Forschungsprojekt: Reales Leben. von missfortheworld (Kreatives Chaos inklusive.) ================================================================================ Kapitel 7: Hell --------------- @ Skalli_Otori: Ich teile seinen Hass auf Marco selbst nicht ;-D Wollte aber mal einen Charakter einbauen, der nicht automatisch von allen anderen Charakteren geliebt wird ;) @ Zorro-san: Ich werde versuchen, Kidd im nächsten Kapitel wieder einmal auftauchen zu lassen. Dieses Mal passte er mir leider nicht ganz so ins Konzept^^ @ OnePieceFan: Ich liebe dich für deine abgrundtiefe Liebe zu meiner Fanfic :-DDD @ sumsiecupcake: Wie soll ich nur mit so viel Lob umgehen?^^ Dickstes Dankeschön der Welt! - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - C H A P T E R – S I X „Intelligenz“, behaupten die Intelligenten, ist die Fähigkeit, sich jeder möglichen Situation anzupassen. Wenn man demnach ein Buch falschherum in die Hand nimmt, sollte man lernen, dieses Buch falschherum zu lesen. Im beschaulichen Appartement im vierten Stock des Hochhauses an der dritten Ecke der Oakwood Avenue in Richmond stieß diese Fähigkeit scheinbar deutlich an ihre Grenzen. Würde Sanji nicht täglich dafür sorgen, dass der Kühlschrank voll ist, würde Ace schlicht und ergreifend verhungern. Würde Zorro nicht regelmäßige Schläfchen halten, hätte das enorme Auswirkungen auf seinen Gemütszustand. Und gab es Streit, so existierte nicht die geringste Chance für Schlichtung oder eine Verbesserung der Situation. Streit war das Stichwort. Namis anfänglicher Zorn, der hauptsächlich in Zorros Sturheit begründet lag, war zwischenzeitlich verschwunden und durch ein reuevolles Schuldgefühl ersetzt worden. Vorwurfsvoll bekrittelte die junge Frau ihre eigene Dickköpfigkeit bezüglich der Vorschriften, die sie ihrem Mitbewohner unerlaubt machen hatte wollen. Jeder Mensch hatte schließlich ein Recht auf seine eigene Meinung, weshalb es dem Grünhaarigen auch gestattet sein sollte, seinen Freundeskreis eigenständig zu bestimmen. Noch am selben Abend, an dem sie mit Zorro in dieses unerwartete Wortgefecht geraten war, hatte sie den Entschluss gefasst, sich mit ihm auszusprechen und diese Konversation aus der Welt zu schaffen. Seine Reaktion fiel jedoch bescheidener aus, als erwartet. „Manches Vergnügen besteht darin, dass man mit Vergnügen darauf verzichtet“, antwortete er kühl, nachdem sie ihm ihren Versöhnungsvorschlag unterbreitet hatte. Jegliche Vorsatz brach damit in sich zusammen wie ein Kartenhaus im Wind. Sollte der Kerl doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Schließlich muss nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, zuvor im Bilde gewesen sein! +++ +++ +++ Die darauffolgenden Wochentage verliefen nicht weniger distanziert. Jede Minute, die Nami in der Gegenwart ihres Mitbewohners verbringen musste, war explosiv. Als sie eines Abends vollkommen ausgelaugt von der Arbeit zurückkehrte, fand sie ihren Streitpartner zusammen mit Law auf der Wohnzimmercouch vor. „Das ist mein Eis!