Phönixfeuer Part III von KimRay (Verkaufte Seelen *demnächst komplett überarbeitet*) ================================================================================ Kapitel 3: Vergangenheit/2 -------------------------- Ich muss zugeben, die Struktur dieser Story ist im Moment ein wenig durch einander! Wir sind Noch mitten im Rückblick! Also nicht wundern! Ich hoffe es gefällt euch trotzdem! Denkt an die Kommentare, ja! Also zu Sicherheit: PartI: Vergangenheit / zweite Hälfte Doch zum Glück sah die Lage nicht so trostlos aus, wie es zu Anfang geschienen hatte. Als hätte Minardelli sofort gemerkt, dass er im Moment nichts anderes wollte, als seine Ruhe, lies er ihm genau diese. Die wenigen anderen Schüler, die er in seinem Haus beherbergte, taten ihr übriges, denn jeder von ihnen beherrschte mehrere Fremdsprachen und Englisch, als internationale Amtssprache auch in Zaubererkreisen, gehörte dazu. Sie ließen Harry keine Ruhe, denn jeder von ihnen wollte wissen , wie der berühmte Harry Potter es geschafft hatte, Voldemort so oft zu entkommen, und wenn das erledigt war, wollten sie hören, wie er es geschafft hatte, ins trimagische Turnier zu kommen. Die einzige Frage, die ihm keiner stellte, war, warum er hier war, und nicht mehr bei Dumbledore in Hogwarts. Das hatte Minardelli verboten. Harry versuchte anfangs alle diese neugierigen, aber wohl gemeinten Interessensbekundungen abzublocken, doch das schaffte er nur ein paar Tage, denn bald begriff er, dass dieses Interesse ehrlich gemeint war und erfuhr, dass diese Jungen, die alle in seinem Alter waren, es nicht fassen konnten, dass Consalvo Minardelli einen englischen Schüler aufgenommen hatte. Minardelli hasste die in seinen Augen unausgegorene nordische Druidenhexerei, wie er es nannte und Dumbledore war der einzige Zauberer aus dieser Region, mit dem ihn echte Freundschaft verband. Schon das wenige, dass Harry mitbekam, bevor er aufgefordert wurde am Unterricht teilzunehmen, ließ ihn ahnen, dass er noch mal von vorn beginnen musste. Die alte romanische Zauberei wurde hier wie eine Kunstform zelebriert, so wie fast alles in dieser Region und Harry stellte fest, dass ihm das half die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er konnte nicht ahnen, dass Fawkes dazu eine ganze Menge beitrug. Harry war einen Monat in Italien, als Minardelli ihn zu sich befahl und von Serge, seinem Zimmerkameraden, erfuhr er, dass er jetzt wohl seinen Test machen würde. "Was für einen Test?" Inzwischen war auch Harrys Italienisch ganz brauchbar. Nur an die italienische Form seines Namens, Enzio, musste er sich erst noch gewöhnen. Bei Harry brachen sich seine Mitschüler regelmäßig die Zunge, wenn sie in ihrer Muttersprache sprachen. "Keine Ahnung!" Serge zuckte nur die Schultern. "Ich hab nicht kapiert, worum es geht und bin unterm Lesen eingeschlafen!...Aber der Monsignore hat scheinbar nichts anderes erwartet, denn er hat mich geweckt und in mein Zimmer geschickt!" Harry fragte sich, was das wohl bedeuten könnte. Eine halbe Stunde später, klopfte er an die Tür zu Minardellis Arbeitszimmer. Was er von Consalvo Minardelli halten sollte wusste er nicht. Er wusste nur, dass er für seine Schüler eine Art Halbgott war und in Italien als der größte Magier überhaupt galt. Der Monsignore bat ihn herein und wies auf einen Stuhl. Harry setzte sich. Minardelli lies ihn nicht aus den Augen und wenig später hatte er das Gefühl durchleuchtet zu werden. Er lies es kommentarlos über sich ergehen, fragte sich jedoch, was er damit bezwecken wollte. "Ich sehe du hast dich erholt!" Wenn man Vergessen so nennen konnte, hatte er wohl Recht! Zu seiner Überraschung sprach Minardelli jetzt englisch, während er mit Dumbledore italienisch gesprochen hatte. "Ich denke schon!", antwortete er italienisch. "Glaubst du, dass es der richtige Weg ist, deine Vergangenheit zu verdrängen?" Minardelli hatte ihn also tatsächlich durchschaut. "Im Moment auf jeden Fall!", entgegnete er emotionslos. Es dauerte