Part of me - Teile von uns von chevalier_vh ================================================================================ Kapitel 24: Alte neue Probleme ------------------------------ Es war Sonntag. Glücklicher Weise folgte der meistens auf den Samstag. Cerridwen, die schon seit gut zwei Stunden auf den Beinen war, brütete gegen acht Uhr über den Aufzeichnungen und Polizeiakten, die vom Brand in der Waldour herrührten. Eigentlich war es nichts Besonderes, eher Routine. Die Kerle fanden meist nichts Ungewöhnliches. Doch außer ihr war noch niemand wach und die Kaffeemaschine war auch nicht grade sehr gesprächig. Mit der Kaffeetasse in der einen und einem Aktenblatt in der anderen Hand, schlenderte die Irin durch den Salon, als betont leise die Haustür ging. Ordensmitglieder wie es schien, keiner von ihnen hatte Lust auf Miss Blacks Gezeter am frühen Morgen. Cerridwen spähte, auf der Türschwelle stehend, in den Flur und staunte. Laurence schloss grade die Tür und Severus kam auf sie zu. Irgendwie sah er leicht zerknirscht aus. „Ähm, Morgen! Ihr habt nicht zufällig Brötchen dabei?“ Laurence lächelte: „Also ich wäre erst mal für Kaffee, gibt’s was Neues?“ „Klar, Polizeiakten, sehr informativ! Liegen auf dem Tisch, bedien dich…“, sie besah sich den Mann im schwarzen Umhang, „und?“ „Was und…“ „Wie geht es deiner Schulter?“, das war nicht das, was sie Irin ihn eigentlich hatte fragen wollen. „Besser als gestern…“, Cerridwen nickte und ging an ihm vorbei in Richtung Küche aus der Laurence eben in den Salon spazierte. Severus folgte ihr. Er seufzte als sie ihm den Rücken zudrehte. „Es ist nur so“, sie wandte sich um und lehnte an der Spüle, „das hättest du mir auch gestern noch mitteilen können…“ „Cerridwen bitte…“, er sah sie so bittend an wie er klang, „könnte ich bitte einen Kaffee bekommen? Bevor du mich filetierst…“ Die Irin staunte. Der war ja völlig zerknirscht, fast als hätte er… „Sag mal, hast du getrunken?“ „Heute noch nicht, nein…“, kam es ehrlich von ihm. Er war unten gewesen, fast todsicher. Und er lebte noch und war wie es schien auch sonst unversehrt. Sie schaufelte zwei Löffel Zucker in die Tasse, bevor die den Kaffee hineingoss. Er sah es und sagte kein Ton, nicht so dass er ihn nicht gebrauchen könnte. Met war schrecklich wenn man es nicht vertrug. „Danke“, sie registrierte dass der Braumeister keine Jacke trug, das weiße Hemd blitzte unter dem Umhang hervor, „ich hatte mehr Sorgen um dich als um meine Schulter.“ „Oh, naja, ich hab Mark. Leider kann auch der nicht alles, meine Hand hat es ganz schön erwischt aber sie ist noch dran. Willst du drüber reden?“, irgendwie ärgerte Cerri der Küchentisch, was musste das Ding auch genau in der Mitte stehen! „Nein, ich bleib nicht lange, ich wollte nur nach dir sehen“ „Oh“ Sie schien enttäuscht als er das sagte. „Mehr nicht…?“, fragte sie tonlos nach. „Es ist besser ich bin nicht hier wenn der Hausherr auftaucht, Cerri. Glaub mir…“ „Hm, okay…wenn…du das sagst.“, jetzt klang sie zerknirscht. „Was soll ich denn sonst sagen, Cerridwen. Es ist die Wahrheit. Ich bin nur gekommen weil du hier bist…“, er sagte nicht, dass er hatte sehen wollen dass es ihr gut geht. Sie hob den Blick und lächelte ihn an. „Es ist okay, ich hab dich schon verstanden. Ich glaub du solltest dir eine Aspirin einwerfen, bevor du dich noch bei irgendwem überzeugen willst, dass es ihm gut geht…“ Sein Blick verfinsterte sich. „Tust du, du siehst aus als hättest du tierische Kopfschmerzen…“ „Das liegt vielleicht daran das ich sie habe…“ „Siehst besser aus als gestern Abend…“, Laurence lehnte lässig an der Tür. Severus bedachte ihn mit einem recht sparsamen Blick, doch der Vampir grinste nur: „Hey, sieh es als Kompliment“ Er verschwand wieder nach nebenan. „Woher wusstest du das…“, fragte Snape sie bevor er seinen Kaffee leerte. „Naja, ich hätte das gleiche getan…“, gab sie ihm zur Antwort bevor sie ihn zur Tür brachte. Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis Djavit auf den Beinen war und eine weitere bis Anara die Treppe herunter schlenzte. Und während jeder andere sich mental auf Weihnachten vorbereitete, tat die Dreizehnte vor allem eines: Arbeiten! „Okay, wir müssen noch immer zusehen das wir Yaxley auftreiben und rausfinden wo Lestrange steckt…“, erörterte Cerridwen. „Was ist mit Malfoy? Schätze er wird wissen wo sie steckt…“, gab Djavit dazu. „Ja, wahrscheinlich. Nur das er nicht sehr gesprächig sein wird, vor allem nicht mir gegenüber“, murmelte die Irin. „Dann jemand anderem gegenüber…“, warf Logan ein. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. „Vergiss nicht, er fällt genau genommen nicht unter unsere Fittiche…“, sagte Anara. „Bitte? Der Knilch hat ihr einen verdammten Killer auf den Hals gehetzt!“, begehrte Djavit auf. „Richtig, und er ist genau genommen Zivilist, genau wie wir…“, kam es von Cerri. Die Nachteile eines Ausstieges schlugen sich nieder. Sie konnten da nicht mehr so einfach reinspazieren und nach Befugnissen brüllen. Djavit fluchte. „Ich wird mal mit Dumbledore darüber sprechen, der wir Rat wissen. Wir heften uns erst mal an die Fersen von den Verdächtigen die wir vorher im Visier hatten. Und hoffen das Kingsley uns noch nicht abgeschrieben hat…“, schloss Cerridwen die Runde. „Ich denke“, sprang Laurence ein, „dass wir uns nach wie vor an Jeremy wenden können. Er ist nicht grade glücklich über deinen Abgang, Cerridwen.“ „Apropos!“, meldete sich Anara, „Wann meldest du dich eigentlich zurück…in Dover meine ich.“ Cerridwen begegnete ihrem Blick: „Vorerst nicht Nara.“ „Was, warum?“ „Weil ich denke das wir hier ohne Fesseln besser dran sind. Jetzt kann ich schalten und walten wie wir es brauchen. Keine Fragen, keine Genehmigungen. Und wenn ich die ganze Stadt umkrempeln muss, dann tun ich das. Wir müssen das hier über die Bühne bringen.“ „Du meinst du musst das über die Bühne bringen…“, schlussfolgerte Helena. „Ich hab es verbockt, also ja, ICH muss das über die Bühne bringen. Dann sehe ich weiter…“ Die Stadt umkrempeln, ja, das war in etwa das was sie erwartete. Sie alle. Sie erneut an die Fersen der restlichen Todesser heftend, fingen sie an. Alle, bis auf eine… „Kann ich deine Jogginghose leihen?“, Cerridwen wuselte zu Anara in den Salon. Es war kurz nach drei Uhr nachmittags. „Äh, klar! Was hast du vor?“, fragte die Kanadierin. „Nichts bestimmtes, schätze ich brauch etwas Bewegung“, die Irin lächelte schief. Die Halbherzigkeit damit sorgfältig verdeckend. „Oh, okay… aber…“ „Ich hab Nick gefragt, er kommt mit. Ich geh nicht alleine, keine Sorge.“, nahm Cerridwen ihr die Worte aus dem Mund. Eben jener kam frisch verwandelt um die Ecke. Der große blonde Wolf, der bequem als Mischling durchgehen konnte wenn man nicht zu genau hinsah, stupste Cerridwen mit der feuchten Nase in die Hand. Anara lächelte: „Gut, aber sieh zu das du rechtzeitig wieder hier bist“ Wer wusste schon so genau wie lange die Irin unterwegs sein würde. Sich fragend, wann Cerridwen das letzte Mal Laufen war und keine Antwort findend, kramte Anara ihre Sporthose raus. „Die müsste dir passen, wohl etwas weit aber…“ „Hauptsache sie ist lang genug…“ Narcissa Malfoy. Ihres Zeichens, Lucius Malfoys Ehefrau und KEINE Ex-Todesserin doch sicherlich nicht vom Schicksal geküsst, war auf dem Weg zu