Forschungsprojekt: Reales Leben. von missfortheworld (Kreatives Chaos inklusive.) ================================================================================ Kapitel 5: Handicap ------------------- @ Hachiko01: Law wird im späteren Verlauf der FF noch eine größere Rolle einnehmen und längere Auftritte haben ;) derzeit passt er mir nur nicht so richtig ins Konzept…^^ @ Quenny: Gott, danke für das Kompliment *-* Es freut mich, wenn ich Leute mit meinem Schreibstil begeistern kann :) Zu deiner Frage bezüglich dem Anfangsbuchstaben der Kapitel…das ist so ne Macke von mir. Bei meiner ersten FF haben alle Kapitel mit einem A begonnen, bei der Zweiten nur mit B und so weiter und so weiter. Mittlerweile sind wir bei H angelangt :-D Ziemlich verrückt, ich weiß^^ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - C H A P T E R - F I V E Die Lichter der Stadt waren allesamt erloschen, die Party war längst vorbei und die Bewohner des beschaulichen Appartementkomplexes an der dritten Ecke der Oakwood Avenue erhofften sich allesamt eine äußerst ausgiebige Portion Schönheitsschlaf. Es vergingen jedoch nur wenige friedvolle und erholsame Stunden, ehe die Nachtruhe für Nami ein unverhofftes und abruptes Ende nahm. Der Bass dröhnte noch immer unangenehm laut in ihren Ohren und ein frustriertes Stöhnen verließ ihre spröden Lippen, als sich der erste stechende Schmerz einen Weg durch ihren Unterleib bahnte. Während sie ruckartig die Augen aufriss und die Bettdecke in brutaler Manier zu Seite schleuderte, verfluchte sie ihre fürchterliche Vergesslichkeit und die Tatsache, dass Gott sie mit Brüsten und einer Vagina ausgestattet hatte. Etwas steif und verkrampft erhob sie sich aus ihrem Bett und huschte daraufhin rasch und leise in das Badezimmer, um sich dort um dieses gewisse Problemchen kümmern zu können, das wohl jede Frau zutiefst verabscheute. Da die Schmerzen mittlerweile die Erträglichkeits-Grenze überschritten hatten, konnte die Orangehaarige mit Sicherheit behaupten, dass sie in dieser Nacht wohl keine Ruhe mehr finden würde. +++ +++ +++ Mühsam schälte sich Ace gegen Mittag unter seiner Bettdecke hervor und folgte seinen primitiven Bedürfnissen nach einer kurzen Katzenwäsche gähnend in die Küche. Erstaunt verharrte er dort im Türrahmen und beobachtete verdutzt, dass Sanji sichtlich gestresst durch den Raum hastete und gleichzeitig versuchte, in ein ungewohnt edles Hemd zu schlüpfen. „Hast du sonntags nicht üblicherweise frei?“, fragte der Schwarzhaarige neugierig, während er gierig nach einem gutaussehenden Bagel griff, der sich so wehrlos und schmackhaft vor seinen Augen räkelte und schier danach verlangte, von ihm gegessen zu werden. „Personalmangel. Mein Chef hat mich vor einer halben Stunde angerufen.“, erwiderte Sanji daraufhin seufzend, ehe er nach seinem zubereiteten Frühstück greifen wollte, das sich seltsamerweise in Luft aufgelöst hatte. Zornig fixierte er seinen Mitbewohner, der schuldbewusst zu ihm hochstarrte und nun durch das hastige Schlingen heftig würgen musste. Da der Blonde ohnehin schlecht gelaunt war, rechnete Ace damit, im nächsten Moment Bekanntschaft mit einer stählernen Pfanne zu machen. Wie durch ein Wunder erwartete ihn jedoch nicht die geringste Anschuldigung oder Strafe. In Sanjis Augen war es reine Zeitverschwendung, dieses