai giftig ansah. „Was schaust du denn so?!“ Überrascht über die barsche Frage, weiteten sich die blauen Augen etwas. Dann griff Tezuka nach seinem Ellbogen und führte ihn ins Innere. Sauer sah Ryoma den Beiden nach. Schwach schüttelte Ryoma seinen Kopf und zog an seiner Mütze. Er wusste, dass es dämlich war mitzukommen. Das Gefühl einer warmen Hand auf seinem Rücken ließ ihn aufsehen und Atobe nickte ihm etwas zu. Dann gingen sie drei ebenfalls rein und setzten sich auf eine der Bänke. Tezuka, der mit Fuji etwas weiter vorne saß, blickte stur nach vorne, während Fujis Blick etwas gesenkt war. Die Hände behielt er diesmal bei sich. Langsam löste Ryoma den Blick von den Beiden und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste zwar, dass er die Sache abschließen konnte, aber … es tat weh. Es tat weh zu wissen, dass Tezuka es nun war, der Fuji küsste. Dass Tezuka mit ihm zusammen war. Ihn berühren konnte und neben ihm schlafen durfte, während Ryoma es nicht mehr konnte. Zwei Wochen waren die zusammen gewesen, nachdem Fuji ihm gesagt hatte, was er empfand. Und Ryoma hatte sich wohl gefühlt. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht, beieinander geschlafen und … zusammen sehr intime Dinge getan. Abgesehen von der einen Sache, hat Ryoma ihm alles gegeben. Und bevor er gegangen war, hatte er Fuji gesagt, dass er zwar genauso empfand, doch Tennis einfach sein Leben war. Das war eine Chance, die er einfach gerne ergreifen wollte. Doch Fuji sagte bevor er einfach ging nur, dass es Dinge gab, die wichtiger als Tennis waren. Nur dass es die Liebe war, die Ryoma verletzt hatte und nicht Tennis. Es war Fuji der sein Herz brach und nicht Tennis. Und für Tennis würde er sich diesbezüglich auch entscheiden! Ryoma spürte eine zarte Berührung an seinem Oberschenkel, als Atobe ihm die Hand aufs Bein legte und ihn kurz fragend ansah. Doch er schüttelte aufgrund der stummen Frage den Kopf. Dann nickte der Blauhaarige wieder und sah nach vorne. Er würde das schon schaffen und wenn es das Letzte war, das er tun würde … Fortsetzung folgt … Kapitel 2: Konfrontation ------------------------ Es war Samstagmorgen gegen halb acht und Ryoma schlief noch tief und fest. Dabei lag er inmitten seiner Kissen auf dem Bauch. Karupin lag dabei zwischen seiner Seite und seinem Arm, während der andere Arm unter seinem Kissen steckte. Die Decke lag nur quer über seinem Oberkörper, doch davon aufwachen tat er nicht. Wieso auch … es war immerhin nur eine Decke. Amüsiert grinste Atobe vor sich her und setzte sich geräuschlos auf den Schreibtischstuhl nahe Echizens Schreibtisch. Etwas neugierig blickte er sich das Durcheinander auf dem Tisch an, dann griff er nach ein paar Zetteln die leer und unbedeutend aussahen. Er knüllte sie zusammen und warf Ryoma einen gegen den Arm. Nichts Erneut ein Wurf – diesmal gegen den Kopf. Ein Zucken Atobe grinste etwas breiter und holte gerade zum nächsten Wurf aus, als er die verschlafene Stimme hörte. Dabei hielt er mit der Bewegung inne … „Wenn du noch einmal so ein Ding nach mir wirfst, schmeiß ich dich aus dem Fenster!“ „So gerne Ore-sama das sehen würde … er verzichtet. Steh lieber auf und mach dich fertig.“ „Ich mach dich gleich fertig.“ Leise schnaubte Ryoma und rollte sich auf den Rücken. Protestierend über die heftige Bewegung neben sich, miaute sein Kater auf, der sofort vom Bett sprang. Den Eindringling beäugte Karupin kurz, bevor er seinen Schwanz elegant hob und aus dem Zimmer tigerte. Er legte sich den Arm über die Augen, da es viel zu hell im Zimmer war. Ryoma wollte in der Früh doch nur eines – schlafen und das am liebsten lange und kuschelig. Vielleicht sollte er seiner Cousine und seinem Vater klar machen, dass Atobe nichts in seinem Zuhause verloren hatte. Allerdings … nein sein Vater würde den Jungen womöglich hier einziehen lassen, nur um Ryoma zu ärgern. Gerade als er dabei war langsam wieder ins Traumland zu schweifen, hörte er die Bewegung in der Luft. Sein Arm schoss hoch und er fing die Papierkugel auf. Langsam richtete sich Ryoma auf und sah seinen ‚Buchou‘ giftig an, bevor er ihm die Kugel selbst an den Kopf warf. Erst dann schwang er seine Beine über die Bettkante. „Was willst du hier, Atobe?“ „Ach … wir treffen uns nachher zum Frühstück in der Stadt und da dachte Ore-sama, dass er dich abholt.“ „Wer ist mit ‚wir‘ gemeint?“ Skeptisch sah Ryoma den Blauhaarigen an, eh er ins anschließende Badezimmer trat und sich dort die Zähne putzte. Atobe erhob sich elegant von seinem Sitzplatz und trat ins Bad, wo er sich gegen den Türrahmen lehnte. Dabei fragte sich Ryoma, was eigentlich Atobe’s Problem mit Privatsphäre war. Kannte er den Begriff nicht oder wieso musste er dauernd bei ihm auftauchen oder ihn nerven? „Also Shishido, Ootori – ihn wirst du wohl noch nicht kennen. Er hat grad erst ‚ne Grippe überstanden. Obwohl … er hat beim letzten Turnier gegen …“ „Atobe spar’s dir, ich hab‘s nich‘ so mit Namen.“ Er winkte etwas gelangweilt ab und wusch sich anschließend den Mund aus, während er mit einem halben Ohr dem Älteren zuhörte. „Nun gut, die beiden, sowie Mizuki und Yuuta von St. Rudolph … Yukimura und Sanada kommen ebenfalls.“ Langsam trat Ryoma an Atobe heran und neigte ein wenig den Kopf, während er sich ihm gegenüber vom Türrahmen lehnte. Dabei fragte er sich, wenn nicht mal alle vom Team dabei waren, nicht mal sein persönlicher Hund – Kabaji - warum er dann ihn dabei haben wollte. „Wieso so viele und nicht alle vom Team und warum muss ich mit?“ „Weißt du Echizen, du solltest deine Kontakte etwas erweitern, es wäre sinnvoll. Deswegen findet Ore-sama, dass du mitkommen solltest.“ „Und ich denke, dass du dir den Besuch hättest sparen können!“ Er wollte sich gerade vom Türrahmen abstoßen, als Atobe es ihm zuvor machte und sich mit einer Hand über Ryomas Kopf gegen das Holz abstützte. Die andere Hand hob er an sein Gesicht und strich ihm mit dem Daumen sanft etwas Zahnpasta vom Mundwinkel. Dabei lächelte er beinahe schon … verführerisch? Unweigerlich spürte Ryoma seine Wangen rot werden. „Lass doch mal jemand an dich heran, Echizen. Oder ist es so schwer Nähe zuzulassen?“ „Ich lasse schon genug an mich heran. Außerdem … bist du zu nah!“ Damit schob er Atobe von sich und ging zurück in sein Schlafzimmer, wo er auf die andere Seite des Raumes ging und die Türe seines Wandschranks öffnete. Dort holte er sich ein sauberes T-Shirt und ein paar Shorts raus, sowie eine seiner normalen Sporthosen und Socken. „Er muss dir sehr wehgetan haben oder?“ Automatisch hielt Ryoma in der Bewegung inne und er drehte sich langsam zu Atobe um. Es war nicht einfach, doch war er bewahrt seinen Ausdruck so kühl wie nur möglich zu behalten. Denn er wusste, wen Atobe meinte und er wusste auch, dass er es nur gut meinte. Trotzdem … Fuji war eine rote Zone für ihn und er konnte~ nicht über ihn reden. Es ging nicht. „Geh runter und ich mach mich fertig.“ „Hm …“ Schweigend verließ der Ältere endlich sein Schlafzimmer und Ryoma seufzte lautlos. Nachdem die Türe geschlossen war, zog er sich um und fuhr sich durch seine Haare. Geduscht hatte er gestern Abend, weswegen er das heute Morgen nicht musste. Aber er war verflucht müde und seine Laune war dementsprechend auf dem Nullpunkt, weswegen er ernsthaft hoffte, dass dieses Frühstück verflucht lecker werden würde. ~*~ „Hoi … Ryo~.“ „Oh man …“ Genervt zog Ryoma an dem Schirm seiner Mütze, um ihn sich tiefer ins Gesicht zu ziehen, während Shishido sehr überschwänglich winkte. Er war wirklich schon ganz kurz davor einfach wieder zu gehen, da legte sich Atobe‘s Hand auf seinen Rücken und schob ihn zum Tisch. Wenn Blicke töten könnten, wäre der Buchou wohl keine Sekunde später zusammengebrochen. Bislang waren Shishido und Ootori, sowie sie beide die Einzigen die anwesend waren. „Hey, du bist also … neu im Team, ja?“ „Hai.“ Ootori musterte Ryoma durch dringlich, wobei sich Ryoma ein wenig unwohl fühlte. Doch dann lächelte der Junge und schlug ihm sanft auf den Arm. Etwas zuckte seine Augenbraue, aufgrund der kumpelhaften Berührung. „Na dann willkommen, Ryo? Ne … du bist Ryo-two …“ Leise begann Ootori zu lachen und etwas verwirrt neigte Ryoma den Kopf. Atobe setzte sich schließlich, wobei er begann ebenfalls leise zu lachen. Der Einzige, der genauso still blieb wie Ryoma – war Shishido. Etwas beleidigt blickte er zu seinem Freund. „Du hast doch versprochen das nicht zu tun!“ „Doshite? Es ist doch süß. Ryo-one und Ryo-two … Ihr könntet glatt als Ryo’s durchgehen.“ „Moment du heißt Ryo?“ „Hm.“ Entgeistert musterte Ryoma, Shishido und neigte ein wenig den Kopf. Gerade noch so hatte er das ‚auch‘ schlucken können. Denn so weit würde es noch kommen, Shishido’s Abkürzung anzunehmen. Wenn der doch selbst so hieß, warum musste er dann seinen Vornamen ebenfalls so abkürzen. Und wieso lachte Atobe so? „Ne … Chotaru, bitte lass gut sein.“ „Hm nun gut. Aber darf ich denn …“ „Nein!“ Beinah synchron kam es von Ryoma, sowie Shishido, woraufhin beide leicht rot wurden. Dann nahm er langsam seine Tennistasche runter und hängte sie über eine Stuhllehne, eh er sich setzte. Dabei fing er sich die amüsierten Blicke der Jungs ein. Im Gegensatz zu ihm, hatten sie kein Tennisequipment dabei und trugen auch normale Klamotten. „Ore-sama sagte doch, dass du der Einzige mit einem Schläger sein wirst.“ „Tse. Würde ich auf dich hören, wäre es ein Zeichen früh erkannter Geisteskrankheit, oder? Außerdem … bin ich nicht der Einzige.“ Ryoma beobachtete, wie Yukimura zusammen mit Sanada das Café betrat und beide zielstrebig auf ihren Tisch zukamen. Dabei lächelte der Blauhaarige freundlich in die Runde und hob kurz begrüßend die Hand. „Ohayo. Oh Ryoma-kun … schön dich doch zu sehen. Keigo-kun meinte er wäre sich nicht sicher, ob er dich überreden könnte.“ „Hm. Er hat so ‚ne nervige Art an sich, die es schwer macht irgendwann nicht nachzugeben.“ Leise kicherte Yukimura auf, bei seiner Antwort und setzte sich auf die andere Seite von Ryoma, wobei Atobe ja bereits links von ihm saß. Sanada ließ sich neben Yukimura nieder, nachdem er seine und die Tennistasche seines Buchou‘s über eine Stuhllehne hängte. Atobe hingegen schien nicht sehr amüsiert aufgrund Ryomas Worte, weswegen er sich elegant durch die Haare fuhr und ihn überheblich anblickte. „Ore-sama hat keine nervige Art! So etwas nennt man ‚Charme‘. Doch ich erwarte nicht, dass du so etwas kennst.“ „Glaub mir, ich weiß was Charme ist. Allerdings denke ich, dass du es mit ‚Selbstüberschätzung‘ verwechselst.“ Herausfordernd blickte Ryoma in die dunkelblauen Augen des Hyotei-Buchou‘s und neigte dabei etwas den Kopf, während seine Augenbraue hochflog. Atobe tat es ihm nach und so blickten sie sich gegenseitig in den Boden – zumindest versuchten sie es. Doch dann erklang amüsiertes Gelächter an ihrem Tisch. Selbst Sanada hatte ein schwaches Grinsen auf den sonst so stoisch verzogenen Lippen. Etwas verwirrt blinzelten Beide und blickten zu den anderen. Schließlich war es Yukimura der sie sanft beäugte. „Ihr seid wirklich süß. Fast wie ein altes Ehepaar.“ „Was? Wir sind …“ „… doch nicht …“ „… zusammen! Nicht mit …“ „…dem!“ Beinahe verzweifelt schlug sich Ryoma gegen die Stirn, wobei seine Kappe etwas hochrutschte und unweigerlich alle seine geröteten Wangen sehen konnten. Daraufhin begannen sie wieder lauter zu lachen, weswegen er beinahe unter dem Tisch rutschte. Das war ja schon fast schlimmer, als mit seinen ‚alten‘ Freunden und Senpais. Atobe schien sich an dem Gelächter nicht so zu stören, wie Ryoma. Irgendwie schien er es sogar amüsant zu finden und da war erneut die Frage, die sich ihm auftat – warum? Warum schien Atobe so viel umgänglicher, als Ryoma es in Erinnerung hatte. Der Buchou war nämlich gar nicht dieser arrogante, dümmliche Arsch, für den er ihn bislang gehalten hatte. Im Gegenteil, er war recht intelligent, verdammt gut im Umgang mit Worten und er war beinahe schon nett. Allerdings blieb er eine wahnsinnige Nervensäge und irgendwie kam er Ryoma ein wenig anhänglich vor. „Fsu – Ohayo – fsu … was ist so witzig. Siehst du Yuuta-kun, wären wir früher aufgestanden, dann hätten wir es nicht verpasst.