“, stellte die junge Frau augenblicklich anklagend fest, während sie den Grünhaarigen mit vorwurfsvollen Blicken taxierte. Ohne ihr auch nur einen kleinen Hauch seiner Aufmerksamkeit zu schenken, steckte er sich einen weiteren großen Löffel in den Mund und musste sich insgeheim eingestehen, dass der Geschmack wahrhaftig nichts für seinen Gaumen war. Nichtsdestotrotz zwang er sich mühsam dazu, das Gesicht nicht zu einer angewiderten Grimasse zu verziehen. Hier ging es schließlich nur um das Prinzip! „Verzeihung, aber ich kann hier nirgendwo ein Schild mit deinem Namen erkennen“, erwiderte er schließlich nach einer geschlagenen Ewigkeit mit gelangweilter Stimme, ehe er triumphierend aufsprang und sich darüber freute, seinen Kumpel in einer hart umkämpften Partie Fifa auf der Playstation geschlagen zu haben. Die erwartete Schimpftirade seiner Mitbewohnerin ließ keine Sekunde auf sich warten, weshalb er kurzerhand die Lautstärke des Fernsehers in die Höhe trieb. Als selbst das Maximum nicht mehr ausreichte, um das schrille Gekreische zu ersticken, fuhr er sich genervt durch die Haare und entschied sich letztlich dazu, selbst die Krallen auszufahren: „Argh, musst du nicht putzen, oder so?“ „Leck mich, Bastard!“, gab sie kurzerhand mit erstickter Stimme zurück, ehe sie in ihr Zimmer stürmte und das laute Knallen der Tür durch das halbe Appartement hallte. „Nein danke!“, brüllte er ihr hinterher, ehe er sich wieder auf sein Spiel konzentrierte. +++ +++ +++ Das ersehnte Wochenende stand endlich vor der Tür. Vollbeladen bestieg die Gruppe den Bus, der sie an den gewünschten Ort chauffieren sollte, da keiner im Besitz eines Autos und die Clique durch Law, Ruffy und Vivi gewachsen war. Da Marco ihnen gestattet hatte, eine Begleitung mitzubringen, hatte Nami augenblicklich ihre Freundin kontaktiert. Ohne weibliche Gesellschaft standen die Chancen unglücklicherweise zu gut, um in eine tiefe und grauenvolle Schlucht der Verzweiflung zu fallen und sich womöglich am Ende des Wochenendes von der Brücke zu stürzen. In Virginia Beach angekommen, wurden sie allesamt, mit Ausnahme von Law und Zorro, herzlichst von ihrem Gastgeber empfangen und begrüßt. Nach einer kurzen Führung durch das Haus verzogen sich die Freunde geschlossen an den Strand, um das herrliche Wetter zu genießen. „Deine Schönheit raubt mir komplett den Verstand!“, komplimentierte Sanji seine Mitbewohnerin, nachdem jene kurzerhand aus ihrem weißen Strandkleid geschlüpft war und den Umstehenden nun keck ihren makellosen Körper präsentierte. „Lüstling!“, zischte Zorro daraufhin provozierend im Vorbeigehen, was dafür sorgte, dass ein zorniger Schatten über die Gesichter der beiden Angesprochenen huschte. Nur mühsam konnte Nami die Aggression, die in ihr aufkeimte, unterdrücken. Seufzend breitete sie ihr Handtuch aus und nahm darauf Platz, ohne ihren männlichen Begleitern, die nahe dem Liegeplatz Volleyball spielten, auch nur die geringste Beachtung zu schenken. „Habt ihr euch gestritten?“, fragte Vivi neugierig, während sie in die Richtung des Grünhaarigen nickte. Ihr war dieses angespannte Knistern, das neuerdings zwischen den beiden herrschte natürlich aufgefallen. Eigentlich war es kaum zu übersehen, dass etwas definitiv nicht stimmte. Noch bevor sie ihrer blauhaarigen Freundin eine Antwort geben konnte, machte Namis Hinterkopf die unangenehme Bekanntschaft mit einem sandigen und triefend nassen Wasserball. „Oops, sorry. Meine Hand ist abgerutscht“, erklärte der Grünhaarige sein Missgeschick kurzerhand, während sie sich zornig durch die Haare fuhr. Es sollte jedoch nicht bei diesem einen Seitenhieb bleiben, da Zorro nur wenige Minuten später einen missglückten Ball retten wollte. Um seinem spektakulären Hechtsprung noch die richtige Würze zu verleihen, grub sich sein Körper beim Aufprall besonders tief in den Boden ein, sodass der Sand munter durch die Gegend geschleudert wurde und hauptsächlich den Körper der Orangehaarigen berieselte. „Oooops. Sooooorry!