eine Ewigkeit, bis der Magier wieder etwas sagte. Consalvo fragte sich, was der wirkliche Grund für den verzweifelten Wunsch diese Jungen, die Vergangenheit zu vergessen, war. Sicher war es ein harter Schlag, dass die, die ihn einst als ihren Retter gefeiert hatte, ihn jetzt fallen ließen, wie eine heiße Kartoffel und Minardelli sah dabei nur bestätigt, was er über das momentane britische Zauberei-Regierungswesen dachte, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass das der Grund für seine Hoffnungslosigkeit war. Etwas viel Gravierenderes musste geschehen sein, um einen Menschen all seine Emotionen ablegen zu lassen. Selbst als vor drei Tagen der erste Brief seines Paten eingetroffen war, hatte er keine Reaktion gezeigt. Darum hatte er es aufgegeben, ihm Ruhe zu lassen, denn das hatte ihm klar gemacht, dass sich dieser Zustand nicht mehr ändern würde. Immerhin verstand der Junge sich wenigstens mit den anderen, auch wenn ihn alle als sehr verschlossen beschrieben. Es hatte keinen Sinn mehr zu warten. Harry Potters Ausbildung musste fortgesetzt werden und darum musste er jetzt feststellen, zu was er fähig war. Ohne weitere Erklärungen, nahm er ein Pergament von seinem Schreibtisch und reichte es Harry. "Lies das und sage mir, ob du es verstanden hast, wenn ich zurück komme!" Er stand auf und ging in einen anderen Raum, während Harry begann, das Pergament zu studieren. Er las es einmal, dann noch einmal und schließlich ein drittes Mal. Das Problem war, dass es in diesem Text seiner Ansicht nach nichts zu verstehen gab, denn es handelte sich um eine in seinen Augen ziemlich kitschige Beschreibung über die Verhaltensregeln bei der Verwendung wesensbeeinflussender Zauber. Sie war sogar ins Englische übersetzt worden, doch Harry fand sie trotzdem furchtbar albern. Es musste doch wohl jedem klar sein dass es verboten war, mit Magie auf die Persönlichkeit eines anderen Menschen Einfluss zu nehmen. Er machte noch einen vierten Versuch und las den Text erneut, doch er konnte nichts finden, was unverständlich war. Resigniert warf er das Pergament auf den Tisch und fragte sich, was dieser Unfug sollte. Es dauerte mehrere Stunden, bis Minardelli wieder auftauchte und Harry war kurz davor, die Geduld zu verlieren, als sich die Tür zum Nebenzimmer öffnete und er ohne ihn zu beachten zu einem Bücherregal ging. "Ich weiß nicht, was an diesem Text unverständlich sein soll! Monsignore Minardelli!", sagte er unaufgefordert und ohne jeden Zweifel ungehalten. Consalvo Minardelli war die Verblüffung anzusehen, als er sich Harry zuwandte. Harry blickte ihm verstimmt und putzmunter entgegen. Der Ausdruck in den Augen des alten Meisters veränderte sich und Harry konnte ihn nicht mehr deuten, als er ihn auf sein Zimmer schickte, doch er war froh, endlich hier heraus zu kommen. Consalvo sah ihm nach, als er das Zimmer verließ und lies sich bedächtig in seinen Sessel sinken. Die Tatsache, das dieser Harry Potter es ohne weiteres geschafft hatte, diesen mit aktiven Zaubersprüchen überladenen Text vermutlich mehrmals durchzulesen, warf völlig neue Sichtweisen auf, denn es war zum ersten Mal passiert, dass einer der Prüflinge, und dazu noch ein Engländer und nicht von ihm auserwählt, dabei nicht eingeschlafen war. Das magische Potential dieses Jungen eröffnete Perspektiven, die ein begeistertes Lächeln auf Consalvos Lippen zauberten. ~~~ Rückblick Ende ~~~ Die letzten sieben Jahre waren die Lehrreichsten seines ganzen Lebens gewesen und hatten ihm geholfen, England weit hinter sich lassen. Nur seine Briefwechsel mit Sirius und die furchtbaren Nachrichten von dort, die die Zauberergemeinschaft immer wieder in Aufruhr versetzten verbanden ihn noch mit dem Land, das einst seine Heimat gewesen war. Inzwischen war er Enzio, oder eher noch Enrico. Das war der Name, den ihm Consalvo verpasst hatte, seine Kameraden schafften es jedoch nicht, sich noch einmal umzugewöhnen und so nannte ihn nur der Monsignore Enrico. Harry konnte sich nicht