“ Neugierig setzte sich der schwarzhaarige Lockenkopf zu ihnen an den Tisch. Yuuta tat es ihm gleich und nickte allen ein wenig zu. Man sah ihm an, dass er sich nicht so recht wohl fühlte. Ob es an seinem Teamkollegen lag, der ein Hemd in grellem Lila trug, mit irgendwelchem weißen Muster drauf, sei mal dahin gestellt. Langsam blickte Ryoma wieder weg und blinzelte einige Male, um seine Augen wieder an etwas Normales zu gewöhnen. Die brannten ja regelrecht von der Farbe … „Keine Sorge, Ryoma-kun … man gewöhnt sich recht schnell, an Mizuki-kun.“ „Hm.“ Sanft lächelte ihn Yukimura an und Ryoma wunderte sich, warum sie ihn eigentlich immer so sanft mit ‚Ryo‘ oder ‚Ryoma-kun‘ ansprachen. Allerdings knurrte da bereits sein Magen und er wurde erneut rot auf seinen Wangen. Leicht verlegen zog er an seine Mütze, worauf hin Shishido zwei Plätze weiter begann zu schmunzeln. „Danke Ryo, ich wollte gerade fragen. Können wir endlich bestellen?“ „Ah – sicher.“ Atobe hob seine Hand elegant und augenblicklich kamen mehrere Kellner zu ihnen. Der Erste, der bei ihnen war notierte sich die Bestellungen. Dann kam er bei Ryoma an und warf ihm einen leicht fragenden Blick zu. Er hatte zwar keinen Blick in die Karte geworfen, aber er nahm mal an, dass sie als Café das sogar Crêpes anbot, auch andere gebackene Sachen anboten. „Haben Sie Pancakes?“ „Hai.“ „Dann davon eine Portion mit Sahne und … dann das Gleiche wie er.“ „Hai und zu trinken?“ „Kakao.“ Der Kellner nickte und ging dann weiter. Amüsiert sah Atobe ihn an, wohl weil er dasselbe zusätzlich wie der Blauhaarige bestellt hatte und somit eine doppelte Portion aß. Als der Kellner alle Bestellungen notiert hatte, ging er und ließ sie wieder alleine. Da fiel Ryoma auch auf, wie leer es fast war. Doch wundern tat es ihn nicht, war es doch grad mal halb neun und immer noch viel zu früh. „Fsu … also Echizen … wie kommt’s dass du in Hyotei gelandet bist? Das macht nämlich grade ganz große Runde.“ „Hm – ja das würde mich auch interessieren. Ich dachte eigentlich immer, dass Kunimitsu-kun sehr an dir hängen würde.“ Dass die lilane Primel aus St. Rudolf fragte, wunderte Ryoma kaum, der Junge war eindeutig zu neugierig, als dass es gesund für ihn wäre. Allerdings musste Yukimura ihm beipflichten. Somit lagen alle Augenpaare an ihm und er fühlte sich unter den Blicken etwas unwohl. „Es gab da ein paar Differenzen.“ „Zwischen dir und Tezuka? Oder liegt es weil Fu-…“ „Mizuki, belassen wir es doch bei Differenzen.“ Erneut war es Atobe, der ihn vor unangenehmen Fragen rettete. Doch irgendwie ärgerte es Ryoma, weil er nicht wollte, dass der Typ sich in seine Sachen einmischte. „Ich denke, Mizuki stellte mir die Frage, Atobe. Sagen wir doch, es lag an beiden. Okay … wenn du näheres wissen willst, frag doch einfach die Beiden denn … sie betreten gerade das Café.“ Er zog an seiner Kappe, als er die Beiden sah und am liebsten wollte er unter dem Tisch verschwinden. Musste es denn sein, dass er die Beiden immer und überall antreffen musste. Das war nicht fair. Immerhin hatte sich Fuji von ihm getrennt und nicht andersherum. Ryoma so zu quälen, war nicht in Ordnung. Ohne unauffällig zu wirken, wandten sich alle den Beiden zu und für Ryoma wurde es langsam wirklich unangenehm. Innerlich zählte er die Sekunden ab. 3 Tezuka fuhr sich etwas durch seine Haare und blickte sich nach links um, während Fuji still vor sich her lächelte … 2 Ein Kellner trat an sie heran und fragte sie irgendetwas, wobei der Tensai nickte … 1 Dann wandten sie sich nach rechts und … sahen sie. Oder ihn? Ryoma war sich nicht sicher, denn während er versuchte sehr unauffällig den Stuhl so zu rücken, dass er sich hinter Yukimura verstecken konnte, spürte er dennoch den Blick Fujis auf sich. „Ah – Yuuta-kun. Wie ich sehe findet hier ein kleines Treffen statt.“ „Hm … Ohayo Aniki.“ „Tezuka – Fuji … was macht ihr denn hier?“ Unmissverständliche Übersetzung: ‚Verschwindet, wir wollen euch hier nicht.‘ Obwohl Atobe‘s Frage sehr höflich klang, so hatte sie einen sehr deutlichen und scharfen Unterton. Unter dem Tisch legte er die Hand auf Ryomas und er war aus einem unerfindlichen Grund froh darum. Yukimura schien die Spannung sofort aufzufallen und wandte sich ihm voll zu. Dabei lächelte er sehr zärtlich und Ryoma bekam einen Schauer durch den Körper gejagt. Der Rikkaidai Buchou hatte eine wahnsinnig intensive Aura an sich – allerdings sehr anziehend und hell. Man musste ihn einfach mögen … „Ne Ryoma-kun du erzähltest gerade wie sehr es dir in Hyotei gefällt. Allerdings muss ich sagen, doch ein wenig gekränkt zu sein, dass du nicht daran dachtest zuerst zu uns nach Rikkaidai zu kommen.“ Aus den Augenwinkeln konnte sehen, wie Tezuka sich verspannte und Fuji über die Worte sofort still wurde. Gedanklich dankte Ryoma dem Jungen neben sich, für den heftigen und trotzdem heiklen Themenwechsel. Denn er konnte sich vorstellen, dass die Beiden sich nun gewiss nicht länger in ihrer Nähe aufhalten würden – zumindest hoffte er es – wenn es um seine Mitgliedschaft in einem anderem Team ging. „Es kam mir in den Sinn, allerdings ist das Schulgelände zu weit weg, ansonsten hätte ich mich für euch zuerst entschieden.“ „Oi – welch Schande. Aber solltest du doch einmal in den Genuss eines weiteren Wechsels kommen – würde ich immer einen Platz für dich haben.“ Der junge Buchou zwinkerte Ryoma zu, woraufhin er leicht rot wurde und ein leises, verlegenes ‚Agitato‘ murmelte. Das erntete ihm ein samtenes Kichern, wobei ihm sanft über dem Arm gestreichelt wurde. Okay – irrte er sich, oder wollte er die Beiden auf sehr eindeutige Art verjagen? „Nun gut. Vielleicht sehen wir uns nachher ja noch, oder Yuuta-kun?“ „Hm – vielleicht, Aniki – Tezuka-Buchou.“ „Hm.“ Damit verließen beide den Tisch und gingen zu einer anderen Sitzecke. Für Ryomas Geschmack trotzdem zu nahe. Erst, als sich sein heftiger Herzschlag begann wieder zu regulieren, blickte er zu Yukimura und er zwang sich zu einem höflichen Lächeln. „Danke Yukimura.“ „Aa – nichts zu danken, Ryoma-kun. Wir haben doch alle schon mal die ein oder andere Trennung mitgemacht und wissen, wie schlimm das sein kann.“ „Auch im eigenem Team?“ „Iie. Zum Glück nicht. Entschuldige, Ryoma-kun. Das lässt es jedoch klarer werden.“ „Also … fsu … du und Tezuka?“ Nun mischte sich die Primel auch noch ins Gespräch ein und etwas entgeistert blickte Ryoma ihn an. „Iie. Denk doch mal nach.“ „Fsu du meinst … Fuji … du und Fuji Syusuke?“ Ryoma sank beinahe unter den Tisch, als der Schwarzhaarige so entsetzt das ausschrie, was er bislang so gerne verhindert hätte. Alle Leute im Café sahen zu ihnen, nur zwei nicht und das brauchten sie auch nicht. Ruckartig stand er schließlich auf und griff nach seiner Tennistasche. Dabei blickte Atobe wütend zu Mizuki. „Noch lauter hättest du es nicht sagen können oder? Wohin willst du, dein Frühstück ist noch gar nicht gekommen …“ „Ich gehe. Es war eine dämliche Idee, okay.“ Damit begab er sich zur Türe und verließ das Café. Gedanklich fragte er sich dabei, ob es denn nun immer so laufen würde. Jedes Mal, wenn er meinte von diesem Schmerz los zu kommen, erneut damit konfrontiert zu werden. Vielleicht hätte er doch in den Staaten bleiben sollen. Es wäre gesünder gewesen … „Echi – Ryoma bleib bitte stehen und komm zurück.“ „Lass mich in Ruhe!“ „Ryoma … verdammt warte doch mal!“ Bestimmt wurde er am Handgelenk festgehalten und von dem Tensai zum Stehen gezwungen. Ryoma versuchte es wirklich ihm nicht in die Augen zu sehen, aber … er sah die blauen Augen eigentlich immer sehr gerne… auch wenn es wehtat. „Du musst wegen uns doch nicht gehen. Das ist völlig unnötig. Und genauso wenig hättest du die Schule wechseln müssen. Ernsthaft …“ „Doch, Fuji. Genau das musste ich tun und weißt du auch wieso. Genau deswegen. Weil es nötig war. Denkst du allen Ernstes, dass ich jeden Tag so tun könnte, als wäre nie etwas gewesen. Du kannst sowas vielleicht, ich aber nicht.“ Damit entzog er ihm sein Handgelenk und wollte weitergehen, doch erneut hielt ihn Fuji fest. Fast schon flehend sah er ihm in die Augen und Ryoma spürte wie seine Augen begannen zu brennen, doch diesmal, würde er sich nicht die Schmach geben und vor ihm weinen. Diesmal nicht. „Bitte Ryoma. Komm zu uns zurück. Wir vermissen dich.“ „‘Wir‘? Schleißt du dich und Tezuka da etwa ein?“ „Ryoma … bitte. Du fehlst uns allen. Wir hatten doch bislang immer viel Spaß oder. Das Team und … du und ich doch auch.“ Er konnte es nicht glauben. Da stand Fuji und flehte ihn an zurück zu kommen. Und auch, wenn er in den letzten Tagen, trotz dem Entschluss damit abzuschließen, sich so viele dieser Szenarien durch den Kopf hat gehen lassen, so wusste Ryoma, dass es nur eine einzige Antwort gab. „Nein. Und das liegt nicht daran, dass ich es nicht wollte. Sondern daran, dass ich dort nicht das Gefühl habe mich zwischen Liebe und Tennis entscheiden zu müssen. Himmel du … du hast mir das Herz gebrochen, Fuji. Und wofür? Nur … um mit Tezuka zusammen zu sein?! Du weißt, dass ich größten Respekt bislang vor ihn hatte, aber ernsthaft … er ist doch noch sehr viel distanzierter, als ich es je war oder wäre. Also wenn es nicht so verflucht ironisch wäre, dass du mich verlässt, aber mit ihm zusammen bist, dann … würde es nicht so wehtun.“ Fujis Hand rutschte von seinem Arm und Ryoma sah die Traurigkeit in den blauen Augen, aber mehr auch nicht, denn bevor er jedoch mehr Emotionen sah, verschloss sich der Tensai vor ihm wieder, indem er die Augen schloss. „Ich wollte dir nie wehtun, Ryoma.“ „Dafür ist es etwas spät, denn … ich bin für dich wiedergekommen, dabei hätte ich genauso gut auch wegbleiben können.“ Damit drehte er sich in die andere Richtung, um nachhause zu gehen. Ryoma hatte es so satt inzwischen dauernd seine Wege für Fuji ändern zu müssen. Und das würde das letzte Mal sein, dass er wegen ihm eine andere Richtung einschlug… Kurz darauf befand sich Ryoma auf dem Weg nachhause und wollte nur noch zwei Dinge Frühstück Und Tennisspielen Für zweites hoffte er, seinen Vater derart reizen zu können, dass sich dieser zu einem Spiel hinreißen ließe. Ansonsten würde er sich wohl eine Mauer suchen müssen, um den Frust von seiner Seele zu schlagen. Ryoma wollte gerade eine Straße überqueren, als sich ein schwarzer Wagen direkt vor ihn stellte und den Weg versperrte. Leicht blinzelte er, als in der nächsten Sekunde eine Türe aufging und sich Atobe etwas heraus lehnte. „Hast du noch hunger?“ Einen kurzen Moment dachte Ryoma ernsthaft darüber nach, ihn einfach zu ignorieren, doch … irgendwas in Atobe’s Augen ließ ihn von dieser Idee ablassen, weswegen er stattdessen schwach nickte und in den Wagen einstieg. Dabei rutschte der Ältere ein wenig zur Seite und gab seinem Fahrer ein Zeichen loszufahren. Er vermied dabei die Frage, wie Atobe so schnell einen Wagen herbestellen konnte und wie er ihn gefunden hatte. Ryoma ließ es einfach auf sich beruhen. „Fuji war leichtfertig damit, mit dir Schluss zu machen.“ „Wie?“ Verwirrt sah Ryoma zu Atobe und blinzelte etwas. Dabei überging er den Part böse zu werden, weil er den Tensai ansprach. Der Buchou drehte sich ihm zu und neigte ein wenig den Kopf. Dabei sah er Ryoma tief in die Augen und das erste Mal, wurde ihm irgendwie … angenehm bei dem Blick des Älteren. „Wenn … man jemand sehr mag, dann akzeptiert man doch dessen Wünsche und Bedürfnisse. Also war es nicht fair die Beziehung aufgrund einer völlig verständlichen Entscheidung zu beenden.“ Ohne, dass Ryoma es wirklich wollte musste er leicht lächeln und sah dann weg. Dass er nicht alleine mit dieser Ansicht war, gab ihm ein sehr gutes Gefühl. Und jetzt war er sogar gar nicht mehr so enttäuscht überhaupt aufgestanden zu sein. Irgendwie … war er sogar froh, Fuji endlich das gesagt zu haben, was in den ganzen fünf Tagen auf seiner Seele lastete. Fünf Tage und das erste Mal fühlte er sich wirklich auf dem richtigen Weg die Sache vielleicht auch abhaken zu können. Somit sah er nach einer angenehmen Stille wieder zu Atobe. „Danke.