Forschungsprojekt: Reales Leben. von missfortheworld (Kreatives Chaos inklusive.) ================================================================================ Kapitel 4: Highlight -------------------- Vorab: Ich werde die Kommentare jetzt immer hier beantworten. Ist einfacher (und ich bin ein fauler Sack :-D) @ Dark-Nami: Da die Kapitel auch für meinen Geschmack etwas zu kurz sind, habe ich jetzt von 2500 Wörtern auf 3500 aufgestockt ;) Kann aber nicht versprechen, diese Marke immer einzuhalten... @ Blindleistung: Ob die restlichen Strohhüte auftreten werden, kann ich noch nicht sagen. Ich werde ihnen im Fall der Fälle höchstens eine ganz kleine Rolle zuschreiben ;) @ vampirgirl: Du hast gefragt, wann Law endlich erscheint. Antwort: Hier und jetzt ^__^ @ pbxa_539: Die Kapitel werden gehorsam verlängert! :) @ Madame_Butterfly, vakne, Hachiko01, Aurelia934, Zicke, widdergirl: You’re so lovely! Gott, danke für das viele Lob! *crying, cause all these feelings* C H A P T E R F O U R 14.00 Uhr. Das schrille Hupen der Straßenbahn ertönte lautstark inmitten der Menschenmassen und verschreckte etliche Vögel, die sich an den Essensresten einiger Fastfood-Restaurants ergötzten. Es war der langersehnte Glockenschlag der Freiheit, der den schier endlos wirkenden und zugleich stressigen Arbeitstag endlich beendete und Namis Laune kurzerhand in höhere Sphären trieb. Ace hatte ihr im Laufe des frühen Morgens eine sehr wichtige Methode verraten, um den Arbeitsalltag annehmbar gestalten zu können. Falls man seinen Job mit jeder noch so erdenklichen Pore seines Körpers verabscheut, sollte man sich demnach laut dem Schwarzhaarigen entspannen, die Füße hochlegen und die Aufgaben halbherzig, sprich ausschließlich mit Minimalaufwand bewältigen. That’s the American way. Kein Zweifel, sie liebte ihren Job und ihre Tätigkeit abgöttisch. Die freundlichen Mitarbeiter, ihr lockerer Chef und die familiäre Atmosphäre trugen mit Sicherheit einen Großteil dazu bei. Nur heute war sie mit den Gedanken überhaupt nicht bei der Sache gewesen, was höchstwahrscheinlich daran lag, dass sie den Nachmittag mit Vivi verbringen würde. Vorfreude war zwar bekanntlich die schönste Freude, jedoch gehörte sie wohl zu den ungeduldigsten Menschen des gesamten Universums. Hibbelig und aufgeregt wippte sie daher mit den Füßen hin und her, während sie die Straßenbahn zum vereinbarten Treffpunkt, der Shopping-Mall kutschierte. Dort angekommen stürzte sich die Blauhaarige sogleich mit strahlender Miene auf sie, um sie in eine herzhafte und begrüßende Umarmung zu verwickeln. Alle Achtung. Sie kannten sich ja bereits knappe 24 Stunden. Nur ein geringer Teil der männlichen Bevölkerung konnte die weibliche Begeisterung für die Sportart Extremshopping verstehen. Ein sehr geringer Teil. Dabei vertrieb Einkaufen die schlechte Laune, schaffte die perfekte Ablenkung bei Liebeskummer und war die beste Gelegenheit um mit Freunden einen schönen Tag zu verbringen. Mit leuchtenden Augen betraten die beiden Damen demnach gemeinsam die gigantische Eingangshalle des dreistöckigen Gebäudes, in dem zahlreiche Boutiquen, gemütliche Cafés und kleine Restaurants platzfanden. Ein überschaubarer Teil des Zentrums bot den Kunden nennenswerte Markenmode wie beispielsweise Prada, Gucci und Dolce&Gabbana. Allerdings gehörten diese besonderen und unbezahlbaren Fabrikate definitiv