“, antwortete er erneut. Mittlerweile schien er sichtlich Gefallen an diesen beiden Worten gefunden zu haben. Lässig rappelte er sich auf und klopfte sich auf arrogante Art und Weise den Staub von den Schultern, ehe er verschmitzt grinsend zu seinen Mitspielern zurückkehrte. Dem feurigen Blick, den er dabei im Nacken spürte und dem Geräusch, das eine Mischung aus dem Fauchen einer Katze und dem unangenehmen Quietschen einer Fahrradglocke war, schenkte er dabei keine Beachtung. Um ihren erhitzten Körper und das feurige Pochen ihrer Adern abzukühlen, schritt sie schließlich auf das Meer zu. Ein strahlendes Lächeln zierte ihre Lippen, als sie den Blick über das klare Wasser schweifen ließ, in dem sich das anmutige Aquamarinblau des Himmels widerspiegelte und somit einen unendlich großen, blauen Horizont schaffte. Der Wind brachte ihre Haare und ihr Sommerkleid anmutig zum Tanzen, während das sanfte Rauschen der Wellen ungeheuer stimulierend auf ihre ohnehin angespannten Nerven wirkte. Wohlig seufzend schritt sie durch das seichte Wasser, das in dieser Hitze wahrlich Erfrischung spendete. Als sie schließlich eine besonders auffällig gemusterte Muschel erblickte und sich danach bücken wollte, ertönte ein lautes Platschen und binnen weniger Sekunden war sie triefend nass. Und die Muschel war obendrein weg. „Oops, sorry. Hab dich gar nicht gesehen“, rechtfertigte sich der Grünhaarige mit der wohl unehrlichsten unschuldigen Miene, die er an den Tag bringen konnte, nachdem er an ihr vorbeigestürmt war und den Kopf einige Meter entfernt aus dem Wasser steckte. Seine Gesichtszüge beherbergten nicht den geringsten Hauch an Reue, sondern erweckten vielmehr den Eindruck, als würde er krankhaft versuchen, sich ein lautes Auflachen zu verkneifen. Zornig schnaubend und die Hände zu Fäusten geballt, feuerte sie eine ganze Reihe an wüsten Beschimpfungen in seine Richtung ab, ehe sie mit verschränkten Armen von dannen zog und sich zu Marco an die Strandbar gesellte, während Law dem Grünhaarigen grinsend auf die Schulter klopfte. „Ein wirklich großartiger Zug, mein Freund. Hast dein Schätzchen förmlich in die Arme deines Gegners gedrängt. Du bist wahrlich ein Genie!“ „Halt die Klappe!“, fauchte der Angesprochene daraufhin angriffslustig. „Was ziehst du denn für ein Gesicht, Honey?“, fragte Marco seine Grundschulfreundin indes besorgt, worauf die junge Frau missmutig das Gesicht verzog. „Diese Vollidioten gehen mir gewaltig auf den Sack!“ „Wenn sie dir auch nur ein Haar krümmen, dann verdresche ich sie solange, bis ihnen die Eingeweide um die Ohren fliegen.“ Trotz ihrer schlechten Laune beobachte sie den Grünhaarigen nachdenklich. Als er zuvor an ihr vorbeigestürmt war, hatte sie für einen kurzen Augenblick geglaubt, eine lange Narbe an seiner Brust erkannt zu haben. Obwohl sie nun schon eine geraume Weile zusammenlebten, konnte sie sich nicht erinnern, ihn jemals oben ohne gesehen zu haben. Auch nun versperrte ihr sein T-Short bereits wieder die Sicht. Die Fantasie musste ihr wohl einen Streich gespielt haben... +++ +++ +++ Noch bevor die Sonne in all ihrer Pracht untergehen konnte, floss der Alkohol bereits zur Genüge, sodass gegen Einbruch der Nacht kein einziger nüchterner