“ „Hm. Schon okay. Hey ich hab unser Frühstück einpacken lassen. Also … was hältst du davon wenn wir zu mir fahren, gemütlich auf meinem Bett frühstücken und anschließend ein Match haben?“ „Das hört sich sehr verführerisch an, Atobe.“ Amüsiert lachte der Ältere auf und Ryoma lächelte etwas. Das hörte sich wirklich gut an und obwohl es von dem Jungen kam, von dem er bislang nie wirklich viel gehalten hatte, so begann er doch zu denken, dass das vielleicht der Start einer wirklich guten Freundschaft werden konnte … ~*~ „Du willst mich verarschen!?“ „Iie … so etwas tut Ore-sama nicht.“ Leicht amüsiert verdrehte Ryoma seine Augen und aß nebenher einen weiteren Bissen von seinem Frühstück. Nachdem sie bei der Villa angekommen waren, hatte Atobe ihn direkt zu seinem Zimmer dirigiert. Das Zimmer alleine war fast so groß wie der Grundriss seines Hauses. Allerdings war alleine das Bett sehr platzeinnehmend mit seinen – Ryoma schätzte – 4 x 4 Metern. Anschließend hatte der Erbe eine Wolldecke über seinem Bett ausgebreitet und das Essen ausgepackt. Und nun sprachen sie seit fast einer Stunde über irgendwelche belanglosen Dinge, während sie ihr Frühstück nebenher zu sich einnahmen. „Du willst mir also weis machen, dass Saeki-sensei euch vor Turnieren tatsächlich erlaubt Pizza zu essen? Inui hat dafür gesorgt, dass wir drei Wochen vor den Turnieren kein Fastfood mehr essen dürfen. Das war und ist die Folter.“ „Ja … und nicht nur das. Auch noch ganz andere, leckere Sachen.“ Ryoma biss sich leicht auf die Unterlippe. Dann blickte er auf seinen Teller und aß sein letztes Stück Pancake. Er wusste nicht warum, doch hörten sich Atobe’s Worte sehr … anziehend und verführerisch an. Mehr, als es womöglich sollte. „Also wenn du dein Bett nicht gerade als Picknickersatz benutzt, was machst du den ganzen Tag auf diesem ganzen … Grundstück. Ich meine ist das nicht ein bisschen protzig?“ „Protzig? Ore-sama verbittet sich diese Frechheit. All das habe ich von meinen Großeltern geerbt bekommen. Und ich erhalte nur ihr Erbe in Ehren.“ Aufmerksam sah er zu dem Blauhaarigen und neigte etwas den Kopf. Ihm fiel auf, dass Atobe ab und an wechselte zwischen der ersten und der dritten Person zu sprechen. Doch meist redete er normal, wenn er etwas ernst meinte und in der dritten Person, wenn er sarkastisch oder hochmütig klingen wollte. Die Erkenntnis ließ Ryoma leicht grinsen. Bewies es ihm, dass der Typ durch geknallt war, aber wenigstens seine Prinzipien vertrat. „Wie bist du dazu gekommen?“ Ein wenig neugierig sah er ihn an. Das Spiel war im Moment vergessen, stattdessen wollte Ryoma einfach nur mehr von ihm erfahren. Er wollte sichergehen, dass es richtig war, sich ihm auf einer Ebene zu nähern. Ihn an sich heran zu lassen und mit ihm Zeit zu verbringen. Bei seiner Frage hob Keigo seinen Blick und strich sich elegant durch die Haare, kurz musterte er ihn, bevor er antwortete. „Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen. Meine Eltern sind kurz nach meiner Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen, weswegen ich der Einzige war, dem all der Besitz übergehen würde. Nachdem kurz nach meiner Großmutter, mein Großvater verstarb, wurde mir all ihr Besitz überschrieben. Unter anderem auch dieses Grundstück. Dieses ist bereits seit 8 Generationen in Besitz unserer Familie … also selbst wenn ich könnte, würde ich es nie verändern.“ Ryoma nickte ein wenig und musterte seine Mimik, während er sprach. Dabei sah er, dass Atobe seine Familie wohl sehr vermisste. Darin waren sie sich nicht unähnlich. Ryoma vermisste seine Mutter, die in den Staaten lebte und genauso vermisste er seinen älteren Bruder, der mit 7 von zuhause abgehauen war. Und hätte er etwas, dass ihn an Ryoga erinnern würde, dann würde er es wohl auch in Ehren halten. Trotzdem konnte er es sich nicht nehmen lassen, ihn etwas anzustacheln und gleichzeitig mehr zu erfahren. Herauszufinden, woher dann all die negativen Eigenschaften kamen. „Und wieso gibst du dich dann immer nach außen hin so eingebildet, selbstverliebt und … ja sagen wir wie ein Vollidiot?“ Amüsiert lachte Keigo auf und ließ sich nach hinten aufs Bett zurücksinken. Einen kurzen Moment sah er an die Decke, eh sein Blick wieder Ryoma fixierte. „Zum einen – weil ich es mir leisten kann. Ich meine … schau mich doch an. Aber zum anderen, ist es manchmal gar nicht so schlecht, nach außen hin zu tun, als würden einen die Meinungen Fremder nicht interessieren. Es ist wie eine Art Selbstschutz. Ich kann es mir in meiner Position nicht leisten alle Welt an mich heranzulassen, wenn wir beide doch wissen, wie viel Geldgier, Neid und Eifersucht hinter falschen Freundschaften steht.“ Daraufhin musste Ryoma leicht nicken. Es stimmte. Wie viele Fangirls, wie viele Typen schlichen ihm hinterher wie irgendwelche Schoßhündchen. Hier weniger, doch in den Staaten war es grausam gewesen. Die Mädchen – sogar ältere schmissen sich regelrecht an ihn heran und ein ‚nein‘ wurde meist nicht akzeptiert. Dann gab es Typen, die meinten sie wären ‚cool‘ und alleine nur deswegen dazu geeignet mit ihm befreundet zu sein. Doch am Ende wollten sie doch nur seinen Ruhm. Mit ihm irgendwo im TV zu sehen sein. Irgendwas … um im Rampenlicht zu stehen. Während Ryoma manchmal genau das Gegenteil wollte. „Hm … dann haben wir unweigerlich mehr gemeinsam, als ich je angenommen hätte.“ „Wohl wahr.“ Während nach ihrem letzten Wortaustausch eine angenehme Ruhe im Zimmer herrschte, war es Ryoma, der innerlich irgendwie bedauerte nicht früher irgendwie mit dem Buchou warm geworden zu sein. Denn bei ihm fühlte er sich auf komische Art verstanden. Atobe dachte dessen sehr ähnlich. Sein Blick fuhr über den Jüngeren. Ihm war ja schon vorher aufgefallen, dass Echizen süß war, aber bislang hatte er den Fakt ignoriert. Doch seit der Junge im Team war, ging das nicht mehr. Jeder vorlaute Spruch lag in Verbindung eines frechen Grinsens, amüsierte Atobe. Shishido, der Ryoma mit der Abkürzung des Namens neckte und ihn daraufhin zum erröten brachte, zog Atobe an. Und wenn die goldgrünen, großen Katzenaugen zu ihm blickten, dann wollte Atobe in ihnen versinken. Es waren Sachen, die ihn sehr verwirrten, denn bislang hatte er sich zu dem stoischen Buchou Seigaku’s hingezogen gefühlt. Doch dieser hatte ihm immer nur unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht viel von Atobe hielt. Und irgendwann gab man die Hoffnung auf, dass man so akzeptiert wurde, wie man war. Genau darum konnte er Ryoma auch so gut verstehen in seinem Dilemma mit Fuji. Wieso sollte man etwas oder jemand nachtrauern, der einen nicht so zu akzeptieren schien, wie man war? In der Stille hatte sich Ryoma ebenfalls nach hinten sinken lassen und starrte nun an den Stuck der Decke. Irgendwie fühlte er sich hier wohl mit Atobe. Allgemein mit seinem neuen Team vergas er, was mit Fuji war und was er sich erhofft hatte. Er vergas den Schmerz und die Traurigkeit. Langsam drehte er den Kopf zu Atobe der neben ihm lag. Etwas musterte er ihn von der Seite und ohne, dass er den Gedanken verdrängen oder unterdrücken konnte, wurde ihm klar, dass er wirklich hübsch war. Hübsch und attraktiv und irgendwie … fühlte er sich immer mehr zu ihm hingezogen. Und aus einem unerfindlichen Grund begann sein Herz schneller zu schlagen, als Atobe seinen Blick schweigend erwiderte. Dabei bekam Ryoma das Gefühl, dass die Zeit langsamer gehen würde und die Welt begann sich langsamer zu drehen. Beinahe in Zeitlupe richtete sich Keigo etwas auf und beugte sich über Ryoma. Automatisch hielt er den Atem an, als er den Warmen des Buchou’s auf seinen Lippen spürte. Sie blickten einander einfach nur an. Intensiv und lange. Es wurde plötzlich ganz still und für Ryoma war es ein bislang noch nie dagewesenes Gefühl, als sich Atobe zu ihm hinab senkte und die Lippen auf die seinen legte. Ein Ruck ging durch Ryoma und er schob die Hände in seinen Nacken, während er auf den Kuss erst zärtlich einging, eh er mit der Zeit an Intensität gewann. Leise seufzte Ryoma gegen die weichen Lippen auf, während sich die Arme des Buchou’s um seine Hüfte schlangen und ihn sanft auf seinen Schoß zogen. Er ließ es sich nur zu gerne gefallen, denn in dem Moment dachte auch keiner von ihnen nach. Sie genossen es nur, einander das zu geben, was sie brauchten. Denn während sich die Welt für alle anderen weiterdrehte, hielt sie für beide in diesem Moment einfach nur still … Fortsetzung folgt … Kapitel 3: Neue Herausforderungen --------------------------------- Genussvoll keuchte Ryoma auf, als er eine Hand unter sein T-Shirt spürte und drängte sich automatisch gegen die warme Berührung. Langsam lösten sie den Kuss und während Atobe’s Lippen sanft und sehr verführerisch über seine Halspartie fuhren, wurde ihm erst klar, was sie da eigentlich taten. Etwas schob er den Älteren von sich und öffnete sprachlos den Mund. Fragend musterte Atobe ihn, eh er sich vorbeugte, um ihn erneut zu küssen, doch löste sich Ryoma da bereits von ihm und stand vom Bett auf. „Was … tun wir hier eigentlich?“ „Also wenn du eine Definition brauchst, war es wohl nicht gut genug.“ Atobe fuhr sich durch seine blauen Haare, die durch Ryomas Hände etwas durcheinander gebracht wurden. Dann stand er ebenfalls vom Bett auf und stellte sich Ryoma in den Weg, der nervös auf und ab gegangen war. Sanft hielt er ihn an den Schultern fest. „Es war~ gut. Das ist ja das Problem. Seit wann … und wieso? Ach verdammt Atobe!“ Fast schon ein wenig verzweifelt raufte sich Ryoma durch die Haare, was den Älteren leicht amüsiert grinsen ließ. Giftig sah er seinen Buchou an. „Wisch dir gefälligst das eingebildete Grinsen vom Gesicht!“ „Wieso sollte ich, wenn du grade sagtest ich würde gut küssen?“ „Das sagte ich nicht.“ „Aber es war gut – und wenn es gut war, heißt es, dass ich- …“ „Klappe!“ Die Hände auf seinen Armen fuhren dort langsam auf und ab, was es Ryoma wirklich schwer machte klar denken zu können. Hinzukam Atobe’s Nähe und sein guter Geruch. Er konnte nicht leugnen sich wohl zu fühlen und die Küsse genossen zu haben. Aber … das ging nicht. Sie konnten sich doch nicht aufeinander einlassen. Es ging nicht! Deswegen hob Ryoma seinen Blick, um Atobe direkt anzusehen, während er ihm klar vermitteln wollte, dass sie das nicht tun konnten. Doch als er den geduldigen Blick sah … da konnte er es nicht mehr. Ryoma hatte Angst, dass es genauso laufen könnte wie mit Fuji. Immerhin waren sie zusammen in einem Team und was wenn es nicht klappte oder irgendwas passierte, dann würde er dasselbe durchmachen, wie vor seinem Weggang. Aber alleine dieser Moment zeigte ihm, dass es nicht so kommen würde. Denn er erinnerte sich daran, wie Fuji ihn angesehen hatte, nachdem er ihn geküsst hatte und sagte, dass er in ihn verliebt war. Nicht drängend nur … hatte der Tensai diesen Blick gehabt, der Ryoma schon irgendwie überredete sich einfach auf ihn einzulassen. Dieser Moment hingegen war anders, denn Atobe sah nicht so~. Er blickte ihn einfach nur. Sanft und … geduldig. Langsam hob Ryoma eine Hand und schob sie in seinen Nacken, womit er ihn sanft zu sich hinab zog. Atobe ließ sich führen, während Ryoma sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn schließlich von sich aus küsste. Dabei legten sich die Hände des Älteren sanft auf seine Hüfte. Genießend schloss er seine Augen und versuchte sich einfach fallen zu lassen. Seine Ängste zu vergessen und sich dem Moment hinzugeben, der ihm etwas sehr Behütetes und Warmes gab. ~*~ Ein paar Stunden später lagen sie auf dem Bett zusammen, wobei Ryoma seinen Kopf auf Atobe‘s Brust liegen hatte. Während er sich sanft durch die Haare streicheln ließ, sah er einfach nur nachdenklich gen die Decke. „Also was genau … wie definieren wir das hier?