Kai - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von -Viala- ================================================================================ Kapitel 3: Rückblick -------------------- Der nächste Morgen kam und Kai wachte mit übelst starken Kopfschmerzen auf. Er schaute in den großen Wandspiegel in seinem Zimmer und musste feststellen, dass sein Auge dick und blau angeschwollen war. Dieses tat tierisch weh. Er humpelte ins Bad um sich umzuziehen. Auf dem Verband am Knie war ein roter Fleck sichtbar geworden. Alles in allem sah Kai ganz schön mitgenommen. Er zog sich schnell an. Für Anziehsachen und Mode hatte er nicht viel übrig, was ihm die Schuluniform um einiges sympathischer machte. Nachdem er in einer schlichten schwarzen Hose und einem weißen Hemd gekleidet war ging - humpeln würde es eher treffen – Kai zurück ins Zimmer. Dort wechselte er seinen Verband. Die Wunde war leicht am eitern und selbst Kai fand den Anblick nicht gerade fein. Wahrscheinlich war ein bisschen Schmutz in die Wunde gekommen, als er nach dem Schlaf auf die Erde fiel. Während er so am machen war, steckte Leo seinen Kopf durch den Türspalt. Ein kurzer Blick zum Schreibtisch sagte ihm, dass Kai die Nacht wohl durchgeschlafen hatte, denn das Essen vom Vorabend war noch unberührt. Als Leo Kai dann auf dem Bett so herumhantieren sah, ging er sofort zu diesem hin. „Was hast du denn angestellt? Du siehst ja schrecklich aus!“ „Habe ich dir das nicht gestern mehrmals erklärt? Der Idiot hat angefangen!“ kam es frustriert und genervt von Kai. Noch genervter wurde er, als er feststellte, dass er sich gerade nörgelnd bei seinem Bruder beschwerte. Das ging eigentlich gegen seine Prinzipien. Leo hingegen musste einsehen, dass Kai anscheinend doch nicht, wie angenommen, gelogen hatte. Er half ihm sofort beim Verbinden des Knies. Er war noch nicht ganz fertig, da kam auch Kiara herein. Kai schenkte ihr sogleich einen bösen Blick, denn er konnte es nicht ausstehen, wenn seine Schwester ohne anklopfen sein Zimmer betrat. „Was ist denn hier los?“ „Kai hatte wohl doch nicht gelogen, was den Vorfall anbelangt. Schau ihn dir an!“ „Bin ich jetzt hier ein Ausstellungsstück?“, fragte Kai entrüstet, als auch noch Kiaras Freundin Nina verschlafen den Raum betrat und sich die Wunde anschaute. Kai mochte diese Blicke nicht. Er wollte einfach nur seine Ruhe. „Geschieht dir recht! Endlich hast nicht immer nur du ausgeteilt.“ Bevor Kai kontern konnte, verließ seine Schwester auch schon den Raum. Auch wenn er aufgrund dieser barschen Zurechtweisung leicht stutze, überraschte ihn die Schadenfreude seiner Schwester doch nicht. Ihr Verhältnis zueinander war nun einmal sehr kompliziert. Leo indes schwieg. Er wusste, es machte keinen Sinn sich dort groß einzumischen. Fünf Jahre lang hatte er gehofft, dass Kiara und Kai sich irgendwann näher kommen würden, aber in diesem Fall blockten beide vehement ab. Keine halbe Stunde später war Kai auch schon auf dem Weg zur Schule. Er hatte überhaupt keine Lust, allein schon wegen seines Feilchens. Aber zu Hause bleiben, wie Leo es ihm angeboten hatte, wollte er erst recht nicht! Er wollte verhindern, dass er bereits nach dem ersten Tag als Schwächling oder Feigling abgestempelt wird, weil er nach einem solchen Vorfall zuhause bleibt. Mitten auf dem Weg zur Schule holte er trotz der Knieverletzung eines der Mädchen ein, die ihn am Tag zuvor noch in der Schule so schräg von der Seite angequatscht hatten. Prompt geschah das Selbige noch mal. „Oh, du hast aber ein Feilchen! Ist das gestern bei deiner Rangelei passiert? Tut das nicht total weh? Die ganze Schule hat von nichts anderem mehr gesprochen…“ „Ja, Ja und nein!