nicht in die Preisklasse, die sich eine Studentin und eine Normalverdienerin leisten konnten. Ein kleiner und beschaulicher Laden weckte hingegen augenblicklich das Interesse der beiden Freundinnen, da die Schaufensterpuppen den angesagten Schrei und neuesten Trend des Sommers präsentierten: Color-Blocking. Knallige Kontraste und bunte Farbkombinationen. Je gewagter, desto besser! Wie wild gewordenen Tiere stürzten sich die zwei Freundinnen auf die Outfits und Accessoires, die in scheinbar jeder erdenklichen Farbe zur Auswahl standen. Schon nach nur einem einzigen Laden hatte sich eine beachtliche Summe ihrer Dollarscheine rigoros verabschiedet. Im Gegenzug war Nami nun stolzer Besitzer eines himmelblauen Blazers, grüner Shorts und dieser verflixt gutaussehenden orangefarbenen Pumps. Einige Stunden und etliche Läden später waren die beiden Frauen leicht erschöpft in einem kleinen Café anzutreffen. Das Gesprächsthema fiel nach einigen Ausschweifungen natürlich auf das Thema Jungs. Vivi konnte partout nicht verstehen, wieso ihre neugewonnene Freundin keinen festen Freund hatte. Missmutig nippte die Orangehaarige deswegen an ihrem Eiskaffee, während sie sich die kränkenden Vorwürfe ihres Exfreundes zurück in das Gedächtnis rief. „Ich bin zu schüchtern, zickig und kein Model.“, kam ihre Antwort sogleich postwendend. „Nur keine Sorge. Mister Right wird dennoch glauben, dass dir die Sonne aus dem Arsch scheint. Du wirst deinen perfekten Mann schon noch finden.“, meinte die Blauhaarige zuversichtlich und schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln. „Ja, sicher. ‚Perfekte Männer gibt es an jeder Ecke‘, sprach Gott und formte die Erde rund.“, erwiderte die Orangehaarige daraufhin mit einem Hauch Sarkasmus. Nach der Bezahlung ihrer Rechnungen beschlossen die beiden Frauen einstimmig, die äußerst erfolgreiche Shoppingtour endgültig zu beenden, um ihren geschundenen Geldbörsen eine ausgiebige Pause zu gewährleisten. Den Großteil der drei Stockwerke hatten sie ohnehin bereits abgegrast und die Anzahl der Einkaufstüten war zwischenzeitlich in untragbare Höhen geschossen. Außerdem neigte sich der Tag langsam dem Ende zu. Lässig schlenderten sie demnach durch die Gänge und verließen auch beinahe wirklich das Gebäude, wären sie nicht im letzten Moment auf diese Boutique gestoßen, die ausschließlich Schuhe zu bieten hatte und ihre Kunden zusätzlich mit etlichen Rabatten anlockte. Bei dem Tempo, das die beiden Freundinnen augenblicklich an den Tag legten, musste es sich mit Sicherheit um Lichtgeschwindigkeit handeln. Schuhe waren schon längst nicht mehr nur dazu da, die Wärme und Trockenheit der Füße zu garantieren. Vielmehr gehörten sie zu den grundlegendsten Dingen, die für die Ausschüttung von Glückshormonen verantwortlich war. Der Kauf war das reine Gefühlserlebnis. Kurzum: Schuhe sind Balsam für die weibliche Seele. Event und Trend bestimmen die Schuh-Art. Ballerinas, Boots, High Heels, Overknees, Flip-Flops, Peeptoes, Sandaletten, Pumps, Stiefeletten, Stilettos und die allzeit beliebten und bequemen Sneakers – die Auswahl war gigantisch. Und glücklicherweise gehört die Schuhgröße zu den wenigen körperlichen Werten, die ab einem gewissen Zeitpunkt stagnieren, anstatt durch das bloße Betrachten von Cupcakes und Burgern größer zu werden… […] „Wieso liest du ein Buch? Der Fernseher funktioniert doch