jemandem, den sie eigentlich nicht hätte sehen wollen. Leute die viel haben, können viel verlieren. Und sie hatte fast alles verloren. Doch solche Menschen verlieren anders, warum auch immer. Sie neigen dazu, sich trotzdem einen gewissen Stolz zu erhalten und es zu zeigen. Nicht wer sie sind, aber wer sie waren und wer sie sein könnten, wenn sie könnten. Und sei es nur durch einen einfachen Mantel aus reinem Nerz. Jemand wie Narcissa Malfoy konnte viel verlieren, doch ihren Stolz bewahrte sie sich. Doch Stolz hin oder her, sie musste ihn sprechen und innständig hoffen das er mit ihr sprechen wollte. Dass er sich dazu herabließ! Sie tat das nicht für sich, oder für ihren Mann, sondern für das einzige was sie noch retten konnte: ihren Sohn. Und dafür würde sie sich sogar dazu herablassen mit IHM zu sprechen. Severus Snape. Draco, ihr Junge saß im Moment fest, in Hogwarts. Unter der Aufsicht von Albus Dumbledore, und wer wusste wem noch. Es war bereits fast dunkel, als sie sich dem Haus in dem Londoner Industrieviertel näherte. Es brannte kein Licht, es war niemand da. Resignierend blieb die Frau stehen. Ein bitterer Zug traf auf ihr Gesicht. Sie hätte es wissen müssen. Noch einen Moment verweilend, sah sie plötzlich eine Silhouette im Innern. Kurz darauf erwachte ein kleiner Lichtschein, dann wurde ein Fenster erleuchtet, das Wohnzimmer, wenn sie richtig sah. Sich straffend, näherte Narcissa Malfoy sich um kurz darauf an die Haustür zu klopfen. Wie von selbst sprang sie auf und schwang einen kleinen Spalt auf. Sie trat in den Flur. „Komm ruhig rein, Narcissa…“, schnarrte es von weiter drinnen. Sie schloss die Tür und ging weiter ins Wohnzimmer. Der Kamin brannte und Severus Snape, öffnete soeben die Tür eines alten Schrankes. „Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst…“, ihre Stimme war leise. „Deine Nachricht hat mich erreicht, also…“, er machte eine ausladende Bewegung mit der Rechten, „setz dich…“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu: „Ich dachte wir könnten…“ Narcissa hielt inne, als er sie ansah. Irgendwas hatte sich verändert, sie wusste nicht was, aber er hatte irgendwas an sich, das er vorher nicht gehabt hatte. Sie wagte nicht weiter zu gehen. „Du solltest dich setzten“, sie tat wie ihr geheißen. Der Braumeister goss in der Zeit zwei Gläser ein und reichte ihr eines davon, bevor er in dem großen Ohrenbackensessel ihre gegenüber Platz nahm. „Also, ich denke ich weiß was dich herführt, Narcissa, und ich fürchte ich werde dir nicht helfen können…“ „Es ist also wahr, er ist in Hogwarts, habe ich recht? Dumbledore hat ihn…“, die Frau nahm einen Schluck aus dem Glas. „Ja, das ist richtig…“ „Und wie…“ „Es geht ihm gut, wenn das deine Sorge ist. Bedeutend besser als vorher möchte man meinen, wo auch immer er war…“, antwortete Severus. Narcissa atmete auf. Es ging ihm also gut. „Severus ich…“ „Du solltest zur Sache kommen, Narcissa…“, er klang wahrscheinlich nicht halb so schroff wie er wollte, doch deutlich schroffer als sie erwartet hatte. „Severus, ich möchte das mein Sohn nach Hause kommt… und ich brauche deine Hilfe dazu. Du bist dort Lehrer, Dumbledore vertraut dir! Du könntest genug Einfluss nehmen um ihn zu überzeugen dass…“ „Nein, Narcissa, das kann ich nicht…“, gab er zurück. Trocken, aber nicht tonlos. Es tat ihm offensichtlich leid. Sie sah ihn an. „Du kannst nicht, also sind auch andere Dinge wahr. Du bist also sein Mann, nach allem was wahr bist du es immer gewesen… ich hätte es wissen müssen!“, sagte sie bitter. „Das kommt auf die Sichtweise an.“ „Die Sichtweise! Du bist sein Pate, Severus! Wir sind die Einzigen die er noch hat und du sagst du kannst nicht!