Part of me - Teile von uns von chevalier_vh ================================================================================ Kapitel 14: Verfemtes Verhängniss --------------------------------- Sie stand nach Luft schnappend vor ihm, es hatte angefangen zu regnen. Sie hatte ihn darum gebeten hier zu sein, hatte ihn darum gebeten die Füße still zu halten, hatte ihm gesagt, dass Michaels das erwarten würde. Er hatte es getan, obwohl er wusste wie das ganze enden würde. Nochmal würde er das nicht tun. „Ich muss wohl nicht fragen, was los war, oder?“, schnappte sie. „Außer, das Black versucht hat mich wie einen Clown vorzuführen?“, giftete er. Sie sah betreten zur Seite: „Ich sagte ihm, dass es eine Scheißidee wäre!“ „Völlig egal wessen Idee es war, die Sache ist erledigt!“, er drehte sich um. Der Abend hatte ihm eindeutig gereicht, nochmal würde er sich das nicht geben. Jetzt hatte er die Möglichkeit diesen ständigen Vorwürfen aus dem Weg zu gehen, besser er tat es… Cerridwen schluckte ihren Ärger runter. Oh Mist! Nein, verdammt, das war nicht… er konnte doch nicht einfach… Verflucht! „Warte, Moment, Severus…“ „Vergiss es Cerridwen, ich werde das nicht wiederholen!“ „Davon rede ich doch gar nicht!“ „Nein, du ziehst es vor diesbezüglich kein Wort zu verlieren. Es ist egal, was du dazu zu sagen hast, Cerridwen, ich bin aus dem Orden raus und das wird auch so bleiben. Was auch immer du damit zu tun hast, du wirst es alleine tun müssen!“ Sie war ihm bisher auf den Fersen geblieben, jetzt tat sie es nicht mehr. „Es ist mir völlig schnuppe was du mit denen hast! Was du wüsstest wenn du endlich mal stehen bleiben und mir zuhören würdest, anstatt deinen Monolog zu halten!“, sie schrie nicht, das war auch nicht nötig. Er sah sie entrüstet an. Sie war schon immer schnell aufbrausend gewesen, aber so schnell hatte er es nicht in Erinnerung. Ein paar urplötzlich giftgrüne Augen spießten ihn auf. „Es ist mir völlig egal was DU mit DENEN hast! Es interessiert mich nicht WAS Black dir an den Kopf geworfen hat! Ich weiß nur zu genau, wie seine Meinung dazu ist und ich pfeife auf selbige! Es interessiert mich nicht die Bohne und wenn es sich hätte vermeiden lassen, dann wären wir beide nicht hier!“ Sie kam einen guten Schritt auf ihn zu. „Cerridwen es wird immer auf genau das hinauslaufen! Daran änderst du nichts!“ „Es geht nicht um die da drinnen! Es geht hier um etwas ganz anderes! Ich habe nicht mal annährend einen Plan davon was ich hier mache, Severus, nicht mal teilweise! Du glaubst ich weiß was ich tun soll? Verdammt ich bin die Seneschallin und tappe im Dunkeln! Ich weiß nicht mal wo ich anfangen soll Severus! Ich kann dir mit Bestimmtheit sagen, das Bellatrix noch am Leben ist, genauso wie ich dir sagen kann, das Yaxley mit drin hängt, der allerdingst keineswegs ihr gesichteter Begleiter ist. Oder wie das alles mit den Überfällen zusammenpasst! Ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll, ich komme auf keinen Nenner! Ich BRAUCHE dich hier! Verstehst du das nicht! Ich schaffe das nicht alleine!