Arrangements von Yisu (and their results) ================================================================================ Kapitel 1: Abgemacht -------------------- Vereinbarungen werden getroffen Es war ein heißer, sonniger Tag in Tokyo und kaum ein Mensch war um die Mittagszeit auf den Straßen unterwegs. Nicht so aber ein junger, schwarzhaariger Mann, der eher miesgelaunt die Straßen entlang ging und sein Ziel fest im Auge hatte. Bis vor wenigen Minuten war seine Welt noch vollkommen in Ordnung gewesen. Er hatte eine tolle Nacht mit einer heißen Frau verbracht und war voll auf seine Kosten gekommen. Natürlich würde er sich auch bei ihr nicht mehr melden, wie bei all den anderen vor ihr. Sasuke Uchiha war nicht der Typ Mann, der sich einzig auf eine Frau festlegte. Er nahm sich, was ihm gefiel und meist musste er sich dazu noch nicht einmal sonderlich anstrengen. Die Frauen lagen ihm zu Füßen, konnten ihm nicht widerstehen. Es war ein leichtes für ihn, sie zu verführen, zu nehmen und am nächsten Morgen wieder zu verschwinden. Ohne Verpflichtungen oder eine Nachricht zu hinterlassen. Selten hatte er sich öfters als einmal mit der Selben Frau getroffen und genau das war ihm am heutigen Morgen beinahe zum Verhängnis geworden. Fugaku Uchiha wollte es nicht länger dulden, dass sein Sohn von einem Bett in das nächste stieg. Er hatte die ständigen Affären seines jüngsten Sohnes satt. Es schadete dem Ruf der Firma und warf ein schlechtes Licht auf ihn. Also hatte er ihm ein Ultimatum gesetzt: Sollte er sich innerhalb eines Jahres nicht auf eine Frau festgelegt und diese geheiratet haben, würde er ihn auf die Straße setzen und enterben. Für manch einen Klang dies wie eine schlechte Drohung, nicht aber für Sasuke. Er kannte seinen Vater und wusste, dass er seine Drohung wahr machen würde. Sein ganzes bisheriges Leben hatte er darauf hin gearbeitet eines Tages mit seinem Bruder das Familienunternehmen zu leiten. Er hatte geackert, sich den Arsch aufgerissen und sein Studium erfolgreich abgeschlossen, um seinem Vater zu beweisen, dass er genau so gut wie sein Bruder war. Ohne den Halt seiner Familie war er nichts. Er wäre mittellos und würde sich noch nicht einmal seine Wohnung leisten können. Ein eigenes Einkommen besaß er so gesehen nicht, immerhin stand seit seiner Geburt fest, dass er in das Unternehmen seines Vaters einsteigen würde, so wie dieser es zu seiner Zeit getan hatte. Es war beinahe ein Ritual, das von Generation zu Generation weiter geleitet wurde. Sasuke gab es nicht gerne zu, aber er saß gehörig in der Scheiße und genau deswegen hatte er das dümmste getan, dass er hatte tun können: Er hatte seinem Vater gesteckt, dass er längst eine feste Freundin hatte. Natürlich eine satte Lüge, die ihm in seiner Not noch so super vorgekommen war. Nun sah das aber gänzlich anders aus. Er ärgerte sich, verfluchte sich und seinen Vater gleichermaßen. Der junge Mann schnaubte abfällig als ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf gingen. Er hatte ihm, nach einem weniger glaubhaften Blick, klipp und klar erklärt, dass er seine Freundin am morgigen Abend, bei einem Essen im Hause Uchiha kennenlernen wollte. Hätte er nur die Klappe gehalten. Nun blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich vor seinem Vater die Blöße zu geben und ihm zu bestätigen, dass er in seiner Annahme recht hatte. Fugaku war nicht dumm genug, um seinem Sohn diese Ausrede zu glauben und genau das hatte er ihm mit seinem Blick auch vermittelt. Der Uchiha Erbe gab einen verstimmten Laut von sich und kam wenig später schließlich an seinem Ziel an. Er war vor einem kleinen, nicht gerade einladend wirkendem Gebäude stehen geblieben. Auf dem Schild, dass an der Hauswand prangte, stand in leicht verblasster Schrift der Name Uzumaki. Sasuke betätigte den Klingelknopf und wurde wenig später mit einem breiten Grinsen von seinem besten Freund begrüßt. Dieser fröhliche Ausdruck verschwand aber ebenso schnell wie er sich auf das Gesicht des blonden Mannes gelegt hatte, als er die Miene seines Freundes sah. "Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", wollte er auch direkt von dem Schwarzhaarigen wissen, während er ihn mit einer Kopfbewegung ins Innere seiner Wohnung bat. "Mein Vater", antworte Sasuke knapp, während er die Wohnung seines Freundes betrat und die Tür hinter sich schloss. Sein Blick schweifte kurz durch den Flur. Alles sah wie immer aus, seine Schuhe standen ungeordnet an der Wand neben der Haustür, seine Jacken hingen nicht an der Garderobe, wie das üblich war, sondern hatten einen Platz auf dem Sideboard gefunden und verdeckten damit das Telefon. Naruto war ein Chaot und das würde sich wohl nicht so schnell ändern. "Na dann, erzähl mal..." Knapp eine viertel Stunde später hatte Sasuke dem Blonden erklärt, was an diesem Morgen vorgefallen war. Von der Forderung seines Vaters, seinem doofen Einwand und der Tatsache, dass er wirklich in der Scheiße steckte. "Das meint er doch nicht ernst?", warf Naruto etwas unsicher ein und füllte das Sake-Schälchen seines Freundes nach. "Doch, das meint er sogar tot ernst", bestätigte Sasuke ihm und kippte sich das alkoholische Getränk in einem Zug die Kehle hinunter. "Er kann dich doch aber nicht einfach vor die Tür setzen", entrüstete sich der Blonde und blies zur Bestätigung kurz die Backen auf. "Ich versichere dir, er kann und er wird. Itachi hat mich oft genug gewarnt." Ja, sein Bruder hatte ihm oft genug gesagt, dass er mit seinen Affären besser aufpassen, dass er es nicht übertreiben sollte. Nur leider hatte er offenbar genau das getan und nun musste er die Konsequenzen tragen. So schwer es ihm auch fiel. "Und was willst du jetzt machen?" "Ich brauch eine Frau, möglichst bis morgen." Auf dem Gesicht des Blonden spiegelte sich Überraschung und Verwirrung wieder. Offenbar verstand er nicht ganz, worauf sein Freund da hinaus wollte. Was wollte er denn bitte schön mit einer Frau und noch dazu bereits bis morgen? Sasuke seufzte kurz und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Du hast mir vor drei Tagen von dieser Freundin erzählt, die finanzielle Probleme hat, haben sich die inzwischen geklärt?" "Meinst du Sakura?" "Keine Ahnung, was weiß ich, wie viele Freundinnen mit finanziellen Problemen du hast." Manchmal würde er Naruto am liebsten einfach erwürgen. So doof, wie er sich oft gab, konnte doch kein Mensch sein. Es war doch offensichtlich worauf er da hinaus wollte. "Also, was ist nun?" "Nein, soviel ich weiß nicht, warum fragst du?" Naruto war verwirrt, er sah Sasuke an, als hätte dieser nicht mehr alle Tassen im Schrank. In seinem Gehirn ratterte es und auf einen Schlag fing er an zu begreifen. Seine Augen weiteten sich. "Du willst sie dafür bezahlen, dass sie deine Freundin spielt?!" In seiner Stimme schwang sowohl Empörung wie auch Unglauben mit. Das konnte doch nicht wirklich sein ernst sein. Diese Idee war bereits zum Scheitern verurteilt, ehe sie überhaupt begonnen hatte. Allerdings kannte er Sasuke lange genug um zu wissen, dass das ganz und gar kein Scherz war. Er meinte es ernst. "Schön, dass du es auch endlich begreifst", bestätigte Sasuke ihm nüchtern. "Herr Gott Sasuke, das funktioniert doch nie!" "Hast du einen besseren Vorschlag?" "..." "Na also. Kannst du sie anrufen?" "Ähm... also, ich weiß nicht..." "Naruto." "Okay, okay, ich ruf sie an. Aber versprech dir bloß nicht zu viel." Naruto stand seufzend auf und ging in den Flur. Er buddelte das Telefon unter dem Berg Klamotten hervor und ging damit zurück ins Wohnzimmer. Er ließ sich, erneut seufzend, wieder in seinem Sessel nieder und suchte die Nummer seiner Freundin aus dem Telefonverzeichnis des schnurlosen Telefons heraus. Es klingelte, einmal, zweimal, dann wurde abgenommen und die Stimme seiner Freundin drang an sein Ohr. "Hi, Sakura... du hast mir doch vor einigen Tagen von deinen Problemen erzählt....ich hätte da vielleicht eine Möglichkeit, wie du sie los wirst... Ja, ein Freund von mir steckt ebenfalls in Schwierigkeiten und da hat er den Vorschlag gebracht, dass...." Naruto erklärte der jungen Frau grob worum es ging, ließ dabei aber geflissentlich die Tatsache aus, dass Sasukes Vater auf eine Hochzeit und auf Nachwuchs bestand. Am anderen Ender der Leitung blieb es zunächst stumm und lediglich das leise Rauschen verriet ihm, dass sie noch am Telefon war. "Klar, das ist kein Problem... Wenn du Zeit hast sofort....okay, super. Bis dann." "Und?" Sasuke hatte bis eben stumm den Worten seines Freundes gelauscht und sah ihn nun erwartungsvoll an. "Sie will das nicht am Telefon bereden. Sie kommt vorbei." Der Schwarzhaarige nickte seinem Freund verstehend zu und lehnte sich teils zufrieden und teils neugierig zurück. Er kannte diese Sakura lediglich aus den Erzählungen Narutos. Gesehen hatte er sie noch nie. Es würde also seine erste Begegnung mit dieser Frau werden. Da blieb nur zu hoffen, dass es nicht in einer Enttäuschung enden würde. Der Uchiha hatte Ansprüche an eine Frau, die selbstverständlich auch seine Scheinfreundin erfüllen musste und sollte dies nicht der Fall sein, konnte er die ganze Sache sofort wieder vergessen. Er würde seinem Vater keine Frau vorstellen, die er noch nicht einmal selbst ansprechend fand - auch wenn es vorerst nur für einen Abend war. "Angenommen Sakura lässt sich auf diese wahnsinnige Idee ein, wie stellst du dir das vor?" Naruto war von dieser Idee nach wie vor nicht begeistert, zumal die beiden sich noch nicht einmal kannten und irgendwie behagte ihm der Gedanke nicht, wie Sakura vor seinen Eltern saß und sich ausfragen lassen musste. "Zuerst muss sie zustimmen." Sasuke hatte noch keine genaue Vorstellung davon, wie er sich das ganze vorstellte. Eines stand jedoch fest, es musste überzeugend sein. Sie durfte keine Berührungsängste haben und sie mussten seinen Vater dazu bringen, ihnen zu glauben. Bei seiner Mutter machte er sich da nicht so große Sorgen, sie mochte ohne hin jeden auf Anhieb und war um einiges weniger misstrauisch als sein Vater. Jetzt hieß es aber erst einmal abwarten, bis die Unbekannte hier auftauchte. Knapp eine halbe Stunde später ertönte dann auch endlich die Klingel. Der Uzumaki erhob sich aus dem bequemen Sessel und schritt in den Flur hinaus, allerdings nicht, ohne Sasuke noch einmal einen kurzen Blick zuzuwerfen. "Hey, Sakura. Komm rein", begrüßte er die junge Frau und trat zur Seite. "Ich hoffe, dass ist nicht wieder einer deiner schlechten Scherze, Naruto." Sakura war sich am Telefon nicht sicher gewesen, ob dieser Vorschlag ein ernstgemeintes Angebot war, oder ob Naruto sie schlicht weg verarschen wollte. Diese Frage beantwortete sich aber nahezu von alleine, als sie den schwarzhaarigen, sehr gut aussehenden, jungen Mann entdeckte, der lässig am Türrahmen lehnte und sie musterte. Sein Blick wanderte kurz über ihren Körper und blieb schließlich an ihrem Gesicht hängen. Ihre doch recht ungewöhnlich langen, rosa Haare fielen ihr bis knapp über die Brüste. Ihre giftgrünen Augen leuchteten ihm entgegen und strahlten so viel Wärme aus, wie es der Schwarzhaarige noch nie zuvor erlebt hatte. Ihr Körper wies eindeutig die richtigen Rundungen auf, auch wenn er der Ansicht war, dass ihre Brüste ruhig ein bisschen größer sein könnten. Am meisten gefielen ihm aber ihre langen Beine, die in dieser kurzen Jeanshose und den hohen Schuhen wirklich gut zur Geltung kamen. Man konnte also sagen, dass Sasuke zufrieden war mit dem was er sah. Jetzt musste sie nur noch zustimmen und dann wäre er seiner Problemlösung schon einen Schritt näher gekommen. "Sakura - Sasuke, Sasuke- Sakura", stellte Naruto die beiden kurz vor, ehe er die Tür hinter der Rosahaarigen schloss und mit den beiden ins Wohnzimmer zurück ging. "Okay, was genau ist das jetzt?", durchbrach die einzige anwesende Frau die Stille und besah die beiden Männer jeweils mit einem fragenden Blick. Sasuke erklärte ihr das Ganze noch einmal grob und besah sie dann seinerseits mit einem fragenden Blick. "Du müsstest morgen Abend lediglich mit zu meinen Eltern kommen und ihnen vorspielen, dass du meine Freundin bist. Alles andere wird sich erst noch ergeben", stellte er auch direkt klar und musterte das Gesicht der jungen Frau. Sakura ließ sich das ganze durch den Kopf gehen und wägte Pro und Kontra ab. Positiv war es auf jeden Fall, da sie erst einmal ihre Geldsorgen los sein würde. Andererseits musste sie die Freundin eines Mannes spielen, den sie noch nicht einmal kannte. Allerdings ging sie auch nicht davon aus, dass seine Eltern erwarten würden, dass sie aufs heftigste mit ihm herum machte. Also wäre wohl höchstens mal ein kurzer Kuss oder eine Berührung drinnen. Das würde sie hinbringen. "Okay, einverstanden", besiegelte sie schließlich diesen Deal und schüttelte Sasuke zum Zeichen die Hand. Was sollte schon so schwer daran sein, so zu tun als wäre man zusammen? Kapitel 2: Meeting ------------------ Reden wir über euch Ein Seufzen erfüllte das Wohnzimmer, in dem immer noch die drei jungen Erwachsenen saßen. Naruto war offenbar der Einzige, der diese Idee für vollkommen bekloppt hielt. Ausgerechnet er, wo er doch sonst immer alles so locker und leicht nahm. Der Blonde ließ seinen Blick zu den beiden anderen schweifen, in Sasukes Gesicht spiegelte sich Zufriedenheit und so etwas wie Ehrgeiz wieder, während in Sakuras Gesicht eindeutig die Hoffnung die Oberhand hatte. Er seufzte erneut auf. "Vielleicht sollten wir uns das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen?", schlug er schließlich vor und besah seine beiden Freunde mit einem fragenden Blick. Womöglich könnte er die Beiden zur Vernunft bringen und ihnen diese doofe Idee ausreden. Sasuke wurde immerhin nur von dem Gedanken geleitet, seinen Vater nicht gewinnen zu lassen. Er hasste es, wenn er nicht recht behielt oder seinen Willen nicht durchsetzen konnte oder wenn er schlicht weg der Unterlegene war. Weswegen Sakura dieser wahnsinnigen Idee zugestimmt hatte, wusste er: Sie war pleite und brauchte so schnell wie möglich Geld. Dass sie sich dabei auf etwas einließ, das sie sonst um kein Geld der Welt gemacht hätte, ignorierte sie dabei wohl geflissentlich. "Wieso sollten wir?", unterbrach Sasuke die Gedanken seines Freundes und warf ihm einen fragenden Blick zu. Er würde sich von dieser Idee nicht mehr abbringen lassen und schon gar nicht, nachdem die junge Frau ihm gegenüber zugestimmt hatte. Naruto seufzte erneut auf. "Weil es verrückt ist?" "Das hatten wir schon." "Ja, und du ignorierst es!" "Weil du dir absolut umsonst Gedanken darüber machst." "In einer Beziehung unternimmt man viel zusammen, man kennt den anderen, küsst sich, hat Sex." Der Uzumaki wusste nicht, wie er seinem Freund verdeutlichen sollte, was für Probleme mit diesem Deal verbunden waren. Sie konnten doch unmöglich davon ausgehen, dass sie all diese typischen Beziehungssachen einfach so hinter sich bringen konnten. "Seine Eltern werden kaum verlangen, dass wir wild vor ihnen rummachen", brachte sich die Rosahaarige in das Gespräch mit ein und versuchte Naruto diese übertriebene Besorgnis zu nehmen. "Natürlich nicht, aber...", setzte Naruto erneut an, wurde allerdings von einem penetranten Klingeln unterbrochen. Der Schwarzhaarige verzog missmutig sein Gesicht, während er sein Handy aus der Hosentasche fischte, in den Flur verschwand und dort das Gespräch entgegen nahm. "Bist du sicher, dass du dich darauf einlassen willst?", nutzte der Blonde die Chance, auf seine Freundin einzureden, so lange Sasuke beschäftigt war. "Ich brauch das Geld, Naruto." "Ich weiß, aber es gibt sicher andere Möglichkeiten, bessere." "Die meisten Läden haben den Sommer über zu und die, die offen haben, brauchen keine Aushilfen." "Was ist mit der offenen Bewerbung?" "Die melden sich frühestens in vier Wochen." "Deine Eltern?" "Du kennst meine Meinung dazu." "Ja, aber..." "Ich werde sie nicht um Hilfe bitten." "Sakura..." "Es kann nur gut ausgehen. Ich hab nichts mehr zu verlieren." "Das hoff ich doch." Naruto gab nach, er war wie immer als Verlierer aus einer Diskussion hervorgegangen. Eigentlich nichts neues und trotzdem ärgerte es ihn. Er kannte die beiden sehr gut und wusste, dass sie irgendwann an einem Punkt ankommen würden, an dem sie nicht mehr weiter konnten. Allerdings wusste er auch, dass die beiden das erst einsehen würden, wenn es zu spät war. Also blieb ihm nichts anders übrig als zu hoffen, dass sie das irgendwie schaffen würden. Mit einer zufriedenen Miene kam der Uchiha ins Wohnzimmer zurück und ließ sich wieder auf der Couch neben seinem Freund nieder. "Die Verabredung morgen Abend steht", kündigte er an und richtete seinen Blick dabei auf die Rosahaarige. Von nun an gab es kein Zurück mehr für die beiden. Sie mussten diese Sache durchziehen, komme