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Das Bluterbe der Youkaifürsten

Fortsetzung zu "Die Blutfehde der Youkaifürsten"
von

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Katsuken

„Zum allerletzten Mal, verdammt!“, Itakouris wütender Ruf, schallt weit über die blutgetränkte Ebene, „Ich sage, wir gehen zurück und erstatten erst mal Bericht!“

Fast gelangweilt dreht Samushi einen Finger im Ohr herum. „Damit er dann über alle Berge ist, wenn wir wieder da sind. Toller Vorschlag!“, entgegnet er gehässig, „Noch ist die Spur frisch. Außerdem bin ich nicht taub.“

„Aber komplett verblödet, wie mir scheint!“, ereifert sich Itakouri, „Siehst du das hier?“, er fuchtelt dem anderen Krieger mit einem blutigen Oberschenkelknochen vor der Nase herum, „Wenn der Kerl ein ganzes Heer niedermetzelt, ist er vermutlich eine Nummer zu groß für uns. Wir sollten Verstärkung holen.“

Grimmig funkelt Samushi seinen Vorgesetzten an. „Ich wusste gar nicht, dass du so ein elender Feigling bist.“

„Das hat nichts mit Feigheit zu tun!“, grollt Itakouri wütend, „Sondern eher mit Vernunft. Ein Krieger sollte immer wissen, was er sich zutrauen kann, aber das hast du ja noch nie kapiert du Schwachkopf! Und genau deshalb, bin auch ich zum Hauptmann bestimmt worden von Yarinuyuki-sama und nicht du! Und als dein Hauptmann befehle ich dir: Schwing deinen pelzigen Arsch gefälligst wieder zum Palast zurück! Auf der Stelle!“

„Und was willst du denen erzählen?“, stemmt Samushi die Arme in die Seite, „Dass 'Irgendwas' ein Menschenheer abgeschlachtet hat? Die lachen uns doch in die nächste Schlucht. Yarinuyuki-sama will das bestimmt genau wissen, meinst du nicht? Die wird uns in zwei Teile brechen, wenn wir unsere Arbeit hier so stümperhaft machen und nur auf Grund irgendeiner Vermutung bei ihr angetanzt kommen.“

„Oder sie könnte es vorziehen, dass wir ihr die Entscheidung überlassen, was zu unternehmen ist“, schnaubt Itakouri, „Ich glaube nicht, dass sie begeistert sein würde, wenn wir hier machen was uns in den Sinn kommt, ohne sie zu fragen. Das hat dir schon mal gewaltigen Ärger eingebracht, weißt du noch? Ich denke eher, sie hätte es lieber, wenn wir sie über die Bedrohung informieren.“

Doch Samushi macht nur nachäffende Bewegungen mit dem Mund. „Du solltest dich mal hören: Hätte, könnte, würde. Seit wann bist du denn so ein Paragraphen-Reiter, Itakouri? Aber von mir aus, lauf halt zurück zu Yarinuyuki-sama und berichte ihr. Ich geh inzwischen mal nachsehen.“ Mit diesen Worten dreht er sich um und setzt sich ohne ein weiteres Wort in Bewegung wieder zurück zu den Berghängen von denen sie gekommen waren.

Wutschnaubend starrt Itakouri ihm nach. „Du sollst hierbleiben, verdammt! Komm sofort zurück, du elender Bastard! Das ist ein Befehl, verflucht noch eins!“

Doch statt dass Samushi seinen Schritt auch nur ein bisschen verlangsamt, wendet sich nun auch Kegawa zum Gehen, bereit, seinem Freund zu folgen.

Hart packt Itakouri den Youkai am Arm: „Und was glaubst du wo du hingehst?“, funkelt er ihn zornig an.

Doch Kegawa erwidert nur achselzuckend seinen Blick. „Nichts für ungut, Itakouri“, meint er gelassen, „Aber bestimmt lass ich Samushi nicht alleine einem so gefährlichen Gegner hinterherrennen. Der Idiot bringt sich doch nur in Schwierigkeiten mit seiner Impulsivität. Der braucht doch einen, der ihm sagt wann er gewonnen hat, sonst vergnügt er sich bis sonst wann da und wir kriegen ihn erst in ein paar Tagen wieder zu Gesicht. Außerdem soll er doch nicht den ganzen Spaß alleine haben, oder?“, er zwinkert Itakouri schelmisch zu.

Doch so leicht lässt Itakouri sich nicht erweichen. Der Griff um Kegawas Oberarm wird härter und seine Krallen bohren sich in sein Fleisch. „Du rührst dich nicht von der Stelle, ist das klar?“, zischt er finster, „Das ist ein Befehl!“

Nun wird Kegawas Miene ernst. „Itakouri“, meint er ruhig, „Glaub mir, die Chancen, dass Samushi möglichst bald wieder aufkreuzt, sind höher, wenn du mich mit ihm gehen lässt. Ich sag das nicht gerne, aber auf mich hört er eher als auf dich, und ich lege auch wenig Wert darauf, dass er sich umbringt. Also lass mich gehen, ja?“

Einen langen Moment scheint Itakouri mit sich zu ringen. Er presst die Zähne aufeinander und ein tiefes Grollen dringt aus seiner Kehle. Schließlich stößt er einen ärgerlichen Schrei aus und lässt Kegawa dann los. „Möge der dämliche Vollidiot mit seinen eigenen Gedärmen stranguliert werden!“, schreit er. Dann packt er seinen Speer fester, und setzt sich dann in Bewegung, direkt in die Richtung in die Samushi verschwunden ist. „Aber wehe der Kerl lässt sich in seinem dummdreisten Übermut abschlachten, dann bringe ich ihn höchstpersönlich mit meinen eigenen Händen um! Kommst du endlich?“, ruft er Kegawa noch nach, der sich ihm sogleich grinsend anschließt.

Eilig sprinten sie über das blutgetränkte Schlachtfeld, wobei sie Samushis Spur folgen, ebenso wie der des ominösen Gegners. Nur Kegawas diebische Stimme ist noch zu hören: „Du weißt schon, dass du ihn nicht umbringen kannst, wenn er schon tot ist, oder Itakouri?“

„Halt bloß die Schnauze, Kegawa! Weißt du, niemand mag Klugscheißer!“, kommt die gefährliche Antwort, und dann kehrt wieder Ruhe ein auf dem Feld des Todes.
 

Die Nacht ist schon lange gänzlich hereingebrochen und bis auf den Mond knapp über dem Horizont ist kein Licht zu sehen. Doch das stört die drei Youkai nicht die zwischen den wenigen, kargen Bäumen in dieser Höhe hindurch huschen und sich dabei nahezu lautlos und mit gefährlicher Wachsamkeit über die Hänge des Gebirgsausläufers bewegen. Mehr oder weniger freiwillig sind sie der Fährte gefolgt die von dem Schlachtfeld wegführte und haben dabei eine ganze Reihe willkürlicher Richtungswechsel mitverfolgt. Anscheinend hat ihre Beute keinen rechten Plan wohin sie will.

Schließlich führt sie die Fährte bis hin ins Gebiet der Menschen. Hier sind sie nun etwas behutsamer bei der Verfolgung, denn an dieser kahlen Bergseite sind sie ungedeckt und deshalb leicht auszumachen. Und die Anweisung ihrer Fürstin lautet, sich den Blicken der Menschen so weit es möglich ist zu entziehen. Doch sie haben Glück. Kein Mensch scheint in der Nähe zu sein.

