Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat von jennalynn (Wenn das Schicksal zuschlägt) ================================================================================ Kapitel 7: Speedball -------------------- Der Abschluss des Tages wartet auf euch. Erschreckend, wie ich finde. Viel Spaß! ************ Bella POV Erledig ließ ich mich auf unser Sofa nieder und streckte die Gliedmaßen von mir. Dauerlauf durch Seattle und dann der Kampf durchs Dickicht,…ich bin fertig mit der Welt. Lange blieb mir allerdings keine Zeit zur Erholung. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als gepolter und dann leises Gestöhne zu mir durchdrang. Sofort war ich auf den Beinen und verließ schnellen Schrittes den Raum. Von Erschöpfung,… keine Spur mehr vorhanden. Ich erstarrte im Türrahmen. Als ich Jacob erblickte, holte mich die Erschöpfung mit einem Schlag wieder ein. Meine Sicht verschwamm vor aufsteigenden Tränen. Müde lehnte ich mich gegen den Rahmen und unterdrückte ein Schluchzen. Er zitterte am ganzen Körper. Hockte auf Knien und war vornüber gebeugt. Das leise Würgen fuhr mir durch Mark und Bein. Er kniete in einer großen Wasserfitze. Der Metalleimer lag umgekippt neben ihm. Das war es, was so gescheppert hatte. Mit instabilen Beinen lief ich langsam zu ihm. Er sah auf, als er meine leisen Schritte bemerkte. Sein Gesicht nassgeschwitzt, seine Augen flehend. Ich sollte gehen! Er wollt nicht das ich ihn so sehen. Traurig schüttelte ich den Kopf, niemals würde ich ihn alleine lassen. NIEMALS! Ich hockte mich neben ihn und strich ihm über den Rücken. Dann kam es auch schon. Ich hielt ihm,… gerade noch rechtzeitig den Eimer hin. Er erbrach sich geräuschvoll. Mit zitternder Hand, rieb ich seinen Rücken, mit der anderen versuchte ich den Staudamm zu stoppen, der meine Wangen flutete. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor und ich dachte, es würde nie enden. Als sein Magen leer und sein Anfall vorüber war, ließ er sich entkräftet auf die Fersen sinken und lehnte sich erschöpft gegen mich. Ich setzte mich auf den Hintern, in die kalte Brühe und zog ihn mit mir. Als auch er richtig saß, schlang ich meine Arme um seinen starken und doch,…schwachen Körper und drückte ihn mit den Rücken gegen meine Brust. Entkräftet lehnte er gegen mich. Seine Augen waren geschlossen, seine Lippen leicht geöffnet. Er machte lange und tiefe Atemzüge. Weinend vergrub ich mein nasses Gesicht an seiner Schulter. Wie gesagt, der Tag lief zu Glatt. Irgendetwas musste ja noch kommen. Es war zu viel für ihn! In Seattle sind wir durch die ganze Stadt gependelt. Der Adrenalinspiegel erreicht heute mehrmals seinen Höhepunkt und der Marsch nachhause, gab ihm den Rest. Wie würde es ihn in einigen Monaten gehen? Noch blieb es beim gelegentlichen Kotzen. Hin und wieder ein Schwächeanfall. Erhöhte Gefahr der Gelbsuchterkrankung. Und dann,…was kam dann? Auf was mussten wir uns noch einstellen? Ich möchte ihn einfach nicht verlieren. Ich kann ihn nicht verlieren. Nicht ihn auch noch! Ein Weinkrampf schüttelte mich. „Hey süße“, wisperte Jake leise. „Ich hab so Angst um dich“, weinte ich panisch. Er legte mir eine Hand aufs Knie und streichelte es beruhigend. „Ich bin da.