prächtig…“, stellte Ace verdutzt fest, woraufhin Sanji seufzend die Augen verdrehte und insgeheim dessen fehlenden Sinn für Kultur und Wissen bemängelte. Hatte der Schwarzhaarige die Wahl zwischen einem schicken Restaurant und einer Frittenbude, fiel seine Wahl deutlich auf Letztere. Hatte er die Wahl zwischen neumodernen Cybergeräten und jeglicher Art der körperlichen und geistigen Betätigung, so entschied er sich natürlich für Playstation, Fernseher und Computer. Darüber hinaus konnte keine einzige Person ihres Bekanntenkreises mit Sicherheit sagen, dass er überhaupt Lesen und Schreiben konnte. Kurzum: Ace war wahrhaftig ein Primat. Es war Samstagnachmittag und die WG-Bewohner genossen ihren freien Tag in vollen Zügen. Jeder auf seine Weise. Ein unerwartetes Klingeln zerriss schließlich die angenehme Ruhe, die zwischenzeitlich eingekehrt war, woraufhin der Schwarzhaarige leicht mürrisch zur Tür schlenderte und dort unerwartet auf Vivi stieß, die ihn fröhlich begrüßte und unaufgefordert die Wohnung betrat. „Ich bin hier!“, machte sich Nami plötzlich erfreut bemerkbar, wobei sie ihren Kopf aus dem Badezimmer ragen ließ. „Was habt ihr vor?“, fragte Ace sichtlich verdutzt, da er sich weder den Überfall, noch die überschwänglich gute Laune der beiden Frauen erklären konnte. „Wir machen uns hübsch für die Party?!“, entgegnete die Orangehaarige mit hochgezogenen Augenbrauen, als wäre es die offensichtlichste Sache der Welt. „Uns bleiben noch satte drei Stunden?!“, stellte der Schwarzhaarige daraufhin mit übertrieben hoher und hysterischer Stimme fest. Doch man schenkte ihm längst keine Beachtung mehr. “What the fuck?”, würgte Zorro entsetzt hervor, als er nach einem ausgiebigen Schläfchen gähnend sein Zimmer verließ und stirnrunzelnd beobachtete wie die Blauhaarige quietschvergnügt an ihm vorbeirauschte und das Badezimmer betrat, aus dem fortan lautes Gekicher und Gegacker zu vernehmen war. „Was ist das nur für eine kranke Krankheit?“, murmelte sein schwarzhaariger Mitbewohner fragend, während er dem Grünhaarigen auf die Schulter klopfte. […] „Männer meinen immerzu, dass wir Frauen froh sein sollen, uns nicht täglich im Gesicht rasieren und gegen dieses unberechenbare Gerät in unserer Hose ankämpfen zu müssen.“, stellte Nami missmutig fest, während sie mit einer Pinzette die abstehenden Härchen ihrer Augenbrauen entfernte und im Hintergrund “girls just wanna have fun“ lautstark aus dem Radio tönte. „Beine und Achseln rasieren, epilieren, waxen, Bikinizone pflegen, Augenbrauen zupfen, emotionale Tiefschläge verarbeiten, Diäten, Menstruation und die dabei entstehenden Krämpfe im Unterleib, Schwangerschaft und so weiter. Ja, wir sollten uns wirklich glücklich schätzen, keinen Penis zu haben.“, antwortete Vivi daraufhin ironisch. Es war wahrhaftig ein schönes Gefühl, eine Freundin an der Seite zu haben, mit der man über jegliche Themen sprechen konnte, ohne sich dafür im Nachhinein erschießen zu müssen. Ihnen blieben noch zwei volle Stunden, bis sie sich allesamt auf den Weg in den Nightclub Viva machen würden. Nach Dusche und Körperpflege fehlten nun nur noch die Frisur, das Outfit und das Make-Up. Während Vivi bereits vollkommen bekleidet vor einem kleinen Handspiegel saß, um etwas Rouge aufzutragen, stand die Orangehaarige lediglich in einem Handtuch eingewickelt vor dem Spiegel und überlegte fieberhaft, wie sie ihr Outfit zu gestalten hatte. Glücklicherweise konnte sie nun die Blauhaarige um Rat fragen, da sie insgeheim bezweifelte, dass ihre Mitbewohner auch nur einen Hauch von Mode verstehen würden. Sie hatte sich bereits für ihre neuesten Errungenschaften, den himmelblauen Blazer, ein schlichtes weißes Oberteil und die orangefarbigen Pumps entschieden, war sich jedoch nun bezüglich der dazu passenden Shorts unsicher. „Weiß oder schwarz?