spätpubertierende Kind zu maßregeln. Er würde sich ohnehin nicht ändern. Da ihn ein Wutausbruch demnach nur wertvolle Energie kosten würde, kramte der gelernte Koch stattdessen seufzend und mit angesäuerter Miene in seiner Hemdtasche, die jedoch zu seiner Überraschung leer war. „Oh, wunderbar, jetzt sind meine Zigaretten auch noch alle. Die perfekte Kirsche auf diesem beschissenen Guten-Morgen-Eisbecher.", giftete der Blonde gereizt, ehe er forsch nach seinem Schlüsselbund griff und missmutig die Wohnung verließ. Seine fluchenden Verwünschungen konnte man daraufhin quer durch den gesamten Appartementkomplex verfolgen. +++ +++ +++ Müde und definitiv noch nicht am Ende seiner täglichen Schlafration, durchforstete Zorro den Kühlschrank nach einem kleinen Snack, um seinen knurrenden Magen zu besänftigen. Während er schließlich halb ausgehungert eine Packung Cornflakes plünderte und mühsam versuchte, die staubtrockenen Körner in seinen Magen zu befördern, gesellte er sich zu Ace auf die Wohnzimmercouch, um in den Genuss einiger sinnloser TV-Commercials zu kommen. „Puh, unsere kleine Prinzessin hat übrigens übelst schlechte Laune. Verträgt wohl keinen Alkohol und muss nun mit einem fürchterlichen Kater büßen. Daher auch ihr blasses Gesicht.“, warf der Schwarzhaarige nach einiger Zeit mit schadenfroher Miene in den Raum. Als er das Zimmer der Orangehaarigen kurz nach seinem Erwachen betreten hatte, waren ihm prompt ein kleiner Plastikwecker und eine beachtliche Anzahl ausgereifter Schimpfwörter entgegengeflogen. Bevor seine Ohren aufgrund der darauffolgenden Kreischattacke krepieren konnten, hatte er das Zimmer vorsichtshalber wieder verlassen. Ein Memo in seinem Hinterkopf sollte ihn fortan darauf hinweisen, das Zimmer der jungen Frau nur noch mit Stahlhelm zu betreten. „Maaaaan, ich hasse Mosquitos. Ich weiß, dass ich süß bin, aber verdammt! Das muss echt nicht sein!“, quengelte Ace plötzlich theatralisch, während er hartnäckig versuchte, sich an fünf Körperstellen gleichzeitig zu kratzen, was Zorro dazu veranlasste, seufzend mit den Augen zu rollen. Da der Grünhaarige im Laufe des gestrigen Abends immerzu ein Auge auf Nami geworfen und die Anzahl und Art ihrer Drinks stets im Auge behalten hatte, konnte er mit Sicherheit sagen, dass sie keinen Kater hatte. Leicht besorgt fasste er demnach den Entschluss, Ace seinem verdienten Schicksal zu überlassen und der Orangehaarigen einen Besuch abzustatten. Etwas zögerlich öffnete er demnach die Zimmertür und suchte sogleich den Blickkontakt zu seiner Mitbewohnerin, die sichtlich gepeinigt wirkte. Ihr zierlicher und zusammengekauerter Körper erschien im Gegensatz zu ihrem kingsized Bett vernichtend klein und zerbrechlich. Vollkommen hilflos und verloren verharrte er im Türrahmen und ähnelte dabei einem kleinen Schulkind, das zum ersten Mal das große Klassenzimmer betrat. Sein ungewohnt unsicheres Auftreten veranlasste die junge Frau dazu, skeptisch die Stirn zu runzeln. „Bist du krank?“, fragte der Grünhaarige schließlich. Bemüht versuchte er, seine Stimme möglichst neutral klingen zu lassen, was jedoch grandios scheiterte. Die Sorge ließ sich aufgrund der Unwissenheit nicht unterdrücken. Da die Angesprochene jedoch augenblicklich mit dem Kopf schüttelte, nistete sich auch die erhoffte Erleichterung in Zorros Magen ein. „Bist du uns…böse?