Der Weg zu dir von RuffysKreationen (Kapitel 13: "Ich liebe dich") ================================================================================ Kapitel 8: Giftiges Zusammentreffen ----------------------------------- „Nein, hier lang, Zorro!“, rief Brook immer nervöser. „Jaja…“, murrte ich. „Kannst du mich eigentlich mal aufklären? Was geht hier ab?“ Brook seufzte einmal böse und erzählte: „Vor drei Tagen wurde diese Stadt von Piraten angegriffen. Sie haben die Erwachsenen als Sklaven mitgenommen, die Kinder konnten in Sicherheit gebracht werden. Dieser Opa von der Weltregierung hat dir den Auftrag gegeben, diese Piraten dingfest zu machen!“ Ich wusste von keinem Auftrag. Ich hielt jetzt auch lieber meine Klappe, das Skelett schien sehr gereizt zu sein. Ich rannte ihm hinterher. Wie konnte er sich nur die Wege merken? Hier sah doch alles gleich aus. Ein Kanonenschuss! Wenige Häuser vor uns war die Kugel eingeschlagen. Noch mehr dunkler Rauch kroch durch die Straßen. „Wir müssen uns beeilen!“, schrie Brook aufgeregt. „Sonst ist hier gleich nichts mehr übrig!“ Am Horizont sah ich das Meer. Wir waren schon fast am Hafen. Ein riesiges Piratenschiff ankerte dort. Den Jolly Roger hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ein Skelett, das ein blutendes Herz in den Händen hielt. Ich zog Brook in eine kleine Gasse. „Wir brauchen einen Plan“, sagte ich knapp. „Wir können da nicht einfach so reinstürmen. Sie haben schließlich Gefangene.“ Brook nickte. Stille. Es war nicht meine Absicht gewesen, selbst einen Plan auszudenken! „Hast du denn einen Plan?“, fragte er vorsichtig. „Nein“, gab ich knapp zurück, was Brook laut aufschreien ließ. „Halt die Klappe!“, fauchte ich. Gut, nun hieß es wieder, die Fakten zu sortieren. Die Piraten hatten scheinbar nicht ihr Schiff verlassen, wir mussten also reinstürmen. Die Sklaven hielten sich wahrscheinlich auch dort auf, was ein Problem war. So konnte man schlecht einfach alle angreifen sondern musste darauf achten, wer wirklich der Feind war. Am besten wir würden auch nicht das Schiff zerstören. Mit dem könnten wir weiterreisen. Ob wir den Navigator wohl versklaven konnten? „Hast du jetzt einen Plan?“, fragte Brook und starrte mich an. Ich seufzte. „Ich habe keine Ahnung, wie das gut gehen soll!“, gab ich zu. „Vielleicht sollten wir einfach zu ihnen gehen und sie anlügen.“ Er starrte mich entsetzt an. Wenigstens hatte ich nachgedacht, wenn auch nicht viel und nicht hilfreich und überhaupt… „Du bist verrückt“, meinte Brook ruhig. Sagte gerade der Richtige. „Wir machen das jetzt einfach so! Auf mein Zeichen befreist du die Sklaven und bringst sie so weit wie möglich weg vom Schiff!“, befahl ich. „Äh…Zorro?“, unterbrach Brook schließlich meinen Befehl. „Dein Plan wird jetzt scheitern, die Piraten haben ihr Schiff verlassen.“ Ich schaute aus der Gasse und sah die gesamte Piratenmannschaft langsam die Straße heraufkommen. Perfekt! „Schleich dich auf das Schiff und befreie die Sklaven. Besser geht’s doch gar nicht!“, sagte ich grinsend und band mein Kopftuch fest. Schließlich sollten sie wissen, wer sie da zum Teufel brachte. Der Name Piratenjäger würde wohl für immer auf mir liegen. Brook nickte etwas ängstlich und lief die Gasse entlang. Dahinter verschwand er um die Ecke und ich konnte mich um die Piraten kümmern. Ich zog Kuina’s Schwert, das Wado-Ichi-Monji. Die Klinge blitzte im Sonnenschein auf. Jeglicher Schmerz, den ich vor wenigen Stunden noch verspürt hatte, war wie verschwunden. Der Schlaf hatte doch gut geholfen. Oder es war das Adrenalin, das durch meinen Körper raste. