Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat von jennalynn (Wenn das Schicksal zuschlägt) ================================================================================ Kapitel 31: Die Wahrheit kommt immer... --------------------------------------- Hey ihr süße, ich hab wieder ein Kapitel für euch. Jetzt kommt es zur unverblümten Wahrheit. Ich weiß, ihr habt solche Kapitel schon in hundertfacher Ausführung gelesen, was mich aber nicht davon abgehalten hat auch welche zu schreiben ^.^ Ich wünsch euch viel Spaß! ************* Bella POV „Bitte, Bella…hab jetzt keine Angst.“ Angst? Hatte ich Angst? Ich schüttelte den Kopf. Mehr um meine eigene Frage zu beantworten. Mein Kopfschütteln schien ihn dennoch zu erleichtern. Er lockerte seine Haltung. Angesichts der Tatsache, dass ich mich mittlerweile 7 Tage in ihrer Obhut befand wäre Angst nun wirklich überflüssig gewesen. Wenn sie mir bis jetzt noch nichts getan hatten, dann würden sie jetzt sicher nicht damit anfangen. Und nicht zu vergessen, dass sie bis jetzt alles daran setzten mich irgendwie am Leben zu erhalten. Auch wenn sie mich mit Heroin versorgten so wusste ich doch, dass sie alle auf einen Entzug hofften. Wovor also sollte ich Angst haben? Und mal so ein kleiner Gedanke nebenbei. Der Tod war nun wirklich nichts wovor ich Angst haben musste. Ganz im Gegenteil… Nach einem weiteren kleinen Moment, in dem ich unschlüssig zwischen Bad und Schlafzimmer stand sammelte ich mich und lief einige Schritte in den Raum. Er beobachtete mich mit Argusaugen. Irgendwie fand niemand von uns den Anfang. Wie sollte man auch ein Gespräch über die Existenz von Vampiren beginnen? Immerhin dachte ich bis dato, das es nichts anderes auf der Welt gab wie Mensch und Tier. Zu was zählte man Vampire überhaupt? Ich war heillos überfordert mit der Situation und so ganz behagte mich der Gedanke einem Vampir gegenüber zu stehen dann doch wieder nicht. Nicht weil ich mich fürchtete oder ihn deswegen verurteilte. Einfach weil…weil sich das alles so sehr nach Veränderung für mich anfühlte. Was würde nun kommen…jetzt…morgen…später? Was erwartete er von mir und wozu war er fähig? Wie sehr war eigentlich ICH noch fähig meinen eigenen Weg zu gehen? Ich brauchte antworten. Und wer könnte sie mir besser liefern als Edward? Edward…ich machte mir ein wenig Sorgen um ihn. Man bekam beinahe den Eindruck, er würde verängstigt sein. Wovor? Meiner Reaktion? Hatte er Angst die Wahrheit würde etwas zwischen uns ändern? Ich fühlte keine Veränderung. Nur diese bedingungslose Liebe und Hingabe. Ich hatte meine Seele an ihn verloren…schon lange bevor ich es selbst erkannt hatte. Daran konnte selbst die Wahrheit nichts ändernd. „Erzählst du es mir?“ Fragte ich vorsichtig. „Alles“, antwortete er sofort. Ich lief zum Bett, krabbelte in die Mitte und wartete. Als er blieb wo er war, stöhnte ich und klopfte auffordernd neben mich. Erst dann löste er sich aus seiner starre und kam langsam…sehr langsam auf mich zu. Ich sah wie die Anspannung gänzlich von ihm abfiel als er neben mir saß. Er sah mich an, mit einer wärme im Blick, die niemals ein Mensch hätte übermitteln können. „Du hast dich schnell wieder beruhigt…ich dachte, das du ausflippen würdest…“ Ich wusste selbst nicht so genau woher ich diese innere Ruhe nahm. Und jetzt wo er es sagte, kam es mir selbst eigenartig vor. Sollte ich nicht eigentlich hysterisch schreiend aus dem Haus stürmen? „…aber eigentlich, ist es ganz normal.“ „Wie meinst du das? Normal? Für dich ist es normal wenn ein Mensch völlig entspannt neben einem Vampir sitzt?“ Er schmunzelte darüber wie ich `Vampir´ aussprach und schüttelte dann den Kopf. „Nein…für einen MENSCHEN ist es nicht normal…für einen menschlichen Gefährten schon.“ Ich verstand überhaupt nichts. Er deutete meinen Gesichtsausdruck richtig und winkte ab. „Vielleicht sollten wir anders beginnen…so, dass du es verstehst.“ „Bitte“, sagte ich schnell. „Ich weiß nur nicht wie“, er seufzte. Ich beschloss den Anfang zu machen. „Ich dachte, Vampire wären nur Hirngespinste.“ „Das solltet ihr auch denken. Überlege was für eine Panik entstehen würde, wenn ihr über unsere Existenz Bescheid wisst.“ „Aber wie kann das sein? Ich meine…das es euch gibt?