“, versuchte er es erneut, während er insgeheim seine Erinnerungen nach möglichen Schandtaten durchforstete. „Nein. Aber ich bin eben eine Frau und Frauen haben bestimmte Probleme…“, erklärte Nami schließlich, da sie die Fürsorge ihres Mitbewohners wirklich zu schätzen wusste. In ihren Augen verbarg sich hinter dieser bewusst gewählten Antwort ein deutlicher Hinweis auf das Problem, mit dem sie seit den frühen Morgenstunden zu kämpfen hatte. Ihr Mitbewohner schien jedoch noch immer keinen blassen Schimmer zu haben. Frauenprobleme konnten sich immerhin über ziemlich viele Themengebiete erstrecken… „Liebeskummer?“, versuchte er es deshalb auf gut Glück. Aus einem unerfindlichen Grund hoffte er inständig, dass sie diese Frage verneinen würde. „Verdammt, Zorro! Monatliche Probleme!“, zischte Nami bedrohlich, nachdem sie sich mit der flachen Hand heftig gegen die Stirn geschlagen hatte. Es war ihr ungeheuer peinlich, ausgerechnet Zorro davon erzählen zu müssen. Ein rötlicher Schimmer hatte sich mittlerweile auf ihren Wangen gebildet. Musste sie noch deutlicher werden? „Oh.“ Es war das einzige Geräusch, das er in diesem Augenblick von sich geben konnte. Erdrückendes und peinliches Schweigen erfüllte den beschaulichen Raum und während die beiden Mitbewohner intensiven Blickkontakt pflegten, schien die Information langsam durchzusickern und in die unendlichen Weiten von Zorros Gehirn vorzudringen. Ein knalliger Rotschimmer breitete sich urplötzlich wie ein Lauffeuer auch über seine Nase und Wangen aus. „Ohhh.“, meinte er erneut, jedoch deutlich befangener und kleinlauter. Auch seine Stimme war längst nicht mehr tief, sondern ungewohnt hoch. Er schien nun endgültig begriffen zu haben, dass die Orangehaarige in den verhassten Genuss ihres monatlichen Zyklus gekommen war und mit den dabei auftretenden Regelschmerzen zu kämpfen hatte. „Können wir dir irgendwie helfen?“, fragte der Grünhaarige behutsam und hilfsbereit, um von seiner ungewohnten und schrecklichen Verlegenheit abzulenken. „Nein. Trotzdem danke.“, antwortete die Orangehaarige sanft und schenkte dem Grünhaarigen daraufhin ein aufrichtiges Lächeln. Sein unschuldiges und fürsorgliches Verhalten war wahrhaftig süß. Unschlüssig hob er schließlich die Hand zum Abschied und verließ schließlich zögerlich den Raum. +++ +++ +++ Zurück in der Küche erstattete der Grünhaarige seinem Mitbewohner augenblicklich Bericht von seinem neu erworbenen Wissen. Jener lauschte jedoch nur halbherzig mit ungeduldiger Miene. „Sie hat übrigens gerade angerufen.“, unterbrach ihn Ace in seinen Erzählungen schließlich wehmütig. Die Raumtemperatur erschien plötzlich um einige Grade kälter. „Oh Gott.“, würgte der Grünhaarige keuchend hervor, ehe er seinen Kopf unverfroren mit der Wand kollidieren ließ. Scheinbar schien Gott nicht viel für ihn übrig zu haben. „Ich geh und beiß schon mal in die Bordsteinkante.