“ Seine Stimme Trocken,… emotionslos! Trotz des versuches, sie beruhigend klingen zu lassen. Er hatte seinen Tod schon lange Akzeptiert! „Jake ich,…“, brach ab und schluckte schwer. „Es ist gut, Bella.“ Stur schüttelte ich den Kopf. Gar nichts war gut! „Nein das ist es nicht“, fuhr ich ihn an. Er seufzte schwer. Dann richtete er sich ein Stück auf, drehte sich etwas in der Wasserfitze um mich besser ansehen zu können. Seine Augen waren leicht gerötet, Schweiß glänzte noch immer auf seiner Stirn. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich mir mit seinen Daumen die Tränen von den Wangen. Fest sah er mich an. Ich zog die Nase hoch und erwiderte seinen Blick. „Deswegen will ich nicht, dass du mich so siehst. Du hättest nicht herkommen sollen. Das tut dir nicht gut.“ Ich lachte trocken. „Denkst du ernsthaft, ich lass dich allein, wenn es dir so scheiße geht.“ „Es geht mir wieder besser. Es war nur,…“, ihm fehlten die richtigen Worte. „Ich weiß was es war…“, blaffte ich. „…und dir geht es nicht gut.“ „Das hab ich auch nicht gesagt…“, stöhnte er und machte ein trauriges Gesicht. „…ich hab gesagt, es geht mir besser.“ Einen Augenblick schwiegen wir uns an. Dann wisperte ich mit zitternder Stimme, kaum hörbar. „Ich werde dich verlieren!“ Er reagierte nicht, ich dachte er hätte es nicht verstanden. Dann, nach einer kleinen Ewigkeit,… nickte er schwach. „Ein Grund mehr für dich,… fort zu gehen.“ Ich stieß ihm im selben Moment von mir, als diese Worte schwach seine Lippen verließen. Ich rutschte weg von ihm und sah ihn wütend an. Seine Miene war gleichbleibend abwesend. Er senkte den Blick. „Hör endlich auf ständig von Abschied zu reden“, schrie ich ihm in einer Lautstärke entgegen, die ich selbst nicht für möglich gehalten hätte. Sie verfehlte ihre Wirkung nicht, denn er zuckte stark zusammen und hob ruckartig den Kopf. Ich strich mir die Tränen von den Wangen. Meine Hand zitterte,…vor Wut. „Hör auf damit“, schrie ich noch einmal. „Bella!“ Er wisperte meinen Namen, als würde es ihm große Anstrengung kosten, ihn über seine Lippen zu bringen. Als würde er innerlich verbrennen, bei dem bloßen Gedanken ihn nie wieder sprechen zu können. „Nein nichts mit Bella. Ich,…ich kann einfach nicht mehr. Es macht mir Angst, so große Angst. Du,…immer diese Worte aus deinem Mund. Seit Monaten fängst du fast täglich damit an, ich…“, er zog mich in seine Arme. „…willst du mich loswerden?“ Fragte ich verzweifelt und krallte mich an ihm fest. Es macht mich fertig, so unglaublich fertig. Immer das gleiche, immer und immer wieder. „Du weißt, dass es nicht so ist.“ Sagte er ruhig. „Und warum fängst du ständig damit an? Ich weiß du hast Angst um mich, aber ich,…du weißt ich will keine Zukunft.“ Er hob den Kopf, sah mich ernst an. „Und es ist dumm das zu wollen.“ „Wenn es so dumm in deinen Augen ist, warum kämpfst du dann nicht selbst für eine?“ „Ich steh mit einem Bein im Grab, ich steck schon viel zu tief drin“, versuchte er mich zu überzeugen. „Ausrede“, blockte ich energisch ab. „Wenn du wollen würdest, würdest du es schaffen. Doch du willst nicht, du willst zum verrecken nochmal krepieren. Von der Bildfläche verschwinden, als hätte es dich nie gegeben. Das ist es was du willst, weg von dem ganzen Scheiß. Weg von der Welt, die immer nur Unglück über dich, mich, jeden auf dieser gottverdammten Szene gebracht hat. Du willst frei sein, frei von den Gedanken die dich quälen, frei von den Alpträumen die dich foltern, frei von den Bildern die sich in deine Netzhaut gebrannt haben und frei von den Erinnerungen die dich einholen, wenn du eine Zeitlang nicht gedrückt hast. Du willst zu IHNEN,… zu denen die dir alles bedeutet haben.