Ich hasse dich!... von KathischaxD (..oder nicht? [MiChi]) ================================================================================ Kapitel 5: Es ist besser so, oder? ---------------------------------- Kapitel 6: Es ist besser so, oder? „Na endlich, ich steh mir hier schon die Beine in den Bauch!“ Leicht genervt vom langen warten, betritt Yamato die Wohnung. In seiner Hand hält er eine Flasche Wein und eine DVD, welche er nach seinem Hineintreten auf der Flurkommode niederlegt. Mimi folgt ihn schweigend. „Wie siehst du eigentlich aus?“, fragt er sie mit einen kritischen Blick auf ihr Erscheinen. Anscheinend hatte sie ihre Friseur doch nicht ganz so ordentlich in der Eile wieder hinbekommen, wie sie gehofft hatte. Mit einem Blick in den Flurspiegel, bestätigt sich ihr Verdacht. Sie sieht furchtbar aus. Ihre Wangen sind wegen der ganzen vorherigen Hektik noch ganz rot. Die Träger vom schwarzen Kleid sind verdreht und der hintere Reißverschluss nur halb zu, da sie ihn bei den Stress nicht weiter nach oben geschoben bekommen hatte. Und dann ihre Haare! Schrecklich. Total durcheinander und teilweise sogar verknotet. Oh Gott, sie hätte besser mit den Türöffnen noch zwei Sekunden warten sollen und besser zuerst einen Blick in den Spiegel werfen sollen. Doch nun ist es zu spät. Mimi räuspert sich und fährt sich durch ihre verwuschelten Haarpracht. Sie brauchte jetzt ganz dringend eine gute Erklärung. „Ich bin eingeschlafen.“, nuschelt sie und hofft damit ihr Erscheinen erklären zu können. Yamato betrachtet sie schweigend eine Weile. Irgendetwas in seinen Inneren sagte ihm, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Mimi ist nicht der Typ einfach am Tage einzuschlafen. Das passt dann doch eher zu Tai. Apropos Tai. Da kommt ihn der Kuss in Erinnerung. Ob es damit zu tun hat? Weiterhin in Gedanken, schnappt er sich seine Mitbringsel und läuft Richtung Wohnzimmer. Ein kurzer Blick in der Küche verrät ihn, dass sie kein Essen gekocht hatte. Nur einzelne Zutaten, welche seiner Einschätzung nach, wohl einen Auflauf ergeben sollten, stehen kreuz und quer auf der Anrichte herum. Sehr seltsam. Mimi hatte ihn ein Abendessen versprochen und normalerweise hält sie immer ihr Versprechen. Noch ein Hinweis, dass etwas nicht stimmte. Im Wohnzimmer angekommen, stellt er die Flasche Wein und die DVD auf den Tisch ab und lässt sich auf das Sofa nieder. „Okay Süsse, setz dich. Wir müssen reden.“, befiehlt er ihr sanft und klopft neben den Platz neben sich. Mürrisch tut Mimi ihn den Gefallen. Dabei ist es das letzte was sie jetzt wollte. Reden. Und das bei ihren ganzen momentanen Gefühlsdurcheinander. Sie hatte doch selber noch nicht mal verarbeitet was sie heute alles getan hatte. Und verstanden hatte sie ebenso wenig. Und dann sollte sie jetzt nach Ausreden für ihren besten Freund suchen, welche ihn beruhigen sollen. Ganz unmöglich. Das packt Mimi jetzt nicht, dass wusste sie. Yamato kennt sie besser als jeder andere. Er würde sofort merken, dass etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich hatte er das bereits, weshalb will er auch sonst reden. Doch die Wahrheit dürfte er einfach nicht erfahren. Nicht bevor sie selbst wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Mimi knirscht leicht mit ihren Zähnen und beißt nervös auf ihren Lippen herum. Was sollte sie nur sagen? Zum Glück fing aber Matt an und nahm ihr so die Entscheidung ab. „Jetzt erzählst du mir was mit dir los ist. So kenne ich dich nicht! Etwas stimmt nicht und ich möchte jetzt sofort wissen was es ist!“, verlangt er bestimmend und schaut sie herausfordernd an. Mimi hält Tapfer seinen Blick stand. Gleichzeitig knetet sie nervös ihre Hände in ihren Rock. Okay jetzt hatte sie den Salat. Sie wusste ja, dass Matt sie gut kennt. Aber musste er so schnell ein gutes Gespür entwickeln, um sie gleich zu durchschauen? Sie räuspert sich: „Also ich...“. „Es ist wegen Tai oder?“, fragt er sie tonlos. Mimi erstarrt. Direkt in schwarze getroffen. Glanzleistung, Yamato!, denkt sie sich und atmet tief durch. Yamato bemerkt natürlich ihr Verhalten und füllt sich damit bestätigt. „Natürlich ist es wegen Tai. Oh man, dass ich nicht früher darauf gekommen bin. Hat dich der „Rache-Kuss“ so mitgenommen, Mimi? Ich weiß du kannst ihn nicht sonderlich leiden. Ich hatte dich ja gewarnt, dass es nach hinten los gehen kann. War es so schlimm gewesen?“, analysiert er ohne Punkt und Komma und sieht sie dabei weiterhin an. Sein Blick wird bei jedem Gesagten mitleidiger und am Ende täschelt er ihr sogar die Hand. Sah sie so bemitleidenswert aus? Etwas Angesäuert schlägt sie sanft seine Hand weg und steht auf. „Keine ahnung, also ich... Ach, ich weiß auch nicht...