Wem gehört mein Herz? von NekoTachi (OsaXAsako / AsakoXKiriyan) ================================================================================ Kapitel 16: Elisabeth 2005 -------------------------- Obwohl die Probe mit Masako nicht so gelaufen war, wie Asako sich das vorgestellt hatte, war sie doch sehr hilfreich gewesen. Sie hatte zwar kaum Schlaf abbekommen, doch sie war glücklich. Sie spürte immer noch die Hände und Lippen ihrer Liebsten überall auf ihrem Körper, ja, konnte sie förmlich riechen. Auch wenn es nur eine kurze Szene gewesen war, die die beiden gespielt hatten, hatte Sena nun ein Gefühl dafür, wie es wäre Harunos „Elisabeth“ zu sein. Nicht zuletzt weil sie sich als ebendiese die ganze Nacht ihrem 'Tod' hingegeben hatte. Es war eigenartig aber zugleich unglaublich erotisch gewesen… Von nun an sah sie immer Haruno vor sich, wenn sie mit Saeko spielte, keine der Szenen fiel ihr mehr schwer. Viele der Schauspielerinnen wunderten sich offensichtlich über diese Verbesserung, doch keine fragte nach wie sie das zustande bringen konnte. Auch Ayaki war positiv überrascht und lobte sie nach den Proben für die großen Fortschritte, die sie gemacht hatte: „Wirklich Asako, du hast dich unglaublich gebessert! Du spielst, singst und tanzt ganz fabelhaft. Wenn deine Leistung so bleibt, mache ich mir absolut keine Sorgen wegen der Premiere. Das Publikum wird staunen. Du bist sicherlich eine der besten Sisi-Darstellerinnen, die sie je gesehen haben werden.“ „Danke Ayaki-san, ich gebe mein Bestes um niemanden zu enttäuschen!“, erwiderte Sena stolz. Schließlich kam der Tag der Premiere. Asako war aufgeregt aber zuversichtlich, dass alles gut klappen würde. Sie war richtig gut gelaunt und munterte die Leute hinter der Bühne auf, besonders die jüngeren, unerfahreneren Schauspielerinnen, die es nervös machte in einer so wichtigen Produktion zu spielen. Sie scherzte auch mit Yuuhi und Kiriyan: „Mein Sohn, deine Schminke ist da etwas verschmiert, ich bitte dich besser darauf zu achten, hörst du?“, mahne sie ‚Rudolph‘ mütterlich. „Ja Mama!“, entgegnete Yuuhi gehorsam und sah in den Spiegel um ihr Make-up zu richten. „Und du!“, wandte sich die Elisabeth-Darstellerin lächelnd an Kiriyan: „Pass bloß auf, dass du mich nicht wirklich erstichst, du Wahnsinniger!“ „Jaja, wird schon klappen“, meinte diese gespielt gleichgültig aber grinsend, ganz in ‚Lucheni‘-Manier. Sie konnte nicht anders, als sich von Senas guter Laune anstecken zu lassen, auch wenn sie nicht zufrieden war mit der Ursache dafür. Außerdem freute sie sich auf das Stück und darauf, Asakos süßer, voller Stimme lauschen zu dürfen. Nun war es gleich soweit. Sena wusste, dass Haruno im Publikum sein würde. Für sie würde sie spielen, singen und tanzen, für ihre Geliebte und für sonst niemanden. Der Vorhang ging auf, das Stück begann… Asako lugte von der Seite auf die Bühne und sah Kiriyan bei ihrem Spiel zu. Sie fand sie war ein besserer Lucheni als sie es gewesen war, sie hatte ganz einfach diesen verspielten Charakter der dazu passte, im Gegensatz zu ihr. Asako sah ihr gern zu. Ihr war endlich klar geworden, dass Kiriya eine sehr talentierte Otokoyaku war, seit sie gezwungenermaßen mehr Zeit mit ihr anstatt mit Osa verbrachte. Doch lange konnte sie sie nicht beobachten, gleich hatte sie ihren Auftritt. Sie verschwand hinter der Bühne, von wo aus sie durch Sisis Gemälde kommen würde, sobald Kiriyan dieses öffnete. Die junge ‚Elisabeth‘ zu spielen machte ihr Spaß, sie durfte herumblödeln und kindisch sein, ein bisschen so wie sie selbst als Kind gewesen war. Danach kam die erste Szene mit Saeko, als ‚der Tod‘ sich in ‚Elisabeth‘ verliebt. Sena machte es wie bei den Proben, sie sah nur Masako vor sich und spielte fabelhaft. Den ‚Franz Joseph‘ spielte eine charmante Senka namens Hatsukaze Midori. Asako fiel es auch nicht schwer ein wenig verliebt zu tun, da sie sehr sympathisch war, also gab es auch in den weiteren Szenen kein Problem. Bald darauf kam ihr „Watashi dake ni“. Asako dachte an ihre Geliebte und sang voll Inbrunst… Kiriya beobachtete sie und lauschte gespannt