“ Die langen Finger in seinem Haar hielten kurz inne, bevor ihr Besitzer mit den Zärtlichkeiten fortsetzte. Sie hatten sich geküsst und irgendwann hatten sie das auf dem Bett weitergeführt. Allerdings war es nicht mehr gewesen, außer sehr intensiven und schönen Küssen, sowie Berührungen. Da war keine Lust im Spiel oder Erregung, nur … angenehme Nähe und Zärtlichkeit. Ryoma kannte das nicht so~. Bei Fuji war alles so leidenschaftlich gewesen, intensiv und heiß. Und egal mit welcher Berührung, schaffte es der Tensai sein Blut zum Kochen zu bringen, egal wie oder wann. Aber Atobe hingegen gab ihm andere Gefühle. Nur … nicht dermaßen intensiv. „Warum verzichten wir nicht auf eine Definition und genießen es stattdessen einfach nur?“ „Hm … keine schlechte Idee, Atobe. Trotzdem bekomm ich langsam Lust dich fertig zu machen.“ „So, so?“ Etwas richtete er sich auf und kniete sich über sein Becken. Direkt sah er ihn an und fuhr mit den Händen sanft über die starke Brust. Ryoma biss sich leicht auf die Unterlippe und nickte ganz langsam. „Oh ja – so.“ „Na dann … sollte ich vielleicht meinen Schläger rausholen, was sagst du dazu?“ „Hört sich sehr gut an. Ich hoffe du machst es mir aber nicht so einfach.“ Leicht beugte er sich zu ihm hinab und seufzte leise gegen die erhitzten, weichen Lippen, die ihn bisher so sanft um den Verstand gebracht hatten. Atobe war nämlich hinzufügend ein sehr guter Küsser musste Ryoma feststellen. „Gewiss nicht. Ich mach’s dir ganz hart und eh du dich versiehst … liegst du keuchend am Boden.“ „Da wär ich mir nicht so sicher … ich steh auf hart. Nur, dass du es sein wirst, der am Boden sein wird.“ „Wir werden sehen wer am Schluss die Oberhand hat.“ Tief sahen sie einander in die Augen, bevor Ryoma grinsend aufstand und seine Tasche vom Boden schnappte. Leicht grinste der Ältere bei dem Engagement Ryomas und stand schließlich ebenfalls auf. Er wusste selbst nicht genau, wieso zwischen ihnen keine Erregung lag. Klar fühlte er sich zu ihm hingezogen und Ryoma schien es zu erwidern, sonst hätten sie sich nicht so geküsst … Aber es war weder Liebe noch Lust im Spiel. Trotzdem war es irgendwie angenehm die Nähe und Wärme eines anderen zu spüren. Die Berührungen, die Neckereien… Und wer weiß, vielleicht würde es ja mit der Zeit kommen. „Mensch beeil dich, Atobe.“ Amüsiert holte er ihn ein, wobei er schnell vorne lag und ihn schließlich zu seinem Hauseigenen Court führte. Dabei holte er sich seinen Schläger, sowie ein paar Bälle. Kurz warf Keigo ihm einen Blick zu, eh er sich darauf gefasst machte, was der Jüngere während seiner Zeit in Amerika gelernt haben könnte. „Dann gib mal dein Bestes und halt dich nicht zurück. Es ist kein Trainingsspiel.“ „Echt nicht?“ „Iie … mach ruhig, ich will ja immerhin wissen, ob ich dir in einem Risikospiel die Verantwortung überlassen kann.“ Letzteres meinte er eher etwas neckend, denn er wusste, sollten sie gegen Seigaku im Turnier antreten, brauchten sie ein Ass im Ärmel. Bislang hatten die immer gewonnen und es ärgerte Atobe. Doch nun hatten sie Echizen … also vielleicht hatten sie ja diesmal Glück! Doch zuerst kamen am Montag gleich als erste Fudomine. ~*~ Montagmorgen wurde Ryoma von Atobe abgeholt, der bereits alle anderen aus dem Team mit seiner Limousine abgeholt hatte. Während er schweigend neben dem Älteren saß, unterhielten sich Mukahi und Ootori über die Party, die sie am Samstagabend gefeiert hatten. Zwar war er ebenfalls eingeladen gewesen. Doch wollte er sich von Samstag erst mal erholen. Nach ihrem Spiel, welches Ryoma mit 7:5 gewonnen hatte, war die Atmosphäre zwischen ihnen ziemlich angeheizt gewesen und eh er sich versah, hatten sie auf dem Court rumgemacht. Das war ganz anders gewesen und definitiv nicht so unschuldig, wie in Atobe’s Zimmer oder auf seinem Bett. Es war heiß und sehr intensiv gewesen. Aber das war es dann auch schon wieder, weswegen Ryoma auch unbedingt Zeit gebraucht hatte, um nachzudenken. Schließlich kam er zu dem Entschluss den Älteren zwar zu mögen und sich mit ihm auf komische Art verbunden zu fühlen, aber es war … es war wirklich nur körperlich. Wie damals in den Staaten – eine körperliche Reaktion, ohne Gefühle. Und irgendwie enttäuschte es ihn, so wie es ihn gleichzeitig erleichtert machte. Enttäuscht, weil es bedeutete, dass all diese Gefühle noch für Fuji vorhanden waren. Aber erleichtert, dass es nicht bedeuten musste, das Team vielleicht doch zu verlassen, sollte etwas sein. Denn als sie gestern telefonierten, meinte Atobe, dass es ihm irgendwie genauso erging. Abgesehen von der Sache mit Fuji… Als sie endlich an dem Turnierplatz angekommen waren, stiegen sie aus und schulterten ihre Tennistaschen. Etwas atmete Ryoma durch und zog gleichzeitig an dem Schirm seiner Mütze. Er wusste nicht so recht, wie er sich fühlen sollte. Klar … er mochte Hyotei inzwischen irgendwie auf eine Art. Aber gleichzeitig … er vermisste Seigaku und fühlte sich als würde er sie hintergehen. „Ne Ryo-kun … lass uns Fudomine auseinander nehmen.“ Shishido warf schwungvoll seinen Arm um Ryomas schmale Schultern und drückte ihn sanft, bevor er ihn mit sich zog. Hinter ihnen folgten die anderen. „Mada mada dane …“ „Oh nich schon wieder. Was bedeutet das eigentlich?“ Mukahi mischte sich nun dazu und sprang aufgeregt neben ihnen auf und ab. Leicht frech grinste Ryoma und sah den Rothaarigen an. Antworten tat er ihm jedoch nicht, denn wie alle anderen auch, sollten sie diesen Satz so interpretieren, wie sie es wollten. Was er dahinter sah, würde sein Geheimnis bleiben. „Ah – sieh Kamio-kun, da sind sie. Und auch Echizen Ryoma. Also war es kein Gerücht und er hat wirklich das Team gewechselt. Bislang hätte ich so etwas nie in Erwägung gezogen, denn er schien immer so verbunden mit ihnen. Seigaku war doch auch eigentlich immer ein sehr ehrenwertes Team, wieso also entscheidet er sich für eines wie Hyotei. Warum ging er nicht zu uns? Wir sind doch auch sehr gut. Ehrenvoller als Hyotei und dessen Marionetten. Fudomine ist doch …“ „Schon gut, Ibu wir wissen was du meinst.“ Etwas belustigt sah Ryoma zu Ibu und neigte ein wenig den Kopf. Dabei erinnerte er sich augenblicklich an sein erstes und leider einziges Match mit ihm. Ibu spielte damals wirklich gut. Allerdings kam ihm dann dieser dumme Unfall in den Weg. Ryoma erinnerte sich nur noch zu gut an den Schmerz und die Narbe konnte man heute auch nur noch sehen, wenn man ganz genau hinsah. Aber Ryoma musste sie nicht sehen, um zu wissen dass sie da war. Genauso wenig musste er sich umdrehen, um zu wissen, dass Fuji hinter ihnen war. Er spürte ihn … „Viel Glück gegen Rokkaku, Seigaku…“ Aus Atobe‘s Mund hörte es sich wahnsinnig sarkastisch an und Ryoma vermied es die Augen zu verdrehen. Gerade noch stand er neben Shishido, da sprang Eiji dazwischen und erdrückte ihn beinahe. „Ochibi mein Gott ich hab dich so vermisst. Wir haben dich so vermisst. Willst du denn wirklich nicht zurück kommen? Ich bin mir sicher, Tezuka würde sich …“ „Eiji ... senpai … bitte … Luft…“ „Upsi – nya … ich hoffe ihr seid alle gut zu Ochibi! Ansonsten muss ich mit euch böse werden!“ Atemlos schnappte Ryoma nach Luft, währen er Shishido giftige Blicke zuwarf, der ihn angrinste. Dann blickte er zu Eiji hoch, der etwas schimpfend mit dem Finger wackelte, allerdings sah es mehr lustig, als bedrohlich aus. Wie auch die anderen aus Hyotei fanden. Allerdings legte Atobe da bereits den Arm um Ryoma und grinste Eiji an, der verwirrt und leicht geschockt erstarrte. „Glaub mir, wir sind alle mehr als gut zu eurem … ach Moment, unserem Echizen.“ „Na ja, wenn ich nicht mit langweiligen Matches gelangweilt werde, schon.“ „Ryo! Von wegen unser Match war weltbewegend gut.“ Frech grinste Ryoma den Kappträger an, eh er von Atobe wegtrat, damit dieser den Arm nicht mehr um ihn hatte. Der musste ja nicht wieder so anhänglich sein, wie er fand. Stattdessen sah er zu seinem ‚alten‘ Team und lächelte diesmal etwas, wobei er Tezuka und Fuji ignorierte. „Viel Spaß …“ „Domo, Echizen dir … auch.“ Aus den Augenwinkeln sah er den großen, Schwarzhaarigen auf ‚sein‘ Team zukommen. Arrogante und kühle Blicke warf er ausnahmslos allen zu. Allerdings blieb er an Ryoma hängen und ließ ihn abschätzend über ihn wandern. „Tse … solltet ihr diese und weitere Runden überstehen, dann werdet ihr spätestens dann rausgeschmissen, wenn ich gegen euch antrete.“ „Du? Ich bitte dich, du bist doch nur Buchou, aufgrund deines Kontos.“ Herausfordernd hob Ryoma seine Augenbraue. Atobe hatte nämlich schon vor ganz langer Zeit Informationen über den Kerl herausgefunden, als bekannt wurde, dass er den Platz Tezukas als Buchou eingenommen hatte. Und vor drei Tagen hatte ihm der Blauhaarige ihm alles über ihn erzählt. Das andere Teams ihn nach kurzer Zeit aufgrund mangelndem Respekt, sowie Können rausgeworfen haben. Und die Empfehlungsschreiben in der Bewerbung gewiss gefälscht gewesen waren oder erkauft. Tokugawa trat an ihn heran und griff nach Ryomas Kragen, wobei sofort eine schneeweiße Hand hervor schoss und ihm am Handgelenk festhielt. „Lass ihn in Ruhe!“ Ryoma hätte mit vielen gerechnet, die ihm zur Seite stehen würden, denn sowohl Seigaku, als auch Hyotei war einen Schritt näher an sie beide herangetreten. Doch war es Fuji, der seinen neuen ‚Buchou‘ mit seinen blauen Augen eiskalt und sehr bedrohlich anblickte. Tokugawa knirschte mit den Zähnen, eh er Ryoma ruckartig losließ und von sich stieß. Shishido hielt ihn fest, bevor er auf den Boden stolpern konnte. Doch er hatte nur Augen für Fuji… „Das wirst du noch bereuen, Fuji.“ Mit diesen Worten drehte sich der Schwarzhaarige sofort um und ging von ihnen weg. Es herrschte sehr eisernes Schweigen zwischen allen Anwesenden und Ryoma wusste auch nicht recht, ob er etwas sagen sollte. Sein Herz schlug so heftig und alles in ihm kribbelte, aber er wollte~ sich darauf nicht einlassen. Und bevor Fuji sich zu ihm wandte, löste er sich aus Shishido’s Griff und ging zu den Courts. „Nya also … ein schönen Tag und seid zu Ochibi lieb!“ Oishi legte einen Arm um seinen Freund, bevor sie beide ebenfalls zu ihrem Court gingen. Schweigend folgten die Anderen, während die Jungs aus Hyotei sich alle eingestehen mussten, dass Echizen wohl immer ein wichtiger Teil Seigaku’s sein würde und das würde sich auch nie ändern. Egal wie gern sie den Rookie hatten oder er sich mit ihnen verstand. Es würde immer Seigaku neben Hyotei geben … ~*~ Hyotei gewann die ersten beiden Doppel, sowie Single 3 relativ schnell, so dass Ryoma gar nicht mehr zum Einsatz kam. Kurz bevor das Spiel fertig war, verließ er die Courts und machte sich auf die Suche nach einem Getränkeautomat. Doch kam er auf seiner Suche danach an dem anderen Court vorbei, wo Seigaku gegen Rokkaku spielte. Um genauer zu sein, spielte Tezuka gegen Kentaro – dem Buchou des Teams. Einen Moment schaute er dem Spiel noch zu, eh er sich abwandte und weiterging. Ryomas Schritte führten ihn an einem kleinen Gebäude vorbei, doch hielt er inne, als er die Stimme Tokugawa’s hörte. „Ich rate dir, dich mir nie wieder in den Weg zu stellen, ansonsten fliegst du raus und ich sorge dafür, dass du nie wieder Tennis spielen wirst. Und genauso wenig dein kleiner Bruder.“ Sofort hielt er inne und versteifte sich etwas. Es brauchte keine Sekunde, um eins und eins zusammenzuzählen. Somit bog er um die Ecke und ihm wurde beinahe schon übel bei dem Anblick, als der Schwarzhaarige Fuji unnachgiebig gegen die Wand drückte. „Und ich würde dir raten, deine dreckigen Pfoten in weniger als einer Minute von ihm zu nehmen.“ Ryoma wusste nicht woher es kam, dass seine Stimme so derart kühl war, aber es musste die angestaute Abscheu gegen diesen Typen sein, die ihn dazu brachte. Sofort durchbohrten ihn die kühlen Augen des Größeren. Entgegen seines ‚Rates‘ hielt er Fuji weiterhin am Kragen fest, der sich dagegen nicht wehrte. Und Ryoma war froh darum, denn Fuji mochte ein verfluchtes Genie sein, aber er würde von dem Typen wortwörtlich kaputt gemacht werden. „Was wenn nicht?