“ Er zuckte die Schultern. „Wie kann es sein das es Menschen gibt? Wir haben uns irgendwann zu dem Entwickelt was wir sind.“ Ich dachte einen Moment darüber nach, dann erschien es mir sinnvoller nicht weiter darüber nachzudenken. Das würde nämlich heißen, ich müsste die komplette Entstehung der Welt überdenken und dazu hatte ich momentan keine Energie. Es war viel einfacher die Existenz von Vampiren einfach hinzunehmen. Eines verstand ich dennoch nicht. „Dann warst du nie ein Mensch gewesen? Es wird doch behauptet, das Menschen von dem Biss eines Vampires ebenfalls zu Vampiren werden.“ „Das ist richtig. Der Biss eines Vampires löst die Verwandlung aus. Demzufolge waren wir alle einmal Menschen gewesen. Doch was die Verwandlung bei den ersten Vampiren auslöste kann ich dir nicht sagen. Ich denke, sie waren einfach eines Tages da, so wie alles andere auch.“ „Also ist alles war? Die Mythen über euch? Ihr tötet Menschen und trinkt Blut…du tötest.“ Er schüttelte sofort eifrig den Kopf. „Aber…ich habe dich nie essen sehen.“ „Wir essen auch nicht…ich meine…nicht alle Mythen sind war…“ Als er eine Pause machte war mir sofort klar, dass dafür einige andere voll zutrafen. Er seufzte, griff hinter uns um den Teller zu nehmen, von dessen Existenz ich erst jetzt was mitbekommen hatte und stellte ihn vor mich. Ein Sandwich lag darauf. „Du isst, ich rede.“ Widerwillig nahm ich das Ding und biss ab. „Nicht alles was in den Mythen steht trifft tatsächlich zu. Wir können nicht fliegen…“, ich unterbrach mein kauen. „Nicht…und dabei war das eines der wenigen Dinge die mir eingefallen waren.“ Er lachte. „Dafür sind wir sehr schnell und können weit springen.“ „Wie schnell?“ „Um die 160…170 Stundenkilometer“, ich verschluckte mich an meinem Bissen. Schnell reicht er mir die angefangene Flasche Wasser von meinem Nachttisch und mir wurde klar, dass es noch unglaublicher werden würde. „Du machst Witze?“ Platzte es aus mir heraus als ich mich beruhigt hatte. Er schüttelte den Kopf. „Einfach so…ich meine…ohne große Anstrengung?“ „Ja…rennen liegt in unserer Natur. Wir haben in gewissermaßen viel mit einem Raubtier gemeinsam. Ich bin der schnellste aus der Familie. Keiner der anderen hat eine echte Chance gegen mich.“ Ich schmunzelte während ich erneut von meinem Brot abbiss. Da versuchte sich aber gerade jemand wichtig zu machen. „Das würde ich zu gern mal sehen“, sprach ich kauend. „Wenn du möchtest, können wir später zusammen laufen gehen.“ Meine Augen weiteten sich. „Wie das? Willst du mich etwas tragen?“ Er nickte selbstverständlich. „Die ganze Zeit?“ „Wir sind nicht nur sehr schnell, wir sind auch sehr stark. Wir können mehr als das Hundertfache unseres Körpergewichtes problemlos tragen. Deswegen ist Emmett auch der stärkste unter uns“, zwinkerte er. Ich lachte. „Weil er der dickste ist“, er stimmte ebenfalls lachend zu. „Das ist alles…ziemlich schwer zu verstehen…zu glauben.“ „Ich weiß und…und ich werde versuchen dir alles so gut es geht zu erklären. Versuch bitte nur…“, er seufzte wieder und fuhr sich über die Stirn. „…bitte versuch uns…MICH…nur weiter mit deinem Herzen zu sehen.“ Darauf wusste ich nichts zu sagen. Ich sah ihn einfach nur an und nickte. Das schien ihn zu beruhigen. Er fuhr mit deutlich festerer Stimme fort. „Wir sind also sehr schnell und sehr stark. Unsere Sinne sind sehr viel schärfer als eure…schärfer als die aller existierenden Lebewesen. Was bedeutet, dass wir kleinste Objekte aus weiter Entfernung problemlos sehen können. Wir hören alles in einem Umkreis von mehreren Kilometern, selbst Geräusche die euch verborgen bleiben. Unser Geruchssinn ist eines der wichtigsten und feinsten Sinne überhaupt. Wie du sicher schon bemerkt hast, schlafen wir nicht. Unsere Körpertemperatur liegt deutlich unter deiner. Auch unsere Haut ist sehr viel härter und unnachgiebiger als die der Menschen. Es gibt nichts was eine Vampirhaut durchstoßen kann…außer den Zähnen eines anderen Vampirs…“, ich hing gebannt an seinen Lippen bis mir etwas einfiel. „Also tötet man euch nicht mit einem Holzpflog?“ Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Nur andere Vampire…oder andere Wesen sind dazu in der Lage einen Vampir zu zerstören.“ „Andere Wesen?