Eine längst vergangene Liebe von Lunata79 (Seto x ???) ================================================================================ Kapitel 8: Die Verabredung mit Tea ---------------------------------- Demotiviert, weil Salina ihn nicht daran hinderte, suchte er sich legere Freizeitkleidung aus dem Kleiderschrank und machte sich auf, ins Badezimmer. Nach einer entspannenden Dusche, trocknete er sich ab und schlüpfe in dunkelblaue Jeans und ein weißes Hemd. Die zwei oberen Knöpfe des Hemdkragens ließ er offen. Seto betrachtete sich in seinem großen Wandspiegel und befand sich als durchaus ansehnlich. So konnte er die Verabredung mit Gardner wahrnehmen. Hinter seiner Stirn, in der hintersten Ecke, fragte er sich natürlich, warum er sich so verführerisch herrichtete. Dann wurde ihm klar, dass er Salina eifersüchtig machen wollte. Er hoffte nur, dass dadurch ihr Herz nicht brach. Denn von der Eisprinzessin wollte er nicht tiefgefroren werden und seine Liebe zu Salina und Mokuba verlieren. Seto wollte noch nicht sterben. ~~~ Salina hatte sich in Mokuba´s Zimmer zurückgezogen, wo dieser Videospiele spielte. „Salina! Willst du mit mir spielen?“ fragte Mokuba sofort, als sie ins Zimmer gekommen war. Sie lächelte sanft und meinte: „Tut mir leid. Aber, ich kenne mich mit eurer Technologie noch nicht so aus. Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich dir nur zusehen und dir so Gesellschaft leisten.“ Er nickte und spielte weiter, während sie aufgeregt beobachtete, was Mokuba da alles tat. „Das sieht wirklich interessant aus. Wie steuert man diese kleine Figur?“ Mokuba erklärte ihr die einzelnen Knöpfe des Reglers und fragte anschließend: „Willst du es mal versuchen?“ Ihre Augen funkelten neugierig und abenteuerlustig auf und sie nickte heftig. So drückte Mokuba ihr den Regler in die Hand und sie versuchte ihr Glück. ~~~ Auch, wenn sich Seto nicht sicher war, das Richtige zu tun, machte er sich nun auf in Mokuba´s Zimmer, um Bescheid zu sagen, dass er fertig war und sich nun von ihnen noch verabschieden wollte, ehe Gardner hier auftaucht. Als Seto die Tür öffnete, betrachtete er fasziniert, wie Salina versuchte, das Videospiel zu meistern. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen und er seufzte. Salina hatte das Seufzen vernommen und blickte zurück. Sie drückte Mokuba den Regler wieder in die Hand und erhob sich, während sie unentwegt zu Seto blickte. Immer mehr wurde ihr bewusst, dass sie es vielleicht nicht verkraften würde, ihn zu verlieren. Sie würde ihn am liebsten festbinden, damit er nicht gehen konnte. Doch es war bereits zu spät. Zu spät hatte sie ihren Fehler eingesehen. Weshalb sich auch jetzt die Tränen bei ihr bemerkbar machten. Doch sie versuchte stark zu sein und ihre Tränen zu unterdrücken. Noch hatte sie ihn schließlich nicht verloren. Er sah einfach nur umwerfend aus, wie Salina feststellen musste. Und so wollte er mit Tea ausgehen? Diese Erkenntnis traf sie tief im Herzen, das sich schmerzhaft zusammenzog. Wie machte sie ihm nur klar, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Dass sie nicht wollte, dass er mit Tea ausging. Konnte sie es überhaupt noch verhindern? Sie schritt auf ihn zu und brachte kein Wort heraus. Doch das übernahm er bereits für sie: „Gardner wird gleich hier sein. Ich wollte mich nur verabschieden und Bescheid sagen, dass ich so gut wie weg bin.“ Gegen Ende seiner Worte begann seine Stimme zu brechen. Er wollte nicht mit Gardner weggehen. Er wäre viel lieber bei Salina geblieben und hätte mit ihr was auch immer getan. Ihm wäre echt alles recht gewesen, nur um bei Salina bleiben zu können. Aber, da sie nicht sagte, dass er bleiben sollte, würde er ihrer Bitte nachgehen. Sie verließ Mokuba´s Zimmer und trat auf den Flur. Sie wollte nicht, dass Mokuba mithörte. Seto folgte ihr mit seinen Blicken und folgte ihr das Stück, dass sich Salina von Mokuba´s Zimmer entfernte. Als er bei ihr ankam, nahm sie seine Hand und blickte ihn schüchtern an. Sie sollte ihm die Wahrheit ihrer Beweggründe sagen. Doch, ob sie den Mut dazu hatte, wusste sie nicht, so kurz vor seinem Date mit Tea. Vielleicht, wenn er wieder zurück war? Das wäre das Beste, denn dann würde sie auch sicher erfahren, ob sie befürchten musste, ihn wirklich zu verlieren. „Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Verabredung mit Tea. … Danach möchte ich gerne erfahren, ob es dir geholfen hat, eine Entscheidung zu treffen. Du hast natürlich so viel Zeit, wie du brauchst, um dich zu entscheiden. Aber, weißt du … Die Visionen haben mich nachdenklich gemacht und ich möchte dich gerne an meinen Überlegungen teilhaben lassen.