was da wolle. "Okay, da ihr beide ja verrückt genug seid, diese Sache wirklich durchziehen zu wollen, sollten wir vielleicht erste Vorbereitungen treffen", warf Naruto ein, ehe die junge Frau dazu kam etwas zu erwidern. "Ausnahmsweise mal ein guter Vorschlag", stellte Sasuke nüchtern fest und richtete seinen Blick dann wieder auf Sakura. "Am besten du gibst mir als erstes einmal deine Handynummer, Telefonnummer und deine Straße", richtete er an die junge Frau und hielt ihr auffordernd sein Smartphone hin. Die Haruno nahm das Luxusgerät an sich, tippte ihre beiden Nummern, sowie ihren Namen und Straße ein und gab es Sasuke zurück. Nach einigen Handgriffen war alles gespeichert und das Smartphone verschwand zurück in die Hosentasche des Uchihas. "Wo muss ich morgen Abend hin?" "Ich hol dich gegen halb sieben ab." "Irgendwas worauf ich achten sollte?" "Mein Vater legt sehr viel Wert auf ein gepflegtes Erscheinen und insbesondere auf ordentliche Kleidung. Zieh dir was schickes an, muss nichts auffälliges sein oder viel Haut zeigen. Hauptsache es wirkt nicht zu aufdringlich oder schüchtern." "Der erste Eindruck, hu?" "Ganz genau." Während die beiden noch ein wenig über ordentliche Kleidung debattierten, grübelte Naruto ein wenig vor sich hin. Wenn er die beiden schon nicht davon abbringen konnte diesen Plan durchzuführen, würde er zumindest versuchen ihnen zu helfen. "Wie sieht´s mit eurer Kennenlerngeschichte aus?", fragte er nach einigen Minuten des Grübelns in den Raum und erntete zwei fragende Blicke. "Na ja, wie ihr euch kennengelernt habt", erklärte er und beobachtete wie die beiden anderen kurz einen Blick austauschten. "Auf einer Party?", schlug Sasuke vor, während Sakura zustimmend nickte. "Was für einer?", hakte der Blonde nach und warf wieder einen fragenden Blick in die Runde. "Irgendeine Geburtstagsfeier?", schlug dieses Mal Sakura vor. "Wessen? Soviel ich weiß, kennt ihr an sich nicht dieselben Leute?" "Deine", gab Sasuke etwas genervt von sich. Er wusste, dass Naruto es nur gut meinte, aber dieses nachgehake nervte ihn bereits jetzt. "Okay, das wäre wohl möglich", antwortete Naruto überlegend, ehe er den Mund erneut öffnete: "Und was ist, wenn deine Eltern bei einem der anderen nachfragen?", brachte er etwas panisch hervor und entlockte dem Schwarzhaarigen damit ein entnervtes Stöhnen. "Glaubst du im Ernst, dass meine Eltern nichts besseres zu tun haben, als all meine Kumpels zu fragen, ob Haruno wirklich auf deiner Geburtstagsparty war?" Der Blonde öffnete kurz den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Sasuke hatte recht, darüber brauchte er sich nun wirklich keine Gedanken zu machen. "Nein", gab er sich geschlagen und seufzte kurz leise auf. Vielleicht war er doch nicht so eine große Hilfe, wie er zuerst gedacht hatte. Es war aber nun mal nicht seine Stärke einfach dazusitzen und abzuwarten. "Was ist mit Itachi?", warf er ein und besah den Uchiha erneut mit einem fragenden Blick. Wenn der Uzumaki eines über den älteren Uchiha Bruder wusste, dann war es die Tatsache, dass er seinen kleinen Bruder besser kannte als jeder andere. Das könnte durchaus ein Problem für die beiden darstellen. "Wenn er es uns abkauft, tut es mein Vater auch." Der Schwarzhaarige hatte nicht vor seinen Bruder einzuweihen. Itachi würde ihn nicht verpetzen, das wusste er. Sollte sein Bruder herausfinden, dass diese ganze Beziehung nur ein Fake war, würde er ohne hin den Mund halten. Er konnte in dieser Hinsicht gar nicht verlieren und es war eine gute Möglichkeit ihre Glaubwürdigkeit zu testen. Naruto brachte noch jede Menge weitere Einwände, Fragen und Anmerkungen ein und fing langsam aber sicher an, dem Schwarzhaarigen damit auf die Nerven zu gehen. Sie sollten Hobbys austauschen, sich ihre Lieblingsfarben nennen und ihre Gewohnheiten offen legen. Im Endeffekt wussten sie nun mehr über den jeweils anderen, als es ihnen lieb war. Sasuke verabschiedete sich, nachdem sein blonder Freund für einen kurzen Moment den Mund gehalten hatte. Sakura tat es ihm gleich und so verbrachte jeder den restlichen Tag für sich. Am frühen Abend des darauf folgenden Tages stand eine rosahaarige Frau nur in Unterwäsche bekleidet vor ihrem Schrank. Sie hatte bereits einen beachtlichen Berg an Klamotten heraus geräumt und auf ihrem Bett verteilt. Es war schwer etwas zu finden, dass der Beschreibung von Sasuke nahe kam. Entweder es war ihr zu bunt, zu schwarz, zu kurz, zu lang oder sah einfach bescheuert aus. Sie kramte weiter in ihrem Schrank umher und hielt schließlich ein schwarzes Kleid mit dunkelrotem Blumenmuster in der Hand. 'Das könnte gehen', dachte sie, zog sich das Kleid über und betrachtete sich im Spiegel. Das Kleid ging ihr bis knapp über die Knie und das Dekolleté gewährte nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Einblick. Damit wirkte sie auf keinen Fall aufdringlich, aber auch nicht wie ein Mauerblümchen. Innerlich hakte sie auf ihrer Liste die Klamotten ab, eilte ins Badezimmer und durchwühlte ihren Schmuck. Sie entschied sich für einfachen Silberschmuck, eine Kette und Ohrringe. Als nächstes war das Make-up dran, ein wenig schwarzen Mascara, ein wenig schwarzen Kajal. Ihre Haare ließ sie offen. Damit war sie dann auch fertig. Auf die Minute genau, wie sich wenig später herausstellte, als die Türklingel durch die Wohnung hallte. Sakura schnappte sich die schwarzen Pumps, schlüpfte hinein und griff sich dann ihre Handtasche. "Und? Kannst du mich so mitnehmen?", fragte sie, nachdem sie die Haustür geöffnet hatte. Sasuke ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Er betrachtete ihr Gesicht, ihre Haare, das Kleid und ihre Beine. Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass sie so gehen konnte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte das Kleid ruhig etwas kürzer und einen tieferen Einblick gewähren können. Am heutigen Abend ging es aber leider nicht darum was er wollte. Dieses ganze Theater würde lediglich dazu dienen seinen Vater zufrieden zu stellen und ihn aus der Schusslinie zu bringen. Bisher war der Uchiha Spross noch guter Dinge. Allerdings wusste er, dass sich das schneller ändern konnte, als es ihm lieb war. Sein Vater hatte sicher einige Fragen parat und würde erst Ruhe geben, wenn er eine passable Antwort darauf hatte. Sasuke hoffte nur, dass seine Mutter ihn etwas bremsen würde. Er hatte keine Lust den ganzen Abend über verhört zu werden. "Dann können wir?", wandte er sich schließlich an die junge Frau und ließ seinen Blick noch einmal über sie gleiten. "Klar", gab diese ihr Einverständnis und hängte sich ihre Tasche über die Schulter. Die beiden verließen Sakuras Wohnung und stiegen in den blauen Audi, der vor der Tür parkte. Wenn es etwas gab, dass Sasuke mehr mochte als sein Auto, war das wohl er selbst. Danach kam jedenfalls lange nichts mehr und irgendwann reihten sich dann seine Mutter und sein Bruder ein, ganz zu schweigen von Naruto. Sein Vater belegte einen der untersten Plätze. Es dauerte knapp zwanzig Minuten bis sie endlich in die Straße einbogen, in der Sasukes Elternhaus stand. Wie nicht anders zu erwarten gewesen, lebten seine Eltern in einem der reicheren Viertel. Die Häuser waren groß, die Gärten ebenfalls und die meisten Grundstücke waren von einem Zaun umgeben. Das Uchiha Anwesen besaß vor dem Hauseingang einen großen Platz, der schwer an einen Kreisverkehr erinnerte, allerdings mit Kieselsteinen ausgelegt war. In der Mitte befand sich ein hübscher Brunnen, vor dem Sasuke seinen Audi abstellte und sich dann an seine Nebensitzerin wandte. "Sollte er dir irgendwelche doofen Fragen stellen, ignorier sie einfach." "Was für Fragen zum Beispiel?" "Wie viele Beziehungen du schon einmal hattest oder so etwas in die Richtung." Sakura zog kurz die Stirn kraus, nickte aber. Weswegen sein Vater ihr eine solche Frage stellen sollte, war ihr ein Rätsel, aber sie kannte ihn immerhin auch nicht. "Einfach Sachen, die ihn nichts angehen", fügte Sasuke noch hinzu und stieg dann aus. Er ging einmal um das Auto herum, öffnete die Beifahrertür und hielt Sakura - ganz gentleman like - die Hand hin, um ihr beim Austeigen zu helfen. Nachdem die Rosahaarige sich bei ihm untergehakt hatte, drückte er auf den Knopf, der sein Auto abschloss und schritt mit ihr zur Haustür. Dort wurden sie bereits sehnsüchtig erwartete, denn kaum, dass sie vor der Tür angekommen waren, wurde diese geöffnet und eine hübsche, schwarzhaarige Frau stand vor ihnen. "Sasuke, da seid ihr ja", begrüßte sie ihren Sohn erfreut und schenkte den beiden ein Lächeln. "Mutter, das ist Sakura", stellte der Angesprochene seine Scheinfreundin vor und deutete eine kurze Handbewegung in Sakuras Richtung an. "Schön dich kennenzulernen, Sakura." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Frau Uchiha." "Nenn mich doch bitte Mikoto." "Okay, danke." "Na los, kommt rein", forderte Mikoto Uchiha die beiden auf und machte Platz. Man konnte es an ihrem Gesicht ablesen, dass sie über den Besuch sehr erfreut war. Es kam schließlich nicht so oft vor, dass einer ihrer Söhne eine Frau mit brachte. Genau genommen geschah es zu ihrem Bedauern so gut wie nie. Dabei hätte sie allmählich doch schon gerne Enkelkinder. Immerhin war sie mittlerweile über fünfzig und ihr Ältester wurde im nächsten Jahr dreißig. Da konnte man als Frau doch schon einmal darauf hoffen, dass ihre Kinder heirateten und selbst Kinder bekamen. "Ich war schon die ganze Zeit aufgeregt, nachdem mir Sasukes Vater gesagt hat, dass ihr heute zum Essen kommt", gestand Mikoto Sakura, während die Drei in den Speisesaal gingen. "Das ging mir ähnlich", gestand nun auch Sakura und musste dabei noch nicht einmal lügen. Sie war wirklich aufgeregt gewesen, als sie an diesem Morgen aufgestanden war. "Fugaku war bis heute Nachmittag der Ansicht, dass ihr gar nicht auftauchen würdet", plauderte die ältere der beiden Frauen munter weiter, was ihrem Sohn ein leises Schnauben entlockte. Das war wieder einmal typisch für seinen Vater. Trotz des Anrufes am gestrigen Abend glaubte er ihm noch immer nicht. Eigentlich war nichts anderes zu erwarten gewesen und wenn er ehrlich zu sich war, hatte er auch nichts anderes erwartet. Sein Vater würde ihm diese Geschichte wohl erst abkaufen, wenn er Sakura tatsächlich geheiratet hatte. Soweit wollte er es allerdings nicht kommen lassen. Er wollte weder jetzt heiraten noch irgendwann später. Damit würde sein Vater sich wohl abfinden müssen. Hinzu kam, dass die junge Frau damit wohl genauso wenig einverstanden war wie er. Die Dreiergruppe kam im Speisesaal an, in dem der Herr des Hauses bereits an dem gedeckten Tisch wartete. Fugaku Uchiha ließ einen prüfenden Blick über die junge Frau und seinen Sohn gleiten, ehe er sich erhob, um den Besuch ebenfalls zu begrüßen. Er schüttelte Sakura die Hand, während Sasuke die beiden gegenseitig vorstellte. Seine Gesichtszüge ließen nicht einmal erahnen, was er gerade dachte. Mikoto forderte die beiden auf sich zu setzen und verschwand dann in der Küche, um nach dem Essen zu sehen. Sasuke führte Sakura um den Tisch herum, zu den beiden Plätzen auf der rechten Seiten, schob ihr den Stuhl nach hinten und wartete, bis sie darauf Platz genommen hat. Anschließend ließ er sich auf dem Platz neben ihr nieder. "Sie sind also die Freundin meines Sohnes?", richtete Fugaku an die junge Frau und klang dabei absichtlich misstrauisch. "Wäre sie sonst hier?", beantwortete Sasuke statt Sakura die Frage und warf seinem Vater einen genervten Blick zu. "Nun, nach deinen sonstigen Gewohnheiten ist es doch sehr unglaubwürdig", provozierte Fugaku und richtete seinen Blick dieses Mal auf seinen Sohn. "Vielleicht hat er es Ihnen bisher aus genau diesem Grund nicht gesagt", mischte sich Sakura ein und lenkte damit die Aufmerksamkeit von Fugaku wieder auf sich. "Womöglich hat er es bisher nicht erwähnt, weil es einfach nicht stimmt." Er glaubte ihnen nicht, egal wie glaubwürdig sie rüber kommen würden. Sein jüngster Sohn hatte ihm gegenüber oft genug geäußert, was er von Beziehungen oder gar vom Heiraten hielt. Da war es einfach ein zu großer Zufall, dass er ausgerechnet an diesem Gespräch mit seiner angeblichen Freundin heraus gerückt und damit seine bisherige Meinung komplett widerlegt hatte. An solche Zufälle glaubte er nicht. "Was hab ich dir heute Nachmittag gesagt, Schatz?", kam es tadelnd von Mikoto Uchiha, die gerade mit dem Essen aus der Küche zurück kam. "Schon gut", gab dieser etwas genervt zurück und zog es dann vor zu schweigen. "Du musst ihn entschuldigen, er sieht immer und überall irgendwelche Verschwörungen", entschuldigte sich die Schwarzhaarige bei ihrem Gast und stellte das Essen auf dem Tisch ab. "Schon in Ordnung." Sakura konnte es ihm irgendwo nicht verübeln, dass er ihnen diese angebliche Beziehung nicht abkaufte. Sie hatte von Naruto bereits einige Geschichten über den jüngsten Uchiha gehört und konnte es so gut nachvollziehen. Und trotzdem würde sie ihre Rolle so gut wie nur irgend möglich versuchen zu spielen. Sie hatte sich auf diese Abmachung eingelassen, also würde sie ihren Teil auch so gut es ging erfüllen. Das Essen verlief anfangs ruhig, Fugaku hielt sich mit irgendwelchen Beschuldigungen zurück, Sasuke redete ohne hin nicht viel und die beiden Frauen genossen das Essen. "Erzählt doch mal, wie habt ihr euch kennengelernt?", brach schließlich die ältere Frau die Stille und blickte zwischen ihrem Sohn und seiner Freundin hin und her. "Auf Narutos letzter Geburtstagsfeier", antwortete Sasuke und schob sich die nächste Gabel in den Mund. "Du kennst Naruto also auch, Sakura?", wandte sich Mikoto etwas überrascht an die Jüngere. "Ja, wir waren in der selben Oberschule", erklärte sie, während sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen legte. Sie kannte Naruto nun schon wirklich eine ganze Weile und er benahm sich noch immer wie am ersten Tag. "Dann sind diese Geburtstagsfeiern also doch noch zu etwas gut", gab die Uchiha amüsiert auf die Erklärung zurück. Fugaku hingegen musterte die beiden argwöhnisch. Diese Aussage konnten sie ebenso gut einfach nur erfunden haben. Nur leider fehlte ihm jeglicher Beweis, dass es wirklich so war. Aber irgendwann würden die beiden einen Fehler machen, da war er sich sicher. Mikoto konnte ihren Sohn schließlich nicht ewig vor unangenehmen Fragen schützen. "Dann darf ich daraus schließen, dass ihr noch nicht so lange zusammen seid?", mischte er sich in das Gespräch ein und durchbohrte Sasuke beinahe schon mit seinem Blick. "Ja und genau aus diesem Grund werden wir uns mit dem Heiraten und der Familienplanung Zeit lassen. Das verstehst du sicher, Vater." "Natürlich.", antwortete Fugaku weniger erfreut. Sasuke wusste das sein Vater gegen diese Aussage vorerst nichts tun konnte. Immerhin bestand sein Hauptproblem darin, dass er sich mit zu vielen verschiedenen Frauen traf und mit Sakura als seine Freundin, hatte sich dieses Problem eigentlich gelöst. Damit war eine Hochzeit vorerst auch total überflüssig. Nachdem alle fertig waren, fing Mikoto an abzuräumen und bekam Hilfe von Sakura. Die beiden Frauen nutzen die Zeit um sich ein wenig miteinander zu unterhalten. "Du musst nächste Samstag unbedingt mit zu der Feier eines Geschäftspartners kommen. Es wäre schön, nicht immer die einzige Frau zu sein, die dort mit meinen Männern auftaucht", schlug die Ältere begeistert vor, während sie die getrockneten Teller zurück in den Schrank stellte. "Würde ich gerne, aber ich fürchte, dass ich nichts passendes zum Anziehen hab", gestand Sakura und lächelte kurz verlegen. "Ach, das bekommen wir hin", winkte Mikoto ab und ging mit der Rosahaarigen zurück in den Speisesaal. "Was haltet ihr davon, wenn Sakura uns am Samstag auf die Feier begleitet?", wandte sie sich an die beiden Männer. "Meinst du nicht, dass sie sich da eher langweilen wird?", gab Sasuke mit hochgezogener Augenbraue zurück und machte damit deutlich, was er von dieser Idee hielt. "Unsinn, das ist eine hervorragende Idee", tat Fugaku den Versuch seines Sohnes ab und entlockte Mikoto damit ein Lächeln. "Also ist es abgemacht. Wir werden dir am Freitag ein passendes Kleid besorgen", fing sie an und warf zuerst Sakura und dann Sasuke einen kurzen Blick zu, wobei letzterer kurz genervt aufstöhnte. "Könnt ihr das nicht ohne mich machen?", versuchte er sich vor dieser Shoppingtour zu drücken. "Nichts da, du kommst mit. Immerhin wird sie dich begleiten, also kannst du auch bei der Wahl des Kleides helfen." Sasuke seufzte auf. Nach einer Shoppingtour mit seiner Mutter und seiner Scheinfreundin war ihm nun wirklich nicht zumute. Er hasste Einkaufen und vor allem, wenn es darum ging ein passendes Outfit zu kaufen. Dieser Tag würde sich sicher endlos in die Länge ziehen. Kapitel 3: Shoppingtour ----------------------- Die Qualen beginnen "Lief das nun gut oder schlecht?", fragte Sakura an Sasuke gewandt, nachdem sie wieder im Auto saßen. Dieser ließ sich mit der Antwort etwas Zeit und startete zunächst den Motor. "Weder noch, es war ein Anfang", antwortete er schließlich, während er seinen Wagen vom Grundstück seiner Eltern fuhr. Es war weder besonders gut noch schlecht gelaufen. Aber wenigstens waren sie nicht komplett unglaubwürdig herüber gekommen. Sie hatten sich also den ersten kleinen Sieg geholt. "Was ist das für eine Feier am Samstag?" "Einer unserer Geschäftspartner hat eine neue Zweigniederlassung eröffnet. Das wird also eine Einweihungsfeier mit vielen Ansprachen. Stell dich schon mal drauf ein, dass es langweilig wird", erklärte Sasuke und warf einen kurzen Blick zum Beifahrersitz hinüber. Er selbst hasste diese langweiligen Geschäftstreffen mehr als alles andere. Es wurde ohne hin nur über das Geschäftliche geredet und jeder prahlte mit seinen neuesten Errungenschaften. Einfach nur nerv tötend. Aber was tat man nicht alles um es seinem Vater recht zu machen. An sich wäre die Anwesenheit von ihm und Itachi genau so unwichtig wie die seiner Mutter, aber es sah einfach besser aus und warf ein gutes Licht auf das Familienunternehmen. Nicht, dass sie es nötig hatten einen guten Eindruck zu vermitteln, ihre Firma lief auch ohne diesen ganzen Feierschnickschnack hervorragend. Vermutlich konnten seine Eltern auch vom bisher erwirtschaftetem Geld bis an ihr Lebensende auskommen. Aber sein Vater wäre nicht sein Vater, wenn er sich zur Ruhe setzen würde. Er würde seine Position erst hergeben, wenn er nicht mehr konnte, krank wurde oder er seine Söhne als erfahren und reif genug erachtete. "Er wird versuchen unsere Beziehung breit zu treten", fügte Sasuke nach einiger Zeit des Schweigens weniger erfreut hinzu. "So eine Art öffentliche Bekanntgabe?" "Vermutlich, je mehr Geschäftspartner davon wissen, desto schneller macht es die Runde." "Also wird er versuchen uns aus der Reserve zu locken?" "Ich vermute, dass er der Ansicht ist, dass wir den Schwanz einziehen, wenn diese Beziehung erst an die Öffentlichkeit gerät", antwortete er ihr nickend und drehte den Kopf kurz in ihre Richtung. "Ich hoffe du kneifst nicht, Haruno", fügte er leicht amüsiert hinzu, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße widmete. "Keine Sorge, so schnell kneif ich nicht." "Dann ist gut. Er wird nämlich sicher keine Chance auslassen." "Ich bin darauf vorbereitet." Sie hatte sich von Anfang an darauf eingestellt, dass sein Vater alles Mögliche versuchen wird, um ihre Beziehung zu testen. Sie wusste, dass es womöglich nicht immer leicht werden würde, aber das hatte sie gewusst, als sie sich dazu bereit erklärt hatte. Also würde sie es schon hinbekommen. Die restliche Autofahrt schwiegen die Beiden, bis sie bei Sakuras Wohnung angekommen waren. "Deine Mutter wird sich bei dir melden, wegen Freitag?", wendete sich die Rosahaarigen an Sasuke, nachdem sie sich abgeschnallt hatte. "Ich ruf dich an.", bestätigte dieser und wartete, bis die junge Frau ausgestiegen war. Knappe fünfzehn Minuten später ließ er sich seufzend auf seine Couch fallen. Er war froh, dass dieser Abend endlich vorbei war. Nicht das es sonderlich anstrengend gewesen war, es war wie jeder Abend, an dem er bei seinen Eltern zu Besuch war: Sein Vater stellte ihm doofe Fragen, seine Mutter freute sich das er da war und er war froh wenn er wieder gehen konnte. Im Endeffekt nichts anderes, als das was heute Abend passiert war. Nur das es dieses Mal nicht direkt um ihn sondern eher um seine Scheinfreundin gegangen war. Diese hatte sich jedenfalls gut geschlagen. Sie war nicht auf den Mund gefallen und das war schon einmal sehr gut. Er hasste Frauen die stotternd vor ihm standen und kein vernünftiges Wort heraus brachten. Da war es ihm doch viel lieber, wenn sie ihm etwas Kontra boten und gegenüber seines Vaters war das natürlich auch nicht schlecht. Einigermaßen zufrieden lehnte sich der Schwarzhaarige gegen das kühle Leder seiner Couch und zog sein Smartphone heraus. Auf der Fahrt nach Hause hatte sich eine SMS angekündigt und irgendwie vermutete er schon, von wem diese war. Natürlich wollte Naruto wissen wie es gelaufen war, ob die beiden noch Leben würden und vor allem, ob Sakura heil aus den Fängen seiner Eltern entkommen war. Also eine typische Nachricht seines besten Freundes, statt das er die Rosahaarige selbst nach ihrem Wohlbefinden fragte, meldete er sich bei ihm. Vermutlich damit er ihm bei einer weniger zufriedenstellenden Antwort direkt sagen konnte, dass er es ja gleich gewusst hatte. Nur leider musste er den blonden Chaoten enttäuschen und genau das teilte er ihm in wenigen Sätzen mit. Die nächste Woche verlief ruhig, sein Vater ließ ihn im Großen und Ganzen in Ruhe und seine Mutter erkundigte sich lediglich ab und an nach Sakura. Für seinen Geschmack verging sie allerdings etwas zu schnell und die verabredete Shoppingtour mit seiner Mutter und Sakura rückte von Stunde zu Stunde näher. Donnerstagabend schrillte der Klingelton seines Handys durch die Wohnung. Seine Hoffnung, dass es sich seine Mutter anders überlegt hatte, schwand dahin, als er die Telefonnummer seiner Eltern aufblinken sah. "Und ich hatte schon befürchtet, dass du es vergessen hast", meldete er sich und lauschte anschließend der amüsierten Stimme seiner Mutter. "Direkt in der Früh? Hältst du das nicht für etwas übertrieben? Wir wollen kein Akkordeinkaufen veranstalten..schon gut, schon gut. Ich sag ihr Bescheid und wir kommen dich dann abholen...ja Mutter, wir werden pünktlich sein." Sasuke drückte seufzend auf den roten Knopf, um wenig später sein Telefonverzeichnis nach der Nummer von Sakura abzusuchen. Er schaltete auf Lautsprecher und legte das Mobiltelefon auf dem Küchentisch ab, um sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank zu holen. "Haruno?", meldete es sich vom anderen Ende der Leitung. "Sasuke hier. Meine Mutter lässt ausrichten, dass sie direkt morgen früh los möchte." "Okay, wie viel Uhr?" "Ich bin um halb neun bei dir." "Alles klar, dann bis morgen früh." "Bis morgen." Sasuke betätigte erneut den roten Knopf und gönnte sich dann einen Schluck aus der Flasche, ehe er sich daran machte, etwas essbares zu organisieren. Für den nächsten Tag sollte er sich am besten direkt etwas stärken. Er konnte wohl von Glück reden, wenn er Nachmittags wieder zu Hause war. Drei Stunden shoppen waren für ihn schon Hölle genug und wie er seine Mutter kannte, durfte er sich wohl auf ein gemeinsames Mittagessen einstellen. Pünktlich um halb neun stand Sasuke vor der Wohnung der Rosahaarigen und wartete, dass diese nach draußen kam. Sie trug einen weißen Rock, der ihr bis knapp über die Knie reichte, ein purpurfarbenes Top und weiße Sandaletten. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, der ihr im Moment locker über die Schulter fiel. "Guten Morgen", begrüßte sie ihn, nachdem sie eingestiegen und auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. "Morgen", grüßte Sasuke weniger euphorisch zurück und parkte aus. Es brauchte nicht viel Scharfsinn um zu bemerken, dass er auf diesen Tag absolut keine Lust hatte und das lag sicher nicht an der Anwesenheit der rosahaarigen Frau neben sich. Sakuras Gesichtszüge zierten ein kurzes Schmunzeln, als sie die genervte Miene des Schwarzhaarigen bemerkte. "Du scheinst dich ja unheimlich zu freuen." "Welcher Mann würde das an meiner Stelle nicht?" "Mir würden da spontan schon ein oder zwei einfallen." "Die sind schwul oder?" "Nein, ganz und gar nicht", antwortete sie leise lachend. "Die wissen es wohl nur noch nicht." "Sei nicht so schlecht gelaunt." "Willst du mir das etwa verübeln?" "Eigentlich nicht." "Gut." Sasuke hatte keine Lust hinter den beiden Frauen herzulaufen, während sie sich über Kleider unterhielten und sich gegenseitig etwas vorschwärmten. Auf seine Meinung wurde doch ohne hin keinen Wert gelegt, da hätte er ebenso gut zu Hause bleiben und sich entspannen können. Immerhin hätte es den beiden gereicht, wenn er ihnen seine Kreditkarte mitgegeben hätte. "Es dient immerhin einem guten Zweck, oder nicht?", setzte Sakura nach einer kurzen Zeit des Schweigens an und warf Sasuke einen kurzen Seitenblick zu. "Schon", gab Sasuke zu, konzentrierte sich aber weiterhin auf die Straße. "Na also, wird schon nicht so schlimm werden." "Versuch bloß nicht, mich aufzuheitern." "Ich bin ja schon ruhig." Die junge Frau machte sich innerlich eine kleine Notiz. Aufmunterungsversuche mochte der Schwarzhaarige offenbar gar nicht, also würde sie es in Zukunft besser bleiben lassen. Immerhin wollte sie nicht, dass sich seine Laune noch verschlechterte. Hinterher tat er nur etwas unüberlegtes und damit war ihnen schließlich auch nicht geholfen. Aber scheinbar hatte er sich gut unter Kontrolle, denn als sie vor der Haustür seiner Eltern anhielten, war seine Begeisterung bezüglich dieser Shoppingtour zwar noch immer deutlich sichtbar, aber er schaltete diese genervte Art ab. Es dauerte keine fünf Minuten bis seine Mutter gut gelaunt zu ihnen ins Auto stieg und die beiden ebenso fröhlich begrüßte. Man musste wohl nicht erwähnen, dass sie sich auf diesen Tag ebenso gefreut hatte wie auf das Essen vergangenes Wochenende. Die ältere Frau freute sich immer, wenn sie ihre Söhne außerhalb irgendwelcher Feiern oder Veranstaltungen zu Gesicht bekam und das konnte man ihr deutlich am Gesicht ablesen. Sasuke steuerte auf direktem Weg das Stadtzentrum an, er wusste wohin seine Mutter wollte. Immerhin gab es nicht viele Läden in denen man anständige Garderobe mit guter Qualität und für besondere Anlässe bekam. Das Clothes Palace war ideal, wenn man kurzfristig noch ein Kleid oder einen Anzug brauchte. So unscheinbar der Name auch war, die Kleidung war es ganz und gar nicht. Maßgeschneiderte Anzüge, Abendkleider für jeden Anlass, in jeder Farbe und in den verschiedensten Ausführungen, aber natürlich hatten sie ihren Preis. Es würde Stunden dauern, bis sich die beiden Damen für ein Kleid entschieden hatten. Die Verkäuferinnen machten das ganze dabei wohl immer nur noch schlimmer. Sie schleppten ein Kleid nach dem andern an, gaben Tipps und hielten sich mit ihrer ehrlichen Meinung nicht zurück. Hatte Frau sich für ein Kleid entschieden, schafften sie es, ihr ein noch schöneres unter die Nase zu halten und die ganze Prozedur ging von vorne los. Es war ein Teufelskreis den Sasuke nur zu gut kannte und aus dem er heut wohl nicht so schnell hinaus kam. "Die Kleider werden dir gefallen. Ich selbst hab viele meiner Kleider aus diesem Geschäft", schwärmte die ältere der beiden Frauen, während die Drei sich in die Fußgängerzone begaben. "Da bin ich mir noch nicht so sicher.", antwortete Sakura etwas unsicher und warf einen kurzen Blick zu der Uchiha hinüber. "Warum denn, Liebes?" "Weil ich davon ausgehe, dass mir die Preise nicht gefallen werden." "Darüber brauchst du dir nun wirklich keine Gedanken zu machen, Sasuke zahlt das gerne." "Ja, der einzig logische Grund, weswegen ich überhaupt hier bin", gab eben genannter leicht mürrisch von sich. "Komm schon, Liebling. So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Einkaufen ist was Schönes und außerdem sollst du uns helfen was auszusuchen", versuchte Mikoto ihren Sohn zu überzeugen. "Mutter, du bist eine Frau, für euch ist das was völlig anderes und schlussendes entscheidet ihr euch ohne hin für das, was euch am besten gefällt." Er würde seine Meinung bezüglich dieser Shoppingtour nicht ändern, da konnten die beiden sagen oder tun was sie wollten. Er hasste es bereits jetzt und sie waren noch nicht einmal im Geschäft. Der junge Mann stieß einen genervten Seufzer aus und schlang einen Arm um Sakuras Hüfte. Diese warf zunächst einen leicht verwirrten Blick zu ihm hinüber, ehe sie verstand und ebenfalls einen Arm um ihn schlang. Wenn sie schon ein Pärchen spielten, sollten sie es auch richtig machen und jetzt würden sie damit anfangen. Ein wenig Übung hätte zwar nicht geschadet, aber es musste wohl auch ohne gehen. Die Klingel über der Tür ertönte, als die kleine Gruppe das Geschäft betrat. Sakuras Augen erblickten direkt unzählige Kleider in den verschiedensten Farben und nun verstand sie, weswegen Sasuke so begeistert von dieser Tour war. Bei so viel Auswahl würde sie sich sicher nie entscheiden können. "Guten Morgen, Frau Uchiha", begrüßte der Chef höchstpersönlich die schwarzhaarige Frau und schüttelte ihr kurz die Hand. Wie es aussah, war sie wirklich öfters hier, denn kaum hatte Mikoto die Begrüßung erwidert, fragte der Besitzer, was für ein Kleid sie heute brauchte. "Wir brauchen ein Kleid für die Freundin meines Sohnes", erklärte sie, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und deutete kurz auf Sakura. "Ah, ich verstehe. Irgendwelche Vorstellungen?" "Nein, es sollte lediglich gartentauglich sein." "Das ist kein Problem. Gehen Sie doch schon mal nach hinten, sehen Sie sich etwas um. Ich schick Ihnen Ayame nach, sie wird ihnen helfen." "Danke." Sasuke und Sakura folgten Mikoto also in den hinteren Bereich des Geschäftes. Links und rechts, sowie vereinzelt in der Mitte befanden sich unzählige Kleiderständer, überfüllt mit Kleidern, Blusen und Röcken. Das reinste Paradies, wenn man es so nennen wollte. Aber jedes Paradies hatte wohl seine Schattenseiten und hier war das eindeutig der Preis. Sakura musste schlucken, als sie einige der Preise im vorbeilaufen gesehen hatte. Sie konnte sich doch unmöglich ein so teures Kleid kaufen lassen und schon gar nicht von einem Mann, den sie erst seit einer guten Woche kannte. Das ging wirklich über ihre Prinzipien hinaus. Sie musste mit Sasuke reden, sobald seine Mutter außer Hörweite war. "Das hier ist doch schön, oder?", riss Mikoto Sakura aus ihren Gedanken und lenkte die Aufmerksamkeit der Rosahaarigen damit auf sich. Sakuras Blick glitt zu dem Kleid, auf welches Mikoto zeigte. Es war silber-weiß und mit kleinen, glitzernden Steinen verziert, ging bestimmt locker bis zu den Knöcheln hinunter und wurde mit zwei ebenso farbigen Bändern gehalten. Irgendwie erinnerte es Sakura ein wenig an ein Hochzeitskleid. "Für eine Hochzeit wäre es sicher gut", teilte sie ihre Meinung mit und lächelte entschuldigend. "Da hast du wohl recht. Vielleicht sollten wir mehr auf farbige Kleider übergehen." Mikoto winkte die junge Verkäuferin heran und ließ von ihr einige Kleider bringen. Sie sollten elegant sein, aber dennoch etwas hermachen. Sakura sollte immerhin auffallen, aber auch nicht direkt aus der Menge heraus stechen. Sie brauchten also eine perfekte Mischung von allem. Die kleine Gruppe ging zu den Umkleiden, wo sich Sasuke auf einen der bequemen Sessel fallen ließ und darauf wartete, dass die Verkäuferin mit den ersten Kleidern zurück kam. Die junge Frau ließ nicht lange auf sich warten und zeigte ihnen die Kleider. Einige vielen von vornherein weg, andere passten farblich nicht zu Sakura, da sie sich entweder mit ihrer Haar- oder Augenfarbe stachen. Wieder andere sahen einfach bescheuert aus, nachdem sie sie trug. Das richtige war einfach nicht dabei und so zogen sich die Stunden hin, in denen Sasuke immer genervter und Sakura immer hoffnungsloser wurde. So schwer hatten sie es sich beide nicht vorgestellt. Während Sasuke die Meinung vertreten hatte, dass sie viel zu viel schöne Kleider fanden, war Sakura davon ausgegangen, dass sie sich niemals hätte entscheiden können. Aber nun bestand das Problem eher daraus, dass sie erst einmal etwas passendes finden mussten. Der Uchiha war inzwischen wieder aufgestanden und vertrat sich ein wenig die Beine, während die Frauen sich wieder auf die Suche gemacht hatten. Sie saßen bereits fast zwei Stunden hier und hatten noch nicht einmal ein Kleid zur Auswahl. Genervt fuhr er sich mit der Hand durch seine Haare. Wenn das so weiter ging, würde er heute Abend noch in diesem Geschäft festsitzen und darauf hatte er wirklich keine Lust. Er betrachtete sich die Auswahl, die die drei Frauen mitgebracht hatten. Als erstes zog Sakura ein schwarzes, etwa knielanges Kleid an. Es umspielte ihre Figur und wurde nach unten hin weiter. Nichts, was den Schwarzhaarigen umhaute, aber wenigstens hatten sie damit schon einmal einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das zweite Kleid war weiß, war ähnlich geschnitten wie das erste, hatte allerdings breitere Träger. Es war auch ganz nett anzuschauen, allerdings ebenfalls nichts, was ihn umhaute. Der Schwarzhaarige blickte sich etwas um und blieb mit dem Blick schließlich an einem cremefarbenen Kleid hängen. "Was ist damit?", richtete er die Frage an die Frauen und deutete kurz auf das Kleid. Die junge Verkäuferin nahm es vom Ständer und hielt es ihnen hin. Es