vorstellen, dass Enrico irgendetwas mit dem Namen Harry gemeinsam haben sollte, doch Consalvo würde schon wissen, was er sagte. Consalvo Minardelli wählte jedes Wort, jede Geste, alles, was er tat, mit bedacht aus. Das italienische Verständnis von Magie war beeindruckend und hatte ihn sehr schnell in seinen Bann geschlagen, als er einmal begonnen hatte, sich damit zu beschäftigen. Eigentlich hätte seine Ausbildung zum Magier nach zwei weiteren Jahren geendet, doch Consalvo unterrichtete ihn nach einem anderen Schema, das Serge ihm als Grundstudium zum Magier ersten Grades, erklärte. Nebenbei durfte er dann auch noch all das lernen, was italienische Zauberschüler in Schulen wie Hogwarts lernten. Zeit zum Nachdenken hatte er nie gehabt und er wusste, dass das gut so gewesen war. England war endgültig in Voldemorts Hände gefallen, als er gerade drei Jahre hier gewesen war. Der schwarze Lord hatte grausam gewütet und die Zauberer der Regierung auf scheußliche Art und Weise gemeuchelt. Inzwischen tyrannisierte er auch die Muggel, denn immer wieder konnte man in deren Nachrichten über unerklärliche Vorgänge, Todesfälle und grausige Funde hören. Harry wusste, dass das für die Todesser Opferfeste waren. Er hatte sich nicht ein einziges Mal gefragt, wie sich diejenigen dabei fühlten, die vom Ministerium in Voldemorts Reihen getrieben worden waren. Er wusste, dass sich dann mit der Lage in England auseinander setzen müsste und das wollte er nicht. Er hatte England aus seinem Leben entlassen. Bis heute. Harry schloss die Augen und sah das Massaker, das die Rebellenjäger in Maiden veranstaltet hatten, nachdem es Sirius gelungen war Lucius Malfoy zu töten, erneut vor sich. Es war ihm unbegreiflich, wie man solche Freude am Töten haben konnte und eine Frage drängte sich in seinen Kopf, die er sich niemals hatte stellen wollen, doch er konnte sie nicht mehr abwehren. War Draco wie sie geworden? Machte es ihm Spaß Menschenleben zu nehmen, Körper zu zerfetzen und Blutorgien zu veranstalten? Ein Damm brach in seiner Seele und er fiel auf die Knie. "Für die Ewigkeit, Harry!...Beschütze meine Seele, Harry, hier ist der einzige Ort, an dem sie bleiben kann!...Schwöre mir, dass du sie beschützen wirst!...Schwöre!" "Ich schwöre...für die Ewigkeit!....Ich schwöre!" Er hatte Draco schon vor Ewigkeiten verraten, denn er hatte verdrängt, was es für ihn bedeutete, wieder seinem Vater ausgeliefert zu sein. Ein schriller Schrei des Phönix, der ihm niemals von der Seite wich, schnitt durch sein Bewusstsein, doch Fawkes konnte seinen Zusammenbruch nicht verhindern. Sirius Tod hatte die Tür zu seiner Seele geöffnet und die Wahrheit, dass er sich selbst und damit auch Draco verraten hatte, als er sich seine Vergangenheit aus dem Herzen riss, brach seinen letzten Widerstand und das war zuviel für seinen Verstand. Fawkes Gesang erreichte ihn nicht mehr und als Consalvo und zwei andere in den Raum gestürzt kamen, lag er schon besinnungslos am Boden. ************************************************** Mit einem Ruck saß Harry senkrecht im Bett, als Consalvos Weckzauber ihn traf. Der alte Magier hatte die Geduld verloren, als er auch drei Tage später ohne ersichtlichen Grund nicht aus der Ohmacht erwachte. "Was ist geschehen?" Harry sah Consalvo verständnislos an. "Das frage ich dich, Junge!" Wie üblich fragte sich Harry bei dieser Anrede, wann er in den Augen seines Meisters alt genug sein würde, um nicht mehr als Junge bezeichnet zu werden. Immerhin war er inzwischen zweiundzwanzig und in den Augen seiner Mitschüler selbst schon ein großer Magier. In wenigen Wochen sollte er schließlich die Prüfung zum ersten Grad ablegen und danach gab es nichts mehr, was geprüft werden konnte. Eine finstere Ahnung sagte ihm zwar, das Consalvo erst dann keinen Schüler mehr in ihm sehen würde, wenn er ihm nichts mehr beibringen konnte, doch ein Magier ersten Grades würde er dann trotzdem sein. Stück für Stück fügten sich die Erinnerungen in seinem Kopf wieder