“ Meine Worte brachten es genau auf den Punkt. Und genau deswegen sagte er nichts dazu. Er sah mich weiterhin an, leicht gequält aber kapitulierend. Jetzt war die beste Möglichkeit ihn endlich davon zu überzeugen, dass HIER mein Platz ist. Hier gehörte ich hin! Und das musste er verstehen, ohne sich selbst die Schuld an meinem Schicksal zu geben. Denn diese irrsinnigen Gedanken, dass ER schuld an meinem Los war, die musste er endlich ablegen. „Du möchtest frei sein“, flüsterte ich noch einmal mit brüchiger Stimme. Er schloss die Augen, biss den Kiefer zusammen. Ein Muskel an seiner linken Wange zuckte. „Warum kannst du nicht verstehen, dass ich dasselbe möchte?“ Seine Augen öffneten sich, sie glänzten verdächtig. Er fechtet einen inneren Kampf aus, der mir nicht verborgen blieb. Er musste aufhören mich retten zu wollen und das zu begreifen und zu akzeptieren muss einer Folter gleich kommen. „Ich kann dich verstehen,…“, presste er raus. „…doch das zulassen fällt mir schwer…“, nun liefen seine Tränen. „…du bist so jung, so unschuldig, so…kostbar. Bevor ich dich und Leah traf, war ich am Boden. Ich vegetierte vor mich hin, mich kotzte alles an. Nicht nur einmal dachte ich an den Goldenen Schuss. IHR, habt mir mein Lachen wieder geschenkt und was tat ich?“ Er schluckte, kniff die Augen zu, versuchte sich zu sammeln. Ich wartete ab, gab ihm die Zeit die er brauchte. „Ich,…führte euch auf direkten Weg in den Tod…“ „Nein, das Stimmt nicht“, fuhr ich dazwischen. „Leah ist Tod“, schnappte er. Seine Augen offenbarten all seine Trauer, seinen Schmerz. Mir schnürte es die Kehle zu. Ich schluckte den dicken Klos runter. Er sah aus, wie ein getretener Hund. „Leah ist Tod…“, wiederholte er noch einmal. „…und du so gut wie. Verrat mir wie ich diese Tatsachen unter den Tisch kehren soll?“ „Jake,…JA Leah ist Tod, es war ein Unglück. Daran trifft dich nicht die Schuld. Wir waren verstört, überfordert mit der Situation und verängstigt. Du nahmst uns auf, erklärtest uns dein Leben, was dann zu unserem wurde. Wir fanden halt, gaben uns gemeinsam die Kraft. Du tust ja so, als hättest du uns angefixt. Du vergisst, dass wir schon damals auf Drogen waren. Nicht auf `H´ aber allen anderen Scheiß schluckten wir soviel es nur ging. Du hast gekämpft wie ein Löwe, um uns vor den letzten Schritt Richtung Abgrund zu bewahren. DU HAST NICHT VERSAGT! Wir waren einfach…“, mir fehlte das richtige Wort. „Besessen danach“, half er mir. „Ja,… wir waren besessen! Wir haben den Moment genutzt. Wir waren,… bereit dafür“, flüsterte ich. Er vergrub sein Gesicht in den Handflächen und schüttelte den Kopf. „Irgendwie, irgendwann währen wir zum Heroin gekommen.“ Eine längere Pause entstand. Stumm beobachtete ich ihn, er rührte sich nicht. Kein bisschen! Es mussten Minuten vergangen sein, ehe er sich wieder regte. „Ich werde immer schwächer werden.“ „Und ich werde bei dir sein.“ Sagte ich erleichtert über die Wendung des Gespräches. Anscheinend hat er es akzeptiert. Er hob den Kopf, lächelte traurig. „Dickkopf!“ Ich grinste. „Ich hab dich lieb.