Die Spur, der sie folgten, führte sie schließlich hinauf zu einer der vielen heißen Quellen in den Bergen, die die Menschen im Laufe der Zeit für sich erschlossen haben. Nach einer weiteren kurzen, wenn auch gepresst heftigen Diskussion zwischen Itakouri und Samushi war beschlossen worden, sich dem besagten Onsen in dem sie das Ziel ihrer Suche vermuteten, nur mit großer Wachsamkeit zu nähern, um im Zweifelsfall den Überraschungseffekt auf ihrer Seite zu haben.

Lautlos, jedoch ohne unnötig Zeit zu verschwenden, huschen sie den Pfad hinauf und nähern sich geräuschlos dem Verschlag der den Eingang zu der heißen Quelle darstellte. Höchst wachsam drücken sie sich immer wieder in eine Nische hinter den großen Haufen an Geröll die auf dem Weg dorthin keine Seltenheit sind.

Samushis Finger trommeln unruhig auf den Schaft seines Speeres. „Er ist bestimmt ganz in der Nähe!“, murmelt er, „Auch wenn ich seine Witterung nicht in meiner Nase hätte, ich könnte seine Aura in diesem ganzen, verdammten Talkessel spüren.“ Ein verwegenes, kleines Lächeln spielt um seine Lippen.

„Finden wir raus, wer der Kerl ist, und dann nichts wie weg hier!“, brummt Itakouri ungeduldig, „Ich spüre es auch und es sträuben sich mir die Nackenhaare dabei. Das verheißt nichts Gutes.“

„Sei nicht so ein Jammerlappen!“, meint Samushi amüsiert, „Du benimmst dich wie ein Welpe der Angst hat, sich gleich einzupieseln.“

Wütend packt Itakouri Samushi am Kragen: „Ich geb dir gleich 'einpieseln', du ignorantes, kleines Arschloch! Dein krankhafter Hang zur Selbstüberschätzung wird dich noch mal den Kopf kosten!“

„Haltet gefälligst die Klappe! Alle beide!“, zischt Kegawa nun ärgerlich, da sie den Eingang fast erreicht haben, „So wie es aussieht ist er da unten bei der heißen Quelle? Und ich glaube, ich höre da was.“

Augenblicklich halten die beiden streitenden Krieger inne und verharren aufmerksam lauschend eine ganze Weile wo sie gerade stehen. Der Streit scheint bereits völlig vergessen und die Wachsamkeit der Krieger in ihnen, hat wieder die Oberhand gewonnen. Itakouri spitzt die Ohren. „Oh ja!“, flüstert er nun genüsslich und sein Gesicht verzieht sich zu einer hämischen Grimasse, „Da schnarcht irgendwer.“

Lautlos schiebt sich Samushi näher an das Holzhäuschen heran. „Und dieses 'irgendwer' kommt von genau dort unten“, er zeigt über die Kuppe des Bergkamms und zu der dahinterliegenden Talsenke, „Wer immer das ist, er hat offenbar die Ruhe weg! Aber das wird er bald schon bitter bereuen.“

Kegawa schließt zu ihm auf. „Sehen wir nach, wer das ist“, meint er.

„Moment!“, kommt Itakouri dazu, „Ich bin der Hauptmann. Ich gehe voran! Und ihr zwei folgt mir! Ohne einen Ton, verstanden?“

„Von mir aus“, meint Samushi, „Immerhin bist du ja mal zur Vernunft gekommen.“ Mit diesen Worten schließt er sich rasch Itakouri an, der ihr Versteck bereits verlassen hat und gemeinsam folgen sie ihrem Vorgesetzten bis hinauf zu dem dürftigen Bretterverschlag.

So lautlos wie möglich setzen sie einen Fuß vor den anderen, doch die hohen Felswände werfen jedes kleine Geräusch zurück und verstärken es. Jeder Sprung, jeder Schritt über Geröll ist eine Zitterpartie.

„Das ist doch albern!“, brummt Samushi missmutig, „Hier herumzukriechen wie ein paar Kellerasseln und zu hoffen, dass man nicht entdeckt wird. Wir sollte einfach hingehen und kurzen Prozess mit dem Kerl machen. Wenn der uns kommen hört, ist es dann schon zu spät.“

Brodelnd dreht Itakouri sich zu Samushi um: „Aber ich habe hier das Sagen, und deshalb läuft das hier wie ich das sage, geht das endlich in deinen dämlichen Schädel rein?“

Samushi verdreht die Augen: „Von dir kommt auch nicht wirklich mal was Neues, oder?“

„Und dieses ätzende, permanente Gegenanreden von dir nennst du neu?“, faucht Itakouri bissig zurück, „Wie wäre es wenn du zur Abwechslung mal tust was ich dir sagen, und mich hier verdammt noch mal meine Arbeit machen lässt?“

„Liebe Güte!“, ruft Samushi genervt, „Mach dir nicht ins Hemd! Du bist der Boss, dann mach doch mal!“

„Geht das auch leiser, verdammt?“, zischt Itakouri wütend.

Samushi verschränkt die Arme. „Hey, Kegawa, meinst du das geht auch leiser?“, ruft er laut zu dem Youkai der zwei Schritt neben ihm steht.

„Weiß nicht!“, ruft dieser in der gleichen Lautstärke und mit einem frechen Grinsen zurück, „Kann ich dir nicht sagen! Hab ich noch nicht probiert!“

„Aha, gut zu wissen!“, erwidert Samushi laut und grinsend, „Ich nämlich auch nicht. So was ist nämlich gar nicht mein Stil!“

„So ein Zufall, meiner auch nicht!“, setzt Kegawa das kleine Spielchen fort.

„Und meinst du, wir sollten es mal versuchen?“, kommt es laut von Samushi zurück.

„Nee!“, kommt die Antwort, „Das ist doch langweilig! Außerdem ist es gegen unsere Natur!“

„Da hast du sicher Recht!“, gibt Samushi zu, „Besser ich sag es mal Itakouri!“ Nun wendet er sich an den drei Schritt entfernten Youkai und blickt ihn ernst an. „Itakouri!“, ruft er übertrieben laut, „Kegawa meint wir sollen nicht leise sein, weil das gegen unsere Natur und langweilig ist! Ich bedauere, da kann man wohl nichts machen! Du wirst dir etwas anderes überlegen müssen, damit bist du doch sicher einverstanden, Itakouri, oder?“

Mit tödlicher Miene funkelt Itakouri den ehemaligen Streuner an. „Ich hasse dich, Samushi!“, grollt er düster, „Irgendwann bring ich euch beide um, verlass dich drauf!“

„Das wird vielleicht bald nicht mehr nötig sein, wenn ihr weiter so laut seid“, lässt sich nun eine helle Stimme vernehmen.

Augenblicklich fahren die drei Inuyoukai herum und starren wachsam zu der jungen, elegant gekleideten Frau hin, die nun vor dem Häuschen aufgetaucht ist und die drei Hundedämonen aus leuchtend orangen Augen mustert. Ihre Erscheinung schimmert im Dunkel der Nacht in einem eigentümlichen weiß.