war Figur betont, endete etwa in der Mitte der Oberschenkel und besaß keine Träger. Sasuke gefiel es, jetzt musste es Sakura nur noch stehen und den beiden Frauen zumindest ein wenig gefallen. Sakura verschwand mit dem Kleid in der Umkleide, zog sich ihre Klamotten wieder bis auf den Slip aus und schlüpfte in das Kleid hinein. "Schatz, hilfst du mir bitte mal mit dem Reisverschluss", sagte sie durch den Vorhang hindurch. Sie hatte bisher keine Zeit gefunden mit Sasuke über die Preise zu reden und vielleicht war das hier ihre einzige Chance. Der Angesprochene zog kurz eine Augenbraue in die Höhe, bewegte sich aber ohne nachzufragen auf die Umkleide zu und hob den Vorhang ein Stück beiseite. "Brauchst du im Ernst Hilfe?" Sasuke war verwundert über diese Aufforderung, immerhin hatte sie es bei den anderen Kleidern auch alleine geschafft. "Nicht direkt. Es geht vielmehr um die Preise. Die Kleider sind viel zu teuer", gab sie ihm leise zu verstehen, während sie sich das Kleid richtig hindrehte. Sasukes Blick glitt über ihren nackten Rücken, bis nach unten zum Anfang des Reisverschlusses. Wenn er sich ein Stück vorbeugen würde, könnte er sicher ihren Hintern sehen. Ein verlockender Gedanke, jedoch ließ er es. "Ich werde dir dafür nach der Feier einfach aus dem Kleid helfen", hauchte er ihr entgegen und fuhr mit seinen Händen über die freie Stelle an ihrem Rücken. Sakura hielt einen Moment die Luft an, als er seine Hände in die Öffnung des Reisverschlusses schob und sich einen Weg zu ihrem Bauch bahnte. Ein Tun, dass seine Worte bei weitem überstieg. "Seid ihr soweit?", ertönte Mikotos Stimme und brachte Sasuke damit dazu, seine Hände zurück zu ziehen. Er zog Sakura den Reisverschluss zu und trat einen Schritt beiseite. Die Rosahaarige erschien wenig später hinter dem Vorhang und präsentierte das Kleid. Es stand ihr und brachte ihre Figur gut zur Geltung. Für Sasuke war diese Shoppingtour damit beendet und zu seinem Glück sahen die beiden Frauen das ebenfalls so. So, an dieser Stelle möchte ich mich kurz zu Wort melden. Mit diesem Kapitel endet so gesehen die Einleitung für dieses ganze Schmierentheater. Der Name des Geschäftes hat absolut keine Bedeutung und ist frei erfunden. An dieser Stelle möchte ich mich auch für die zwölf Kommentare und die 31 Favoriten bedanken. In diesem Sinne: Vielen Dank :) Kapitel 4: Vorbereitung & Action -------------------------------- Knapp eine halbe Stunde später saß die kleine Gruppe in einem gemütlichen Italienischen Restaurant. Mikotos Kopf war hinter der Karte verschwunden, Sasuke gönnte sich gerade einen großen Schluck aus seiner Kaffeetasse und Sakura war noch immer etwas überwältigt von dieser Shoppingtour oder viel mehr dem Preis des Kleides, das nun sicher in Sasukes Auto in einem Karton lag. Für so ein Kleid hätte sie sicher ein ganzes Jahr sparen müssen. Klar, es sah klasse aus, schmeichelte ihrer Figur und vermittelte ihr irgendwie den Eindruck etwas besseres zu sein. Vermutlich fühlten sich so kleine Mädchen in ihrem Prinzessinnen Kostüm an Fasching. Jedenfalls schien ihr das ein guter Vergleich zu sein. Allerdings fühlte sie sich gerade sehr unwohl in ihrer Haut. Dieses Kleid war verdammt teuer und eigentlich zu schade dafür, dass es nach dieser Geschäftsparty nur noch in ihrem Schrank hing. Wann sollte sie es denn bitte anziehen? In die Disco? Zum Essen? Nein, das waren alles keine richtigen Anlässe ein solches Kleid zu tragen und eine Hochzeit würde es in nächster Zeit in ihrer Familie wohl nicht geben. Wer sollte denn auch heiraten? Geschwister hatte sie keine und mit ihrer lieben Verwandtschaft hatte sie nicht gerade viel am Hut. Zumal sie von den meisten noch nicht einmal wusste, wo sie sich überhaupt aufhielten. Sie wusste es ja noch nicht einmal von ihren Eltern. Die junge Frau wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sich eine Hand auf ihren Oberschenkel legte. Sie sah auf und drehte den Kopf zu ihrer rechten Seite. Offenbar war Sasuke aufgefallen, wie blass sie geworden war und als liebender Freund konnte er sich dies natürlich nicht mit ansehen. "Du siehst aus, als würdest du dich jeden Moment übergeben wollen", flüsterte Sasuke ihr zu, nachdem er sich zu ihr hinüber gebeugt hatte. "Wirklich?", wollte Sakura verdattert wissen und runzelte die Stirn. "Ja", bestätigte Sasuke ihr und warf einen kurzen Blick auf seine Mutter, die inzwischen wieder hinter der Karte hervorgekommen war und die beiden neugierig musterte. "Mir ist nicht schlecht, ich bin nur noch etwas überwältigt", entschuldigte sich Sakura leise und seufzte kurz. Sie wollte nun wirklich nicht aussehen, als würde die Welt untergehen, dazu gab es an sich ja auch keinen Grund. Sie hatte lediglich ein Problem damit, sich solch teure Sachen kaufen zu lassen. "Das hatten wir schon, also vergiss es endlich", setzte Sasuke nach und nahm seine Hand wieder von ihrem Oberschenkel. Natürlich wusste er wovon sie so überwältigt war. Sie hatte es ihm immerhin in der Umkleidekabine gesagt. Allerdings hatte er ihr auch gesagt, dass das nicht so schlimm war, wie sie das empfand. "Na gut", seufzte die Rosahaarige leise und versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Mikoto hatte das ganze stumm beobachtet. Einerseits fand sie es gut, dass Sakura nicht so auf teure Geschenke stand, war das doch ein Beweis dafür, dass sie nicht nur hinter dem Geld ihres Sohnes her war, wie es bei den meisten Frauen der Fall war. Aber andererseits war es auch etwas seltsam. Sollten die beiden wirklich irgendwann heiraten, musste sie sich wohl daran gewöhnen oft und viel im Mittelpunkt zu stehen und dabei kam sie um teure Kleider nun einmal nicht herum. Das Ansehen der Familie war immerhin alles. "Wie wär´s Sakura, erzähl mir doch ein bisschen von dir", schlug Mikoto schließlich vor um die Rosahaarige auf andere Gedanken zu bringen und etwas über ihre zukünftige Schwiegertochter zu erfahren. "Eigentlich gibt es da nicht viel zu erzählen", wandte Sakura ein und lächelte kurz. Sie war wirklich nicht sonderlich interessant und ihr bisheriges Leben war auch nicht wirklich spannend verlaufen und einige Dinge wollte sie auch ungerne preis geben. "Ich wollte früher Ärztin werden", begann sie dann schließlich doch zu erzählen. "Aber du hast es nie gemacht?" "Nicht direkt, ich hab das erste halbe Jahr Medizin studiert, musste es dann allerdings wegen familiärer Probleme abbrechen. Meine Familie ist zu dieser Zeit dann auch umgezogen und von dort aus war es zu weit, um jeden Tag hinzufahren." "Was war mit einer Wohnung? Die Studentenwohnungen sind meistens recht günstig." "Das schon, aber so frisch von der Schule hatte ich nicht wirklich genug Geld, um mir eine zu leisten und auf meine Eltern konnte ich mich nicht verlassen." "Wieso nicht?", wollte Mikoto verwirrt wissen und auch Sasuke hatte interessiert eine Augenbraue in die Höhe gezogen. "Sie haben sich zu dieser Zeit scheiden lassen." "Oh, das tut mir leid, Liebes." "Muss es nicht. Das ist wirklich schon eine Weile her." "Ich versteh trotzdem nicht ganz, wieso sie dir nicht unter die Arme gegriffen haben." "Sie hatten genug Stress mit der Scheidung und wenn sie nicht damit beschäftigt waren, haben sie sich gezofft." "Verstehe und was hast du dann gemacht?" "Ich hab mich mit einigen Jobs über Wasser gehalten, hab eine Ausbildung gemacht und mir schließlich einen guten Job erarbeitet." "Das hört sich gar nicht so schlimm an", schloss Mikoto, die wohl etwas anderes erwartete hatte. Sakura entkam darauf ein leises Lachen, ehe sie den Kopf schüttelte und Mikoto einen amüsierten Blick zu warf. "War es auch nicht. Meine Eltern sind mit meinem Einverständnis in verschiedene Länder abgehauen und ich hab mir hier mein eigenes Leben aufgebaut", erklärte sie und lächelte. Ihr Leben war keines Falls so schlimm verlaufen, wie es anfangs vielleicht den Eindruck gemacht hatte. Klar, die Trennung ihrer Eltern zählte nicht gerade zu den besten Zeiten in ihrem Leben, aber im Endeffekt war es so besser gewesen. Die täglichen Streitereien hatten damit ein Ende gefunden und irgendwann wäre sie ohne hin von zu Hause ausgezogen. Man konnte schließlich nicht immer Kind sein. "Verstehe, also haben sich deine Eltern nicht mehr verstanden?" "Ja, so könnte man das sagen." Das Gespräch lief noch eine ganze Weile in diese Richtung weiter, bis schließlich das Essen kam. Mikoto fragte Sakura über so ziemlich alles aus, was ihr einfiel. Von ihrer Lieblingsfarbe bis hin zu ihrer Ausbildung. Sasuke wirkte nach außen hin eher weniger interessiert, allerdings lauschte er den Worten der Rosahaarigen ganz genau. Vielleicht war irgendeine Info ja irgendwann nützlich. Dabei dachte er natürlich hauptsächlich an die nächste Ausfragerunde seines Vaters, denn diese würde auf jeden Fall folgen und die Geschäftsparty am kommenden Abend war dafür genau richtig. Seine Mutter kannte die ganzen Frauen, die ebenfalls anwesend sein würden und hatte sich sicher schneller verquatscht als er schauen konnte. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sein Vater diese Tatsache ausnutzte. Er selbst konnte zwar einen Blick auf Sakura werfen, allerdings war es ihm wohl auch nicht rund um die Uhr möglich. "Ach ja, bevor ich es vergesse", fing Mikoto an, nachdem sie sich vom Tisch erhoben hatten und Richtung Ausgang marschierten. "Wir bringen dir die Einladungskarten morgen schnell vorbei, wenn wir uns auf den Weg machen. Sakura macht sich doch bei dir zurecht oder?" "Natürlich", antwortete Sasuke ihr auch direkt und unterdrückte ein Seufzen. Wenn seine Eltern früher los gingen, hieß das, dass das unter anderem ein kleiner Kontrollgang seines Vaters wurde. Anderenfalls hätte sein werter Herr Vater, die Karten auch direkt rausrücken und seiner Mutter mitgeben können. Das hieß also, sollte Sakura nicht bei ihm sein, wenn seine Eltern aufkreuzten, hatte er nur wieder mehr Grund misstrauisch zu sein. "Sehr schön", gab die Dunkelhaarige erfreut zurück und stieg in das Auto ihres Sohnes ein, nachdem sie am Parkplatz angekommen waren. Nachdem alle saßen, führte es die kleine Gruppe zurück zum Uchiha Anwesen, wo sich Mikoto verabschiedete und zurück ins Haus verschwand. "Ich hoffe, du hast morgen nicht so viel vor?" "Ein paar Erledigungen, aber ansonsten nichts." "Gut, dann packst du am besten alles zusammen was du für Morgen brauchst und kommst am Nachmittag zu mir. Das Badezimmer sollte genug Platz bieten, damit du dich fertig machen kannst." "Wenn du mir die Adresse gibst." "Schick ich dir später." "Okay." Sakura wusste natürlich, weswegen sie schon am Nachmittag kommen sollte. Wenn zumindest ein paar Sachen von ihr in seiner Wohnung verstreut waren, sah es doch eher danach aus, dass sie zusammen waren und vermutlich hatte er keine Ahnung, wann genau seine Eltern sich auf den Weg machten. Na hoffentlich würde sie diesen Tag überstehen. "Dann kannst du mich bei Gelegenheit sicher auch in den Ablauf einweihen, oder?" "Sicher." Er wollte sich schließlich nicht wegen seiner Freundin blamieren müssen. Nicht, das er sich fremdschämte, aber wenn er sie zu einer Party mitnahm, auf der hauptsächlich Geschäftspartner anzutreffen waren, dann sollte sie auch einen guten Eindruck hinterlassen. Hinterher beklagte sein Vater sich erneut bei ihm und setzte ihm vielleicht irgendeine dieser verwöhnten Gören vor die Nase, damit er sie heiraten konnte. Nein, darauf konnte er getrost verzichten. Lieber würde er sich den ganzen Nachmittag mit Sakura hinsetzen und ihr richtiges Benehmen beibringen. Sasuke lenkte seinen Wagen zur Wohnung der Rosahaarigen und verschwand anschließend nach Hause. Das Kleid lud er aus dem Kofferraum aus und verstaute es in seinem Schlafzimmer. Anschließend ließ er sich erschöpft auf der Couch nieder. Zum Glück hatte dieser Tag endlich ein Ende. So sehr der junge Uchiha solche Veranstaltungen auch hasste, es ging gegen seine Prinzipien nicht gut vorbereitet dort aufzutauchen. Seinen Anzug hatte er bereits vor Wochen in die Reinigung gebracht und nun hing er blitz blank an seinem Schrank, bereit getragen zu werden. Das rote Hemd hing auf einem extra Kleiderbügel neben dem Anzug und der passenden, schwarzen Hose. Auf eine Krawatte hatte der Schwarzhaarige schon immer verzichtet. Sie waren unbequem, schnürten einem die Luft ab und sahen irgendwie total bescheuert aus. Das war eher etwas für die Generation seines Vaters. Anfangs hatte sein Vater deswegen natürlich immer einen Aufstand gemacht, aber mittlerweile hatte er es hingenommen, dass sein jüngster Sohn keine Krawatten tragen würde. Sasuke stand ohne hin eher auf die etwas lässigere Tragweiße eines Hemdes: die obersten Knöpfe hatten offen zu sein. Ein weiterer Grund weswegen er keine Krawatten trug, er mochte es nicht, bis oben hin zugeknöpft zu sein und sich halb einen abzuschwitzen. Als das Schrillen seiner Haustürklingel ertönte, schritt der Uchiha in den Flur und öffnete die Tür, um seinen Besuch zu empfangen. Wie nicht anders erwartet handelte es sich dabei um Sakura, die er mit einem kurzen nicken ins Innere seiner Wohnung bat. "Du siehst aus, als würdest du hier einziehen wollen", stellte er fest, nachdem er einen Blick auf die Mitbringsel der jungen Frau geworfen hatte. Sakura hatte eine Reisetasche an der Schulter hängen, die aussah als würde sie jeden Moment aus allen Nähten platzen. Da stellte Mann sich doch die Frage, was sie alles in ihrer Reisetasche hatte. "Da hätte ich wohl etwas mehr dabei, aber dir auch erst mal einen schönen Tag, Sasuke", erwiderte die junge Frau und schenkte ihm ein amüsiertes Schmunzeln. "Jaja", gab er ihr kopfschüttelnd zur Antwort und deutete mit einem knappen "Badezimmer" anschließend auf eine geschlossene Tür. Wenn sie den ganzen Kram brauchte, um sich fertig zu machen, sollte sie wohl besser direkt anfangen. Sie hatten zwar noch etwas Zeit, bis die Feier offiziell los ging, aber lieber kam er auf jeden Fall pünktlich als zu spät. Den Ablauf konnte er ihr unterwegs auch noch erzählen. Spannend würde es ohne hin nicht werden. Sakura verschwand dann jedenfalls erst einmal ins Badezimmer und verschaffte sich einen ersten Überblick. Wie nicht anders zu erwarten, war das Badezimmer groß und vor allem geräumig. In einer der Ecken befand sich eine überdimensional große Dusche, in der wohl locker zwei Personen Platz hatten. Auf der anderen Seite befand sich eine ebenfalls ziemlich große, aber gemütlich wirkende Badewanne, die sie wirklich gerne mal getestet hätte. Gegenüber und damit direkt bei der Tür, befand sich das Waschbecken, welches einem auch direkt in den Blick fiel, wenn man zur Tür hinein kam. Die Toilette nahm den übrig geblieben Platz ein, wurde jedoch durch eine Halbwand feinsäuberlich von den anderen Einrichtungsgegenständen getrennt. Sakuras Blick blieb allerdings nicht lange auf den Halbwänden liegen, sondern wanderte weiter zu dem Spiegel, der sich über dem Waschbecken befand. Er war groß und damit gut geeignet um mit dem Lockenstab zu hantieren. Im Großen und Ganzen konnte man es mit diesem Badezimmer also gut aushalten. Allerdings würde sie nicht halb so lange brauchen, wie der Uchiha wohl dachte, weswegen sie die Tasche auf dem Boden abstellte und zurück in den Flur ging. Den Wohnungsbesitzer fand sie schließlich auf der Couch vor und gesellte sich nach seinem okay zu ihm. "So und wie läuft das nun heute Abend ab?", wollte sie von ihm wissen und musterte ihn abwartend. "Normalerweise beginnen solche Feste immer mit einem Sektempfang, dabei wird dann geplaudert, bis nach und nach alle eintreffen. Anschließend folgt eine Begrüßungsrede, die meist aus dem üblichen Blabla besteht und dann wird man dazu aufgefordert Platz zu nehmen. Natürlich gibt es eine gut durchdachte Sitzordnung, die sofort erkennen lässt, welcher Gast dem Gastgeber am wichtigsten ist. Nach dem Essen geht das Geplauder weiter und die Geschlechter spalten sich ab. Während die Männer über geschäftliches reden, verbreiten die Frauen den neuesten Tratsch untereinander." "Und weiter?" "Nichts weiter. Im Prinzip kann man wieder gehen, nachdem man sich ein wenig in die Gespräche eingemischt hat. Je nach Thema ist das früher oder später." Wobei bei ihm da wohl eher früher zutraf. Die Gespräche waren doch ohne hin immer dieselben und irgendwelche Geschäfte, machten die Firmeninhaber untereinander aus. Seine Anwesenheit würde also nicht lange nötig sein. Und heute hatte er einen guten Grund, weswegen er früher ging. Für Sakura war das alles völlig neu und als liebender Freund wollte er den Abend natürlich auch noch ein wenig in Zweisamkeit genießen. Dafür hatte wohl jeder der Herren Verständnis und wenn er Glück hatte, lief das ganze so gut, dass sein Vater nicht mehr ganz so misstrauisch war. Aber das würde sich wohl erst anschließend