“ Meine Worte feuchteten seine Augen erneut an. Ich kuschelte mich an ihn. Seufzend legte er sein Kinn auf meinen Kopf. „Weißt du, ich dachte…wenn ich es schaffe, dass du gehst. Wenn ich dich überzeugen kann, mich zu verlassen. Dann wirst du jemanden anderen finden. Vielleicht jemanden der dir Hoffnung schenkt, für den du dich ändern würdest, für den du kämpfen würdest. Jemanden, für den sich eine Zukunft lohnt. Du hast es verdient die Liebe zu finden, verehrt und angehimmelt zu werden. Du hast es verdient glücklich zu sein, alt zu werden und irgendwann friedlich zu gehen.“ Ich weinte stumm. Er sah es nicht. „So wie du“, hauchte ich schwach. Er drückte mich dichter an sich. Hielt mich fest und beschützend an seine Brust. „Aber wenigstens haben wir uns, was?“ Auch wenn er unendlich traurig klang, beruhigte es mich. „Ich finde, dass ich niemand anderen brauche. Du machst mich glücklich, Jake. Mit dir ist alles einfacher.“ „Wahrscheinlich ist ein Happy End für uns nicht vorgesehen, also machen wir das beste aus dem was uns gegeben wird.“ Ich nickte an seiner Brust. Er hatte es endlich verstanden. Eine Zeit blieben wir einfach reglos sitzen. Auf den kalten dreckigen Hallenboden. In einer kalten, nassen Fitze und unseren Gedanken ausgeliefert. Niemand sprach an, was aus mir werden würde, würde er diese Welt verlassen. Es war auch nicht notwendig, wir wussten beide, dass ich ihn folgen würde. Wir sprachen nicht über die Zeit, die alles schwerer machen würde. Über die Zeit, in der er kaum noch fähig wäre mich auf die Scene zu begleiten. Die Situation würde zeigen, welche Möglichkeiten wir hätten. „Komm hoch, wir müssen uns was trockenes anziehen“, sagte er irgendwann. Kommentarlos stand ich auf. Reichte ihm meine Hand, die er lächelnd nahm. Das Thema war durch. WIR würden zusammen bleiben, bis der Tod uns scheidet. Für viele romantisch,…für mich beruhigend. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie spät es geworden war. Die Dämmerrung hatte eingesetzt. Draußen heulte der Wind durch das Blätterdach. Regen plätscherte an die beiden großen Fenster. Wenigstens war der Tag trocken gewesen. Jake machte Licht, dann lief er noch einmal zum Fluss um erneut Wasser zu holen. Ich zog mich in der Zwischenzeit um. Triefend kam er wieder. Stellte sich direkt neben mich und schüttelte seinen Kopf. Das Wasser von seinen Haaren spritzte in allen Richtungen. Ich wich kreischend zurück. Lachend schlenderte er zu seinem Schrank und zog sich um. „Idiot“, schimpfte ich. Er wackelte mit den Augenbrauen. Kopfschüttelnd ließ ich mich auf dem Sofa nieder. Den Inhalt meiner Bauchtasche, verteilte ich auf dem Tisch und machte mich daran das Kleingeld zu zählen. Jake nahm das Dope und verstaute es in einer Schublade. Ein Gramm ließ er liegen. Dazu gesellte sich unser Besteck. Während ich die Finanzen checkte, machte er mir eine neue Spritze zurecht. Alles war so wie immer. Als hätte es das Gespräch nie gegeben. Das machte auch alles einfacher. Ich wusste er hatte es eingesehen und wird aufhören mit dieser Tyrannei. Darauf weiter rumzureiten wäre Unsinn. Das Leben konnte weiter gehen,…soweit es das tat. Zufrieden verstaute ich das Geld. Es war nicht ganz ausreichend für morgen, aber das letzte bisschen würden wir zusammen bekommen. Ich schmiss das Tütchen