“, flucht sie und verschränkt ihre Arme vor die Brust. Eine Geste die jeden sofort signalisiert, sie hatte kein Interesse auf mehr. Doch Yamato ließ sich davon nicht abschrecken. Immerhin ist Mimi seine beste Freundin. Er wollte ihr helfen. „Komm schon, erzähl mir was los ist.“, versucht er es nochmal und erhebt sich nun ebenfalls. Mimi schaut ihn an. Sie fand es wirklich toll von ihn, dass er ihr helfen wollte. Doch wüsste er was heute noch alles vorgefallen ist, würde er genau wie sie selber wissen, dass ihr nichts mehr helfen kann. Sie hatte eindeutig die Linie der Vernunft übertreten. „Es ist wirklich nichts!“, erwidert sie schnippisch und hofft mit diesen Tonfall die Ehrlichkeit ihrer Aussage zu unterstreichen. Dabei konnte sie es auch einfach sein lassen. Sie ist eine miserable Lügnerin. „Also schön. Du willst es mir nicht erzählen, dass muss ich akzeptieren.“ Etwas beleidigt, verschränkt er nun ebenfalls die Arme vor seiner Brust. Mimi schien sich ihn heute nicht mehr anvertrauen zu wollen, daher hielt er es für besser zu gehen. Kurz bevor er die Wohnzimmer erreicht, hält ihn Mimi mit ihrer Stimme zurück. „Matt, sei bitte nicht sauer.“, flüstert sie und unterdrückt ein schniefen. Wie sie es hasste, ihren besten Freund etwas nicht sagen zu können. Und das er nun deshalb sauer auf sie ist, tat Mimi ziemlich weh. Yamato blickt zurück. Mimi sitzt da wie ein Häufchen Elend. Er weiß, dass er sie jetzt sehr mitnimmt, dass sie ihn nicht an ihren Gefühlen teilhaben lässt. „Ich doch nicht. Bin mir sicher du hast deine Gründe. Wir hören uns, Süsse. Und den Abend wiederholen wir ein anderes Mal, wenn du nicht vorher nicht einschläfst.“, stichelt er augenzwinkernd, hebt seine Hand noch mal zum Gruß und verschwindet. Etwas traurig, aber auch erleichtert, dass er ihr nicht all zu böse ist, atmet Mimi aus und lässt sich zurück auf das weiche Polster fallen. Das hätten sie geschafft. Ihr Geheimnis blieb sicher. Zum Glück, sie hätte keine Erklärung gehabt. „Er ist weg. Du kannst rauskommen.“, brüllt sie nach oben und schließt die Augen. Das ist anstrengender gewesen, als sie dachte. Kurze Zeit später hört sie Tai die Treppe runterkommen. Er hatte sich bereits wieder angezogen und schlüpft nun in seine Schuhe. Mimi hatte sich mit verschränkten Armen an die Wohnzimmertür gestellt und beobachtet Tai beim schweigenden zu binden seiner Schuhe. Als er fertig ist, erhebt er sich, räuspert sich kurz und schaut zu Mimi. „Ich verschwinde dann besser. Ist ja zum Glück alles gut gegangen. Ähm, wir sehen uns.“ Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf und fasst nach dem Haustürgriff. Wahrscheinlich tat er gerade genau das falsche. Immerhin hatten sie etwas intimes miteinander geteilt und wahrscheinlich sollten sie darüber reden. Nein. Sie sollten ganz sicher darüber reden. Doch Tai schaffte es nicht. Nicht heute. Nicht jetzt, wo er selber noch so durcheinander ist. Er ist vorhin zu Mimi gefahren, weil ihn eine Sehnsucht nach ihr, dazu getrieben hatte. Total merkwürdig, nachdem sie sich geküsst haben, ging sie ihn nicht mehr aus dem Kopf. Es hatte ihn so umgehauen, dieses Verlangen nach ihr, dass er selber nicht mehr klar denken konnte. Mimis Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken. Sie hört sich traurig an, aber auch irgendwie erleichtert, denkt Tai sich und dreht sich nochmal um. „Ja ist wahrscheinlich besser. Komm gut nach Hause. Bis dann.“, erwidert sie seine Abschiedsworte und nickt ihn zu. Hat sie da Tränen in den Augen?, fragt sich Tai und bereut es sofort, dass er gleich abholen wollte. Doch was bringt es, es weiter hinauszuzögern. Sie hatten miteinander geschlafen. Ja und es ist echt perfekt gewesen. Sie hatten super miteinander harmoniert. Doch sie mögen sich nicht. Das wissen sie beide und daher bringt es auch nicht, weiterhin zu tun, als ob sie so was wie Freunde sind. Das sind sie nämlich nicht. Ihr gegenseitiges Begehren, hat sie aus der Wirklichkeit gerissen. Aber nachdem das mit dem Intim geworden sein, nun erledigt ist, konnten sie beide mit ihren üblichen Leben fortfahren. Und in diesem konnten sie sich beide nicht ausstehen und werden sich gegenseitig wieder gehörig auf die Nerven gehen. Damit wäre dann alles wieder normal und so wie es sein soll. Zumindest hofft Tai das. Er nickt ihr zurück, drückt die Klinke und verschwindet ohne ein weiteres Wort. Es ist besser so. Für uns beide, denkt auch Mimi sich und macht sich auf ins Badezimmer, um ihr unordentliches Erscheinen mit einer Dusche wieder in den Griff zu bekommen. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)