ihrer Stimme. Sie hatte dieses Lied unzählige Male während der Proben gehört, doch dieses Mal war es anders. Es war viel besser, viel gefühlvoller, viel rührender und zugleich kräftiger als zuvor. Kiriya konnte es jedoch nicht ganz genießen, egal wie schön es war. Denn ihr war klar, dass Sena nicht, wie sie sang sich selbst gehörte sondern immer noch Osa. Ihr kamen beinahe die Tränen bei dem Gedanken. Asakos Gesang berührte sie tief. Am Ende, nachdem ‚Elisabeth‘ den höchsten Ton perfekt und wundervoll getroffen hatte, gab es einen so tosenden Applaus, wie man ihn selten hörte. Sena hatte ihn vollkommen verdient. Sie war tatsächlich eine der besten ‚Sisi‘-Darstellerinnen die Takarazuka je hervorgebracht hatte. Das Musical verlief auch weiterhin sehr gut. Ayaki Nao war für Asako zwar immer noch ein ungewohnter ‚Tod‘, aber nicht schlecht. Yuuhi spielte einen so süßen ‚Rudolph‘, dass sie sie am liebsten getröstet und mit hinter die Bühne genommen hätte, anstatt sie alleine zu lassen und dem vom ‚Tod‘ herbeigerufenen Selbstmord zu überlassen. Kiriya unterhielt weiterhin die Menge als ‚Lucheni‘, mit sarkastischen Einwürfen und ihrem fiesen Lachen. Gaichis ‚Franz Joseph‘ alterte wie gehabt und wartete vergeblich auf ‚Elisabeths‘ Rückkehr. Schließlich näherte sich das Stück seinem Ende. Kiriya stach den unechten Dolch zum Glück nicht mitten in Asakos Brust sondern dahin wo er hingehörte, und lachte dann wahnsinnig, während sie von ein paar Leuten festgehalten wurde. Sie rief noch „Un grande amore!“ und wurde dann abgeführt. Sena trat in ihrem weißen Gewand auf die mit Nebel bedeckte Bühne. Sie erinnerte sich an ebendiese Szene mit Osa. Genau wie bei ihr, lief sie Saeko gerührt entgegen, ließ sich in den Arm nehmen und „küssen“, was unglaublich echt aussah, wie sie später auf der Aufnahme sehen würde. ‚Elisabeth‘ und ‚der Tod‘ stiegen hinauf, der Vorhang schloss sich, das Stück war vorbei. Nun kam noch der Revueteil. Gaichi sang, danach das Hatsubai, der Otokoyaku-Tanz, bei dem- und darüber war Asako glücklich-‚Lucheni‘ nicht die gleiche wichtige Rolle zukam wie damals bei Osa und ihr. Dieser spezielle Tanz würde hoffentlich auf ewig ihnen gehören. Schließlich kam Senas Tanz mit Saeko, der auch perfekt gelang. Zuletzt noch das Herabschreiten von der Treppe, ein wenig Gesang und Winken und es war zu Ende. Hinter der Bühne freuten sie sich alle über ihren Erfolg. Yuuhi hob Sena hoch und trug sie wie eine Braut herum. Außerdem posierten Asako mit Saeko, die tat als wollte sie sie auf die Wange küssen während neben ihnen Kiriya, Yuuhi und Gaichi knieten und präsentierend in ihre Richtung zeigten. Es wurden Erinnerung-Fotos gemacht und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Trotzdem versuchte sich Sena bald darauf abzuseilen um Osa treffen zu können. Sie bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit, wünschte ihnen noch viel Spaß und ging sich dann schnell umziehen. Als sie fertig war, eilte sie zum Hinterausgang des Theaters, wo Haruno bereits auf sie wartete. Als diese Asako erblickte, breitete sie die Arme aus wie ‚der Tod‘ in der letzten Szene. Ihre Geliebte rannte ihr entgegen und umarmte sie innig. „Du warst einfach fabelhaft Asako!“, sagte Osa glücklich. „Danke Masa-chan! Ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft!“, sagte Sena dankbar. „Ach was…ich hab doch gar nichts gemacht! Bei deinem „Watashi dake ni“ sind mir die Tränen gekommen vor Rührung! Es war wundervoll! Aber das hast du wohl sowieso am Applaus gemerkt.“, lobte sie sie. „Auch da habe ich an dich gedacht…Im Prinzip hab ich die ganze Zeit nur an dich gedacht Masa-chan…“, entgegnete Asako und sah sie liebevoll an. Haruno erwiderte ihren Blick. Sie hätte sie geküsst wenn sie nicht in der Öffentlichkeit gewesen wären. Es war schon gefährlich gewesen sich so innig zu umarmen, überall konnten neugierige Fans oder Paparazzi lauern. „Komm, lass uns gehen meine ‚Sisi‘.“, sagte Osa daher, und die beiden gingen davon, um die wenige Zeit zu genießen, die sie gemeinsam verbringen konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)