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas nicht so laufen würde, wie ich es mir vorstellte. Wie oft war das auch schon der Fall gewesen? Ich ging zur Straße, die zum Hafen führte, und sah die Piraten auf mich zukommen. Ich ging ihnen entgegen. Sie würden mich schon angreifen. Schritt für Schritt kamen wir uns näher. Die Blicke hoben sich, je näher ich ihnen kam. Die Augen weiteten sich, als sie mich erkannt hatten. Abrupt blieben sie stehen. „He, was soll das?“, fragte ich die Bande und blieb auch stehen. „Du!“, schrie ein etwa 2 metergroßer Mann mit einer Narbe am Kinn. Er trug einen Kapitänshut. Ich schaute ihn an, doch er sagte nichts weiter. „Hat man dir nicht das Sprechen beigebracht?“, fragte ich seufzend. „Du!“, kam es wieder vom Kapitän. Und wieder Stille. „Gut, behalten wir mal die Manieren“, sagte ich ruhig. „Mein Name ist Lorenor Zorro, bester Schwertkämpfer der Welt und bekannt als Piratenjäger. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Ah!“, kam es vom Kapitän. „Mein Name ist Francois, Kapitän der Skull Hearts und bekannt als…Sklavenhändler!“ Soso. Komischer Kauz. „Gut, das sehe ich dann als Geständnis. Das ist euer Ende“, sagte ich leicht grinsend. Die Piraten starrten fassungslos zu ihrem Käpt’n und dann zu mir. „Eh, wie konntest du nur, Käpt’n?!“, schrien sie durcheinander. „Der König wird uns umbringen! Wir müssen die Sklaven doch nach Hause bringen!“ König? Sklaven nach Hause bringen? Das konnte ja noch spannend werden. „Ich werde eurem König Bescheid sagen, dass mein Kumpel und ich die Sklaven befreit haben und ihr euer Leben verloren habt“, meinte ich beruhigend. „Ach, gut“, kam es zufrieden aus der Bande. „Seid ihr verrückt geworden?!“, schrie Francois seine Mannschaft an. „Der Kerl steht hier allein vor uns! Wir sind eindeutig in der Überzahl! Wir werden ihn erledigen!“ Lautes Kampfgeschrei. Ging es also endlich los. „Attaquer!“, rief Francois seinen Männern zu, die auch sofort auf mich zu rannten. Mit erhobenen Säbeln tanzten sie bei mir an und umzingelten mich. „Süß“, meinte ich und klemmte mir das Schwert zwischen die Zähne, meine anderen Schwerter gezogen. „Dragon Strike! Tornado!“ Gut, dass sie mich umzingelt hatten. So konnte mein Wirbelwind wirklich alle erfassen. Ich steckte zwei meiner Schwerter wieder ein, während die Gegner noch immer durch die Luft flogen. Francois sah mich ungläubig an. „Mon dieu“, pfiff er heraus. „Das ist ja unglaublich! Warum hört die Attacke nicht auf?!“ Und das war alles, worüber er nachdachte? War ja wohl ein Witz. Das war kein Gegner für mich. „Noch einen letzten Wunsch?“, fragte ich den Kerl gnädig. „Moi? Non, non, du wirst dein letztes Gebet sprechen müssen“, lachte er. „Unser Königreich ist berühmt für seine hinterhältigen Kampfmethoden. Du wirst jetzt sterben!“ Er zückte einen Dolch, der von einer Flüssigkeit getränkt war. Die Klinge schimmerte lila. „Iiih, das wird giftig“, bemerkte ich. „Mourir!“, schrie der Riese und stürmte auf mich zu. Die Klinge durfte mich nicht erwischen. Wer wusste schon, was das für ein Gift war. Er stieß zu, doch ich konnte ausweichen. Er war zu langsam für mich. Das konnte nur ein leichtes Spiel werden. „Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich an keinen Gott glaube?“, fragte ich ihn, während er immer wieder versuchte, mich aufzuspießen. „Das letzte Gebet kannst du dir sonst wo hinstecken!“ Er stieß wieder zu. Den Moment nutzte ich für einen gezielten Schlag auf seinen Arm. Der Dolch flog durch die Luft und landete in einem Schutthaufen. „Mein wunderschöner Dolch!“, heulte Francois und sah mich wütend an. „Dieser Kampf ist noch nicht vorbei!“ Er holte Nadeln aus seiner Jackentasche heraus. Die waren dann wohl auch giftig. „Willst du jetzt nähen?“, provozierte ich ihn. „Mach dich nicht über mich lustig!