zeigen. "Okay, also hast du nicht vor so lange zu bleiben?" "Erfasst." Nachdem Sakura nun also in den groben Ablauf eingeweiht war - wobei grob wohl wirklich das passende Wort darstellte, musste sie sich nicht mehr so große Sorgen machen. Im Prinzip hatte sie nichts anderes zu tun, als neben Sasuke zu stehen oder zu sitzen, zu lächeln und höflich einige Fragen zu beantworten. Wenn sich die Geschlechter trennen würden, würde sie sich einfach an Mikoto halten. Es konnte also so gesehen überhaupt nichts schief gehen und sie konnte sich beruhigt fertig machen. Da sie sich zu Hause bereits alles durch den Kopf hatte gehen lassen, war ihr Styling auch verhältnismäßig schnell gemacht und sie stand nach nur wenigen Stunden fertig im Badezimmer und warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Die Locken fielen ihr locker über die Schultern und würden dort dank des Haarsprays hoffentlich auch noch einige Stunden bleiben. Das Kleid saß noch genauso gut, wie am Vortag und ihre grünen Augen strahlten ihr aus dem Spiegel entgegen. Wenn sie nach ihrer Ankunft noch immer so aussah, würde sie in dieser Gesellschaft sicher nicht mehr so sehr auffallen und offenbar sah das auch Sasuke so, nachdem er einen prüfenden Blick über ihren Körper hatte gleiten lassen und lediglich ein "dann können wir ja" von sich gegeben hatte. Als die beiden schließlich in Sasukes Auto saßen, wendete sich die Rosahaarige allerdings doch noch einmal an den Uchiha. "Gibt es irgendetwas bestimmtes, dass von mir erwartet wird?" "Normalerweise nein", war die knappe Antwort des Uchihas. "Normalerweise?" Sakuras Augenbraue zog sich skeptisch in die Höhe. Noch undeutlicher ging es wohl nicht. "Wenn mein Vater nicht aus dem Nähkästchen geplaudert hat und deine Anwesenheit vorher groß angekündigt hat, werden sie dich weitgehends hoffentlich in Ruhe lassen." "Und wenn doch?" "Dann können wir nur hoffen, dass sie nicht die falschen Fragen stellen." Aber das mussten sie so oder so. Also war es völlig egal, ob sein Vater sie in schwierige Situation verwickeln wollte oder nicht. Sasuke hatte ohne hin nicht vor, sie besonders lange aus den Augen zu lassen, also würde er die Sache im Notfall schon irgendwie entschärfen können. Bis jetzt hatte er immer alles unter Kontrolle gehabt und so sollte es auch bleiben. Sakura staunte nicht schlecht als sie das Auto verlassen und die Gartenparty betreten hatten. Das es pompös sein würde, hatte sie ja bereits geahnt. Aber das was sie nun sah, übertraf all ihre Erwartungen. Hinein gekommen waren sie ganz normal durch die Eingangstür der Villa, von dort aus wurden sie von einem Angestellten zur großen Terassentür gebracht. Und genau dort stand sie jetzt und blickte die breite Treppe hinab. Fast im gesamten Garten wurden einzelne Tische aufgestellt. Alle feinsäuberlich und penibel genau dekoriert. Ein Tisch sah genauso aus wie der andere. Im Moment machte das ganze eher den Eindruck, als wären die Tische anhand der einzelnen Familien abgezählt worden und für jede Familie gab es einen Tisch. Das würde allerdings Sasukes Worte ein wenig widersprechen. So war es immerhin absolut unmöglich direkt bei den Gastgebern zu sitzen. Aber möglicherweise war ja auch genau das beabsichtigt. Niemand sollte sich bevorzugt oder vernachlässigt fühlen. An sich ein ziemlicher guter Plan, wie Sakura fand. Neben den ganzen Tischen, befand sich natürlich auch ausreichend Licht im Garten, immerhin sollte man gegen später ja auch noch etwas sehen. Auch für das leibliche Wohl war mit Hilfe eines Buffets gesorgt, welches im Moment allerdings noch nicht aufgetischt war. Am interessantesten fand Sakura jedoch die unterschiedlichen Menschen, die sich bereits im Garten befanden. Sie kam sich vor wie im falschen Film, jeder sah aus, als würde er versuchen den anderen zu übertrumpfen. Die Frauen mit Schmuck, teuren, aber eleganten Kleidern und einem verführerischen Dekolleté. Die Männer hingegen, benutzen wohl hauptsächlich ihre Frauen um zu zeigen, was sie hatten. Allerdings waren die Anzüge mit Sicherheit auch unterschiedlich teuer. Davon hatte Sakura jedoch keine Ahnung, also konnte sie nur spekulieren. Als Sasuke ihr seinen Arm hinhielt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, sah ihn einen Moment lang fragend an und begriff schließlich. Sie hakte sich bei ihm unter und ging anschließend neben ihm die Treppe hinab. Als sie unten angekommen waren, kam ihnen eine Frau mittleren Alters entgegen, vermutlich die Gastgeberin. Dieses Kapitel diente ein wenig als Übergang, das nächste wird auf jeden Fall wieder spannender :)[/] Kapitel 5: May I Introduce? --------------------------- Während Sasuke einen gelassenen Eindruck machte und die Fragen der Männer und Frauen um sie herum beantwortete, bemühte Sakura sich nicht nervös mit ihren Fingern an dem Sektglas herumzuspielen, dass sie mittlerweile in die Hand gedrückt bekommen hatte. Kaum das sie von den Gastgebern begrüßt wurden, hatte sich Fugaku Uchiha mit einigen anderen Männern zu ihnen gesellt. Natürlich hatte das Oberhaupt der Familie Uchiha bereits vorzeitig angekündigt, dass sein Sohn seine Freundin und hoffentlich Zukünftige mitbringen würde. Wie das so üblich war, hatte sich diese Nachricht schnell bei den anwesenden Gästen verbreitet und jeder versuchte einen neugierigen Blick auf die junge Frau zu werfen, die es geschafft hatte Sasukes Herz zu erweichen. Sakura kam sich mittlerweile wie eine neue Attraktion in einem Freizeitpark vor. Kaum das ihr eine Person vorgestellt wurde, kam bereits die Nächste und das ganze ging wieder von vorne los. Das Sasuke bisher noch keine Frau zu einer Veranstaltung mitgenommen hatte, hatte sie ja bereits gewusst, aber das sie deswegen solch eine Attraktion werden würde, hatte sie nicht einmal in ihrem schlimmsten Alpträumen befürchtet. Wenigstens war es fast ausschließlich Sasuke, der sich den neugierigen Fragen stellen musste. An sich hatte Sakura ja kein Problem damit auf fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen in ein Gespräch zu kommen, aber das war dann doch eine Nummer zu viel für sie. Nicht nur, dass sie einige dieser Leute schon einmal im Fernsehen gesehen hatte -allesamt irgendwelche hohen Tiere - nein sie war auch ständig dem prüfenden Blick von Fugaku Uchiha ausgesetzt. Konnte ein Mensch wirklich so misstrauisch sein? Oder wartete er einfach nur darauf, dass sie etwas dummes tat, sich vielleicht verplapperte und damit in ein Fettnäpfen trat? Er wusste, dass sie in solchen Kreisen wohl noch nie verkehrt hatte, wäre es da also für seinen Ruf nicht besser wenn er diese ganzen wichtigen Menschen so weit wie möglich von ihr fern hielt? Oder sollte das Ganze nur dazu dienen sie als Hochstaplerin zu enttarnen? Dass er diese Beziehung anzweifelte, hatte er ihnen ja bereits deutlich gezeigt und auch ziemlich klar gemacht, dass er schon dahinter kommen würde, was hier wirklich lief. Vermutlich ging er sogar davon aus, dass Sakura Geld von Sasuke bekam. Man musste kein Genie sein, um diesen Gedanken als erstes zu hegen. Leider lag es nämlich ziemlich auf der Hand, dass Sasukes Familie Unmengen an Geld besaß und sie - als momentane Arbeitslose - auf genau das angewiesen war. Fugaku Uchiha wusste das und genau das war wohl ein Grund mehr für ihn, diese Beziehung anzuzweifeln. Zugegebenermaßen lag er mit seiner Vermutung, sie würde Geld von seinem Sohn bekommen, ja auch gar nicht so falsch. Schließlich würde Sasuke ihr immerhin die Miete im Voraus bezahlen, bis sie das Geld zusammen hatte und es ihm zurückzahlen konnte. Auch wenn sie nicht genau wusste, wie sie das anstellen sollte, würde sie es tun. Sobald sie wieder einen Job hatte, würde sie anfangen ihm das Geld in kleinen Raten zurück zuzahlen und wenn sie bis an ihr Lebensende damit beschäftigt sein würde. Er würde sein Geld wieder bekommen. Jetzt musste sie aber erst einmal zusehen, dass sie diesen Abend überstand und wie es aussah, kam gerade in diesem Moment ihre Rettung: Mikoto näherte sich der Gruppe. "Also wirklich, lasst das arme Mädchen doch in Ruhe. Ihr vergrault sie ja schon am ersten Tag", mischte sie sich auch direkt ein und zog Sakura sanft an der Hand aus der Gruppe hinaus. "Komm Liebes, wir machen es uns in einer weniger aufdringlichen Gesellschaft gemütlich." Vielleicht kam es Sakura nur so vor, aber bei dem Wort aufdringlich hatte Mikoto ganz eindeutig ihren Mann angesehen. Falls es allerdings wirklich so war, schien Fugaku das nicht sonderlich zu stören. Er stand weiterhin gelassen bei seinem Sohn und lauschte jedem Wort genau. "Du musst sie entschuldigen, Sakura. Sie sind einfach zu neugierig." "Schon okay. Es ist nur ein bisschen ungewohnt für mich so im Mittelpunkt zu stehen." "Das kommt schon noch. Du musst dir einfach nur denken, dass das hier Menschen wie du und ich sind. Aber jetzt werde ich dir erst einmal ein paar meiner Freundinnen vorstellen. Sie sind schon ganz gespannt darauf dich kennen zu lernen." Offenbar war Fugaku Uchiha nicht der einzige gewesen, der etwas aus dem Nähkästchen geplaudert hatte. Als Mikoto und Sakura bei einer Gruppe Frauen ankamen, wurde sie direkt freundlich begrüßt, als wäre sie schon immer dabei gewesen. Mikoto schien ihnen mit Stolz erzählt zu haben, dass ihr Sohn endlich eine passende Frau gefunden hatte. Dementsprechend war es leicht vorhersehbar, welches ihr erstes Gesprächsthema sein würde. "Hach, ich finde junge Liebe ja immer so aufregend", begann eine ältere Frau mit braunen Haaren und musterte Sakura von oben bis unten. "Allerdings dürften die jungen Mädchen von heute ruhig ein bisschen mehr essen." "Unsinn, heutzutage läuft es doch eher je schlanker, desto besser", mischte sich eine Rothaarige ein. "Und in so jungem Alter sollte man auch auf seinen Körper achten. Immerhin suchen sich die Männer die Frauen Weitgehends nach dem Äußeren aus." "Na darin hast du ja Erfahrung", fügte eine dritte Frau etwas spitz hinzu, ehe sie sich zu Sakura hinüber beugte. "Sie war bereits vier Mal verheiratet und Ehemann Nummer fünf steht schon in den Startlöchern." "Oh, verstehe...", gab Sakura lediglich zurück und versuchte weiterhin den Worten der anderen Frauen zu folgen. Allerdings war das schwerer als zunächst angenommen, denn nach der etwas spitzen Bemerkung der dritten Frau, entbrannte eine heiße Diskussion darüber, ob es nun verwerflich war, bereits mehrfach verheiratet gewesen zu sein oder nicht. Und als ob Sakura es geahnt hätte, läutete diese Diskussion bereits das nächste Thema ein. "Wie sieht es denn mit der Hochzeitsplanung aus, Sakura? Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht?" "Nein, damit werden wir uns aber wohl auch noch ein wenig Zeit lassen", erklärte Sakura und versuchte den anwesenden Frauen ein ehrliches Lächeln zu schenken. Irgendwie fühlte sie sich bei diesem Thema ein wenig unbehaglich. Sie hatte mit Sasuke nicht darüber gesprochen, wie sie auf solche Fragen antworten sollte. Was, wenn ihm gerade in diesem Moment exakt dieselben Fragen gestellt wurden und er sie völlig anders beantwortete? Sie hätten sich darüber vielleicht vorher absprechen sollen. "Recht hat sie, man sollte so eine wichtige Entscheidung langsam angehen." "Ach papperlapapp. Die Liebe findet ihren eigenen Weg, da hilft planen oder warten überhaupt nichts." Wieder waren es die Braun- und Rothaarige die als erstes das Wort ergriffen hatten und wieder waren sie sich nicht einig. "Also ich finde sie sollen sich ruhig noch etwas Zeit lassen. Immerhin sind sie ja beide noch jung und eine Hochzeit läuft ihnen nicht davon", mischte sich Mikoto ein und schenkte Sakura ein herzliches Lächeln. Zumindest Mikoto schien es mit einer Hochzeit ihres Sohnes nicht eilig zu haben. Allerdings gingen auch hier, die Meinungen der Frauen etwas auseinander. Und so brach bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten eine Diskussion vom Zaun... Sakura hatte irgendwann aufgehört richtig zuzuhören, wenn sich Braun- und Rothaarige wieder einmal nicht einig waren und dann darüber diskutierten welche von Beiden denn nun recht hatte. Meistens war es Mikoto die den Beiden erklärte, dass es ein Richtig oder ein Falsch bei diesen Themen überhaupt nicht gab und das es auf die Person und deren Ansichten ankam. Ein wenig gelangweilt drehte Sakura ihr leeres Sektglas in der Hand und nutzte eine Minute der Ruhe, um sich geschickt von dieser überaus netten Gesellschaft zu trennen. Vorgebend, dass sie sich etwas zu trinken holen gehen möchte, verabschiedete sie sich von den Damen und ging eiligen Schrittes auf das Getränke Buffet zu. Dort angekommen atmete sie erleichtert aus, stellte das leere Sektglas auf ein Tablett und schöpfte sich etwas von dem Punsch in ein dazu passendes Glas. "Eine ziemlich geschickte Flucht", drang kurz darauf eine ihr völlig unbekannte Stimme an ihr Ohr und Sakura drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. An einem Tisch, nicht weit weg von ihr, saß ein schwarzhaariger Mann, mit langen Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Er hatte sich Daumen und Zeigefinger entlang des Kinnes und der Wange ans Gesicht gelegt und warf ihr ein wissendes Schmunzeln zu. Sakura runzelte die Stirn, sie konnte sich nicht daran erinnern ihn jemals zuvor gesehen zu haben und trotzdem redete er mit ihr, als würden sie sich schon ewig kennen. "Äh... kennen wir uns?", fragte sie etwas unbeholfen und musterte ihn weiter. Er war groß, sah gut und durchtrainiert aus und vermittelte ihr irgendwie das Gefühl, dass er bei Frauen mehr als nur gut ankam. Allerdings war sie sich sicher, hätte sie ihn schon jemals zuvor gesehen, würde sie sich mit Sicherheit an ihn erinnern. "Entschuldige, wie unhöflich von mir", fing er an, stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. "Itachi Uchiha, freut mich." Sakura schüttelte seine Hand, erwiderte so die freundliche Geste und nickte schließlich. "Sakura Haruno, ebenfalls erfreut." "Ich weiß", gab Itachi nun wieder schmunzelnd zurück und bot ihr einen Platz an dem Tisch an. Sakura ließ sich dankend auf einem der anderen Stühle nieder und stellte ihr Punschglas vor sich auf den Tisch. "Sie sind also mit Sasuke verwandt?", schlussfolgerte sie aufgrund des Nachnamens und musterte ihn erneut kurz. "Sind sie ein Cousin oder vielleicht sogar ein Onkel von ihm?" "Sein Bruder", gab Itachi wieder schmunzelnd zurück und zog dabei wissend eine Augenbraue in die Höhe. "Oh", entfuhr es Sakura intelligent und innerlich schallte sie sich eine blöde Kuh, dass sie die Frage nicht einfach allgemein gehalten hatte. "Scheint so, als hätte mein Bruder mich vehement verschwiegen." Trotz der Tatsache, dass Sakura sich auf einmal ziemlich ertappt fühlte, schien es Itachi nicht sonderlich zu verwundern, dass die Freundin seines Bruders nichts von ihm wusste. Jetzt durfte sie sich nur nicht noch weiter ins Fettnäpfchen schieben. "Ja... er redet nicht gerne über die Familie. Auch wenn ich nicht ganz verstehe warum." Sakura drehte ihr Glas ein wenig im Kreis um zu verbergen, dass sie ein wenig nervös war. "Ach, Sasuke hat noch nie gerne aus dem Nähkästchen geplaudert und die Tatsache, dass mein Bruder dich hier her mit genommen hat, ist schon Wunder genug." Itachi zuckte kurz mit den Schultern. "Ich darf doch Sakura sagen?" "Natürlich, klar." "Schön und was hast du bisher so für einen Eindruck? Hat dir Sasuke gesagt, dass du Gesprächsthema Nummer eins sein wirst?" "Nicht direkt... aber ich hatte es mir ein bisschen weniger anstrengend vorgestellt." Aus Itachis Mund war ein amüsiertes Lachen zu hören, ehe er sich leicht zu ihr hinüber beugte. "Wenn du erst mal eine Weile dabei bist, verlieren sie schnell das Interesse an dir. Ging bisher noch jeder so. Die Frage ist nur, ob du es so lange aushältst." "... Wieso sollte ich denn nicht?" Wieder etwas unsicher geworden, schob Sakura ihr Glas ein wenig umher und wartete auf eine Antwort ihres Gegenüber. "Naja, einerseits legen sie es ja geradezu darauf an, dich zu vergraulen und andererseits ist Sasuke nicht ganz einfach." "Oh, ach so..." Sakura lachte kurz unsicher auf. "Und ich dachte schon...", fing sie an, beendet den Satz aber noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte. "Ach, egal." "Du dachtest, dass ich vielleicht die Ansicht meines Vaters teile und diese ganze Beziehung nicht echt ist?" Sakura blickte ihn einen Moment stumm an, musterte ihn und versuchte aus seinem Gesicht abzulesen, was genau er in diesem Moment dachte. Aber das Gesicht von Itachi Uchiha war absolut undurchschaubar. Da er das ganze allerdings nur als Frage formuliert hatte, nickte sie schließlich. "So in etwa, ja." "Darauf solltest du nicht so viel geben. Er ist nur etwas misstrauisch. Sasuke hatte noch nie viel für Beziehungen übrig und gerade jetzt, wo unser