“ Er winkte ab. Ich nahm es hin. Ich wollte ihn nicht aus dem Konzept bringen. „Um einen Vampir zu zerstören, müssen die Gliedmaßen und der Kopf abgetrennt werden und die Überreste verbrannt werden. Erst dann ist er endgültig Geschichte.“ Ich ließ vor Schreck das Sandwich fallen. „Das…das klingt barbarisch.“ „Das ist es auch.“ „Und warum verbrennen?“ „Ein zerstückelter Vampir ist durchaus in der Lage sich wieder zusammenzusetzen. Nur Feuer zerstört uns endgültig.“ „Zerstört?“ „Ja…Tod sind wir schon.“ Er ließ das so locker vom Stapel, dass ich ihn nur mit weit geöffnetem Mund anstarren konnte. Mir wurde schlecht bei diesem Gedanken und angewidert schob ich das angebissene Sandwich weg. „Dann seid ihr tatsächlich unsterblich?“ „Ja…dieser Mythos ist war.“ „Dann hattest du das gemeint als du sagtest, du hättest es verhindern können?“ Er nickte. „Wie alt bist du?“ „Carlisle verwandelte mich als ich 17 Jahre war. Das war…1918.“ Mein Mund stand noch immer offen. Ich versuchte mir in etwa vorzustellen wie es sein musste so lange zu leben. Schnell entfernte ich diesen Gedanken…Ewigkeit war nun wirklich nicht der Hauptgewinn auf dieser fucking Erde. „Und seid dem hast du dich nicht mehr verändert?“ „Nein, unsere Körper gefrieren mit der Verwandlung. Ich werde bis in alle Zeiten 17 sein.“ „Das ist unglaublich.“ Er nickte. „Unser Verstand entwickelt sich aber weiter.“ „Das habe ich schon bemerkt. Ihr seid alle sehr viel reifer als eure Erscheinung verrät.“ „Wir haben ein fotografisches Gedächtnis. Alles was wir in diesem Leben jemals gehört, gesehen, gerochen, gefühlt oder gedacht haben bleibt auf Ewig fest in unserem Gedächtnis verankert.“ „Das muss grausam sein“, sprach ich leise, eher ein laut gedachter Gedanke. „Nein…tatsächlich ist es sehr nützlich.“ „Ich bin bereits jetzt völlig überfordert mit meinen Gedanken.“ Dazu wusste er nichts zu sagen. „Wenn du sagst in diesem Leben…“ „…dann meine ich, dass menschliche Erinnerungen mit den Jahren verblassen“, beendete er meinen Satz. Jetzt wurde ich hellhöriger. „Eigentlich, kann ich mich kaum noch daran erinnern wie ich als Mensch gelebt habe.“ Er sah hinaus in die Nacht. Ich beobachtete ihn von der Seite. Es sah aus, als würde er zurück in die Zeit vor seiner Verwandlung reisen. Die kleine Furche an seiner Schläfe verriet wie viel Anstrengung es ihn kostete. „Warum…“ Er sah wieder mich an. „Warum…wurdest du zu einem Vampir? Du sagst, Carlisle verwandelte dich. Hat er dich einfach so gebissen?“ Er schüttelte den Kopf. „Carlisle würde niemanden ohne Grund zu diesem Leben verbannen.“ „Verbannen?“ Jetzt nickte er. „Für viele ist es ein Segen, für einige ein Fluch. Jeder von uns geht anders mit diesem Leben um.“ „Und…ist es für dich auch ein…ein Fluch?“ Als er mich anlächelte wurde mir warm ums Herz. „Nein…nicht mehr.“ Ich hatte definitiv rote Wangen bekommen. Seufzend senkte ich den Kopf. DAS…war peinlich. Glücklicherweise reagierte er nicht darauf. „Ich lebte als Mensch in Chicago….“, begann er leise meine Frage auf seine Verwandlung zu beantworten. „…die Spanische Grippe war ausgebrochen und meine Eltern und ich erkrankten an ihr…“ Ich bekam Gänsehaut, obwohl ich keine Ahnung hatte was zum Teufel die Sparnische Grippe war. Aber seine Stimmlage hatte sich deutlich verändert. Sie war gefüllt mit Wehmut und ohne es unterbinden zu können, legte ich ihm eine Hand aufs Knie. Vertrauensvoll legte er seine auf meine. Stein auf Fleisch und…es fühlte sich so richtig an. „…mein Vater verstarb als erstes. Doch Mutter und ich sollten bald folgen, denn wir waren zu diesem Zeitpunkt dem Tod näher als dem Leben. Carlisle arbeitete nachts als Arzt in dem Krankenhaus in dem wir untergebracht waren. Carlisle erzählte mir später, das meine Mutter ihn im Fieberwahn angefleht hatte mich zu retten. Aus unerklärlichen Gründen musste sie gespürt haben, das Carlisle der einzige war, der dazu in der Lage wäre. Zu jener Zeit war Carlisle allein unterwegs…schon über zwei Jahrhunderte…“, ich riss die Augen auf. „…er hatte oft mit dem Gedanken gespielt sich einen Gefährten zu erschaffen doch seine Herzlichkeit stand ihm im Weg. Sein Gewissen hielt ihn zurück bis er meine Mutter traf. Er erfüllte ihren Wunsch, nahm mich mit zu sich nachhause und verwandelte mich.