“, murmelte er gebrochen, während er verzweifelt seufzend die Wohnung verließ. Ausgerechnet sie. Sie war der Inbegriff des Bösen; das Gespenst des verfluchten Schlosses; der Teufel in Form einer Barbiepuppe und die Tochter seines größten Kontrahenten und Rivalen Mihawk Falkenauge. Kurz: Perona~ Ihre Kleidung war durchgehend mit Rüschen, seltsamen Stickereien und Perlen versehen und in ihren Augen existierten nur die Farben Lila, Pink und Schwarz. Sie war eine kleine verwöhnte Göre, die in einem unglaublich protzigen Schloss außerhalb der Stadt wohnte. Und darüber hinaus war sie stinkreich. Da sie scheinbar keine Freunde hatte und es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihn auf ewig zu quälen, erpresste sie ihn immerzu und zwang ihn zu diesen höllischen Treffen, um ihm ihr Herz auszuschütten. Zorro konnte sich glücklich schätzen, dass Ace ihn auf diesem Höllentrip begleitete. Die Fahrt mit U- und S-Bahn verlief schweigend und diente zur mentalen und physischen Vorbereitung. Insgeheim sehnten sich wohl beide nach einem urplötzlichen Schienendefekt oder Verkehrsunfall, jedoch verblasste die Hoffnung mit jeder verstreichenden Minute. Als die beiden Männer schließlich vor dem besagten Treffpunkt, Peronas Lieblingscafé, standen, öffneten sie schließlich tief Luft holend und sich auf die längste und grausamste Folter ihres bisherigen Lebens einstellend die Tür. „Lorenor Zorro!“ Sein Magen vollführte beim Erklingen jener Stimme unweigerlich eine hundertachtzig Grad Wende. Es sollte wohl eine Art Begrüßung darstellen, seinen Namen lautstark durch den Raum zu brüllen, als er den ersten Schritt über die Türschwelle des Cafés setzte. Da sie sich nicht im Geringsten die Mühe machte, den anklagenden Unterton in ihrer fauchenden Stimme zu verbergen, war es auch kaum verwunderlich, dass ihn die übrigen Gäste allesamt mit skeptischen Blicken versahen. Mühsam zwang er sich zu einem höflichen Lächeln, das wohl eher Ähnlichkeiten mit einer furchteinflößenden Grimasse haben musste. Mit verschränkten Armen, angesäuerter Miene und ungeduldig tippelndem Fuß baute sich Perona vor ihm auf, um ihm mit verbitterter Stimmlage die erste und womöglich nicht letzte Belehrung dieses Tages an den Kopf zu werfen. „Du bist eine halbe Stunde zu spät!“ Im Laufe der letzten Jahre hatte er sich die fantastische Gabe angeeignet, bei zunehmendem Kreischgehalt ihrer Stimme automatisch in den Ignorier-Modus abzudriften. Ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, geschweige denn der jungen Frau überhaupt jegliche Beachtung zu schenken, ließ er sich seufzend auf einen Stuhl fallen und blätterte desinteressiert in der Getränkekarte. Es konnte gewiss nicht schaden, sich bereits frühzeitig Gedanken über die Wahl des hochprozentigsten Likör zu machen, um im Fall der Fälle seinen Frust regelrecht ertränken zu können. Erst als Ace begrüßend die Hand heben wollte, schien die junge Frau Notiz von ihm zu nehmen. Anstatt jedoch in irgendeiner Weise auf ihn einzugehen, rollte sie lediglich genervt mit den Augen und ließ sich ebenso auf einen gepolsterten Sessel fallen. „Was hast du dieses Mal für ein Problem?“, fragte Zorro kurzerhand, nachdem der Kellner ihre Bestellung aufgenommen hatte. Womöglich hatte der Gärtner wieder einmal vergessen, ihre Lieblingsblumen zu gießen. Oder der pinke Nagellack war endgültig ausverkauft. „Heute Morgen öffnete ich nichtsahnend die Hauspforte, als mir der Postbote auch schon stotternd ein Paket in die Hand drückte und mich nach einem Date fragte.“, berichtete sie aufgeregt und wedelte dabei etwas seltsam mit den Armen. „Das wars?