“, die Stimme der jungen Irin überschlug sich fast. Kein Wunder das sie so geladen war, wer sollte auch DAS alles unter einen Hut bekommen. Abgesehen von dem Rest der sie noch beschäftigen mochte. Und das tat es mit Sicherheit. „Cerridwen…“ „Das funktioniert so nicht! Es ist mir egal, dass Black sie wie ein Idiot verhalten hat! Andere machen dass dauernd, nur das ihm es anscheinend keiner sagt! Ich möchte wetten das Anara das grade besorgt…“ Er setze wieder an: „Cerri…“ „Ich verlange nicht von dir das du da wieder reingehst, ich würde es selbst nicht tun, wenn ich die Wahl hätte! Du hast sie und ich verstehe dich, das tu ich wirklich! Aber ich…“ Er sollte das nicht tun, wirklich nicht. Eigentlich war ihm schleierhaft warum er das tat. Es schüttete inzwischen wie aus Eimern und die junge Frau vor ihm war wahrscheinlich inzwischen bis auf die Knochen nass, die Haare hingen strähnig ins Gesicht. Und alles nur weil sie es nicht fertig brachte ihn darum zu bitte sie nicht damit alleine zu lassen. Um mehr bat sie im Grunde nicht. Er fasste ihr unter das schmale Kinn und zog sie zu sich hoch. Severus wusste das er im schlimmsten Fall damit eine Ohrfeige riskierte, doch sie kam nicht. Er registrierte noch, dass sie ihn völlig erstaunt ansah. Doch er hielt die Augen fest geschlossen, als er vorsichtig seine Lippen auf ihre legte. Mehr war es nicht und mehr würde es auch nicht werden. Nicht jetzt und schon gar nicht hier… Auch wenn es nicht mehr war, es tat gut. Auch wenn es seiner Meinung nach nicht annähernd lang genug dauerte, entließ er sie einige Herzschläge später wieder. Sie sah ihn perplex an. Er hatte sie völlig überrumpelt. Sie wusste nicht mal ob sie noch regelmäßig Luft holte oder nicht. Ein Glück funktionierte das automatisch. Irgendwas schien grade von innen an ihrem Brustkorb zu kratzen, es tat fast weh. Doch sie konnte sich keinen Millimeter rühren und sah ihn einfach nur an, fiel schnurstracks in seine dunklen Augen. Irgendwas war da grade eingerastet und was auch immer es war, es löste die Schwerkraft ab. Eine Tür wurde aufgerissen und kurz darauf hörte man bellen und Krallen auf dem Pflaster. Severus wachte aus seiner Starre auf und sah die Straße hinab. „Du wirst vermisst…“, bemerkte er beiläufig und sah zurück zu Cerridwen, die seinem Blick gefolgt war. „Das ist Nick…“, ihre Stimme war leise. Er ließ sie los und sie sah ihn verwirrt an: „Dann solltest du gehen, Cerridwen.“ Sie zögerte sichtlich. „Geh, du weist wo du mich findest, oder etwa nicht…?“, Severus nickte in Richtig des Geräusches, „ Geh, ich warte bis du drinnen bist…“ Er schob sie damit verbal zur Tür, es war ihm ernst damit, besser sie ging. Jetzt. Sie ging gut zwei Schritte rückwärts, bis sie sich umwandte und auf den Animagus zuging. Er wartete bis sie ihn getroffen hatte und im Hauptquartier verschwand. Er apparierte danach umgehen zurück und machte sich auf den Weg hinauf zum Schloss. Nick fand Cerridwen völlig durchnässt. Der blonde Wolf schlich ihr um die Beine. „Ist ja gut, ich bin schon da, Großer…“, sie antwortete damit auf das leichte zwicken ihrer Waden. Sie war gut eine halbe Stunde hier draußen gewesen. Ein fremder Geruch stieg ihm in die feine Nase. Er bleibt stehen und witterte. Der Regen machte das nicht grade leicht, trotzdem… da war etwas, dass da vorher nicht gewesen war. Ein Knurren stieg ihm die Kehle hinauf. Cerridwen beobachtete ihn aufmerksam, das war nicht schwer zu erraten. „Zurück, Nick. Komm schon…“, merkte sie das nicht? Hier stimmte doch etwas nicht! Er versteifte sich, die Ohren nach vorne, die Rute erhoben. „Nick!