“ Er nutzte den kleinen Moment in dem ich verarbeitete was er mir gerade erzählt hatte um mir den Teller auf den Schoß zu stellen. Mit einem ärgerlichen Laut, nahm ich das Sandwich und biss ab. „Kurze Zeit später fand er Esme in einer Leichenhallt. Sie hatte versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem ihr Neugeborenes einer Lungenentzündung erlag. Sie war nicht Tod…nur Carlisle konnte hören das ihr Herz noch schlug. Er verschwendete keinen weiteren Gedanken und machte sie zu seines gleichen. Dass sie sich ineinander verlieben werden war unumgänglich denn…sie kannten sich schon vorher. Carlisle hatte Esme einmal behandelt als diese noch ein junges Mädchen war. Vergessen hatten sie einander nie.“ Ich hatte leise angefangen zu weinen. „Wie ist sie damit umgegangen? Immerhin wollte sie sterben und er hatte es ihr verwehrt.“ „Carlisle wieder zu treffen und zu ihm gehören zu dürfen war ihr größtes Glück. Sie sah in mich einen neuen Sohn und konnte so besser den Tod ihres eigenen verarbeiten.“ Ich nickte und sah betreten auf die Bettdecke. Es tat mir Leid um Esme. „Als Carlisle Rosalie verwandelte hatte er sich geschworen nie wieder einen Menschen zu verwandeln. Er hatte sich lange üble Vorwürfe gemacht denn sie kam anfangs überhaupt nicht mit diesem neuen Leben zurecht.“ „Warum nicht?“ „Rosalie wurde auf brutale Weise vergewaltigt und zum Sterben zurückgelassen…“ Ich konnte jetzt wirklich nichts mehr Essen. Tränen überfluteten mein Gesicht als mir klar wurde, dass hier jeder ein schlimmes Schicksal zu tragen hatte. „…Rosalie genoss in ihrem menschlichen Leben hohes Ansehen. Sie war Bildhübsch, hatte wohlhabende Eltern…ihr Leben war Oberflächlich, einfach und genau so wie sie es sich erträumt hatte. Doch ihr sehnlichster Wunsch war eine Familie. Ein Mann der sie liebte, ein schönes Heim…Kinder. In diesem Leben würde sie letzteres niemals haben und mit dieser Gewissheit kann sie noch heute nicht umgehen.“ Ich schluckte. „Ihr könnt euch nicht Fortpflanzen?“ „Nein…“, er schüttelte den Kopf. „Unsere Körper…der einer Frau ist nicht mehr fähig sich zu verändern. Der Zyklus der Frau wird einfach stillgelegt.“ Es fiel mir schwer Rosalies Leid nachzuempfinden. Vielleicht, weil ich nie den Wunsch hatte Kinder zu bekommen. Doch für Frauen, die ihn hegten musste es eine seelische Qual sein wenn er sich nicht umsetzen ließ. „Aber es wurde besser.“ Er nickte auf meine Feststellung. „Als sie Emmett fand. Er wurde von einem Bären angegriffen. Sie rettete ihn…bis heute bewundere ich sie für ihre Stärke…“ Ich runzelte die Stirn. „Weil sie einen Bären besiegte?“ „Nein…“, er lächelte. „…wir besiegen andauernd Bären.“ Er schien erheitert über meinen Gesichtsausdruck. Dann winkte er ab. „Wir kommen noch dazu…“, ich wusste nicht ob mich das beruhigen sollte. „Ich bewundere sie, weil sie die nötige Selbstbeherrschung besaß ihn nicht selber zu töten.“ Ich keuchte. „Wie meinst du das?“ „Er war von oben bis unten Blutverschmiert als sie ihn mehrere Meilen weit auf dem Arm zu Carlisle trug. Sie war noch sehr jung und konnte dem Blut wiederstehen…das…das passiert nicht oft.“ „Moment“, ich hob die Hand damit er den Mund hielt. Es rauschte in meinen Ohren und meine Gedanken überschlugen sich. Eigentlich war es nicht einmal ein Denken es war…eher ein lautes gepolter das mir Kopfschmerzen bereitete. „Blut…“, stammelte ich. „…dann, dann trinkt ihr doch Blut.“ „Natürlich…“, er nickte wieder. Ich starrte ihn einfach nur an. Ich wusste nicht ob mich das jetzt schockierte, denn eigentlich hatte ich ja damit gerechnet. Ich meine…es ist ja auch klar. Vampire tun sowas. Vampire…ich stand auf und lief durchs Zimmer. Ich musste mich bewegen. Ich musste irgendwie…ja was eigentlich? Er offenbarte hier Geschichten…Tatsachen…die nun wirklich alles andere als einfach zu verstehen waren. Momentan wurde mir alles zu viel. Bis vor einer Stunde wäre ich nicht mal im entferntesten darauf gekommen das dieser Mann einer anderen Spezies angehörte und jetzt unterhielten wir uns über Vampire als wären sie allgegenwärtig. „Bella…“, er klang verunsichert. „Es ist…gib mir nur einen Moment ich muss das…irgendwie…keine Ahnung.“ Ich blieb ratlos im Raum stehen und machte eine ausschweifende Handbewegung. „Es ist ein bisschen viel.