Makanu Tane Wa Haenu von Friends (Von nichts kommt nichts) ================================================================================ Kapitel 3: Im Regen ------------------- Ryoma wünschte sich am liebsten irgendwo hin, wo er ganz alleine wäre. Einfach nur weg von dem Ganzen … weg von Fuji und dieser Nähe, die er nie mehr spüren würde. Doch dann schlangen sich plötzlich warme Arme um ihn. Arme, die er schon so oft um sich gespürt hatte und überall wiedererkennen würde. Sogleich schluchzte er erneut auf und krallte sich in den Stoff, weil er Angst hatte, sie könnten verschwinden. Dass alles nur wieder ein schrecklicher Tagtraum war… „Es tut mir so leid … so leid.“ „Shh … schon gut.“ Fujis Stimme war viel zu leise und viel zu gebrochen, als dass es ihm gefiel. Langsam hob er seinen Kopf und blickte in das Gesicht des Tensais. Es war, als würde er ihn das erste Mal wirklich sehen. Den wahren Fuji Syusuke, der sich immer hinter seinen geschlossenen Lidern und dem seligen Lächeln versteckte. Zitternd hob er eine Hand und legte sie auf seine Wange. Irrte er sich, oder weinte Fuji? Innerlich brach es ihm sein eh schon geschundenes Herz, ihm so wehgetan zu haben. Unentwegt ergoss sich der Regen über sie und für Ryoma war es wie ein schlechter Witz. Im Regen hatte bei ihnen alles begonnen… damals. War es ein Zeichen? Eine Art Beweis? Er schluchzte unterdrückt und schlang dann die Arme um Fujis Nacken, um sich an ihn zu drücken, während er weinte. „Fuji … ich wollte … dir nie weh tun.“ „Ich weiß.“ Ryoma presste die Lippen zusammen und krallte die Finger in seine brünetten, nassen Haare. Dann zog er sich langsam zurück und blickte in blaue Augen, die wahnsinnig schmerzerfüllt waren. Er kannte den Schmerz … es war seiner, der Schmerz, der ihm aus seinen eigenen Augen zurückblickte, wenn Ryoma in den Spiegel sah. „Syusuke …“ „Ich dich auch.“ Neue Tränen sammelten sich in Ryomas Augen. Er liebte ihn immer noch … so wie Ryoma Fuji. Sie beugten sich beinahe gleichzeitig vor, eh sie sich zärtlich, aber auch voller Sehnsucht und Verzweiflung nach einander küssten. Dabei kümmerte es keinen der Beiden, dass sie inzwischen bis auf die Knochen nass waren. Genauso wenig, wo sie sich befanden. Sondern einzig alleine die Tatsache, dass sie sich immer noch liebten und ohne den jeweils Anderen nie mehr sein wollten. Egal was sich ihnen in den Weg stellen würde … Ryoma seufzte leise in den feuchten Kuss, der nach frischen Regen und Fuji schmeckte. Langsam öffnete er seine goldgrünen Augen, um in warmes Blau zu blicken. „Ich will dich nicht mehr verlieren, Fuji … nie wieder.“ „Will ich auch nicht.“ Erneut küssten sie sich, jedoch schob sich in dem Moment etwas über sie, womit der Regen plötzlich aufhörte über sie zu fallen. „Ich freue mich wirklich für eure Wiedervereinigung, aber … habt ihr noch alle Tassen im Schrank?! Steht sofort auf und ab ins Haus ihr Idioten!“ Etwas erschrocken zuckte Ryoma zusammen und blickte in die Augen ihres Buchou’s. Doch entgegen seiner wütend klingelnden Stimme, konnte er sehen, dass Tezuka froh schien. Und wahnsinnig erleichtert. „Sagt mal … muss ich mich wiederholen?“ „Iie.“ Sofort standen sie auf, wobei Fuji Ryoma sofort zu sich zog und sie zu dritt wieder ins Haus gingen. Im Hauseingang stand ihr Team ihnen entgegen und man wusste nicht, ob sie sich freuten oder gleichzeitig irgendwie erleichtert schienen. Es schien, als hätte ihr Team wohl etwas mit ihnen gelitten … ~*~ Schweigend saßen sie sich im Zimmer gegenüber, nachdem sie sich trockene Klamotten angezogen hatten. Ryoma wusste nicht, wieso es mit einem Mal wieder so schwierig schien, mit Fuji zu reden. Klar, das draußen im Regen war so … spontan und völlig unerwartet gewesen. Er hatte einfach losgelassen. All seinen Schmerz und die Trauer über seine Verluste. Doch nun … nun war er wieder bei Verstand und es war ihm unangenehm so geweint zu haben. Er hatte nicht mal bei Ryoga’s Beerdigung geweint, weil er in dem Moment einfach das Gefühl hatte, stark sein zu müssen~. „Ich hätte mich damals nicht so von dir wegschieben lassen sollen. Das war falsch.“ „Was?“ „Ryoma …“ Die Türe wurde geöffnet und Tezuka sah sie beide kurz an, bevor er sich wieder halb abwandte. „Das Abendessen ist fertig. Allerdings hat es Inui gemacht, also … falls ihr später essen wollt, es ist genügend anderes … normales Essen da.“ „Domo, Tezuka-senpai.“ Ryoma nickte etwas und blickte kurz den Brillenträger an, bevor dieser die Türe wieder hinter sich schloss. Er war wirklich froh, um das Verständnis ihres Buchou’s. Immerhin hätte er sie ja auch zum Essen zwingen können. Wobei … er ja auch gewiss nicht wollte, dass es ihnen noch schlechter ging. Inui-senpai … er wollte gar nicht wissen, was der Datenjunge gekocht hatte. Langsam drehte er den Kopf zu Fuji, der ihn nun aus seinen blauen Augen intensiv anblickte. Und dieser Blick war alles andere als emotionslos. Es waren so viele Emotionen, dass sich Ryoma wirklich fragte, wie Fuji es aushielt. „Du … wolltest etwas sagen.