“ „Wenn nicht…“ Dabei trat er näher heran und zog seine Kappe vom Kopf. Schließlich sah er Tokugawa ernst an und hob die Augenbraue. „… werde ich meine Anwälte einschalten, die dich alleine schon wegen deines Einschüchterungsversuchs in tausend Stücke reißen werden, so dass du spätestens am Ende dieser Woche dein Mittagessen aus einer Mülltonne zusammen suchen musst. Also … lass. ihn. los.“ Abwartend sah er ihn an und hob die Augenbraue hoch. Tokugawa erwiderte den Blick und Ryoma sah, wie die Augen sich leicht verengten. Er wollte grade in seine Tasche greifen, um sein Handy rauszuholen, als der Größere Fuji ruckartig losließ und Ryoma warnend ansah. „Irgendwann treffen wir schon aufeinander … und dann wird kein Zeuge da sein, wenn ich mich um dich kümmere.“ „Wow, du musst entweder verflucht schlecht im Tennis sein oder einfach nur ein Vollidiot, jeden zu bedrohen. Denkst du ernsthaft, dass du damit durchs Leben kommst?“ „Ryoma…“ Er grinste etwas amüsiert, ignorierte allerdings Fujis etwas warnende Stimme. Der Schwarzhaarige ballte die Hände zu Fäusten und sein eiskalter Blick war mehr als bedrohlich - Er war ernst. Zwar wusste er nicht wieso, aber irgendwie würde er es sich doch glatt wünschen, dass der Typ einknicken würde und ihn schlug. Dann hatte er wenigstens einen Grund den Typen fertig zu machen. Zuerst auf dem Court – anschließend mit seinen Anwälten. „Wir sehen uns schon noch …“ Damit raste der Typ an ihm vorbei und ließ sie alleine. Leise schnaubte Ryoma und blickte schließlich zu Fuji, der sein Handgelenk rieb. „Geht’s dir gut?“ „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Ryoma? Der ist gefährlich!“ „Sagte der, der sich erst in diese Situation gebracht hat.“ Seufzend setzte er sich seine Kappe wieder auf und wandte sich von dem Tensai ab, doch dieser hielt ihn sanft am Arm fest. Als er ihn ansah, da wurde ihm ganz warm und kribbelig. „Danke.“ „Schon gut.“ Ein wenig nervös schabte Ryoma mit dem Turnschuh durch den Sand, während sie sich einfach nur ansahen. Dabei spürte er, wie sich Fujis Griff etwas lockerte und er stattdessen mit der Hand seinen Arm hochfuhr, in seinen Nacken. Zaghaft trat Fuji an ihn heran und legte die andere Hand an den Schirm seiner Kappe, womit er sie ihm abnahm und achtlos auf den Boden fallen ließ. Dann legte er seine warme Handfläche auf seine Wange und Ryoma spürte wie sein Herz begann zu rasen. „Fuji …“ Automatisch hielt er seinen Atem an, als sich der Tensai ihm näherte und er hob die Hände gegen seine Brust. Unsicher sah er in die blauen Augen, die ihn beinahe schon bittend ansahen. Schließlich schob er die Hände höher, bis in seinen Nacken. Wobei er es genoss die Wärme durch das T-Shirt zu spüren, sowie die weiche Haut unter seinen Fingerspitzen. „Fuji bitte …“ Schwach schüttelte Fuji seinen Kopf, wobei die braunen Haarsträhnen Ryoma auf seiner Stirn kitzelten. Er hob seinen Kopf höher und spürte wie sich ihr Atem miteinander vermischte, je näher sie sich kamen. Fujis Hand rutschte aus seinem Nacken hinab, über Ryomas Rücken, bis sie auf seiner Mitte zu ruhen kam und ihn dort sanft an seinen Körper zog. Sie waren sich so nahe und trotzdem … trotzdem fühlte es sich für Ryoma so verflucht distanziert an, weil es falsch war. Sachte verkrallte er die Finger in den weichen, braunen Haaren, die leicht feucht im Nacken war und er nahm an, dass es von einem früheren Match war. Ihre Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt, aber … Etwas verzweifelt schloss Ryoma seine Augen, weil er diesen Blick nicht mehr ertrug. Er ertrug dieses stumme Verlangen nicht mehr, welches in den blauen Augen lag. „Ich kann das nicht, Fuji … es geht nicht.“ „Wieso nicht?“ Er öffnete seine Augen und blickte Fuji schließlich traurig an. Ryoma wollte nichts mehr, als sich darauf einzulassen, auf diesen Moment und diese wahnsinnige Begierde und Sehnsucht nach Fuji. Aber … Fuji hatte sich entschieden und er … er wusste nicht wo er stand mit Atobe. Also egal was sie dabei waren zu tun … es war für niemanden fair. „Weil es nicht richtig wäre. Also bitte … bitte lass mich los.“ Hart schluckte Ryoma, als er spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Es war so schwer sich nicht darauf einzulassen, dass es ihn regelrecht zerriss. Beinah verzweifelt schüttelte Fuji seinen Kopf und drückte ihn sanft, aber sehr bestimmt enger an sich heran, wobei er spüren konnte, wie das Herz des Tensais regelrecht raste. „Das kann ich nicht. Nicht nochmal.“ Damit presste er seine Lippen auf Ryomas und küsste ihn innig. Etwas überrumpelt davon keuchte er auf, doch erwiderte er den Kuss ohne zu überlegen. Dabei schob er seine Finger tiefer in die braunen Haare und schlang die Beine um seine Hüfte, als Fuji ihn gegen die Wand presste. Doch wurde ihm sogleich bewusst, was da geschah und er presste die Hände gegen Fujis Brust, um ihn wegzuschieben. „Wir können nicht!“ „Doch.“ „Nein, verdammt! Fuji du … du bist mit Tezuka zusammen und ich … ich weiß nicht mal was ich bin. Also … bitte.“ Er konnte sehen, wie zwiegespalten Fuji war und er innerlich mit sich rang. Doch langsam ließ er Ryoma los, wodurch er wieder – wenn auch mit etwas zittrigen Beinen – zu Boden kam. Dabei bückte er sich um seine Kappe aufzuheben und setzte sie sich wieder auf den Kopf. Fuji hingegen stand nur daneben und sah ihn an. „Und wenn ich … würdest du mir denn irgendwann eine zweite Chance geben, Ryoma?“ Langsam hob er seinen Blick um in die blauen Augen zu sehen. Noch nie sah er Fuji so dermaßen aufgelöst und Ryoma musste wirklich stark an sich halten, um seine eigene Verzweiflung nicht zu zeigen, denn er konnte sagen, wollen oder tun was er konnte … aber es würde sich nie an der Tatsache etwas ändern, dass er Fuji nach wie vor liebte. Doch genauso wenig würde sich etwas an dem Schmerz ändern, den ihm Fuji bereitet hatte. „Ich wünschte ich wüsste es … aber im Moment macht mich deine Nähe so fertig. Weil ich dich nicht ansehen kann, ohne an dich und Tezuka zu denken. Oder an deine Worte, als du mich einfach abserviert hast. Also … kann ich dir im Moment keine Antwort geben, weil du mir zu wehgetan hast, um ja zu sagen, aber … ich dich noch zu sehr liebe, um nein zu sagen.“ Damit drehte sich Ryoma um und ließ Fuji stehen, der ihm sprachlos nachstarrte. Eine Träne löste sich aus seinen blauen Augen, bevor er sie wegwischte und dann seine Maske wieder aufsetzte. Doch innerlich war er total aufgelöst. Er liebte Ryoma und es würde sich nie ändern. Nur hatte er sich irgendwie mit Tezuka zusammen getan und nun bereute er diese Kurzschlussreaktion. Auf der anderen Seite … wurde ihm jetzt erst so richtig klar, was er Ryoma eigentlich angetan hatte. Ihm wurde klar, dass Ryoma ihn wirklich geliebt hatte und es immer noch tat. Doch war es genau das, was Fuji wehtat. Denn hätte er es gewusst, hätte er doch nie mit ihm Schluss gemacht. Er hatte die Entscheidung akzeptiert, dass er ging. Aber so hatte er Angst bekommen, dass Ryoma vielleicht noch nicht genug für ihm empfand und sollte er jemand anderen begegnen vielleicht selbst Schluss machen. Fuji hatte sich nicht auf sein Vertrauen verlassen, sondern auf seine Ängste – darum hatte er sich getrennt. Doch hätte er nie gedacht, dass Ryoma für ihn wiederkommen würde. Oder ihn liebte … Und erst recht wollte er ihm doch nie wehtun. „Verdammt was hab ich getan?“ Fragte er sich verzweifelt und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Würde Fuji das nicht hinbekommen … dann wüsste er nicht mehr, was er tun würde. Denn Ryoma war doch sein Ein und Alles … ~*~ Ryoma kam gerade noch rechtzeitig zur traditionellen Verabschiedung und er schüttelte seine Hand halbherzig mit Shinji, der ihn ein wenig unter die Lupe nahm. Der Typ war komisch, aber sehr aufmerksam, weswegen Ryoma sein Gesicht von der Kappe bedeckt hielt. Er war immer noch fertig von dem ‚Vorfall‘ zwischen Fuji und ihm. Sein Buchou schien das regelrecht zu riechen, weswegen er ihm die Hand auf die Schulter legte und etwas besorgt musterte, während sie zu ihren Tennistaschen gingen. „Alles klar?“ „Hm.“ Schweigend ging er etwas schneller und griff sich seine Sporttasche, die er sich über die Schulter hängte. Am liebsten wollte er einfach nur ein heißes Bad nehmen. Vielleicht ein paar Momente unter dem heißen Wasser verschwinden, um ein paar Augenblicke nicht atmen zu müssen, denn im Moment fühlte sich jeder Atemzug wie reine Folter an. War es doch jeder Atemzug der ihm zeigte, wie sehr er sich nach Fuji verzehrte und dieser das anscheinend auch immer noch erwiderte. Zumindest genug, um so verzweifelt zu sein. Ryoma zog an seiner Kappe und wollte gerade losgehen, als er bemerkte wie ruhig es plötzlich um ihn herum wurde. Langsam drehte er sich um und versteifte sich. „Echizen … könnte ich bitte einen Moment mit dir sprechen? Alleine.“ Automatisch biss er die Zähne zusammen, während er den Griff um den Gurt der Tasche verstärkte. Sanft wurde ihm auf die Schulter geklopft von Atobe, der beinahe unmerklich nickte. Schließlich nickte Ryoma und folgte Tezuka von seinem Team weg. Dabei kamen ihm die verschiedensten Gedanken, was der Brillenträger mit ihm besprechen wollte. Von – wieso hast du dich von Fuji küssen lassen – bis hin zu – Tokugawa ist gefährlich. Allerdings war es ihm irgendwie gleich, denn der Schmerz überwog, der ihn stetig daran erinnerte, dass Tezuka es war, der Fuji küsste und … mehr tat. Als sie an einer ruhigen Stelle ankamen, blieb Tezuka stehen und Ryoma tat es ihm mit etwas bewussten Abstand nach. Allerdings vermied er es ihn anzusehen. Tezuka musste es nicht sehen, wie sehr ihm seine Nähe wehtat. „Es tut mir leid.“ „Was?“ Ruckartig hob Ryoma seinen Kopf und blickte Tezuka verwirrt an. Er hatte mit so vielem gerechnet, doch nicht mit dem einen, was er sich wirklich gewünscht hatte. „Es tut mir leid. Was ich damals sagte … am Flughafen … es war nicht wahr. Ich weiß es gibt nichts, was es wieder gut macht, aber … du sollst wissen, dass das nicht so gemeint war. Ich empfand dich nie als rücksichtslos. Nur Fuji hat mich damals in der Nacht angerufen und er war so traurig. Und als ich dich dann sah am Flughafen, war ich einfach wütend und … enttäuscht dich zu verlieren. Ich wollte dass du bleiben würdest, für Fuji und mir und … dem Team. Da ist es mir rausgerutscht … und es tut mir leid.“ Sprachlos sah er zu Tezuka hoch und biss sich leicht auf die Lippen. Dann schüttelte Ryoma langsam seinen Kopf, wobei er seinen Blick senkte. „Warum? Warum bist du … warum macht ihr zwei mir dann ein schlechtes Gewissen nur um schließlich zusammen zu sein, wieso? Wieso wenn es euch angeblich so leid tut? Denkst du, dass es mir so weniger wehtut, wenn du dich entschuldigst? Warum machst du es mir denn immer so schwer dich zu verstehen oder Fuji? Warum?“ Ryoma verstand so langsam gar nichts mehr. Etwas hastig strich er sich über die feuchten Wangen und wünschte sich, dass es Tezuka einfach auf sich beruhen lassen würde. Er hatte doch so viele Fragen und gleichzeitig wollte er auf Keine eine Antwort. Der Ältere hob die Hand, um ihn sanft an der Schulter zu berühren, doch wich er vor ihm zurück. Etwas getroffen davon ließ Tezuka von dem Vorhaben ab und senkte leicht den Blick. „Nichts davon war je geplant, Echizen. Keiner von uns wollte dir ein schlechtes Gewissen machen oder … dir wehtun. Es … ist passiert, nur lag es nie in unserer Absicht und wir … Es gibt auch kein ‚wir‘. Denn … eigentlich sind Fuji und ich nicht zusammen. Nicht … richtig, nicht so wie ihr es ward.“ „Dafür ist es aber zu spät, denkst du nicht? Warum hat keiner von euch etwas nach meiner Ankunft gesagt oder mich angerufen, wieso, wenn es dir oder Fuji wirklich so leid tut …“ Er griff nach seiner Tasche, die er abgenommen hatte und ging ein paar Schritte von ihm weg, bevor er sich nochmal zu ihm wandte und den Kopf schüttelte. „In einem hast du Recht. Es entschuldigt nichts. Weder deine Worte, noch eure Scharade, es ist zu spät etwas daran zu ändern. Ihr habt euch bereits entschieden und ich mich auch.