“, erst jetzt sah er zu ihr herum. Sie tastete ihren Gürte ab, er verstand, sie war unbewaffnet bis auf den Zauberstab und Cerridwen zog es vor keinen Gebrauch von ihm zu machen. Nicht hier vor den Türen des Hauptquartiers. Mehr als wiederwillig folgte er ihr zurück ins Haus. Der Animagus machte keine Anstalten sich zurück zu verwandeln, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Djavit kam ihnen entgegen. „Wir haben eingeteilt, jeweils zu mehreren mit Ablösung aber es wird dauern bis wir etwas haben, Cerri“ „Ich weiß, hoffen wir das es nicht zu lange dauert, Shacklebold kann die Auroren nicht ewig festnageln. Ich sehe dich und Laurence morgen Mittag, dann hab ich mehr für euch beide…“, Djavit nickte. „Was ist mit…“, Cerridwen brachte ihn mit einer unwirschen Geste ihrer Hand zum Schweigen. Kein Kommentar also frag‘ nicht! Der Vampir musterte sie: „Alles in Ordnung?“ „Nein und das hat nichts mit Snape zu tun. Wo ist Laurence?“ „Noch im Salon, hat Black grade eine Standpauke gehalten, gemeinschaftstätlich mit Moody und Lupin…“, erläuterte Djavit. „Schön, dann muss ich das nicht erledigen…“, sie ging an ihm vorbei. Sie fand den Hünen wie gesagt im Salon: „Kann ich dich mal sprechen, jetzt...?“ Cerridwen hatte ein Gespür dafür beobachtet zu werden. Laurence war das nicht unbekannt. Allerdings minderte das seine Sorgen um die junge Irin nicht. Cerridwen war keine Freundin von ständiger Begleitung und einzige seine Diskretion bewahrte ihn davor, Ärger mit ihr zu bekommen, wenn er es doch tat. Folglich hatte er weniger Nachtruhe als alle anderen. Cerri hatte darauf bestanden, das ganze erst mal ihrer eigenen Wahrnehmung zuzuschreiben. Sprich er war der Einzige der davon wusste und das würde bis auf weiteres so bleiben. Er erahnte dunkel, dass alles irgendwie zusammen hing. Was Severus anging, um den musste man sich wohl im Moment am wenigsten sorgen. Und seine Zusammenarbeit mit Cerridwen bestärkte den Hünen da nur. Auch wenn sie mit den Phönixen kooperierten, was nicht mehr wie recht und billig war, hatte Black in der Hinsicht wenig zu melden. Sicherlich, Severus hatte sich nicht grade rühmlich verhalten, als er kundgetan hatte, das das alles ihn nicht mehr interessierte. Trotzdem blieb er wichtig. Er war wichtiger als alle zusammen wussten… Der große Vampir bezog seinen Posten auf Cerridwen Terrasse, während die Irin weiter arbeitete. Sollte sie tun was ihr beliebte, er würde sich rechtzeitig an ihren Schlaf erinnern… Andernorts hingegen war weniger an Schlaf zu denken. Cerridwen war nicht die einzige, die noch arbeitete, nur das eben jener Braumeister, der sich seit einigen Stunden bereits in seinen Räumlichkeiten aufhielt, eine Mütze voll Schlaf sehr begrüßt hätte. Mit sich selbst hadernd, ob oder ob er die junge Irin hätte küssen sollen, oder ob alles jetzt wieder in heillosem Chaos versinken würde, schlich er noch immer durch sein Büro. Abgesehen von dem einzigen Aufreger des Abends, war das ganze glimpflicher verlaufen, als er gedacht hätte. Hätte er geahnt, das sich daraus ganz andere Komplikationen ergeben könnten und vermutlich auch werden, er hätte es dann wohl anders gesehen. Andernorts war Schlaf weder wünschenswert, noch in den Augen der Beteiligten von Nöten. „Was soll das heißen, es gibt Probleme!“ „Das soll heißen dass diese Weibsbild schwerer zu kriegen ist als der Papst! Da sind zu viele Leute. Übrigens nicht nur menschlicher Art!