“ „Hä? Was war das denn jetzt?“ „Das waren die Antworten auf deine Fragen!“ „Oh, na dann! ........ Bist du eigentlich immer so mies drauf?“ Kai gab keine Antwort und so beließ das Mädchen es dabei. Sie ging schweigend neben ihm her. Er sah super gut aus. Seine grau-blauen Haare fielen Kai leicht ins Gesicht und er hatte wunderschöne große rötliche Augen. Auch sein Körperbau war stattlich. Er war nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Durch das Hemd hindurch waren deutlich die Konturen von wohlgeformten Muskeln zu sehen. Aber Kais Gesicht war ausdruckslos, wenn überhaupt ein wenig grimmig. Er schaute stur geradeaus und seine mürrischen Antworten hatten das Mädchen verschreckt. So herrschte, bis die beiden im Klassenraum ankamen, ein totenähnliches Schweigen. Dort wurde Kai erst einmal wieder gemustert. Diesmal hatte er für lange Zeit die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden Schüler. Kai ließ sich genervt auf seinen Platz fallen und versuchte die Blicke zu ignorieren. Und als ob er Sachen beschwören könnte, kam wieder einer dieser Beamten, die den Kindern versuchen etwas auf öde Weise einzutrichtern, und begann mit dem Geschichtsunterricht. Kai hörte zwar aufmerksam zu und machte sich auch Notizen, aber aktiv am Unterricht nahm er nicht teil. Die Lehrer interpretierten dies als Desinteresse an ihrem Unterrichtstoff und in Kombination mit dem Vorfall vom Vortag legte Kai nicht gerade einen guten Start an dieser neuen Schule hin. Doch das war ihm egal. Die nächste Pause kam und Kai verkrümelte sich wieder in eine Ecke auf dem Pausenhof um zu lesen. Immer noch das gleiche Magazin, da er es am Vortag ja nicht fertig gelesen konnte. Es war gerade Spätsommer, so war es draußen recht angenehm. Diesmal hatte Kai sogar etwas zu trinken dabei. Leo hatte ihm am Morgen noch schnell eine Flasche Wasser eingepackt. Kai wunderte sich immer wieder darüber, wie fürsorglich sein Bruder war. Die Pause versprach ruhig für Kai zu enden, denn als es klingelte, konnte er ohne irgendwelche Vorfälle in die Klasse gehen. Dort herrschte mal wieder ein riesen Trubel, nur anders als die letzten Male. Fast die ganze Klasse hatte sich um einen Jungen versammelt, den Kai zuvor noch nicht gesehen hatte. Besagter Junge hatte langes, pechschwarzes Haar, das er zu einem Zopf gebunden hatte. Gekleidet war er irgendwie.....ausländisch. Ja, er schien aus China zu kommen. Kai fragte sich, wieso der Chinese keine Schuluniform trug, wie alle Schüler. „Ray, endlich wieder da!“ „Na, warst du erfolgreich?“ „Bleibst du diesmal länger?“, das war alles was Kai von seinem Platz aus verstehen konnte. Da er nicht Lust hatte, sich über weitere Nichtigkeiten den Kopf zu zerbrechen, z.B. wer der Typ wohl war und was er hier machte, holte er schon mal die Bücher für die nächste Stunde heraus und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand hinter sich. Plötzlich hörte er eine Stimme neben sich. Die Ansprache schien ihm zu gelten. „Hi! Du bist wohl der Neue, der angeblich Tsubasa den Arm gebrochen hat!? Mach dir keine Vorwürfe, dem geschieht es recht. Der terrorisiert immer Neue und Schwächere.“ Kai öffnete langsam die Augen und schaute sich mit ausdrucksloser Miene um. Es war Ray, so hieß anscheinend der Junge, der ihn da angesprochen hatte. Ausgerechnet wurde der Platz neben ihn durch den Chinesen beansprucht. Das konnte ja noch heiter werden. Kai hatte sich schon über diesen einsamen Sitzplatz gefreut. „Ja, ich bin neu in der Klasse, das ist doch wohl offensichtlich! Außerdem mache ich mir keine Vorwürfe. Wer mich nervt, der muss auch mit den Konsequenzen rechnen.