Gast mehr aufzufinden war. In beinahe jeder Hand fand sich ein farbenfroher Cocktail wieder, der sich auf zauberhafte Weise sehr schnell verflüchtigte. Der Bass ließ die Wände wackeln und der Beat lockte die Menschen scharenweise auf die Tanzfläche. Wenig bekleidete Körper drängten sich feurig aneinander und brachten das Haus zum Kochen. Sich im Takt der Musik bewegend nippte Nami an ihrem Touchdown und beobachte zusammen mit Vivi deren Freund, der in seiner eigenen Welt gefangen zu sein schien und einen zur Seite gestellten Crosstrainer mit durchdringenden Blicken taxierte. „Bist du betrunken, Ruffy?“, fragte die Orangehaarige laut und sichtlich amüsiert, sodass der Angesprochene verwirrt aus seinen Gedanken schreckte. „Nein, der Baum hat mich was gefragt“, erwiderte er mit todernster Stimme. Für diese Aussage an sich hätte er sich grundsätzlich eine Auszeichnung verdient. Dass er das Sportgerät jedoch mit einer Pflanze verwechselte war das Sahnehäubchen auf der Torte. „Yeaaah! Alkohol ist der lebendige Beweis, dass Gott uns liebt und es gut mit uns meint!“, lallte Ace nicht weit entfernt lautstark, ehe er sich unverfroren an ein armes, einsames Häschen mit Brüsten heranpirschte. Dass er ihr unverblümt an den Allerwertesten fasste und seine Finger fest in ihr Fleisch vergrub, sorgte jedoch nicht gerade für einen Punkt-Regen. Einen Augenblick später machte sein Gesicht die unangenehme Bekanntschaft mit der klebrigen Substanz ihres Getränks, ehe die junge Frau aufgebracht von dannen zog und ihn ein ‘betrunkenes Arschloch‘ nannte. „Fräulein, ich bin jetzt vielleicht betrunken, aber morgen wieder nüchtern. Du bleibst jedoch hässlich!“, brüllte er streitsüchtig, obwohl die Angesprochene längst außer Reichweite war. „Du bist echt der Größte, Bro!“, gab Ruffy lachend von sich, ehe er dem Schwarzhaarigen aufbauend auf die Schulter klopfte. „In der Tat! Ich bin der Größte!“, stimmte ihm sein Bruder selbstgefällig zu. „Ja, du bist ganz toll. Und jetzt geh mir aus dem Weg“, ertönte Marcos Stimme genervt, sodass das Lächeln der Umstehenden überrascht verblasste. „Zorro, wo kommst du denn her und wo willst du schon wieder hin?“, warf Ace schief grinsend in den Raum, als er erstmals Notiz von seinem Kumpel genommen hatte. Jener stürmte jedoch wortlos und sichtlich aggressiv an ihm vorbei in die Richtung, in die Marcos Silhouette vor wenigen Augenblicken inmitten der tanzenden Menge verschwunden war. „Ich piss dem Scheißkerl ins Genick!“, kam seine Antwort postwendend. +++ +++ +++ Aus schier unerfindlichen Gründen fand sich Zorro plötzlich auf der Tanzfläche wieder, obwohl er eigentlich geplant hatte, etwas frische Luft zu schnappen. Dieser Bereich glich einem Dschungel, dem er vollkommen unbewaffnet entgegentrat und in dem er nach nur wenigen Sekunden mit einer exotischen Schönheit zu kämpfen hatte, die ihm den Fluchtweg versperrte. Das Schauspiel blieb den wachsamen Augen von Vivi und Nami natürlich nicht verborgen. „Das nuttige Kleid dieser Tussi lässt der Fantasie nicht unbedingt viel Freiraum“, stichelte die Blauhaarige augenblicklich leicht abwertend. „Das Kleid ist nicht zu nuttig, sondern die Frau, die es trägt“, erwiderte die Orangehaarige daraufhin zähneknirschend. Ihr Verlangen nach einem neuen starken Drink zog sie an die Bar. Eine Party dieser Art endete durchschnittlich zu 70 % mit einer schnellen Nummer im Hinterzimmer. Zorros eigene