“ Draco wurde langsam wirklich sauer! Nicht nur das er mit einem Muggel feilschte, der Kerl sagte ihm auch noch das es Probleme gab! Probleme, nein, wirklich! „Da sind mindestens zwei Vampire dabei und einer ist nicht grade zu verachten! Der Kerl bewegt sich als wäre er im letzten Leben ein Tiger gewesen! Dazu noch ein Skinwalker! Ich beschwere mich nur ungern, aber das könnte ein verdammt großes Problem werden!“, der farbige Mann taxierte sein Gegenüber, so wie es ihn taxierte. „Was soll das heißen!“, blaffte Draco. „Das heißt zuerst, die Sache wird teurer, mit der Gefahr steigt auch das Budget, außerdem werde ich mich mal umsehen, was es neues auf dem Markt gibt. Kann sein, dass man für diese Leute etwas Schlagkräftigeres braucht. Besser ich bin da vorbereitet…“ „Wie viel…“ „Das doppelte!“, Soren sah sich um, „ da ist noch was…“ „Was denn noch!“, Malfoy fluchte verhalten, „ich habe nicht die ganze Nacht Zeit!“ „Da war ein Kerl. Schien sie gut zu kennen, der könnte am ehesten ein Problem darstellen. Dunkle Kleidung, schwarze Haare. Ziemlich markantes Profil… Was ist mit dem…“ „Was soll mit ihm sein?“, Dracos Mund wurde trocken. Soren grinste ihn an: „Nichts, wollte nur wissen ob der mit ins Budget passt…“ Das Budget würde passen, das war schnell klar. Auch wenn Soren keine Ahnung hatte, wie der Bengel das Geld auftreiben wollte. Doch ihm wurde glaubhaft genug versichert, dass er es würde. Anzahlungen waren doch was Feines. Sie hatte geschlafen. Auch wenn drei Stunden nicht die Welt waren, sie reichten Cerridwen. als sie um sechs Uhr zwei Becher mit Kaffee füllte und zu ihrem Wachposten nach draußen kam, hatte Laurence obwohl es noch nicht ganz hell war, bereits seine Sonnenbrille auf. Er hatte nichts gegen die Sonne, außer sie stach ihm in die Augen. Er linste über die Gläser: „Ausgeschlafen?“ „Nicht so ganz. Hier.“, sie reichte ihm einen Becher. „Nichts zu sehen, Kleines, außer dem Mond und ein paar Sternen. Wer oder was auch immer es war, heute Nacht hat er Pause gemacht…“, Cerridwen sah ihn an. Man sah, dass sie sich im Grunde nicht so recht sicher war, ob da überhaupt etwas gewesen war. Er sah das anders. Ihre Sinne war um einiges feiner, als die eines normalen Menschen. Wenn sie glaubte beobachtet zu werden, dann war das zu 90% der Fall. Die Irin erinnerte ihn ein kleines Bisschen an das junge Mädchen, das er vor fast 22 Jahren getroffen hatte: mit zerzaustem Haar und noch im Schlafanzug setzte sie sich auf die Brüstung. Damals war sie sechs gewesen und hatte trotzdem bereits dieses Etwas gehabt. Nach Belfast hatte er geglaubt, dass sie es verloren hatte. Die Leichtigkeit war fort gewesen, genauso wie die freche und doch freundliche Aufmüpfigkeit. Als sie Cerridwen damals gefunden hatte, war sie jemand anderes gewesen. Und dieser Jemand war nie wieder ganz verschwunden. Jetzt sah die Sache wiederum anders aus. Manchmal ratlos, zweifelnd, doch lange nicht mehr so starr und verbissen. Sie erinnerte ihm mehr an das junge Mädchen, das ihr Vater auf sein Anraten nach Hogwarts geschickt hatte. „Weist du, ich würde dir ja Frühstück machen, aber mein Kühlschrank ist so leer, das sogar die Mäuse schon weg sind…“, sie grinste ihn schelmisch an. „Wundert mich das du überhaupt einen hast…“, er grinste sie an. Cerridwen zuckte mit den Schulter: „Die Küche war serienmäßig…“ Als Laurence sie anlächelte, schaffte er es, obwohl man fast sein komplettes blendend weißes Gebiss sah, freundlich auszusehen. „Na