“ „Du hast aber auch etwas abbekommen!“ „Ja und?“ knurrte Kai. Damit war das Gespräch auf unhöfliche Art und Weise für beendet empfunden. - 5 gequälte Stunden später - Schon nach dem zweiten Tag hatte Kai die Schule satt. Überall in der Entwicklung zurück gebliebene Kiddis und nervende Lehrer. Womit hatte er das verdient??? Langsam wurde der Weg nach Hause angetreten, wobei Kai die ganze Zeit nur auf die Erde schaute und vor sich hin grummelte, so wie er es gerne mal tat. Er dachte an seiner alte Schule, wo er mühselig japanisch gelernt hatte um dazu in der Lage zu sein, auf eine staatliche Schule in der Stadt gehen zu können. Leo hatte viel Mühe investiert um Kai zu integrieren. Am Anfang hatte er versucht Kai an Altersgenossen heranzuführen und gehofft, dass sich so Freundschaften bilden. Doch entweder hatte Kais abweisendes Wesen andere Kinder nach kurzer Zeit verschreckt oder Kai sich bereits von Anfang an kategorisch gegen Leos Versuche verweigert. So fiel es Kai nicht schwer, als er dann endlich die Schule wechselte. Er selber fühlte sich nun freier, weil er nicht mehr Abhängig davon war gebracht und abgeholt zu werden. Außerdem wusste er, dass seine alte Schule sehr kostspielig war und es somit auch finanziell eine Entlastung für seinen Bruder bedeutete. Auf halbem Wege kam ihm Leo, überaus freudig, entgegengelaufen und musste Kai erst mal sehr fest drücken. „He, was soll das Leo, lass mich los!!!“ Kai hasste nichts mehr als körperliche Nähe. Das wusste Leo auch, doch er war so überschwänglich erfreut, dass er dies in seinem Eifer übergangen war. „Sorry Kai! Ich bin ja so froh! Die Stadtverwaltung hat endlich eingewilligt, dass ich an die Villa noch ein Anbau machen darf.“ „Und warum? Ist das Haus nicht groß genug?“ fragte Kai verdutzt, während er weiter Richtung Haus ging, wusste er doch, dass noch viele Zimmer unbenutzt waren. Hatte Kai irgendwas nicht mitbekommen, oder Leo einfach etwas verschwiegen? „Ich baue einen Beyblade-Treff! Dort können sich begeisterte Beyblader treffen und zusammen, bzw. gegeneinander bladen! Du hörst mir aber auch nie zu!“ „Nee, wozu auch?!“ gab Kai ironisch von sich. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, während er weiter nach Hause ging. Leo hatte sogar Mühe mit Kai mitzuhalten. „Warum bist du immer nur so schlecht drauf? Ich versteh dich nicht!“ Leo fand Kais Verhalten zum Haare raufen. „Brauchst du auch nicht! Ich habe dich nie darum gebeten mich verstehen zu versuchen“ schnauzte Kai seinen Bruder genervt an. „KAI! Hör auf immer den sturen, kühlen Jungen zu spielen, hörst du? Ich habe alles daran gesetzt dich da damals raus zu holen und dir ein gutes Leben zu bieten. Und wie dankst du es mir? Indem du dich auf stur stellst! Kein Wunder dass Kiara dich nicht mag, wenn du immer so abweisend und verletzend bist.