Private Practice 2 von Phoenix_Michie (Re:start) ================================================================================ Kapitel 6: Aufschlussreicher Abend. ----------------------------------- Aloha! An dieser Stelle möchte ich mich nur kurz für die tollen Kommentare zum letzten Kapitel danken ^^ Es motiviert sehr, weiterzuschreiben und es (endlich ;D) zu Ende zu bringen ♥ --- „Ok.“ Ok... Ok? OK?! Schon seit 2 Tagen geisterte dieses Wort durch meinen Kopf. Zero hatte mich geküsst, diesmal war es nicht flüchtig gewesen, ich hatte den Kuss sogar erwidert – und ihm war daraufhin nur ein „Ok.“ eingefallen, bevor er aufgestanden und zurück ins Haus gegangen war. Das ärgerte mich jetzt. Und irgendwie verwirrte es mich auch schon wieder. Diesmal hatte ich nicht nachgefragt. Das hatte ich oft genug getan. Ich hatte Zero lediglich beobachtet – er war ganz normal und gut gelaunt. Also schien irgendwie nur ich ein Problem zu haben. „Und, schmeckt’s dir? Wie ist das Essen?“ „Ok“, erwiderte ich und bemerkte meinen angefressenen Ton gar nicht. Erst als nicht mal mehr das Klappern seiner Stäbchen zu hören war, sah ich auf. Zero sah mich geschockt hat. Meine Augen wurden groß. „Oh entschuldige! Ich war mit meinen Gedanken woanders!“ Das war nicht einmal gelogen. „Das Essen schmeckt gut, wirklich!“, fügte ich dann hinzu und lächelte verlegen. Zero sah mich argwöhnisch an und nickte langsam. „Ah ja…also…du bist schon seit gestern so komisch. Ich kann verstehen, dass du unter Druck stehst wegen des Ergebnisses des Bewerbungsgesprächs.“ Als wenn das mein einziges Problem war… Zero lächelte mich milde an. „Atme tief durch. Versuche dich irgendwie abzulenken. Ich weiß, ich habe leider nicht viel Zeit, aber-…“ Ich hob die Hände. „Oh nein nein! Es ist in Ordnung. Du arbeitest, das ist normal. Ich komme schon alleine klar.“ Ich erwiderte sein Lächeln verlegen. „Mach dir keine Sorgen.“ Er legte seine Stäbchen ab. „Das tue ich aber. Ich hab einfach das Gefühl, dass du ohne mich hier ein bisschen durchdrehst. Den ganzen Tag wartest du nur auf eine Nachricht…“ Wir seufzten gleichzeitig, was mir ein Lächeln abrang. „Vielleicht hast du Recht…ich könnte mich weiter mit der Stadt anfreunden, aber…ich will nicht, dass das umsonst sein wird…weißt du..“, murmelte ich und sah beiseite. „Vermissen wirst du sie ja dennoch“, warf er ein. „Du kennst dich hier doch schon etwas aus. Und ich bin hier. Falls du doch wieder gehen musst, wirst du Joetsu dennoch vermissen. Ob du dich nun weiter umschauen gehst oder nicht.“ Nachdenklich sah er aus dem Fenster. „Wir machen morgen etwas zusammen, ok? Gerade ist nicht viel los und ich kann bestimmt eine Stunde früher Schluss machen. Dann musst du dich nur bis zur Mittagszeit alleine ablenken“, schlug er vor und sah mich erwartungsvoll an. Unschlüssig erwiderte ich den Blick und hob leicht eine Schulter. „Wenn es für dich ok ist und wirklich mit deiner Arbeit vereinbar ist. Ich komme eigentlich auch alleine klar. Du musst dich nicht verpflichtet fühlen oder so…“, sagte ich leise, woraufhin er den Kopf schüttelte. „Ich verbringe gern Zeit mit dir, Karyu.“ Zero nahm wieder seine Stäbchen in die Hand und aß weiter. Ich nickte nur und machte es ihm nach. Der Schwarzhaarige war wirklich fürsorglich. Aber wieder wanderten meine Gedanken zu dem Kuss zurück. ‚Ok.‘ …hrmm. Das machte mich immer noch unzufrieden. Ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Zero war allerdings ganz normal. Er schien sich nichts weiter zu denken. Wahrscheinlich interpretierte ich also zu viel in das Geschehene hinein. Am nächsten Tag musste Zero allerdings doch länger als gedacht arbeiten. Erst am Freitag konnten wir eine Verabredung in die Tat umsetzen. Mittlerweile hatte mich das Warten immer weiter zermürbt. Daher war ich unendlich froh, endlich etwas mit ihm machen zu können, das mich ablenkte. Er hatte Recht gehabt, als wir uns beim Abendessen unterhalten hatten. Zero hatte einfach Ahnung. Ich hätte ihm gleich glauben sollen, anstatt so unschlüssig zu sein. Am frühen Abend betraten wir einen Club im Herzen der Stadt. Dort spielte heute eine Band, die Zero kannte. Er war recht begeistert von ihnen und ich vertraute seinem Geschmack und seinem Urteil. Wir besorgten uns erstmal etwas zu trinken an der Bar und setzten uns zu vier Arbeitskollegen von ihm, die wir da nicht ganz zufällig trafen. Es war mir irgendwie unangenehm, dass Zero ihnen erzählte, dass ich mich beworben hatte. Die Männer reagierten aber sehr herzlich und drückten mir die Daumen. „Du müsstest dann ja auch langsam einen Brief von der Personalabteilung bekommen.“, sagte einer nachdenklich und die Runde nickte. „Viel Zeit lassen sie sich nie. Die Warterei hat sicher bald ein Ende.“, versicherte mir ein Anderer, woraufhin ich schwach lächelnd nickte. Eigentlich wollte ich davon nichts mehr hören. Ich machte mir so schon genug Gedanken. In diesem Moment gingen auf der Bühne die Lichter an und Zero sah auf. „Oh, es geht gleich los. Komm.“ Er packte mein Handgelenk und zog mich auf die Beine. Überrascht folgte ich ihm. Er steuerte auf die Bühne zu. Noch während wir auf dem Weg waren, begann die Musik. Zero zog mich dicht zu sich. „Tut mir leid wegen eben“, sagte er plötzlich und sah mich ernst an. „Ich weiß, wir sind hier, um dich mal ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen und ich fange an, von deinem Bewerbungsgespräch zu reden…“ Er fuhr sich durch die Haare. „Ich glaube, mittlerweile bin ich einfach genauso nervös wie du...“ Das zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. „Ja, ich kann Eindruck hinterlassen.“, meinte ich zwinkernd und sprach schon direkt in sein Ohr, da die Musik der Band alles zu übertönen begann. Ich spürte Zeros Hand auf meiner Schulter. „Mach dir keine Gedanken deswegen. Vielleicht sind es ja auch bald meine Kollegen. Es kann nicht schaden, schon mal mit ihnen geredet zu haben.“, fügte ich hinzu und trat einen Schritt zurück, deutete zur Bühne. Zero verstand und nickte lächelnd, dann tänzelte er regelrecht näher zur Bühne und winkte mich hinter sich her. Zuerst achtete ich mehr auf ihn, wie er sich zur verträumten und doch rockigen Musik bewegte, aber schließlich sah ich vermehrt zur Bühne. Die Sängerin hatte eine wunderschöne Stimme. Sie passte perfekt zur Musik und regte die Fantasie an. Wenn ich sie mir genauer anschaute…war nicht nur ihre Stimme wunderschön. Ich konnte Zero verstehen, die Musik war wirklich toll. Auch wenn ich sonst nicht so der Tänzer war, diesmal sprang ich über meinen Schatten und bewegte mich genau wie Zero zur Musik. Er warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu und schloss ab und zu beim Tanzen genießerisch die Augen. Mir fielen die Blicke der Sängerin auf. Immer wieder sah sie mich an und schenkte mir hin und wieder ein Lächeln. Dabei standen wir nicht mal besonders weit vorn. Dennoch schien ich ihr aus irgendeinem Grund aufzufallen. Das letzte Lied war ruhig, absolut verträumt. Zero nahm unauffällig meine Hand und gemeinsam wiegten wir uns im Takt der Melodie, beobachteten den Gitarristen, die Sängerin, die ebenso gefangen war in den sanften Tönen wie wir. Ich saß alleine an der Bar und nahm mein Bier-Mix-Getränk entgegen. Der Auftritt der Band war zu Ende und Zero hatte sich für ein paar Minuten zu seinen Kollegen verabschiedet. Ich wollte aber erstmal noch nicht gleich wieder etwas von Bewerbungsgesprächen hören. Ich nahm einen Schluck und wollte mich im Club umsehen, als sich eine Frau neben mich setzte – es war die blonde Sängerin der Band. Sie sah mich flüchtig an, lächelte und bestellte sich ein Bier. „Ich hab dich in der Menge gesehen“, sprach sie mich unvermittelt an. Ich lächelte. „Ja, das hab ich gemerkt.