“, fragte der Grünhaarige daraufhin erwartungsvoll, während er unauffällig nach versteckten Kameras Ausschau hielt. Er hoffte inständig, dass das nicht alles war. Ein Nicken ihrerseits zerstörte allerdings jeglichen guten Vorsatz in seinem Inneren. „Ich bin den ganzen scheiß verfickten Weg hierhergekommen, nur um zu erfahren, dass dich der Postbote auf einen Kaffee einladen wollte?“ Seine Stimme hatte mit zunehmender Länge des Satzes immer mehr an Lautstärke gewonnen, sodass er sich erneut die Blicke umstehender Gäste einfing. „Er ist Postbote!“, rechtfertigte sie sich im Flüsterton, um zu verhindern, dass diese Information zu den üblichen Tratsch-Weibern durchsickern konnte. „Willst du ihn deswegen einsperren lassen?“, fragte der Grünhaarige daraufhin zynisch. „Verdammt, er ist ein Player, ein Womanizer, ein Weiberheld, dem Beziehungen wirklich vollkommen egal sind, solange er genug Chicks an seiner Seite hat, um ordentlich Druck abzulassen. Immerhin steht er doch ständig vor den Türen anderer Frauen.“, klagte die Pinkhaarige aufgelöst, um die beiden Männer auf das offensichtliche Problem aufmerksam zu machen. „Ja, immerhin ist er Postbote!“, verteidigte Zorro den armen und dummen Mann, der dieses Geschöpf lediglich um ein Date bitten wollte. Er kannte Perona schon seit langer Zeit und wusste von ihrer unfassbaren Männerphobie. Kerle waren eben schlichtweg nicht süß genug. „Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Tashigi? Habt ihr gar keinen Kontakt mehr?““, erfragte die Pinkhaarige inzwischen beiläufig, während sie mit unschuldigen Augen an ihren Fingernägeln herumspielte. Tashigi, seine Ex und der womöglich größte Fehler seines Lebens, war die beste Freundin dieser schrecklichen pinkhaarigen Kreatur vor seinen Augen. Schon vor zwei Jahren hatte er sich von ihr getrennt, jedoch schien Perona dies nie richtig anerkannt zu haben. Leider. Genervt verneinte er. Zwar hatte ihm diese unglaublich tollpatschige und rechthaberische Frau damals angeboten, in ewigwährender Freundschaft auseinander zu gehen, jedoch war es in seinen Augen absolut unmöglich, den freundschaftlichen Kontakt nach einer gescheiterten Beziehung zu pflegen. Es fühlte sich an, als würde man sich einen Hund anschaffen, der bereits den Löffel abgegeben hatte… „Was kann man gegen Regelschmerzen tun?“, fragte er demnach ablenkend, ohne sich der Absurdität seiner Worte bewusst zu werden. Erst als die Pinkhaarige in einen furchteinflößend wirkenden Kicheranfall verfiel, ging ihm ein Licht über das mögliche Missverstehen auf. „Wow, du hast Regelschmerzen? Das erklärt so einiges.“ „Eine Freundin von uns.“, presste der Grünhaarige darauf verbissen und knurrend zwischen den Zähnen hervor. Der große Wolkenkratzer an Geduld, den er tagtäglich mit Liebe umsorgte, stand kurz davor, von kleinen pinkfarbenen Bomben in die Luft gejagt zu werden. „Wärme, Atemübungen und Massagen können helfen, die Verspannungen und Verkrampfungen zu lösen. Ingwertee soll auch nicht schlecht sein. Zur Not gibt es noch die gute alte Schmerztablette.“ Peronas Antwort erstaunte die beiden Männer zutiefst. „Das ist alles?“, fragte Ace ungläubig. „Dass ihr nicht mit ausreichend Intelligenz gesegnet worden seid war mir klar, aber dass ihr so dermaßen keine Ahnung habt schockiert mich.“, erwiderte die junge Frau erschüttert, woraufhin sich der Schwarzhaarige stotternd zu verteidigen versuchte. „Ich habe heute so gute Laune, dass mir selbst deine eingeschränkte Beherrschung unserer Sprache als charmant erscheint.