“ rutschte es Leo raus. Kai schaute Leo stur in die Augen. Es war nicht oft, dass Leo Kai auf seine Vergangenheit ansprach. Kai hatte es zu einem ungesagten Tabu gemacht, mit ihm darüber zu sprechen. Sein großer Bruder vermochte nicht zu erraten was gerade in ihm los war. Leo rechnete schon regelrecht damit, dass Kai wie so oft ausrasten würde. Unkontrollierte und plötzliche Wutanfälle waren genauso häufig wie Kais tödliche Todesblicke. Doch genau das Gegenteil geschah. Kai ging einfach weiter in Richtung Villa ohne seinen Bruder weiter zu beachten. Leo musste nun schon fast laufen um mithalten zu können. Angekommen, rannte Kai in sein Zimmer und schloss sich ein. Er wollte nur noch allein sein. . Kais Gedanken rasten und sein Herz schlug wie wild, als er erst einmal einige Runden in seinem Zimmer drehte und versuchte sich abzureagieren. So dachte Kai noch viel länger nach ohne wirklich nach einer Antwort zu suchen. Schließlich blieb er erschöpft an seinem Schreibtisch sitzen, bis er unruhig, noch voll bekleidet, mit dem Kopf auf den Armen auf diesem einschlief. „Ich glaube ich habe übertrieben, als ich ihn so angeschrieen habe! Aber es hat mich so rasend gemacht, wie... ja, was hat er eigentlich gemacht? Er war eigentlich normal!“ Leo saß am Küchentisch und hatte die Arme über den Kopf zusammen geschlagen. „Reicht das nicht aus um einen zum Rasen zu bringen?“ Kiara konnte das schlechte Gewissen ihres Bruders einfach nicht nachvollziehen. „Nein! Ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass Kai nichts dafür kann. Ich weiß nicht ob du dich noch daran erinnern kannst, aber Kai war früher mal ganz anders! Es war kurz bevor unsere Eltern von Voltaire umgebracht wurden. Voltaire bekam danach das Sorgerecht für Kai weil er für unschuldig gehalten wurde! Und ich, bzw. wir sahen ihn erst vor fünf Jahren wieder, während wir beide ins Kinderheim kamen.“ „Wie war Kai denn?“ Kiara stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch und hörte Leo gespannt zu. Sie wollte mehr von ihrer Vergangenheit erfahren. Sie hatte sie innerlich schon total verdrängt. ~Flashback~ Es war einer dieser warmen Sommertage. Leo, der damals noch 15 war, saß auf einer der Sonnenliegen im Garten und bräunte sich, während Kiara mit dem vier Jahre alten Kai auf der Wiese saß und spielte. Der Jüngste der drei Kinder lachte laut auf, als Kiara ihn kitzelte. „Hör auf Kiara! Tust... mir... weh!“ versuchte er unter seinem Lachen heraus zu quetschen. Er kam total nach ihrem Vater. Das schöne blaue Haar, die braunen, fast schon roten, Augen und sein Lachen. Während Kiara, mit ihrem pechschwarzem Haar und den strahlend blauen Augen total nach ihrer Mutter kam. „Seid mal leiser, ich versuche mich zu konzentrieren!“ motzte Leo gespielt ärgerlich. Das stachelte den Jungen Kai noch mehr an. Er schnappte sich die Gieskanne und schlich sich an seinen großen Bruder heran. Dieser bekam es nicht mit und kriegte eine riesige Ladung Wasser ab. Das gefiel Leo natürlich überhaupt nicht. Er schnappte sich Kai und warf ihn in den Teich der Villa. Dieser war nicht gerade tief und Leo sorgte dafür, dass Kai auch sofort wieder rausgefischt wurde. Trotzdem freute er sich kurz darüber, sich an Kai gerächt zu haben. Doch daraufhin fing Kai bitterlich an zu weinen und Lara Hiwatari kam raus in den Garten und fischte den nun nassen Kai aus Leos Armen heraus. „Echt, Leo, schau ihn dir an! Geht man so mit seinem Bruder um?“ Diese Standpauke wollte der Pubertierende nicht auf sich sitzen lassen. „Er hat angefangen! Schau! Ich bin total nass, von meinem Buch ganz zu schweigen!“ „Du musst Rücksicht auf ihn nehmen. Er ist doch noch so klein. Ich möchte nicht das ihm was passiert! Niemanden von euch dreien soll etwas geschehen“ fügte sie leise noch hinzu, so dass es Leo gerade noch so mitbekommen konnte, „aber bei Kai muss man aufpassen. Ich möchte ihn nicht verlieren.