“ Er nickte…schnaufend ging ich zu einem meiner Nachttische und angelte mir eine Zigarette aus einer der Schachteln. Verwandlung…ewiges Leben…Blut…Stärke…Geschwindigkeit…zerstückeln…Feuer…kalte, harte Haut…ein unglaubliches Gedächtnis…was noch? Das konnte doch alles nicht wahr sein und ich dachte, ich hätte Probleme. „Du sagtest vorhin du tötest nicht.“ „Das…das tue ich auch nicht.“ Er drehte sich auf dem Bett in meine Richtung tat aber gut daran sitzen zu bleiben. Ich brauchte ein bisschen Abstand. Nicht vor ihm…eher der Situation. Diesem Gespräch… Als ich mehrmals kräftig an der Zigarette gezogen hatte und ihn dabei nicht aus den Augen ließ, kapitulierte ich schließlich. Ich gab mit einer Handbewegung zu verstehen das er es mir erklären sollte. Er nickte daraufhin. „Wir ernähren uns von tierischem Blut.“ Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Mit was hatte ich eigentlich gerechnet? Vielleicht mit gefangen genommenen Menschen im Keller in deren Venen Kanülen stecken, die fleißig Blut spenden oder mehrere Kühlschränke gefüllt mit Blutbeutel…deswegen vielleicht auch Carlisles Job im Krankenhaus. Einer musste ja für reichlich Nahrung sorgen…ich massierte mir die Schläfen. „Ich check das nicht…“, stammelte ich. „…das ist alles so…“, ich zog noch einmal an der Kippe. „…gerade eben saß ich noch im Bad und versuchte mir selbst eine Erklärung zu geben und jetzt sitzt du da und…und erzählst mir das du ein Vampir bist.“ „Ich verspreche dir, dass sich nichts ändern wird.“ Ich lachte einmal auf. Nein natürlich nicht… „Und was soll das eigentlich heißen `tierisches Blut´? Trinkt ihr von Tieren?“ Er nickte… „Wir jagen sie, deswegen meine kleine Bemerkung mit den Bären.“ „Bären?“ „Und so viel mehr…wir versuchen uns immer an den größeren Bestand einer Rasse in jeder Gegend zu halten um das Gleichgewicht nicht aus dem Ruder zu bringen. Oft handelt es sich dabei um Rotwild…das…ist aber nicht so so…“ Er hatte ernsthafte Probleme darüber zu sprechen. Und ich hatte ernsthafte Probleme ihm dabei zuzuhören. Wenn ich nicht schon wieder gedanklich voll bei der Sache wäre und mir selber Bilder liefern würde wie das aussehen würde wenn ER seine Zähne in das struppige Fell irgendeines Wildtieres rammte, würde ich vielleicht besser bei der Sache sein. Würde heute Nacht vielleicht besser schlafen können…denn, dass er sie nicht mit einem Gewehr töten und sie anschließend ausbluten lassen würde um trinken zu können war für mich klar. „Was ist es nicht?“ Fragte ich also um ihn auf die Sprünge zu helfen. „Es ist nicht so schmackhaft, okay?“ „Okay“, stammelte ich obwohl ich mit diesem okay überhaupt nichts anfangen konnte. Er seufzte. „Also gut hör zu. Es liegt nicht in unserer Art Tiere zu töten. Wie die Mythen…Filme und Bücher richtig darstellen ist es Menschenblut nachdem es uns dürstet. Es ruft nach uns den es ist…es ist um so vieles befriedigender als das Blut eines Tieres. Raubtierblut entspricht dem der Menschen am ehesten. Doch der Bestand der Raubtiere ist um so vieles kleiner als der von einfachem Wild…was es uns verbietet nur Raubtiere zu jagen.“ Es rauschte immer noch in meinen Ohren. Meine Vorstellungskraft reichte nicht aus um das alles zu verstehen. „Ihr tötet also Tiere obwohl ihr viel lieber Menschen töten würdet.“ „Nein…wir ernähren uns von Tieren weil wir eben keine Menschen töten wollen.“ „Ist das nicht ein großes Laster das ihr da auf euch nehmt?“ „Das kannst du unterschiedlich betrachten. Auch wenn uns dieses Leben sehr viel abverlangt so bietet es uns auch sehr viel. Wir haben Möglichkeiten die wir niemals hätten, würden wir uns unserem Blutdurst hingeben. Ein Vampir wird in erster Linie von seinem Verlangen gesteuert. Nur wenige können sich trotz diesem Verlangen so etwas wie ein Leben aufbauen. Der größte Teil streift umher…immer auf der Suche nach einem neuen Jagdgebiet. Revierkämpfe…Kämpfe innerhalb eines Clans…Auseinandersetzungen die sogar bis auf den Tod ausgefochten werden. Ein Vampir auf der Jagd sieht selbst seinen engsten Verbündeten als Bedrohung an und würde alles dafür geben ihn von seiner Beute wegzuhalten…“ Ich zog mir eine weitere Kippe aus der Schachtel. Krabbelte aber diesmal zurück zu ihm aufs Bett. Ich vertraute meinen Beinen nicht. „…und wir…“, er lächelte. „….Wir haben gelernt dem Verlangen nicht die Oberhand zu überlassen. Das ermöglicht es uns wie eine Familie