“, meinte die junge Frau hochnäsig, während sie arrogant die Nase rümpfte. Hilfesuchend wendete sich Ace an seinen Freund, der jedoch lediglich bemitleidend den Kopf schüttelte. Bevor die Situation noch weiter eskalieren konnte, richteten sie allesamt ihre Aufmerksam auf einen kleinen Jungen, der neben ihnen über eine leicht angehobene Diele gestolpert und daraufhin auf allen Vieren gelandet war. Ohne zu zögern erhob sich Zorro von seinem Sessel, da der Kleine drauf und dran war, bittersüße Tränen zu vergießen. „Ein starker kleiner Kerl wie du wird doch sicherlich nicht vor all den süßen Mädchen anfangen zu weinen, oder?“, meinte er lächelnd, ehe er dem Jungen auf die Beine half. Nickend wischte sich jener die Tränen aus den Augen und rannte zurück zu seinem Tisch. „Ohh, süüüß! Kinder stehen dir! Du wirst irgendwann bestimmt ein wunderbarer Vater sein.“, komplimentierte Ace seinen grünhaarigen Kumpel mit leuchtenden Augen. Jener schenkte ihm daraufhin zwar seinen blutrünstigsten Killerblick, jedoch hatte sein Gesicht dabei deutlich erkennbar die Farbe von Peronas Haaren angenommen. „Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Immerhin würde das voraussetzen, dass er auf eine Frau mit schockierend niedrigen Ansprüchen trifft.“ Ja, Perona war in der Tat ein Meister darin, bestimmte Momente zu zerstören. „Alter, du gehst mir teuflisch auf den Sack!“, fauchte Zorro angriffslustig, während er den verkrampften Griff um eine wehrlose Gabel unwillkürlich verstärkte. „Müsst ihr immer ‚verfickt‘ und ‚Alter‘ und diese ganze Reihe von obszönen Wörtern benutzen? Das ist echt überhaupt nicht cute!“, beklagte sich die junge Frau mit vorgeschobener Unterlippe. Ein frustriertes Stöhnen verließ daraufhin Zorros Lippen, als er seinen Kopf mehrmals mit der Tischplatte kollidieren ließ und sich dafür wiederum empörte und schockierte Blicke einfing. „Tzz, Männer sind alle gleich.“, murmelte Perona, die sich für sein Verhalten zu schämen schien. „Ach, hast du sie denn allesamt ausprobiert?“, kam seine Antwort postwendend. Beruhigend klopfte Ace seinem Freund auf die Schulter, bevor die Gabel in dessen Hand einen gewiss grausamen Tod erleiden würde. Doch Zorros Toleranzskala hatte scheinbar definitiv sein Limit erreicht. „Du zahlst!“, flötete das Mädchen urplötzlich schadenfroh grinsend. Ein frustriertes und ungläubiges Würgen entfloh daraufhin seiner Kehle und nur mit Mühe und Not konnte er die Kontrolle seines Körpers wahren, ehe er Perona eigenhändig den Hals umdrehen würde. Diese verwöhnte kleine Göre erhielt pro Wimpernschlag eine Taschengelderhöhung um satte 25 %, während er sich seinen Frühstücksbagel als Dj in einem kleinen Nightclub verdiente. Wieso verdonnerte sie ihn dennoch immer dazu, die überteuerte Rechnung zu bezahlen? „Anyway, mein Taxi müsste jeden Augenblick vor der Tür stehen. Mein Vater erwartet mich zu unserer täglichen Runde Golf und ihr verschwendet hier nur unnütz meine überaus kostbare Zeit. Bye bye!