“, er senkte den Blick etwas, als sie so auffuhr. „Du missverstehst mich, es geht hier nicht um Dumbledore…“ „Nein! Es geht um meinen Sohn, meinen einzigen Sohn! Du hast versprochen ihn zu schützen! Und das einzige was du sagst ist: ich kann nicht!“ „Beruhige dich!“ „Ich soll mich beruhigen, so? Dann sag mir zumindest warum, Severus…“, sie lehnte sich ihm entgegen. „Das würdest du nicht verstehen.“ „Wenn du mich abweist habe ich zumindest das Recht zu erfahren warum. Nach allem was gewesen ist…“, ihre Hand legte sich auf seine, „Severus bitte…“ Der Braumeister schüttelte sie entschlossen ab und erhob sich: „Nein, Narcissa… dieses Mal nicht. Tut mir leid, ich kann nichts für euch tun.“ Sie erhob sich ebenfalls: „Du kannst nicht? Oder du willst nicht?“ Er wandte sich zu ihr um: „Es trifft beides zu…“ „Severus bitte, nach alldem… wir könnten…“ „Es gibt kein wir! Das weist du nur zu genau, es bleibt dabei und sei versichert, es geht weder um Dumbledore noch um dich dabei…“ „Dann sag mir worum es geht!“ „Es ist nicht Dumbledore, der ihn dort festhält und es ist nicht Dumbledore, der mich daran hindert ihn dort herauszuholen.“ „Wer ist es dann! Was hält dich bitteschön davon ab ihn zu hintergehen, wie so viele vor ihm! Sag mir nicht du hast plötzlich ein Gewissen bekommen!“ „Es reicht! Versteif dich nicht auf Dinge, die du nicht abschätzen kannst! Ich weiß was er getan hat, als er da draußen war, Narcissa! Und ich kann sie nicht hinnehmen, nicht mal wenn ich es wollte! Nicht wenn es um SIE geht…“ „Sie?“, Narcissa erbleichte, „Eine Frau… du weist mich wegen einer Frau ab!“ „Nein..“ „Ach nein!? Weshalb dann!“ „Wegen MEINER Frau.“, langsam fiel der Groschen bei ihr. Seiner Frau? Wie konnte das sein…das konnte nicht sein! Von wem sprach er? Lily war tot, seit vielen Jahren, also wovon sprach dieser Mann? Vor allem, von wem? „Wegen deiner…“ „Meiner Frau, du hast richtig gehört. Es gibt nicht vieles, was ich Draco ernstlich übel nehmen könnte. Doch sei es wie es sein, DAS kann ich nicht verzeihen, nicht in dem Maße“ „Aber, wie? Wann?“, ihr Magen sackte ein Stück ab. Das konnte nicht sein! „Dir hat keiner gesagt, das Draco einen Mörder angeheuert hat? Hat dich niemand davon in Kenntnis gesetzt?“ „Natürlich hat man das! Glaubst du ich weiß nicht davon? Ich tu es!“ „Dann weist du auch von wem ich spreche, Narcissa.“ Sie also? Diese Irin? SIE? Das war also die Frau von der er sprach: „Das kann nicht dein Ernst sein! Das kannst du mir nicht weißmachen, Severus! Wir beide wissen das besser…“ „Tun wir das? Das denke ich nicht Narcissa, nicht im Geringsten!“, er sah sie streng an als sie auf ihn zutreten wollte. Es war ihm ernst! Wirklich ernst, nach allem was gewesen war wies er sie zurück, wegen einer anderen! Stolz war so eine Sache, und wenn er verletzt wurde eine problematische. Doch das war nicht ihre einzige Intention gewesen, ihr Sohn. Wegen dem war sie hier. Auch wenn er sie abwies, würde er Draco auch abweisen? „Ich verstehe. Trotzdem bist du sein Pate, Severus. Selbst in dem Fall, gibt es da nicht ein paar Dinge die ich erwarten kann?“ „Du kannst erwarten was du willst, Narcissa, doch für dich gibt es hier nichts…“ Er war zu früh, nicht seine Art länger hier zu sein, als nötig. „Nanu, Schniefelus? Hattest du Langeweile oder keine Schüler mehr zu drangsalieren…“, spöttelte Black vor sich hin. Er beachtete ihn nicht. „Hey!