beisammen zu leben. Hier entstehen keine Machtkämpfe…jeder sieht seinen nächsten als Bruder…Schwester…Eltern. Wir würden nicht jeder auf sich allein gestellt einer Gefahr gegenüber treten…wir würden zusammen einstehen. Für den anderen Kämpfen auch wenn es uns das Leben kosten würde. Wir können lachen…Spaß haben…Beziehungen aufbauen. Eine gemeinsame Jagt ist viel Unterhaltsammer als allein durch die Wälder zu ziehen. Eben weil wir uns von Tieren ernähren sind unsere Augen nicht Blutrot, sondern golden. Wir können uns unter Menschen aufhalten. Bestimmte Tätigkeiten nachgehen…nicht abgeschottet…nein, wir sind mitten drin. Nur dieser Enthaltsamkeit ist es zu verdanken das Carlisle als Arzt arbeiten kann…das wir das College oder die High School besuchen oder arbeiten gehen können. Nur dieser Enthaltsamkeit ist es zu verdanken das du…jetzt hier bist.“ Ich ging auf das letzte nicht ein. Darauf würde ich ganz zum Schluss zurück kommen. Denn dieses Thema würde mich von allen anderen wahrscheinlich am meisten aufwühlen und das konnte ich im Augenblick gar nicht gebrauchen. Jetzt wunderte ich mich auch darüber, warum ich Carlisle Tätigkeit als Arzt nicht gleich schockierend fand. Ein Vampir, umgeben von verletzten, blutigen Menschen. Warum war mir das nicht schon eingefallen als Edward meinte sie würden Blut trinken? Aber irgendwie, ich könnte mir Carlisle ohne seinen Arztkittel gar nicht vorstellen. Er repräsentierte alles was einen guten Arzt ausmachte. „Wenn es so viel besser ist…warum gibt es dann noch immer einige die Menschen jagen.“ „Oh es…“, er stöhnte. „…es gibt sogar sehr viele die anders leben wie wir. Die…sie würden es `normal´ bezeichnen… leben. Um genau zu sein…sind wir erst einem einzigen weiteren Clan mit 5 Mitgliedern begegnet die unsere Lebensweise teilen.“ „Aber das…das würde ja bedeuten…“, mein Mund stand offen. „Das es tausende da draußen gibt die frei weg Menschen morden“, vollendete er meinen Satz. „Aber wie so…warum leben sie in diesem Hass, wenn sie wie ihr ein Leben führen könnten?“ „Weil sie sich nicht von dem Blutdurst losreißen können. Zugegeben es ist schwer. Es ist keine einfache Entscheidung die man mal so eben trifft. Kein…morgen höre ich mit dem Rauchen auf…“, dabei warf er einen ärgerlichen Blick auf den Glimmstängel zwischen meinen Fingern. „…dieser Durst, er ist…ja…“, sagte er plötzlich und durchbohrte mich mal wieder mit seinem Blick. „…er ist vergleichbar mit deiner Heroinsucht.“ Ich nickte, denn ich verstand. Also eine höhere Gewalt… „Und ihr…ihr seid dann die wenigen die es geschafft haben Clean zu bleiben.“ Ich hatte es lustig klingen lassen und eigentlich auf ein Schmunzeln gehofft. Aber da kam kein Schmunzeln. Vielleicht weil wir wieder zu sehr bei meiner Situation gelandet waren. Also unterdrückte auch ich ein Schmunzeln. „Clean zu bleiben oder erst gar nicht Süchtig zu werden“, brummte er. Und auch die Zweideutigkeit dieses Satzes verstand ich. „Also habt ihr auch getötet. Einige von euch…du?“ Sein Blick wurde Schuldbewusst als er leicht nickte. Ich konnte darüber nicht entsetzt sein. Nicht, nachdem er den Vergleich mit dem Aitsch aufgestellt hatte. Wer wenn nicht ich wusste wie tückisch es war. Wie wenig Gewalt man über sich selber hatte. Nur, hatte ich mich zu dieser Sucht entschieden und sie…sie alle wurden mit dieser Blutsucht erschaffen. Das war schon ein gewaltiger Unterschied, da konnte man es ihnen nicht verdenken wenn sie anfangs ihrem Verlangen verfallen waren. „Jeder von uns hat getötet bis auf Carlisle und…und Rosalie“, bei Rosalie runzelte er die Stirn. „Nun…das ist nicht ganz richtig“, sagte er schnell hinterher. „Sie hatte nie von einem Menschen getrunken…sie hat nur“, und nun lächelte er plötzlich. Mir war schon ganz schummrig von seinem Stimmungswechsel. „…sie hat nur ihre Peiniger um die Ecke gebracht. Also genaugenommen kann man das nicht als Morden ansehen. Meiner Meinung nach, hat sie der Welt einen Gefallen getan.“ Nun musste auch ich lächeln. Dieses Gespräch war sowas von abgedreht. Und deswegen versuchte ich auch, es in eine andere Richtung zu lenken. Ich wollte nichts mehr hören über… nur Menschen…nur Tiere…erst Menschen, dann Tiere töten,… jagen wie auch immer. Befriedigung verschaffte mir keine Variante. „Rosalie…“, sagte ich also schnell. „…sie hat Emmett gerettet. Hat sie ihn verwandelt?