schön, Großer“, sie erhob sich, „ich bin dann mal drinnen. Mal sehen wie weit ich komme…“ Es war doch recht frisch draußen, aber eine Dusche hätte wohl auch mal was. Sie hatte weder sonderlich lange, noch sonderlich gut geschlafen. Gestern Abend war allerdings auch zu merkwürdig gewesen. In vielerlei Hinsicht, da half auch der starke Kaffee nicht viel. Nach der Dusche ging die Irin einer Routine nach: Chat mit Anara öffnen, Djavit anrufen, danach Nick, Anthony. Nebenbei ein Kanne Kaffee vernichtend, fing sie an weiter ihre Aufzeichnungen zu durchwühlen. Die meisten Verdächtigen waren schon in der Schule schwarzmagisch ambitioniert gewesen. Sie ging alles durch, Yaxleys pompöses Auftreten kam nicht von ungefähr, genauso wie Selwyn berief er sich auf seine Abstammung. Selwyn hatte jemanden interessantes in seiner Familie: Dolores Umbridge. Anara mailend, dass sie weitere Infos über Umbridge wollte, vergaß sie völlig die Zeit. Als die Irin das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits nach fünf Uhr, kein Wunder, das sich ihr Magen meldete. Sie legte die Kritzeleien zur Seite und kramte ihre Stiefel hervor. Laurence kam herein: „Wohin?“ „Etwas zu essen auftreiben, es dauert nicht lange…“, der Vampir nickte und folgte ihr die Tür hinaus. In einem hatte Djavit recht gehabt, das ganze würde relativ schleppend verlaufen und er hatte mit Yaxley den Jackpot gezogen. „Der Kerl ist verdammt schwer zu finden…“, er war mit Tonks unterwegs. Die beiden sahen sich bei dem letzten bekannten Wohnsitz des Todessers um, leider war hier seit geraumer Zeit niemand mehr gewesen. Auch Yaxley nicht. „Würde sagen, wir sehen uns mal dort um, wo er als letztes tätig war…“, ließ Djavit verlauten. „Abteilung für magische Strafverfolgung?“, witzelte Tonks. Djavit lachte: „Wohl eher nicht. Sagt dir Marshmoor was?“ Tonks kniff die Augen zusammen. „Natürlich, dort ist Carson Wharlows Leiche gefunden worden…“ Djavit nickte: „Genau das, ist keine vier Wochen her.“ „Du meinst…“, fing Tonks an, „wir haben nichts in der Hand, was auf Yaxley deuten würde.“ „Falsch, wir HATTEN nichts.“, er kramte eine Liste aus der Tasche, „jetzt haben wir etwas…Hier, die Polizei war vor uns an Ort und Stelle, Anara hat zusammen mit Cerri mal den Sever angezapft. Sie haben Fingerabdrücke genommen, die Kleine war so nett sie abzugleichen, Askabans Akten taugen nicht zu viel, aber dazu reicht es…“ „Das hätten wir früher wissen sollen…“ „Wir wissen es jetzt, also komm, Nymphie…“, Djavit grinste. Tonks buffte ihn. Logan hingegen zog es so gar nicht aufs Land, er hatte Black an den Hacken und die beiden krempelten grade Croydon nach Avery und Mulciber um. Es war nicht grade die netteste Gegend, aber nett genug, damit niemand sie behelligte. Zwei oder drei Ministeriumsangestellte wohnten hier in der Gegend, so lief ihnen ein paar Mal ein Auror über den weg. Das typische Abnicken war allgemein gültig. Auch wenn er ihnen verdächtig oft über den Weg lief. „Stopp!“, kommandierte Logan. Sirius lugte zu ihm herüber. Logan deutete nach rechts. Da drückte sich jemand um eine Häuserecke. Egal wer es war, er hatte sie gesehen. „Liegt das an mir? Oder stimmt mit dem Kerl da was nicht?“, raunte Sirius. „Das liegt nicht an dir, das sehen wir uns mal an.