“ erklärte Salina in einem eher betrübten Tonfall, der kaum zu überhören war. Seto runzelte die Stirn und fragte sich, warum sie so klang, als würde er jeden Moment Tod umfallen. Dann erst bemerkte er, dass ihre Augen leicht feucht glänzten. Plötzlich fühlte er sich wie ein Verräter, der seine Freundin hinterging. Dabei waren sie noch nicht mal ein Paar. Doch in diesem Augenblick ertönte die Türklingel und Seto schloss die Augen. Als er seine Augen wieder öffnete, nickte er ihr zu und sagte: „Ich geh dann mal.“ Bitte geh´ nicht, flehte sie ihn innerlich an und ihr flehender Blick sprach Bände, doch Seto drehte sich nicht mehr zu ihr um, sodass ihr Blick ungesehen blieb. Nun konnte Salina nicht mehr an sich halten und ließ ihren Tränen freien Lauf. Noch war ihr Herz aber nicht gebrochen. Nur Enttäuschung machte sich in ihrem Herzen breit. Um allein zu sein, verkroch sie sich in Seto´s Zimmer ins Bett unter die Bettdecke und heulte sich erst einmal aus. Seto marschierte einstweilen die Treppen herab und bekam von dem Ganzen nichts mit. Er war auf dem Weg in die Eingangshalle, um Gardner zu begrüßen. Unten am Treppenabsatz angekommen, seufzte er noch einmal, atmete tief durch, um sich für die Konfrontation mit Gardner zu wappnen. Danach schritt er in die Eingangshalle, wo sein Butler ihr bereits Einlass gewährt hatte und sie auf ihn wartete. Als Tea ihn erblickte, hatte sie das Gefühl, die Augen würden ihr rausfallen. Er sah einfach nur fantastisch aus. Und diese legere Kleidung stand ihm einfach nur ausgezeichnet. Sie war regelrecht hin und weg von seinem Anblick. Sie fühlte sich richtig stolz, mit ihm ausgehen zu dürfen. Sie hatte sich ja auch die erdenklichste Mühe gemacht, alles nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Doch sein Lieblingsrestaurant konnte sie ihm nicht bieten. „Hallo, Kaiba.“ begrüßte sie ihn mit einem zaghaften Lächeln. „Gardner.“, nickte er ihr nur zu und meinte, „Wenigstens bist du pünktlich.“ Er angelte nach einem dunklen Baumwollmantel und zog ihn sich über. Erst jetzt musterte er Gardner. Sie trug ein hellblaues Frühlingskleid, das unter ihrem offenstehenden dunkelblauen Baumwollmantel gut erkennbar war. Ebenfalls trug sie blaue Kreolen und eine blaue zierliche Perlenkette. Ihre Haare hatte sie etwas anders gekämmt, da sie mit einem Haarreifen mit einer Haarschleife versehen waren. Im Großen und Ganzen wirkte sie sehr hübsch und auch einiges reifer, als sie tatsächlich war. Aber, ihre Schönheit konnte mit Salina´s bei weitem nicht mithalten. So machten sie sich auf den Weg. Tea gestand ihm, dass sie ein ebenso gutes und gemütliches Restaurant gefunden hätte, woraufhin er nur schnaubte, aber, er ließ sich dann eben überraschen. Zu seiner Verwunderung konnte dieses Restaurant in der Tat mit seinem Lieblingsrestaurant mithalten, nur, dass die Preise eben nicht so hoch lagen. Er begann den Abend doch tatsächlich zu genießen. Die Gegenwart von Gardner war gar nicht so unangenehm, wie er zuerst angenommen hatte. Dennoch hatte sich sein Herz bereits an Salina verschrieben, was ihm den Umgang mit Gardner nicht gerade erleichterte. Er trug, aus welchem Grund auch immer, Schuldgefühle mit sich rum, die er sich nicht erklären konnte. Sie hatte ihn doch darum gebeten, mit Gardner auszugehen. Es war Salina´s Wille. Also, warum fühlte er sich so schlecht? War es vielleicht, weil sein Herz woanders war? Nach dem Essen ließ er sich noch breitschlagen, mit Gardner eine Disko zu besuchen, weil sie unbedingt tanzen wollte. Sie wollte ihn sogar dazu überreden mit ihr zu tanzen. Doch das ließ er dann doch bleiben. Sie zuckte nur mit den Schultern und ging eben