Koks auf den Tisch und sah schmunzelnd, wie Jake in seiner Bewegung stoppte. Er spürte meinen Blick, grinste ohne aufzusehen und fummelte weiter an der Kanüle,… die sich als widerspenstig herauskristallisierte. Er schaffte es leise fluchend und sah auf. Sein Blick bestückt von verlangen. Meiner musste ähnlich aussehen, es kribbelte in den Finger, der Nase, der Kopfhaut, der Bauchgegend. Stumm entschieden wir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war. Mit einer absoluten Ruhe und Rutine, machten wir uns gemeinsam an die Arbeit. Ich kippte etwas von dem weißen Pulver auf den Tisch, teilte es mit einer Karte und formte zwei kleine Bahnen. Den Rest würden wir aufheben und an einem anderen Tag genießen. Jake kratzte in derweil etwa ein Viertel des Grammes auf den Löffel, rollte anschließend einen Schein zusammen. Bevor wir uns um das Heroin kümmerten, beschäftigten wir uns mit dem Koks. Er zog die erste Bahn weg, gab mir dann den Schein. Voller Vorfreude, setzte ich das Ding an meine Nase und beugte mich über den Tisch. Jake machte den Druck fertig, während ich das Koks hochzog. Wie hatte ich dieses Gefühl vermisst! Es war so lange her. Damals taten wir sowas öfter, seit dem Jake anfing so besorgt zu sein, ließen wir es sein. Mir hatte das Kribbeln in der Nase gefehlt und die sofortige hibbelige Wirkung. Ich lehnte mich zurück und zog die Nase hoch. Da reichte er mir schon die Spritze. Meinen linken Handrücken ließ ich vorerst lieber in Ruhe, also nahm ich den rechten. Während ich mir das Viertel rein jagte, machte Jake sich ein halbes zu Recht. Es wäre Wahnsinn, würden wir die übliche Dosis drücken! Die beiden Substanzen zusammen waren gigantisch,… eine volle Breitseite! Das Heroin dämpft das Nervensystem, das Koks erweitert es. Im Klartext,… die einschläfernde Wirkung des Heroins, wird durch die aufputschende Wirkung des Kokains ausgeglichen. Dadurch folgt eine enorme Euphorie. Natürlich ist der scheiß wahnsinnig gefährlich. Ein Risiko besteht immer! Denn die Wirkung des Koks lässt viel schneller nach. Dann kann es schon mal passieren, das man anfängt zu Hyperventilieren, wenn man mit der vollen Wirkung des Heroins konfrontiert wird. Der Körper wird mit diesen ganzen Substanzen nur schwer fertig. Und dann kann es eben ganz leicht passieren, dass eine für uns übliche Dosis, schnell als Überdosis agiert. Dann ist aus die Maus! Um das zu vermeiden, drücken wir vorsichtshalber nur die Hälfte. Das genügt aber auch, um einen abheben zu lassen. Mir sind drei Fälle bekannt, an denen Junkies durch einen Speedball ihr Ende gefunden haben. Ein Fixer neigt gern dazu, zu übertreiben und zu experimentieren. Ehe man sich versieht, verlässt man diese Welt. Die Typen können sich meiner Meinung glücklich schätzen. Wieder weniger, die hinter diesem Zeug her sind. Ich fiel keuchend zurück. Meine Glieder wurden wahnsinnig schwer und waren gleichzeitig ganz leicht. Ich war irrsinnig Müde und doch hellwach. Jeder Millimeter kribbelte, ganz besonders meine Zunge. Am Rande meiner Wahrnehmung bekam ich mit, wie Flüssigkeit aus meiner Nase lief. Nasenbluten! Schon wieder! Ich sah nach Jake, er hing lächelnd neben mir. Sah an die Decke und wackelte mit den Beinen. Aufgedreht und doch gechillt. Ein unheimlig geiles Gefühl. Ich verspürte das Bedürfnis mich zu