“ Etwas enttäuscht sah Tezuka, Echizen nach und beobachtete, wie er von Atobe kurz sanft berührt wurde, eh das gesamte Team begann aufzubrechen. Dabei legte ein anderer den Arm um Ryomas schmale Schultern und drückte ihn sanft. Es tat Tezuka beinah weh zu sehen, dass er seinen Jüngsten verloren hatte. Es tat ihm wirklich mehr als leid und er wünschte sich nichts mehr, als die Zeit zurückdrehen zu können, damit all diese Entwicklungen nie geschehen würde. Doch … es war wie Ryoma bereits so schön sagte ‚zu spät‘. Als er sich umdrehte, um zu seinem Team zu gehen, sah er Fuji, der traurig an ihm vorbei blickte. Tezuka wusste von der kurzen Interaktion der Beiden, er hatte es gesehen und angehört, ohne es wirklich gewollt zu haben. Eigentlich wollte er Fuji gerade zur Hilfe kommen, als es Ryoma schon tat. Deswegen war er nun auch zu ihm gegangen, damit der Jüngere vielleicht seine Meinung ändern würde. Dass er Fuji eine Chance geben würde … „Es ist zu spät, Fuji …“ „Nein … zu spät ist es erst, wenn ich es sage. Ich kann … ich kann ihn nicht loslassen, Kunimitsu.“ „Shh …“ Sanft legte er die Hand auf Fujis zierliche Schulter. Er spürte das leichte Beben durch den zierlichen Körper fahren, als der Tensai unterdrückt aufschluchzte. Doch kamen keine Tränen. Stattdessen riss er sich zusammen. Es brauchte einen kurzen Moment, bis Fuji wieder aussah wie als wäre nie etwas gewesen. „Und was tun wir jetzt?“ „Warten … ich … ich werde einfach warten, bis Ryoma bereit ist mir zu verzeihen. Und bis dahin … sollten wir Abstand waren, du und ich.“ Schwach nickte Tezuka aufgrund der Idee und begab sich mit Fuji schließlich zu ihrem Team. Vielleicht sollten sie wirklich die Zeit für sich arbeiten lassen. Denn manchmal heilte die Zeit alle Wunden … ~*~ So schafften sie es fast eine Woche, sich nicht mehr auf den Courts zu begegnen. Eine Woche … eh das Spiel anstand, indem sie gegeneinander antreten mussten. Seigaku gegen Hyotei. Ryomas Herz raste, während er seinen Schläger aus der Tasche holte. Sie hatten Doppel 1 gewonnen. Ganz knapp 7:5 gegen Eiji und Oishi. Shishido und Ootori hatten es gespielt. Während sie im Doppel 2 mit Mukahi und Oshitari verloren hatten. Kabaji hatte in Single 3 gegen Kawamura gewonnen, während Hiyoshi gegen Fuji verloren hatte. Es stand nur noch ein einziges Spiel aus. Eines … und das würde über ihren Sieg oder ihre Niederlage entscheiden. Und das, obwohl Ryoma nur einen Gedanken hatte … Dass er gegen Tezuka noch nie gewonnen hatte … „Ryoma wenn du … wenn du das nicht willst …“ „Keigo … ich schaff das.“ Er sah hoch zu Atobe, der ihm tief in die Augen sah. Dann nickte der Blauhaarige entschieden und klopfte ihm sanft auf den Rücken. Shishido und Mukahi lächelten ihn beide aufmunternd zu. Saeki-sensei nickte schwach, eh Ryoma seinen Weg auf den Court machte. „Single 1 – Seigaku‘s Seishun Tezuka Kunimitsu gegen Hyotei’s Echizen Ryoma.“ Ryoma streckte gleichzeitig mit Tezuka die Hand aus und während sie sie einander schüttelten, sah er in die braunen Augen. Ihm wurde beinahe schwindelig aufgrund der Gefühle die ihn durchgingen. Da war Aufregung und irgendwo auch Zweifel an sich selbst. Aber da war auch sein ganzer Wille dieses Match zu gewinnen. Er wollte gewinnen gegen Tezuka, wenigstens nur einmal. Und wenn es schon nicht für sein Herz war … dann wenigstens für sein Team. Denn egal wie hart es werden würde, Ryoma würde alles geben und diesmal würde er gewiss keinen Schritt zurückweichen … Fortsetzung folgt … Kapitel 4: Wodurch man lebt ... ------------------------------- „2:0 Echizen führt … Chance Court.“ Verbissen zog Ryoma an seiner Kappe und verließ seine Seite, um auf die andere zu gehen. Auf halbem Weg blieb er stehen und stellte sich Tezuka in den Weg. „Was soll der Scheiß?“ „Echizen!“ Saeki-sensei stand von der Bank auf, aber Ryoma ignorierte ihn. Stattdessen funkelte er Tezuka einfach nur wütend und enttäuscht an. Dieser erwiderte den Blick stumm und ausdruckslos. „Denkst du, dass ich dir so verzeihe? Indem du mich gewinnen lässt? Oder was soll dieser Unsinn?!“ „Echizen!“ „Klappe!“ Geschockt, sowie ungläubig beobachteten die beiden Teams wie wütend Ryoma war und dabei nicht mal Halt vor seinem Trainer machte. Dieser schien jedoch mehr geschockt über die Tatsache, dass Ryoma ihm tatsächlich Parole gab, als über die unhöfliche Art. Atobe stand von seinem Platz auf, doch Shishido hielt ihn fest. „Ryoma ich …“ „Ich hätte nie gedacht das zu sagen, gerade nicht zu dir, Tezuka. Aber wenn du das tust … wenn du mich gewinnen lässt, ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken ernst zu spielen, verrätst du nicht nur dich selbst, sondern auch Seigaku und dann verlierst du auch die restliche Achtung, die ich bislang noch für dich übrig hatte. Also spiel ernsthaft oder gib gleich auf!“ Damit ging er an ihm vorbei und stellte sich auf die andere Seite des Spielfeldes. Zehn Minuten … es hatte nur zehn Minuten gebraucht, in denen er glatte 2 Matchpoints erhalten hatte und Tezuka hatte nicht mal annähernd ernsthaft gespielt. Das war … Ryoma wusste nicht ob er mehr verletzt oder einfach nur wütend sein sollte. Aber er war so oder so beides. Es machte ihn nur einfach fertig. So etwas hatte er von Vielen erwartet – von Tezuka jedoch nicht. Abwartend blickte Ryoma gegen den Rücken des Brillenträgers, der immer noch unschlüssig am Rand stand. Doch dann sah Ryoma, wie er den Griff um seinen Schläger festigte und sich in Bewegung setzte. Schließlich trat er auf seine Linie und nickte Ryoma zu. „Aufschlag Tezuka.“ „Wehe du hältst dich zurück!“ Und das tat er auch nicht, denn es dauerte nicht lange, da holte Tezuka die zwei Punkte rasch auf. Dafür brauchte es nur seine Tezuka Zone, doch Ryoma hatte ihn dann wenigstens wieder – den Respekt und ein ehrenwertes Match. Alles andere hätte er nicht gewollt. Denn für so etwas, spielte er nicht Tennis. Er spielte Tennis, um ernstgenommen zu werden. Als ernst zu nehmender Gegner herausgefordert zu werden. Ryoma liebte Tennis nicht, weil es sein Leben war – er liebte es, weil er dafür lebte. ~*~ „4:2 Tezuka führt. Chance Court.“ Etwas fuhr er sich über die Stirn und wechselte die Seite, diesmal ohne sich zu beschweren oder Tezuka in den Weg zu stellen. Schweigend ließ er sich auf die Bank sinken und ließ sich seine Trinkflasche reichen, sowie ein Handtuch, das er sich in den Nacken legte. Ryoma mochte die drückende Stille nicht. Bislang hatte er eigentlich keine Probleme mit dem Trainer Hyotei’s gehabt, doch heute … Er wusste, dass sein Ausbruch von eben ihm noch einiges kosten würde, aber er erwartete auch nichts anders. Umso erstaunter war er, als er die ruhige Stimme Saeki-sensei’s hörte. „Das eben war sehr aufbrausend gewesen. Aber auch richtig. Ein Gewinn zählt nichts, wenn er in Verbindung keines ernsten Kampfes steht. Hyotei gewinnt, weil es kämpft und so sollten es auch unsere Gegner. Halte dich also nicht zurück, denn egal was in dir steckt … ich weiß, da es da mehr gibt, wofür du da draußen kämpfst. Also lass nicht locker.“ Überrascht sah er seinen Trainer an und schluckte etwas. Es gab tausend Dinge die Ryoma in dem Moment sagen oder antworten wollte. Aber gleichzeitig wusste er, dass der Mann wohl mehr von ihm wusste, als er es bislang geahnt hatte. Somit nickte er nur langsam und nahm einen letzten Schluck, bevor er auf den Court zurück ging. Diesmal fühlte er sich bestärkter als zuvor, denn nun hatte er nicht nur sein Team, sondern auch seinen Trainer, der ihn unterstützte in seiner Sache und das erleichterte ihn sehr. „Aufschlag hat Echizen.“ Er atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen, während er begann den Ball auf und abprallen zu lassen. Auf und Ab – Ein und Aus – Auf und Ab – Ein und Aus Seine Atmung, sein Herzschlag, alles passte sich auf das rhythmische Geräusch des Balles an, den er auf und abfallen ließ. Dabei begann er alles auszublenden. Die Geräusche der Blätter, die im Wind raschelten. Der Geruch von den Kirschblüten und die Stimmen seiner Freunde, Fans und Teamkollegen … Da war nur noch er, der Ball und Tezuka. Auf der anderen Seite des Courts standen Rikkaidai, Fudomine und einige andere Spieler, die sich dieses Spiel auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Dabei trauten einige Tennisspieler ihren Augen nicht mehr, als sie sahen, dass sich begann irgendwas an Ryoma zu verändern. Doch die einzigen, die es wirklich sahen~ es beinahe schon spüren konnten an Hand einer leichten Gänsehaut im Nacken – Waren Yukimura, Sanada, sowie Inui und Fuji. Ryoma spürte wie er begann eine Verbindung mit dem Ball einzunehmen und öffnete schließlich die Augen. Dann warf er ihn in die Luft und schlug ihn präzise genau eine Sekunde später auf, nur um zwei weitere loszulaufen, als er Tezuka’s Rückschlag sah. Er schlug ihn zurück, nach links und während Tezuka lief, rannte er auch schon wieder los, wobei seine Bewegungen immer kürzer wurden, eh er direkt in der Mitte des Feldes stand und nur eine einzige Bewegung machte mit seinem linken Fuß, während er jeden Tezuka’s Bälle parierte. Außerhalb des Courts konnten manche Spieler nur mit offenem Mund dem Spiel zusehen. Zu geschockt waren sie, was sie da sahen. „Ist das …“ „… spielt er da etwa …“ „Ich dachte bislang immer nur …“ Seigaku, als auch Hyotei waren mehr als überrascht davon, was sie sahen. Denn keiner von ihnen hatte je die Tezuka Zone bei jemand anderes als ihrem Namensgeber gesehen. Zwar hatte Atobe etwas Ähnliches am Start, doch war es bei Weitem nicht so präzise, wie das was Ryoma ablieferte. „Wann und … verflucht woher?“ Shishido rieb sich die Augen und schüttelte etwas den Kopf. Dann grinste er jedoch und ließ sich auf die Bank zurück fallen. Dabei stieß er Jirou sanft in die Seite, der das Match verschlief. „Nya was is?“ „Dein Star spielt, also wach endlich auf.“ „Nani? Ryoma-kun spielt?“ Augenblicklich war der Rothaarige wach und blickte gebannt auf das Spielfeld. Auch Fuji war von dem Spiel gebannt. Er hatte Ryoma bislang noch nie so~ spielen sehen. Es war einfach nur gänsehauterregend gut. Leidenschaftlich, intensiv und … „Perfekt. Er spielt perfekt … er spielt mit 100% Genauigkeit … ich habe so etwas bislang noch nie gesehen. Nur von einem … seinem Vater.“ ~*~ „6:5 – Tezuka führt. Chance Court.“ Atemlos sank Ryoma auf die Bank und rieb sich die Stirn. Das Spiel zog sich nun schon seit fast drei Stunden und auch wenn es verflucht nochmal das Beste war, was er bislang gespielt hatte, so spürte Ryoma seine Konzentration allmählich schwinden. Dabei war es meist wie eine Art Wettstreit wer als erstes seine Zone einsetzen konnte und wer sie am längsten halten oder zuerst durchbrechen konnte. Allerdings konnte – nein er wollte~ Tezuka nicht gewinnen lassen. Drei Punkte brauchte er und dann hätte er gewonnen. Drei einfache Punkte, die zu seinem Gefallen aber nicht so einfach zu holen waren. Und er würde sie bekommen. Koste es was es wolle! Somit stand er nach fünf Minuten bereits wieder auf seiner Seite und wartete darauf, dass Tezuka seinen Aufschlag machte. Dann brauste er auch schon los und schlug den Ball zurück. Während der Brillenträger den Ball zurückschickte, sah Ryoma, was er machen wollte, da kam ihm eine Idee. Nur fragte er sich, ob er es schaffen könnte … Dafür konzentrierte er sich auf den Wind und erinnerte sich gleichzeitig an etwas, dass ihn Fuji mal im Training erklärt und ihn seither auch nicht mehr losgelassen hatte. Allerdings hatte er es noch nie wirklich versucht. Mitten im Lauf schloss er seine Augen und hörte auf die Bewegung des Balles, eh er ihn zurück schlug. „15 – Love“ „Was zum Teufel tut er da?“ Verwirrt beugte sich Eiji vor und schüttelte den Kopf, als er beobachtete wie Ryoma einfach so im Lauf die Augen schloss. Der Ball flog an Tezuka vorbei ins Aus und brachte ihrem Team einen Punkt, aber trotzdem … Fuji neigte etwas den Kopf, bevor er etwas lächelte. „Du schaffst das, Ryoma!“ Entgeistert blickten seine Teamkollegen ihn an, doch Fuji ignorierte es. Dafür war er voll und ganz mit den Augen dabei, als Ryoma begann mit dem Wind zu spielen. Er wusste, dass der Junge das drauf haben konnte. Es war auch der richtige Moment ihn einzusetzen… „45 – love.