Vater ihm damit gedroht hat, ihn zu enterben, kommt diese plötzliche Beziehung doch ein wenig zu zufällig." Da musste Sakura ihm wohl oder übel recht geben, allerdings würde sie es nicht bei einem einfachen Nicken belassen. "Wir hatten auch eigentlich nicht vor, dass ganze an die große Glocke zu hängen und schon gar nicht so schnell oder auch so plötzlich. Es ist ihm wohl in dieser Situation einfach raus gerutscht." "Hm... also normalerweise rutscht meinem Bruder nichts einfach so raus. Aber gut... gegen unvorhergesehene Dinge ist auch er nicht gefeit." "Nein, wohl wirklich nicht", stimmte Sakura ihm zu. Wenn sie das ganze hier genau betrachtete, schien Itachi seinen Bruder wirklich gut zu kennen. Und mit seiner letzten Aussage, traf er vermutlich noch mehr ins Schwarze als er selbst wusste. Das allein Bewies die Tatsache, dass Sasuke seinem Vater gegenüber eine Freundin erwähnt hatte, obwohl er überhaupt keine hatte und genau das hatte dazu geführt, dass sie nun hier saß. Hätte Sasuke seinem Vater diesen Bären also nicht aufgebunden, hätten sie alle ein Problem weniger. Allerdings konnte Sakura auch nicht behaupten, dass es bis jetzt zu ihrem Nachteil war, schließlich rette es sie davor, früher oder später auf der Straße zu sitzen und das sie sich stressen musste, etwas neues zu finden. Das hieß zwar nicht, dass sie sich auf Sasukes Hilfe ausruhen und die Beine hochlegen würde, aber sie stand nicht unter so enormen Druck. Allerdings nur, solange sie es auch schafften, ihre Rollen gut zu spielen. Denn gerade bei Itachi war sie sich nicht sicher, ob er nun misstrauisch gegenüber dieser Beziehung war oder ob er sie ihnen abkaufte. Möglicherweise wusste er das selbst noch nicht so genau und würde sich erst noch eine Meinung bilden. Aus diesem Grund war es nun umso wichtiger, dass sie alles dafür tat, um Itachi diese Beziehung glaubhaft zu machen. Das Problem war nur, dass sie selbst nicht aus ihm schlau wurde. Jedenfalls noch nicht. "Und, hat dir Sasuke schon von unserem alljährlichen Familienurlaub erzählt?" "Familienurlaub? Nein, kein Wort." "Dann sollte er das wohl demnächst machen, immerhin geht es in einer Woche schon los." "In einer Woche schon?" "Genau genommen nächstes Wochenende. Aber das wird er dir schon noch sagen, immerhin ist es jedes Jahr zur selben Zeit." "Hat er sicher bisher nur vergessen." "Möglich, aber ich kann doch davon ausgehen, dass ihr mit geht?" "Ja, ich denke schon?", bestätigte sie etwas unsicher fragend und zuckte kurz mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung von irgendeinem Urlaub, der am nächsten Wochenende stattfinden sollte und der noch dazu jedes Jahr stattfand. Genau genommen hatte sie von Sasukes Planungen überhaupt keine Ahnung. Wieder eine Sache, die sie als Freundin doch eigentlich wissen sollte, oder? "Das ist gut, das wird Mutter sicherlich freuen. Bis jetzt hat sich Sasuke nämlich immer davor gedrückt. Aber scheint so, als hätte er dieses Jahr überhaupt keine andere Wahl", verkündete Itachi zufrieden und erhob sich. "Das werde ich ihr wohl besser gleich mal sagen. Wir sehen uns später, Sakura." "Was?" Sakura englitten die Gesichtszüge, während Itachi sich mit einem breiten Grinsen davon machte und die völlig verdatterte Rosahaarige alleine zurück ließ. Kaum, dass Itachi aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, schlug Sakura sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Das war ja wirklich großartig gelaufen. Da hatte sie doch gerade tatsächlich einem Familienurlaub mit Sasukes gesamter Familie zugestimmt, ohne das Einverständnis ihres Scheinfreundes. Na da würde Sasuke sich aber sicher riesig freuen, wenn sie ihm das verkündete. Aber wieso hatte Itachi sie darauf angesprochen, wenn er doch eh gewusst hatte, dass Sasuke nicht mit gehen würde? Ganz klar: Das war ein hinterhältiger Trick gewesen. Eben jener Scheinfreund hatte zu dieser Zeit noch keinen blassen Schimmer von seinem Glück und löste sich gerade eben gekonnt von der Männerrunde, mit dem Vorwand nach seiner Freundin sehen zu wollen. Es dauerte eine Weile bis Sasuke Sakura unter all den anwesenden Menschen ausgemacht hatte. Kaum, dass er sie an einem Tisch etwas abseits hatte sitzen sehen, war direkt auf sie zugesteuert und hielt ihr die Hand hin. "Das Essen wird jeden Moment serviert", teilte er ihr mit und wartete darauf, dass sie ihre Hand in seine legte. Anschließend führte er sie zu einem anderen Tisch, zog ihr Gentleman-like den Stuhl zurück und wartete bis sie sich hingesetzt hatte. Erst danach setzte er sich rechts neben sie. "Sasuke, ich muss dir was sagen", begann Sakura und biss sich kurz auf die Unterlippe. Der Angesprochene zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte seine Begleitung kurz. "Du musst aufs Klo und hast keine Ahnung wo du hin must?" "Was? Nein, Blödsinn..." "Na dann ist ja gut. Ich glaube nämlich nicht, dass es hier irgendjemand gerne sieht, wenn ich mit dir auf die Toilette verschwinde... Wobei das gar keine so schlechte Idee wäre." "Sehr witzig... Könntest du bitte ernst bleiben." "Klar, also was gibt es?" "Also ich denke ich habe Mist gebaut." "Inwiefern?" Alarmierend zogen sich Sasukes Augenbrauen in die Höhe, während er Sakura mit einem durchdringenden Blick ansah. "Naja... ich hab deinen Bruder getroffen. Du hättest mir übrigens mal gerne was von ihm sagen können. Und zwar bevor ich ihn so doof Frage, inwieweit er mit dir Verwandt ist." "Wenn das das einzige Problem ist, dann ist es keines. Itachi ist es gewohnt, dass ich ihn vergesse zu erwähnen." "Ja, das hat er auch gesagt. Aber das ist gar nicht das Problem. Er hat angefangen von eurem Familienurlaub zu sprechen und das dieser ja nächstes Wochenende schon stattfinden soll und er hat mich gefragt, ob wir denn mitgehen. Naja genau genommen hat er es nicht als Frage, sondern eher als Tatsache formuliert und..." "Komm zur Sache", unterbrach Sasuke sie ungeduldig und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ähm... also...", druckste Sakura herum und seufzte schließlich. "Ich hab ihm wohl versehentlich gesagt, dass wir mitgehen." "Du hast was?" "Tut mir leid." "..." "Es tut mir wirklich leid." "Das ist doch ein Witz... weißt du eigentlich was du uns da gerade eingebrockt hast? Zwei Wochen am Stück mit meinem Eltern auf einer Insel irgendwo im Mittelmeer!" "Also genau genommen liegt Ibiza bei Spanien." "..." "Entschuldige." Sasuke stieß einen tiefen Seufzer aus und ließ den Blick umher wandern. Wenn Itachi diese super Neuigkeit seiner Mutter verkündet hatte, dann musste er zusehen, dass er schleunigst eine Ausrede fand, bevor diese sich freudestrahlend um seinen Hals warf. Denn bei einem war er sich ziemlich sicher, Itachi würde es ihr sagen. Vermutlich machte er sich einen großen Spaß daraus, ihn zu diesem doofen Urlaub mitschleppen zu können. "Redest du jetzt etwa nicht mehr mit mir? Es tut mir wirklich leid." "Jaja... überleg lieber, was wir als Ausrede vorbringen." "Vielleicht solltest du mir solche Sachen vorher sagen. Wenn ich nicht ständig ins kalte Wasser springen müsste, dann würde so etwas auch nicht passieren. Ich bin vorhin übrigens auch schon gefragt worden, wann wir heiraten." "Ach, jetzt sag bloß du hast auch noch rum erzählt, dass wir in zwei Wochen heiraten?" "Blödsinn." "Sicher?" "Ja, verdammt... sowas würde ich nie einfach so behaupten." "Also wenn es um Hochzeiten geht, hältst du dich zurück, aber bei einem Urlaub gibst du einfach mal dein Einverständnis." Sakura stieß einen tiefen Seufzer aus. "Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leid tut und überhaupt, was soll an einem Urlaub auf Ibiza denn bitte schön so schlimm sein?" "Meine Eltern? Und das kleine Problem, dass wir beide da als Paar mit gehen?" "Und wo ist da das Problem? Wir müssen deinen Vater ja eh davon überzeugen, dass wir ein richtiges Paar sind. Da bietet sich ein Urlaub doch an." "Das Problem ist, nicht so zu tun, als würde ich es wirklich mit dir aushalten, sondern die Tatsache, dass mein Vater während eines Urlaubes jede Menge Zeit hat uns zu beobachten oder auflaufen zu lassen. Verstehst du jetzt? Und überhaupt, ein Urlaub mit meinen Eltern? Spießiger geht´s wohl kaum." "..." "Hat´s dir nun die Sprache verschlagen?" "..." Seufzend ließ Sasuke sich in seinen Stuhl sinken, als Sakura noch immer kein Wort herausbrachte. Wieso regte er sich überhaupt darüber auf? Bis jetzt war noch gar nicht sicher, dass sie sie überhaupt mit gehen würden. Irgendeine Ausrede würde er schon finden. "Also ich finde diesen Grund absolut bescheuert. Meinst du nicht, dass wir so die besten Chancen haben ihn davon zu überzeugen? Wenn er - und das ist er momentan - so davon überzeugt ist, dass wir ihm etwas vorspielen, würden wir doch nie freiwillig in einen Urlaub mitgehen, bei dem wir ihn den ganzen Tag - oder fast den ganzen Tag - um uns herum haben, oder irre ich mich da?" Sasuke schwieg zunächst, dachte über ihre Worte nach und zuckte anschließend mit den Schultern. "Eigentlich gar kein so doofer Gedanke. Allerdings ist dabei nach wie vor ein ziemlich großes Risiko gegeben." "Wenn du kein Risiko eingehen willst, hättest du diese ganze Sache erst gar nicht anfangen müssen." "Du hast leicht reden... hier geht es ja auch nicht um dein Erbe." Dieses Mal war es an Sakura zu seufzen. "Hey, ich dachte immer ein Uchiha lässt sich nicht so leicht unterkriegen." "Woher willst du das denn wissen." "Weibliche Intuition." "Und darauf soll ich mich verlassen?" "Das ist momentan deine beste Option. Also was ist nun?" "Schön, wie du willst. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." Kapitel 6: Holidays ------------------- "Zieh doch nicht so ein Gesicht." "Wie denn?" "Na so als ob du die schlimmsten Tage überhaupt vor dir hättest." "Das trifft es wohl auch recht gut... Urlaub mit meinen Eltern, wieso hab ich mich dazu noch mal überreden lassen?" "Weil es eine gute Möglichkeit ist deinen Vater von unserer Beziehung zu überzeugen und weil du es nicht fertig gebracht hast deiner Mutter zu sagen, dass wir doch nicht mit gehen." "Hn." "Außerdem gibt es an einem Urlaub absolut nichts auszusetzen. Das wird sicher schön und du kannst dich ein wenig entspannen." "Ich bin nicht angespannt." "Doch bist du.“ Sakura warf Sasuke einen amüsierten Blick zu und hackte sich bei ihm unter. Nachdem Itachi sie so hinterhältig hereingelegt hatte, hatte es tatsächlich nur ein paar Minuten gedauert, bis Mikoto freudestrahlend zu ihnen gekommen war und ihrem Sohn mitgeteilt hatte, wie sehr sie es freute, dass das jüngste Mitglied der Familie mitgehen würde. Die Schwarzhaarige sah so glücklich aus, dass Sasuke es nicht geschafft hatte doch noch abzusagen. Leider hatte das nicht gerade zu einer Verbesserung seiner Laune beigetragen, weshalb er nun mit miesepetriger Miene und in den Hosentaschen vergrabenen Händen neben ihr stand und darauf wartete, dass der Richter sein Urteil über in fällte. Möglicherweise sagte seine Miene aber auch aus, dass das längst geschehen war. Und zu allem Überfluss, schien er ihr dafür wohl eine Teilschuld zu geben. Okay, irgendwie war sie ja auch schuld daran, dass sie nun hier am Flughafen standen und auf Sasukes Familie warteten. Aber hätte der feine Herr ihr ein wenig mehr über seine Familie verraten, wäre es sicherlich nie so weit gekommen. Also hatte er sich das Ganze selbst zuzuschreiben. Jetzt ging es also in erster Linie darum das Beste daraus zu machen und auch wenn Sasukes Miene aussah als würde er gerne jemanden töten, freute sie sich auf diesen Urlaub. Das super Wetter das ihnen beim Verlassen des Flughafens irgendwo an der Küste Spaniens entgegengeschlagen hatte, hatte ihre Laune erheblich gebessert. Auch wenn sie nicht genau wussten wo sie da gelandet waren, hob das gute Wetter ihre Laune entschieden an. Das konnte auch die sieben-Tage-Regenwetter-Miene des Schwarzhaarigen nicht kippen. „Unsere Koffer sind verstaut und werden schon mal in unser Hotel gebracht“, verkündete eine fröhliche Mikoto wenige Minuten später während sie auf ihren Sohn und dessen Freundin zuging. Beim Anblick ihres Sohnes hob die Dunkelhaarige jedoch sofort eine Braue. „Wieso machst du so ein Gesicht, Sasuke? Hast du irgendwas vergessen?“ „Ich befürchte daran bin ich schuld. Das war mein erster Flug und ich war etwas nervös“, mischte sich Sakura ein, ehe Sasuke seinen Unmut äußern konnte und lächelte Mikoto entschuldigend zu. Das war tatsächlich ihr erster Flug gewesen und sie hatte fürchterliche Angst gehabt. Möglicherweise hatten die Fragen über die Dauer des Fluges und die Sicherheit im Flugzeug Sasukes Laune zusätzlich ein wenig nach unten gezogen. Aber was sollte sie schon machen? Unbekanntes bereitete ihr eben etwas Bauchschmerzen, noch dazu wenn sie sich mehrere hundert Meter über dem Boden befand und keinerlei Kontrolle darüber hatte auch wieder heil nach unten zu kommen. Da war es doch selbstverständlich dass man sich etwas Gedanken darüber machte. Und bei Sakura sah das eben so aus, dass sie teilweise sehr unnötige Fragen stellte. Alles nur Ablenkung von dem eigentlichen Problem. „Insgeheim hat er dir sicher gerne die Hand gehalten“, mischte sich nun auch Itachi ein, der soeben zu ihnen gestoßen war. Der ältere der beiden Uchiha Brüder hatte im Flugzeug neben ihnen gesessen und sich offensichtlich an der Fragerei der Rosahaarigen mehr als nur erfreut. Generell war Itachi weit aufgeschlossener als Sasuke. Aber genau das machte ihn irgendwie auch gefährlich. Sakura musste während dieses Urlaubes wirklich aufpassen nichts Falsches zu sagen. Nicht nur wegen Sasukes Eltern, nein ganz besonders wegen dessen Bruder. Itachi vermittelte einem irgendwie dieses Gefühl von Geborgenheit, so als könne man ihm einfach alles anvertrauen. Wie genau sie dieses Gefühl beschreiben sollte, wusste Sakura nicht. Sie wusste nur, dass sie definitiv ein wenig aufpassen musste. Aber vermutlich war dieser Urlaub tatsächlich die beste Möglichkeit Fugaku davon zu überzeugen, dass diese Beziehung echt war und sein Sohn nicht nur mit ihm spielte. Sakura sah das ganze also in erster Linie als Herausforderung an und würde ihr bestes geben um ihren Teil des Deals zu erfüllen. „Ja, ich denke auch das es schlimmeres gibt als mir die Hand zu halten“, witzelte sie auf Itachis Bemerkung hin und erblickte im nächsten Moment Fugaku, der sich mit dem Handy in der Hand als letzter zu Ihnen gesellte. „Der Termin mit meinem Geschäftspartner wurde vorverlegt, wir werden uns direkt an Bord der Yacht begeben“, verkündete er und marschierte sofort in Richtung der parkenden Autos davon, ohne auch nur eine Reaktion seiner Familie abzuwarten. Sasuke gab nur ein kurzes Brummen von sich, Itachi schüttelte offensichtlich amüsiert den Kopf und Mikoto war ihrem Mann sichtlich ungehalten gefolgt. „Ich dachte das wäre ein Urlaub?“, hakte sie schließlich mal nach und blickte von Sasuke zu Itachi und zu ersterem zurück. „Unser Vater macht nie einfach nur Urlaub“, brummte Sasuke und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Da Sakura noch bei ihm untergehakt war, setzte sie ihre Beine ebenfalls in Bewegung und Itachi folgte ihnen. „Man gewöhnt sich irgendwann daran“, meinte letzterer und zuckte nur kurz mit den Schultern. "Ich war mir übrigens echt nicht sicher, ob du nicht doch noch kneifst", wandte sich Itachi dann an seinen Bruder. "Du hast ja wunderbar dafür gesorgt, dass ich mit komme." "Manchmal muss man eben Opfer bringen, Bruder." "Na klar, damit hast du ja Erfahrung", grummelte Sasuke als Antwort, brachte Itachi damit allerdings nur zum Lachen. "Du solltest wirklich nicht so ein Gesicht ziehen, Sasuke. Die Leute denken sonst nur, man hätte dich dazu gezwungen mit uns in den Urlaub zu fliegen." Sasuke grummelte erneut vor sich hin, während Itachis Gesicht wieder einen amüsierten Ausdruck angenommen hatte. Natürlich wusste er, dass Sasuke durchaus gezwungen gewesen war mit zu kommen. Außer er wollte seine Mutter unglücklich machen und das brachten sowohl Itachi wie auch Sasuke nicht übers Herz. Itachi hatte also schon von dem Moment an gewonnen, als er Mikoto berichtet hatte, dass die Beiden mitkamen. Er hatte gewusst, dass sein Bruder keinen Rückzieher machen würde. Allerdings änderte genau diese Tatsache nichts an Sasukes schlechter Laune, eher im Gegenteil. Itachi hatte ihn eiskalt reingelegt. Aber irgendwann würde er sich auch dafür revanchieren - so viel stand fest. Fürs erste war das Gespräch der Brüder damit beendet und sie stiegen zusammen mit Sakura in eines der beiden Fahrzeuge die für die Uchihas bereit gestellt wurde. Sie verließen also den Flughafen und befanden sich knapp eine viertel Stunde später am Hafen, umgeben von unterschiedlich großen Booten und Schiffen. Vor einem besonders großen Exemplar hielt die Familie schließlich an und wurde direkt von einem südländisch aussehenden jungen Mann in Empfang genommen. Wie Sakura von Itachi erfuhr gehörte die Yacht seiner Familie, wurde hier von einigen einheimischen Verwaltet und diente in erster Linie wohl dafür Treffen mit Geschäftspartnern abzuhalten. Eine ziemliche Verschwendung wie Sakura fand, aber wenn sie bisher eines über Fugaku Uchiha gelernt hatte, dann war es mit Sicherheit die Tatsache, dass er für seine Arbeit lebte. So etwas wie einen Gang zurück schalten gab es für das Oberhaupt der Familie wohl nicht. So langsam aber sicher konnte sie Sasuke ein wenig verstehen. Hier ging es in erster Linie nur darum, irgendwelche Treffen mit Geschäftspartnern abzuhalten und zwar so bequem wie irgend möglich. „Ist das immer so?