“ „Hm. Ryoma ich weiß, wie schwer es ist, jemanden zu verlieren der einem so nahe steht. Auch … wenn Ryoga jahrelang verschwunden war, so war er doch immer in deinem Herzen.“ Etwas besorgt runzelte Ryoma die Stirn und neigte etwas den Kopf. Worauf wollte Fuji hinaus? Soweit er wusste, lebten doch noch alle seiner Verwandten. Sein Bruder, sowie seine Eltern … „Vor drei Jahren ist unsere große Schwester bei einem Autounfall gestorben.“ Ryoma’s Augen weiteten sich bei diesen Worten und er konnte seinen Tensai nur geschockt anblickten. Seine … Schwester. Fuji hatte eine Schwester gehabt? Er hatte nie etwas davon gewusst und eigentlich hatte er immer gedacht, das Wichtigste von seinem Freund zu wissen und nun … Langsam stand er auf und setzte sich neben Fuji auf dessen Bett. Zögernd legte er seine Hand auf Fujis, die er in das Handtuch gekrallt hatte, das er eben zum Trocknen seiner braunen Haare verwendet hatte. „Das tut mir sehr leid.“ „Hm. Was ich damals durchgemacht habe und auch heute nicht ganz überwunden habe … Ryoma ich wollte nicht, dass du auch so leiden musst. Nur ich … ich war so dämlich und habe es zugelassen, dass du mich von dir geschoben hast, als du mich so sehr gebraucht hättest!“ „Fu- … Syusuke, das war nicht dämlich. Das war … natürlich. Unsere Trennung war nicht einfach … absolut nicht einfach. Aber … ich wollte nicht, dass du mich so siehst.“ Langsam senkte er den Blick und schloss für einen Moment die Augen. Er hasste es, seine Gefühle nicht richtig klar zu stellen, besonders, nachdem ihm Fuji nun das mit seiner Schwester anvertraut hatte. Er wusste, dass Fuji dieses Thema wohl nie ohne wirklich ernsthaften Grund erwähnt hatte. Aber er hatte Angst sich wieder zu öffnen und dann erneut zu verlieren … Ryoma konnte ihn nicht noch einmal verlieren! Sachte wurde ihm eine Hand an die Wange gelegt, womit sein Gesicht sanft wieder zu Fuji gedreht wurde. Intensiv wurde er angesehen, so dass Ryoma für einen Moment das Gefühl bekam, durchleuchtet zu werden. „Denkst du aber nicht, dass ich als dein Freund nicht das Recht gehabt hätte, wirklich jede Seite von dir zu sehen?“ Aufgrund dieser Worte, musste der Kleinere eine Augenbraue heben. Eigentlich wollte er nicht diskutieren oder irgendeinen Streit anzetteln, aber das… das war doch nicht fair. „Mag sein, aber wieso solltest du mich schwach sehen dürfen, doch andersherum soll es nicht so sein? Du bist so undurchschaubar in manchen Situationen, dass es einem manchmal Angst macht, wo genau man bei dir steht.“ Stumm sahen sie sich einen Moment lang wieder an, bevor der Tensai seine Hand wieder sinken ließ und dann den Blick abwandte. Doch bereits nach wenigen Minuten, hielt Ryoma die Stille nicht mehr aus. „Wenn man dich etwas kennt, wird es leichter. Aber … manchmal bekommt man doch das Gefühl nicht gut genug zu sein.“ „Das ist doch unsinnig. Es gab keinen Moment in unserer Beziehung, wo du dieses Gefühl vermittelt bekommen hast.“ „Denkst du?“ „Hai.“ Ryoma schnaubte etwas und stand schließlich auf. Nur um augenblicklich am Handgelenk wieder zurückgezogen und innig geküsst zu werden. Kurz und unsicher wohin mit ihnen, hielt er die Hände in der Luft, bevor er sie in Fujis Nacken legte und den Kuss schließlich erwiderte. Dabei schloss er genießend seine Augen und drängte sich automatisch an den Älteren, der ihn sogleich auf seinen Schoß zog. „Fuji.“ Leise keuchte Ryoma auf und blickte in erhitztes Blau. Sein Herz schlug so heftig, dass es ihn für einen Moment in den Ohren dröhnte. Er würde so gerne … so gerne nachgeben, aber gleichzeitig hatte er ein schlechtes Gewissen, wegen der einen Sache vor 12 Tagen, weswegen er sich etwas durch die Haare fuhr und dann den Blick abwandte. Langsam sah er wieder zu dem Tensai, der ihn musterte. Ryoma wusste, dass er es ihm sagen musste, wenn sie neu anfangen wollten … auch, wenn er nicht wusste, ob Fuji das überhaupt hören wollte. „Ich …“ „Was? Du kannst mir alles sagen, Ryoma. Alles.“ Zärtlich fuhren warme Finger über seinen Nacken und er schauderte leicht. Vorsichtig richtete er sich etwas mehr auf Fuji auf, so dass er nicht mehr halb auf ihm lag. Der Tensai setzte sich nun ebenfalls etwas auf und neigte den Kopf. Tief atmete Ryoma durch, wobei er für den Moment die Augen schloss, bevor er seinem brünetten Genie reuevoll in die Augen sah. „Ich hab mit Atobe geschlafen.“ Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)