An Ghealach Docher von SainzDeRouse (Du kannst ihm nicht entkommen!) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5 Die Gefängniswärter erwählen ihr Opfer An jailer a roghnú a n-iospartaigh   Wie schon erwähnt, forderten sie das Wertvollste was wir hatten. Einen von uns. Und nicht irgendeinen. Lasst mich erklären, wie diese Nachricht zu uns gestoßen war.   Am nächsten Tag, alle waren wir froh die Nacht heil überstanden zu haben, denn auch nach Jahren fürchteten wir, das sie eines Tages tollwütig würden und uns in unseren Häusern aufsuchen würden.   Wie immer hatten wir die geforderten Attribute auf der großen langen Tafel, den unser Holzfäller und Schreiner gebaut hatte bereit gelegt. Lebensmittel, Stoffe, Waffen, Werkzeuge, alles was wir aus unseren Arbeiten herausbrachten, von unserem Bürgermeister forderten sie Geld. Glücklicherweise forderten sie nur einen Teil unserer Errungenschaften, doch das brach uns zu diesen schlimmen Zeiten fast das Genick. Dadurch ging so viel Geld verloren das wir normalerweise daran verdienen würden. Aber jenes Geld, das wir verdienten mussten wir wiederum einen guten Teil an unseren König abgeben und den nächst großen an unseren Bürgermeister. Am nächsten Tag sahen unsere vier tapferen Männer von unserer Taverne nach ob sie auch alles mitgenommen hatten. Aus Neugierde sahen sie auch immer nach ob man ihre Spur nicht auch zurückverfolgen konnte, aber jeder wusste, dass wir das nie tun würden, es wäre mehr als lebensmüde. Doch nie fanden sie etwas vor, nicht einmal unser Jäger, der geübte Spurenleser.   „Kannst du was entdecken?“, fragte Ronald den Jäger aufgeregt. „Nichts zu finden, entweder wissen sie ihre Spuren gut zu verwischen oder wir haben es mit etwas Übermächtigem zu tun.“ „Es muss etwas Übermächtiges sein, was sonst kann den Armeen unseres Königs angst einjagen und noch niemand hat sie bisher gesehen“, sprach Fraser. „Wir müssen es mit Geistern oder Phantomen zu tun haben“, warf Gavin ein. „Welche Geister oder Phantome benötigen Kleidung, Waffen und etwas zu Essen?“, rief Finley in die Runde. „Ob es nicht irgendwelche Monster sind? Ich hörte von einem, der schwöre sie einmal gesehen zu haben. Sie sollen große Gehörnte sein, mit roter lederner Haut, einem peitschenden echsengleichen Schwanz, glühenden Augen und spitzen Zähnen. Sicherlich der Leibhaftige oder Dämonen seiner Armee von Verdammten“, erzählte Ronald mit unheilvollem Ton. „Nein, nein, ich glaube es sind Wilde, die mit Hilfe von Fellen und bösen Ritualen die Gestalt von Monstern annehmen können, weshalb sonst die Forderung nach Waffen? Dämonen des Leibhaftigen brauchten wohl weder Waffen noch Essen“, schmiss Fraser ein. „So ist es vielleicht ein Magier der schwarzen Künste, der an jedem verhängnisvollen Vollmond Verdammte heraufbeschwor. Uralte Krieger aus früheren Zeiten, sicherlich braucht er neue Kleider und Waffen für sie. Er will wohl eine neue Armee aufstellen um die Herrschaft an sich zu reißen“, grübelte Gavin und nahm einen Schluck seines Bieres. „Ich hörte es sei ein armer Schuft, der vor vielen Jahren seine Seele an den Teufel verkauft hatte, wohl aus der verzweifelten Liebe zu einem Weibe hin, die einen anderen geheiratet hatte. Nun muss er als Monster umherstreifen“, wusste es Finley besser. In der Schenke bekam man oft solche Gespräche mit, vor allem über die Wächter. Eine toller als die andere, sie redeten sich förmlich den Mund darüber fusselig. Aber das geschah auch nur in der Schenke, wenn sie alle im Einfluss des Alkohols standen, ohne diesen trauten sie nicht ein Wort darüber zu verlieren.   Nach dem Vollmond letzte Nacht, fanden unsere vier Leibwächter des Dorfes ein Stück teures Pergament mit einem Dolch, zweifelsohne von Mr. Wallace geschmiedet, auf dem Tisch genagelt. Nachdem sie es entdeckt hatten, brachten sie es auf schnellstem Wege zu unserem Bürgermeister und dieser war mehr als fassungslos darüber. Noch am selben Tage noch fand eine Versammlung auf dem Marktplatz vor seinem Hause statt.   