zusammen. Sirius war tot und er war sich klar geworden, dass man seine Vergangenheit nicht einfach abstreifen konnte, wie ein Kleidungsstück. Er war und blieb Harry Potter der Junge der lebt. Doch das war nicht das eigentliche Problem. Das Problem war Draco Malfoy und die Vorstellung, dass dieser so geworden sein könnte, wie sein Vater - mordlüstern, blutdurstig und gnadenlos. Abgrundtiefe Trauer machte sich in seinem Blick breit und was jedem anderen Sorge bereitet hätte, ließ auf Consalvo Minardellis Lippen ein trauriges, aber erleichtertes Lächeln erscheinen. Harrys Seele hatte sich aus ihrem Gefängnis befreit. Kein Wunder, dass ihn das umgehauen hatte. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. "Du wirst mir jetzt auf der Stelle sagen, was dich all die Jahre gequält hat!...sonst verpasse ich dir das!", er hielt ihm eine Phiole mit einen klaren Flüssigkeit unter die Nase, die Harry sehr genau kannte, auch wenn er selbst bisher noch nicht in die Verlegenheit gekommen war, Minardellis Wahrheitselixier am eigenen Leibe zu spüren. "Ich kann dich nicht zum Magier ersten Grades weihen lassen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob du irgendwann an dir selbst zerbrichst!" Das war also der Grund, dass es noch keinen Termin gab. Minardelli war sich nie sicher gewesen, was in seinem tiefsten Innern vor sich ging. Harry ließ sich nach hinten umfallen und starrte die Decke an. Es war ihm schon schwer gefallen, Dumbledore die Wahrheit zu sagen, um Draco zu retten, doch jetzt, nach so langer Zeit noch einmal all das hervorholen zu müssen, tat noch mehr weh. Es war sein Glaube, Draco verraten zu haben, der ihn letztendlich dazu brachte, sich seinen Schmerz von der Seele zu reden. Consalvo schwieg eine ganze Weile, nachdem er geendet hatte und aus dem Fenster hinaus starrte, doch dann fragte er: "Weißt du, was es heißt, die Seele eines Menschen zu beschützen?" "Ich denke schon!...Doch ich habe ihn schon lange verraten und damit auch mich selbst!" "Glaubst du noch an die Unschuld seiner Seele?" Harry sah auf. "Ich weiß es nicht!" "Willst du daran glauben?" Harry brauchte eine Ewigkeit, um zu antworten. Er sah Draco vor sich, an diesem letzten Abend. Er sah den Glaube an ihn in seinen Augen. Er wollte nicht daran denken, dass Draco den Weg seines Vaters beschritten haben könnte. "Ja!...Aber ich weiß nicht, ob ich das noch kann, bei all dem, was in England passiert!" "Und bei dem, was du gesehen hast!" Consalvo wusste, dass er diese Vision gehabt hatte. Er hatte ihn im Garten gefunden, noch mehr erstarrt, als er sonst war. Harry nickte nur. "Dann musst du dich überzeugen, dass es seine Seele noch Wert ist beschützt zu werden!" Nun sah Harry ihn ungläubig an. Er fragte sich, ob er richtig verstand, was Minardelli da sagte. "Ihr meint doch nicht..." Consalvo lächelte nur und Harry wusste, dass er meinte, was er sagte. "Aber was wenn...wenn...wenn er...?" "Wenn er seine Seele verloren hat?...Dann, aber erst dann hast du ihn wirklich verraten!" Consalvo beugte sich zu ihm und zwang ihn, ihn anzusehen. "Es ist ein Kampf um deine eigene Seele, Harry, und es ist deine Pflicht, dir selbst und deinem Schwur gegenüber! Vorher wirst du niemals frei sein!" Harry sah in die warmen, braunen Augen seines Lehrers. "Harry?" Consalvo lächelte. "Ja!...Harry!...Jetzt bist du wieder Harry Potter!...Jetzt bist du wieder du selbst! Und ich freu mich aufrichtig...dich endlich kennen zu lernen!" Er stand auf. "Ruh dich aus...und denke über das nach, was ich gesagt habe!...Wir werden reden, wenn du mit dir im Reinen bist und alles nötige in die Wege leiten!" Harry wusste noch bevor die Tür hinter Consalvo ins Schloss gefallen war, das das richtig war. Er war nicht mehr er selbst gewesen seit dem Augenblick, als Draco Hogwarts verlassen hatte, denn damals hatte er aufgehört zu kämpfen, doch er fragte sich, ob Dracos Seele nach so langer Zeit wirklich noch zu retten war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)