“, berichtete die Pinkhaarige schließlich hochnäsig, ehe sie über die entstandenen Falten ihres Kleidchens strich und ohne die beiden Männer auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen aus dem Café stolzierte. Ungläubig hob Zorro indes seine Augenbrauen, während er gedanklich abwog, ob es ratsam wäre, das Mädchen darauf hinzuweisen, dass sie diejenige gewesen war, die dieses Treffen überhaupt erst arrangiert hatte. Letztlich entschloss er sich jedoch schweren Herzens dazu, die Klappe zu halten. Als er seine Wut das letzte Mal nicht im Zaum halten hatte können und ihr eine beachtliche Auswahl an Schimpfwörtern an den Kopf geworfen hatte, hatte sie tatsächlich einen Gerichtsbeschluss erwirkt, der ihn dazu verdonnert hatte, eine Woche das Maskottchen „Bearsy“ zu spielen und als Kundenattraktion in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses zu fungieren. Mühsam kratzten die beiden Freunde den letzten Rest ihres Geldes zusammen, um für den gigantischen Eisbecher und die zwei Scotch auf Eis aufzukommen, ehe sie regelrecht aus dem Gebäude flüchteten. „Sie ist wirklich etwas ganz Besonderes.“, meinte Ace leicht atemlos, während er verzweifelt nach der Straßenbahn Ausschau hielt, die ihn endlich raus aus dieser schrecklichen Hölle- und zurück in seine über alles geliebte Höhle bringen würde. „Wenn ich ein Vogel wäre, wäre sie die erste Person, auf die ich meinen Dreck ablassen würde!““, presste der Grünhaarige daraufhin verbissen zwischen den Zähnen hervor, ehe er seinen Kaugummi angriffslustig gegen ein pinkfarbenes Plakat spuckte und sich dafür die entrüsteten Blicke einiger umstehender Passanten einfing. +++ +++ +++ Ein geschundenes und verzweifeltes Seufzen hallte wiederkehrend durch den beschaulichen kleinen Raum des Appartements. Nachdem sie die vergangenen Stunden ausschließlich damit verbracht hatte, sich rastlos hin und her zu wälzen, um eine Position zu finden, in der die Schmerzen nicht allzu unerträglich waren, musste sich Nami niedergeschlagen eingestehen, dass es zwecklos war. Die Krämpfe in ihrem Unterleib schienen gar nicht daran denken zu wollen, sie zu erlösen. Mühsam begab sie sich in eine aufrechte Sitzposition, wobei sie ihre Beine schützend an ihren Oberkörper presste. Kleine Tränen bildeten sich in ihren Augen, die sich auch beinahe über ihre Wangen geschlängelt hätten, wenn nicht ein lautes Klopfen an der Zimmertür ertönt wäre. Hastig wischte sich die Orangehaarige jegliche Spuren der salzigen Flüssigkeit aus dem Gesicht, ehe sie etwas scheu ihre Stimme erklingen ließ. „Dürfen wir reinkommen? Wir haben dir Ingwertee und eine Wärmflasche mitgebracht. Das sollte die Verspannungen lösen.“, ertönte Sanjis Stimme vor ihrer Zimmertür. Die ganze Sache war ihr wirklich unglaublich peinlich, weswegen ihr Herz nun wie verrückt klopfte. Nur zu gerne würde sie sich die nächsten Tage in ihrem Raum verschanzen, doch da ihre Mitbewohner scheinbar wirklich besorgt um sie waren, gab sie, wenn auch etwas widerwillig, ihr Einverständnis. Etwas schüchtern betraten die Männer den Raum und händigten ihr die mitgebrachten Hausmittel aus, die sie dankbar annahm. Ace war daraufhin der Erste, der sich rücklings auf das große Bett fallen ließ und sich in die weichen Kissen kuschelte. „Es tut uns wirklich leid. Wir sind in dieser Situation wahrscheinlich die schlechtesten Ansprechpartner der Welt.“, meinte Sanji leicht zerknirscht und hoffte, dass sie es ihnen nicht für übel nehmen würde. „Wir sind Männer und wissen eben nicht viel von Frauen. Ich weiß nur, dass ihre Hände wahrhaftig große Aussagekraft besitzen. Sind sie beispielsweise fest um deinen Hals platziert, so ist die Frau höchstwahrscheinlich leicht verärgert.