“, schrie er wütend und schleuderte mir die Nadeln entgegen. Komischerweise wurden es immer mehr. Ich schlug sie, so gut es ging, weg von mir. „Hihi, ich habe dich getroffen!“, grinste er plötzlich. Ich durfte es jetzt nicht wagen, seine Behauptung zu überprüfen. Den Moment konnte er gut nutzen, um mich auszuschalten. „Willst du einen Pokal dafür?“, fragte ich ihn gelangweilt. „Sacrebleu! Du wagst es immer noch, mich zu provozieren?! Weißt du denn nicht, wer ich bin? Wie mächtig ich bald sein werde?!“, schrie er aufgebracht. „Ich werde bald ein hoher Minister sein! Unser König steht kurz vor der Übernahme Alabastas! Und dafür werde ich in Frommage das höchste Amt innehaben! So sehr vertraut mir König Farquard!“ Oha, das war ja mal sehr interessant. Und gleichzeitig sein Todesurteil. „Weißt du, Francois, das war gerade die falsche Antwort. Jetzt kann ich dich unmöglich am Leben lassen“, sagte ich kühl und schaute ihn an. Er hielt meinem Blick nicht stand und fing an zu zittern. „W-w-wie meinst du das jetzt?“, fragte er kleinlaut. „Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich ein Samurai der Meere bin und den Auftrag erhalten habe, Alabasta zu retten?“, fragte ich ihn. Er schüttelte nur langsam den Kopf. Die Zahnrädchen schienen wohl endlich bei ihm zu arbeiten und er versuchte zu fliehen, heulend zu fliehen. „König Strike!“ Der Körper fiel dumpf zu Boden. Mein Tornado hatte sich inzwischen auch aufgelöst. Die Straße war voller Leichen. Eine Gewissheit. Alabasta wurde von Piraten bedroht. Dieser Farquard war mit Sicherheit kein König. Ich musste schnell zu Vivi, bevor sie einen großen Fehler machen würde! „Gut gemacht, Zorro.“ Hinter mir waren Agenten der Weltregierung aufgetaucht. Ich drehte mich zu ihnen um. „Wir nehmen die Piraten jetzt mit“, sagte einer von ihnen. Sie schnappten sich die leblosen Körper und verschwanden mit der Technik „Rasur“. Schnell zum Hafen! Mein Gefühl hatte mich mal wieder nicht getäuscht, aber so eine Wahrheit wollte ich dann doch nicht gleich erfahren. Brook winkte mir vom Schiff herunter, als ich am Hafen ankam. Er hatte alle Sklaven befreit, die nun langsam und unsicher das Schiff verließen. Von der Stadt kamen nun auch viele Kinder angerannt, die ihre Eltern und andere Verwandte in die Arme schlossen. Ein Happy End also. Ich sah die vielen glücklichen Gesichter der Leute. Ihre Augen waren voller Freudentränen. Bei dem Anblick schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Brook kam auf mich zu. „Gut gemacht“, sagte ich lobend. „Das war doch ein Kinderspiel, yohohoho!“, lachte er. Er ging zu den Menschen und unterhielt sich mit ihnen. Mist, hatte der Käsekopf mich vorhin wirklich mit einer Nadel getroffen? Ich sah an mir herunter, tastete alles ab und fand zum Glück nichts. Puh, das wäre eine ziemlich gute Falle gewesen. Ein kleines Mädchen mit blondem Haar kam zu mir. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte sie uns in der Nacht in das Haus geführt, in dem wir übernachtet hatten. „Danke, Meister Zorro!“, sagte sie lächelnd und verneigte sich. „Du hast die Piraten erledigt! Ich hab alles genau gesehen!“ Oha, jetzt würde sie ein Trauma fürs Leben haben! Wie alt war sie? Höchstens zehn, schätzte ich, und hatte schon so viele Menschen sterben sehen. Da! Das Grinsen war wohl schon der Anfang! „Schon gut. Ich habe die Piraten aus eigener Sache erledigt. Ihr habt sozusagen den Nebeneffekt abbekommen“, sagte ich und schaute zum Schiff hoch. Wir brauchten ganz dringend einen Navigator, der mit dem Schiff auch umgehen konnte. Leider hatte ich alle Männer der Bande erledigt… „Willst du nicht zu deinen Eltern?“, fragte ich das Mädchen, als sie mir immer wieder hinterher gelaufen war. „Ich habe keine Eltern. Sie sind schon vor langer Zeit gestorben. Ich kenne sie nicht einmal!