Quote lag wahrscheinlich deutlich höher. Normalerweise genoss er es zutiefst, wenn sich eine fremde Schönheit filigran an seinen Körper drängte. Doch ein beabsichtigter Rempler, den Marco einer jungen Frau an der Bar versetzte verlangte ihm in diesem Moment seine volle Aufmerksamkeit ab. Irgendwas stimmte definitiv nicht. An der Sache war was faul. Für einen kurzen Augenblick glaubte Zorro, etwas gesehen zu haben, dass er womöglich nie hätte sehen sollen. Es war eine minimale Bewegung, die unnatürlich und verdächtigt wirkte und obwohl ihm seine Augen jederzeit einen Streich hätte spielen können, verließ sich der Grünhaarige auf seinen Instinkt und befreite sich aus den Fängen der fremden Frau, um die Dame an der Bar zu warnen. Jedoch hatte sie sich von einer Sekunde auf die andere in Luft aufgelöst, weshalb er stattdessen dem Blonden folgte. Sein Hass war innerhalb weniger Sekunden weiter gewachsen und er konnte nicht mehr garantieren, den Gästen das anstehende blutige Fiasko zu ersparen. Bevor sich sein Zielobjekt aus seinem Blickfang entziehen konnte, wurde er am Kragen gepackt und durch eine Tür in einen verlassenen Raum gezerrt. „Was hast du dieser Frau in den Drink gemischt?“, fragte Zorro augenblicklich mit scharfer und anklagender Stimme. Dem Angesprochenen stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, weshalb er vorsichtshalber einige Schritte zurückwich. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass ihm jemand auf die Schliche kommen würde, weshalb er nun verzweifelt in den wenigen nüchternen Schuhbladen seines Gehirns nach einer rettenden Ausrede suchte. Letztlich verfiel er jedoch lediglich in hilfloses Stottern. „Ihr Name ist Monet. Wir haben uns vor einigen Monaten auf einer Party kennengelernt. Wir waren beide stockbesoffen und sind irgendwie im Bett gelandet.“, begann er seine Erzählung nach einer Weile. Da Zorro jedoch nur wenig an seinen Geschichten interessiert zu sein schien, packte er ihn drohend am Kragen, sodass Marco ängstlich mit der Sprache rausrückte. „Es waren nur ein paar Tropfen Aphrodisiakum und flüssiges Gras!“ „Du wolltest sie also nur geil machen und dann die Situation schamlos ausnutzen?!“, erwiderte der Grünhaarige, dessen Abneigung gegen den Blondschopf von Sekunde zu Sekunde weiter in das Unermessliche wuchs. „Ich wollte die Sache nur etwas…beschleunigen!“, verteidigte sich der Gastgeber leise. „Bist du bescheuert! Du hast sie ja nicht mehr alle!“, keifte der Grünhaarige aufgebracht und verpasste seinem Gegenüber einen Schlag in die Magengrube. Das dabei entstehende Würgen ignorierte er. Hastig stürmte er zurück in den Saal und konnte die betroffene Frau glücklicherweise schnell ausfindig machen. „Verzeihung, du bist Monet, richtig? Du solltest deinen Touchdown auf keinen Fall-“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, unterbrach ihn die junge Frau abrupt. „Oh, das ist kein Touchdown. Der gehörte eigentlich dieser orangehaarigen Frau an der Bar. Der Barkeeper hatte im Gedränge wohl den Überblick verloren und die Getränke vertauscht. Wieso, was stimmt denn mit dem Touchdown nicht?“ Er hörte ihr gar nicht mehr zu, sondern suchte den Raum fieberhaft nach der ihm so bekannten orangehaarigen Mähne ab. Das durfte alles nicht wahr sein. Gott musste ihn wirklich hassen. Was hatte er bloß angestellt um den Heiligsten der Heiligen zu verärgern? „Zorro, ich brauche deine Hilfe. Nami verhält sich komisch!