“ Sie wandte sich mit dem Bier in der Hand mir zu. „Du kennst uns nicht, oder?“ Ich nickte. „Aber dir scheint es gefallen zu haben.“ Ich nickte. „Oh ja, das hat es. Es war ein schönes Konzert.“ „Das freut mich“, erwiderte sie lächelnd. „Ich bin übrigens Maria.“ Ich lachte leise und hob mein Glas. „Ich bin Karyu. Schön dich kennen zu lernen.“ Wir stießen an und begannen uns über Musik zu unterhalten. Zudem interessierte mich, was so eine wundervolle Band nach einem kleinen Ort wie Joetsu verschlug. Es stellte sich heraus, dass Gitarrist und Drummer aus dieser Stadt kamen und 2 Mal im Jahr hierher für Auftritte zurück kehrten. Normalerweise spielten sie eher in Ostjapan. Ich war so vertieft in das Gespräch mit ihr, dass ich vergaß, zu Zero und dessen Freunden zurück zu kehren. Mir entging auch, dass er mich irgendwann suchte – und mit dem Blick auch fand. „Was macht ihr denn?“, wollte ich wissen und schaute verwirrt in die Runde. Zero und seine Arbeitskollegen hatten sich in eine ruhige Ecke zurück gezogen – und einer von ihnen saß ohne Hemd da. „Wir spielen Poker.“, antwortete mir einer nach einer Weile, in der keiner etwas gesagt hatte. Alle schienen hochkonzentriert Karten zu spielen. Weitere Erklärungen gab es nicht. Ich setzte mich auf die Eckbank neben ihnen und beobachtete sie beim Spielen. Zero fluchte und knallte die Karten auf den Tisch, bevor er den Saum seines T-Shirts nahm und es auszog. Meine Augen wurden groß, während die anderen johlten. Jetzt saßen schon zwei mit nacktem Oberkörper da… Ich blinzelte. Was sollte das? Ich verfolgte das Ganze eine Weile schweigend, bis ein weiterer Spieler seine Schuhe auszog. Das Oberteil ließ er an. Anscheinend konnte er selbst wählen. Dann dämmerte es mir. In dem Moment, in dem Zero erneut unfein fluchte und sich ebenfalls seine Schuhe auszog, wurde mir klar, dass sie Strip-Poker spielten. Oder wie auch immer man das nannte. Auf jeden Fall beschrieb es die Situation gut. ich schluckte. Die Männer johlten vergnügt und sahen Zero amüsiert an. „Zero, du bist wirklich schlecht im Poker.“, sagte einer und alle nickten. „Vielleicht solltest du besser aufhören…“ Doch er grummelte nur, nahm einen kräftigen Schluck Bier und spielte weiter. Ich seufzte und versuchte erst gar nicht, ihm dazwischen zu reden. Gerade umgab ihn eine zweifelhafte Aura und ich wollte mir wirklich nicht seinen Unmut zuziehen. Ich lief rot an, als Zero aufstehen musste um seine Jeans auszuziehen. Ich wandte den Blick ab. Warum hörte er nicht auf? Einige der verbleibenden Leute schauten schon herüber und machten Anstalten, sich als Schaulustige zu uns zu gesellen. Ich versteckte mein Gesicht in meiner Hand und sah zu Boden. „Ha!“ Das war Zero gewesen. Zögerlich sah ich auf. Die anderen schüttelten die Köpfe, während er sich tatsächlich seine Socken auszog. „Zero…“, fing einer an, denn jetzt war schließlich nur noch Zero Unterwäsche übrig, aber einer seiner Arbeitskollegen gab ihm einen Klaps auf die Hand und grinste. Die wollten, dass Zero noch einmal verlor und sich vor allen komplett auszog, bis er wirklich nackt war. Meine Augen weiteten sich. Warum machte Zero da mit?! Das würde er noch bereuen. Hatte er schon so viel getrunken, dass ihm das egal war? „Zero“, setzte ich nun auch an um ihn zu bekehren, aber er winkte ab, ohne mich auch nur anzusehen. Augenblicklich verstummte ich und zog eine Schnute. Was war mit ihm los? Seufzend wandte ich mich meinem Drink zu und nahm einen Schluck. „Wartet nicht die blonde Sahneschnitte auf dich?