“, Djavit kam herein, „Hast du uns vermisst? Aber gut das du da bist, Laurence wollte glaub ich was von dir, und was es auch ist, scheint wichtig zu sein…“ „Ich bleib nicht lange, ich muss mit Cerridwen sprechen…“, antwortete Severus. „Die ist noch nicht zurück, ist vorhin mit Nick losgezogen-keinen Plan wann die zurück sind…“, sagte Djavit. „Gibt es Probleme…“, wollte der Braumeister wissen. „Also wenn, dann irgendwo im Park…sie ist im Moment fleißig, jeden Tag zwei mal zwei Stunden! Das wäre selbst mir zu viel Sport“, lachte der Vampir. Sport? Snape erinnerte sich das die Irin diesbezüglich in guter Konstitution war. Und wie auf Kommando ging die Haustür auf und sie kam herein. Klatschnass, trotz des dicken Pullovers, die Mütze, die sie trug hatte Eiskristalle am Rand gebildet, mit hochrotem Gesicht und nach Luft schnaufend wie eine Dampflok. „Da bist du ja, welchen Sinn hat das nochmal was du da treibst?“, fragte Djavit. Sie winkte ab und hielt sich die Seiten. Kurze Zeit später scharrte es an der Tür, als Cerri sie öffnete stand Nicholas, als Wolf, völlig erschlagen, die Zunge fast auf dem Boden dort und tappte herein. Als der Wolf an ihnen vorbei ging und sich in der Küche auf den Boden fallen ließ, sah Djavit sie sparsam an. „Wow, glaub du brauchst bald einen neuen Sparringspartner!“ „Ich brauch erst mal einen Dusche…“, Cerridwen ging die Treppe hoch. „Oh Mann, du siehst ja ganz schön platt aus!“, Djavit besah sich Nick. Anara sah das Ganze mit etwas mehr Skepsis: „Armer Kerl, irgendwann müssen wir mal darüber reden…“ Sie sah zu Snape rüber, der sie genau taxierte. „Seit wann geht das so…“, wollte der Braumeister an Djavit gewandt wissen. Der Vampir zuckte mit den Schultern: „Seit Walker, du weißt schon… man möchte meinen sie hat genug Kondition. Stattdessen quatscht sie was von Ausgleich, völliger Stuss wenn du mich fragst…“ „Selbst wenn was dahinter steckt, sie macht was sie will! Keine Chance es ihr auszureden…“, stellte Anara fest. „Ich glaube wenn ihr darüber fachsimpelt wird es nicht besser…“, Laurence kam herein, „gut das du da bist, dann spar ich mir den Weg“ Snape sah ihn an, nickte dann aber ab und folgte dem Hünen in den Salon. „Worum geht es…“, schnarrte der Braumeister. Er erinnerte sich noch gut an die Nacht als, nun ja, jene Nacht! „Ich denke du hattest Zeit genug deine Gedanken zu ordnen…“ „Du meinst Zeit um Zusammenhänge zu erkennen und nachzuvollziehen? In der Tat, das hatte ich…“, entgegnete Severus dem Vampir. Laurence sah ihn forschend an: „Und zu urteilen, wie ich merke…“ „Das soll nicht die Sorge sein und es ist nicht der Grund für das hier…also?“ „Du solltest wissen, dass Cerridwen nicht gedenkt sich in Dover zurück zu melden. Sie wird es dir nicht selber sagen, ich wollte dich nur vorwarnen.“ Laurence wusste, das Snape nicht fragen würde was das heißt, er wusste es auch so. „Was hat sie stattdessen vor…“, fragte er den Hünen. „Ich weiß es nicht, sie spricht im Moment recht wenig.“ Severus nickte verstehend. „Das mit Walker war keine Kleinigkeit, er sah übel aus. Sie weiß das“ „Also veranstaltet sie das da draußen weil sie denkt, dass sie das Falsche getan hat? So ein Blödsinn!“, entfuhr es Severus. Laurence schüttelte den Kopf: „Da steckt mehr dahinter, aber sie spricht nicht darüber. Irgendwas frisst sie auf, mein Freund…“ Der Vampir hielt inne und kurze Zeit später wusste Snape auch warum, Cerridwen war soeben die Treppe runter gekommen. Einen Augenblick später stand sie in der Tür: „So, da bin ich! Was gibt’s denn?“ Snape schien einmal durchzuatmen. „Ich muss mit dir reden - allein…“, und er würde nach dem Gespräch eine Halskrause brauchen. Sie sah ihn fragend an: „Okay, wie stellst du dir das vor…jetzt? Oder später…“ Sie wies ihn damit auf die heutige Ordenssitzung hin. Ob sie ihm jetzt oder später den Kopf abriss spielte eher eine kleine Rolle… „Besser wir klären das erst…“, ließ der Braumeister verlauten. „Gut, ich lass euch mal alleine und pass auf potenzielle Lauscher auf…“, ließ Laurence verlauten und verschwand. Die Irin sah ihm kurz hinterher, dann wieder zu Severus: „Also, was ist los?