“, fragte sie demnach und stemmte dabei nachdenklich die Hände in die Hüften. „Weiß.“, schaltete sich plötzlich eine dritte und allzu bekannte Stimme ein. Ein erschrockener Schrei entwich den Lippen der Orangehaarigen, die ihr Handtuch reflexartig fester an ihren Körper presste und ihre Haarbürste in die Richtung des Türrahmens schleuderte, um den unerwünschten Gast zu vertreiben. Da jener bereits Erfahrungen mit anfliegenden Objekten gemacht und mit einer weiteren Attacke gerechnet hatte, fing er den Gegenstand lässig in der Luft und betrat unaufgefordert den Raum. „Zorro, du widerlicher Spanner, was hast du nur für ein krankes Problem?“, kreischte Nami sogleich erzürnt, um von ihren fürchterlich roten Wangen abzulenken. Die Dreistigkeit, die er pausenlos an den Tag legte, erschütterte sie immerzu aufs Neue. „Wenn ihr die Musik etwas leiser drehen würdet, hättet ihr mein Klopfen gehört.“, rechtfertigte sich der Grünhaarige kurzerhand. Trotzig zog die junge Frau eine Schnute und verdrehte genervt die Augen, als sie das amüsierte Kichern ihrer Blauhaarigen Freundin vernahm. „Bin sofort wieder weg.“, murmelte der Grünhaarige indes abwesend. Als Dj musste er nun mal ziemlich früh an seinem Arbeitsplatz erscheinen. Hektisch steuerte er auf die Orangehaarige zu und griff über ihre Schulter hinweg, um an das Haargel im obersten Fach zu gelangen. Da er seinen Oberkörper dabei unweigerlich gegen ihren Rücken pressen musste, begannen Namis Wangen augenblicklich zu glühen. Mit einer einzigen fließenden Handbewegung brachte er seine grüne Haarpracht schließlich exzellent in Form, sodass ihm ein zufriedenes Seufzen entwischte. Selbst seine Mitbewohnerin musste sich insgeheim eingestehen, dass ihn dieses weiße Hemd und die Frisur zweifellos verboten attraktiv wirken ließen. „Muss los. Bis später!“ Zum Abschied ließ er es sich nicht nehmen, der Orangehaarigen eine gehörige Portion seines Parfüms entgegen zu sprühen. Aus Sicherheitsgründen verließ er anschließend jedoch äußerst zügig den Raum, um dem hitzigen Tobsuchtsanfall zu entgehen. Ein verschmitztes Grinsen schlich sich stattdessen auf seine Lippen, als ein entsetztes und zorniges Kreischen an sein Ohr drang. […] Zwei Stunden später verließ die kleine Gruppe gemeinsam den Wohnkomplex und steuerte zielstrebig auf die nächstgelegene U-Bahnstation zu. Irritiert rümpfte Ace die Nase und schnüffelte schließlich neugierig an Namis Haaren, an denen ein ihm vertrauter Geruch haftete. „Wieso riechst du nach Zorro?“, fragte er sogleich perplex. „Frag nicht.“, entgegnete die junge Frau daraufhin sichtlich genervt und verfluchte dabei den grünhaarigen Mistkerl in Gedanken. „Benutzt du etwa sein Parfum?“, würgte der Schwarzhaarige leicht gepresst hervor, ehe er die Kontrolle verlor und in schallendes Gelächter ausbrach. „Halt einfach die Klappe, Ace!