“, hörte ich ihn plötzlich fragen, weswegen ich verwirrt aufsah. „Meinst du die Sängerin?“, fragte ich etwas trocken nach, woraufhin er nur brummte. „Die wurde von ihren Kollegen beschlagnahmt…keine Ahnung“, murmelte ich nur und holte mir rasch einen neuen Drink. Als ich zurück kam, spielten die Jungs immer noch Poker. Zeros Gesichtsausdruck wurde immer verkniffener und die anderen Beteiligten grinsten alle wissend. Ich versuchte, meinen Blick abzuwenden, aber immer wieder wanderte mein Blick über Zeros nackten Oberkörper. Unwillkürlich drängte sich mir auch die Vorstellung auf, wie er verlieren würde, aufstand und sich seine Hände in der viel zu engen, schwarzen Panty verhakten. Ich lief rot an und senkte den Blick. Zum Glück hatte Zero die Beine überschlagen. Und zwar so, dass ich überhaupt nichts sehen konnte. Denn ich hätte sonst garantiert hingeschaut. Natürlich nur aus Interesse. Das war doch normal… Oder? Seufzend ergriff ich mein Glas und trank einen weiteren Schluck. Ich hörte keinen Mucks mehr von Zero, und ich versuchte auch, nicht mehr hinzuschauen. Das ganze war doch peinlich! Plötzlich hörte ich einen der Büroangestellten laut lachen, dann knallte es und ich hörte Zero knurren. Beklemmt sah ich auf. Die Anderen begannen ebenfalls zu lachen. „Da hat wohl jemand nicht einsehen wollen, dass er verliert!“, grinste einer und beugte sich vor, um Zero freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen, welcher nur grummelte und tief seufzte. Alle Augen lagen nun auf ihm. Es näherten sich auch andere Leute. „Na los, zieh dich aus, kleine Maus!“, sagte einer. „Mach dich nacki~ch!“, fügte ein anderer fröhlich hinzu. Zero fuhr sich durchs Haar und stand langsam auf. Für einen Moment setzte mein Herz auf, dann stand auch ich auf. „Das wirst du nicht wirklich machen, oder?“, wollte ich wissen, woraufhin er mir einen Blick zuwarf und mit den Schultern zuckte. „Ich muss wohl.“ „Das kannst du nicht…hier sind viel zu viele Menschen..“, murmelte ich, doch er lächelte nur müde. „Ja und? Die Frauen schauen eh peinlich berührt weg und der Rest kann mir nichts abschauen. Die sehen so aus wie ich“, meinte er grinsend und legte tatsächlich, wie es noch kurz zuvor lediglich in meinem Kopf passiert war, die Hände an seine Unterwäsche. „Naaaa!“, entfuhr es mir und stürzte auf ihn zu, legte meine Hände auf die seinen. „Du wirst aber mit mindestens 5 der hier Versammelten noch weiter arbeiten müssen! Die werden dich bestimmt die nächsten 10 Jahre mit der Aktion aufziehen, wenn du das jetzt machst! Bitte, tu das nicht!“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Hatte er schon so viel getrunken!? Nie und immer. Zero lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ach komm schon, bleib ganz unruhig“, raunte er mir ins Ohr und ich spürte, wie seine Hände sich bewegten, weswegen ich ihn losließ. Auch wenn ich mir mehr oder weniger bewusst war, was passiert war, blickte ich dennoch langsam hinab. Als ich die schwarze Panty auf dem Boden um Zeros Fußknöchel liegen sah und alle um mich herum zu grölen begannen, weil Zero sich tatsächlich komplett ausgezogen hatte, lief ich knallrot an und starrte ein paar Sekunden an ihm hinab, bevor ich langsam zurück stolperte. Krampfhaft hob ich den Blick. „Das…war wirklich nicht nötig“, presste ich hervor, aber Zero grinste nur und wurde von seinen Arbeitskollegen umringt. Im Club wurde es plötzlich lauter. Und aus irgendeinem Grund konnte ich den Blick nicht von Zero abwenden. Und mir war das alles so furchtbar peinlich. Er schien es auch nicht für wichtig zu halten, sich endlich wieder anzuziehen. Er ließ sich auf die Schulter klopfen und lächelte die ganze Zeit, wenn auch