“, rief Vivi lautstark und riss ihn somit aus seinen Gedanken. „Wow, das ist mir neu“, murmelte er seufzend mit einer ordentlichen Portion Ironie. Seine Befürchtung hatte sich scheinbar bewahrheitet, weshalb er sich von der Blauhaarigen bereitwillig aus dem Raum führen ließ. Es dauerte nicht lange, bis die beiden auf das unverhoffte Szenario aufmerksam wurden, das sich im hinteren Ende des Ganges abspielte. Man konnte deutlich an den Gesichtszügen der Orangehaarigen erkennen, dass sie willig war wie eine rollige Katze und nicht dafür zurückzuschrecken schien, selbst das ärmste Würstchen für das Stillen ihrer Triebsucht zu nutzen. Ihr Opfer, das höchstwahrscheinlich nur zufällig vorbeigekommen war, war angesichts der Pickel noch ein halber Teenager und schien nicht wirklich zu wissen, in welcher gefährlichen Situation er sich gerade befand. Ohne Eingreifen würde die Situation zu einem Desaster mutieren und womöglich in einem Verfahren bezüglich sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen enden… Kompromisslos und mit ungeahnter Leichtigkeit packte der Grünhaarige die Bohnenstange am Kragen und schleuderte ihn rigoros zur Seite. Die Anwendung dieser rohen Gewalt und der drohende Blick waren ausreichend, um das Kerlchen ordentlich zu verschrecken. Dass ihn diese Heldentat in Namis Augen jedoch unglaublich scharf wirken ließ, hätte er nicht für möglich gehalten. Er realisierte es erst als er mit einer unglaublichen Wucht von den Füßen gerissen wurde und unsanft auf seinem Hosenboden landete. Schmerzhaft stöhnend hob er seinen Kopf und erkannte in den glasigen Augen seiner Mitbewohnerin zügellose Begierde. Seufzend erhob er sich mit ihr. „Zorrrrrooo“, nuschelte die junge Frau mit verzückter Miene. Ihr Blick wirkte vollkommen unfokussiert und dennoch schien sie vollkommen auf ihn fixiert zu sein. Unerwartet packte sie ihn am Kragen und beabsichtigte wohl, ihn zu küssen, wäre er nicht im letzten Moment ausgewichen, was seine Mitbewohnerin jedoch nutzte, um sich in seiner Schulter verbeißen zu können. Wieder und wieder flüsterte sie seinen Namen, als handle es sich dabei um eine Art Mantra. Die Art wie sie den Buchstaben ‚r‘ in seinem Namen rollte schickte kalte Schauer über seinen Rücken. Seufzend hievte er sie auf seine Arme, was sie kichernd zu Kenntnis nahm, und machte sich auf die Suche nach ihrem Zimmer, das er hoffentlich bald finden würde. „Du bist wirklich eine Plage.“, stellte er missmutig fest, ehe ein geschocktes Keuchen seine Lippen verließ. Nami schien von seinen Worten nicht die geringste Notiz genommen zu haben, da sie nun viel zu sehr damit beschäftigt war, an seinem Ohrläppchen zu knabbern. An ihrem Gästezimmer angekommen, stellte er missmutig fest, dass die Tür verschlossen war, weshalb er etwas widerwillig an ihren Hosentaschen tastete, bis er endlich den gesuchten Zimmerschlüssel in der Hand hielt. In der Zwischenzeit hatte sich die junge Frau seufzend an seinem Hals festgesaugt. Eine ihrer Hände hatte sich unbemerkt unter sein Shirt geschlichen und sich dort sinnlich in seinen Rücken gekrallt, sodass sich eine feine Gänsehaut über seinen Nacken legte, die er augenblicklich abzuschütteln versuchte. Hastig konzentrierte er sich darauf, das Schloss zu ihrer Zimmertür aufzuschließen und dabei die langsam in ihm aufkeimende Begierde zu unterdrücken. Mühsam bugsierte er ihren Körper in den Raum und baute anschließend eine anschauliche Distanz zu ihr auf. „So, Problemkind. Ab ins Bett!