“, er versenkte seine Zigarette in einem Gully. Die beiden Männer setzten auf die andere Straßenseite über, als der Schatten zwischen den Häusern wieder auftauchte. Logans Hand wanderte wie beiläufig unter die Jacke. Black wusste nur zu genau wohin, seine wanderte zu seinem Zauberstab. Logan hatte da eine 9 mm. Der Kerl war nicht grade zimperlich. Es war dunkel und stickig in der Gasse, als sie schnelle Schritte hörten, verdammt, das konnte genauso gut eine Falle sein! Logans Schritte beschleunigten sich, Sirius erkannte den Umhang eines Zauberers. Auch wenn er recht zerschossen aussah, der Kerl war flink, doch das war Logan auch. Black hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Dann krachte es! „Das klingt nicht gut!“, meckerte Logan. Verdammt, der Kerl konnte bei dem Tempo noch reden? Nach der nächsten Ecke war der Vorsprung es Flüchtenden geschrumpft, das wohl ein paar Mülltonnen zu verdanken war, er strauchelte noch immer. Im Lauf registrierte Sirius, das Logan seinen Zauberstab zog, im nächsten Moment raschelte es, dann flog ihm ein Stupor entgegen. Er wehrte ab und wich aus. Logan schwang sich in die Luft, drehte über dem nächsten Dachfirst, nur um dann mehrere Meter vor dem Läufer wieder vollständig Gestalt anzunehmen. Der Mann krachte fast in ihr hinein, da Black ihm noch immer auf den Fersen war und er anscheinend nicht erfreut darüber war. Wenn man nach hinten feuert, ist nach vorne laufen ganz schlecht! Das war ein Erfahrungswert! Eh er sich versah, sah der Mann in die Mündung von Logans Glock: „Fallen lassen!“ Der Templer deutete auf den Zauberstab. Ein paar staubgraue Augen starrten ihn an, erst fassungslos, dann wütend, doch er tat was man ihm sagte: „Ich habe nichts damit zu tun!“ „Natürlich nicht!“, Sirius kam zu ihnen. „Deshalb sind sie auch so gut zu Fuß…“, schlussfolgerte Logan, „also, entweder SIE sagen uns wer sie sind, oder wir sagen ihnen wer sie sind. Ich würde ersteres empfehlen“ „Das ist Jugson! Etwas runtergekommen, nicht wahr mein lieber?!“, der ehemalige spürte Blacks Zauberstab zwischen den Schultern. „Was wollt ihr!“ „Das“, Logan zog sein Handy, während Sirius ein Paar Handschellen heraufbeschwor, „sagen wir dir wenn du uns sagst was du weist!“ Anaras Handy meldete sich, die gute Lies es fast ins Nudelwasser fallen: „Verdammt!“ „Ähm, nein, Logan hier. Was hab ich angestellt?“ „Nichts ähm, gar nichts. Was ist los, Probleme?“ „Wir haben Jugson…schätze er würde sich sehr über ein Gespräch freuen“ Im Hintergrund war Zetern zu vernehmen: „Was? Was willst du? Black was sagt er?“ „Werde mich bei ihrem Vorgesetzten beschweren! Ungeheuerlichkeit! Wie können sie es wagen!“ „Ähm Logan was macht ihr da mit ihm?“ „Noch nichts, aber wenn er bis zum Ministerium nicht die Klappe hält lass ich ihn unterwegs mal in einer Regentonne tauchen! Nehme an der Deal gilt noch?“ Anara grinste: „Bring ihn zum Ministerium, Logan.“ „Jawohl Ma’am!“ Als Cerridwen mit Laurence auf dem Rückweg war, gewahrte sie ein Kribbeln im Nacken. Sie überlief eine Gänsehaut. Sie war nicht der Typ Frau, der ängstlich wurde. Wirklich nicht, doch unruhig wurde sie allemal, als sie die Straße, die bereits nur noch von Laternen erhellt wurde, mit ihren Augen absuchte. Sie war es nicht gewöhnt nichts zu finden, das war ihr Problem. Sie steuerte den großen Wagen betont sachte die Straße entlang, als ihr ein dunkler SUV auffiel. Es wäre normal, wenn man innerorts in einer Großstadt relativ dicht auffuhr. ER jedoch hielt einen recht großen Abstand. Laut