Can´t cange it von Akio21 ================================================================================ Kapitel 18: Besuch ------------------ Glücklicherweise war ich vom Mithelfen ja erlöst und wollte mich auf den Stuhl setzen, meine Mutter hatte ja anscheinend vor, sich nochmal umzuziehen, vielleicht. Ich sah mich vorsichtig nach Shori um, damit der mich nicht wieder auffing und hinsetzte. Nein, nicht zu sehen. Ich setzte mich, stützte meinen Kopf zwischen die Hände und fing ernsthaft an, darüber nachzugrübeln, wieso ich für alle automatisch der Uke war in dieser Beziehung. Stimmte da vielleicht was nicht? War das etwa der Grund das ich bei Mädchen nicht ankam? Ich klopfte unwillkürlich meine Brust ab. Nein, ein Busen war mir nicht gewachsen, so ein Quatsch, du fängst an verrückt zu werden, schalt ich mich selbst. „Shibuya“, rief Murata. „Kannst du mir mal helfen?“ „Klar, wobei denn...oh nein, kommt nicht in Frage, seid ihr verrückt, wo habt ihr das überhaupt her?“ Shori und Murata wollten gerade eine Art Lichterkette an der Decke befestigen. Das ging echt zu weit. Ich riß sie einfach runter und sagte nochmal lauter:“Kommt nicht infrage, ich mach mich nicht zum Affen, wegen euch." „Aber Yu-chan, das sieht doch so romantisch aus, wenn es abend wird – oh, möchtest du sie lieber in deinem Zimmer haben?“ fragte Mama. „Nein, und überhaupt, wolltest du dich nicht umziehn?“ Ach du Schreck, mein Zimmer. Ich rannte hoch, und räumte schnell ein bisschen auf, aber die Zeit war viel zu knapp und ich betete, dass Wolfram nicht mein Zimmer sehen wollte. In Gedanken antwortete ich schon auf seine Vorwürfe, nicht jeder hat Angestellte so wie du. Nicht zu fassen, vor einer Woche hatte ich noch ein ganz normales Leben und jetzt – das. „Aufgeregt?“ fragte Murata, ich machte einen Satz fast bis an die Decke. Ich war so in Gedanken gewesen, daß ich gar nicht gemerkt hatte, wie er reingekommen war. „Du meine Güte“, sagte er vorwurfsvoll. „Aber wenn du soweit beim Sport heute gesprungen wärst, wäre deine Note die Beste von allen gewesen." „Murata, tu das nie wieder“, sagte ich und lies mich aufs Bett fallen. „Ich hab geklopft“, verteidigte er sich. „Worüber denkst du nach? Du glaubst doch nicht etwa, deine Familie wäre nicht gut genug für ihn, oder sowas?“ Mit strengem Gesichtsausdruck schob er seine Brille zurecht. „Nein, das ist es nicht“, antwortete ich ziemlich lahm. „Ich dachte nur, wie sehr ein einziger Mensch plötzlich dein ganzes Leben verändern und beeinflussen kann. Weisst du, wenn du mir vor ein paar Tagen gesagt hättest, das ich mein Zimmer für einen Kerl aufräume, ich hätte dich bestenfalls ausgelacht." „Aufgeräumt?“ fragte Murata und sah sich um. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, bis er sich bückte, um unter meinem Bett nachzusehen, die Schultern zuckte und anfing die Schublade von meinem Schreibtisch zu öffnen. „Murata, was machst du da?“ „Ich suche nach der Stelle, die du aufgeräumt hast“, antwortete er. Mann der hatte Nerven, das war zuviel. Ich sprang auf aber er war schon aus der Tür und rannte die Treppe hinunter, ich hinterher, und...Wolfram wurde grade von meinen Eltern begrüsst. Er sah erstaunt zu uns, während meine Mutter am Jubeln war. „Was für ein hübscher Junge, du bist, ach wenn ich doch nur jünger wäre." „Liebling“, protestierte mein Vater. Meine Mutter deutete hinter ihrem Rücken mit dem Finger irgendwohin, und als ich in die Richtung sah, ja da lagen noch die Kleider auf dem Sessel. Ich stieß Murata mit dem Ellbogen an, der setzte sich auch sogleich in Bewegung, ach Murata, du bist eben doch mein bester Freund, dachte ich und gesellte mich zu Wolfram und meinen Eltern. Wolfram benahm sich ganz Gentlemenlike, und meine Eltern waren begeistert. Was auch sonst, nur Shori sah so aus, als wolle er erstmal abwarten, keine Ahnung auf was. „Yu-chan, zeige deinem Freund doch dein Zimmer, während ich das Essen auftische“, sagte meine Mutter. „Warum denn, wir können doch auch hierbleiben“, beeilte ich mich zu sagen aber sie schob mich schon zur Treppe, mit den Worten „Wolfram möchte sicher dein Zimmer sehen, nicht wahr?“ „Ja gerne“, sagte der auch sogleich. „Ist es überhaupt schon vier Uhr“, fragte ich ihn, während wir zusammen hochgingen." „Ja, Punkt Vier Uhr." „Na dann, herein mit dir“, sagte ich ganz selbstbewusst, jedenfalls bemühte ich mich so zu klingen, und öffnete die Tür. Wolfram ging rein, und sagte dann „Ah, Yuri, was für schöne Kleider du hast. Warum ziehst du sie nicht an, wenn wir alleine sind? Ehrlich, mich stört das nicht, ich finde, na ja, es sogar ziemlich erregend." Wovon redet er da? Dachte ich und folgte ihm in mein Zimmer. Als ich Mutters Kleider auf meinem Bett liegen sah, stieß ich unwillkürlich einen undefinierbaren Schrei aus. Verdammt, Murata. Während ich versuchte, mir etwas einfallen zu lassen hörte ich ein gefährliches Grummen. Es dauerte einen Moment bis ich merkte, das es von Wolfram kam. Langsam drehte er sich zu mir um, und seine Augen funkelten mich an. „Yuri." „Ähm, ja?“ „Wieso hast du Kondome auf dem Nachttisch?“ „Was hab ich?“ Verflucht auch, wie kamen die dahin? „Ähm, die gehören meinem Bruder, sie gehören Shori, ja genau." „In deinem Zimmer?“ „Was?“ „Du willst mir erzählen, dein Bruder hat seine Kondome in deinem Zimmer? Das willst du mir wirklich erzählen?“ seine Stimme wurde immer lauter. Ich hob schnell die Hände. „Nein, er hat sie mir gegeben für uns beide“, beeilte ich mich zu sagen. Wolfram schien mir nicht so richtig zu glauben. Aber dann meinte er: „Wozu?“ „Wozu? Was meinst du wegen Krankheiten und so, wahrscheinlich?“ Er packte mich beim Kragen. „Also bin ich nicht der Einzige?“ „Doch, aber ich, ich meine du...für mich war es das erste Mal...na ja...ich habe in dem Moment auch nicht...“ „Für mich war es auch das erste Mal“, sagte er und sah mich genau an, so als wollte er herausfinden, ob ich lüge oder nicht. „Echt?“ jetzt war ich überrascht. Beleidigt liess er mich los. „Natürlich, wofür hälst du mich?“ „Das könnte ich dich ja auch fragen." Ich bekam Kopfschmerzen. Das fing ja schon mal gut an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)