Wie üblich trug der kleine, runde Mann mit den Schmalzlocken und einem Vollbart, einen schwarzen Anzug am Leibe und einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. „Meine lieben Dörfler, ich habe eine mehr als schlechte, aber auch eine gute Nachricht. Die gute ist, die Dunklen Wächter fordern nur noch ein einziges Mal unsere Attribute und werden uns fortan für immer in Frieden lassen, … .“   Alle Menschen des Dorfes jubelten und begannen wie wild durcheinander zu schnattern, doch schon bald war es wieder still, da unser Bürgermeister mit seiner Pistole in die Luft schoss und nach Ordnung rief.   „Freut euch nicht zu früh meine Lieben, denn sie haben eine Bedingung.“   Auf niemandes Gesicht trat Beunruhigung ein, denn was sollte nach der Jahrelangen Ausbeutung noch passieren, wo es doch in einem Monat für immer vorbei sein sollte. Doch fiel mir bei näherem Hinsehen auf, wie blass unser Bürgermeister doch war und er glänzte vor Schweiß.   „Sie fordern einen von uns.“   Es schien eine Welle von Besorgnis und Angst durch die Mengen zu gehen. Spürbar schlug die Stimmung um und die Gesichter links und rechts neben einem wurden kränklich blass, mehr noch als sie sonst schon waren.   „Sie fordern eine von unseren Töchtern, wohl um uns den letzten Rest zu geben.“ Langsam hellte sich die Stimmung wieder etwas auf, denn wen kümmerte es schon wenn es nicht einen selbst traf, und es nicht die eigene Familie betraf. Nur einer Familie sollte das Unglück treffen, so waren die Familien die keine Töchter hatten, oder diese, die bereits verheiratet oder zumindest verlobt waren aus dem Schneider, wodurch der Großteil der Dörfler merklich entspannter wurden. „Dann lasst uns schnell eine aussuchen und nach Hause gehen, es wird kalt unterm Kilt“, rief einer aus. Ich erkannte an der Stimme nicht wer es war, und es war in der großen Menge schwer auszumachen von woher es kam. Derjenige musste verrückt sein, dem Bürgermeister so etwas respektloses zu sagen, doch da dieser auch nicht ausmachen konnte woher es kam und alle dem im Prinzip auch recht gaben, waren sie still, statt wie üblich denjenigen der Meute auszuliefern.   „Meine geliebten Dörfler, ich bin euer Bürgermeister, wie ein Athair beschütze und kümmere ich mich um euch, wie um meine eigenen Kinder. Ich würde mein eigenes Kind opfern um euch dieses schreckliche Schicksal zu ersparen, doch fürchte ich das die Dunklen Wächter... nun ja.... wenig Gefallen an ihr finden könnten. Wir wissen zwar nicht wer sie sind und was sie wollen, aber könnten wir denn sicher sein das es bei meiner Tochter bleiben würde? Wer weiß, vielleicht beginnen sie einen nach den anderen unsere Frauen zu rauben, ja wie soll das nur ausgehen? Wie soll der Fortbestand weitergehen, und es geht hier um jede Familie die hier steht, wollt ihr eure Frauen fort geben? Wer wird denn Kinder gebären und sich um Haus und Hof kümmern? Können wir das zulassen? Ich mache euch einen Vorschlag, vielleicht wird es auch wirklich die einzige Forderung bleiben, ich biete demjenigen der mir seine schöne Tochter herausgibt, dem werde ich eine gute Summe als Dankbarkeit zukommen lassen und zwei meiner guten Hengste und eine Kutsche dazu.“   Nun schlug die für einen Moment die Stimmung wieder einmal herum. Natürlich wollte niemand seine Tochter an die Wächter hergeben, wer wusste schon was aus ihnen wurde, doch solch ein Angebot musste gut überlegt werden. Es klang sehr hart wenn man darüber nachdachte, aber so lief das im Leben nun mal. Man musste voran kommen, letztendlich dachte jeder nur an sich, auch wenn man die Leibeigenen verraten musste.   Der Bürgermeister gab jedem von uns Zeit bis drei Tage vor dem nächsten Vollmond. Bis dahin solle sich jemand gemeldet haben. Es war schwer vorzustellen, dass sich jemand melden würde, liebte man doch seine Kinder. Doch alles war möglich und alles hat es schon gegeben auf dieser Welt.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)