„Wer ist das denn?“, wendet sich Samushi an Kegawa.

„Woher soll ich das wissen, gib dieser zurück.

Doch die weißhaarige Frau spricht schon weiter. „Mein Herr wünscht nicht gestört zu werden. Er legt großen Wert darauf in den nächsten Stunden unbehelligt zu bleiben. Anderenfalls wird er sich euch in ungewogener Laune widmen müssen. Ich denke nicht, dass ihr darauf Wert legt.“ Ein sarkastisches kleines Lächeln umspielt ihre Lippen.

Trotzig richtet Samushi sich auf. „Richte deinem Herrn aus, er kann uns mal am...“

Vielleicht“, übertönt Itakouri demonstrativ die Worte seines Gefährten. „kann die werte Frau uns ja erst mal darüber in Kenntnis setzen, wer ihr Herr überhaupt ist.“ So gewählt die Worte auch sind, sie klingen noch immer recht herablassend. Der Oberbefehlshaber des Nordheers hat seine Aufgabe noch nicht vergessen. Und wenn es auch innerlich in ihm brodelt, dass sein Untergebener fortwährend rigoros seine Autorität untergräbt, seine Mission, mehr über die Sachlage zu erfahren, hat Vorrang. Mit Disziplinarmaßnahmen wird er sich später befassen. Vermutlich wird es nicht ausbleiben, dass er Samushi in absehbarer Zeit erneut herausfordern und unterwerfen muss. Dieses ewige Machtgerangel muss aufhören!

So wie die Frau aussieht und riecht, handelt es sich hier zweifellos um eine Dämonin. Es bleibt also die Frage was sie mit diesem Unruhestifter zu tun hat. Ihre Geruchsnote ist neu.

Aufmerksam mustert die hellhäutige Youkai nun die drei Neuankömmlinge. Für einen kurzen Moment wirkt sie etwas irritiert, doch dann kehrt die Selbstsicherheit in ihr Gesicht zurück. „Wann mein Herr entscheidet seine Identität zu offenbaren, liegt in seinem eigenen Ermessen. Ihr dürft von Glück reden, wenn er euch noch eine Zeitlang im Unklaren hält, denn höchstwahrscheinlich würdet ihr es nicht überleben. Mein Herr hat wenig übrig für niedere Kreaturen wie euch. Ich rate euch also zieht eurer Wege, ehe ihr ihn noch aufweckt!“

Ein wenig sprachlos sehen sich die Inuyoukai an. Dann zieht Ärger über ihre Gesichter.

„Hat man da Töne?“, ruft Samushi empört aus. „Von einer wie dir muss ich mir so was bestimmt nicht sagen lassen, du Molch!“

„Salamander, bitte!“, korrigiert die junge Frau ohne eine Miene zu verzeihen.

„Mir doch scheißegal!“, wettert er gegen an. „Der Typ wildert in unserem Gebiet und wir jagen ihn schon eine ganze Weile. Wir werden ihn jetzt ganz bestimmt nicht mehr entkommen lassen, wo wir ihn endlich gestellt haben. Und auch du wirst das nicht verhindern können. Also geh besser aus dem Weg. Du wärst nicht der erste Lurch den ich kleingeschnetzelt hätte.“

Kegawa nickt zustimmend. „Das ist wahr. Bei so was ist Samushi wirklich sehr kreativ.“

Nun blickt die Youkai doch ein wenig beklommen drein, rührt sich aber nicht vom Fleck. Doch dann bekommt ihre Miene etwas Hartes. „Versuch ruhig dein Glück, Köter! Doch versprich dir nicht zu viel davon. Ich habe den Auftrag den Schlaf meines Herrn vor Störungen zu bewahren. Und das beabsichtige ich zu tun, und wenn ich euch dafür allesamt die Zungen raus reißen muss!“

In diesem Moment ertönt eine ärgerliche Stimme hinter der Frau: „Ich denke, das werde ich übernehmen!“

Augenblicklich heben die drei Inuyoukai die Köpfe und starren wachsam zu der Gestalt hinüber die an der Kuppe des Bergkamms neben der Hütte aufgetaucht ist und nun gemäßigten Schrittes auf die drei zukommt. Dabei weist eine deutliche Handbewegung die Frau an, aus dem Weg zu gehen, was diese auch sogleich als Anlass nutzt um mit demütig gesenktem Haupt den Weg frei zu machen. Schließlich bleibt er einige Schritte von den drei Inuyoukai entfernt stehen.

Im schwachen Licht des Mondes ist der Fremde nur schemenhaft zu erkennen, doch das spärliche Licht zeichnet die Gestalt als verhältnismäßig schmächtig aus. Sein Gesicht ist kaum zu sehen, doch die jugendliche Stimme klingt recht missmutig und zwei rot-schimmernde Augen funkeln zu ihnen hinüber.

Sofort ist die Ernsthaftigkeit in ihre Gesichter zurückgekehrt. Itakouri fasst seine Waffe fester. Aufmerksam mustert er den fremden Jungen. Er wirkt tatsächlich erstaunlich jung für einen Youkai der ein ganzes Heer niederzumetzeln vermag. Sein schwarzes Haar ist zu einem langen Samuraizopf hochgebunden, der ihm bis zur Taille reicht und im Augenblick ist er lediglich mit einem Fundoshi um seine Lenden bekleidet. Das macht die drahtige Gestalt mit den deutlich definierten Muskel jedoch keineswegs weniger eindrucksvoll. Wenn er auch kaum älter als fünfzehn Jahre alt sein kann, nach menschlichen Maßstäben, so ist sein tatsächliches Alter nur schwer abschätzen.

„Dann musst du wohl besagter Herr dieser Frau sein, nicht wahr?“, stellt Itakouri abschätzend fest.

Nun nimmt auch Samushi den Fremden etwas genauer in Augenschein, dann zieht er verächtlich die Nase kraus. „Das ist ja ein Kind!“, stößt er enttäuscht hervor. Man merkt ihm deutlich an, dass er sich einen erheblich beeindruckenderen Gegner vorgestellt hat.

Kegawa zieht kurz die Luft ein und boxt seinen Freund dann unsanft in die Seite. „Also dem Geruch nach, ist das schon der Kerl den wir suchen, das ist dir klar, oder?“, raunt er ihm zu.

Unwirsch dreht sich Samushi zu ihm um. „Hältst du mich für blöde? Natürlich weiß ich das!“, fährt er ihn an, „Ich dachte nur nicht, dass wir heute lediglich dazu kommen, ein paar Hintern zu versohlen.“

„Haltet die Klappe! Alle beide!“, schnauzt Itakouri sie an, „Wenn das tatsächlich der Kerl ist, den wir suchen, dürfen wir ihn keine Sekunde unterschätzen!“

Nun hebt der Fremde den Kopf. Seine Augen werden schmal. „Ihr habt mich gesucht?“, fragt er skeptisch, „In wessen Auftrag?“

Samushi will schon etwas antworten, doch sofort packt Itakouri ihn hart am Oberarm und starrt ihn warnend an. Diesmal beschließt Samushi zu gehorchen und klappt den Mund wieder zu.