“, giftete die junge Frau daraufhin angriffslustig, sodass der Angesprochene beschwichtigend die Hände hob. Am Diskothekeneingang Viva angekommen, stellte Nami erstaunt fest, dass ihre Freunde dort wahrhaftig als Stammgäste fungieren mussten, da ihnen die muskulösen Türsteher, die mit einschüchternder Miene auf die Gäste herabstarrten, lediglich grinsend zunickten. Mit aufgeregter und neugieriger Miene folgte sie Vivis blauhaariger Mähne vorbei an der Garderobe und den Toiletten, bis sie schließlich das Herzstück des Nightclubs erreichten. Die Lasershow war bereit voll im Gange und die Tanzfläche begann sich gerade erst zu füllen. Beeindruckt schnalzte sie mit der Zunge, als Ruffy sie grinsend darauf hinwies, dass sie eine Dauerreservierung für die hübsche Lounge in einer abgelegenen Ecke zu verbuchen hatten. In Windeseile war ein Kellner zur Stelle, der sogleich mit einer scheinbar gewohnt gigantischen Bestellung konfrontiert wurde und ihnen keine Minute später ein halbes Dutzend verschiedener Schnäpse und einige bunte Cocktails vor die Nase setzte. Fröhlich nippte die Orangehaarige an ihrem fruchtigen Malibu Sunrise und ließ dabei den Blick durch die bunte Menge schweifen. Wie üblich konnte man eine klare Unterteilung treffen und die Menschen allesamt in verschiedene Schubladen stecken. Die Tussi-Schublade war gefüllt mit verzweifelten Frauen, deren Make-up ein Drittel ihres Gesamtgewichts einnehmen musste und deren Hotpants wahrhaftige Ähnlichkeiten mit einem String hatten. Die braungebrannten Beachboys, die College-Studenten und die Jungs, deren Coolness an Unsterblichkeit grenzen musste waren allesamt an der Bar anzutreffen, um die hirnrissigsten Trinkwettkämpfe auszufechten. Und letztlich gab es wild schmusende Pärchen, die Nami am liebsten allesamt vergiften würde. „Yo, Chicks. Was geht?“, ertönte plötzlich eine ihr unbekannte männliche Stimme. Neugierig musterte sie den fremden jungen Mann, der sich kurzerhand zu ihnen an den Tisch gesellte und für überraschte Gesichter sorgte. Er hatte schwarze Haare und einen Kinnbart, trug Jeans, ein schlichtes weißes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. Ace war augenblicklich vollkommen aus dem Häuschen und fiel dem Kerl regelrecht um den Hals, woraufhin jener seufzend mit den Augen rollte und sich kurzerhand einen Tequila in den Rachen schüttete. „Nami, das ist ein alter, guter Freund von uns. Bro, das ist Nami. Sie wohnt jetzt bei uns.“, warf ihr Mitbewohner urplötzlich in den Raum. Ihre Wangen begannen augenblicklich zu glühen, als der Fremde auf sie aufmerksam wurde und sie mit einem ungeheuer intensiven Blick seiner dunklen Augen durchbohrte. „Mein Name ist Law. Ich hasse diesen Staat. Ich hasse den Sonnenschein. Ich hasse den Ozean. Ich hasse Schwarzenegger.", erklärte der Schwarzhaarige kurzerhand im Schnelldurchlauf, ehe sich auch schon der nächste Tequila einen brennenden Weg durch seinen Hals bahnte. Zwar wirkte der junge Mann auf den ersten Blick ziemlich abgestumpft und kalt, jedoch schien er auch ein ehrlicher und unkomplizierter Mensch zu sein. Außerdem war er ein langjähriger Freund ihrer Mitbewohner, was im Grunde genommen kein fataler Fehlgriff sein konnte… Zwei Cocktails später stürmte die Orangehaarige zusammen mit Vivi auf das Parkett, um zu den neuesten Charthits tanzen zu können und die ausgelassene Stimmung zu genießen. Gekonnt ließen die beiden Freundinnen ihre Hüften kreisen und rissen dazu die Arme in