bewegen. Es war unmöglich für mich, unter Koks stillzusitzen. Der Bewegungsdrang war nicht zu ignorieren, also stand ich auf. Lief durchs Zimmer, dabei wischte ich mir das Blut aus dem Gesicht. Jake beobachtete mich, seine Augen waren ruhig auf mich gerichtet, doch seine Beine schwingen weiter hin und her. „Ich geh baden“, sagte ich entschlossen. Ohne es groß kontrollieren zu können, rannte ich aus der Halle. Ich wusste er folgte mir, doch ich registrierte es nicht. Der Wald wirkte beruhigend und doch bedrohlich. Der Wind bog die Bäume, sie sahen aus wie lange Arme die nach mir griffen. Ein schriller Schrei,… der mir gehörte hallte durch den Wald. Jake schlang von hinten die Arme um mich, hielt mich fest, beruhigte mich. Dabei kicherte er unkontrolliert. Im nächsten Moment, gab mir das Eitsch das Gewissen Selbstbewusstsein und ich lief weiter. Ignorierte die grellen Blitze, die vor meinen Augen tanzten. Sie waren nicht real! Wir zogen uns aus und sprangen nackt wie wir waren ins kalte Wasser. Im ersten Augenblick nahm mich die Panik gefangen. Ich ruderte wild mit den Armen, obwohl ich stehen konnte. Eine Minute später tollte ich durchs Wasser und jagte Jake, der lachend davon lief. Die Kälte spürte ich nicht. Meinen beschleunigten Puls vernahm ich, achtete aber nicht auf ihn. Er raste beängstigend schnell! Ich schmiss mich von hinten auf Jaks Rücken und krallte mich an ihm fest. Mit mir als Rucksack, tauchte er unter. Krampfhaft hielt ich mich an ihm. Das nächste was ich dann mitbekam war, wie er mich auf den Arm zurück ins Innere der Halle schleppte. Dabei kicherte er die ganze Zeit. Sah sich dennoch pausenlos um, als würde er verfolgt. Drinnen angekommen, versuchten wir beide in Kleidung zu kommen. Die anderen lagen wohl noch immer am Fluss. Ich wusste es nicht. Es störte uns nicht, uns nackt vor dem anderen zu zeigen. Wer so wie wir, täglich zusammen war, verlor jegliches Schamgefühl mit der Zeit. Mit einem Bein steckte ich in der Hose, das andere wollte nicht wie ich es wollte. Es war plötzlich so furchtbar schwer. Ich bekam es einfach nicht angehoben. Völlig entkräftet ließ ich mich zur Seite auf unsere Matratze fallen. Kaum lag ich, fühlte ich mich auch schon wieder fit. Schnell zog ich mich an und sprang wieder auf die Beine. Ich weiß nicht wie lange wir, wie die bekloppten durch die Halle getänzelt waren. Irgendwann holte uns jedenfalls das Heroin komplett ein und beruhigte uns. Entspannte unsere Körper, verlangsamte unsere Wahrnehmungen, betäubte den Bewegungsdrang, stoppte das Adrenalin, hemmte unsere Atmung und schläferte uns ein. Ich wusste ich lag auf der Matratze, dann nam die Dunkelheit mich gefangen und ich glitt in einem traumlosen Schlaf. ************ Jaaaaa…etwas abgedreht der Schluss oder? Ich wusste beim besten Willen nicht, wie ich euch sonst die Wirkung deutlich machen sollte. Diese Zwei Substanzen die völlig verschieden reagieren. Ich fand’s, doch ziemlich erschreckend. Kurz vorher bekam Jake einen Anfall, dann das. Obwohl er Gesundheitlich am Ende ist, schaffen sie es nicht auf weitere Gefahren zu verzichten. Sie müssen ihrer Gesundheit durch unnötige Experimente weiter in Gefahr bringen. Irgendwie schwer zu verstehen oder? Schreibt mir bitte eure Meinung. GGLG jennalynn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)