„Das geht dich nichts an“, stellt Itakouri nun klar, „Es sollte reichen, dass wir hier sind, oder?“

Einen Moment lang scheint der junge Youkai eingehend über seine Worte nachzudenken. Dann verschränkt er langsam die Arme. Noch immer ist sein Gesicht nur schwach im Mondschein zu erkennen, doch seine Haltung hat sich versteift. „In der Tat“, sagt er kühl, „Wie habt ihr mich entdeckt?“

Nun kann Samushi nicht mehr an sich halten und lacht verächtlich auf. „Soll das ein Witz sein? Was war nun wirklich nicht schwer. Es war wohl kaum zu übersehen, wo du abgeblieben bist. Wir durchstreifen diese Gegend nicht erst seit gestern. Grade deiner Spur zu folgen war ein Kinderspiel nachdem sie einmal aufgetaucht war. Wäre klüger gewesen deine Aura zu löschen, wenn du unentdeckt bleiben wolltest.“

Der Fremde blickt Samushi eisig an. „Offensichtlich“, stellt er fest, „Und was habt ihr nun mit mir vor?“

Itakouri reckt sich mutig: „Das hängt ganz von dir ab, Kerl! Wenn du dich friedlich verhältst, werden wir noch mal gnädig mit dir sein und dich nur mitnehmen, aber wenn du aufmuckst, werden wir dir wohl wehtun müssen.“ Samushi und Kegawa nicken eifrig.

Wieder scheint sich die Miene des Jungen mit Denkfalten zu überziehen. Dann hebt er wieder den Kopf. Nun fällt das Mondlicht auf sein Gesicht hinab. Ein gefährliches Lächeln liegt um seine Lippen „Friedlich sagt ihr? Bis ihr drei Spießgesellen hier aufgetaucht seit, habe ich versucht ein kleines Verdauungsschläfchen zu halten. Viel friedlicher geht es wohl kaum. Und ich bringe wenig Nachsicht auf, wenn man mich dabei stört.“

Kegawa blickt spöttisch zu Samushi hinüber. „Verdauungsschläfchen nennt er das“, feixt er, „Das Geschnarche hat man im halben Gebirge gehört. Schlägt sich erst den Wanst voll, bis er fast platzt und kommt uns nun auch noch frech.“

„Du hast Recht, Kegawa“, stimmt Samushi zu, „Der Typ bettelt praktisch um eine Abreibung.“

Nun wendet sich Itakouri wieder an den Youkai vor ihm, „Dies hier ist unser Revier! Dein kleines Festmahl hat auf unserem Grund und Boden stattgefunden. Das können wir nicht tolerieren! Glaubst du das urplötzliche Verschwinden eines ganzen Menschenheeres ohne jegliche Kriegshandlung, bleibt unbemerkt? So blöd sind selbst die Menschen nicht. Sie werden glauben, dass wir was damit zu tun haben. Du hast uns da ganz schönen Ärger eingebrockt, Kerl!“

Der junge Youkai mustert Itakouri abschätzend. Dann zieht er kurz die Luft ein. Dann meinte er geringschätzig: „Ah, ihr seid Nezuyomarus Abkömmlinge, nicht wahr? Hätte ich mir denken können. Minderwertige Brut!“

Ein Ruck geht durch Samushis Körper und Kegawa muss seinen Freund rasch packen, um ihn von etwas Unüberlegtem abzuhalten. „Was nimmst du dir heraus, du dreckiger, kleiner Bastard!“, schimpft Samushi, „Sprich noch einmal so abfällig über unsere Ahnen und ich reiß dir alle vorstehenden Körperteile ab! Und beginnen werde ich mit deinem...“

„Was mein Untergebener in seiner unverbesserlichen Unhöflichkeit mitteilen möchte“, unterbricht Itakouri ihn mit einen gefährlichen Lächeln, „ist, dass der Nordclan ebenfalls wenig Nachsicht aufbringt, wenn so ein dreister, kleiner Klugscheißer wie du, in unser Revier einfällt, unsere Jagdgründe plündert und sich obendrein noch abwertend über unsere Vorfahren äußert, war das deutlich? Dann können wir sehr böse werden, weißt du, Kleiner?“

Doch noch immer rührt der schwarzhaarige Youkai keinen Finger. Offenbar machen die Worte keinerlei Eindruck auf ihn. Er legt lediglich ein wenig den Kopf schief. Wieder ist sein Gesicht in Dunkelheit gehüllt. Dann meint er: „Soll dass heißen, ihr stört meinen Schlaf und erregt zunehmend meinen Ärger nur wegen einiger minderwertiger Menschen? Ihr wart eigentlich gar nicht auf der Suche nach mir?“

Nun ist es Itakouri der für einen Moment etwas verwirrt ist, doch dann fasst er sich wieder. „Wenn du so willst, Fatzke, dann kannst du das so sehen. Was aber nicht heißt, dass wir uns deiner nicht trotzdem annehmen können.“

Ein spöttisches Schnaufen entfährt dem jungen Youkai. „Nur zu! Tut euch keinen Zwang an. Wenn ich sehe wie lebensmüde ihr seid, bekomme ich gleich schon wieder Hunger.“

„Sonst noch was?“, keift nun Kegawa ärgerlich zu ihm herüber, „Soweit kommt das noch, dass du uns wohl auch noch fressen willst. Wer zum Henker bist du Kerl eigentlich?“

Noch einmal hebt der Junge den Kopf. Verachtung liegt in seinem Blick. „Ihr legt euch mit mir an und wisst noch nicht einmal wer ich bin? Dummdreistes Pack! Das wird ja immer besser! Scheinbar war ich viel zu lange außer Gefecht gesetzt, wenn man sich nicht einmal mehr an mich erinnert“, seine Miene wird ernst, „Oder ihr Kerle lebt einfach nur hinter dem Mond.“

„Was sagst du da?“, schnaubt Samushi, doch noch immer hält Kegawa ihn fest.

„Komm uns nicht so!“, ruft nun auch Itakouri erbost, „Sag uns einfach wer du bist, und dann entscheiden wir selbst, ob wir schon mal von dir gehört haben, oder ob du bloß irgendein Wichtigtuer mit zu viel Selbstüberschätzung bist.“

Kühl blickt der junge Youkai zu den drei Nordyoukai hinüber. Dann legte er wieder den Kopf schief. „Man nennt mich so Vieles. Welchen Namen soll ich euch Spatzenhirnen da nennen?“, fragte er mit einem gehässigen, kleinen Lächeln.

Itakouri beißt hart die Kiefer aufeinander. „Was soll denn die beschissene Frage wieder?“, empört er sich, „Rede gefälligst Klartext mit uns!“

Der Junge verzieht genervt das Gesicht. „Ihr seid wirklich nicht die Hellsten, oder? Na ja, auch schwer vorstellbar bei der Abstammung. Aber damit ihr nicht dumm sterbt, bin ich so gnädig euch zu verraten, mit wem ihr es hier zu tun habt. Sagt euch der Name Katsuken etwas?“

Samushi und Kegawa sehen sich ahnungslos an. Auch Itakouri zieht die Stirn in Falten. „Nie gehört. Soll das irgendjemand Wichtiges sein?“

Der Mund des Jungen wird schmal. Ein scharfer Blick mustern die drei Youkai. „Unfassbar!“, murmelt er verächtlich. Doch mit lauterer Stimme fährt er fort: „Oder vielleicht Fukouryouken?“

Wird das jetzt hier ein Ratespielchen?“, entfährt Itakouri nun ein Grinsen, „Kannst du dich vielleicht mal für einen Namen entscheiden?“

„Genau“, mischt sich nun Kegawa frech ein, „Wenn du dir erst einen überlegen musst, erwarte bloß nicht noch, dass der uns irgendwas sagen sollte.“

„Aber vielleicht können wir dir ja helfen“, grinst Samushi ungeniert, „Wir helfen dir gerne mit ein paar Namen aus. Wie wär es mit Großmaul? Oder Nervbacke?“

„Oder Pappnase?“, kichert Kegawa.