“ „Ist er wahnsinnig geworden? Ist es vielleicht der Druck?“ Atobe ignorierte die etwas panischen Ausbrüche seiner Teamkammeraden. Er wusste, dass der Jüngere gewiss nie so etwas einfach nur so versuchen würde. Und da wurde es ihm schlagartig klar. Denn er erinnerte sich daran, wie er in Ryomas Schlafzimmer war und ihm mit Papierkugeln beworfen hatte, als dieser einen davon gekonnt auffing, trotz seiner geschlossenen Augen ... „Er weiß schon was er tut, vertraut ihm.“ Daraufhin fing er sich zwar einen skeptischen Blick ein, selbst Saeki blickte etwas verdutzt zu Atobe, doch dann sah er wieder nach vorne und beobachtete den Jüngeren. Tezuka schlug erneut auf. Gespannt beugten sich alle vor und hielten den Atem an… ~ „Fühlst du es? Wie der Wind sich um dich herum anfühlt? Spürst du wie er durch deine Bespannung fährt, wenn du den Schläger schwingst? Das ist wichtig, genauso wie das Geräusch … du hörst~ es, wenn der Ball eins mit dem Wind wird, denn dann wird alles ganz still und genau dann~ weißt du es. Und dann kannst du es – mit dem Wind spielen.“ ~ Ryoma hielt den Atem an und lief los, während er die Augen geschlossen hielt. Er schwang – traf und hörte … nichts. Das war es. Der richtige Winkel, der richtige Schwung – er konnte es. Und als er die Augen öffnete, sah er nicht auf Tezuka‘s Seite, sondern zu Fuji, der leicht lächelte und nickte. „15 – 45“ ~*~ So langsam wurde es wirklich knapp für Ryoma. Er hatte es gerade so geschafft, Tezuka davon abzuhalten seinen Matchpoint zu erreichen, mit dem er das Spiel hätte gewinnen können. Dennoch … irgendwie kam es ihm so vor, als hätte sich der Ältere gerade erst eingespielt, während Ryoma langsam die Ideen ausgingen. Tezuka Zone gegen Tezuka Zone hatte zwar gut geklappt, doch war es mehr ein Geben und Nehmen, als direkte Führung. Sein Spiel mit dem Wind hatte auch hervorragend geklappt, es hatte ihn aufholen lassen, da Tezuka absolut keine Chance hatte zu parieren. Doch im Moment wo es für ihn wirklich entscheidend wurde, jagten sie einander regelrecht über den Platz, wobei sie den Ballwechsel schon seit fast einer halben Stunde hielten. Sein Kopf arbeitete und während er jeden Tezukas Schläge parierte und so schlug, dass sie den Älteren auf Trapp halten konnten, versuchte er sich im Kopf etwas auszurechnen. Das was er vor hatte, hatte bislang nur einmal funktioniert und es war mehr Glück als alles andere gewesen. Aber wenn er es nicht versuchte … Allerdings würde es nur klappen wenn er Tezuka den Ball so schlug, dass dieser sich in sichere Gewässer ahnte … Ryoma konnte nur hoffen und beten, weswegen er es einfach tat. Er schlug den Ball so, dass Tezuka keine zwei Schritte brauchte und ihn zurück in Ryomas rechte Ecke zu befördern. Ryoma erwartete den Schlag bereits und lief los, dann wandte er sich um und schlug … Atobe hielt den Atem an und schüttelte geschockt den Kopf. Kaidoh riss die Augen auf und beugte sich vor. Eiji konnte nicht hinsehen und krallte sich in den Arm von Oishi, der um ihn lag. „Zu niedrig, zu niedrig!“ „Der ist so schwach, das schafft er nie…“ Für Ryoma und Tezuka war es in dem Moment, indem der Ball durch die Luft jagte, als würde jemand auf ‚Pause‘ drücken. Ryoma hielt den Atem an und sein Herz schlug so heftig, dass es ihm schon fast wehtat. Dann schloss er die Augen und entließ die Luft, als der Ball gegen das Weiße Band des Netzes schlug. Atemlos sank er auf die Knie … Der Ball gewann durch den schwachen Aufprall ein paar Millimeter an Höhe … Ryoma wollte nicht hinsehen – er wollte es nicht sehen und dennoch … Beinahe in Zeitlupe fiel er auf den Court und Ryoma vergrub das Gesicht in den Händen. „9:7 Echizen Ryoma gewinnt! Hyotei ist somit in den Finalspielen.“ Tief atmete er durch, bevor Ryoma langsam die Hände vom Gesicht nahm und zu Tezuka blickte, der völlig gebannt auf den gelben Ball starrte, der auf seiner Seite des Courts lag. Ryoma Herz schlug so heftig, sein Puls raste … und er wusste, dass es keine rein körperliche Reaktion war. Er hatte es geschafft. Er hatte gewonnen. Gegen Tezuka. Er hatte es geschafft. An etwas anderes konnte er nicht denken, während um sie herum die Hölle losbrach. Irgendjemand umarmte ihn stürmisch und nach einem kurzen Moment begriff er, dass es Shishido war. „Du hast gewonnen, Ryo!“ „Du hast es tatsächlich geschafft.“ Stolz lächelte Atobe ihn an und strich ihm durch die Haare. Doch Ryoma konnte nur Tezuka ansehen, der immer noch wie gebannt den Ball anstarrte. „Weg da!“ Leicht blinzelte Ryoma, bei dem Krach und wurde ihm nächsten Moment von etwas Rothaarigen umgerannt. Erst meinte er, dass es Mukahi war, doch an dem heftigen, ihm atemraubenden Griff wurde ihm bewusst, dass es sich um Eiji handelte. „Das war so kawaii … Ochibi!“ Kurz darauf löste sich Eiji von ihm und hüpfte auf dem Platz herum wie ein Verrückter. Das nutzte er, um langsam auf die Beine zukommen, wobei ihm Ootori sanft half. Er fühlte sich wie aus Wackelpudding. „Ich hab noch nie so ein tolles Spiel gesehen. Das war so … wow. Ochibi wirklich, wow!“ „Eiji-senpai du weißt … dass ihr dadurch verloren habt?“ Etwas zog Ryoma an dem Schirm seiner Kappe und sah dabei erneut zu der Seite, an der Tezuka sein sollte – doch er war weg. Leicht schluckte er und seufzte lautlos. Wenn er gewonnen hatte, wieso verflucht konnte er sich dann nicht freuen? „Nya … aber es war so kawaii. Wir haben alle so mit gefiebert! Und die Sache mit den geschlossenen Augen … oh man!“ „Hat er irgendwas genommen?“ „Eiji-senpai? Iie … er ist immer so.“ Shishido nickte schwach und beäugte den Rothaarigen leicht skeptisch, wie er über den Platz hechtete. Von hinten kam Jirou der Ryoma umarmte und ihm sagte, wie unglaublich er sein Spiel fand, was ihn erröten ließ. „Echizen?“ Überrascht diese Stimme überhaupt noch mal zu hören, drehte sich Ryoma zu ihr um und sah hoch in die braunen Augen. Der etwas emotionslose Ausdruck schwand langsam und verwandelte sich in einen sehr stolzen. „Das war ein unglaubliches Spiel. Und mein Verhalten tut mir leid. Ich gratuliere dir und deinem Team.“ „Danke.“ Tezuka reichte ihm die Hand und Ryoma schob seine in die warme Handfläche. Und nun konnte er es auch endlich spüren – die Freude über seinen Sieg. Er hatte ihn wirklich besiegt. Er hatte Tezuka im Tennis besiegt. Leicht lächelte er und genoss das Herzrasen, sowie den heftigen Puls, denn es zeigte ihm, dass er lebte … ~*~ Traditionell verbeugten sie sich voreinander, nachdem ihre Teams Hände geschüttelt hatten. Doch da Ryoma und Fuji sich dabei gegenüber standen ließen sie einander nicht los. Ihre Teams gingen dabei kommentarlos vom Court, während sie sich einfach nur ansahen. „Ich verstehe es jetzt.“ „Was verstehst du?“ „Deine Entscheidung für Tennis … das habe ich heute begriffen. Denn bei diesem Spiel eben wurde mir klar, dass es nicht dein Leben ist, sondern das was dich am Leben erhält. Du lebst durch Tennis und … somit versteh ich es.“ Etwas überrascht durch Fujis Worte, neigte Ryoma seinen Kopf zur Seite und blickte aufmerksam in seine blauen Augen. Eigentlich hatte Ryoma immer gedacht der einzige zu sein, der von dieser Definierung wusste. Denn so definierte er es. Nur einmal hatte er es angesprochen, bei seinem Vater, der ihn daraufhin für verrückt erklärt hatte, jedoch hatte der Alte dabei gegrinst … „Wenn man etwas gefunden hat, für das sein Herz schlägt und … für das man jeden Morgen aufsteht, weil man dafür lebt~ … dann darf es nicht mehr loslassen.“ Ryoma schluckte leicht und schauderte etwas bei seinen Worten, weil sie ihn tief berührten. Sanft wurde ihm die Kappe abgenommen, eh sie achtlos zu Boden sank und Fuji seine Hand auf Ryomas Wange legte. „Ich hab es begriffen, weil … weil mein Herz für dich schlägt, Ryoma. Ich lebe für dich … durch dich und … ich liebe dich und ich will dich nie wieder loslassen. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du mir noch eine Chance gibst. Weil ich es jetzt verstehe. Also …“ Er ließ seinen Schläger fallen und griff in Fujis Nacken, wobei er ihn zu sich zog und innig küsste. Davon überrumpelt hielt sich der Tensai gerade noch am Netz fest, bevor er seine Hand von seiner Wange, in Ryomas verschwitzten Nacken schob. Dann erwiderte er den Kuss und war auch nicht mehr gewillt damit aufzuhören … Außerhalb des Courts standen beide Teams und blickten auf die beiden Jungs. Teils amüsiert, teils gerührt verfolgten sie die zärtlichen Worte, auch wenn sie nicht alles mitbekamen. Doch das mussten sie auch nicht, um zu sehen, dass sie einfach zusammen gehörten. Saeki-sensei war es schließlich der, der auf die Beiden zutrat und sich leise räusperte. Mit geröteten Wangen löste sich Ryoma von Fuji und sah etwas unsicher zu dem blonden Mann auf. „Das war ein hervorragendes Spiel eben. Trotzdem akzeptiere ich keine Respektlosigkeit gegenüber mir und deswegen … bist du aus dem Team. Allerdings denke ich, dass du keine Probleme haben wirst in dein Altes zu kommen.“ Obwohl er gerade aus Hyotei so zusagen ‚geflogen‘ war, musste Ryoma leicht lächeln und nickte etwas. „Dankeschön, Saeki-sensei.“ „Ich wüsste nicht wofür, Echizen.“ Etwas amüsiert sah er dem Blonden nach, der an dem Team vorbeiging. Langsam schwand sein Lächeln, als er zu Atobe sah, doch dieser nickte ihm etwas zu. Während Shishido und Mukahi zu ihm liefen und ein letztes Mal herzlich umarmten. Schließlich traten auch die anderen aus dem Team zu ihm, um seine Hand zu schütteln. „Es war wirklich amüsant mit dir, auch wenn es grad mal zwei Wochen währte.“ „Danke es war … auch interessant hinter Hyotei’s Fassade zu sehen. Ihr seid gar nicht so hohl, wie man es immer von außen hin denkt.“ Dafür kassierte er einen sanften Schlag auf den Hinterkopf von Ootori, der aber sanft grinste. Dann verabschiedeten sie sich. Aber Ryoma wusste, dass es nicht bedeutete, sie nicht bald wieder zu sehen, denn auch wenn er vielleicht~ wieder in Seigaku war, so würde er auf jeden Fall Kontakt halten. Mit dem Gedanken drehte er sich zu Fuji, der leicht lächelte. „Saa ich kann trotzdem nicht glauben, dass du Tezuka besiegt hast. Und erstrecht nicht, dass du mit dem Wind gespielt hast. Wie … ?“ „Sagen wir … du warst ein guter Lehrer.“ ~*~ Am nächsten Tag trug Ryoma seine gewöhnlichen Sportklamotten von Seigaku, als er auf die Courts der Schule trat. Von weitem konnte er auch bereits sein Ziel sehen. Dabei grinste er leicht vor sich hin. Ebenso konnte er, je näher er dem Ziel kam, hören, um was es ging. „Was soll das heißen, Sie wurden engagiert, um hier Trainer zu sein? Ich bin Teamkapitän und ich habe bereits einen Trainer für das Team …“ „Ah da ist er auch schon. Tokugawa – das ist Echizen Ryoma. Er hat mich engagiert.“ „Du!“ Der Kerl stürmte auf Ryoma zu, doch er streckte den Schläger aus, so dass der Typ direkt dagegen lief. Er konnte hören, wie er wütend knurrte und durch seinen Schläger spürte er wie Tokugawa regelrecht vor Wut bebte. Doch amüsierte es Ryoma mehr, als dass es ihm Sorge bereitete. Nicht zuletzt, weil der sein Spiel am Vortag gegen Tezuka nicht gesehen hatte und somit wohl immer noch keine Ahnung hatte, wie gut er spielen konnte. „Wie wäre das, wir spielen ein Match – sowohl du dich traust. Gewinne ich, bin ich im Team und du fliegst raus, ohne meinen Freunden weitere Probleme zu bereiten. Gewinnst du … kannst du von mir aus tun was du möchtest.“ „Tse … das ist doch lächerlich, ich verschwende doch meine Zeit nicht …“ „Hm, würde ich auch sagen, wenn ich nicht Tennis spielen könnte.“ Aus den Augenwinkeln konnte Ryoma sehen, dass seine Freunde aus der Umkleide kamen. Er sah schon Eiji auf sich zu flitzen, doch er wurde von Tezuka festgehalten, was ihn etwas erleichterte. Somit würde ihm seine Würde nicht vor dem Typen genommen werden. Tokugawa verengte leicht die Augen und schlug dann Ryomas Schläger weg, bevor er sich abwandte und den seinen nahm. „Ein Spiel … und du wirst es bereuen mich herausgefordert zu haben.“ „Ah, das denk ich weniger. Ich bereue es nur, dir nicht schon viel früher den Mund gestopft zu haben.