“, forderte er herrisch, während er mit ausgestrecktem Arm auf das Bett zeigte. Er bereute die Wahl seiner Worte jedoch keinen Augenblick später wieder und wünschte sich inständig, sie rückgängig machen zu können, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Diesen versehentlich gewählten Ausdruck konnte die junge Frau immerhin nur missverstehen, weshalb sie sich grinsend auf das Bett fallen, sodass sich ihre orangefarbenen Strähnen wie Feuerzungen über das weiße Leinentuch schlängelten. Ein betörendes Seufzen verließ ihre Lippen, während sie sich auf beiden Ellenbogen abstützte und sich dazu verführerisch auf die Unterlippe biss. „Ohne Gutenachtkuss fällt mir das Einschlafen aber so schwer“, raunte sie ihm einladend entgegen und spielte dabei mit unschuldiger Miene an den Endzipfeln ihres Shirts herum, sodass der Grünhaarige, dessen Muskeln nun unter höchster Anspannung standen, instinktiv einen Schritt nach vorne machte und ein heftiges Schlucken nicht länger unterdrücken konnte… +++ +++ +++ Kopfschüttelnd und dennoch leicht schmunzelnd bahnte sich Law am nächsten Morgen einen Weg durch etliche Glasflaschen, Pappbecher, Strohhalme und weitere undefinierbare Dinge, die den kompletten Dielenboden des Strandhauses bedeckten. Als er einen genaueren Blick auf den bunten Müllteppich zu seinen Füßen warf, brach eine Welle an Ekel über ihn herein, sodass sich ein Würgen nur mühsam unterdrücken ließ. Er musste sich nicht vergewissern, um zu wissen, dass er gerade eben über das ein oder andere benutzte Kondom, Reste von Erbrochenem und klebrige Substanzen marschierte. Tatsache war, dass die Vorstellung, am kommenden Montag den faustgroßen Tumor aus dem verschrumpelten Schädel eines 83-Jährigen schneiden zu müssen, weitaus weniger abstoßend war. Noch bevor er einen radikalen Rückzug aus diesem Trümmerfeld starten konnte, fiel sein Blick auf ein merkwürdiges Häufchen Elend, das in einer seltsamen Haltung vor einer Zimmerpflanze kauerte und leicht verlassen an einer Bierflasche nuckelte. “Was ist dir bloß in den Arsch gekrochen und darin gestorben?”, fragte der sogleich Schwarzhaarige mit scharfer Stimme, sodass ein erschrockenes Zucken durch Ace‘ Körper ging und er überrascht zu ihm hochstarrte. Eine Antwort blieb er ihm schuldig, da in diesem Moment ein Großteil der Clique zu ihnen stieß. „Ich würde mir jetzt nur zu gerne eine Zigarette in den Mund stecken, aber ich muss wohl befürchten, unverzüglich in die Luft zu fliegen, falls ich auch nur ansatzweise in deiner Nähe ein Feuerzeug bedienen würde.“, stellte Sanji missmutig fest. „Sooo betrunken war ich nun auch wieder nicht!“, rechtfertigte sich der Schwarzhaarige entrüstet, auch wenn die Sabberspuren und das verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen nicht wirklich zu seiner Glaubwürdigkeit beitragen konnten. „Du hast dein Handy gepackt, den Flight-Modus angestellt und es durch die Gegend geschleudert!“, informierte ihn Law gewohnt sachlich, als würde er sich gerade auf einer Medizin-Konferenz befinden. „Und dann hast du auch noch transformier dich geschrien!