Der Geburtstag von Gaomee (Spoilers!) ================================================================================ Prolog: Die andere Stimme ------------------------- Es war an einem sehr windigen, verschneiten Tag, dass in der Arktis eine blaue Notrufzelle auftauchte. Sie kam aus dem Nichts und war plötzlich da. Man konnte nichts hören, denn erstens war niemand dort, der etwas hätte hören können und zweitens pfiff der Wind zu laut, doch es war sehr deutlich zu erkennen, dass die beiden Menschen, die heraustraten, sich stritten. „Doktor, die TARDIS hasst mich! Immer, wenn ich einen Minirock anziehe, bringt sie uns irgendwohin, wo’s kalt ist!“ „Ach, Jibberisch!“, meinte der Mann mit den zwei Herzen. „Die TARDIS hasst dich nicht!“ „Ich wette, sie ist eifersüchtig!“, beschwerte sich Amy Pond und trat wieder ins warme Innere ihrer Zeitmaschine. „Aber sie weiß doch, dass du mit mir verheiratet bist ... Oder?“, fragte Rory verstört. „Hey, das weiß sie doch, oder, Doktor?“ Rory lief ihm nach, als der Doktor mit ein paar Sprüngen in den Maschinenraum der TARDIS sprang. „Keine Ahnung, Rory, sie weiß es vermutlich genauso sehr wie andere Leute es wissen …“ Während er mit seinem Sonic-Screwdriver etwas untersuchte, Amy beleidigt am Geländer lehnte und die TARDIS sich leider nicht selbst zum Thema äußern konnte, erwiderte Rory schmollend: „Also nicht … “ Der Doktor war mit seinen Arbeiten fertig, sprang ein wenig unelegant wieder nach oben und sah sich gespannt um. Er bewegte sich nicht, sah dabei ziemlich lächerlich aus und schien nach etwas zu lauschen. „Soll gerade irgendetwas passieren?“, erkundigte sich Amy, aber der Doktor hob nur einen Finger, um ihr zu zeigen, dass sie still sein sollte. Plötzlich hörten sie das wohlbekannte Geräusch der TARDIS. „Sie war nicht eifersüchtig. Ihr Kühlungssystem hatte nur einen Fehler – deswegen das Wetter.“ „Ach so“, machte Amy und schien wieder zufrieden. „Außerdem behandelt sie River Song doch auch nicht so und sie ist schließlich seine Frau“, warf Rory klugerweise ein, doch ihm hörte leider einmal wieder niemand zu. Amy und der Doktor waren nämlich schon in eine andere Diskussion vertieft. „Warum nennt er sie nie seine Tochter?“ Der Doktor zuckte mit den Schultern. „Warum nennst du mich nie deinen Schwiegersohn?“ Amy verzerrte ihr Gesicht. „Na, weil du … Na, weil du aussiehst, als wärst du frisch aus der Schule!“ „Ich bin neunhundert Jahre alt!“, argumentierte er empört. „Dann würde ich aufhören Anti-Falten-Creme zu benutzen, denn man sieht dir deine ach-so-weise Weisheit nicht an“, erwiderte Amy mit verschränkten Armen. „Ich benutze keine Anti-Falten-Creme.“ „Doch- … “ Amy hielt inne. Der Mund des Doktors hatte sich nicht bewegt. Ganz im Gegenteil. Dieser sah genauso verwirrt drein wie Amy. „Woher kam diese Stimme?“, fragte Amy den Doktor ein wenig verängstigt. „Ist das wieder dein emotionales Baggage, denn ich habe keine Lust, mich wieder zwischen zwei Träumen entscheiden zu müssen!“ „Nein, nein … “, machte der Doktor vorsichtig. „Ich glaube nicht. Es könnte ein Zeitkontinuum außerhalb von Maridunu’um 3 sein, aber dann wäre … der Reaktor und … “ Langsam wurde Rory auch hellhörig. „Worüber unterhaltet ihr zwei euch schon wieder?“ „Eine Stimme, die nicht die des Doktors war, hat gerade für ihn geantwortet“, erklärte Amy im Schnelldurchlauf und folgte dem Doktor in einen der Flure der TARDIS. Rory wurde allein gelassen. „Fantastisch!“, jammerte er sarkastisch und warf machtlos die Hände in die Luft. „Wenn’s weiter nichts ist, hätt’ ich jetzt nichts gegen eine Tasse Tee einzuwenden. Es ist ja nicht so als würde dies andauernd passieren … “ Er seufzt, überlegte kurz, ob er sich tatsächlich einfach eine Tasse Tee machen sollte und warten sollte, bis die beiden fertig waren, nach der Stimme des Doktors zu suchen, die nicht die Stimme des Doktors war, oder ihnen folgen sollte. Er fragte sich kurz, ob die Stimme wusste, dass er mit Amy Pond verheiratet war und beschloss ihnen zu folgen, um da zu sein, wenn die Stimme den weit verbreiteten Fehler begehen würde, Amy und den Doktor für ein Paar zu halten, und sie korrigieren konnte. War es lächerlich, dass er sich Sorgen machte, ob eine unheimliche Stimme wusste, dass er das hübsche Mädchen abgekriegt hatte statt der Doktor? – Nein, denn schließlich gab es niemand anderen, vor dem er prahlen konnte. Auf normale Menschen, denen man sagen konnte „Hey, ich bin Rory und das ist meine bezaubernde Frau Amy“ stießen sie ja schließlich nicht mehr. In letzter Zeit hieß es nur noch „Hey, ich bin Rory und dies ist meine bezaubernde Frau Amy. Bitte esst uns nicht.“ Und mit diesen Schlussgedanken folgte er ihnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)