„Oder Hosenscheißer, oder Großkotz!“ Samushi entfährt ein Glucksen. Und nun können die beiden nicht mehr an sich halten und lachen laut los. Itakouri verdreht die Augen.

Doch noch während die beiden lachen, beginnt auf einmal der Wind in der Felsspalte aufzufrischen und die Umgebungstemperatur steigt urplötzlich rasch um ein paar Grade an. Und noch bevor die drei wissen, wie ihnen geschieht, ragt auf einmal der schwarzhaarige Youkai direkt neben ihnen auf. Mit einer blitzschnellen Bewegung, packt er Kegawas Kehle und mit einem festen Griff presst er den Hals des Youkai so stark zusammen, dass diesem unwillkürlich die Knie weich werden und er zusammensackt, lediglich gehalten von der ausgestreckten Hand des Jungen der knapp einen Kopf kleiner ist als er.

Schlagartig verstummt das Lachen und die drei Youkai sind augenblicklich in Alarmbereitschaft. Kegawa registriert den stählernen Griff um seine Kehle der ihm unbarmherzig den Atem raubt. Er war schon oft im Kehlgriff eines Gegners, eine effiziente Methode um den anderen ohne große Mühe außer Gefecht zu setzen. Er hat ihn auch schon so manches Mal selbst angewandt, doch diesem Jungen, hat er eine solche Kraft nicht zugetraut. Dies hier fühlt sich verdammt nach Mordlust an und vergeblich versucht er sich unter heftigem Strampeln zu befreien.

Im selben Moment reagieren auch die anderen beiden Krieger. Itakouri zögert keine Sekunde, dann packt er seinen Speer im Anschlag und stürmt ohne ein weiteres Wort auf ihren Gegner los.

Samushi reagiert ebenso rasch. Er hat viel zu lange schon und viel zu oft gekämpft, um nicht zu wissen, wo die Scherze aufhören und Handeln gefordert ist. Was im Grunde ja nicht heißt, dass die Späße damit aufhören, doch was tödlicher Ernst ist, dass weiß auch er. Er fletscht die Zähne und schon im nächsten Augenblick rammt er dem schlanken Fremden neben ihm, der seinen Freund wie in einem Schraubstock festhält, ein paar harte Faustschläge von hinten in die Nieren.

Doch der Schwarzhaarige zeigt sich von dieser Attacke gänzlich unbeeindruckt. Er wendet lediglich Samushi langsam den Kopf zu und taxiert ihn mit einem finsteren Blick. Nur einen Wimpernschlag später hat er Samushi mit der freien Handkante einen solch heftigen Schlag an die Halsseite verpasst, dass dieser einige Schritte weit fortgeschleudert wird und hart auf dem zerklüfteten Boden zu liegen kommt.

Nun hat auch Itakouri seinen Gegner erreicht, doch dieser vollführt nur einen geschmeidigen Tritt mit dem ausgestreckten Fuß, um den Speer nach oben abzulenken, und in einem raschen, geschickten Nachtritt, trifft er Itakouri direkt an der Brust und lässt ihn mehrere Schritte entfernt unsanft an die Felswand krachen. Benommen und überrumpelt blicken die beiden Nordyoukai auf, während ihr Kamerad noch immer in dem Griff des Fremden nach Luft ringt.

Nun setzt der fremde Youkai langsam wieder seinen Fuß ab. Ärgerlich, wenn auch nicht ohne eine gewisse Würde, blickt er in die Runde. Nun wendet er sich Kegawa in seinem Griff zu: „Also schön. Schluss mit diesem albernen Namensspielchen! Den einzigen Namen den ihr euch merken müsst ist Katsuken! Und bevor ich entscheide, ob ihr diese unverschämte Störung meines Schlafes mit eurem Leben bezahlen dürft, gibt es noch ein paar Dinge die ich wissen will, und wehe mir gefällt nicht, was ich höre!“

Itakouri rappelt sich wieder auf und spuckt einen Schwall Blut aus. Ein kurzer Blick schweift zu dem benommenen Samushi, der noch dabei ist, nach dem heftigen Schlag wieder zur Besinnung zu kommen. Wer Samushi mit nur einem Schlag das lose Mundwerk stopfen kann, ist mit äußerster Vorsicht zu genießen, das ist ihm nur allzu klar.

Finster blickt er zu dem Jungen hinüber. Er zieht einmal verächtlich die Luft ein, dann meint er grimmig: „Katsuken also, ja?“ Nun richtet er sich wieder auf und starrt den Schwarzhaarigen an. „Ich dachte mir doch gleich, dass hier der Geruch nach fremdem Köter in der Luft liegt. Du bist nicht von hier. Woher kommst du, zum Teufel? Aus welchem Clan? Du riechst weder nach stinkendem Westen noch nach verfaultem Osten. Also, unter welchem Stein bist du hervorgekrochen gekommen, Fatzke?“

Ungerührt erwidert Katsuken seinen Blick. „Ich stelle hier die Fragen“, macht er ungerührt deutlich, „Und wenn dein Freund nicht das Atmen verlernen soll, wirst du schön brav antworten. Sind wir uns einig?“, die letzten Worte fügt er mit einem seidigen Lächeln hinzu.

Itakouri fletscht die Zähne. Sein Blick geht hinüber zu Kegawa der in dem stählenden Griff des Youkais gerade knallrot anzulaufen beginnt. Itakouris Atem beschleunigt sich. Dieser dreckige Bastard! Unwillkürlich fasst er sich an die Brust. Er kann noch immer jeden einzelnen Knochen spüren, besonders die gebrochenen. Der Kerl hat Kraft und zwar noch weit mehr als er hier vorgibt. Alle seine Instinkte raten ihm gerade die Flucht zu ergreifen, doch sein Kopf wird einfach nicht schlau aus diesen Empfindungen. Was um alles in der Welt hat der Knabe nur an sich, dass man am liebsten vor ihm flüchten möchte?

Er wirkt so unscheinbar, und doch, er hat ein ganzes Heer der Menschen ausgerottet. Selbst ein Youkai erledigt so etwas nicht einfach im Vorbeigehen. Wenn er diesen Katsuken betrachtet, dann lassen sich keinerlei Verletzungen bei ihm feststellen. Seit dem Überfall auf die Menschen mögen vielleicht ein paar Stunden vergangen sein. Möglicherweise verfügen ja Daiyoukai über die Fähigkeit, sich so schnell zu heilen, oder vielleicht wurde er gar nicht erst verletzt. Das bietet durchaus Grund zur Sorge. Die Stärke des Jungen ist kaum einzuschätzen. Aber für einen Daiyoukai fehlt ihm das typische Symbol. Und von welchem Volk? Fragen über Fragen. Und zu seinem Bedauern findet er seine eigene Intention dringend bestätigt: Es wäre sinnvoll, mehr über diesen Kerl zu erfahren.