Kennzeichen kam er allerdings aus London. Und dazu nur mit Abblendlicht. Soso, sie hatte noch gut eine Meile, die Straße war nicht grade leer, wollen wir doch mal sehen was passiert… Cerridwen trat das Gaspedal durch und der Impala brüllte los, 230 Pferde erwachten unter der Motorhaube! Und zwar alle auf einmal! Der Wagen beschleunigte und sie steuerte wie ein äußerst zielsicherer Hasardeur auf die Überholspur. Der SUV hatte, auf Grund seines Gewichts und der Masse Probleme aus dem Knick zu kommen. Anders der Impala, mindestens genauso schwer, verwandelte der Turbolader das Cabrio in ein Geschoss. Ihr Vordermann gewahrte ihre Beschleunigung und zog rüber. Scheinbar dachte er der Teufel höchst selbst säße am Steuer, so ganz falsch lag er nicht. „Entweder ich bin paranoid, oder du bist ein Arsch!“, bemerkte die Irin bei einem Blick in den Rückspiegel. Der SUV holte etwas auf, kein Problem, der Impala schnurrte nun seelenruhig im dritten Gang vor sich hin. Abermals beschleunigte sie, als der Motor gute sechstausend Umdrehungen hatte, vor ihr wurde die Fahrbahn frei. Wenn Löwen Brüllten sah man ja auch zu, dass man wegkam. Cerridwen grinste, ihr Verfolger zog mit. „Wollen wir doch mal sehen!“, sie ließ den Wagen weiter beschleunigen und brauste mit Tempo 120 durch die Straßen, schaltete runter und nahm dann die Rechtskurve in eine um einiges engere Gasse. Reifen quietschten hinter ihr. Das Problem an Geländewagen war nicht etwa der Allradantrieb, sondern das nicht vorhandene Sportfahrwerk! Während der Impala die scharfe Biegung mit Leichtigkeit nahm und keine Anstalten machte auszubrechen, musste der SUV abbremsen. Es kümmerte sie nicht, sie schaltete wieder hoch und flog nur so aus der Gasse raus, wieder links und fädelte sich abermals auf der Überholspur ein. Hier waren 100 erlaubt und so fuhr sie 130! Zumindest bis sie erneut abbiegen musste um auf Umwegen den nächsten Block zu umrunden, wo die Einfahrt zu ihrer Tiefgarage lag. Leider wartete da auch ihr Moralapostel. „Was war das?“, Laurence sah sie sparsam an. „Der Heimweg! Schwarzer SUV, Londoner Kennzeichen, eine Person im Fond, hätte ich ihn mit nach Hause bringen sollen?“, gab sie zurück und zog eine Papiertüte mit Lebensmitteln aus dem Wagen. Laurence Blick wechselte von besorgt zu wütend: „Gib mir das Kennzeichen…Cerri!“ „Gib mir Zettel und Stift und es gehört dir Großer“, in der einen Hand den Einkauf, in der anderen das Handy, fummelte sie auch noch den Zauberstab aus der Tasche, „Hey Nara, warte, such mir mal folgendes Kennzeichen raus…nein JETZT!“ Laurence schrieb mit als sie es durchgab und verließ wortlos das Wohnzimmer. Er wählte Djavits Nummer durch: „Schwing dich hierher, es gibt was zu tun…“ Sirius kam grade heim, als Anara wieselflink die Tastatur ihres PCs bearbeitete: „Okay, zugelassen auf Seth O’Brien, wohnhaft in der Hundsburger 56. Was ist mit dem? Cerri? Cerri!“, sie sah ihn an, „aufgelegt…“ „Was war denn?“, wollte der Mann wissen. „Das wüsste ich auch gern…“ Cerridwen hatte Laurence nach wie vor im Schlepptau, war wahrscheinlich auch ganz gut so. Die beiden waren grade unten angekommen, als Djavit die Straße hinauf gejoggt kam: „Was zum Teufel machst du hier!“ Die Irin fuhr ihn etwas ungehalten an, sah dann aber zu Laurence. „Was wird das!“ „Wie was wird das! Warum hast du nichts gesagt! Hm? Denkst du ich lass dich da alleine hingehen? Vergiss es Cerridwen!