“, hakte sie schließlich nach als sie sich mit Sasuke zusammen in ihrem gemeinsamen Zimmer befanden. Sasuke sah sie allerdings nur fragend an und die Rosahaarige seufzte kurz. „Dein Vater. Er macht auf mich nicht gerade den Eindruck als würde er hier viel Zeit mit seiner Familie verbringen wollen.“ „Ist immer noch besser, als das er sich mit uns beschäftigen würde.“ „Es stört dich also wirklich kein bisschen, dass euer Vater mehr Zeit mit seiner Arbeit verbringt?“ „Nein.“ Sakura war mit dieser Antwort nicht wirklich zufrieden, das sah offensichtlich auch Sasuke. „War schon immer so. Wir sinds gewohnt und so lange er sich Zeit für meine Mutter nimmt, ist mir das echt egal.“ Mikoto, die Stütze der Familie und wohl auch die einzige Person, die niemand verletzten wollte. Sakura war beeindruckt. Sie hatte ja selbst bereits erfahren, dass Mikoto eine herzensgute Frau war und man sie einfach mögen musste, aber das sie es tatsächlich schaffte einen Mann wie Fugaku und einen Sohn wie Sasuke im Griff zu haben, beeindruckte sie echt schwer. Beide waren nämlich nicht wirklich einfach. „Und wie lange werden wir hier bleiben?“ „Ein paar Tage vermutlich.“ „Also so lange bis dein Vater erledigt hat was er erledigen wollte?“ „Genau.“ Die Rosahaarige nickte leicht und sah sich dann kurz im Zimmer um. Das Zimmer war nicht übermäßig groß, allerdings groß genug wenn man bedachte dass sie sich auf einer Yacht befanden. Im Raum befanden sich zwei Türen, eine davon führte in den Gang hinaus, die andere würde also wohl in ein Badezimmer führen. Ihre Augen wanderten weiter und blieben schließlich am Kleiderschrank hängen, wo ihr erschrocken klar wurde, dass ihre Koffer direkt ins Hotel gebracht worden waren. Also genau da hin, wo sie sich die nächsten Tage nicht befinden würde. „Unsere Koffer sind nicht hier“, stellte sie nüchtern fest und öffnete hoffnungsvoll den Kleiderschrank. Als dieser ihr nicht wie erwartet leer entgegenschlug, warf sie Sasuke einen fragenden Blick zu. „Meine Mutter lässt im Voraus immer ein paar Klamotten her bringen“, antwortete er und lies sich auf dem Bett nieder während Sakura die Klamotten durchstöberte. „Das ist wie im Kaufhaus“, murmelte sie und besah sich die unterschiedlichen Kleider, Hosen, Röcke und diverse Oberteile die offenbar für sie hier platziert wurden. Sogar Unterwäsche konnte sie in einer der Schubladen ausmachen, was ihr beinahe den Mund offen stehen lassen ließ. Das einzige was sie nicht ausmachen konnte war irgendetwas Passendes zum Schlafen. Aber da würde sie einfach auf eines von Sasukes Shirts zurück greifen. Die Haruno schloss den Kleiderschrank schließlich wieder und beschloss sich das Badezimmer mal genauer anzusehen. Das Badezimmer war ausreichend groß, hier befanden sich eine Dusche, ein Waschbecken mit Spiegelschrank und ein WC. Nicht übermäßig groß, aber definitiv ausreichend. Allerdings zog etwas anderes in dem Raum Sakuras Aufmerksamkeit auf sich und sie näherte sich dem Kleiderbügel der an der Tür hing. Sie nahm den Bügel in die Hand, besah sich das schwarze Kleidungsstück und blinzelte im nächsten Moment ein paar Mal. Das war ein Negligé. Wunderschön, um nicht zu sagen einfach himmlisch. Aber das konnte sie im Leben nicht zum schlafen anziehen. Nicht, dass es ihr nicht stehen würde, sicher ganz im Gegenteil. Sakura hatte eine gute Figur, der Stoff war nicht ansatzweise durchsichtig genug, als das man etwas sehen konnte, was niemand sehen sollte und doch wäre das wohl genau das Teil, dass eine Frau anziehen würde, wenn sie vor hatte nicht alleine ins Bett zu gehen. Verlegen lachend verfrachtete sie den Bügel dahin zurück wo sie ihn her hatte und trat zurück ins Zimmer. Sasuke saß noch immer auf dem Bett, sah auf als sie wieder kam und hatte kurz darauf ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen. Er wusste genau was sie da im Badezimmer entdeckt hatte. „Schlag dir sofort aus dem Kopf das ich das anziehe“, stellte sie klar und stemmte die Hände in die Hüften. „Schade eigentlich. Dabei dachte ich es würde dir gefallen.“ „Moment, du hast das ausgesucht?“, entfuhr es ihr überrascht. „Klar, wer sonst?“ „Ich dachte deine Mutter wäre das gewesen.“ Jetzt bekam Sakura ein schlechtes Gewissen, weil sie Mikoto innerlich unterstellt hatte möglichst früh Enkelkinder haben zu wollen. Dabei hätte ihr klar sein müssen, dass sowas nur auf den Mist eines Mannes hätte wachsen können. Und eben dieser lachte kurz, als er den entrüsteten Ausdruck in Sakuras Gesicht sah. „Das ist nicht lustig, Sasuke!“ „Doch.“ Und der Schwarzhaarige fand es tatsächlich lustig. Klar, die Aktion war einerseits vermutlich darauf zurück zu führen, dass er sie etwas aus der Reserve locken wollte, aber andererseits hatte seine Mutter tatsächlich gefragt was sie Sakura für die Zeit auf der Yacht zum Anziehen herbringen lassen sollte. Die Oberbekleidung hatte er seine Mutter aussuchen lassen, da es ihm definitiv zu anstrengend war sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Aber was Nachtkleidung und Unterwäsche anging, hatte Sasuke sich doch tatsächlich zusammen mit seiner Mutter auf die Socken gemacht. Einen einfachen Piyama fand Sasuke wenig interessant und für seine Freundin absolut unpassend. Und wenn sie sich schon in ein sexy Negligé für ihn warf, musste der Rest immerhin auch stimmen. Schließlich sollte das ganze doch auch glaubhaft sein. Und wer wusste schon, ob sich Sakura nicht doch noch für ihn in Schale warf? Kapitel 7: Auf hoher See ------------------------ Sakura hatte sich natürlich nicht in Schale geschmissen. Weder am ersten Abend noch an den Abenden darauf. Soweit, dass sie sich in ein sexy Nachthemd warf war die Rosahaarige beim besten Willen nicht. War das ganze hier nicht so oder so nur ein einziger großer Schwindel? Sie hatten eine rein geschäftliche Beziehung – wenn man es so nennen wollte. Das gegenseitige Verführen war keineswegs Teil ihres Handels und würde es wohl auch nie werden. Sasuke suchte schließlich keine feste Beziehung, sondern nur eine Möglichkeit sich etwas mehr Zeit zu verschaffen. Und weshalb die sonst so gewissenhafte Rosahaarige hier war, wussten sie auch beide nur zu gut. Sie wurde von Sasuke bezahlt, konnte sich dadurch ohne Probleme ihre Wohnung finanzieren und sich voll und ganz auf die Suche nach einem neuen Job machen. Sobald sie ihre Sorgen los waren, würden sie sich vermutlich noch nicht mal wieder sehen. Zumindest glaubte die Haruno nicht, dass das Ganze mit einer unvergesslichen Freundschaft endete. Not schweißte zwar zusammen, aber sobald diese Not vorbei war vergaß man wie dringend man den anderen gebraucht hatte. Alles in allem würde das ganze also enden wie es begonnen hatte: Mit einem flüchtigen Gedanken. Die ersten zwei Tage passierte erstaunlicherweise überhaupt nichts. Sakura empfand es sogar eher als anstrengend. Itachi hatte nämlich wirklich nicht übertrieben. Diese Yacht wurde von Fugaku tatsächlich hauptsächlich zu geschäftlichen Zwecken genutzt. Das seine Familie und die Haruno mit anwesend waren, war nur ein Nebeneffekt dieses Urlaubs. So ganz hatte Sakura den Sinn dahinter noch nicht verstanden, vermutlich würde sie das in diesem Leben auch nicht mehr tun. Aber zumindest wurde das ganze am dritten Tag wesentlich entspannter. Fugaku war zusammen mit Mikoto nämlich am Vortag aufs Festland gegangen und würde erst gegen Abend wieder zu ihnen an Bord kommen. Sie hatten den heutigen Tag also tatsächlich frei und nachdem sich die Haruno die letzten zwei Nächte daran gewöhnt hatte neben dem Schwarzhaarigen zu schlafen, konnte sie den heutigen Tag also vollkommen genießen. Und genau das wollte sie am Pool dann auch tun. Ergo machte sich das Scheinpaar auf den Weg zum Pool, wo sich Sasuke direkt auf einer der Liegen neben seinem Bruder nieder ließ und Sakura sich an den Beckenrand setzte und ihre Füße ins Wasser baumeln ließ. Der Pool war nicht übermäßig groß, allerdings ausreichend um sich abzukühlen und zumindest so zu tun als würde man ein wenig schwimmen. Wie sie das einschätze, wurde er wohl eh so gut wie nie benutzt. Sasuke war irgendwie nicht der Typ der im Wasser herum planschte oder übermäßig viele Bahnen schwamm. Eher präsentierte er seinen Adonis Körper an Land, so wie er es eben gerade auf der Liege auch tat. Sakura musste wirklich aufpassen, ihn nicht ständig anzustarren, so wie sie es vor ein paar Minuten in der Kabine getan hatte. Wieso musste dieser Typ auch so verdammt gut aussehen? Sie unterdrückte einen Seufzer, zog sich das Kleid über den Kopf und ließ sich kaum eine Minute später auch schon komplett ins Wasser gleiten. Die Haruno war allerdings nicht die einzige, die einen musternden Blick nicht unterdrücken konnte. Sasuke hatte sie unter seiner Sonnenbrille dabei beobachtet wie sie sich das Kleid über den Kopf gezogen und anschließend im Wasser verschwunden war. Mehr als ihren nackten Rücken hatte er bisher immerhin nicht zu Gesicht bekommen. Da war ein Bikini definitiv eine andere Nummer. Er musste definitiv zugeben, dass sie ihren Körper nicht zu verstecken brauchte. Da hatte Naruto ihm also tatsächlich eine ansehnliche, junge Frau vor die Nase gesetzt. Alles andere würde ihm aber auch vermutlich niemand glauben. Auch wenn Sakura unter anderen Umständen wohl nicht in sein Beuteschema passte. Sie machte auf ihn nicht den Eindruck als wäre sie für eine schnelle Nummer mal eben zu haben. Sasuke schob den Gedanken beiseite, richtete sich seine Sonnenbrille auf der Nase ein wenig zurecht und lehnte sich schließlich zurück, während Itachi sein Buch in die Hand nahm und die zuletzt gelesene Seite aufschlug. Statt mit dem Lesen anzufangen, wandte er sich allerdings an seinen Bruder. „Ich hoffe wirklich für dich du meinst das ernst.“ „Wovon redest du?“ „Von Sakura.“ „…“ „Sie ist nett, scheint nicht auf den Kopf gefallen zu sein und könnte dir vielleicht tatsächlich mal ein paar Manieren beibringen.“ „…“ „Ich meins ernst, Sasuke.“ „Ist mir klar.“ „Dann ignorier das nicht einfach.“ „Ich rede mit dir, oder?“ „Du weichst mir aus.“ „Hn.“ „Ich hab also recht. Das ist typisch für dich.“ „Und was genau willst du hören?“ „Nichts bestimmtes, aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass Vater dir nicht noch mal eine Chance gibt. Also versau es nicht.“ „Schon klar.“ Sasuke wank ab, ein eindeutiges Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet war. Itachi begann nun wirklich in dem Buch zu lesen, dass er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Er wusste wann es sinnlos war auf seinen Bruder einzureden. Ebenso, dass dieser niemals zugeben würde, dass er es übertrieben hatte. Aber Sasuke war nun mal sein Bruder und er liebte ihn. Da musste er ihn gelegentlich mit solchen Gesprächen auf die Nerven fallen und außerdem wollte er unter keinen Umständen, dass sein Bruder tatsächlich noch enterbt wurde. Itachi hatte da nämlich leider überhaupt kein Mitspracherecht und egal wie oft er versuchte seinem Vater gut zuzureden, genau so oft schmetterte dieser die Versuche sofort ab. Da blieb ihm also nicht viel mehr als Sasuke gelegentlich daran zu erinnern, was genau hier eigentlich auf dem Spiel stand. Sasuke war sich dieser Tatsache nur zu gut bewusst, schließlich saß er genau deswegen jetzt auch auf dieser Yacht fest und musste auf schöne, heile Familie machen während sein Vater nur darauf wartete, dass er oder Sakura sich verplapperten. Aber darauf konnte er lange warten, sie hatten die Lage unter Kontrolle. Und das würde auch so bleiben. Während der eine Bruder seinen Gedanken nachhing und der andere mit seinem Buch beschäftigt war, hatte Sakura die beiden ein wenig beobachtet. Zwar hatte sie das Gespräch erst gegen Ende mitbekommen, aber doch bemerkt, dass Itachi sichtlich um seinen Bruder besorgt war. Offenbar war die Lage also tatsächlich so schlimm wie Naruto ihr das geschildert hatte. Itachis Gesichtsausdruck zu urteilen waren sie aber weit davon entfernt Fugaku von dieser Beziehung zu überzeugen. Sie war sich ja nicht mal sicher ob Itachi davon überzeugt war. Der ältere Bruder ließ diesbezüglich nämlich rein gar nichts durchblicken. Vielleicht hatte er sie auch absichtlich in diese Falle gelockt um eben das herauszufinden? Sie kannte Sasukes Familie genau genommen auch überhaupt nicht. Sie kannte ja noch nicht einmal Sasuke wirklich sonderlich gut. Wie sollte sie da also wissen, wie sie Sasukes älteren Bruder einzuschätzen hatte? Sie sollte also zusehen, dass sie ihre Rolle weiterhin so überzeugend wie möglich rüber brachte. Der restliche Vormittag, sowie der Nachmittag verliefen Weitgehends in Schweigen. Itachi hatte Sakura eines der Bücher angeboten die er an Bord hatte und die Rosahaarige hatte das Angebot dankend angenommen. Sie las generell sehr gerne und es gab kaum ein Buch das sie bisher absolut nicht interessiert hatte. Während die beiden Brüder und Sakura ihren Tag also an dem kleinen Pool verbrachten, war im Laufe des Frühabends die Eltern der beiden Brüder zusammen mit einer weiteren Person wieder an Bord gekommen. Ein Geschäftspartner von Fugaku würde sich bis zu ihrem eigentlichen Zielhafen hier aufhalten und dann auch mit ihnen zusammen wieder von Bord gehen. Entsprechend waren sie beim Abendessen also eine Person mehr und entgegen der ersten beiden Abende ging es dieses mal nicht nur um Geschäftliches. Takeshi Hamamura, wie er sich Sakura gegenüber vorgestellt hatte, war nicht nur ein Geschäftspartner sondern auch ein langjähriger Freund der Familie Uchiha. Entsprechend war die Stimmung bei diesem Abendessen ein wenig entspannter als es die letzten Tage der Fall gewesen war. Trotzdem war die junge Frau froh, als Sasuke sich nach dem Essen relativ zeitig erhob, ihr die Hand hinhielt und sich schließlich in ihrem beider Namen verabschiedete. „Was haltet ihr noch von einem Abstecher an der Bar?“, schlug Itachi ihnen auf halben Weg zurück in die Kabinen vor und zeigte nach draußen an den Pool. Der Ältere hatte die Gelegenheit genutzt und sich ebenfalls direkt verabschiedet. Sakura warf auf den Vorschlag hin einen kurzen Blick zu Sasuke, nachdem dieser nur kurz die Schultern gehoben hatte nickte sie. „Sehr gerne.“ Damit machte es sich das Trio kurze Zeit später an der kleinen Bar bequem. Itachi verschwand hinter dem Tresen, da das wenige Personal gerade im Innenbereich mit abräumen beschäftigt war. Da würde er eben kurzerhand den Job als Barkeeper übernehmen während sich Sasuke und Sakura auf einem Hocker niederließen. Itachi begann sofort drei Cocktails zu mixen und stellte jeden von ihnen einen hin. „Und Sakura, wie findest du den Urlaub bisher?“ „Ehrlich gesagt etwas anstrengend“, gestand die Angesprochene ehrlich und lächelte leicht verlegen. Dieses ganze geschäftliche Treiben war einfach nicht Sakuras Welt. Klar, in ihrer alten Firma waren auch gelegentlich Kunden vorbei gekommen, aber so steif wie hier war es lange nicht zugegangen. Vermutlich würde sich Sakura in diesem Leben nicht mehr daran gewöhnen. „Sobald wir von der Yacht runter sind wird es wesentlich entspannter für uns.“ „Hat euer Vater dann keine Termine mehr?“ „Doch, aber er hat sich vor Jahren mit unserer Mutter darauf geeinigt, dass das in erster Linie ein Urlaub bleibt. Sie hat Verständnis dafür, dass er sich mit seinen Partnern trifft, das schließt Sasuke und meine Wenigkeit allerdings nicht mit ein.“ „Ihr müsst ihn also nicht begleiten?“ „Nein.“ „Ja, aber dafür haben wir das Vergnügen, dass Hamamura jeden Tag mit uns Frühstücken und zu Abend essen wird“, wandte Sasuke brummend ein. „Was hast du gegen ihn? Er macht auf mich eigentlich einen recht netten Eindruck.“ „Der Unmut richtet sich wohl eher gegen Hamamuras Sohn“, beantwortete Itachi statt Sasuke die Frage und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Sakura fragen eine Augenbraue hob. „Warts ab“, war jedoch die einzige Antwort die sie vorerst auf diese Frage bekommen sollte. Hamamuras Sohn würde erst auf dem Festland zu ihnen stoßen. Da hieß es dann wohl Abwarten und Tee trinken. Denn weder Sasuke noch Itachi schienen ihr die Frage genauer beantworten zu wollen. „Schmeckt übrigens echt gut“, erwähnte die einzige Frau in der Runde schließlich, nachdem sie den ersten Schluck ihres Cocktails genommen hatte und verdrängte ihre Gedanken fürs erste. „Nicht wahr? Ist eine Eigenkreation meinerseits.