die Höhe, während die bunten Lichter vor ihren Augen rotierten. Die Vorstellung, sich bei enormer Hitze an die verschwitzten Körper fremder Menschen drängen zu lassen, kam Nami mit dem richtigen Alkoholgehalt nur halb so erniedrigend und eklig vor, als sie es vermutet hätte. Nach einer Weile kam auch Ruffy zu ihnen auf die Tanzfläche, um seiner Freundin etwas Gesellschaft zu leisten. Da Nami das verliebte Getue nur mit noch viel mehr Alkohol ertragen konnte und sie ohnehin eine kleine Pause brauchte, steuerte sie kurzerhand zurück auf ihren Platz, an dem sich Ace angeregt mit Law unterhielt. Scheinbar war der Schwarzhaarige gerade erst von einer Medizintagung in Europa zurückgekehrt und berichtete nun stolz, zu einem von drei Oberärzten im „VCU Health System-Hospital“ ernannt worden zu sein. „Jeder sollte an irgendetwas glauben. Ich glaube, ich trink noch einen!“, meinte Ace schließlich gut gelaunt, ehe er Law am Kragen packte und hinter sich her Richtung Bar zog, was Nami nur mit einem Kopfschütteln belächeln konnte. Auch Sanji verabschiedete sich von ihr, um sich auf die Suche nach hübschen und betrunkenen Frauen zu machen, sodass sie leicht verlassen an ihrem Cocktail nippte. Das Bedürfnis, ihrem grünhaarigen Mitbewohner für kurze Zeit etwas Gesellschaft zu leisten und die Tatsache, dass sie weder alleine in der Lounge hocken, noch das fünfte Rad am Wagen sein wollte, veranlasste sie schließlich dazu, sich gewaltsam einen Weg durch die tanzende und tobende Menschenmasse zu bahnen. Außerdem war es die perfekte Gelegenheit, um einen Musikwunsch zu äußern. Mit Sicherheit machten einige Partygäste bei ihrem Kampf durch die Menge die unangenehme Bekanntschaft mit ihrem Ellenbogen. Am Dj-Pult angekommen blickte sie grinsend zu Zorro, der bereits auf sie aufmerksam geworden war und sie erfreut begrüßte. „Spielst du mir Call me maybe?”, brüllte sie lautstark, um die lauten Boxen an ihrer Seite zu übertönen. Verschmitzt grinsend zog er sie mit einer flinken Handbewegung an der Hüfte zu sich, sodass ihr ein überraschtes Keuchen entwich. Ohne auf ihr überraschtes Gesicht achten, neigte er sich langsam zu ihrem Ohr. „Was kriege ich dafür?“, fragte er keck, während er insgeheim zugeben musste, dass sich die Orangehaarige für diesen Abend wahrhaftig rausgeputzt hatte. Da er kleine Spielereien liebte, sah er es als seine persönliche Bestimmung an, die junge Frau tagtäglich und jederzeit in Verlegenheit zu bringen. Dieses Mal reagierte sie jedoch abgebrühter und lässiger, als er es je für möglich gehalten hätte. „Was willst du dafür?“, konterte sie demnach frech und mit anzüglicher Stimme, was ihm ein amüsiertes Glucksen entlockte. Scheinbar hatte der Kontakt mit ihren männlichen Mitbewohnern bereits seine Früchte getragen und dafür gesorgt, dass sie einen kleinen Teil ihrer schüchternen Art ablegen konnte. Oder der Alkohol hatte schlichtweg ihre Zunge gelockert… Zorro verkniff sich seine eigentlich gewollte Antwort bewusst und ließ kurz von ihr ab, um ihr den Musikwunsch zu erfüllen und den anvisierten Song auszuwählen. Breit grinsend zog er sie schließlich wieder zu sich und neigte sich abermals zu ihrem Ohr. „Schwing die Hüften für mich, Babe.