“ Damit ging er grinsend zu den Courts, allerdings wurde er von Tezuka aufgehalten, der sich ihm in den Weg stellte. „Was genau hast du vor, Ryoma?“ „Was wohl, ich will wieder ins Team und dir deinen Posten zurück geben.“ „Aber … sei trotzdem vorsichtig, er ist … gefährlich.“ „Hm.“ Er nickte schwach und sah kurz zu Fuji, der ihm sanft zulächelte. Ryoma zog etwas an seiner Kappe und ging dann auf den Court, wo der Größere bereits stand und versuchte ihn mit seinen Blicken einzuschüchtern. Allerdings war das einzige, was Ryoma je einschüchtern könnte, ein gutes Tennisspiel. „Ich schenk dir den Aufschlag.“ „Oh nein, wie großzügig.“ Etwas sarkastisch ‚bedankte‘ sich Ryoma und holte einen Ball aus seiner Tasche und begann ihn auf und ab zu prallen, eh er ihn hochwarf und aufschlug. So schnell konnte Tokugawa nicht schauen, da schlug der Ball ihm gegen die Stirn und ließ ihn rückwärts wegstolpern. Zerknirscht richtete er sich wieder auf und warf Ryoma einen warnenden Blick zu. Grinsend zog er an seiner Kappe und schlug den nächsten Ball auf, dieses Mal schoss er an dem Größeren vorbei und knallte mit exakter Genauigkeit auf die Grundlinie. Ryoma neigte den Kopf zur Seite und sah ihn schließlich wieder an. Oh das würde ihm noch viel mehr Spaß machen, als er es sich vorgestellt hatte … ~*~ „6:0 – Ryoma gewinnt.“ Langsam ging Ryoma um das Netz herum, zu Tokugawa der auf dem Boden kniete und Hände zu Fäusten geballt hatte. Gemächlich steckte er die Hand in die Hosentasche und holte einen Umschlag raus, dem er dem Schwarzhaarigen vor die Knie warf. „Nur für den Fall der Fälle eine einstweilige Verfügung. Näherst du dich meinen Freunden, ihren Familien oder mir – gar der Schule auf hundert Meter oder näher, sorge ich nicht nur dafür, dass man dir all dein schmutziges Geld wegnimmt, sondern auch dafür, dass du dir wünschen wirst mir nie begegnet zu sein. Du denkst das eben war demütigend? Wart mal ab, wenn meine Anwälte mit dir fertig sind.“ Damit drehte er sich um und ging vom Court, wo seine Freunde standen. Eiji löste sich als erstes aus der Gruppe und rannte direkt auf ihn zu. Allerdings konnte Ryoma gerade noch so ausweichen, weswegen der Rothaarige im Netz landete. „Nyaa~ Ochibiiii!“ „Das war hervorragend, Echizen. Aber wie hast du das hinbekommen mit der Verfügung, sowas ist doch aufwändig?“ Momoshirou wuschelte ihn durch die Haare, nachdem er ihm die Mütze geklaut hatte und blickte ihn verwirrt an. Die anderen hingegen schienen da weniger verwirrt, sondern überrascht. Es war Inui der antwortete. „Laut Berechnungen würde ich sagen, dass Echizen das bereits seit mindestens drei Tagen geplant hatte. Die Verfügung steht zu 72% für seine Freundschaft zu uns und zu 28% dazu, unserem Team einen Gefallen zu tun. Nur stellt sich mir die Frage, die wievielte es ist, die Echizen zum Schutz seiner Person braucht.“ Schief blickte er zu dem Brillenträger hoch und hob dabei die Augenbraue ein wenig skeptisch. Eigentlich hatte Ryoma es nicht so mit seinen Anwälten. Allerdings hatte ihm Atobe geraten dringend eine gegen den Typen zu erstellen, denn so wie es schien, war Tokugawa nicht nur aufgrund seines Geldes mächtig, sondern auch aufgrund seines Namens. Und verdammt gefährlich. Also selbst wenn Ryoma nicht wieder nach Seigaku gegangen wäre, hätte er sie für das Team ausgestellt, denn … so oder so hatten sie doch eine wirkliche tolle Zeit gehabt und die Mitglieder waren auch seine Freunde. „Mada mada dane …“ „Tse … Echizen!“ „Fssuu gute Arbeit.“ Na ja, eigentlich war das Spiel gegen Tezuka wesentlich besser gewesen. Das war gute Arbeit gewesen, das sagte sich selbst Ryoma. Er war wirklich stolz auf diesen Sieg. Aber das eben … es war für ihn keine große Nummer gewesen, den Typen kaputt zu machen. Schließlich sah er zu Tezuka, der etwas schweigend an der Seite stand. „Also … damit wärst du wohl wieder Teamkapitän oder?“ „Hm. Oder du?“ „Was?“ Entgeistert runzelte er die Stirn und war sich nicht sicher, ob er das richtig verstanden hatte. Tezuka hob seine Brille etwas an und trat einen Schritt an ihn heran. „Das Spiel gestern war grandios. Du hast endlich gezeigt was in dir steckt … und auch das eben. Du hast für das ganze Team eingestanden, also wenn du den Platz willst, würde ich ihn dir geben.“ Sprachlos blinzelte Ryoma. Doch dann grinste er ein wenig und schüttelte den Kopf. „Dankeschön. Und ich fühle mich geehrt, keine Frage. Aber ich denke meine Nerven sind noch nicht abgehärtet genug, um solch einen Chaostrupp zu vertreten.“ „WAS?!“ „Echizen!“ Amüsiert lachte Ryoma auf und rannte vor Momoshirou weg, der hinter ihm herjagte. Die Jungs verfolgten das Geschehen grinsend und schüttelten den Kopf. Sie hatten Ryoma wahrlich vermisst, selbst seine frechen Sprüche und die leichte Hochmut von ihm. Etwas nachdenklich beobachtete Tezuka das Treiben auf dem Platz. Er war froh wieder Buchou zu sein, ebenso das Tokugawa vielleicht für immer von der Bildfläche war. Aber er freute sich, Ryoma wieder im Team zu haben. Nur hoffte er wirklich, dass der Jüngere ihm vielleicht irgendwann verzeihen würde. Allerdings kam ihm da bereits eine Idee, ihm wenigstens etwas entgegen zu kommen und als er auf die Uhr sah, wusste er, dass es auch noch nicht zu spät wäre … ~*~ Als sie am Platz ankamen, konnte man bereits das Schlagen eines Balles hören und beinahe schon die Leidenschaft aus den Geräuschen heraus hören. Wie sehr Ryoma dieses Geräusch doch liebte. Er drehte sich etwas um und blickte zu Fuji, der seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt hielt und schwach lächelte. „Kommst du mit?“ „Saa …“ „Du kommst mit!“ Er lächelte leicht und streckte die Hand nach Fuji aus, der sie lächelnd ergriff. Dann gingen sie zu den Bänken, zwischen einigen Leuten hindurch, nach unten wo die Jungs aus Hyotei standen und schweigend ihrem Buchou beistanden, der sich ein heftiges Match gegen Yukimura ablieferte. Ryoma stellte sich hinter Shishido und grinste etwas unter dem Schirm seiner Kappe. „Und wer gewinnt?“ „Dumme Fra- … Ryo! Hey – hey Leute … Ryoma ist hier!“ Leicht grinsten sie ihn an. Mukahi schlang den Arm um seinen Nacken und zog ihn sofort zu sich, wobei er Fuji etwas mit sich zog, dessen Hand er nicht losließ. „Hier setzt euch … ich mach mir echt sorgen um Buchou … es sieht echt nicht gut aus.“ „Yukimura ist auch echt ein harter Gegner.“ Während Ryoma sich neben den Rothaarigen setzte, sank Fuji neben ihn und schlang den Arm um seine Hüfte. Dann beobachteten sie das Match, wobei sich Atobe wirklich abrackerte, doch am Ende gewann Yukimura mit 6:4. Er konnte immer noch nicht fassen, dass so ein aggressiver Spieler in dieser zierlichen Person steckte. Allerdings wünschte Ryoma sich irgendwann wieder auf dem Court zu stehen, mit Yukimura als Gegner. Atobe der ziemlich fertig zu ihnen kam, bemerkte Ryoma erst, als Saeki ihm nach seinen Worten auf die Schulter klopfte und auf die Bänke deutete. Leicht arrogant grinste er und trat zu ihnen. „Na seid ihr beide aus dem Team oder warum schwänzt ihr Training?“ „Iie Keigo … wir wollten euch eigentlich beistehen. Aber selbst das hat leider nichts gebracht. Vielleicht hätte Saeki-sensei mich erst heute rauswerfen sollen?“ Frech grinste er zu dem Älteren hoch, der etwas die Augen verengte, bevor er sich auf die Bank ihnen gegenüber sinken ließ. Kurz sah Ryoma an ihm vorbei zu Yukimura, der ihm fröhlich winkend zulächelte. Schwach lächelte er zurück, eh er wieder den Buchou ansah. „Es war ein gutes Spiel und das weißt du.“ „Hm … aber hey. Hyotei hat den 2. Platz der Kanto Turnieren. Und … ihr zwei seid wieder zusammen, ja?“ „Saa, genau.“ Ein wenig unsicher sah er zwischen Atobe und Fuji hin und her, als er Tezuka sah, der sich ebenfalls den Weg zu ihnen bahnte. Überrascht davon hob er die Augenbraue. Doch da er wusste, dass ihr Buchou keine große Aufmerksamkeit mochte, stand er mit Fuji auf um zu den anderen zu gehen, die mit einigen Rikkaidai Spielern sprachen. Er zögerte, aber irgendwie … Tezuka wusste zwar nicht wieso, doch die Interaktionen seitens Atobe gegenüber Ryoma hatten ihn sehr nachdenklich gestimmt. Vielleicht war er nicht so arrogant und selbstverliebt, wie er es immer gedacht hatte. Schließlich hatte ihnen Ryoma erzählt, dass Hyotei ein wirklich tolles Team war. Sie waren sich diesbezüglich absolut ähnlich und von dem Jüngeren so etwas zu hören, das musste viel heißen. Zumindest wusste Tezuka das. Darum bahnte er sich den Weg durch einige Spielern und Fans, um zu dem verschwitzten Jungen zu treten. Dieser ließ sich von Kabaji ein frisches Handtuch über den Kopf legen und trank dazwischen etwas Wasser. Als er vor ihm stand räusperte er sich etwas, bevor er seine Brille hochschob und in Atobe’s Augen sah. „Ihr habt euch gut geschlagen in diesem Turnier.“ „Danke, Tezuka. Ore-sama hat sich auch sehr viel Mühe gegeben. Allgemein waren unsere Beiden Teams gut.“ Tezuka nickte schwach zu den Worten und blickte kurz zu Ryoma, der sich mit Yukimura unterhielt. Dann sah er wieder zu Atobe und rieb sich kurz über die Stirn. Aber bevor er sich die nächsten Worte ausdenken konnte, sprach der Blauhaarige ihn an. „Hast du nachher vielleicht Zeit … oder jetzt. Wir gehen alle feiern … und dazu könnte doch auch dein Team kommen oder? Immerhin sind wir drei Teams die Besten im Kanto Turnier.“ Es wunderte Tezuka etwas, als Atobe ihn und sein Team einlud, aber noch mehr das er die Platzierungen nicht so hervortat, sondern von ihnen allen sprach. Vielleicht hatte Ryoma es wirklich nicht sarkastisch gemeint, als er eben im Taxi meinte, dass Atobe gar nicht so arrogant wäre. Und er hatte immer nur die falschen Eindrücke erlebt. Schließlich nickte er und schob seine Brille hoch. „Gerne. Und vielleicht könnten wir die Tage … also du und ich ein Ree Match haben?“ „Hm, darauf würde ich gerne zurück kommen.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete Ryoma die Beiden und lächelte ein wenig. Dann sah er wieder zu Yukimura, der sich inzwischen auch dazu entschieden hatte, sich mit Fuji zu unterhalten. Allerdings hatte er dabei anfangs noch etwas kühl geklungen. Erst, als Ryoma nach Fujis Hand gegriffen hatte, lächelte er wie sonst auch – völlig überstrahlt und glücklich. „Am Ende ist also doch alles gut gegangen, hm?“ „Saa könnte man so sagen. Auch wenn es mir lieber gewesen wäre, dass es diese Entwicklungen nicht gebraucht hätte.“ „Aa – Fuji-kun … weißt du, manchmal muss erst etwas kaputt gehen, um zu erkennen, was man daran hatte, um es beim nächsten Mal viel mehr Wert zu schätzen.“ Ein wenig unsicher blickte Ryoma zwischen den Beiden hin und her, die sich ein Wettlächeln lieferten. Es machte ihm manchmal echt Sorge, wie man so lächeln konnte, ohne Gesichtskrämpfe zu bekommen. Aber gleichzeitig … irgendwie gefiel es Ryoma, sie alle lächeln zu sehen und sich selbst wieder so zu fühlen, als könnte er nur noch lächeln – was er nicht tat. Zumindest nicht wie die Beiden. „Ach so … wann kommst du denn zu uns ins Team, Ryoma-kun?“ „Bitte?“ „Ja du weißt schon … also wenn das mit dir und Fuji-kun vielleicht wieder nichts wird …“ „Saa!“ Ryoma lachte leise und schüttelte etwas den Kopf, aufgrund Yukimura’s Anspielung und ließ sich von Fuji sanft in seine Arme ziehen. „Tut mir leid, aber … ich denke das wird gewiss nicht mehr nötig sein.“ „Saa genau! Ich lass ihn nämlich nie mehr los.“ Verliebt blickten die blauen Augen in Ryomas Katzenartige, eh Fuji sich zu ihm beugte und ihn zwischen all den anderen küsste. Wobei sich Ryoma nicht daran störte, denn hier hatte er alles was er liebte. Seine Freunde, Tennis, Fuji … das gehörte jetzt alles zusammen in sein Leben und er wollte es auch nicht mehr aufteilen oder sich für irgendetwas entscheiden müssen. Alles oder nichts … Und Ryoma wollte alles davon … Somit schlang er die Arme um den Nacken seines Freundes und erwiderte den Kuss zärtlich und ließ sich um nichts auf der Welt davon abhalten das zu genießen. Das Herzklopfen und der rasende Puls – wodurch Ryoma wusste, dass er lebte … ~*~ Ende ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)