Doch sonderlich mitteilsam erscheint der Fremde wohl nicht. Es bleibt also bei Vermutungen wenn er Kegawas Leben nicht gefährden will, und er ist innerlich ziemlich dankbar, dass Samushi noch immer außer Gefecht gesetzt ist, da er sonst für die Sicherheit seines Untergebenen wohl nicht mehr garantieren könnte. Warum muss dieser streitlustige Kerl auch immer so unberechenbar sein?

Doch im Augenblick sind diese Gedanken fehl am Platz. Er muss sich auf das hier und jetzt konzentrieren. Zähneknirschend funkelt er den fremden Jungen an: „Was willst du wissen?“

Katsukens Gesicht ist nicht zu erkennen doch die Stimme klingt dafür um so strikter: „Wer hat euch geschickt um mich zu suchen?“

Itakori rührt sich nicht, doch er bleibt fortwährend angespannt. Soll er ehrlich sein? Nun, welchen Schaden kann es machen, und was könnte stattdessen geschehen, wenn er ihn bei einer Lüge zu ertappen glaubt?

„Niemand!“, gibt er zu, „Unsere Herrin schickte uns auf Patrouille um die Grenzen zu sichern. Dass wir auf dich stießen war eher ein glücklicher Zufall. Sonst noch was?“, er grinst schief.

Doch der andere geht nicht darauf ein. Stattdessen überlegt er kurz, dann fragt er ernst: „Was ist mit dem Taishou geschehen?“

Itakouri kräuselt verständnislos die Stirn: „Mit wem?“

„Der Inu no Taishou!“, wiederholt der andere ungeduldig, „Was ist aus ihm geworden?“

Nun dämmert es Itakouri langsam. Die Geschichte ist sogar bis in den Norden hinauf gedrungen, auch wenn er ihr nie große Beachtung beigemessen hat. „Er ist tot“, gibt er Antwort.

Der andere hält einen Moment lang inne und scheint zu überlegen. „Wie ist er gestorben?“, fragt er schließlich scharf.

Itakouri kommt etwas ins Schwimmen. So genau hat er die Geschichte nie verfolgt. Der Kerl war tot und das allein reichte schon.

„Soweit ich weiß, ist er verbrannt oder so“, gibt er schließlich zögernd Auskunft, „Irgendwas wegen einer Frau, was man so hört.“

Der fremde Junge denkt wieder einen Augenblick nach. Schließlich legt er leicht den Kopf schief. „Ist das so?“, fragt er leise, doch es klingt gefährlich.

Itakouri rieselt ein kalter Schauer über den Rücken. Er wird das Gefühl nicht los, soeben mehr erfahren zu haben, als er wissen sollte. Da ist wieder dieser drängende Impuls in ihm der ihn zum sofortigen Rückzug mahnt, wenn er diesem Knaben gegenübersteht. Irrational, aber nicht wegzudiskutieren. Vermutlich können sie von Glück reden, wenn sie diesen Ort mit ein paar gebrochenen Knochen verlassen. Wer, zum Teufel, ist dieser Kerl?

Doch der Hauptmann der Nordyoukai lässt sich nichts anmerken. „Ist das jetzt alles?“, fragt er so lässig wie er vermag, „Wie wäre es wenn wir die Fragestunde zu unserer Fürstin hin verlegen würden? Ich bin sicher, sie ist schon ganz scharf darauf, dich kennen zu lernen.“

Nun strafft sich der Knabe ein wenig. „Fürstin?“, kommt es verächtlich, „Der Anführer eurer Sippe ist eine Frau? Wie tief, zur Hölle, ist euer Pack bloß gesunken?“

Itakouris fletscht die Zähne. „Wage es noch einmal so über Yarinuyuki-hime zu reden, und ich reiß dir die Lippen ab, klar?“, knurrt er.

Nun bekommt die Silhouette des Jungen etwas bedrohliches. Einen kurzen Augenblick rührt er keinen Muskel, doch dann holt er blitzschnell mit der Pranke aus, und rammt sie mit voller Wucht in Kegawas Brust, dem dabei ein stummes Keuchen entfährt.

Und dann geht alles ganz schnell. Im selben Moment ist ein wahrlich unmenschlicher Schrei zu hören. Itakouris Kopf ruckt herum, doch schon sieht er Samushi, der offensichtlich wieder zur Besinnung gekommen ist, sich wie eine Furie auf den Knaben stürzen. Dieser zieht gerade seine Klauen unsanft aus Kegawas Brust, ohne ihn jedoch dabei loszulassen.

In wilder Wut springt Samushi ihn an. Seine Augen funkeln in einem tödlichen Eisblau, und mit rasiermesserscharfen Klauen schlägt er blindlings auf den fremden Youkai ein, in dem offenkundigen Versuch ihn in kleine Stücke zu zerfetzen.

Jedoch der Youkai der sich Katsuken nennt, reagiert ebenso schnell, und zudem noch kühl und berechnend. Es bedarf nur einer leichten Körperdrehung seinerseits und Samushis Hieb geht ins Leere. Stattdessen schließen sich jetzt seine Klauen erbarmungslos um Kegawas Kehle, dessen schwach zappelnde Bewegungen nun langsam zum Erliegen gekommen sind, packen einmal fest zu, und im nächsten Moment wird der wehrlose Youkai als eine Art Keule missbraucht, mit der Katsuken geschmeidig ausholt und dann mit einem einzigen gewaltsamen Hieb Samushi gnadenlos mit dem Körper seines Freundes zu Boden knüppelt.

Itakouri hat die Szene mit fassungslosem Blick verfolgt. Eine solche Kraft und zugleich derartige Skrupellosigkeit ist ihm schon eine Weile nicht untergekommen.

Samushi schnappt unwillkürlich nach Luft, als er durch Kegawas Körper beinahe in den Boden gerammt wird. Der Schlag hatte es in sich. Ihm dröhnt mächtig der Kopf und sein linker Arm schmerzt heftig und steht in einem unnatürlichen Winkel ab. Doch seine Wut ist ungebremst. Sofort springt er wieder auf, packt reflexartig mit der rechten Hand Itakouris zuvor fallengelassenen Speer der neben ihm am Boden liegt und schon in der nächsten Bewegung rammt er dem Fremden die scharfe Spitze in den Leib.

Zumindest war das die Absicht. Jedoch im selben Moment als er das Gefühl von durchstoßenem Fleisch erwartet, fühlt er sich ungewollt aufgehalten. Jemand hält seine Waffe mit eisigem Griff fest.

Er blickt auf, und nun aus der Nähe kann er das Gesicht seines Gegners zum ersten Mal ausmachen. Es ist so eisig, dass ihm unter dem hasserfüllten Blick ein wahrer Schauer über den Rücken läuft. Und zum ersten Mal seit einer schieren Ewigkeit wird Samushi daran erinnert was Angst heißt. Seine Augen weiten sich unwillkürlich, während er in die tiefroten Augenfeuer seines Gegenüber starrt.