“, brummte er mit tiefer und fordernder Stimme, sodass ihre Nackenhaare kurzerhand gehorsam salutierten und der rötliche Ton ihrer Wangen noch eine Spur dunkler wurde. Auffordernd schubste er sie zurück auf die Tanzfläche und wies sie mit einer Handbewegung darauf hin, ihm nun seinen Wunsch zu erfüllen. Als die Orangehaarige sein Vorhaben verstand, stieg sie amüsiert auf sein Spielchen ein. Verführerisch wackelte sie mit ihrem Allerwertesten und warf dem Grünhaarigen dabei einen lasziven Blick über die Schulter zu, woraufhin er verzückt mit der Zunge schnalzte und den Daumen anerkennend in die Höhe reckte. Sichtlich zufrieden mit sich fixierte er ihre Rückansicht, während sie zurück auf die Tanzfläche schlenderte, um die fabelhafte und eindrucksvolle Show ihres Hüftschwungs zu genießen. Dass ihr absolutes Lieblingslied nun lautstark durch den Raum tönte und der Grünhaarige sie aus sicherer Entfernung gewiss beobachtete, war genug Ansporn, um ihren Bewegungen mehr Energie, Eleganz und Intensität zu verleihen. Während sie sich demnach taktvoll im Kreis drehte und die Arme dazu sinnlich in die Höhe reckte, genoss sie mit geschlossenen Augen das schwerelose Gefühl, das ihren Körper umgab. „Ich kann dreistimmig singen. Laut, falsch und mit Begeisterung!“, grölte Ace indes aus nicht allzu weiter Entfernung, nachdem er sich endlich auf die Tanzfläche gewagt hatte. Mit übertriebenem Enthusiasmus und einer Spur Verzweiflung versuchte er, die richtigen Lyrics des Songs von sich zu geben, was glorreich scheiterte. Die seltsamen Geräusche, die er stattdessen von sich gab waren so irrwitzig komisch, dass die Orangehaarige in schallendes Gelächter ausbrach. Der Großteil der Gäste verflüchtigte sich schließlich im Laufe der Nacht erschöpft und müde in ihre Betten, während der harte Kern ausgelassen weiterfeierte und bis in die frühen Morgenstunden die Tanzfläche rockte. Erst als man die Party offiziell für beendet erklärte, verließ die kleine Gruppe geschlossen den Club und wartete dort am Eingang auf den Grünhaarigen. Ein leichtes Schwindelgefühl ließ die Orangehaarige erschaudern, während sich ihre Lungen begeistert an der frischen Luft erfreuten. Zwar war sie ziemlich weit davon entfernt, ihren Mageninhalt hinter die nächstgelegene Mülltonne zu entleeren, jedoch reichten die getrunkenen Cocktails und die lange Tanzeinlage für einen leicht beschwipsten Zustand aus. Girlyhaft verwickelte sie Vivi deshalb in eine Umarmung, um sich von ihr zu verabschieden. Auch Law und Ruffy winkte sie fröhlich zu, ehe sie urplötzlich von Ace hochgehoben und auf dessen Rücken verfrachtet wurde. „Festhalten!“, forderte der Schwarzhaarige schelmisch grinsend, ehe er auch schon die Arme ausbreitete und brummende Geräusche von sich zu hören gab. Gehorsam krallte sich Nami in seine Schulterpartien und lachte verzückt auf, als ihr Mitbewohner in Schlangenlinien durch die Straßen rannte. Es schien, als wolle er ein Flugzeug symbolisieren. Seine brummenden Geräusche gewannen schließlich an Intensität, während er seine Geschwindigkeit erhöhte und schnurstracks auf die U-Bahnunterführung zusteuerte, was der Orangehaarigen einen erschrockenen Schrei entlockte. Dass es durchaus gefährlich sein konnte, mit vollem Tempo und einer Person auf dem Rücken die Treppen runter zu stürzen, kam den beiden nicht wirklich in den Sinn. Ihren nüchternen Freunden Sanji und Zorro dafür schon. Da die Motorengeräusche und Namis Lachen jedoch nicht verstummten, waren sie wohl auch heil unten angekommen. „Ich muss endlich aufhören zu fragen wie dumm er eigentlich sein kann, denn scheinbar versteht er diese Frage immerzu als persönliche Challenge.