“, kicherte Vivi vergnügt, ehe sie dem Angeklagten mitfühlend den Kopf tätschelte. Jener wollte diese neugewonnenen Informationen natürlich auf der Stelle abstreiten. Er wollte. Doch scheinbar amüsierte ihn seine eigene Tat so sehr, dass er in ein lautes und verrücktes Lachen verfallen musste. Der Versuch, vollkommene Seriosität auszustrahlen war somit grandios gescheitert. Ein Poltern ließ die Stimmen verblassen und jedermanns Aufmerksamkeit ruhte auf Zorro, der vollkommen verwüstet und durchnässt das Strandhaus betrat. Wie ein begossener Pudel hielt er für einen kurzen Moment den Blickkontakt aufrecht, ehe er seine Hände leicht geknickt in den unendlichen Weiten seiner Hosentaschen verstaute und wortlos von dannen zog. „Hat er etwa vor der Tür geschlafen?“, fragte Vivi ungläubig, während die Augen aller Umstehenden am Rücken des Grünhaarigen hafteten. Das hatte er in der Tat. Genauer gesagt, am Strand. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass die Flut im Laufe des Morgens einen derart hohen Wasserstand erreichen würde. Da er von Geburt an mit einem ungewöhnlich tiefen Schlaf gesegnet worden war, hatte er das Wasser nicht bemerkt, weshalb seine Klamotten nun ziemlich feucht waren. Glücklicherweise war es ihm am Vorabend gelungen, sich rechtzeitig aus dem Bann der Orangehaarigen zu ziehen, ehe er womöglich die Kontrolle verloren hätte. Noch bevor sie sich ihr Oberteil vom Kopf ziehen hatte können, hatte er sie ausgeschaltet, indem er ihr ein großes Kissen mit ordentlich Wucht über den Kopf gezogen hatte. Er hoffte wirklich inständig, dass sie sich nicht an dieses belanglose Detail erinnern konnte... Nur wenige Stunden später fand sich die Gruppe, sehr zu Zorros Freude, im Bus Richtung Richmond wieder. Jeder Blinde konnte womöglich an den Augenringen und dem Gestank erkennen, dass sie allesamt eine lange Partynacht hinter sich hatten. „Ich kann mich an nichts erinnern und mein Schädel sticht wie Hölle. Ihr könnt euch wirklich nicht vorstellen, was ich gerade durchleiden muss“, ächzte Nami lautstark und zog damit die empörten Blicke eines älteren Ehepaares auf sich. Die Muskeln ihrer Finger protestierten heftig, da sie sich nun schon seit einer geraumen Weile vergeblich und mit schmerzverzerrtem Gesicht die pochenden Schläfen massierte. Jeder schlimme Kater, den sie im Laufe ihrer wahrhaftig exzessiven Vergangenheit hatte erleiden müssen war die reinste Wonne im Gegensatz zu dieser Hölle gewesen. „Das ist wie eine Flasche Tequila und ein Schlag in die Fresse.“, erklärte Law, der gelernte Arzt, fachmännisch, um die momentane Lage der jungen Frau ordnungsgemäß zu veranschaulichen. Bei dem Ausdruck ‘Schlag in die Fresse‘ schoss unweigerlich ein heftiges Zucken durch Zorros Körper, sodass Ace ihn argwöhnisch von der Seite her anstarrte. Jene Formulierung war jedoch immerhin wirklich ein Treffer ins Schwarze… Die Fahrt zog sich unwahrscheinlich in die Länge. Erst ein lautes Niesen des Grünhaarigen veranlasste den Großteil seiner Freunde dazu, ihn entsetzt ins Visier zu nehmen, was die Orangehaarige äußerst verwirrt zur Kenntnis nahm... _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gott, zwei Monate ist es her o.o Soooorry, dass es immer so lange dauert mit den Updates! Wegen der Uni geht es aber leider absolut nicht schneller ;_; Hab das Kapitel jetzt auf wenige Tage hingeschmiert, weil ich euch nicht warten lassen sollte. Deswegen kann es sein, dass sich einige Fehler eingeschlichen haben. Sorry dafür :-D Vorschau: Welches Luder vergreift sich an einem hilflosen Patienten? missfortheworld Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)