alleine auf die Tanzfläche. Dort zeigte sie ihm, was sie konnte und Seto musste sich eingestehen, dass sie wusste, was sie dort tat. Tanzen konnte sie. Allerdings begann er sich bereits nach kürzester Zeit zu langweilen. Also driftete er mit seinen Gedanken ab. Er stellte sich Salina vor, wie sie ihm viel Spaß gewünscht hatte. Ihre Augen hatten leicht feucht geglänzt. Ganz so, als hätte sie kurz davorgestanden, einfach loszuheulen. Ob das mit den Überlegungen zusammenhing, die sie angestellt hatte? Aber, die Visionen schienen auf jeden Fall ausschlaggebend gewesen zu sein. Als Gardner wieder zu ihm stieß, entschuldigte sie sich bei ihm, dass sie ihn so lange allein gelassen hatte, weil sie doch so gerne tanzte. Er erwiderte ihr nur, dass es ok war und er nun gerne gehen würde. Sie stimmte ihm betrübt zu und so spazierten sie noch ein wenig durch die Gegend, auf dem Weg zurück zur Villa. Vor dem Anwesen blieb er stehen. Er wollte ihre Begleitung nicht bis zur Haustür, sonst käme sie vielleicht noch auf die Idee, ihn küssen zu wollen. Nein, dieses Privileg galt nur Salina. Schließlich hatte er ja auch schon mit ihr geschlafen. Und er wollte es auf jeden Fall wiederholen. Denn er liebte sie. Auch, wenn er sich ihrer Gefühle noch nicht ganz im Klaren war. Wie konnte das nur passieren? Er widmete sich nun wieder Gardner und meinte: „Der Abend war in Ordnung. Also, … man sieht sich.“ Enttäuscht sah Tea ihm nach, wie er durch die Einfahrt nach oben schlenderte. „Warte, Kaiba.“ schrie sie ihm verzweifelt nach. Er seufzte verdrießlich und blieb stehen, ohne sich umzudrehen. „Was denn noch?“ will er genervt wissen. Er wünschte sich im Moment nichts mehr, als zu Salina ins Bett zu kriechen und mit ihr zu kuscheln, denn es war doch schon recht spät geworden. „Das ist deine Art von Abschied? Ist das alles?“ regte sie sich beinahe auf. Tea sah ein, dass er bei Salina´s Beisein um einiges umgänglicher war. Und das ärgerte sie. Warum konnte er nicht mit ihr auch so umgehen, wie mit Salina. Und warum durfte Salina ihn mit Vornamen ansprechen und sie nicht? „Was willst du denn noch?“ wollte er verzweifelt wissen. „Ein weiteres Date mit dir.“ erklärte Tea. Er verdrehte seine Augen und drehte sich zu ihr um. „Was erhoffst du dir davon?“ fragte er und bereute sofort die Frage, denn in ihren Augen loderte Feuer, das aussagte, dass sie nicht bereit war, sich einfach so geschlagen zu geben. „Ich werde es mir überlegen.“ sagte er dann nur, drehte sich wieder um und ging weiter. Sie war sich aber sicher, dass er es einfach bei Seite schieben würde. Also beschloss sie, ihn solange damit zu quälen, bis er nachgab. Sie war mehr als nur entschlossen. Sie beobachtete ihn noch, wie er den Vorgarten bis zur Haustür hinter sich brachte und machte sich dann selbst auf den Nachhauseweg. Doch ihr war klar, dass alles hier falsch gelaufen war. Denn eigentlich hätte er sie nach Hause bringen müssen und nicht umgekehrt. Und unter normalen Umständen hätte er es eigentlich sein müssen, der sich um sie bemühte und nicht so, wie es abgelaufen war. Sie musste ihn schließlich abholen, anstatt, dass er sie abgeholt hatte. Sie musste das Date vorbereiten, anstatt ihm. Sie war gezwungen, ihn nach Hause zu bringen. Und wer brachte jetzt Tea sicher nach Hause? Und das, um diese späte Stunde? Es war schließlich gefährlich, alleine zu so später Stunde nach Hause zu gehen. Aber Kaiba hatte dabei nur an sich gedacht. Wahrscheinlich machte er sich nicht einmal Gedanken darüber, ob ihr etwas passierte, auf dem Nachhauseweg. Sie verzweifelte hier echt schon. Sie hatte scheinbar wirklich schon gegen Salina verloren, doch auf ein Date würde sie noch bestehen. Sie würde sich etwas ganz Besonderes für ihn einfallen lassen und ihn dann so lange bequängeln, bis er nachgab. Sie würde sicher nicht so einfach das Handtuch werfen. Und sie würde ihn so sehr beeindrucken, dass er gar nicht anders konnte, als ihr um den Hals zu fallen. Sie ließ ein bösartiges und hysterisches Lachen über ihre Lippen hervorbrechen, das die Stille in der Dunkelheit durchbrach. ~~ Fortsetzung folgt ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)