“, stellte der Grünhaarige missmutig fest, um die Tatsache zu überspielen, dass er für einen kurzen Augenblick tatsächlich erschrocken die Luft angehalten hatte. „Ja, ich kann mich nicht erinnern, jemals einen größeren Idioten getroffen zu haben. Mit Ausnahme von dir vielleicht.“, antwortete Sanji daraufhin monoton, ehe er sich für seinen angehängten Kommentar eine Kopfnuss einfing. Am Wohnungskomplex angekommen schritt Sanji gereizt vorneweg, während die Orangehaarige unerwartet abrupt in der Eingangshalle abgesetzt wurde. „Du bist auf Dauer viel zu schwer.“, rechtfertigte sich der Schwarzhaarige kurzerhand, ehe er seinem Mitbewohner träge folgte und sich dabei die feinen Schweißperlen von der Stirn wischte. Er schien sich nicht sonderlich darüber im Klaren zu sein, dass man die Worte viel, zu und schwer keinesfalls geschlossen in einem Satz verwenden und zudem an eine Frau richten sollte. Demnach war es kaum verwunderlich, dass die Orangehaarige empört an Ort und Stelle verharrte, eingeschnappt eine Schnute zog und letztlich die Arme vor der Brust verschränkte, um ihrem gesamten Erscheinungsbild ein grimmiges und einschüchterndes Ambiente zu verleihen. „Taktloser, unsensibler Mistkerl.“, kam es sogleich provozierend aus ihrem Mund. Ihr leicht alkoholisierter Zustand verhalf ihr zu ungeahntem Mut und dem Gefühl von unantastbarer Stärke, weshalb sie eine Prügelei wohl nicht ablehnen würde. Ihr Mitbewohner ignorierte ihre Beleidigung gekonnt und marschierte gähnend weiter, während die junge Frau missmutig feststellen musste, dass sie es mit Sicherheit nicht bis ganz nach oben schaffen würde. Zwar waren die orangefarbenen Pumps ein wahrer Hingucker, jedoch schienen hohe Schuhe generell nur ein einziges teuflisches Ziel zu verfolgen: Das grausame Zufügen von unerträglichen Schmerzen. Die ausgelassenen Stunden auf der Tanzfläche hatten ebenso ihren Teil dazu beigetragen, dass ihre Füße nun heftig protestierten. Noch bevor sie etliche Verwünschungen und wüste Flüche in Richtung Himmel abfeuern konnte, wurde sie abrupt und völlig unerwartet hochgehoben, weshalb ihr ein erschrockenes und überraschtes Quieken entfuhr. Mit verwirrter Miene starrte sie in ein dunkles Paar Augen, das unweigerlich zu Zorro gehörte, der sie nun mühelos die Treppen hochtrug. „Kopf hoch, sonst fällt dein Krönchen runter!“, murmelte jener unverschämt grinsend und mit spöttischem Unterton in der tiefen Stimme, den sie jedoch aufgrund ihres müden und angetrunkenen Zustandes nicht mehr registrierte. Seufzend und dankbar schlang sie stattdessen die Arme um seinen Hals, legte ihren immer schwerer werdenden Kopf auf seiner Schulter ab und vergrub ihre Nase kurzerhand in seiner Halsbeuge. Es dauerte nicht lange, bis sie den Kampf gegen die Müdigkeit endgültig verlor und erschöpft die Augen schloss, während Zorro indes schmunzelnd und sichtlich zufrieden feststellen musste, dass sein Parfum noch immer ihr haftete. ______________________________ Hab ich schon erwähnt, wie ich die Lernerei hasse? (-_-“) Ich muss mich jetzt schon mal dafür entschuldigen, dass das nächste Kapitel wieder laaange dauern wird. Vorschau: Roter Alarm! (fangt mit dem Hinweis an, was ihr wollt :P) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)