“ „Setz dich besser…“, gab er zurück. „So schlimm? Oder schlimmer…?“, Cerridwen sah ihn ernst an. „Es geht um Draco Malfoy. Seine Mutter war bei mir, heute erst…“, sie setzte sich bei seinen Worten und begann ihre Drehutensilien aus der Tasche zu fummeln. „Was genau wollte sie?“, er setzte sich ihr gegenüber. „Ihren Sohn Cerridwen! Ihr Mann ist in Askaban und sie will das Draco auf freien Fuß gesetzt wird“, er holte Luft, „Narcissa denkt das Dumbledore dahinter steckt“ „Und sie wollte deine Hilfe um ihn zurück nach Hause zu holen. Verstehe…“, sie zog an ihrer Zigarette und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Sie ahnte dass er auf etwas anderes hinaus wollte, natürlich tat sie das… „Ich habe abgelehnt…“ „Warum…“ „Vielleicht weil er dich umbringen wollte, Cerri! Oder weil er eine potentielle Verbindung zu Lestrange hat… alles in allem ist es besser er bleib vorerst wo er ist“, sie nickte bei seinen Ausführungen. „Das war nicht die Frage, sagtest du nicht die wüssten was du getan hast? Ich hätte vermutet das Lucius seiner Frau mitteilt wer du bist. Also warum kommt sie dann auf dich zu und nicht auf jemand anderen wie Yaxley, der sich stetig in regelmäßigen Abständen in der Nähe ihres Hauses aufhält?“, sie taxierte ihn. Yaxley hatte noch immer Einfluss, das war richtig. Doch er schlich um Malfoy Manor herum? Das war selbst ihm neu: „Woher weißt du das?“ „Logan hat es recherchiert, ich weiß es erst seit heut Morgen. Was sich mir nicht ganz erschließt ist, du sagtest Mrs. Malfoy wäre keine Todesserin, warum also hat sie mit Yaxley zu tun, kommt dann aber auf dich zurück wenn es um Draco geht? Selbst wenn du sein Pate bist, die Sache spricht eher für sich, vor allem in Yaxley Augen…“ „Nun“, er seufzte, „ augenscheinlich ging es ihr nicht nur um Draco…“ „Entschuldigung?“, sie verengte die Augen. Severus holte tief Luft, besser er ließ die Katze aus dem Sack… Cerridwen war nicht baff. Sie war auch nicht sprachlos. Sie wusste genau genommen nicht mal was sie war. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie konnte es ihm nicht übel nehmen, das war vor ihrer Zeit gewesen. Aber, sie war die Frau seines ehemals besten Freundes, oder etwa nicht? Unfähig etwas anderes zu tun, drehte sie sich eine neue Zigarette, während Severus schweigend vor ihr saß. Sie konnte nicht leugnen, dass sie großen Respekt davor hatte. Allein schon weil er es ihr sagte und sie es nicht von jemand anderem erfuhr. „Also, Draco“, sie musste sich räuspern, „er ist doch nicht, ich meine, er ist Lucius Sohn…“ Sie ließ das Oder aus und Snape sah sie an: „Wie bitte?“ Die Irin sah ihn an. „Du…“, der Braumeister brach ab und rang um Worte, „Natürlich ist er sein Sohn. Das war…später, Cerridwen…“ „Okay, ist okay, ich …es war nur eine Frage…“ Nur eine Frage! Severus fuhr sich über die Stirn, wusste der Teufel was sie jetzt von ihm denken mochte. Und auch wenn er es fürchtete, er hätte es ihr nicht verheimlichen können. Wie auch? Selbst wenn es die Dinge änderte, er hätte ihr nicht in die Augen sehen können. „Das heißt sie will nichts anderes als ihren Sohn, okay, es ist nicht so das ich sie nicht verstehe, aber ganz so einfach ist das nicht“, gab Cerridwen zurück. „Das ist mir klar, doch wenn sie auf euch zukommen sollte…“ „Ja, ich bin mir sicher das wird sie…“, und der Irin graute schon davor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)