etwas verschämt, wie mir schien. Auch wenn die Situation etwas surreal war und ich mich wie im falschen Film fühlte, weil Zero nackt und wunderschön, aber in einem nebligen Club stand, musste ich einfach ständig hingucken und – ihn bewundern. Unbewusst befeuchtete ich meine Lippen. Seine Unterwäsche war irgendwie verschwunden. Sie lag nicht mehr um seine Füße, sie war nicht in seiner Hand und tragen tat er sie auch nicht…hatte jemand ihm die geklaut?! Ich sah mich auch nicht weiter im Club um. Ich konnte nicht. Zeros nackte, schimmernde Haut zog all meine Aufmerksamkeit auf sich. Und sein Po…warum musste er mir gerade sein Profil zuwenden?! Wie angewurzelt stand ich immer noch an der gleichen Stelle. Und im nächsten Moment drehte er sich zu mir um, nur 3, 4 Meter von mir entfernt. Sein Gesicht zierte ein ungewöhnlich fröhliches Lächeln, das er irgendeinem schenkte, der neben ihm stehen musste. Ich bekam das nicht mit. Ich sah viel zu viel. Da war überall nur Zero. Ein perfekter Zero. Helle, glatte, ja makellose Haut, die schwarzen, leicht gelockten Haare, die im fahlen Licht seiden schimmerten und sein hinreißendes Lächeln nur betonten. Die vollen Lippen glänzten verführerisch, die fein definierten Schlüsselbeine zeichneten sich sachte ab. Mein Blick blieb kurz an den dunklen Brustwarzen hängen, weswegen meine Wangen noch heißer wurden. Unwillkürlich glitt mein Blick tiefer über den straffen Bauch hin zu Zeros Schritt, dann zu den schlanken Oberschenkeln. Und zurück zu Zeros Schritt, dem dunklen Schamhaar- „Karyu?! Oh Gott, du blutest ja!“ Ein Arbeitskollege tauchte plötzlich direkt vor mir auf und umfasste meine Schultern. Ich sah nur verwirrt über seine Schulter zu Zero, der das gehört hatte, große Augen bekam, als er mich ansah und schließlich seine Unterwäsche suchte. Das warme Blut, die mir aus der Nase tropfte, spürte ich gar nicht. „Karyu? Hey!“ Ich sah den Club plötzlich von unten. Und als Zeros besorgtes Gesicht in meinem Blickfeld auftauchte, wurde mir schwarz vor Augen. „Und wenn er nicht mehr aufwacht?“ „Irgendwann kommt er wieder zu sich.“ „Wir helfen dir, ihn nach Hause zu fahren.“ „Das würdest ihr wirklich machen?“ „Ja, Kazuya ist mit dem Auto da…hat auch nur ein Bier getrunken. Das passt schon.“ Leise stöhnend öffnete ich die Augen. Ob es die Stimmen um mich herum gewesen waren…? Ich sah Zero, der direkt neben mir saß. Ich lag auf der Eckbank. Vor meinen Augen drehte sich alles, aber wenn ich es richtig sah… „Hast du wieder was an…?“, murmelte ich, woraufhin er mich anlächelte. „Hey, du bist wieder da…wie geht’s dir?“, wollte er wissen und strich mir über die Schulter. Er überging meine Frage völlig. Vielleicht nahm er sie nicht für voll. „Ich weiß nicht“, antwortete ich und hielt mir den Schädel. „Mir ist schwindelig…“ Er seufzte leise. „Du hattest Nasenbluten und bist umgefallen…passiert dir das öfter?“ Ganz langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, noch nie…“ Vorsichtig setzte ich mich auf und ächzte leise. Ja, Zero hatte sich wieder komplett angezogen. Der Club war leerer geworden, aber Zeros Arbeitskollegen waren noch da. Sie standen hinter ihm und beobachteten uns besorgt. Ich würde hier jetzt niemandem auf die Nase binden, dass ich womöglich wegen Zero umgekippt war. Noch immer war mir schrecklich heiß. Unbewusst packte ich den Ausschnitt meines Shirts und lüftete es kurz. „Hier, trink einen Schluck Wasser“, sagte einer der Kollegen und hielt mir ein Glas hin, welches ich dankbar entgegen nahm. „Was denkst du, kannst du den Weg nach Hause laufen?“, wollte Zero von mir wissen und ich setzte schon zu einer Antwort an, als Kazuya näher kam und ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Steigt einfach bei mir ein. Ich fahr euch nach Hause. Karyu ist noch immer total bleich. Er braucht jetzt frische Luft, aber so einen langen Weg solltet ihr euch nicht zumuten.