“, schoss der Blonde zurück, „Also, wo geht’s hin?“ „Hundsburger 56, da gibt’s nur eine von in London…“, stellte Laurence fest. „Dann würde ich doch sagen, wir sehen uns da mal um…“ Der Vorteil war, dass sie nun sicher wusste, dass sie sich nichts einbildete. Der Nachteil war, dass es sich lediglich um ein leeres Büro handelte… „Na wunderbar! Und ich dachte schon es gibt hier etwas Aufregendes!“, fluchte Djavit verhalten. Er wollte reingehen: „Stopp!“ Cerridwen ahnte da so etwas. „Lumos!“, schwaches Licht fiel durch die halb offene Tür, doch sie sah, was sie beunruhigt hatte. Ein dünner Metalldraht spannte sich in Knöchelhöhe. Die Irin schob sich an Djavit vorbei. Sie standen in einem Hinterhof, Cerridwen wechselte mit Laurence einen Blick. Der große Vampirfing an aufmerksam die Umgebung zu sichern. Sie leuchtete weiter hinein, durch den ganzen Raum spannten sich feine Drähte. „Das Ding ist fast vollständig verkabelt. Wenn wir da reingehen fliegen wir alle in die Luft…“, ließ sie verlauten, schob sich allerdings weiter in den Raum hinein. „Cerri!“, sie blickte Djavit an, „Vorsichtig!“ „Hast du ein Knicklicht?“, der Vampir fing an in seinen Taschen zu wühlen. Kurz darauf löste warmes Orange ihren Zauberstab ab. „Imobilis…“, sie stieg über den ersten Stolperdraht hinweg und verschwand zu Djavits Unmut im Gebäude. „Cerri! Was machst du da!!!“, zischte Laurence bedrohlich. Es dauerte einen Augenblick, als ihr Gesicht wieder an der Tür erschien: „Was ist Jungs, wollt ihr nicht reinkommen?“ Djavit steckte fluchend seine Waffe weg und trat ein. Das Knicklicht erhellte den Raum etwas, grade genug um zu sehen, dass es hier wie gesagt nichts gab. Eigentlich. An der scheinbar maroden Wand verliefen einige Rillen. Laurence trat ebenfalls ein und besah sich eine Seite des Raumes. Cerridwen fuhr mit einem Messer an einer der Fugen entlang, sie klappte zurück. „Nicht schlecht!“, bemerkte der blonde Vampir. Trat aber, als er sich das ganze genauer besehen hatte einen Schritt zurück. Das war Jäger Ammo! Silbernitrat- Munition, Staubbomben… „Quecksilber… scheiße, wer ist der Kerl!“, entfuhr es dem Vampir. „Ich schätze, dass wir das mal herausfinden sollten. Solche Munition verwendet nicht jeder…“, bemerkte Laurence. Cerridwen zog ein Tuch aus der Tasche und schlug einige Sachen darin ein. „Gehen wir, ich habe genug gesehen!“, sie drehte sich um und schritt noch immer vorsichtig heraus. Die beiden Vampire folgten ihr. „Wir sollten das Zeug verschwinden lassen…“, Laurence nickte bei Djavits Kommentar. „Geht mal zur Seite, Jungs!“, sie richtete ihren Zauberstab auf den jetzt verlassenen Raum, „Gemini…“ Der Zauber erhellte den Raum kurz. „Flagrante!“, ein weiterer Zauber wischte nach innen. Cerridwen grinste spöttisch: „Das wird reichen…“ Die Irin wandte sich zum Gehen. Laurence sah sich nochmal um, doch sie waren unbemerkt geblieben. „Und?“, fragte Djavit auf dem Rückweg. „Und? Jetzt werden wir herausfinden, wer alles in letzter Zeit mit so etwas Geld verdient hat…“, klärte Cerridwen ihn auf. „Und das Zeug?“, fragte er weiter. „Ich denke es ist jetzt sozusagen heiße Ware…“, Cerridwen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Cerri?“ „Hm?“ „Du kannst ziemlich gruselig sein…“ „So?“ „So…“ „Hm, ich nehm das mal als Kompliment, ich hab Jugson hab ich gehört?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)