“ „Nein…sie hat ihn zu Carlisle gebracht und ihn gebeten es zu tun. Sie vertraute nicht auf ihre Selbstbeherrschung wenn sie einmal sein Blut schmecken würde.“ „Aber ich dachte Carlisle wollte das nicht mehr tun.“ „Er tat es auch nur…weil er es ihr schuldig war. Es war nicht zu übersehen das sie Gefallen an ihm gefunden hatte. Wäre er ihr egal gewesen, hätte sie ihm seinem Schicksal überlassen aber…“, wieder wurde ich warm angelächelt und instinktiv spürte ich, das sein ABER etwas mit mir zu tun hatte. „…aber manchmal da, da reicht ein kleiner Augenblick und alles ändert sich.“ In meinem Magen kribbelte es und ein warmer Schauer rieselte über meinen Rücken als ich mich daran erinnerte wie es war, als ich ihn das erste Mal sah. „Carlisle hatte gehofft so von seiner Schuld befreit zu werden. Wenn Rosalie jemanden gefunden hatte, mit dem sie glücklich werden könnte, dann könnte er sich verzeihen sie zu diesem Leben verbannt zu haben. Glücklicherweise ist alles genau so eingetroffen wie er es sich gewünscht hatte. Natürlich ist es noch immer nicht DAS was Rosalie für sich selber wollte, aber sie hat jetzt etwas für das es sich lohnt alte Wünsche aufzugeben.“ „Und Emmett?“ Er lachte und ich stimmte sofort mit ein. Ich kannte Emmett noch nicht lang aber ich wusste sehr gut, dass er aus jeder Tragödie einen Scherz machte. Selbst wenn es auf seine eigenen Kosten ging. „Nun…als wir Emmett nach seiner Verwandlung erklärten was aus ihm geworden war hat er es mit einem Schulterzucken abgetan und gemeint…dass er es gewohnt sei immer die volle Breitseite abzubekommen…“, ich lachte lauter. „Carlisle war darüber natürlich unendlich erleichtert. Emmett betete Rosalie vom ersten Augenblick an. Er würde den Mond solange bearbeiten, bis er ihn an eine Halskette hängen und Rosalie schenken könnte, wenn er eine Möglichkeit finden würde.“ Ich nickte…ja, das war Emmett. „Seine Leibspeise ist übrigens Bär. Ganz besonders bevorzugt er Grizzlys…noch lieber wenn sie gerade aus dem Winterschlaf kommen, dann sind sie besonders reizbar. Es ist…eine Art Rachefeldzug. Er hat es nie verwunden diesen ersten Kampf verloren zu haben.“ Ich schüttelte lachend den Kopf. Das alles war so absurd… „Und deine Leibspeise?“ „Puma“, sagte er ohne einen Moment darüber nachzudenken. Und ich fragte mich sofort wie er wohl einen Puma jagte. Als meine Gedanken zu intensiv wurden blockierte ich sie sofort. Es gab Dinge, die ich momentan nicht so genau wissen wollte. „Aber Carlisle hat es wieder getan…jemanden verwandelt!“ Stellte ich fest, doch Edward schüttelte sofort den Kopf. „Alice und Jasper…“, setzte ich an. „Alice und Jasper kamen aus eigenen Stücken zu uns. Alice hat…nun, dazu komm ich noch…“, er machte eine kurze Pause in der ich ihm zu verstehen gab das er es handhaben konnte wie er wollte. Ich war eh schon völlig überfordert. „Sie waren einfach eines Tages da und gingen nicht mehr fort“, er lächelte. „Jasper wurde damals von einer Vampiren verwandelt die ihn einzig und allein für eigene Zwecke benutzen wollte. Es gab eine Zeit, in denen es üble Machtkämpfe zwischen Vampirzirkeln gab. Sie kämpften um Jagdgebiete. Irgendwann begannen sie alle wie wahnsinnig Neugeborene zu erschaffen und diese in die Schlacht zu schicken. Neugeborene Vampire sind sehr viel stärker und schneller als ältere, den ihr eigenes menschliches Blut befindet sich noch im Gewebe. Sie sind aber auch sehr viel Wilder und unberechenbarer. Sie haben eine kaum zu stillende Blutgier und bringen sich wegen dieser, oft gegenseitig um.“ „Ist das bei jedem so…diese Blutgier am Anfang?“ „Ja…wir alle hatten sie. Ihr war es auch zu verdanken, dass wir übrigen dem verlockendem Geruch menschlichen Blutes verfallen waren. Diese Phase dauert in etwa ein Jahr an.“ Ich angelte nach der nächsten Zigarette. Er warf mir einen ärgerlichen Blick zu, den ich mit einem Augenaufschlag abtat. Ich musste einfach was haben, was meine Nerven ein Minimum beruhigen konnte. „Jasper sollte nur als Waffe dienen, doch schon bald bemerkte seine Schöpferin, dass in ihm mehr steckte. Er war geschickter im Kampf, er ließ sich von seiner Gier zu töten nicht kontrollieren. Er war vielmehr darauf bedacht seine Gegner zu kontrollieren… sie gegenseitig auszuspielen. Seine Erfahrung in der Armee kam ihm gelegen und schon bald wurden ihm neue Aufgaben überlassen. Zum Schluss war er dann nur noch dazu da, die Neugeborenen zu trainieren und wenn ihre Kräfte nachließen zu töten.