“ Zero lächelte ihn an. „Danke schön…“ „Kein Problem.“ Kazuya sah mich an. „Kannst du aufstehen?“ Ich nickte nur und schwang die Beine von der Eckbank, ließ mir dann von Zero vorsichtig aufhelfen. So ganz sicher auf den Beinen war ich noch nicht, aber bis zum Auto sollte ich es schaffen. „Wir zahlen erstmal für euch!“, rief uns ein Arbeitskollege zu und wünschte mir alles Gute. Wir verabschiedeten uns rasch und gingen hinaus. Die kühle Nachtluft war wunderbar. Die Hitze in meinem Körper verschwand, mir war auch nicht mehr schwindelig. Aber sogleich fiel mir Zeros nackter Körper wieder ein und ich lief wieder rot an. Hoffentlich bekam ich nicht wieder Nasenbluten… „Spiel einfach nie wieder Strip-Poker“, seufzte ich, als ich mich ins Bett legte. Fragend setzte Zero sich zu mir. Ich erwiderte den Blick kurz. „Das war echt zu viel. Ich konnte nicht mitansehen, wie du dich ins Unglück stürzt…“, redete ich mich raus, doch er legte den Kopf schief. „Na ja, du hast mit deiner Ohnmacht alle erfolgreich davon abgelenkt, dass ich mich ausgezogen habe. Daran denkt keiner mehr.“ Ich brummte nur und starrte an die Decke. Schweigen breitete sich zwischen uns aus und als ich schließlich zu Zero sehen wollte, beugte er sich da schon näher zu mir und sah mir in die Augen, während seine warme Hand sich auf meine Brust legte. „Du hast aber nicht meinetwegen Nasenbluten bekommen, oder?“, wollte er leise wissen, weswegen mir der Atem stockte. Aus geweiteten Augen starrte ich ihn an. Fragte er mich das jetzt ernsthaft? …allerdings hatte ich mich das auch schon gefragt. Ich befürchtete da etwas… Zeros Atem streifte mich und er wandte den Blick nicht von mir ab. Ich schluckte. „Doch. Vielleicht schon.“, erwiderte ich schließlich langsam und schaute in die dunklen Augen. Er gurrte leise und musterte mich noch einen Augenblick, dann kam er noch näher und küsste mich. Erneut weiteten sich meine Augen. Warum musste Zero mich ständig so überrumpeln?! Meine Wangen wurden heiß und ich versuchte krampfhaft, nicht wieder an seinen nackten Körper zu denken. Stattdessen erwiderte ich den Kuss und bewegte meine Lippen gegen seine, aber da löste er sich schon wieder von mir und schenkte mir ein leichtes Lächeln. „Ruh dich etwas aus.“ Mit diesen Worten stand er auf, während ich ihm unsicher mit dem Blick folgte. Wie, das war es jetzt? Er wollte nichts weiter zu dem Thema sagen?! Entgeistert ließ ich ihn gehen. Die Tür ging zu und es wurde still. Ich fuhr mir verwirrt durch die Haare. An Schlaf war eigentlich nicht mehr zu denken. So viel ging mir durch den Kopf, aber bevor ich mich versah, schlossen sich meine Augen und ich glitt hinüber ins Traumland. Zum Glück verfolgte mich der nackte Zero nicht bis dahin…Sonst wäre ich am Morgen wieder mit Nasenbluten aufgewacht. --- tbc So, jetzt gebe ich es mal zu. Ich hätte es auch am Anfang sagen können, aber ich wollte euch nicht gleich vorbelastet in das Kapitel gehen lassen xD' Also...vielleicht habe ich hier etwas zu dick aufgetragen? XD' Aber irgendwie..musste das sein. Fragt mich bloß nicht, woher die Idee kam...ich bin selbst ganz schockiert xD Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn es vielleicht etwas heftig war, dass Karyu gleich Nasenbluten bekommen hat xD Aber besser als blind zu werden..ich glaube schon, dass Zero wirklich gut aussieht, da könnten schon gewisse Dinge passieren wenn man ihn nackt sieht XDD Und eins noch: Ich hab mich entschlossen, das letzte Kapitel in 2 zu teilen...das nächste ist also doch nicht das Letzte ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)