“, murmelte Ace betreten. „Er spricht aus Erfahrung.“, erklärte ihr Sanji glucksend. Die Ex des Schwarzhaarigen weckte wahrhaftig amüsante Erinnerungen. Kalifa war zwar an sich ein äußerst scharfes Gerät gewesen, allerdings war sie einem wirklich hässlichen Charakter zum Opfer gefallen. „Sie war ein Monster! Du verstehst das nicht.“, erwiderte der Schwarzhaarige leicht hysterisch an die Orangehaarige gewandt. „Nur weil ich eine Vagina habe, glaube ich dennoch fest daran, dass meine Eier größer sind als Deine.“, erwiderte sie kühl, woraufhin der Angesprochene in erschüttertes Schweigen verfiel und verdattert mit den Augen blinzelte. Erst Sanjis beeindrucktes Pfeifen brach schließlich die eingekehrte Stille. Auf Zorros Lippen erstreckte sich indes ein breites Grinsen, das zweifellos der Verdienst ihres frivolen und forschen Verhaltens war. Anerkennend hob er die Hand zum Highfive, den Nami kichernd erwiderte, während Ace beleidigt eine Schnute zog und in seiner Männlichkeit gekränkt die Arme vor der Brust verschränkte. Die Abendsonne tauchte den klaren Himmel langsam in glühend rotes Licht, während die ausgelassene Unterhaltung der vier Bewohner langsam ein Ende fand. Die lustigen Geschichten und Erlebnisse aus der Vergangenheit der drei Männer waren für die Orangehaarige eine willkommene Ablenkung gewesen. Der Schlafmangel ihrer letzten Nacht und die ruhige und entspannende Atmosphäre sorgten schließlich dafür, dass Namis Augenlider träge wurden… Als die junge Frau wenige Stunden später aus ihrem Halbschlaf erwachte, musste sie feststellen, dass der Mond in seiner momentanen Position geradewegs durch ihr Fenster scheinen konnte und das Zimmer in seinen hellen Glanz tauchte. Erst nach einigen weiteren Minuten, in denen ihr schläfriges Gehirn mühsam versuchte, auf Touren zu kommen, setzte ihr Herz einige Sekunden aus, als sie den Arm, der um ihre Hüfte geschlungen war, registrierte. Schockiert musste sie feststellen, dass ihre Mitbewohner scheinbar allesamt den Entschluss gefasst hatten, die Nacht gemeinsam in ihrem Bett zu verbringen. Der Übeltäter, der sie nun fest im Griff hatte, war zweifelsfrei Zorro. Ihre verzweifelten Versuche, etwas Abstand zu gewinnen, endeten jedoch letztlich damit, dass er den Griff um ihre Taille verstärkte und sie enger an seinen Oberkörper zog. Während sie somit unfreiwillig in den fabelhaften Genuss kam, die warme Luft seiner regelmäßigen Atemzüge direkt an ihrem Ohr zu spüren, versuchte sie hartnäckig, ihren Herzschlag zu kontrollieren und den rötlichen Schimmer von ihren erhitzten Wangen zu vertreiben. Und als sie ihren Blick letztlich erneut über das Bett schweifen ließ und in die schlafenden Gesichter ihrer Freunde blickte, da wurde ihr bewusst, dass die Jungs den ganzen Abend an ihrer Seite verbracht hatten und ihr auch nun Geborgenheit und Sicherheit vermittelten. Die Entscheidung, zu diesen Kerlen in das Appartement zu ziehen, bereute sie demnach kein bisschen… __________________________________________ Jetzt hatte auch Perona endlich ihren Auftritt ;) Crazy woman… Sorry für die laaaange Wartezeit >.< (das Wetter war/ist so schöön :) Vorschau: Alte Bekannte + sonnige Aussichten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)