“ Ich verschluckte mich am Rauch. „Warum musste er sie töten?“ „Weil sie im Auge seiner Schöpferin nutzlos wurden. Jasper kannte viele Jahre nur diesen Hass und für ihn war es unvorstellbar, dass es ein anderes Leben geben könnte. So eines wie wir führten war weit ab seiner Vorstellung. Seine Schöpferin tat alles daran das niemand ihrer neugeborenen, einschließlich Jasper von diesem anderen leben fern ab jeglicher Machtkämpfe erfuhr. Diese Kämpfe spielten sich nur im Süden ab, alle anderen lebten wie gewohnt weiter.“ „Wie erfuhr er letztendlich doch davon?“ „Es gab noch jemanden…Peter, der sich ähnlich geschickt wie Jasper anstellte und somit überleben durfte. Er wurde Jaspers zweite Hand. Doch Peter verliebte sich in eine Neugeborene. Als diese dann zur Vernichtung aussortiert wurde, überwältigte Peter Jazz in einem geschickten Moment und floh mit der Frau. Jasper hätte sie problemlos aufhalten können, doch er mochte Peter und somit ließ er sie gehen. Weitere Jahre vergingen. Jasper hatte dieses Leben schon lange satt, wusste aber keinen Ausweg bis plötzlich Peter wieder vor ihm stand. Er erzählte ihm von diesem anderen Leben und ohne darüber nachzudenken ging Jasper mit ihm. Seine Schöpferin entwickelte in den Jahren eine so große Angst gegenüber Jasper, das sie keine Anstalten machte ihn aufzuhalten. Sie wusste, dass sie einen Kampf gegen ihn verlieren würde.“ Ich versuchte mir Jasper als Kampfmaschine vorzustellen. Ich scheiterte. Auf mich machte er immer einen gelassenen Eindruck. Als könne ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er strahlte keine Gefahr aus im Gegenteil, ich fühlte mich immer herrlich wohl in seiner Gegenwart. „Hast du dir schon einmal seine Arme genauer angesehen? Oder seinen Hals…selbst in seinem Gesicht kann man die Spuren seiner Vergangenheit erkennen.“ Ich schüttelte den Kopf. Soweit ich mich erinnerte, trug Jasper immer nur langärmlich. „Es ist für menschliche Augen auch schwer zu erkennen. Du müsstest schon unmittelbar vor ihm stehen um die vielen kleinen sichelförmigen Narben sehen zu können.“ „Narben?“ „Kampfnarben, die darauf schließen lassen wie viele Kämpfe er kämpfen musste und wie viele er gewonnen hatte.“ „Ihr könnt Narben bekommen?“ Ich nahm seinen Arm und sah ihn mir genau an. Da war nichts…gar nichts. Nur makellose Haut…Stein, wie auch immer. Er lachte leise. „Nur von anderen Vampiren. Wenn wir gebissen werden zeichnet sich eine Narbe ab. Wenn wir Gliedmaßen verlieren und diese dann schließlich wieder an ihre übliche Stelle platziert werden bildet sich ebenfalls eine Narbe.“ Ich verzog das Gesicht. „Narben aus unserem menschlichen Leben verschwinden völlig.“ Mein Gott war das alles verwirrend. „Hier…“, er nahm meine Hand und führte sie zu seinem Hals. Dort konnte ich ganz deutlich eine Verdickung fühlen. Neugierig rutschte ich dichter und begutachtete die Stelle. Tatsächlich, da war eine kleine Narbe, die die Form einer Sichel hatte. „Das ist die Stelle, wo Carlisle mich gebissen hatte. Diese Narbe ist etwas dicker als üblich weil ich noch ein Mensch gewesen war. Und verschwunden ist sie nicht, weil der Verwandlungsprozess ausgelöst wurde.“ Ich nickte auch wenn ich kaum hinterher kam mit meinen Gedanken. ich hatte das Bedürfnis noch eine zu Rauchen unterließ es aber. Ich wollte ihn nicht unnötig verärgern. „Hast…hast du noch mehr?“ Ich hoffte auf ein nein. Denn der Gedanke, dass ihn jemand angegriffen hatte gefiel mir ganz und gar nicht. „Nur eine…“, seufzte er und zog sein Shirt an der linken Schulter etwas hinunter. Unterhalb seiner Schulter war noch eine und sie war tatsächlich weniger wuchtig als die erste. „Wer war das?“ Ich fuhr mit meiner Fingerspitze die Kontur nach doch als er antwortete riss ich erschrocken meine Hand zurück. „Emmett.“ ********** So, das war der erste Teil, der zweite ist in Arbeit. Ich hoffe ich konnte diese `alte Geschichte´ irgendwie aufpeppen. Ich wünsche euch einen wunderbaren Tag. GGGLG Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)