“, antwortete sie, doch sie schien nicht betrübt deswegen zu sein. „Ich heiße übrigens Lina. Ich habe mich vorhin mit Brook unterhalten. Er wollte uns unbedingt helfen. Er ist ein sehr liebes Skelett.“ Ich nickte. Sie war ohne Eltern. Armes Mädchen. „Ah, da bist du ja, Zorro!“, hörte ich Brook hinter mir. „Ich muss dir etwas ganz Dringendes erzählen!“ Ich drehte mich zu ihm um. Auch Lina war interessiert, was das Skelett zu berichten hatte. „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe mit diesem Farquard gesprochen! Er hat mich für den Piratenkapitän gehalten und seine Pläne preisgegeben. Er sagte, er würde heute Abend die Schiffe vor einer Hafenstadt positionieren. Sie wollen die Prinzessin erpressen! Die Hochzeit wird erpresst! Scheinbar arbeiten nur Piraten für ihn, also gehe ich davon aus, dass er selbst kein König ist“, sagte Brook fast atemlos. „Morgen will er den Hochzeitstermin ausmachen! Er will ihn so früh wie möglich legen, damit ihm niemand in die Quere kommt.“ Ich ballte meine Faust. Sie drohten mit der Zerstörung, damit Vivi nicht mal daran dachte, die Hochzeit abzulehnen. Piraten würden Alabasta zerstören. Morgen sollte der Termin stehen. Ich sah verzweifelt das riesige Schiff an. Wie schnell würden wir sein? Alabasta war noch so weit weg. Wir würden es nicht rechtzeitig schaffen. „Oh, Lina, was tust du denn hier?“, fragte Brook plötzlich. Lina ignorierte ihn und stellte sich neben mich. Sie umklammerte meine linke Hand. Ich sah zu ihr herunter. „Ich habe keine Eltern“, sagte sie. „Nimmst du mich mit? Nach Alabasta?“ Sie sah zu mir auf und Tränen füllten ihre Augen. Warum wollte sie mit uns kommen? Wir waren ebenso Piraten, wie die Männer, die ihre Heimat angegriffen hatten. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und sah fragend zu Brook. Auch er schien perplex zu sein. Ich bückte mich zu Lina herunter und sah ihr in die Augen. „Wir sind Piraten. Wir können doch nicht ein Kind mitnehmen“, versuchte ich zu erklären. „Aber…“, heulte sie aus. „Aber ich kenne mich mit Navigation aus! Und ihr braucht bestimmt jemanden, der euch nach Alabasta bringt, das Deck schrubbt und euch bekocht!“ Sie heulte noch lauter. Sie kannte sich mit Navigation aus? Das war ein Vorteil, aber trotzdem viel zu gefährlich für ein Kind. Langsam kamen die Stadtbewohner zu uns. „Nehmt sie mit!“, rief ein Mann. „Es ist ihr großer Traum, auf das weite Meer hinauszufahren. Sie hat hier keine Familie mehr.“ „Sie hat euch schon so ins Herz geschlossen!“, rief eine Frau. „Den Abschied würde sie nicht mehr ertragen…“ Lina schluchzte noch immer. „Zorro?“ Brook sah mich fragend an. Ich wusste doch auch keine Antwort. Was sollte ich mit einem Kind anfangen? „Als ob du nicht wüsstest, wie es ist, ohne Eltern aufzuwachsen!“, ertönte eine Stimme. Okay, das reichte. Wer war das? Ich stand auf und sah in die Menge. Sie alle sahen mich mit hoffnungsvollen Blicken an. Lina klammerte sich erneut an meine Hand. Ja, ich wusste, wie es war, ohne Eltern aufzuwachsen. Aber niemand konnte sie je ersetzen. Auch ich konnte ihr keinen richtigen Vater ersetzen. „Die Reise ist anstrengend, das Meer ist rau, die Wellen sind stark und unberechenbar“, sagte ich leise und schaute dabei zu Lina. „Bist du dir wirklich sicher, dass du dich bereit dafür fühlst?“ Sie nickte und lächelte entschlossen. Ihre Augen waren noch immer voller Tränen. Ich sah Brook an. „Damit das klar ist: Du bist der Opa und passt auf sie auf“, sagte ich zu ihm und er grinste. Lina verstand wohl nicht, was ich gemeint hatte, aber alle anderen freuten sich und tanzten. Jetzt hatte ich mir ein Kind angelacht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)