“ Nachdem sie das gesagt hatte, ging sie schnell ins Haus um Kai abzutrocknen. Leo hatte erst viel später realisiert, was seine Mutter damit gemeint hatte. Aber dann war es auch schon fast zu spät. ~Flashbackende~ „... sie wusste damals schon, dass Voltaire ein Auge auf ihn geworfen hatte. Kai war als kleiner Junge ein totaler Spitzbub, der nur Mist angestellt hat. Jedoch war er auch total verletzlich und sensibel. Ich möchte nicht wissen, wie er es anfangs bei Voltaire erlebt hat. Er muss sich die Seele aus dem Leib geweint haben...“ ~Flashback~ „Nein! Ich will nicht! Lass mich!“ schrie ein kleiner Junge, nicht älter als vier Jahre. Über seine Wangen flossen wie in Sturzbächen die Tränen. Wie er sich unten in den Kellern der riesigen Abtei versuchte aus den festen Griffen der schwarzen Männer zu befreien, sah er richtig verloren und einsam aus. Seine hilflosen Schreie hörte man hoch bis in die Zimmer der anderen Kinder. Einer, der die Schreie des kleinen Jungen vernahm, hatte rote Haare und war gerade fünf geworden. Er selbst war genauso ausgerastet, als er hierher kam. „Er tut mir Leid! Er weiß anscheinend gar nicht was mit ihm passiert!“ „Seit wann machst du dir Sorgen um Andere, Tala?“ „Du hast recht Brian, komm wir sollten schlafen! Morgen steht wieder so ein blöder Tag vor der Tür!“ Also überhörten sie einfach die immer leiser werdenden Schreie und widmeten sich ihres wohl verdienten Schlafes. Dieser kleine Junge, dessen Name Kai war, schlief in dieser Nacht nicht! Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Er saß hier unten in einem Kerker, angekettet an schweren Eisenringe und ihm war eisig kalt. Allein! Warum hatten diese Männer ihm das angetan? Wo war er überhaupt? Wo waren seine Eltern? Seine Geschwister? Bei dem Gedanken an seine Familie fing er wieder an zu weinen. Er wusste nicht mehr, was geschehen war. Alles ging plötzlich so schnell und jetzt saß er hier unten. Es kam wie von selbst. Er musste seiner ganzen Verzweiflung Luft machen. Da half nur weinen. Insgesamt verbrachte er eine Woche dort unten. Nach diesen mühsamen sieben Tagen, wo er kaum etwas zu essen bekommen hatte, musste er an einem täglichen Training teilnehmen. Schlafen tat er in einem Raum, nicht größer als 10 m², wo er jede Nacht mit dem Ungeziefer Bekanntschaft machte. Weinen tat er nie wieder! ~Flashbackende~ „In der Abtei muss er auch das Japanische verlernt haben. Weißt du noch, als er zu uns kam, sprach er perfektes Russisch, aber kein Wort Japanisch. Es war ein Krampf sich mit ihm zu unterhalten.“ Leo erinnerte sich noch sehr lebhaft an die ersten Wochen nach der Rückkehr seines Bruders. „Habe ich mich damals mit Kai gut verstanden?“ Kiara war neugierig geworden. „Ihr wart ein Herz und eine Seele.“ „Kaum zu glauben, dass er jetzt so ist. Er spricht nur, wenn man ihn was fragt, oder wenn er damit jemanden eine reinwürgen kann. Er freut sich über nichts und hat keine Freunde.“ „Er hat sich um 180° gewendet!“ danach herrschte Stille. Keiner wollte mehr was sagen. Alle hingen ihren Gedanken nach. Plötzlich durchbrach Kiara das Schweigen mit einer Idee! „Es wird Zeit dass Kai neue Freunde kriegt! Er bladet doch, oder?“ „Da merkt man mal wieder wie schlecht du ihn kennst! Er bladet für sein Leben gern. Ist das einzige, was er bei Voltaire gelernt hat, worüber er froh ist.“ Leo konnte über Kiaras Unwissenheit über Kai nur den Kopf schütteln. „Na, wenn der Anbau fertig ist, dann müssen wir dafür sorgen, dass Kai Freunde kriegt!“ „Gute Idee, hoffen wir, dass es so leicht ist, wie es sich anhört.“ Aber Leo hegte nach den Anstrengungen und Rückschlägen der letzten Jahre kaum Hoffnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)