Doch dieser glühende Blickaustausch dauert nur wenige Herzschläge an. Dann packt Katsuken stärker zu und der Schaft des Speers wird unter seinem Griff regelrecht zerquetscht. Nun dreht er die abgerissene Spitze geschickt in seiner Hand herum und in der nächsten Sekunde rammt er Samushi die tödlich scharfe Klinge mitten ins Herz.

Der Youkai starrt fassungslos drein. Der Schmerz ist nicht so schlimm wie erwartet, aber mit dieser Wunde geht eine gnadenlose Endgültigkeit einher, die seinen Körper kurzzeitig parallelisiert. Doch der unbändige Wunsch seinem Gegner den Garaus zu machen, hält ihn noch immer auf den Beinen. Reflexartig packt er Katsuken mit den Klauen an der Schulter und versucht ihn zu sich heranzuziehen, um ihm, ja was, zumindest so viel Schmerz wie nur möglich zuzufügen.

Doch stattdessen packt dieser nun seinerseits Samushis Pranke mit der Hand und quetscht sie einmal kurz und heftig zusammen. Samushi entfährt ein kurzes Schnaufen dabei. Dann schüttelt der fremde Junge die zermalmte Klaue von sich ab, packt nun mit der freien Hand die schlaffe Gestalt in seinem Griff, hebt sie hoch, als wäre sie ein Bündel Stroh und bricht den Youkai einmal unbarmherzig über sein Knie. Mit einem trockenen Knacken zerbricht das Rückgrat. Kegawa erschlafft.

Samushis gemartertes Herz macht einen heftigen Sprung der ihn mehr schmerzt, als es seine Verletzung könnte. Ein wildes Wutgeheul entfährt ihm, doch schon eine Sekunde später trifft ihn der achtlos von sich geschleuderte Körper Kegawas und wirft ihn zu Boden.

Schwer keuchend liegt Samushi auf dem Rücken. Nur wenige Sekunden lang gestattet er sich, der immer stärker werdenden Müdigkeit in ihm nachzugeben. Er kann spüren, dass der Muskel in seiner Brust immer stockender schlägt und immer größere Pausen dabei einlegt. Alles erscheint auf einmal so unwirklich. Doch die Sorge um seinen langjährigen Freund und Kampfgefährten lässt ihn den Nebel durchdringen, der sich über seine Sinne legen will. Mühsam berappelt sich Samushi wieder und beugt sich schwerfällig über seinen Kameraden der in einer recht unnatürlichen Körperhaltung neben ihm liegt. Seine Augen sind geschlossen.

„Kegawa!“, krächzt Samushi, doch sein Freund rührt sich nicht. Nun packt er seinen Kameraden fest am Arm und noch einmal versucht er es: „Kegawa! Wag es ja nicht, dich tot zu stellen, dann erlebst du was!“, doch der Anflug von Panik ist deutlich in seiner Stimme zu hören. Aber wieder bleibt sein Ruf unbeantwortet. Samushi fletscht schmerzhaft die Zähne und kneift die Augen zusammen.

Nun langsam kommt auch wieder Leben in Itakouri. Das Ganze hat nur wenige Sekunden gedauert und er hat es nicht kommen sehen. Doch nun muss Zögern weichen wo Handeln gefragt ist und sofort eilt er zu seinen Untergebenen hinüber, baut sich zwischen seinen verletzen Kameraden und ihrem Gegner auf und lässt keinen Zweifel aufkommen wie ernst er es meint. Sie sind seine Untergebenen und er ist für sie verantwortlich. Wenn er sich jetzt nicht behauptet, gesteht er Samushis ständigen Anfechtungen Recht zu. Dann hat er es wirklich nicht verdient der Heerführer des Nordens zu sein. Zwar hat er keine Waffe mehr, doch das wird ihn wohl kaum davon abhalten.

Itakouri knurrt gefährlich. „Ich rate dir, lass sie in Ruhe, sonst sonst mach ich Katzenfutter aus dir, das schwöre ich dir!“

Doch nun richtet sich die drahtige Gestalt auf der kleinen Anhöhe vor ihnen hoch auf. „Verdammt große Worte für so einen winselnden Schwächling wie dich!“, kommt es verächtlich. „Du jämmerliche kleine Töle, hast offenbar keinen Schimmer, wenn du hier ankläffst!“

Und in diesem Augenblick scheint die Dunkelheit um ihn herum zuzunehmen. Das was eben noch als Silhouette erkennbar war verschwimmt, und da wo eigentlich nichts zu sehen sein sollte, nimmt die Finsternis zu und der Schatten wächst immer mehr und mehr bis er den gesamten Bergkamm einnimmt.

In der dunklen Schwärze zwischen den Felsen können Itakouris Augen die Finsternis nicht mehr durchdringen, bis zu dem Moment wo er ein rotleuchtendes Augenpaar sieht, dass erschreckend weit über ihm schwebt und ihn nur einen Wimpernschlag später ein solch wuchtiger Hieb trifft, wodurch er so hart auf die Felswand aufprallt, dass ihm sämtliche Knochen ächzend aufstöhnen, und für eine Moment spürt er nichts mehr sondern liegt schlapp auf dem Rücken, alle Viere von sich gestreckt und ist lediglich bemüht weiterzuatmen.

Doch das scheint die schemenhafte Gestalt nicht zu kümmern. Stattdessen sinkt das rotglühende Augenpaar jetzt hinab und nähert sich Kegawas leblosem Körper.

Doch es hat die Rechnung ohne Samushi gemacht. Mit einem unheimlichen Brüllen reißt dieser sich nun mit vor Schmerzen gefletschten Zähnen, die Speerspitze aus der Brust, kommt strauchelnd auf die Füße und nur einen Augenblick später stürzt er sich mit einem todesmutigen Sprung auf den dunkle Schemen um ihm die Spitze gnadenlos ins Auge zu rammen.

Jedoch die unheimliche Gestalt hat seine Absicht durchschaut und ein heftiger Schlag trifft Samushi, ohne dass er erkennen kann woher dieser stammt. Jedoch nagelt ihn dieser Schlag nicht nur am Boden fest, sondern er presst ihn auf äußert schmerzhafte Weise tief in die steinerne Erde hinein, so dass er seine Knochen brechen fühlt und ein sengender Schmerz, der seinen Körper durchzuckt, ihm augenblicklich die Luft zum Atmen nimmt.

Samushi keucht. Die Tatsache so ausgeliefert zu sein, ist eine Erfahrung die er schon lang nicht mehr gemacht hat. Völlig hilflos muss er nun mitansehen, wie die Augen sich nun seinem reglosen Freund nähern. Und dann weitet sich sein Blick vor Entsetzen. Aus dem unsagbaren Dunkel, das diesen unheilvolle Augenpaar umgibt, ist für einen kurzen Moment eine wahrhaft riesenhafte Schnauze zu sehen, die sich nun gnadenlos um Kegawas reglosen Körper schließt und ihn mit einem Bissen verschlingt.

