Liebe zwischen den Welten von Sen-San ================================================================================ Kapitel 3: die Nachricht ------------------------ Viele Stunden vergingen. Es vergingen zwei Tage aber ihr kam es vor wie zwei Monate. Senju stand jeden Tag für einige an den Fenstern und hoffte ihren Ehemann am Horizont zu erblicken, der erfolgreich nach haus in die Arme seiner Frau kehrte. Aber nichts dergleichen passierte. Werder am ersten noch am zweiten Tag. Am dritten Tag stand sie wieder an einem der Fenster und blickte hinaus in die Ferne. Ihre Hoffnung trug sie viel weiter als ihr Blick es je könnte. Mit jedem Gedanken war sie bei Shido. Der Himmel verdunkelte sich mit Gewitterwolken und der Wind wurde mit Sekunde zu Sekunde kräftiger, so als wolle er etwas ankündigen. Derweil sah eine der Dienstmädchen, die am garten vorbei ging, eine gelbe Schleife an einem der Äste des Baumes hängen. Sie stellte die dreckige Wäsche, die sie in einem Korb hielt, auf den Boden und ging in den Garten. Vor dem Baum angekommen, öffnete sie den Knoten um die Schleife abnehmen zu können. Eine andere, ältere Dienerin sah dies. “Nicht!“ Rief sie ihrer Kollegin entgegen. “Die Schleife hat Senju-sama dort befestigt!“ Die verwunderte Dienerin sah die ältere an und vergas dabei die Schleife. Der kräftige Wind riss das gelbe Band aus ihren Händen und wehte es davon. Die zwei im Garten stehenden Dienerinnen sahen der gelben Schleife, die im Wind tanzte, hinterher. Just in diesem Moment spürte Senju ihn ihrer Brust einen schrecklichen Schmerz, als heiße jemand ihr Herz heraus. Der Schmerz war so stark, das sie ihre Hände auf die Stelle auf ihrer Brust hielt, an der das Herz saß. Der stürmische Wind wurde immer stärker und die dunklen Wolken verdichteten sich zusehends aber der normalerweise starke Regen blieb diesmal aus. Ein böses Omen! Das spürte Senju. “Hoffentlich ist ihm nichts passiert.“ dachte sie. Die Stunden vergingen und keine Nachricht oder Zeichen von Shido. Auch am Horizont war nichts zu sehen. Langsam brach die Nacht herein und Senju beschloss schlafen zu gehen. In ihrem Schlafgemach war es leer. Der große Raum und sie ganz allein darin. Ohne Shido wirkte alles viel dunkler und kühler. Die Nacht zuvor hatte sie dieses Gefühl noch nicht. Im zu großen Bett lag sie noch sehr lange wach und dachte an ihren Liebsten. “Hoffentlich kehrt er Morgen zurück.“ waren die letzten Gedanken bevor sie dann einschlief. Am folgenden Morgen wurde sie von Pferdewihern geweckt. Erst dachte sie es sei nur Einbildung, doch dann hörte sie noch mehr Pferde und auch das Eingangstor, wie es aufging. Das Knarren der Tür war durch den ganzen Palast geschallt. Senju, nun schlagartig wach, sprang aus dem Bett und zog sich an. Es dauerte keine Fünf Minuten und sie öffnete die Schlafzimmertür und rannte in Richtung Eingangsbereich. Dort angekommen sah sie nur die traurigen Gesichter der Diener. Einer der Gefolgsmänner Shidos kam auf sie zu und reichte ihr einen Zettel. Verunsichert schaute sie auf den Zettel und dann auf den Mann vor ihr. Sie nahm den Zettel aus seiner Hand und fing an zu lesen. Etwa zehn Sekunden später brach sie weinend zusammen. “NEIN! Das ist nicht wahr! Nein! “ konnte man schwer von ihr vernehmen. Sie weinte und schluchzte. Ihre Hände hielt sie sich vor das tränenreiche Gesicht und weinte, für jeden vernehmbar, weiter. “Er ist im Palast in Suou. Wir können Euch zu ihm bringen.“ meinte der Gefolgsmann mit einer tiefen Trauer in seiner Stimme. Senju nickte nur, während sie ununterbrochen weiter weinte und ihre Hände nicht vom Gesicht nahm. Sie rappelte sich wieder auf und ging dann mit dem Gefolgsmann nach draußen. Dort stand eine Kutsche beriet, in die sie stieg. Normalerweise hätte Shido ihr die Hand gereicht, aber da er jetzt nie wieder kommen würde, müsste sie die Kraft allein aufbringen. Selbst überrascht von der kraft, die sie auf einmal hatte, stieg sie in die Kutsche. Diese fuhr ohne Warten direkt zum Hafen, wo sie dann in ein Schiff des roten Königs stiegen. Eine halbe Stunde dauerte die Überfahrt und so kamen Senju und Shidos Männer in Suou an. Dort wartete bereits eine weitere Kutsche, um sie in den Palast zu bringen. Zwölf Minuten später, für Senju eine Ewigkeit, kamen sie endlich am Palast an. Eine Dienerin wartete schon auf sie. “Ich bringe Euch zu Shido-sama.“ erklärte sie der traurigen Senju. Sie gingen in den Palast. Nach ungefähr Dreißig Metern bogen sie rechts ab und gelangten an eine Treppe, die in den Keller führte. Im dritten Raum des Kellers lag auf einem Bett-Tisch-Gemisch der Leichnam ihres Mannes. Weinend stürzte sie sich auf ihn. Rüttelte an ihm herum und schrie hysterisch “Wach auf! Mach keine Witze! Bitte, bitte steh auf. Lass mich nicht allein! Öffne die Augen. Bitte. Mach die Augen auf! Ich bitte dich. BITTE!“ schrie zu während ihre Tränen die Wangen hinunterliefen. Shuri stand währenddessen im Eingang. Er kam kurze Zeit nach ihr in den Keller. Er ließ Senju hinausbringen, die sich dagegen wehrte. Letztlich hatte sie nicht die nötige Kraft sich dagegen zu wehren. So brach sie im Erdgeschoss des Palastes zusammen und weinte erneut. Ihre Hände verdeckten wieder das Gesicht. Sie sah genauso aus wie in dem Moment, in der man ihr vom Tod ihres Gatten berichtet hatte. Kurze Zeit später kam Shuri aus dem Keller. Er sah Senju auf dem Boden sitzen und die Wache versuchte sie zu beruhigen. Shuri ging zu ihr und legte seine Hand auf ihre linke Schulter. Als die Hand ihre Schulter berührte, wandte sie sich zu ihm. “Das wird Tatara bereuen! Das schwöre ich!“ sagte er energisch. “Du kannst hier solange bleiben wie du möchtest. Ich lasse ein Zimmer für dich herrichten.“ Mit tränenfeuchten Augen sah sie ihn an und nickte zustimmend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)