“ Itachi erklärte, dass er die ganzen Standardgetränke zwar durchaus trank, ihm diese aber meistens ein wenig zu süß waren. Also hatte er ein wenig rumexperimentiert und sich eine für ihn passendere Mischung zusammengebraut. „Ja, wirklich gut“, bestätigte die Rosahaarige erneut und nahm wie zur Bestätigung noch mal einen kleinen Schluck. „Nur an Abwechslung scheitert es“, mischte sich nun auch Sasuke in das Gespräch ein und erntete einen amüsierten Blick seines Bruders. „Du bist wie immer äußerst charmant, Sasuke.“ Itachi klang allerdings weniger beleidigt, sondern tatsächlich eher belustigt. Scheinbar kannte er die charmante Art seines Bruders sehr gut und ignorierte diese geflissentlich. „Aber mal was anderes: Ihr habt noch gar nicht erwähnt wie genau ihr euch kennengelernt habt“, wechselte der ältere Uchiha schließlich auch schon das Thema. Die Angesprochenen stockten einen Moment. Es war sehr unwahrscheinlich, dass Mikoto ihrem ältesten Sohn nicht längst davon erzählt hatte. Immerhin war Mikoto ganz offensichtlich sehr erfreut über die Beziehung ihres Sohnes, dass es sehr nahe lag das sie Itachi sofort davon berichtet hatte. „Naja…,“ begann Sakura und warf einen kurze Blick zu Sasuke rüber. „Wir haben uns auf einer von Narutos Geburtstagsfeiern kennengelernt“, antwortete sie schließlich und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Nur gut das sie dieses kleine Detail im Kopf behalten hatte. „Als ob du das nicht schon wüsstest“, murrte Sasuke und besah seinen Bruder skeptisch. „Lass ihn doch fragen“, wandte die junge Frau ein und legte Sasuke beschwichtigend eine Hand auf den Arm. „Spricht doch nichts dagegen es ihm persönlich zu sagen.“ Sasuke brummte verstimmt, hielt es aber nicht für nötig noch irgendetwas darauf zu antworten. Sollte sich Sakura doch mit den Fragen seines Bruders herumschlagen. Er würde ihm jedenfalls keine einzige Frage beantworten, schließlich kannte er die Geschichte immerhin. Seine Mutter konnte Dinge von denen sie begeistert war nie lange für sich behalten. Und ihr jüngster Sohn in einer ernsthaften Beziehung viel eindeutig in diese Kategorie. Sein Bruder wollte sie also vermutlich nur weiter aushorchen. Itachi stellte ihnen aber kaum großartig Fragen zu ihrem ersten Treffen. Er war tatsächlich lediglich daran interessiert die Geschichte aus erster Hand zu erfahren, da er vom Hören/Sagen schon immer wenig gehalten hatte. Nicht das er seiner Mutter unterstellen würde die Geschichte ausgeschmückt zu haben. Aber sein Bruder und eine ernsthafte Beziehung? Das war schon sehr schwer zu glauben, wenn man bedachte, dass sich Sasuke noch nie gerne gebunden hatte. Fürs erste würde sich der ältere Uchiha aber mal mit ein paar harmlosen Fragen zufrieden geben. Das Thema konnte er immerhin jederzeit wieder aufnehmen, wenn sein Bruder nicht ganz so ein Miesepeter war. „Und trotzdem ist es mir ein Rätsel wie du es geschafft hast diesen Charmebolzen in eine ernsthafte Beziehung zu bekommen“, wandte Itachi schließlich aber doch noch ein und besah sich seinen Bruder. „Das wird wohl auf ewig mein Geheimnis bleiben“, antwortete die Angesprochene amüsiert. Wie genau man Sasuke Uchiha in eine Beziehung bringen konnte war ihr nämlich selber ein Rätsel. Der Schwarzhaarige machte absolut nicht dein Eindruck als habe er ernsthaft Interesse daran. Und ein Mensch ließ sich bekanntermaßen schwer für etwas begeistern, dass ihn Null interessierte. Aber wofür genau interessierte Sasuke Uchiha sich eigentlich? Wieder wurde Sakura bewusst das sie über den Mann neben sich absolut rein gar nichts wusste. Klar, Naruto hatte früher ab und an mal von ihm erzählt. Aber Naruto erzählte für gewöhnlich viel und das konnte sich beim besten Willen niemand bis ins kleinste Detail merken. Noch dazu wenn man die Personen, über die gesprochen wurde, nicht einmal persönlich kannte. Da hörte man wohl automatisch nur mit einem Ohr hin. Möglicherweise wäre es jetzt vorteilhaft für sie hätte sie dem Blonden ein wenig genauer zugehört. Aber andererseits war es vielleicht auch ganz gut ohne irgendwelche Vorurteile an die Sache heran zu gehen. „Du musst aber zugeben, dass ich wesentlich charmanter bin als mein kleiner Bruder.“ Itachi riss sie abermals aus ihren Gedanken und entlockte Sakura erneut ein Schmunzeln. „Tut mir leid, Itachi. Diese Frage kann ich nicht beantworten ohne Partei ergreifen zu müssen.“ Schließlich war Sasuke doch ihr Freund, da konnte sie ja schlecht zugeben, dass Itachi durchaus Charme hatte. Allerdings selbst wenn sie unvoreingenommen an diese Überlegung heran ging, wüsste sie nicht für welchen der Beiden sie sich entscheiden würde. Klar, Itachi war eindeutig der offenere der Beiden, er hatte offenbar Humor und sah auf jeden Fall gut aus. Sie schätzte ihn tatsächlich eher als Beziehungsmenschen ein. Alles in allem wäre der große Bruder also definitiv eine sehr gute Wahl sofern man etwas Festes suchte. Und dennoch hatte Sasuke dieses gewisse Etwas. So genau wusste sie nicht wie sie es beschreiben sollte. Aber seine verschlossene, leicht düstere Art war unheimlich sexy. Von seinem Aussehen brauchte sie gar nicht erst anzufangen. Er sah unglaublich gut aus und zu dem Leidwesen aller hier anwesenden Personen wusste er das auch. Sasuke wäre also der perfekte Liebhaber an dem man sich vermutlich niemals satt sehen konnte. Für eine endgültige Entscheidung käme es also wohl ganz darauf was man suchte. Eine ernsthafte Beziehung oder ein heißes Abenteuer. Sakura verwarf den Gedanken schnell wieder und nahm stattdessen einen Schluck aus ihrem Glas. Ein Pro und Kontra der beiden Brüder würde sie jetzt sicherlich nicht abwägen, zumal sie dafür viel zu wenige Infos über die beiden hatte. Stattdessen lenkte sie das Thema eher auf Smalltalk und so verbrachten die drei die nächsten Stunden damit sich über alle möglichen Themen zu unterhalten. Unter anderem hatte Sakura sich erkundigt ob die beiden Brüder denn schon effektiv im Familenunternehmen arbeiteten und wie genau das denn in Zukunft geplant wäre. Im Großen und Ganzen brauchten die beiden eigentlich nicht wirklich selbst zu arbeiten. Die Firma lief gut, sie hatten fähige Angestellte und jeder wusste worauf es ankam. Itachi war dennoch gelegentlich im Außendienst unterwegs, besuchte Kunden, stellte Neuheiten vor und schaffte so unter Umständen den ein oder anderen Neukunden ran. Sasuke hingegen war eher bei Veranstaltungen anzutreffen. Selbstverständlich hauptsächlich ihm auferlegte Pflichtveranstaltungen. Er war einfach nicht der Typ der sich in der Öffentlichkeit gerne zur Schau stellte. Viel mehr wollte er die Firma leiten, die Arbeit allerdings eher seinen Angestellten überlassen. Wenn sein Vater ihn nicht also spontan enterbte würde er möglicherweise schon in ein paar Jahren zusammen mit seinem Bruder die Leitung der Firma unter sich haben und von seinem Chefsessel aus das Geschehen lenken. Sasuke war aber keinesfalls ein Faulpelz der sich auf den Lorbeeren seiner Vorfahren ausruhen wollte. Seine Qualitäten lagen nur eben einfach nicht im Reden schwingen. Also hatte er sich sein Studium über eher mit Führungstätigkeiten beschäftigt um später mal die Arbeit hinter den Kulissen erledigen zu können. Dieses Gespräch verdeutlichte Sakura nur wieder, warum Sasuke sich auf so einem Deal überhaupt eingelassen hatte. Er hatte sein gesamtes Leben darauf hingearbeitet die Firma zu übernehmen und stand jetzt kurz davor das alles umsonst gemacht zu haben. Natürlich entschuldigte das nicht Sasukes unbeschwertes Sexualleben. Wenn man in einer Familie wie Sasukes aufwuchs, musste man wohl in allen Dingen eine absolut weiße Weste haben. Ständig wechselnde Sexualpartner gehörten da wohl definitiv nicht dazu und schürten nur den Klatsch und Tratsch. Etwas, dass Fugaku wohl nun endgültig gegen den Strich gegangen war. Wieso sonst sollte er seinem eigenen Sohn drohen ihn zu enterben? Sakura rutschte nach ihrem dritten Cocktail aber schließlich von ihrem Hocker. „Genug für heute, noch einen Cocktail vertrag ich nicht“, verkündete sie und lächelten den beiden Männern entschuldigend zu. „Die Mischung war aber nicht zu stark?“, hakte Itachi nach, der sich darüber bisher keinerlei Gedanken gemacht hatte. „Nein, nein. Aber ich bin dieses permanente Schwanken nicht gewohnt und ich befürchte, dass ich sonst nicht mehr Heil in meiner Kabine ankomme.“ Gut, eigentlich musste Sakura zugeben, dass sie nicht mehr halb so viel Alkohol vertrug wie noch vor einigen Jahren. Sie war definitiv aus der Übung und in ihrem Kopf drehte sich bereits alles. Man konnte also sagen sie war beschwipst und bevor das hier noch in einem Chaos endete würde sie lieber die Reißleine ziehen. Itachi nickte verstehend und wünschte ihr eine gute Nacht. Sasuke hingegen erhob sich ebenfalls, vermutlich froh über diese Gelegenheit das Weite suchen zu können. Sie verabschiedeten sich also von Itachi und gingen nach unten zu den Kabinen. Der ältere Uchiha Spross sah den beiden nach, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden waren. Dieser Urlaub versprach auf jeden Fall noch sehr interessant zu werden. Denn auch wenn Itachi nicht halb so skeptisch und voreingenommen war wie sein Vater, hatte er irgendwie das Gefühl, dass hier etwas nicht ganz stimmte. Aber das würde er schon noch herausbekommen. „Du schuldest mir übrigens noch was“, ergriff Sasuke das Wort, nachdem sie ihre Kabine erreicht hatten. Sakura sah ihn fragend an und stoppte ihren Weg zum Badezimmer. „Für das hier“, erklärte der Schwarzhaarige und machte eine umher deutende Bewegung mit der Hand. Er spielte also auf diesen unfreiwilligen Urlaub an. „Ich hab mich bereits dafür entschuldigt, mehrfach.“ „Ja, und trotzdem sitz ich hier fest.“ „Ich dachte wir wären uns einig gewesen, dass das eine gute Chance ist?“ „Hn.“ „Okay okay, ich werds wieder gut machen, versprochen. Aber dafür solltest du zumindest ein bisschen deinen Beitrag leisten und nicht nur ein Gesicht wie sieben Tag Regenwetter ziehen.“ Sie hatte bereits ein schlechtes Gewissen, da war es wenig hilfreich, dass Sasuke bei der ersten Gelegenheit darauf herumritt. Aber was sollte sie schon machen? Sie hatte sich von Itachi hereinlegen lassen. Es war passiert und jetzt mussten sie eben versuchen das Beste daraus zu machen und genau das sollte er auch tun. „Ich komm darauf zurück“, erwiderte Sasuke und ignorierte das kleine Detail, dass er seinen Beitrag dazu leisten konnte offensichtlich absichtlich. Also setzte Sakura ihren Weg ins Bad fort und schloss die Tür hinter sich. Sie wusch sich kurz das Gesicht, putzte ihre Zähne und kämmte sich die langen Haare. Eigentlich absolut überflüssig, schließlich hatte sie ihre Haare den gesamten Abend zusammengebunden gehabt, aber irgendwie war ihr nach einem Moment Ruhe zumute. Einfach mal für einen kurzen Moment abschalten und vielleicht war das auch ein schwacher Versuch den Alkohol aus ihrem Kopf zu bekommen. Nicht das sie total betrunken wäre oder so, aber sie vertrug gefühlt echt gar nichts mehr. Vielleicht hätte sie doch öfters mit Naruto auf eine seiner Sauftouren gehen sollen. Dann würde sich in ihrem Kopf jetzt nicht alles drehen. Seufzend schritt sie schließlich auf die Tür zu und stockte, als ihr der schwarze Stoff – der nach wie vor an dem Kleiderbügel hing – ins Auge stach. Vielleicht… Sakura nahm das Kleidungsstück von dem Bügel, besah es sich von allen Seiten, hielt es sich schließlich vor den Körper und hatte binnen weniger Sekunden beschlossen das vermutlich dümmste zu tun, was sie tun konnte. Sie legte das Kleidungsstück zur Seite, streifte sich ihr Kleid ab und zog sich schließlich auch den BH aus. Wenig später schmiegte sich der schwarze Seidenstoff, verziert mit feiner Spitze um ihren Körper. Auch wenn sie sich nicht komplett im Spiegel betrachten konnte, musste sie zugeben, dass sich der schwarze Stoff unheimlich gut anfühlte und vermutlich auch echt gut aussah. Mit mehr Mut als sie eigentlich besaß öffnete sie die Tür und trat zu Sasuke ins Zimmer zurück. Der Schwarzhaarige hob den Kopf als er die Tür aufgehen sah. Eigentlich wollte er sie fragen, ob sie vor hatte im Badezimmer zu übernachten. Bei ihrem Anblick blieb ihm die Frage allerdings im Hals stecken und stattdessen begann er sie von oben bis unten zu mustern. „Was genau soll das werden?“, hakte er schließlich nach und richtete sich ein Stück auf. „Ich dachte mir es wäre eine Verschwendung wenn es die nächsten Tage achtlos an der Tür hängt und vielleicht vergisst du dann zumindest für eine Weile dass du unfreiwillig hier bist?“ Sakura drehte sich einmal im Kreis und präsentierte somit den doch recht kurzen Stoff. „Und, was sagst du?“ Sasuke konnte gar nicht anders als sie erneut zu mustern. Sie hatte das Kleidungsstück an das er höchst persönlich ausgesucht hatte und er musste zugeben dass es an ihr noch besser aussah als im Laden. Wieder mal konnte er sich für seinen guten Geschmack nur selbst loben. Der dünne Stoff ließ verdammt viel Raum für Fantasien. „Das kommt ganz drauf an.“ „Worauf?“ „Was dir sonst noch so vorschwebt.“ Sakura musste schmunzeln, ihr war definitiv klar worauf er da anspielte und doch war sie gewillt dieses Spielchen noch ein wenig weiter zu spielen. „Du wolltest doch das ich Wiedergutmachung leiste“, erwähnte sie wie nebenbei, blieb zunächst auf der Stelle stehen und schritt schließlich an ihn heran. „Wenn du deine miese Laune die nächsten Tage ein wenig zurück schraubst und zumindest versuchst dir etwas mehr Mühe zu geben, bekommst du das vielleicht noch öfters zu Gesicht.“ „Was sagt dir, dass ich das möchte?“ „Dein Blick. Wenn ich das richtig sehe, würdest du mir das Kleidungsstück am liebsten vom Leib reißen.“ Sie tippte Sasuke beinahe schon mahnend mit dem Zeigefinger gegen die Brust, befand sich einen Augenaufschlag später aber schon liegend auf dem Bett, Sasuke über sie gebeugt. „Du hast bisher verschwiegen wie verschlagen du sein kannst.“ Sasukes Stimme klang keinesfalls verärgert, eher belustigt und ganz offensichtlich war er nicht gewillt sich jetzt einfach neben sie zu legen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, sie hätte wissen müssen, dass sich ein Mann wie Sasuke nicht mit angucken zufrieden geben würde. Und zu ihrem Leidwesen musste sie gestehen, dass sich in ihrem Körper ein sehr angenehmes Kribbeln ausbreitete. Verdammt, sie war nur eine Millisekunde davon entfernt seinem Vorhaben nachzugeben. Zu ihrem Glück – und seinem Bedauern – klopfte es allerdings an der Tür und Sasuke rollte sich missmutig von ihr runter, während Sakura sich ein kleines Stück aufrichtete und die Decke ein Stück über sich zog. „Oh, entschuldigt. Ich wusste nicht, dass ihr schon im Bett seid.“ Mikoto hatte das Licht vom Flur aus gesehen. Da sie den gesamten Tag mit Fugaku unterwegs gewesen war, hatte sie bisher keine Zeit gefunden mit ihren Söhnen zu sprechen. „Ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass wir morgen schon von Bord gehen. Die Termine deines Vaters haben sich ein wenig verschoben. Wir werden also ohne weitere Zwischenstopps bis zu unserem Ziel fahren und dann das Hotel beziehen. Packt morgen früh am besten direkt eure Sachen. Wir sollten bis mittags schon im Hotel sein.“ „Geht klar“, nickte Sasuke und konnte ein missmutiges Brummen gerade noch unterdrücken. Er liebte seine Mutter, aber jetzt gerade hätte sie keinen ungünstigeren Zeitpunkt erwischen können. „Dann stör ich euch mal nicht weiter. Gute Nacht.“ Mikoto hatte verstanden das sie offensichtlich gerade ziemlich störte. Vielleicht auch, weil Sakura um die Nasenspitze tatsächlich ziemlich rot war und Sasuke ein wenig missmutig drein blickte. „Gute Nacht“, presste Sakura irgendwie heraus, schlüpfte richtig unter die Decke und zog sich eben diese bis zur Nasenspitze nach oben. Da hatte Mikoto sie wohl gerade vor einer ziemlichen Dummheit bewahrt. Mit Sasuke zu schlafen würde ihre Situation definitiv nicht verbessern. Eher im Gegenteil, es würde ihre Situation vermutlich nur noch verkomplizieren und sie war sich beim besten Willen nicht sicher, ob sie ihn von sich geschoben oder das Ganze zugelassen hätte. Mikotos Auftauchen war also die Rettung in der Not gewesen. Nachdem seine Mutter die Tür wieder geschlossen hatte ließ sich Sasuke stöhnend in die Kissen fallen. Der Moment war definitiv verflogen und dabei hätte dieser Zwangsurlaub tatsächlich endlich mal eine angenehme Wendung nehmen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)