Ein ohnmächtiger Wutschrei entfährt Samushi. Mit aller Kraft die wider erwartend noch in seinem Körper ist, und ohne auf seine Verletzungen zu achten, strampelt Samushi sich wieder auf die Füße. In seinem Kopf kreist es noch immer wegen des schmerzhaften Hiebs und sein ganzer Körper fühlt sich kalt und taub an. Das einzig Warme an ihm ist ein dunkelroter Strom der ihm unaufhörlich von der Brust herabtropft. Und doch zückt er sofort seine Krallen und mit einem wie irr klingenden Schrei, will er sich auf seinen Gegner stürzen. Doch soweit kommt es nicht.

Eine kräftige Hand packt seinen Oberkörper von hinten und hält ihn mit aller Kraft zurück.

„Lass mich los, Itakouri!“, schreit Samushi völlig dem Blutrausch verfallen, „Den Kerl mach ich so dermaßen alle! Ich bring ihn um! Ich werd ihn zerhacken, bis er nur noch blutige Matsche ist!“ Doch allein der Fakt, dass der andere ihn noch immer festhält, spricht Tatsachen aus.

„Sei doch kein Idiot, Samushi!“, zischt Itakouri ärgerlich, „Wir müssen sofort weg hier, oder unsere Fürstin wird niemals erfahren, wie heldenhaft du warst. Also halt gefälligst still, verdammte Scheiße noch eins!“ Doch Samushi gebärdet sich noch immer wie wild, jedoch nur bis ein weiterer Hieb aus der unnatürlichen Dunkelheit ihn und Itakouri trifft und fast vollständig unter sich begräbt.

Der ehemalige Streuner rührt sich nicht mehr. Das meiste der Wucht hat er abbekommen und nun ist kein Lebenszeichen mehr von ihm auszumachen. Doch der Hauptmann des Nordclans, hatte Glück im Unglück. Was immer seinen Untergebenen erwischt hat, hat ihn nur um Haaresbreite verfehlt.

Nun tut er was sein Instinkt ihm schon seit geraumer Zeit eindringlich befiehlt. Er schlingt seinen Arm um Samushis Brust, packt mit der anderen Hand den Oberarm des Youkais und noch ehe ihr Gegner reagiert, rennt er was seine Beine hergeben davon, seinen Untergebenen fest unter den Arm geklemmt und verschwindet so schnell es ihm möglich ist in der Dunkelheit der Nacht. Lediglich zwei große, rote Augen funkeln ihm düster hinterher.

Jedoch schließlich senkt die gewaltige Erscheinung ihren Blick hinab zur Erde und mustert scharf die bleiche Youkaifrau die sich während des Kampfes in einer Felsspalte verborgen gehalten hat.

„Hinosei!“, erfüllt ein beängstigendes Knurren den Talkessel. „Hierher!“

Sogleich springt sie auf, läuft zu ihm hinüber und sinkt vor ihm demütig auf die Knie. „Ich höre, Nushi!“

Finster starrt das rotglühende Augenpaar auf sie herab. „Ich hatte doch wohl deutlich gemacht, dass ich nicht gestört werden wollte“

Nun senkt sie noch tiefer den Kopf. „Vergebt mir, Nushi, beim nächsten Mal werde ich unverzüglich handeln.“

Im selben Moment langt eine gewaltige, schwarze Pfote mit langen Klauen aus dem düsteren Dunst hervor und schon im nächsten Moment geht sie mit einen Donnerschlag auf die erschrockene Frau nieder. Zermalmt liegt die blasse Gestalt auf dem kalten Boden des Bergkamms und reglose Augen starren zum Himmel. Doch nur wenige Momente später geht erneut ein Ruck durch ihren Körper und mit einem scharfen Einsaugen der Luft, richten sich die Knochen in ihrem Körper wieder auf und die Youkai erlangt das Bewusstsein zurück.

Noch während der Körper zu seiner ursprünglichen Form zurückkehrt, trifft dies auch auf die Gestalt des riesigen Ungetüms zu. Es dauert nicht lange und die Bestie hat wieder Menschengestalt. Abfällig betrachtet er den blutverschmierten Körper der Frau neben ihm, der jedoch bereits jetzt keine Verletzungen mehr aufweist.

„Lass dir das eine Lehre sein, ehe ich Gefallen daran finde, deinen Körper an seine Grenzen zu treiben.“ Dann wendet er sich kühl von ihr ab. „Sieh zu, dass du wieder vorzeigbar bist. Ich benötige gleich deine Dienste. Dieser elende Köter bereitet mir jetzt schon Magenschmerzen.“

Mit gesenktem Blick sitzt sie da. „Wie Ihr wünscht, Nushi!“, sagt sie leise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yvibel
2021-06-24T15:29:51+00:00 24.06.2021 17:29
So nach längerem Päuschen komm ich endlich zum weiter lesen. Und was für ein, vor allem langes Kapitel das wieder war...puhh.
Wieder wunderbar beschrieben und anfangs war es wie so oft auch wieder sehr lustig. XD Diese drei....meine Güte. Ja was soll ich sagen? Irgendwie war es klar, dass die da jetzt hinterher rennen und das die Begegnung nicht gut ausgeht. Ich habs gleich vermutet und ich hatte Recht. Allerdings hab ich zuerst angenommen, dass alle Drei zu einer Zwischenmahlzeit werden. Gut, das ich, vorerst zumindest unrecht hatte. Natürlich hat es mir schrecklich leid getan. Ich leide ja immer mit aber mittlerweile versuche ich schon, nicht zu mitfühlend zu sein, weil es in der Regel ja doch nichts nützt. XD
Naja, nun wird die Fürstin also doch was erfahren und ja, jetzt gibts wohl noch ein paar unschöne Erfahrungen und Erkenntnisse dazu. Ich bleibe wie immer gespannt darauf, wie´s weiter geht.

Grüßle Yvi
Von:  KilluahZaoldyek
2020-09-13T21:35:38+00:00 13.09.2020 23:35
Oha, da hätten sie mal lieber Abstand gehalten und auf ihren Hauptmann gehört...
Bin ja mal gespannt, wie Yarinuyuki reagieren wird. Sie wird sicherlich sofort los stürmen. ^^;
Inu no Taishou hat ziemlich viele Gegner in der Vergangenheit sehr wütend gemacht... das die alle auch immer so nachtragend sind. xD

Hinosei kann einem ganz schön leid tuen, die Arme... sie wird sicherlich noch einiges an Schmerzen erleiden müssen. ^^;

LG
Kill ^^
Von:  Hotepneith
2020-06-22T15:55:17+00:00 22.06.2020 17:55
Langsam frage ich mcih wirklich, was der Junge will - die Herrschaft über Japan kann es eigentlich schon mal nicht sein, denn sonst wäre es a, ziemlich unklug alle potentiellen Untertanen killen zu wollen und b, den Leuten, die einem vielleicht erklären könnten, was man so alles verschalfen hat, gleich ebenso... (Immerhin war die Schilderung über den Tod des Inu no Taishou a, richtig und  b, ja auch zweideutig, es hätten sich ja auch Gerüchte über Sesshoumarus Fiebertod so verbreiten können, ausgeschmückt mit Weibergeschichten. Krieger, eben?) Nun ja, immerhin lebt unsere Salamanderdame noch und zwei der Hunde des Nordens.
 
In Anbetracht deiner Vorliebe für Epik werde ich zwar auf das Ende lange warten müssen, aber ich vemrute mal schwer, dass der Knabe nciht unebsiegbar ist, immerhin WAR er versiegelt.
 
hotep
 


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